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Donnerstag den 27. Juli 1922 Nr. 171. Leite 3 Nachrichten aus Sachsen „Höhere Diäten für die sächsischen Abgeordneten« Zu der Notiz, die wir gestern unter dieser Ueberschrist ver öffentlichten, wird uns von unterrichteter Seite geschrieben -atz bis heilte eine Erhöhung der Diäter» für die sächsischen Abgeord neten nicht erfolgt ist, und auch ohne besonderem Beschluß nicht erfolgen kann. Es ist nicht richtig, daß bei der letzten Erhöhung bereits beschlossen worden »st, die LaiüstagSdiäten ohne weiteres denen des Reichstages anzupassen. Es wurde allerdings ein Antrag eingebracht, daß bei der nächsten Erhöhung der Auf. Wandsentschädigung im Reichstag die Negierung eine Borlage einbringen soll, welche die automatische Erhöhung in Zutunst vor sieht, um ein- für allemal den Debatten über diesen Punkt em Ende zu machen. Es wurde aber zu gleicher Zeit beschlossen, daß eine Herabsetzung insofern erfolgen soll, als in Sachsen die aus wärtigen Abgeordneten 10 Prozent, die in Dresden wohneirden Abgeordneten 20 Prozent weniger als die Neichstagsabgeordneten erhalten sollen. Gegen diesen Antrag stimmten nur die Deutsch- nationalen. soweit sie anwesend waren. Die sämtlichen übrigen Parteien nahinen den Antrag an. Auch im Reichstag haben nur die Deutschnationalen aus agitatorischen Gründen gegen eige Erhöhung gestimmt. Der Gerechtigkeit halber muß betont wer- den, daß an die Abgeordneten auch in mancher anderen Hinsicht starke Ansprüche gestellt werden und daß sich ihre ehrenamtliche Tätigkeit nicht allein auf die Teilnahme an den Sitzungen be schränkt, sondern bei denen, die wirklich arbeiten, auch sonst noch manch größerer Aufwand damit verbunden ist. Wenn die Ansicht der Deutschnationalen — das ist auch seinerzeit im Landtage be tont worden — durchginge, so wird die Uebernahme eines Man- dats für das Parlament ein Privileg lediglich für die besitzenden Klaffen werden. Deshalb ist eS notwendig, daß auch die Auf- wandscntschädigungen wenigstens in etwa mit der Geldentwer tung Schritt halten. Im übrigen ist in Sachsen bisher eine Er höhung noch gar nicht erfolgt und kann schon gar nicht erfolgt sein, da der Landtag gegenwärtig nicht tagt. Ein Verfahren gegen die sächsische kommunistische Fraktion? Die Bezirksleitung Wcstsachsen der Kommunist'.schcn Partei stellt in einer Entschließung fest, daß die Zustimmung der kom munistischen Landtagsfraktior. zum Etat gegen den Beschluß des Landestorstandes mit der Fraktion erfolgte, der die Bewilligung des Etats von der Verabschiedung des Amnestiegesetzes abhängig machte. Da dies nicht geschehen sei, stelle die Zustimmung zum Etat einen schweren politischen Fehler und D sst.pt»nbruch dar. Die Bezirksleitung Westsachsen spricht die Erwartung aus, daß die Zentrale der Partei die notwendigen Maßnahmen gegen die Fraktion einleite. Zur Sächsischen Gewerbesteuer Ueber das Sächsische Gewerbesteuergesetz vom 6. Oktober 1021 herrscht in den Kreisen der davon betroffenen Steuerpflichtigen da und dort noch große Unklarheit. Da aber eine genaue Kenntnis dieses Gesetzes für alle DcvölkerungSkreise, namentlich für Handel und Industrie und auch für die Steuerbeamten, notwendig ist, ist eS zu begrüßen, daß Finanzrat Dr. Schwede !m Sächsischen Finanz ministerium eine erläuternde Handausgabe dieses Gesetzes soeben herauSgegcben hat. Das Werk scheint uns geeignet, ein wertvoller Wegweiser auf dem neuartigen Gebiete der sächsischen Gewcrdesteuer zu sein, weshalb hier kurz mitgeteilt sei, daß er bei Roßberg in Leipzig erschienen ist. Reiseverkehr in den D-Zügen In den D-Zügen dürfen Plätze, die sich Reisende durch Ent nahme von Platzkarten im voraus gesichert habe», durch andere Reisende nicht belegt werden. Solche Plätze sind au den am Eingänge der Abteile der D-Wagen befindlichen Nuimnertafeln als „belegt" gekennzeichnet. Reisende, die einen fälschlicherweise eingeiiommeiien Platz dem Platzkarteninhaber nicht freigebe», Würden sich Bestrafung wegen Bahiipolizeiübcrtretuug ziizichen. — Die Republik und die Demokraten. Die Geschäftsstelle der Deutschen Demokratischen Partei Dresden schreibt dem Tel. union-Sachsendienst: Trotz unserer Erwiderung auf die von Herrn Justizminister Dr. Zeigner in einer Versammlung in Bischofswerda gegen die Deinokratische Partei und ihre Führer Dr. Seyfert und Dr. Reinhard erhobenen Angriffe hat die sozial demokratische und unabhängige Presse sich diese Vorwürfe teil weise zu eigen gemacht. Wir sehen und deshalb genötigt, jeden für einen dreisten Verleumder zu erklären, der die Behauptung aufstellt, die Demokratische Partei und ihre Führer seien weni ger als irgend eine andere Partei entschlossen, die demokratische Republik und ihre Einrichtungen zu verteidigen. Die Methode der sozialistischen Presse aller Schattierungen, die sachlich be gründete und im Interesse des demokratischen Gedaickens geführte Opposition der demokratischen Landtagssrattion gegen die jetzige einseitige sozialistische Klassenregievung in Sachsen als e>nen Angriff auf die demokratische Republik hinzustellen, ist weiter nichts als ein politischer Fälschungsversuch, den jeder Einsichtige ohne weiteres durschchaut. - Gelöbnis zur Verfassungstreue der Bergakademie Frei» bcrg (Sachsen). Eine Vollversammlung der Bergakademie fab'e folgende»' Beschluß: „Die Bergakademie Fre»b:.-g steht mit allen ihren Gliedern — Lehrkörper und S.udenteuschoft, Beamten, Angestellten und Arbeitern — fest auf arm Bode» der Verfaffu'.z der deutschen Republik von» 11. August ISIS. Sie hält ein ein mütiges und ehrliches Bekenntnis aller Vo»lSr-.ste zu diesem Standpunkt für erforderlich und erblickt darin eine Gvundbedin- «uim für den Wiederaufbau des Re»ch:s. S»-. g>bt mit dieser Erklärung ein- für allemal die Antwort aus die zahlreichen, haltlosen Verdächtigungen, denen die Verfassungstreue ihrer Angehörigen, insbesondere in jüngster Zeit, ausgesetzt ge wesen ist." — Wiederaufleben des Zinnbergbaucs. Vor kurzem ist der Zinnbergball bet Oelsnitz wieder ausgenommen. Der Bergbau im Vogtland und im Erzgebirge, der vom 13. bis 19. Jahr hundert lebhaft betrieben worden war, erlag gegen Ende des 19. Jahrhunderts wegen der fortgesetzt wachsenden Betriebskosten, vor allem aber wegen der ausländischen Konkurrenz. Die Un kosten sind gegenwärtig noch ungleich höher, allein der Rohstoff« bedarf Deutschlands ist ein so bedeutender, daß man geglaubt hat, einen Versuch zur Neubelcbung des Erzbergbaues in Sachsen machen zu sollen. — Pirna. Am Montag nachmittag fand man nach zwangs weiser Oeffnnng der Wohnnngstür eine 23 Jahre alte Frauens person in ihrer Wohnung durch Gas vergiftet vor, während ihr Bräutigam, ein 30 Jahre alter Schlosser, bewußtlos aufgesunden wurde, der aber bald »vieder zu sich kam. Er wurde nach dem Krankenhause gebracht, lieber den Schlosser wnrde zunächst die Haft verhängt, »veil die Kriminalpolizei eine strasbare .Handlung nicht sür ausgeschlossen hält. — Leipzig-Reudnitz. Am 27. Juli 1922 feiert der Schuh machermeister Paul Bierwagen, hier, Viktoriastraße 12, pari, mit seiner Gattin das Fest der Silbernen Hochzeit. Dem Jubelpaar unsere herzlichsten Glück- und Segenswünsche! („K.-B.") — Leipzig. Die Inanspruchnahme der Erwerbklosenfürsorge der Stadt Leipzig von seiten arbeitsloser oder nicht vollbeschäftigter Personen hat im Juni weiter abgenommen. Die Zahl der lautend unterstützten Erwerbslosen ist von 500 in» Wochendurchschnitt des Vormonats unterstützten Eriverbsloscn auf 430 oder uin 23,2 v. H., die Zahl der Kurzarbeiter von 24 auf 14 oder um 41,8 gesunken. Das bedeutet einen Gesaintrückgang von 684 aus 444 Personen. — Glauchau. Keine Genehmigung des Ministeriums fand die von der Stadt beschlossene Lastkrastwagensteuer. Mit der An gelegenheit soll sich der Gemeinderat befassen. — Zwickau, lieber die Vorgänge jbeim LandsriedcnSbruch am 4. und 5. Juli, die im Deutschen Reichstag und Sächsischer» Landtag in unrichtiger Darstellung zur Sprache kamen, will der Ztvickauer Gesamlrat einen ainilichen Bericht veröffentliche»». — Halle a. S. In Halle, Bitterfeld und Torgail werden je eine Hundertschaft ausgelöst. Auch in Halle tritt eine neue Gliederung der Schutzpolizei in Revier-Polizei und Retervc-Ab. teilung ein. In Zukunft wird Halle nur über 989 Polizeibeamte verfügen. Ferner ist beabsichtigt, die Polizeivcrwaltungen in Halberstadt, AscherSleben, Merseburg, Weißensels, EiSIcben, Bitter feld, Wittenberg und Naumburg zu verstaatlichen. — Halle. In dem Kellncrstreik, der noch unverändert fort« dauert, haben sich am Sonnabend und Sonntag bedauerliche Ausschreitungen ereignet. Eine Anzahl Kellner waren an ihre Arbeitsstätte zurückgekehrt, nachdem die Wirte ihnen abermal» erklärt hatten, daß sie auf keinen Fall nachgcben würden. Darauf hin stürmten Gruppen von streikenden Kellnern an» Abend da» Hotel „Stadt Hamburg", das Hotel .Hohcnzollernhos" und da« Musikcafä „Roland". In einem ver Lokale wurde der Wirt nnd seine Angehörigen schwer mißhandelt. Es wurden Blumenkästen heruntergerissen, Fensterscheiben zertrümmert und Möbel zerschlagen. Die Polizei stellte die Ruhe wieder her und verhajtete die Rädels führer. Im Proinenadcncasö wurden Lurch Steinwürse die großen Spiegelscheiben zertrümmert. Aus Dresden Haussuchung beim Schutz- und Trutzbund. Nach einer Meldung d>es Sächsischei» Zeitungsdienstes sind am Freitag in der Geschäftsstelle des deutschvölkischen Schutz- und Trutzbnudcs und bei der Sächsischen Landeszeitung, eingehende Haussuchuugen vorgenommen worden. Die Korrespondenz des deutschvölkischen. Schutz- und Trutzbundes wurde beschlagnahmt und mitgenommen. Zwei zufällig in» Geschäftszimmer anwesende Vorstandsmitglieder des deutschvölkischen Bundes wurden verhaftet, nach kurzer Zeit aber wieder tu Freiheit gesetzt. » —* Die Jahresschau Deutscher Arbeit erhält wiederholt Anfragen, ob eine eigene Ausstellungsmarke als Postwert zeichen zur Ausgabe gelangt sei. Dies ist nicht der Fall. Das ostamt auf der Jahresschau bringt jedoch einen besonders großen tempel, aus San»nlerkresien wird daher dieses Postanit besonders in Anspruch genommen. Als philatrlistischc Seltenheit gilt die Münchner Gewerbcschaumarke mit dem Stempel unserer Jahresjchau. « Daß das Fürstenhof-Lichtsplel-Thcatcr (Fii-Li) auch an heißen Sommertagen dank seiner vortrefflichen Bauart und Lüftungseinrichtungen eine Längsseite des ZuschauerraumcS wird in jeder Pause geöffnet — einen erholungsreichcn Anfent- Rechts nebenher führt die Via sacra unter dem Titusbogen her, auf dem der siebenarmige Leuchter und der Tisch der Schau- brote aus dem Tempel zu Jerusalem in Stein gehauen sind, zu einer großen Vertiefung von etwa 300 Meter Drirchmesser, in deren Mitte sich das Kolosseum erhebt, ehemals Amphithcatrnin Flavium genannt. