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Sächsische Volkszeitung : 03.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192208033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220803
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-03
-
Monat
1922-08
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.08.1922
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Donnerstag den 8. August 1922 Nr. 177. Leite 3 Die Beratungen in München München, 2. August. Der bayerische Ministerrat hat die beabsichtigte Beratung über die Antwort aus den Brief des Reichspräsidenten aufgeschobcn. da der Ministerrat noch keine Gelegenheit hatte, mit den Führern der Koalitionsparteien über die Antwort zu beraten. Im nächsten MinistcrWt, der morgen, Mittwoch, zusammentreten wird, wird wrh>-'che>nlich ein end gültiger Beschlich über die Antwort gefaxt orroen können, nach dem die für heute geplanten Besprechung:,, »nt der Bayerischen Volkspartei und den anderen Koalitions-Parteien zu einer Klär- heit geführt haben. Der Kabinettsrat beschäftigte sich gestern mit der Frage der Koalftionserweftermtg durch die Mittelpartei. Die Mittel- Partei trat gestern ebenfalls zu Beratungen zusammen; cs ist tvahrscheinlich, daß diese Partei 'N die N-gier ing eintreien Wird. Sie macht für diesen Fall Anspruch auf Besetzung des Justiz- unv Handelsministeriums. Der NeichsernährungSminister Fehr hält sich in seiner un weit München gelegenen Heimat zur eventuellen Vermittlung be reit, Auch der badische Staatspräsident Hummel, der heute m München eingetroffen ist, hat in einer Unterredung mit dem Grafe» Lerchenfeld in vermittelndem Sinne gewirkt. Zur politischen Lage schreibt die »Bayerische Staatszeitung*: „Es scheint, das; man namentlich in Berlin dem Empfang der fränkischen Bürgermeister beim Ministerpräsidenten einen Sinn unterschiebt, der nicht zutrifst. Auch die fränkischen Bür germeister haben ihr volles Einverständnis mit der Haltung und dem Vorgehen der bayerischen Negierung in Sachen der Gesetze zum Schutze der Republik ausgesprochen. Im übrigen ist es auch sachlich falsch, aus diesem Empfange der Bürgermeister heraus- hörcn zu wollen, das; in Franken die Stimmung weniger ent schlossen sei, als im ganzen Bayern. Gerade aus Franken mehren sich von Tag zu Tag die Stimmen, die das entschiedene Festhalten der bayerischen Negierung an ihrem seitherigen Standpunkte ver langen." Der Steuerabzug vom 1. August Der Steuerabzug erfährt vom 1. August 1922 ab eine wesentliche Aendcrung. Während bisher die Beträge, um die sich der von dem Arbeitslohn einzubehaltende Betrag von 10 Prozent minderte, auf den Monad gerechnet, je 20 Mark für den Steuerpflichtigen und für seine zu seiner Haushaltung zählende Ehefrau, 30 Mark für jedes zur Haushaltung zählende minder jährige Kind ohne Arbeitseinkommen oder jedes nicht über 17 Jahre alte Kind mit eigenem Arbeitseinkommen und 45 Mark zur Abgeltung der Werbungskosten und sonstige Abzüge betrug, betragen sie nunmehr vom 1. August 1922 ab das Doppelte von 20 Mark und 45 Mark, nämlich 40 Mark und 90 Mark monat lich und stalt je 30 Mark für die Kinder nunmehr monatlich je 80 Mark. Dir erhöhten Beträge finden bei jeder nach dem 31. Juli 1922 erfolgenden Lohnzahlung für einen nach dem 31. Juli 1922 fällig gewordenen Arbeitslohn Anwendung, während in der Zeit vor dem 31. Juli 1922 für einen bis zu diesem Zeitpunkte fällig gewordenen Arbeitslohn die alten Ermähigungssätze von 20, 30 und 45 Mark monatlich oder bei kürzeren Lohnzahlungs perioden die entsprechenden Teilbeträge Platz greifen. Im übri gen — abgesehn von diesen ziffernmäßigen Aenderungen — ist der Arbeitgeber nach wie vor an die Einträge, die von der Ge meindebehörde oder dem Finanzamt auf dem Steuerbuchs hin sichtlich der Zahl der bei deni einzelnen Arbeitnehmer zu berück sichtigenden Familienangehörigen gemacht sind, gebunden. Ein Postscheckamt und eine Reichsbanlistelle zahlnnqsunsähig Breslau, 1. August. Am gestrigen Ultimo war das Post scheckamt und die hiesige Ncichsbanknebenstelle zahlungsunfähig. Eine sehr große Anzahl von Betrieben war nicht in der Lage, den Angestellten das fällige Gehalt auszuzahlen, weil sie ihr Guthaben auf dem Postscheckamt und auf der Ncichsbankstelle nicht erhalten konnten, da die Kassen leer waren. Der hiesigen Retchsbankstelle erschien es nicht für nötig, sich rechtzeitig einen Ueberschtag der bei ihr am Ultimo eingegangcnen Forderungen zu machen, und sich die notwendigen Barmittel zu verschaffen. ,6 >st dies, soviel wir wissen, der erste Fall, daß eine Hanpt- banrstelte der deutschen NeichSbank im regelmäßigen Verkehr vollständig versagte. „Nur das Zentrum national" Unter dieser Ucberschrift veröffentlichen die „Dresdner Nachrichten" folgendes: Berlin, 1. August. Der Vorsitzende der Zentrumsfraktion des Reichstages. Abg. Marx, betonte in einer Parterversamnilnng in Münster, die Schwierigkeiten, die es machen würde, mit der Deutschen Volkspartei zusammen zu arbeiten, da die Wsltan- schauungSsragen von der Deutschen Volkspartei ganz anders be urteilt würden, als von links. Mit den Dcutschnationalen sei ein Zusammengehen in der Arbeitsgemeinschaft zurzeit nicht möglich. Das Zentrum habe den Boden der Republik betreten. Die augenblickliche Regierung sei die uns von Gott gesetzte Obrig keit. Die Deutschnationalen hätten kein Recht, sich national zu neunen, nur die Zentriimspartri sei national. Die Dresdner Nachrichten mögen sich beruhigen, ihre Be fürchtung, der Abg. Marx habe sich wirklich so geäußert, ist gegen standslos. Nach dem von uns gestern veröffentlichten Wortlaut der Rede heißt der betreffende Passus: «Diese Herren (d. h. die Dcutschnationalen. D. R.) haben kein Recht darauf, sich national nn neunen. Sie mögen sich nationalistisch nennen, aber national rst die Zrntrnmsparter. TaS ist also schon etwas ganz and-rcs, die Einschiebung des Wörtchens „nur" hat in der Weltgeschichte schon öfters eine verhängnisvolle Rolle gespielt, die hier aus parteipolitischer Verbohrtheit erfolgte Einsckjiebung dieses Wört chens entstellt die Rede, die in diesem Teil den llnterschied der Auffassung des Begriffes „national" Herausstellen soll. Nachrichten aus Sachsen Rückkehr des Ministerpräsidenten Ministerpräsident Buck ist von seinem Urlaub zurückgckehrt und hat die Dienstgeschäfte wieder übernommen . Er vcrtrrtt bis zu ihrer Rückkehr vom Urlaub die Minister Heldt und Lipinski. DaS Ministerium des Inneren erklärt nachstehend st-nsnnte Bereinigungen für aufgelöst auf Grund teS GeiebeS Schutze der Republik: 1. »Eo«" in Dresden» 2. »Deutscher Orden", auch »Jungdeutscher Orden" genannt, in Dresden, 3. „Bund der Getreuen", auch »Treubiind für auf- steigendes Leben" genannt, in Dresden. 4. „Verein ehemaliger Baltikumer" in Dresden, 5. .Jnngsturm", ü. »Turnverein Theodor Körner" in DreSden.Neustadt, 7. »Allgemeiner deutsch-völkischer Turnverein". — Zur des verfafsungstages am 11. August. Die Reichsregierung bat in einem Rundschreiben an die Länder er sucht, überall die Firmen und Gemeinden anzuhalten, sich Flaggen- iuch in den Reichsfarben an-ulchaffen, damit die am 11. August not wendigen Flaggen sämtlicher öffentlichen Gebäude und das Flaggen der Häuser sämtlicher republikanisch Gesinnter nicht an denk Mangel von Fahnentuch scheuert. In den Provinzzeitungen fordern bereit» die Gemeinde» die Einwohner öffentlich auf, rechtzeitig um die Be- schaffnng von Fahnentuch besorgt zu sein. Die Kreis- und LlmlS- hauplmannschaflen haben im Aufträge des Ministeriums de» Innern den Gemeinden soeben diesbezügliche Anweisungen gegeben, und die Handelskammern richten eine entsprechende Aufforderung auch an die Vertreter von Handel und Industrie. — Nonnengefahr. Seit Wochen bereit» kommen au« den tschecho.slovakischen Grenzwaldungen Gerüchte über furchtbare Bei- l Leerungen. die die Nonne dort angerichtet hat. Besonder» die Wälder ,! der böhmischen Schweiz baden schwer z» leiden, so daß man ,. B. vom Gießen Winterberg a»S ganze Wald- und Berggebiete nur »och rostbraun findet. Auch in den an die sächsische Oberlausitz greinen den Gebieten ist der Nonnenschaden ungeheuer. Von hier aus hat der Nonncinug nun auch aus verschiedene Waldgcbiele der lächsischcir Oberlalisitz übergegriffen- Die sächsische Staalsforstverwaltung hatte in diesem Jahre besonder» umfassende Vorkehrungen zur Bekämpsung dieses Schädlings getroffen, fto daß man doffcn zu können glaubte, diesmal besser gegen ein Vordringen der Nonne geschützt zu sein. In den letzten Tagen find aber einzelne Züge bi» in die Gegend von Fischbach, also dicht vor den Toren Dresden» vorgedrungcn. — Freiberg. Der RcichSwehrsoldat Schramm von der zweiten Kompanie de» Jilsanterie-Reg'mentS 11 Freiberg rettete ein 13jährige» Mädchen aus dem Hospitalteiche vom Tose de» Ertrinkens. — Reichenbach. Ein Unbekannter überfiel am Sonnabend vormittag eine auf dem Felde arbeitende 53 Jabie alte GutSbcsigerS- frau au» Oberreichcnbach, offenbar in der Absicht, an der Frau ein SittlichkeitSverbrcckicn zu begehen. Die Ueberiallene setzte sich jedoch so energisch zur Wehr, daß der Täter schließlich die Flucht ergriff. Bei dem Kampf erhielt die Frau mehrere Stich- und Kratzwillideii am Halse, an der Brust und an den Beinen. — Leipzig. Tie Talchendiebstäble in D-Zügen und Bahn höfe« mehren sich in erschreckender Weise. Allein auf dem Leipziger Hauptbahnhof gehen täglich etwa 15 Anzeige» von Neienden ein, die internationalen Lisenbahnräubern zum Opfer gefallen sind. Ein Mitglied dieser Räubergesellschaft konnte jetzt auf dem Leipziger Haupt bahnhof vor der Abfahrt eine» D.Zuge» Berlin-München dingtest ge macht werden. Der Festgenommene. der offenfichlttch aefälschle AuS- weiSpapiere bei sich führt, bestreitet nach bekannter TaschenLiebSart jede Täterschaft. Er will MikoloL Kavey heißen, geboren am 1. Ok tober 1883 in Brassou in Rumänien und dortselbst wohnhaft sein. — Leipzig. Am Sozialpädagogischen Frauenseminar der Stadt Leipzig (vorm Hochschule für Frauen), Königstraße 18/20, haben mit Schluß de» Sommer«SennstcrS 9 Kandidatinnen die »staatliche Nrüfung von WohIfahrtSpflcgcnnncn (Sozialbeamtinnen)" und zwar 3 „sehr gut", und 6 »gut" bestanden, ferner 2 Kandida tinnen die »Prüfung sür technische Ajsistenlinuen" mit ! bezw. II und 7 Kandidatinnen die »Prüfung L in rer Abteilung für Kränkendste»« (Oberinnen-Lehrgang)" und zwar 4 mit l, 2 mit II und 1 mit III. — Zwickau. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt sind nicht weniger als 230 Schweine unverkauft geblieben. Da der Auftrieb nicht über die durchschnittliche Höhe hinausging, kann dies nur als eine Folge der hohen Fleischpreise angesehen werden. Aus Dresden —* Mietpreisbilduug durch das Ortsmielsamt. Zur Erledigung der Aufgaben, die das NeichSmieteiigesetz aui dem Gebiete der ReichSpreiSbildung den Gemeindebehörden zuwcist, ist in Dresden ein OrtSmieiSamt errichtet worden. Diese» Amt hat für die Fälle, in denen eine einmonatige oder noch kürzere Kündigungsfrist besteht, also die gesetzliche Miete nach dem RcichSmietengesctz bereits mit Wir kung vom 1- August 1922 einiritt, den Zuschlag zur Grundmiete ans 410 Proz. im Sinne des ReichsmietgcsetzeS festgesetzt. —* Aufklärung von drei Mordsachen. In dem un bekannten Verbrecher, der bei dem Vorlall in der Töpfcrstraße am Montag bei seiner Verhaftung schwer verletzt wurde, ermittelte Lex Erkennungsdienst den Buchmacher Wilhelm Blume aus Amsterdam. Die weiteren Nachforschungen ergaben, daß e» Blume auf die Be raubung und eventuelle Ermordung eines Gcldbricsträgeis abgesehen Halle. Bei den Vorbereitungen zu dem Neberfall, der in der Töpser- slraße 1 erfolgen sollte, war inan aui ihn ansmerlsom geworden, wor auf cs zu dem bereits gestern berichteten Kampfe kam. Nunmebr ist es gelungen, Blume auch zweier weiterer in Berlin auSaelührter Naub- mordfälle zu überlühren, denen drei Personen zum Opfer fielen. Blume ist auch in den Berliner Fälle» geständig. DeS weiteren wird zu der Verhaftung noch berichtet: Von dein Polizeiwachtrneister Bröcklern wurde in einem Hanse der Töpferstraße ein Mann verhaftet, der hierbei ans den Beamten zwei Schüsse abgab und ihn schwer verletzte. Ter Verhaftete wurde später als ein Verbrecher namens Blume fcstgestellt, dem man bei dem Verhör drei Ranbmordsälle Nachweisen konnte. Blume gestand, daß er am 3. September 1918 in Berlin den Geldbriefträger Weber und die Zimmcrverini'etcrni Rühle, unter»! 2. Januar 1919 den Geldbriefträger Lange im Hotel Adlon zu Berlin ermordet und beraubt habe. —* Tarlehnsschrvindler ermittelt und festgenonnnen. Der hiesigen Kriminalpolizei ist eS nunmehr gelungen, einen ecfähr« licken TarlehnSschwindler, den Kaufmann Wilhelm Weiß, ans Magde burg gebürtia, zuletzt hier, Schäserstraße wohnhaft, in München fcst- zunebmen. Weiß hatte in letzter Zeit hiesigen und auswärtia wohnen den Geschäftsleuten unter falschen Borlpiegelnngen größere und kleinere Darlehen abzuschwindcln gewußt und das Geld in leicht sinniger Weise vertan. —* Die neuen Harlgeld-Relchsmiinzen, deren Ausgabe für den 11. August beschlossen worden ist, werden zunächst in folgen den Mengen hergestcllt: für 400 Millionen Einmarkstücke, für 800 Millionen Dreimarkstücke und für 800 Millionen Fünfmarkstückc. — * Bei der Sparkasse der Stadt Dresden beträgt nach den Bestimmungen über die Gewährung zinsbarer Darlehen gegen Verpfändilna von Wertpapieren »nd Sparkassenbüchern der Zinssatz 1 Prozent über den LombardzinSstiß der Reichsbank: er