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Donnerstag den 3. Augl.it tti-,". Nr. 177. Seile 4 Fest im Sturme Erzählung von Friedrich Friedrich (2t. Fortsetzung.) ..Wie wellen Sie das möglich machen?" ieagle Hartniann erstaunt. „Ich iverce ibn »m eine Zniamwenrnnft »n Walde bitten. Eie und mehrere Poüzeibeauue inögcn sich in der Nähe ver bergen, dann iverden Eie hären, das; er mir gegenüber die Tat nicht ,',» Ic»a»en wagt." Dem Richter schien dieser Plan einzuleuchtcn. „Wird er auch kommend' wars er sragend ein. „Ich zweifle nicht daran. Er darf meine Forderung nicht ablehuen, denn er weis;, das; sein Geschick in meiner Hand ruht." Schuss neue schienen Bedenken in dem Richer aufzntauchen. «Elze, wenn Tie mich täuscl>cn!" sprach er. „Tann würde ich jedenfalls am meisten dadurch leiden." entgegnet« Elze ruhig. „Und wann wollen Sie diesen Versuch anstellen?" „Sobald als möglich, denn ich bi» überzeugt, daß er be absichtigt. noch heute zu fliehen." Elze bczeichnete genau den Ort. an welchem er mit Lindner zusammenzrrtressen beabsichtigte. Das Tannendickicht gestattete leicht, das; sich jemand in ihm verbarg. Er bestimmte, das; einige Polizcibeainte oder Gendaruien sich in unmittelbarer Nähe aus- hielten, uin Lindner sofort verhaften zu könncu, und daß sie auf verjchiedenen Umwegen sich nach jenem Orte begäben. Dann schrieb er in des Richters Gegenwar rasch einige Zeilen an Lind ner, in denen er ihn auffordcrte, sofort an jenen Ort zu kommen. „Zögern Sie nicht," fügte er hinzu, „denn es hängt sehr viel — ja alles für Tie davon ab. Ich hoffe. Sie werden mir dankbar sein für die Mitteilung, die ich Ihnen zu machen habe." Hartmann versprach Elzes Forderungen genau zu erfüllen; die Sicherheit in dem Auftreten des Schreibers brachte ihn mehr und mehr zu der Ueberzeugung, daß die Aussagen desselben wahr seien, wennschon er noch immer nicht fassen konnte, daß Lindner ein Verbrecher sein sollte. » Elze lies; durch einen Knaben den Brief zu Lindner tragen und begab sich dann »ach der Stelle im Walde, an der er wieder holt mit Lindner zusammcngctroffen war. Hartmann und einige Gendarmen, sotvie der Polizeikommissar hatten sich bereits vor ihm eingcfunden und er verbarg sie in geschickter Weise in dem Tannendickicht. Er streckte sich auf den weichen Rasen nieder, um Lindner zu erwarten, und blies in scheinbar ganz gleich gültiger Stimmung den Rauch seiner Zigarre in die Luft. Es währte lange, ehe Lindner kam; endlich näherte er sich mit raschen hastigen Schritten. Sein Auge blickte forschend um her, auf seinem Gesicht lag ein unwilliger Ausdruck. Es schien ihm nicht angenehm zu sein, daß er durch Elzes Brief gezwungen war, zu kommen. „Sind wir allein?" fragte er, als er an Elze, der sich lang sam erhob, herangetreten war. „Natürlich," erwiderte der Schreiber, „denn was wir zu sprechen habe», verträgt keine fremden Ohren. Hier kann uns auch niemand überraschen." „WaS haben Sie mir mitzuteilen?" fragte Lindner hastig weiter. Des Schreibers Worte schienen ihn wenig zu beruhigen, denn sein Blick glitt prüfend umher. „Ich glaube, ich bin nicht der einzige, der um Ihre Tat weiß " gab»Elze zur Antwort. „Sprechen Sie die Wahrheit?" fragte er hastig. „Aus welchem Grunde sollte ich die Unwahrheit sprechen?" „Und wer — wer?" unterbrach ihn Lindner; er wagte nicht, seine Frage zu beenden. „Der Wassermüller ließ heute morgen in einer Restaura tion eine Aeußerung fallen, die inir ausfiel!" fuhr Elze fort. „Er hat Sie an dem Abende im Walde gesehen und sagte, ver dächtig sei dies jedenfalls, denn Sie wären jedenfalls nicht ohne Grund zu so spater Stunde im Walde gewesen." „Wer war zugegen, als er dies sagte?" fragte Lindner. „Niemand außer mir; allein ich weiß nicht, ob er nicht schon dieselbe Aeußerung gegen andere getan hat." „Und Sie haben seinen Verdacht noch