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Nr. »»7 21. Jahrg Fernsprecher: Redaktion 32723 - Geschäftsstelle 32722 Doitschcckkonto: Dresden Nr. 14797 SücklMe Donnerstag, 3. August 1922 Redaktion und Geschäftsstelle: Drer.de:>- ?!. I I'. Holbeinftrafte 46 Vorschrift auf «itg» Preis« S6 Prozent Kuschln«. oflertenqebühr: iür Selbstabholer » Fk. bet Ueberleatmug durch .. . . - —- . .. Gewalt »der beim Ausbleiben der Pavlerlleteruugeii »>>». erli>cht veznodvrei», vlonat Jult 18 Fk. »tn,elnmnm«r L Ft. Dt« Sächsisch« Volk»,«Iking erscheint wöchentlich lech-mal. , „ ^^ . - , , iUniriaeuPrei«, Die etugeipaliene Pettize», » F». sär Familien, und «ereinSanzetgen. Stellen- und «,-tgenich- S Fs. I di« Post autzerdem Porto,ulchlag. Im Fall, höherer Gewalt «der beim Ausbleiben der Pavieriteleruugen „sw. Dl, Petit. Aellam«ieU» „n retatlionellen Teil. SS mm »reit. SS Fs. Für Jnierat» mit belonderrr Plazierung-. > >ed« Verpflichtung auf «rsüllung von Anzeigen-«»,trägen und Leistung von Schadenerlas. , Sprechstund» »er Redaltton-.S-« Uhr nach«. AI«, -uSdrllilll« zurü-kderlanote und I Für undeutlich «elchrteten» lowt, durch Fernlprecher au,gegeben, Anzeigen muRückparto nicht versehene Ltnlendungeu an dieRedaktion werden nicht iusb,wrhr>. s lönnen wir dt, VirmuwortlichkUt lär dt» Rtchkglet, de- Texte» nicht übernehmen. Annahme von «elchlstSanzetgen bi» 10 Uhr. von Famtltmian,eigen btS II Uhr vormittag». — Annahmestellen in Dresden, Schmidt'lche Buchhandtung. Intzaber P. Beck Schlotzskatz« 5. tn Bautzen, Franz Kursat An der Pelrllirch« « vk llrutrche ünllvsrlnske an poincsrs Tagesschau Aus London verlanlct. das, die französische Regierung de,, Vormarsch ins Rnhrgebict vorvereite und dass General Nissel als Obcrkomniandicrendrr der für das Ruhrgebirt bestimmten Strcilkräfte in Aussicht genommci» sei. Das Nevicrbergamt in Karlsbad hat alle ihm unterstehende» BcrgtvcrkSbesitzcr ansgcsordert. ihm Verzeichnisse aller WcrkS- uiid Grubcnbcamte», Praktikanten und Volontäre vorznlcgeie, die nicht in der tschechisch-slowakischen Republik heimatberechtigt sind. Das Platt verhehlt nicht, dass diese Erhebung die Grundlage ,u Maftnahmen bilden soll, die gegen die in den Gruben eingestellten Reichsdeutschen gerichtet sein werden. Facta ha tdcm König Dienstag nachmittag mitgcteilt, dass das neue Kabinett gebildet ist. Der englische und der französische Oberkommissar in Kon. stantinopel konzentrierten die 11 VW interalliierte» Truppcir, um gegebenenfalls eiiiznareifen. Auf Drängen der sranzösischeik Ne gierung wurde eine aus 39 englischen Kriegsschiffen bestehende Flotte bereitgcslellt. Nach einer Meldung aus Breslau war am Ultimo (Montag) das Postscheckamt BrcSlau, sowie die dortige Reichsbankhaupt- stclle zahlungsunfähig. Eine sehr große Anzahl von Betriebe» war nicht in der Lage, ihren Angestellten die fälligen Gehälter auszuzahle», da sie auf ihre Guthaben weder beim Postscheckamt »och bei der NcichSbank Geld erhalten konnten, weil die Kassen hier wie dort leer waren. Der Posthilfsschafsner Arnholt in Lübeck, der 4 Millionen Mark unterschlagen hatte, ist fcstgcnommen worden. DaS Geld wurde vollständig zur Stelle geschasst. Die Sowjetregierung arbeitet «inen Plan zur Veräußerung der Kunstgcgenstände Rußlands im Auslande aus. Hardings Bemühungen soll «S gelungen sei», km ameri kanische» Eisrnbahnerstreik eine Einigung herbeiznsührcu. Die Ueberschwemmung in den Warthebruchgcmcinden übt auch eine verheerende Wirkung ans de» Verkehr ans. Die einzelnen Gehöfte sind nur mit Kähnen zu erreichen. Die Ernte ist voll kommen vernichtet. In Focsani (Rumänien) ist insolg« außergewöhnlicher Hitze in der Kaserne des 3. GcnicrcgimcntS durch Selbstentzündung ein MunilionSdepot explodiert. Das Unglück forderte sechs Tote und zehn Verwundete. Der Materialschaden überschreitet vier Millionen Lei. Die Herren der Welt Zum achten Male jähren sich die Tage, in denen in einer beispiellosen, einhelligen und entschlossenen Stimmung das deutsche Volk ansstand, um die heimatliche Erde zu verteidigen. Verrauscht ist jede Stimmung der Opferbereitschaft, die damals in dem Volksgenossen nur den Freund und Bruder sah. Mit der langen Dauer des Krieges und seinem unseligen Ausgange gar, hatte der Dämon im Mensche» die Herrschaft angetreten. Heute haben wir uns gegen sehr viele Dämonen in Menschengestalt zu wehren nach innen und nach außen. Und was uns das Arbeiten und Schassen nach all dem furchtbaren Erleben der letzten acht Jahre so schwer macht, das ist die Erkenntnis, daß immer und immer wieder alles, was wir unter Mühen, Opfern, Anstrengungen und Entsagungen geleistet haben, und die denen, die wir im Kriege auf uns nehme» mußten, zum mindesten gleich kommen, durch Sabotage von innen wie von außen zunichte gemacht wird. Gerade in diese» Tagen haben wir ein Schulbeispiel für eine derartige Zerstörungsarbeit erleben müssen. Kaum, daß die Erregung über die ungeheuerlichen Kontrollforderungen der Entente als Voraussetzung für die Prüfung des deutschen Stun dungsantrages und Gewährung eines Moratoriums, das wiederum die Vorstufe für eine Anleihe sein sott, abgeebbt ist, wurde durch die Antwort des französischen Ministerpräsidenten Poincarc auf unser Gesuch um anderweitige und zwar auf einen längeren Zeit raum verteilte Zahlung der Summe aus dein Ausgleichsverfahren eine neue Lage geschaffen, die uns mit aller Schroffheit und mit der denkbarsten Schärfe offenbar die Stellung zu Gemüte führen sott, in die wir durch den Kriegsausgang gedrängt sind. In ihrer Antwort hat die Reichsregierung mit Recht ausge sprochen, daß die Politik der Drohungen nicht wiedcraufbauend, sondern zerstörend wirkt. Dieser Gedanke ist in allen Erörterungen der letzten Jahre in aller Oeffentlichkeit und im Parlament oft genug schon zum Ausdruck gebracht worden. Mit Diktaten und Ultimaten kann die Welt nicht regiert werden. Das weiß man allenthalben und sieht es auch überall ein. Aber man handelt nicht überall danach. Es ist nicht etwa ei» Gefühl der Stärke und der Ueberlegenheit, wenn Frankreich immer und immer wieder mit Gewaltdrohungen uns gegenüber auftritt, wenn es auch jetzt noch bei jeder Gelegenheit sein „Recht", gegebenenfalls auch mit „Sonderaktionen" militärischer und wirtschaftlicher Natur gegen Deutschland vorzugchen, vorhült, sondern es ist nichts anderes, als ein Gefühl der Angst, daß auch die kleinste Er leichterung die deutsche Wirtschaft instand setzen könnte, sich wieder zu kräftigen und Frankreich sehr gefährlich zu werden. Es ist geradezu ein Fluch des Sieges, der auf Frankreich und seiner Politik haftet, daß es sich von diesem Wahne nicht losmacheu kann und daß es, gepeitscht von diesem Wahne, immer und immer wieder den ganzen Kontinent, ja die ganze Welt in Flammen zu sehen droht. Nun werden am 7. August in London zwei Männer zu- sammenkommen, um dort eine Entscheidung zu treffen, die be urteil über das Schicksal von fast 500 Millionen Menschen in sich schließen wird. Die ganze Welt erwartet in fieberischcr Spannung den Entschluß, den in gemeinsamer Besprechung Lloyd George und Poincare formulieren werden, jene zwei Männer, die heute die Herren der Welt sind oder sich doch dafür halten. Niemals ist krasser die Tatsache in die Erscheinung getreten, daß es bei weitem nicht die Völker, oder auch nur Ausschüsse oder gewählte Vertretungen aus diesen Völkerschaften sind, die das Geschick ihrer Länder, oder die das Geschick der Welt be einflussen, sondern daß die bestimmende Macht und Gewalt schließ lich doch nur in den Händen einiger weniger Personen liegen. Und hier sind eS nur zwei Menschen, wie andere auch, die es heute in der Hand haben, aus Europa mit einem Federstrich tu. Berlin, 1. August. Die deutsche Antwortnote auf das Schreiben Poincarös, die gestern abend nach Paris abgegangen ist. wendet sich an den französischen Ministerpräsidenten als den Absender und den Verfasser des zu beantwortenden Schriftstückes. Heber den Inhalt erfährt die B. Z„ daß die deutsche Regierung zunächst darauf hinwcist, däß das Londoner Abkommen über die Ausgleichszahlungen vom 21. Juni 1921 nicht mit den einzelnen alliierte» Regierungen, sondern mit deren Gesamtheit abgeschlos sen worden war. Sie erklärt zttgleich, daß auch die ultimative Form der französischen Note sie nicht bestimmen könne, von dieser Haltung abzugehen. Die Wirkungen aus den Marklurs, so wird betont, seien die gleichen, und es sei für dessen Entwicklung vollkommen gleichgültig, ob die Zahlungsmittel für die eine oder für die andere Verpflichtung beschafft werden. Die deutsche Antwort auf die französische Note tu. Berlin, 1. Angust. Die französische Negierung hat, wie niitgeteilt, am 26. Juli 1922 das deutsche Ersuchen vom 14. Juli 1922 um Herabsetzung der Barzahlungen für das Ausgleichsver fahren und aus dem Urteil des gemischten Schiedsgerichts, Ar tikel 297 E abgclehnt. Die Antwortnote der deutschen Regierung auf diese französische Note hat folgenden Wortlaut: Berlin, den 31. Juli >922 Herr Ministerpräsident! Ich beehre mich, den Empfang der Note Ew. Exzellenz vom 26. Juli 1922 zu bestätigen. Das Abkommen über die Ausgleichszahlungen bom 10. Juni 1921 ist von Deutschland nicht mit den einzelnen Mächten, sondern von der Gesamtheit der beteiligten alliierten Negierungen ab geschlossen worden. Demgemäß ist die Note der deutschen Negie rung vom 14. Juli d. Js. wie an die französische Negierung auch gleichzeitig an die anderen beteiligten Mächte gerichtet wor den. Die deutsche Regierung kann sich über ihre weitere Stellung nahme aus diesem Grunde erst schlüssig machen, wenn sich alle beteiligten Regierungen geäußert haben. Eine andere Haltung ist ihr auch angesichts der in ultimativer Form angedrohten nicht näher bezeichneten Maßnahmen Frankreichs nicht möglich. Jn- eine wirtschaftliche Wüste zu machen, ganz Europa tn eine Hungcr- und Elendskatastrophe hineinzudräugen, wie sie die Weltge schichte noch nicht erlebt hat. Wir stehen heute abermals mitten in einem Kriege, in einem Kriege freilich, der nicht mit Eisen und Blut, der vielmehr mit Feder und Tinte ausgefochten wird und doch zeigt es sich, daß diese Waffen noch vergiftender, noch ätzender, noch zersetzender und »och mörderischer sind! . . . Die deutsche Wirtschaft hat in diesen Tagen einen Leidensweg begonnen, der fürchterlich enden muß. In noch nicht ganz vier Wochen ist der Dollar von 200 auf über das Dreifache gestiegen, ist die deutsche Mark um mehr als das Dreifache entwertet worden. Das bedeutet eine Ber- schlechternng der deutschen Lebenshaltung um bas Dreifache! Man kann sich eine Vorstellung davon machen, welcher Art diese Rück wirkungen auf die große Masse derer, die nicht ihr Einkommen den Verhältnissen entsprechend vergrößern könne», sein werden. Kann man sich überhaupt auch nur eine Vorstellung mache» von den Wirkungen einer erneuten ungehencrlihen Katastrophe aus den ehedem solidesten Bürgerstand, den Mittelstand, und auch nur einen Begriff davon, wie verhehlend diese Entwicklung aus die große Masse der Arbeiterschaft, ans die neugeborene und jungheranwachseiide