ist deshalb infolge der Erhöhung des letzteren auf 8 Prozent festgesetzt worden. —* Führung durch die Skulpturensammlung zum Besten des Bcreins Heimatdank sür die Stadt Dresden. In den nächsten Führungen wird Herr Kustos Dr. Walter Müller die Kunst der Renaissance in Italien besprechen. In der Führung am Donnerstag den 3. August 1922 nachmittags von 3-4 Uhr wird der Herr Vortragende mit der Frührenaissance des 15. Jahlhundcrts beginnen. Der Sternhimmel im Auqust In der Dämmerung strahlt tief im WNW der Abendsiern. Als erster Fixstern erscheint nahe dem Zenit Wega. Ihr folgt, tiefer im Westen, Arktur. Daun wird links unter Wrga Tcneb sichtbar, rechts unter ihr Atair. Am Horizont ist im Westen, links von Venus, bis nach Mitte August Jupiter aufznsinden,l ini Süden das hübsche Paar Mars und Antares. Abends 10 Uhr ist das Bild folgendes: Die Milchstraße steigt in voller Schönheit von SSW, ein Arm aus dem Gebiet des Schützen, der andere vom versinkenden Skorpion her zum Zenit hinan; mitten im Schwan vereinigen sich die Zweige, und das wechselreich schimmernde Band geht über Kepheus und Kassiopeia, PersenS und Fuhrmann zum NO-Horizo»t hinab. Gegenüber diesem Ring der Milchstraße ist der Gürtel des .„Himmclsdammcs", die Ekliptik, in der die Vau- npd Bewegungöeinhcit unseres kleinen Sonnensystems vor Augen tritt, um etwa 60 Grad geneigt. Der Verlauf der Ekliptik wird, vom Südwcst- zmn Nordosthiinmek, im August von folgenden Tierkreisbildern be zeichnet: Wage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische, Widder. Man sieht, wie gering die Erhebung des Tierkreises am sommerlichen Abendhimmel ist. Der Vollmond muß im August nur etwa ebenso hoch über dem Südhimmel kulminieren, wie im Februar die Sonne. Am Osthimmel erscheint um Mitternacht unter dem Widder und den Fischen das Bild des Walfisches (an dessen „Halse" Mira, der „Wnnderstern"). Von den Planeten ist Merkur am 7. August in oberer Konjunktion und kann nicht gesehen werden. VenuS ist Abend- stern, aber nur noch etwa eine halbe Stunde in der Dämincrnng sichtbar. Sie schreitet in rechtläufiger Bewegung die Sternreihe Saturn, Jupiter, Spika ab. Mars bleibt infolge seiner nun rascheren rechtläufigen Bewegung den ganzen Monat hindurch kür etwa zwei Stunden am Abendhimmel sichtbar; die Dauer der Sichtbarkeit wächst langsam. Jupiter und Saturn, beide rechtläufig 4m Bilde Jungfrau, verschwinden in den Sonnen- 'irahlen, jener Ende August, dieser schon bald nach der Mitte eS Monats. Anfang' August ist Jupiter über 60 Grad in der Ekliptik von der Sonne entfernt, Ende August knapp 40 Grad: bei Saturn sind es 53 und 27 Grad. Dabei stehen die beiden Planeten wesentlich südlicher als die Sonne. Im Oktober gelangen beide in Konjunktion mit der Sonne. Uranus ist in günstiger Sichtbarkeit i». Bilde Wassermann. Neptun befindet sich am 9. August in Konjnnttion mit der Sonne, ist also nniicytbar. Mvndgestaltcn: Vollmond 7. nachm. 