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lungen, trat dann auf den Marktplatz hinaus und schritt die Front der dort aufgestellten Vereine ab. Dann ging es zur Polizeischule, wo der König mit vielem Interesse die Lehr mittelsammlung besichtigte. Nach einem kurzen Besuche der Kirche wurde die Mechanische Plüschweberei von Glaser Nachf. besichtigt. Aus Anlaß des Besuches hat Konsul Her furth 2000 Mark für das Altersheim in Hainichen gestiftet. Dann ging es zur Flcmellfabrik von Leonhardt, von da nach Grünlichtenberg und Kriebstein. Fabrikbesitzer und Land tagsabgeordneter Dr. Niethammer empfing den König, worauf dieser der Frau verw.'Kommerzienrat Niethammer einen Besuch abstattete. Aus Anlaß des Königsbesuches stiftete die genannte Dame 8000 Mark für eine Jubiläums fabrikstiftung und je 1000 Mark für den Frauenverein und den Albert-Zweigverein. Zu Fuß begab der König sich so- dann zu dem Schlosse Kriebstein hinauf, wo der König vom Besitzer Eric v. Arnim begrüßt wurde. Gegen ^2 Uhr traf der König in Roßwein ein. Die Stadt hatte eben falls ein außerordentlich reiches Festkleid angelegt. Im Sitzungssaals des Rathauses richtete der Bürgermeister an den König eine kurze Ansprache und teilte ihm mit, daß dis städtischen Behörden 10 000 Mark gestiftet hätten, um Roß- weiner Einwohnern aus den Zinsenergebnissen Kur und Verpflegung im Krankenhause zu gewähren. Der König gab gern die Erlaubnis, daß die Stiftung seinen Namen trage. Nach der Vorstellung der Mitglieder der städtischen Behörden begab sich der König in das Hotel „Herkules", wo eine Gewerbeausstellung arrangiert war. Von hier ging es zur Deutschen Schlosserschule, wo der Direktor mit dem Lehrerkollegium, sowie den Schülern den Monarchen begrüßte. Die hier etablierte Ausstellung von Erzeugnissen der Schüler fand eingehende Würdigung. Dann begab sich der König nach dem Schützenhause, wo er mit seiner Be gleitung an dem von der Stadt gegebenen Mittagsmahle teilnahm. In der vierten Stunde nachmittags erfolgte die Fahrt nach Marbach. Ueber Zella und Nossen ging es nach Schloß Ober-Reinsdorf und dann zu Fuß nach einer Stunde Wegs nach Krummhennersdorf, wo Exzellenz Frau v. Schönberg den Monarchen begrüßte. Nach der Einnahme des Kaffees und der Entgegennahme der Huldigung der Beamten- und Arbeiterschaft des Rittergutes verabschiedete sich der König um ^7 Uhr und kehrte über Kesselsdorf nach Dresden und dann nach Wachwitz zurück. —* Eine Erhöhung der Rollge'dsätze ist von den Rollfuhrunternehmern der Königl. Sächs. Staatseisenbahnen auf den Bahnhöfen DreSden-Altstadt, DreSden-Neustadt und Dresden - Friedrichstadt vom 1. Juli d. I. ab beschlossen worden. Die Erhöhungen werden mit der fortgesetzten Steigerung der Unterhaltungskosten im Dresdner Lohn- fuhrgewerbe begründet. —* Die Dresdner Kaufmannschaft hielt am 28. Juni nachmittags in der Dresdner Handelskammer unter dem Vorsitze des Herrn Lrufmann Otto Hoppe ihre diesjährige ordentliche Jnnuckgsversammlung ab. Die Innung zählte Ende März 796 Mitglieder. Im letzten Geschäftsjahre erfolgten 88 Eintritte und 44 Abgänge. Von den JnnungSmitgliedern wurden 122 HandlungS- Gehilfen angemeldet und 80 abgemeldet. Die Zahl der angemeldeten und eingeschriebenen Lehrlinge belief sich auf 159. Die Gesamtzahl der Schüler der Handels- lehranflalt betrug im Schuljahre 1909/10 692 (gegen 057). Die auf Anregung des Ministeriums des Jnnem eingerichteten Fortbildungskurse für junge Kaufleute von 17 bis 20 Jahren wurden auch im letzten Winter zahlreich besucht. Auch der versuchsweise eingesührte Fort- bildungSkursuS für selbständige Gewerbetreibende wurde rege benutzt. Die Innung erhielt zum ersten Male seitens der Stadt die Zusicherung einer jährlichen Beihilfe von 15 000 Mk. für die Handelslehranstalt. Ebenso erhöhte daS Ministerium die Staatsbeihilfe auf 9000 Mk. Die allgemeine Bilanz schließt in Einnahme und Ausgabe mit 1 345 212,10 Mk., während die öffentliche Handelslehranstalt in Einnahme und Ausgabe mit 176 021,66 Mk. abschließt. —* Zeppelin kommt! Er kommt wirklich nach Dresden. Bis jetzt hatte unser schönes Elbflorenz wirklich Pech. - Keiner der Beherrscher der Lüfte wollte sich zeigen. Man könnte eS ja als ein Kompliment für die Dresdner auSlegen, daß sie nicht sehr „lustig" sind und also auch keine Luftikusse, aber die Wißbegierde hat davon nichts und diese wird doch von Tag zu Tag größer. Nach dem großen Unglück, das die „Deutschland" im Teutoburger Walde betroffen hatte, kann man ja freilich nicht erwarten, daß Zeppelin mit seinem großen Lustkreuzer kommt, aber ein schönes Modell von nahezu 6 Meter Länge wird am 3. Juli im Plauenschen Lagerkeller zu sehen sein und vor den er staunten Augen der Besucher deS Sammelverbandsfeste» sich in die Lüfte erheben. Also komm, lieber Zeppelin verehrer, und hilf das Fest verschönern. Die Waisenkinder werden es dir danken. —* Unserer heutigen Gesamtauflage liegt ein Prospekt der Firma Messow L Waldschmidt, Dresden, Wils- druffer Straße, bei, auf den wir unsere geehrten Leser besonders aufmerksam machen. Leipzig. Eine in der Ltvtastraße in Stellung befind liche 34 Jahre alte Üöchln reinigte in der Nähe eines zum Zwecke der Erwärmung der Plätte angezündeten GaSosenS mittel» Benzins ein Kleidungsstück. Durch die sich hierbei entwickelnden Benzindämpfe erfolgte plötzlich eine Explosion, wobei das Mädchen schwere Brandwunden davontrug. Atticheua«. Der hiesige Lokalbeamte des sozialdemo kratischen Textilarbeiterverbandes, Eugen Fritzsche, er klärte sich auf der 10. Generalversammlung seines Ver- bandes, die vorige Woche in Berlin stattgefunden hat, als Gegner von Tarifverträgen. Das ist auch kein Wunder. Von jeher ist positive Gegenwartsarbeit den „Genoffen" ein Greuel gewesen. Nur aus taktischen Gründen versöhnte man sich mtt der harten Gewerkschaftsarbeit, um desto mehr Einfluß auf die Arbeiter zu bekommen. Die Gewerkschaften werden nur als Vorschule zur politischen Organisation be trachtet. Dadurch bringen sie die ganze Gewerkschafts bewegung in Mißkredit, nicht nur bei den Unternehmern, sondern auch bei den Arbeitern, wa» das Gedeihen der sogenannten „Gelben Gewerkschaften" aus rotem Boden deutlich beweist. Die Sozialdemokratie ist und bleibt da» Bleigewicht an der deutschen Arbeiterbewegung. Settendorf. Im Braunkohlenwerk von Joseph Weichen- hatn wurden im Jahre 1909 39 989 Tonnen Kohlen ge fördert. —r. Zittau. Ueber die OrganisattonSverhältnisse der Zahl stelle Zittau des Sozialdemokratischen Vereins brachte kürzlich die hiesige sozialistische „Zittauer VolkSzeitung" interessante Zahlen. Die Mitgliederzahl ist von 230 auf 275 gestiegen, wovon 24 weiblichen Geschlechts sind. Von den 275 politisch Organisierten gehören 218 den Gewerk schaften an. Von den weiblichen Mitgliedern sind nur 13 gewerkschaftlich organisiert, 11 sind Ehefrauen ohne beson deren Berus. Unter den 85 verschiedenen Berufen sind die Textilarbeiter als stärkste Gruppe mtt 34 vertreten, wovon aber nur 28 gewerkschaftlich organisiert sind. Unter den 7 Einspännern befindet sich auch ein Rentier. Zu den Mitgliederversammlungen wird bemerkt, daß die höchste Besuchsziffer 72 war. was nicht gerade von großer Be geisterung für die Sache zeugt. DaS Bürgerrecht der Stadt Zittau haben 102 Mitglieder erworben und 121 gehören auch dem Konsumvereine an. -b- Morienbad, 29. Juni. In der Scheuer des Mühlen besitzer» Meister in Krottensee entstand ein Brand, der rasch um sich griff. Bei dem Versuche, einige Habselig keiten zu retten, verbrannte der 73 Jahre alte Schwieger- Vater des Besitzers. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. * Werdau, 27. Juni. Der verflossene Sonntag war für die katholische Gemeinde in Werdau ein Freudentag. Weilte doch in ihrer Mitte der hochw. Herr Bischof, um etwa 250 Firmlingen das heilige Sakrament der Firmung zu spenden. Bei dieser Gelegenheit hat eS sich wieder gezeigt, wie unzureichend die kirchlichen Ver hältnisse in Werdau sind. Trotzdem drei heil. Messen gelesen wurden, war da» Gotteshaus jedesmal überfüllt; kaum war eS möglich, die Firmlinge und einen Teil der Paten unterzubringen. Der hochw. Herr Bischof war so freundlich, diese Tatsache festzustellen und zu betonen, daß baldige Abhilfe dringend notwendig wäre. In der Fest versammlung am Abend des Tages kam der Oberhirt in einer längeren Ansprache noch einmal darauf zurück und machte die erfreuliche Mitteilung, daß er dem Ortspfarrer die Vollmacht erteilt habe, Sonntags zwei heilige Messen zu lesen. Im übrigen ermahnte er die Gemeinde zur Treue, Einigkeit und zum Gottvertrauen. ES sei noch bemerkt, daß in der festlich geschmückten „Zentralhalle" unter anderen mitwirkten und zum Gelingen der harmonisch verlaufenen Gemeindefeier beitrugen: Fräulein Reuter-Greiz, Herr Lehrer Wischek-Zwickau, der Cäcilienverein und vor allem Herr Kaplan Härtel-Zwickau, der die Festrede übernommen hatte, und sich dieser Aufgabe in gewohnter, gediegener Weise er- ledigte. Möge dieser Festtag dazu bettragen, die katholische Gemeinde Werdau nach innen und außen erstarken zu lassen. 8 Dresden. (Sammelverband.) Wieder rüstet der Verband zu seinem Sommerfeste und ladet seine Mit glieder, Gönner und Freunde, wie überhaupt alle ein, die bereit sind, in fröhlichem Vereine ihr Scherflein der Wohl tätigkeit zu spenden. Es ist eine edle Sache, der die Be sucher dieses Festes dienen, denn vom Reinerträge soll ka tholischen Waisen ein Heim geboten, sollen die Aermsten der Armen vor Not und Verwahrlosung geschützt werden. Dazu sollte ein jeder gern die Hand bieten. Die Verbands leitung hat keine Mühe gescheut, das Fest zu einem Glanz punkte innerhalb der Veranstaltungen der hiesigen Ge meinde zu machen. Für die Jugend sind außer Gewinn spielen u. a. ein Theater errichtet und Ponyreiten vorge sehen. Freund Kasperl hat mit einer vorzüglichen Truppe seine Mitwirkung zugesagt. Darum versäume niemand am nächsten Sonntage das Sommerfest im Plauenschen Lagerkeller. Neues vom Tage. Berlin, 28. Juni. Gestern nachmittag erkrankte die in der Isolierzelle untergebrachte Pflegeschwester des in vergangener Woche an Oüolsrs. Lsiattos, gestorbenen russi schen Auswanderers KalinowSki ebenfalls und starb gegen Abend unter furchtbaren Leiden. Die Baracke, in der beide Personen gestorben sind, ist streng isoliert, niemand darf sich ihr nähern. Auch sonst herrscht auf dem Auswanderer- bahnhofe strengste Ueberwachung; nur Personen, die dort amtlich oder geschäftlich zu tun haben, ist der Zutritt ge- stattet, so daß die Hoffnung besteht, die Cholera werde nicht weiter um sich greifen. Hamburg, 28. Juni. Der 30jähr. Arbeiter Taubert au» Bremen hat in Leer seine Ehefrau erstochen und sich dann im Untersuchungsgefängnis erhängt. Kassel, 28. Juni. Bei Mendorf an der Edder wurde ein Taubstummer namens Johannes Briehl auf einem Gleisübergang von einem Güterzug totgefahren. Düsseldorf, 28. Juni. 600 Maurer und Bauarbeiter erkannten den Schiedsspruch nicht an und legten heute die Arbeit nieder. Der Bauarbeitgeberverband beschloß darauf, die Streikenden dauernd auszusperren. Innsbruck, 28. Juni. Im Kaisergebirge bei Kuf stein wurden zwei Münchener Touristen namens Franz Werner und Julius Solcher erfroren aufgefunden. Bern. 29. Juni. Am Sonntag finden in allen größeren Ortschaften de» Landes Versammlungen des Ge- werkschaftSbundeS der Brauereigehilfen statt, in denen der Boykott über alle schweizerischen Verbandsbrauereien ver- hängt wird. In Bern haben sich die Gipser und Maler- arbeiter dem Ausstand der Brauereiarbeiter angeschlossen. Der Präsident deS MalermeisterverbandeS, RöthliSberger, wurde mit dem Tode bedroht, worauf er au« seinem Revolver einige Schüsse auf die Angreifer abgab; zwei Arbeiter wurden verletzt. RöthliSberger ist verhaftet. Pari», 29. Juni. Au» Marrakesch wird gemeldet: Eine Feuersbrunst zerstörte fünf meist von HandelStretbenden bewohnte Stadtteile. Neuyork, 29. Juni. Hier wurde ein« junge Rumänin Marcella Webber sestgenommen und bei ihr 160000 Mk. beschlagnahmt. Sie war al» Begleiterin de» verschwundenen Paul WebberS, eines Angestellten eine» deutschen Bank hauses in Kairo, der mit 200 000 Mk. flüchtig geworden war, in Amerika angekommen. Die Havarie des Luftschiffes „Deutschland". Osnabrück, 29. Juni. Das Zeppelinsche Passa gierluftschiff „Deutschland" hat auf seiner mit einer Anzahl Vertretern deutscher, insbesondere rheinischer Blätter, am Dienstag unternommenen Fahrt eine Havarie erlitten. Nach einer neunstündigen Fahrt durch einen immer mehr anschwellenden Sturm hat das Luftschiff einen Defekt erst an den Hinteren Motoren erlitten, dann ist es in großer Höhe — es werden 1200 bis 1500 Meter genannt — in eine Schneebö geraten, die das Luftschiff dann über den Teuto burger Wald rapid niederdrückte. In diesem Moment, wo das dynamische Höhensteuer und die Motorkraft neuen Auf trieb hätte geben müssen, versagte der vordere Motor und das Schiff saß mit dem Hinteren Teile auf den Bäumen des Waldes fest. Plötzlich drang der abgebrochene Stamm einer Kiefer durch den Boden der Kabine und riß ein großes Loch hinein. Dieser Baum war die Rettung der 30 auf dem Luftschiffe befindlichen Menschen. Er hat Las Luftschiff in seinem weiteren Falle aufgehalten. Wäre das Luftschiff auf den harten, flachen Erdboden aufgestoßen, so wäre ein entsetzliches Unglück geschehen. Durch das Ausstößen auf die Bäume wurde die Hintere Spitze des Luftschiffes sehr stark beschädigt. Von den 18 Gaszellen sind zwei am Hinte ren Ende lädiert, so daß das Gas entwichen ist. Die Steuer der Hinteren Motore sind gebrochen, ebenso das Steuer des vorderen Molares. Zu allem Glücke saß der Ballon vollständig fest, mitten im Tannenwalde und bei strömendem Regen, einen Kilometer von dem Dorfe Glane entfernt. Jetzt ging man daran, zuerst einige Bäume in der Umgebung des Luftschiffes zu fällen. Der Ballon be fand sich etwa zehn Meter über dem Erdboden. Nachdem die Gondel etwas freigelegt war, kletterte einer nach dem anderen von den Insassen aus der Goirdel heraus und zum sicheren Boden hinunter. Nach kurzer Zeit trafen von Osnabrück Militärmannschaften ein, es wurde eine Lichtung gehauen und das Schiff herabgezogen und fest gemacht. In