Generation wirkt! Und daS alles, weil Frank reich jetzt vor der gebieterische» Notwendigkeit steht, das frevle Wort zu erfüllen, das seinerzeit, als wir nach Versailles zu den Friedensverhandlungen kamen, am nächsten Morgen in meter hohen Buchstaben an unseren Logierhäuscrn klebte: „Der Boche wird alles zahlen!" Wir verstehen sehr wohl die kritische und prekäre Lage des französischen Negierung, die alle Vorschüsse, die sie zur einstweiligen Befriedigung der Kriegsgeschädigten leistete, in ihrem Budget wieder als von Deutschland znrückzuzahlcnde Einiiahmesummen verzeichnete, die aber nunmehr einsehcn muß, daß Deutschland vor der positiven Unmöglichkeit steht, diese Zah lungen auch zu leisten. Statt nun die Folgerungen daraus zu ziehen und vernünftig geschäftlich vorzugehen, hat Frankreich durch seinen neuesten Entscheid die Dinge noch viel schlimmer gemacht und Deutschland in eine Situation gedrängt, in der cs ganz und gar ausgeschlossen ist, daß es solche Summen anfbringe. So hat sich Frankreich jetzt in eine Isolierung hineingedrängt und sich von England und Belgien bestätigen lasen müssen, daß ein Zusammenhang zwischen den Reparationszahlungen und allen Nebenleistungen, die man Deutschland anserlegt hat, besteht. Die Herren der Welt, die nun tu London zusammcnlommen, werden nun sich darüber schlüssig machen müssen, ob dieser politische und wirtschaftliche Wahnsinn, der bisher die Welt regiert hat, auch noch weiter die Oberhand behalten sott oder ob man endlich zur Vernunft kommen wird. Aus dem Ausland Belgien gegen die Haltung Frankreichs Berlin. 2. Angust. Wie die B. Z. aus Paris meldet, hat nach einer Meldung des Petit Journal Belgien beschlossen, gegen die Note Poincares bei der Neparationskommission Einspruch zu erheben. Belgien begründet diesen Einspruch dainit, daß es sich um eine interalliierte Frage handle, und daß Frankreich nicht auf eigene Faust Forderungen ausstetten könne. Belgien ersucht die Neparationskommission, die Begleichung der Forderungen französischer Privatgläubiger an Deutschland in gleicher Weise zu untersagen, wie es bei ähnlichen Auslandszahlungen Deutsch lands geschehen ist. dem sich die deutsche Negierung ein weiicres Eingehen aus Sitz Sache selbst Vorbehalt, bemerkt sie schon jetzt: Die Zahlungen, die Deutschland in: Ausgleichsverfahren aus Artikel 297 E leisten muß, können letzten Ende-Z nur nnS denselben Quellen geschöpft werden wie die Reparationszahlun gen. Gleich sei, ob es sich um Schulden des Reiches oder um Privatschnldcn handle. In beiden Füllen bleibt die Noiwcnd.g- leit der Herausnahme von Devisen aus der gesamten deutschen Volkswirtschaft, die gleich für die Wirkung dieser Operation auf den MarkknrS ist. Es ist ohne Bedeutung, in welcher Form und auf Grund welcher Paragraphen die Zahlung erfolgt. Wenn die deutsche Volkswirtschaft die Entziehung von monatlich 50 Mil lionen Galdmark für Reparationszahlungen nicht tragen könne, so wäre eS eine Illusion zu glauben, daß die Ausgleichszahlungen von fast 40 Millionen Goldmark weiterhin aufgebracht werden können. Alle diese Leistungen könne» nur alZ einheitliches Ganzes betrachtet und in einem einheitlichen Plan behandelt werden. Der deutsche Antrag, der nicht eine Kürzung der Aus gleichszahlungen, sondern lediglich ihre Verteilung auf einen läiMren Zeitraum bezweckt, beruht ans denselben Gründen, die für die deutsche Negierung bei ihren Anträgen aus Gewährung eines Moratoriums für die Reparationszahlungen maßgebend ge wesen sind, nämlich auf der derzeitigen Erschöpfung der Fähig keit Deutschlands zur Zahlung in ausländischer Währung, die in dem katastrophalen Niedergang der Mark deutlich zum Ausdruck km». Nach Eingang der Note Ew. Exzellenz ist ein neuer Sturz der deutschen Währung eingeiretcn, und die Mark ist bis auf ein Huudcrtsechstigstcl ihres Friedens-Wertes gesunken. Deutsch land macht alle Anstrengungen seine aus dem Kriege entstan denen Verpflichtungen zu erfüllen. Hierzu ist aber vor allem die Gesundung seiner Volkswirtschaft notwendig. Diese wirt schaftliche Wiederherstellung wie die ganz Europa? kann jedoch nur erfolgen durch die alsbaldige solidarische Zusammenarbeit aller Beteiligtem Eine Politik der Drohungen wirkt nicht Wieder au fbauend, sondern zerstörend. Dr. Wirth. EngUsche Iirkulcsrnote über die Kriegsschulden London, 2. August. Nach einer Time-S-Meldung soll die englische Negierung gestern beschlossen haben, an alle alliierten Regierungen, sowie an das Kabinett in Waibinatm eine Zir kularnote über die Frage der Kriegsschulden zu sende». Lord Balfour soll die Note bereits vor 14 Tage» vorbereitet .oben. Der Inhalt der Erklärung soll ungefähr der sein, daß die an England von den alliierte» europäischen Staaten geschuldeten Kriegsanleihe» faktisch und moralisch von der englische» Kriegs schuld an Amerika unzcrtrennl'ar seien. Lloyd George sür Zulassung Deutschlands zum Bökerbundsrat Im englischen llnt'ihanse fragte Wedgorwod Beim, ob der Premienninister iaacn wolle, welche Haltiina dir Rcaieumg bemg'ich einer Zulassung Deutschlands in den Völkerbiiuderat emn-chmr. Lwhd Grorae enviderie, er tönne seiner Eikläinna vom 26. v. Nt. nicht« hanusiigcn. Wedaenood Beim sagte, der Premürmin ster habe damals von der Zulassung Deutschlands mr Vö!k>rbn„dsvl>sa>nmlunq ge sprochen. Seine Frage beziebc sich aber aitt den Völlerbnndsral. Lloyd George erwiderte, wir winden sicher dieses Gesuch bejülworten. Die irischen Kämpfe London. 1. August. Die südirischcn NegierltttgsiNipput nahmen Ti'ppcrarh nach melnlägigcm Kampfe. Generalstreik in Italien Rom, 2. Angust. DaS Zentralkomitee der Arbeiterorga nisationen hat gestern nacht um 12 llhr den Generalstreik in Italien proklamiert. Alle Arbeiierkategorien, alle Berufe, über haupt alle Angestellten sind darin einbegriffen. Das öffentliche Lebe» Italiens wird sozusagen stillstehen, ausgenommen vom Streik sind allein die KrankenbauSangestellten. Die Regierung hat in aller Eile Maßnahmen getroffen, »m der Bewegung eni- gegenzutrctcn. Die Stmdikalisten und die Sozialisten haben diesen Entschluß gefaßt, um die gegenwärtige Ministerkrise unter Ausschluß der Rechtsparteien und der Faszisten zuin Ab, schluß zu bringen. Die FaSzisten haben ihrerseits eine Pro klamation gegen den Streik erlassen, in der sie die Arbeiter auf- fordern, zur Arbeit znrückznkchren und sich ruhig zu verhalten. Der Regierung stellten die Faszisten eine Frist von 48 Stunden, den Streik einzudämmen. Wenn dies nicht gelingt, wollen sie selbst einschreiten, um dem Streik ein Ende zu machen. Der Ausstand in Amerika Neuker meldet aus Neubork: In Kreisen, die genaue Kennt nis über die Streittage hätten, werde versichert, daß über die Friedensbedingungen im Eisenbahncrstreik infolge der Bemühun gen des Präsidenten Harding bereits eine Einigung erzielt war- den sei. Es bleibe zur Beendigung des Streiks übrig, daß die Bedingungen morgen endgültig ans der Versammlung der Voll zugsausschüsse der Eisenbahner und auf der Versammlung der Streikführer in Neuyork bezw. in Chicago angeiwmmen würden. Aus Washington wird gemeldet: Die Regierung legte den Schiffahrtsgesellschaften nahe, sich mit Bunkerkohle nur mit einer solchen Menge zu versehen, daß die Schiffe die nächsten Stationen erreichen können. Nach dem 1. August werde sie sämtliche fremden Schiffe ersuchen, sich für ihre Rundreisen in fremden Häfen mit Kohlen zu versehen.