bestärkt?" rief Lindner. „Das wäre gegen mein eigenes Interesse gewesen." „Forschen Sie den Wasscrmüller genauer aus, aber vor sichtig." „Ich werde es tun. allein, was wollen Sie beginnen, wenn eö trotzdem bekannt wird, daß Sie Wolffheim erschlagen haben?" Lindner fuhr mit der Hand über die Stirn . „Ich weiß es nicht — es darf nicht bekannt werden!" „Wollen Sie nicht fliehen?" fragte Elze." Lindner blickte den Schreiber scharf an, als wolle er dessen geheimsten Gedanken erraten. „Nein — ich kann es nicht! Ich kan» meine Familie nicht schutzlos zurücklassen." „Sie wollten mich gestern abend ziemlich spät noch be suchen?" fuhr Elze ruhig fragend fort. Lindner blickte überrascht aus. „Ich? Nein." „Sie waren vor meinem Hause und erwarteten mich dort ziemlich lange." „Das muß ein Irrtum sein!" rief Lindncr verlegen. „Ich selbst habe Sie gesehen. Was wollten Sie von mir?" Ein schwaches Geräusch drang in diesem Augenblicke aus dem Tannendickicht: Lindners scharfes Ohr vernahm es. Er trat einen Schritt zurück, sei» Auge fuhr rasch über den Schreiber und dann nach der Richtung, aus welcher das Geräusch klang. Ein Verdacht schien in ihm aufzutauchen. Die Gendarmen und der Polizeikommissar brachen aus ihrem Verstecke hervor. Bestürzt fuhr Lindner zurück. „Ha! Schändlicher Verräter!" rief er, riß einen Revolver aus der Brusttasche hervor und feuerte ihn auf Elze ab. Einer der Gendarmcu wollte ihm in den Arm fallen, er kam demselben indes zuvor, richtete den Revolver gegen die eigene Brust und brachte sich drei Schüsse bei. Lautlos brach er zusammen. A»ich Harlmaun trat setzt aus dem Dickicht hervor. Er Halle aus Lindners eigenem Munde die Bestätigung seiner Schuld gehört — ein Zweifel ivar nicht mehr möglich. „Nun, haben Sie seht die Ueberzeugung gewonnen, daß ich die Wahrheit gesprochen habe?" fragte Elze, der durch d>e Kugel nur leicht gestreift war. „Ja," entgegnete Hartmann kurz. Er trat an Lindner heran. Das Leben war bereits ans demselben gewichen, zu sicher hatte seine Hand getroffen. Das Gesicht des Toten war verzerrt und entstellt, es hatte die Maske, welche es so lange getragen, verloren. «Ein gefährlicher Mensch," sprach der Polizeikommissar, an den Tote» heraniretend. „Wir haben uns alle in ihm getäuscht." Hartmann M-wieg. Er dachte daran, in welcher Weise er durch Lindner getäuscht war, mit welch ruhigem Gesicht derselbe den Beweis gegen Jensen. der so außerordentlich schwer in das Gewicht fiel, gebracht hatte. Noch immer begriff er nicht, wo durch Lindner zu dem Verbrechen getrieben war und sprach dies gegen den Kommissar au?. „Er hat sein Vermißten durchgebracht," erwiderte Elze, „und zum Arbeiten scheint er wenig Lust gehabt zu haben. Ich glaube wohl, daß es ganz angenehm ist. ein solches Leben zu führe», wie er cs jahrelang genossen hat; eS wird ihm scbwer geworden sein, sich davon zu trenne», deshalb hat er das Aerißcrste versucht. Ich bedauere nur, daß er der Strafe, tue er so reichlich verdient hat, zuvorgekommen ist, ich würde kein Mit leid mit ihm gefühlt haben, wenn er fein Leben im Gefängnisse beschlossen hätte." Weder d er Richter noch der Staatsanwalt antworteten ihm. „Ist es wahr, daß der Wassermüller ihn an dem Abend im Walde gesehen hat?" fragte Hartmann nach einiger Zeit. „Nein," entgegneie Elze. „Ich sagte dies nur, um ihn zu ängstigen und zum Geständnis seiner Schuld zu bewegen, Er war doch ein Tor, daß er so leicht in dir Falke Der Tote wurde nach der Stadt gebracht. Man wagt« nicht, ihn in seine Wohnung zu schaffen, da die Nachricht von seinem Ende seiner unglücklich:» kranken Frau leicbt das Leben hätte kosten können. Hartmann eilte sofort in Lindners Haus, um die Diener zur größten Vorsicht und zum strengsten Schweige» zu veran lassen. In Bnrgthal wurde das Geschehene noch in derselben Stunde bekannt und das größte Staunen hervorgernfcn. Daß Lindner ein Verbrecher sei. hatte niemand vermutet. Viele konn ten es auch jetzt noch nicht fassen, daß der vornehme, feine Many eine so blutige Tat begangen habe. Elze , begab sich zum Kaufmann Alt. Derselbe hatte die Nachricht von Lindners Verbrechen und Tod bereits erhalten. „Begreifen Sie das Verlangen, welches ich an Sie stellte?" fragte der Schreiber. „Ja, ja!" rief Alt aufgeregt, da er die Bestürzung übe? das Geschehene noch nicht überwunden, denn auch er hatte Lind ner für einen durchaus ehrenhaften Mann gehalten. „Hätten Sie ihm das Geld geschickt, wie Sie ihm verspro chen hatten," fuhr Elze fort, „so würden Sie nie einen Pfennig zurück erhalten haben. Lindner würde jetzt wahrscheinlich be reits damit entflohen sein!" „Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet," entgegnete A'L „Weshalb baben Sie mir dies alles nicht schon heute morgen anvertraut?" „Wußte ich. ob Sie darüber gesckwiegen baben würden?" warf Elze ein. „Ich mußte äußerst vorsichtig verfahren, um Lind ner nicht entschlüpfen zu lassen. Vielleicht würden Sie mir nicht einmal geglaubt haben, zweifelte doch selbst der Richter an der Wahrheit meiner Worte, bis er das Geständnis aus Lindners eigenem Munde vernahm." Reich belohnt und völlig zufrieden gestellt verließ Elze den Kaufmann. — (Fortsetzung folgt.) Qott clem Allmächtigen bst es geiallen, gestern sbenck >/, 10 Obr unseren kockverebrten unck geliebten Plärrer unck Drucker, cken docdvürckige» Herrn Mkll1l165 ^II5t plsrrer von palbitr. nscb kurrem Krankenlager, gestärkt mit cken TrSslungen unserer beiligen Religion im ^Iter von 53 äaliren, 3 kckonaten unck 26 Tagen in ckie Lvig- keit abrurulen. Den ecklen Toten empleblen vir ckem krommen Oebete aller preuncke unck gekannten. Im dlamen cker verwaisten pkarrgemeincke unck seiner trsuerncken Lckvester /Nicksei Kettsn Kaplan psIbitr. cken 2. kZngust 1022. Die Leerckigung ist in palbitr am prsitag, 4. August, vormittags 9 Ubr. 206g 6ott cko>n Herrn bat os gokallon, moinon lisbon Oattvn, unseren beben Vater unck Oroüvator, Herrn ^osepk Ksfunlre im 66. I-sbsusjabrs von seinem sobvorsa. mit groüor Oeckulck ertragenen lävicken ru erlösen. In tivkster Trauer l au Anna vorv. Halunke unck Klocken, llrssckon, cken 2 August 1922. Loorckigung tinckst TroNag nachm. >/^2 Odr »uk ckem ^ostalrssr'sckkoks in Arosckork statt. Kathol. GeskllkMttin Dresdrn. Sonntag den 6. August im Gesellenhause, Käufferstr. 4 Großes Sommerfest bestehend au« Vogelschießen, Preiskegeln, Gabenverlosung, humoristischen BortrSgen usw Zum Schluß Tanz. Eintritt frei. Anfang nachm. 3 Uhr. Eintritt frei. Beginn des PreiSkegelnS bereits Sonnabend den 6. August. Eventuelle un» zugedachte Geschenke für die Gabenlotterie werden dankend angenommen. „„ «Ml BMr-MIIeiitlig iß Will ,e, am Sonntag de« «. August. r/r« Uhr: Klrchenmustkallsche Darbietungen tm Kloster St. Marienthal. »/,10 Uhr: Pontifikalamt in Oftritz. 2 Uhr: Vistlatio Sanctissimi mit Darbietungen des Ostritzer Cäcilienvereins. 4 Uhr: Festversammlung im BereinShause. Alle Freunde katholischer Kirchenmusik sind herzlich eingeladen. -eiirltg.Ciililmlvttti« der SSKlasStz. jksarr-SalUieittitrei« Kürst. Seefische. g-sund,-nahrhaft. Dresdner Fischhallen leicht verdaulich, Wkbrrgajse 17, Ckkk Gllkrglljsk. Fml'prechtr Mol, 29736. Vsrllrllilk«! 8ls Idrs Lola-.Msr'.I'lM- Ssebsii oml vrlüsnlen .Ä IlMlWM! vrescien, VketllnenstnvKe 72 (Tivoli). - kaadwännisodo Lockienuog. ülsiodrsrtig smplödlo lob msin preiswertes I-agor ingeniöser Trauringe. u» m cksoon uossr 8»uor- » aÄ>WM»»d>>ß brunvsn unck lümonackon gvliokort sinck, sinck stets nur gegen Planck adgogobsn unck unser unverkilnlllclies rigenkum gsblisdsn. /Zu eignung äor losrsn Klasokon unck Looutaung ockor Vor- kauk sinck strakdar. 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