der Nacht trafen von Düsseldorf Hilfsmannschaften ein. Das Luftschiff wird abmontiert und die einzelnen Teile sollen mit der Bahn nach Düsseldorf oder Friedrichshafen geschafft werden, um dort wieder zusammengesetzt zu wer den. Die Motoren sind zum Teil unversehrt geblieben. Der Materialschaden wird auf ungefähr 160 000 bis 200000 Mark geschätzt. Das Luftschiff hat einen Anschaffungspreis von 550 000 Mark gehabt. Die Schuld an der Katastrophe trägt in der Hauptsache die Hartnäckigkeit, mit der von seiten der Fahrtleitung darauf bestanden wurde, die ein mal festgesetzte Fahrt mit den Vertretern der Presse nun auch wirklich durchzuführen. Trotz des Sturmes, der am Dienstag früh 9 Uhr schon die außerordentliche Geschwin digkeit von 16 bis 18 Sekundenmetern hatte. Bemerkens wert ist es auch, daß die Hülle des Luftschiffes bei der Strandung mit Schnee bedeckt gewesen ist. Die Schneelast dürfte Wohl das schnelle Sinken in der Hauptsache verur sacht haben. Borgloh-Wellendorfl, 29. Juni. Das Luftschiff „Deutschland" ist im Laufe des Tages mit Hilfe de» Militärs abmontiert und zum Teil auf Wagen verladen worden. Die Gondeln und die Passagierkabinen sollen durch Soldaten zum Bahnhofe Mellendorf gebracht werden, von wo die einzelnen Teile nach Friedrichshafen befördert werden. Die Motoren sind intakt geblieben. Telegramme. Breslau, 30. Juni. Gestern im Laufe des Tages wurden von den Apparaten der Königl. Erdbebenwarte drei Fernbeben verzeichnet, das erste etwa um 10 Uhr vor mittags, das zweite von 12 bis 2 ljhr mittags und das dritte von 3 bis 4 Uhr nachmittags. Der Herd des Erdbebens war wegen der weiten Entfernung nicht zu bestiminen. Al len stein, 30. Juni. In der heutigen Verhand lung im Prozeß Weber, der auch der Oberstaatsan walt Dr. Voßwinkel aus Königsberg beiwohnte, war die Angeklagte, wie die Allensteiner Zeitung meldet, nicht er schienen. Der Vorsitzende teilte mit, daß die Angeklagte gestern schwere Anfälle erlitten habe und heute nicht ver handlungsfähig sei. Die ärztlichen Sachverständigen be gutachteten, daß die Angeklagte sich in einem Zustande schwerer hysterischer Erkrankung und Verwirrtheit befinde und nicht verhandlungsfähig sei. Simulation sei ausge schlossen. Es wurde beschlossen, zu versuchen, morgen weiter zu verhandeln. Es ist jedoch unwahrscheinlich, daß dies ge lingen wird. Falls innerhalb vier Tagen nicht weiter ver handelt wird, würde die Verhandlung vertagt werden müssen, um später völlig von neuem begonnen zu werden. Religiöse Photographier« nach Gemälden »-Zeichnung, v . Anna Maria Freiin v.Oer empfiehlt Hvlnrlol» Vrümper Hofl. weil. Ihrer Mas. der Königin-Witwe von Sachsen Vrvnckei», 8porvr- Lleliv 8el»vn„vrx»««s in der Nähe deS Kgl. Schlosses und des Neumarktes. Reihenfolge der Anbetungen nach bischöflicher Verordnung der Herz «Jesu-Freitage (jeden 1. Freitag im Monat) von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends: Januar: Kapelle der Grauen Schwestern, Käufferstraß« 2; Februar: Frtedrichstadt, Friedrichstraße üO; März: Neustadt (abends Kreuzwegandacht als Schluß); April: Kapelle der Grauen Schwestern, Käufferstraße 2; Mai: Josephinen-Stift, große Plauensche Straße; Juni: Herz-Jesu-Kirche, BorSbergstraße; Juli: Josephinen-St,ft. große Plauensche Straße; August: Kapelle der Grauen Schwestern, Käufferstraße S; September: Kinderheim Marien-Kapclle. Wittenberger Straße 88. Oktober: Josephinen-Stift, große Plauensche Straße; November: Friedrichstadt, Frievrichstraße 50; Dezember: Kapelle der Grauen Schwestern, Käufferstraße 3.