5 Uhr 18,7 Min. Letztes Viertel 15. abends 9 Uhr 45,8 Min. Neumond 22. abends 9 Uhr 34 Min. Erstes Viertel 29. mittags 12 Uhr 54,9 Min. Sternschnuppen sind um de» ll». August besonders häufig (Perseide»), gleich ergiebiger Fall ist nur noch im November (um den 13., Leonidcn) zu erwarten. Gemeinde- und Vereinsnachrichte« 8 Dresden. Katholis eh e r Bürgerverein. Abg. Hetz lein wird heute, Mittwoch, den 2. August, abends in der MonatSversammlung des Katholischen Bürgerve elnS im Gesellenhaus, zu der auch Gäste will kommen sind, zu der überaus kritischen Gestaltung der Lage der letzten Tage Stellung nehme», woraus besonders hlngewtesen sei. Kirchliche Rundschau Von Friedrich von Lama, Füssen. Die Nnßlandsammlnng des Papstes hat die zweite Million Lire überschritten, Dank insbesondere der holländischen Gabe von einer Million. Am 20. Juli sollten nun endlich die Hilfs- missionen nach dem Hungergebiete abgehen können, salls es sich bestätigt, daß die Sowjetregierung endlich die Pässe ausgestellt hat. Inzwischen soll zwar das Urteil über die schiSmatischen Geistlichen, sür die Pins Xl. Fürsprache einlegte, gefällt worden sein, doch besagt eine Times-Mcldung aus Riga, daß die Sowjet regierung beschlossen habe, von der Ausführung desselben — eS lautet auf Tod durch Erschießen — abzusehen. Es ist be zeichnend, daß die Meldungen ans englischer Quelle für die Russen meist günstig, die aus französischer Quelle stets ungünstig lauten. Daher ist beiderseits große Vorsicht am Platze. Der Kaiser von Unnam, ein französischer Vasall, weilt zurzeit in Paris als Gastodes Ministeriums des Aeußercn und empfing in feierlicher Audienz den apost. Nuntius Cerretti. Abessyniens Kaiser hat an Papst Pius XI. ein herzliches Be grüßungsschreiben gerichtet. Der neuernannte Generalrat des Vereins her Glaubens verbreitung ist bereits zu seiner konstituierenden Sitzung zu sammengetreten; als ständiger Vertreter Deutschlands, Bayerns und Oesterreichs gehört ihm Msgr. David, Rektor des deutschen Campo Santo, an. Mitglieder sind überdies die Vorsitzenden der einzelnen nationalen Zentralräte jener Lander, in denen das Werk organisiert ist. Oertliche Katholikentage sahen Gelsenkirchen sür die Diözese Paderborn und Helbra für das Mansselder Land. Rothenburg! n. T. sah seit 377 Jahren wieder znm erstenmal die Fronleich- namSprozessioii durch seine Straßen ziehen; ein Festtag sür die frohe Diasporagemcinde. Hollands Katholiken feierten mit höchster Begeisterung zu Nymegen ihren zweiten nationalen Katholikentag. Ein Festzug mit rund tausend Fahnen zog vor dem gesamten Episkopate vorüber; in den Versammlungen erschienen sämtliche katholischen Minister des Landes und Erzbischof van de Wetcrirrg bedauerte nachdrücklich die eingetretene politische Spaltung der Katholiken, die, wie daS Wahlergebnis zeigt, glücklich überwunden wurde. Die von der röm.-kathol. Staatspartci abgesplitterte Nene kathok. Partei erhielt keinen Sitz in den Generalsiaaten. — Tie drei Tage währende Kundgebung in Nymegen schloß mit einer großen sakramentalen Feier. Holland, bczio. sein Städtchen Til burg wird vom 6. bis 11. September eine wichtige, internationale Tagung beherbergen, nämlich die dritte internationale katbolische Woche sür Religions-Ethnologie. — Eine großartige, öffentliche euchnrisrische Kundgebung in Form einer Prozession unter Be teiligung aller vertretene», linierten orientalischen Riten sah znm erstenmal Kunstantinopel; Orient und Okzident boten daS Schau spiel der Vereinigung in der Huldigung vor dem euchariseisehen Gotte; das Allcrheiligste trug Msgr. Nazlian, der armenische Patriarchalvikar; ihm folgte das gesamte Personal der spanischen Botschaft. Sehr würdig war die Haltung der Zuschauer. Eine a. o. päpstliche Gesandtschaft unter Führung M>gr. Cherubim? begibt sich zur Jahrhundertfeier der brasilianischen Unabhängigkeit nach Rio de Janeiro. Gleichzeitig sandte der Papst den Kardinal GaSguet als a. o. Delegaten zur Einweihung der neuen, dem hl. Benedikt geweihte» Klosterkirche in Rio. — Kardinal Bonrne wurde von der Universität Oxford das juristische Ehrendoktorat verliehen, eine Auszeichnung, die seit Kardinal Pole keinem Pnrpurträgcr mehr zuteil wurde. Zn Ehren des Kardinals Cagliero errichtet die Salcsianische Gesellschaft Don Boscos in Turin ein große? MissionSinsiitut, eine Art salesianischcr Universität zur Heranbildung von Missio nären, daS den Namen des Jubilars tragen wird. Gleichzeitig wird zu Bardello ein großes Noviziat für 300 Schwestern erstehen, das der Lyoner Missionsgenossenschaft sür Afrika neues Personal zusnhrcn soll. Kardinal Natti, heute Pins XI., hat seinerzeit zu dem Projekte sich geäußert: „Jedes gute Missionsiinlcrnchmcn hat in meiner Diözese Bürgerrecht. In den Dingen Gottes darf inan sich nicht von kleinlichem Kirchturmsgciste leiten lassen und die Tätigkeit in allzu enge Grenzen stecken wollen. Der Beitrag, den die Diözese znm Triumph der Kirche in den Heiden ländern liefern wird, wird ans unsere Mailänder Kirche eine reiche Ernte von Segen herabziehcn". Die römische Kongregation der Religiösen hat in Kardinal Laurenti eii^.nencs Oberhaupt erhalten. Ernannt wnrden zum Bischof von Sinaloa (Mexiko) der Pfarrer Agnirre Rainos von Guadalajara, znm Bischof von Savannah P. Keyes von den Maristcn, zum apostolischen Protonotar der bekannte Tiroler Politiker Professor Dr. Acmilian Schöpfer, und znm pävstlichen Geheimkäinnierer der unter dem Pseudonym Bruder Wittram bekannte Tiroler Dichter, Religion-sprofcjsor Anton Müller. Unsere Totenliste nnisaßt heute den Oberen der Jcsniteninisfton in Rhodesia, Bischof Parry, die durch ihre Miisions-Svdalität allgemein bekannte Gräfin Maria Theresia Ledockwwska und den Typographen und Verleger des Heiligen Stnyles F. W. Corbier in Heiligenstadt. Ein Toter ist ferner für uns Katholiken der französische Schriftsteller Anatole Franee, dessen sämtliche Schriften von der Kongregation des hl. Offiziums dem Index der verbotenen Bücher einverlcibt wurden. Wetterdienst der Landeswetterwarte Die nordische Depression entfernt sich nur setir langsam, ihre Nandbilduiiaen reichen bis ins deutsche Küstengebiet. Der iüdw stlichc Hochdruck ist uns nicht näher gekommen, dagegen liegt über Miilel- «nropa ein ganz stäche» Tiefdruckgebiet, in dem bereits wir uns be finden. DIescS bat in der verflossenen Nacht Gcw'tter gebracht »iw eS besteht noch beule vormiltag regneriiches Werter. Es sind keine tiefgreifenden Verändern»»!» dcrTinckvrrieilnnci zu erwarte», io daß für die nächsten Tape rock unbeständige» Welker in Aussicht klebt. Bei vorübergehendem Ansklären eintrctciide Erwarmung wird bei der vorhandenen groben Luftfeuchtigkeit zu Gew tlcrn führen. Devisenkurse im Frelberkehr mrtiagS 12 Uhr. mitgeteilt von der Commerz- und Privat-Bank, Filiale Dresden Berlin 1. August Keil, Ncuyork . » « » « , ,1 77S.— '.80 — NariS . . 100 Fr. 0250.— 030!) — Zürich . . 100 Fr. 18570.— 13000.— Stockholm. 100 Kr. 1L850 — 13900.— Drag . . ...... 100 Kr. 1800 — 1880.— London. . . . . . I Psd.Stcrl. »400 — 3410 — .Holland . 100 Fl. 29500 — 29000 — Kopenhagen 100 Kr. I 10300.- 16100.-
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