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DonnerAta, b«n S7. Juli «r. IN. Sette « Fest im Sturme Erzählung von Friedrich Friedrich t>8. Fortsetzung.) Sie »»rekle beide Hänoe auf die Brust und Tränen stürzten an! ilw«n Augcit. Länger vermochte sie den verzehrenden Schmer, incht zu ertmgen. Sie rosste die letzten Kräfte zusammen und eilte zum Schlafgemach ihres Mannes, um sich ihm zu Füßen zu werfen, ihm alle» zu gestehen und zu ihm zu flehen, Jensen zu retten. Mil ihren Tränen wollte sie sein Herz erweichen; ihre Schuld war ja nicht so groß, daß er ihr nicht verzeihen konnte. Und wenn cr sie erbarmungslos von sich stieß, so wurde doch wenigstens der Schmerz von ihr genommen, daß Jensen un schuldig litt. Mit zitternder Hand össncie sie leise die Tür; Lindner schlief und hörte sie nicht einireten. Eine Ampel erhellte das Schlafgemach mit mattem Lichte. Langsam näherte sie sich dem Bette, ihr Blick fiel auf Lindners Gesicht inrü fast erschreckt fuhr sie zurück. DaS waren nicht die ruhigen Züge eines Schlafenden, sondern der verzerrte Ausdruck eines durch Angst Gefolterten. Seine Baust atmete schwer und unruhig. „Nein, es weiß niemand — es kann niemand wissen!" ries er im Schlafe. «Mich hat niemand gesehen, und er schrie auch nur einmal auf, als ich ihn mit dem Hammer traf — nur ein mal! Haha! Und der andere sitzt im Gefängnis, er wird ver urteilt und dann ist alle? vorbei!^' Entsetzt stand Olga da, unfähig, sich zu rühren. Lindner richtete sich langsam im Bett empor, er erblickte die regungslose Gestalt Olgas und halb noch im Traume streckte er ihr abwehrend die Hand entgegen und rief: «Nein, ich habe eS nicht getan — er — er hat ihn erschllrgen!" „Du. du hast ihn ermordet!" rief Olga. Lindner fuhr bei dem Tone ihrer Stimme zurück,.sein Auge erkannte, daß nicht ein Traumbild vor ihm stand und bestürzt fragte cr: „Was willst du? Woher kommst du?" „Du bist der Mörder Wolffheims!" rief sie und ihr Auge ruhte fest auf ihm. Wäre sie noch über die Worte, die er im Schlafe gesprochen, in Zweifel gewesen, der bestürzte Ausdruck seines Gesichtes, das Erbleicknm seiner Wangen, der scheue, bange Blick seiner Augen hätte ihr die bolle Gewißheit geben müsse», daß sic die Wahrheit gehört. „Nein, nein!" rief Lindner verwirrt und suchte ihrem Blicke anszuweichen. «Ich habe cs nicht getan!" „Sieh mir ins Auge!" fuhr Olga fort. „Sieh mich an, wenn du cs wagst! Im Schlafe ist dein Mund zum Verräter geworden. Hebe deine Hand enrpor, wenn sie unschuldig ist; siehst du nicht, daß Blut an ihr ist?" Betroffen blickte Lindner seine Hand an, er wagte nicht. daS Auge zu Olga zu erheben und zitterte heftig. Seine Lippen be wegten sich, allein sie waren nicht imstande, ein Wort hervor zubringen. „Ich wußte eS. daß Jensen unschuldig ist!" fuhr Olga fort. „Auch du weißt es, und doch duldest du, daß er verhaftet ist — du hast Wolffheim erschlagen!" 4m 21. .lull 1222 versodisck NL0>» längerem qual vollen lwickon. woklvereohon mit äou dsiligon 8torbv- sakramcm»sn, Harr I-odror 2027 kvong l-SNg«. Von äsr Koks ckes I-sdens risk Oott uns^rn sllasit kilkskersitsll Uitarbvitsr »nick I'rounck In seiner kc>8- uungslossn, unsagbar soll" er/kakten Xrsnl-bsit ga vr uns ein Ksispisl von Lllaudvnsstürks, Kokkauog uock Krgebung. vie lMMlt lies;. IMMen VMljm!e ru llmilU W«! AMll-MMM.Milli". Nächsten Sonntag den 80. Jult Nusflug nach Gaslhof iliockau. Abmarsch In 2 Abteilungen: Entweder nacbm ",8 Ulir Schillerplatz, Blosewih, oder 8 Uhr Endstation Laubegast Um recht staike Beteiligung bittet I. A.: I. Hi erstg. ülmstsuzstellmix Diesen IW Lrüklscks Terrasse (lemülcke — kllckwerke — Orapklk — ^rcdltektur Oeökkaet werktags S—6 lllkr» Sonntags tv—8 Kdr kleiner Kllllztxeliosseoscllskt I» IL HV ^.nnatims: 8024 t Vertreter der K. in d. U 81 , >tnininvr8tr»ü« 8 v/ll ^lsenii8U8 Kvksen litikllk. Orveckon-klouelackl, Kt»un»1roS» 14, Kids Llbsrtplata. Vortoilkakts ttsrugsgusllo io le-jkoiagkn, 81l-ümpien, Lli-iekgar-nsn Ligknv 81numpf>vii'l(6l'6i unü ^N8tr'jel<ei'k> 0 « 7 v vsutseka Noknungs-Iavroh-Lsnosraniovalt m. d. it. 8itr l,siprig vermittelt NodnungKausck von unck nsod alisn Riodlullgsn. Vvrtrvtvr in Drsscken: L6usr«1 Leueke L Lo., o. mb. K. In- u. ^.ualancks-Kmaügs — I-agvravg — Lpsllition ünnrdmslconloro: praibargar 8tr. SS, vankslr. 3. I'srnspr. 20080. J,nmer noch saß Lindner regungslos da; das Bewußtsein sein Schuld drückte ihn nieder. Sein Mick glitt scheu durch da» Zimmer hi». Niemand außer Olga war da, außer ihr konnte nieinand leine Worte gehört haben, und dreister richtete er sich empor. Besaß er nicht hinreichend Macht über seine Frau, um ihren Mund zu schließen? Konnte sie ihn verraten? Schon hatte er sich wieder gefaßt, mit stechendem Blick glitt sein Auge über sie hin. „Und wenn ich e» getan hätte, willst du vielleicht hingehen zun, Richter und mich anzeigen?" entgegnete er. „Ich weiß, daß du mich nicht liebst. Gehe hin, errette Jensen, sage, daß ich Wolffheim erschlagen habe, laß den Vater deiner Kinder in das Gefäi^ni» werfen, vor die Geschworenen stellen, laß ihn wegen Mord verurteilen! Häufe diese Schmach auf die Häupter der unschuldigen Kinder, tue es, uns zauderst du, mein Leben ist doch ein verlorenes und auf Glück hoffe ich nicht mehrl Hahal Die Menschen werden sich vielleicht wundern, daß eine Frau ihren Mann verrät, du kannst ihnen ja sagen, daß du mich nie geliebt, daß du erfreut seist, endlich von mir befreit zu werden!" Olga stand regungslos. Die entsetzlichen Worte, die sie vernommen, raubten ihr fast die Besinnung. Jensen im Ge fängnisse und ihr Mann der Mörder. Sie konnte eS nicht fassen, und doch war es Wahrheit! Sie wollte sich dagegen strauben, Lindner selbst hatte es bestätigt. Schauernd brach sie aus einem Stuhle zusammen und blickte starr vor sich hin; keine Träne kam in ihr Auge, um die Qual in ihrem Innern zu milder». Lindner hatte sie aufmerksam beobachtet; er erriet, was in ihr vorging. Rasch sprang er aus dem Bette und kleidete sich hastig an, dann trat er vor Olga hin. «Ich habe Wolffheim erschlagen," sprach er. „verdamme mich nicht, höre mich an — oh, ich würde mein Leben hingeben, wenn cs nicht geschehen wäre! Ich traf mit Wolffheim im Walde zufällig zusammen, er War aufgeregt, angetrunken — ich weiß nicht mehr, worüber wir in Streit geriete», ich bin ihm ja immer ausgcwichen weil ich seinen rohen Charakter kannte; er erkißte mich um mich in den Steinbruch hinab zu schlendern, in memer Verzweiflung entriß ich ihm den Hammer, den er in der Hand lrug, und schltig ihn nieder. Es war Notwehr, — ist wniste kaum, was ich tat, ich selbst wäre verloren gewesen — es war ja nicht meine Absicht, ihn zu töten! Der Schlag hatte ihn töC.ck» ge- lroffcn. Als ich dies wahrnahm, stürzte ich fort. Ich .rollte mir selbst das Leben nehmen, allein ich dachte an dich und die Kinder. Um auf Euer Haupt keine Schmach zu laden, erhle.t ich mein Leben!" Nock, immer saß Olga regungslos da. Durch kein Zeichen batte sie verraten, daß sie ihn gehört. „Olga, du kannst mich nicht verdammen," fuhr Lindner fort und seine Stimme klang weich. „Verzeihe mir. Sollte >h .neu» Leben hingcben ohne Widerstand! Konnte ich in der Ausee,"ng die Wirkung des Schlages ermessen?" Er trat an sie beran und versuchte ihre Hand zu erfassen. Erschreckt zog sie dieselbe zurück. „Rühre mich nickt an!" rief sie und stand auf. „Glaubst du, ich werde die Hand ergreifen, welche ein Menschenleben ver nichtet. welche mit Blut befleckt ist! Hast du mir nicht selbst mit triumphierender Freude berichtet, daß Jensen verhaftet sei, daß auf ihm der Verdacht des Verbrechens ruhe! Hast du nicht ge- sagt, daß er schuldig sei, und doch wußtest du am beste», daß er die Tat nicht begangen!" „Olga, ich tat es aus Verzweiflung, ich tat eS. weil mir kein anderer Weg der Rettung übrig blieb, ich fühlte mich erleichtert, als sich der Verdacht auf einen anderen gelenkt hatte," entgegnete Lindner mit fast flehender Stimme. „Ich würde ja gern alles für JensenS Rettung tun, wenn es in meiner Macht stände!" „Glaubst du, ich schenke deinen Worten Glauben?" unter brach ihn Olga. „Kann ich dir glaube», daß du Wolffheim er schlagen, um dein Leben zu reiten? Mich täuschest dn nicht!" «So gehe hin und zeige mich dem Gerichte an!" rief Lind ner. „Sage, daß ich die Tat bedangen habe, daß ich der Schul dige bin, laß mich in das Gcsängnis führen, dann wird man Jensen in Freiheit scheu! Verrate deinen eigenen Mann, du kannst Jensen nicht bester rächen!" Olga richtete sich empor, mit Verachtung ruhte ihr Auge auf ihm. „Du weißt, daß ich dies nicht tun werde!" sprach sie. Sie wandte sich ab, um das Zimmer zu verlassen, allein der Rest ihrer Kraft lvar dahin, ohnmächtig brach sie ans der Schwelle zusammen. Sie hatte in der letzte» Zeit zu viel erduldet, um auch dies noch tragen zu können. Lindner sprang hinzu, um ihr beizustehen. Mit Mühe hob er sie von dein Boden empor. Als er die bleiche, ohnmächtige Gestalt in seinen Armen hielt, empfand er, daß er sie doch geliebt hatte, ohne daß er ihren Wert je gewürdigt. Der kälteste Egois mus hatte ihn von jeher beherrscht, er hatte nur an sich, nur an seine Vergnügungen gedacht und er war vom Glück zu verwöhnt gewesen, um sich je über sein Tun Rechenschaft zu geben. Wohl stieg ein Vorwurf in ihm auf. er verdrängte den- elben indes gewaltsain. Auch jetzt hatte er noch nicht den Mut, einer Lage offen entgegen zu schauen; er dachte nicht an daS Unglück, welches er über die Seinigen gebracht, sonder» beschäf tigte sich mit Plänen, sein Verbrechen zu verbergen. Es währte lange, ehe cs ihm gelang, Olga wieder in daS Bewußtsein zurückzubringen, denn er wagte nickt, Hilfe berbeizu- rnfen. Als sie die Augen aufsckilug und ihn erblickte, schloß sie dieselben wieder; bei der Berührung durch seine Hand zuckte sie zusammen. Sic wollte sich emporrichte», um das Zimmer zu verlasse», allein ihr fehlte die Kraft. Ihre Brust rang nach Atem. Das Blut pochte heftig in ihren Schläfen, zuckend faßten iher Hände »ach der brennenden Stirn, die Vorboten eine? hef tigen Fiebers stellten sich mehr und inehr ei». Mit steigender Besorgnis »ahoi Lindner diesen Zustand wahr. Er mußte die Dienerin hcrbeirufen, um mit deren Hilfe Olga in ihr Zimmer und in ihr Bett zu bringen. Diese empfand be reits nicht mehr, wa? mit ihr vorgenommen wurde, mit geöff neten Angen lag sie da. ohne daß sie Lindner erkannte. Dieser ließ die Kinder ans dem Zimmer bringen und wich nicht von Olgas Seite. Ihre Fiebcrpbantasien beschäftigt^: fick, nur mit den entsetzlichen Eindrücken, die >ir emrckangen. Lind ner blieb allein bei ibr. nieinand durfte hören, »>as ihr Mund unbewußt svrach; die Fnrckst. daß sie ihn verraten könne, ließ ihn selbst die Dienerin fern halten. kFortsetznng folgt.) '«!»»»! ?0 8 r ! 11 » n <t« n So!«!-. 5llber-°^" Ukren. Ketten Klnge, kesteeke usw. Ledrsss, plstin kautt täglich 1851 M!l riNIMkilA.ülsA sm pirnaisok. ?!atr. 8ep. 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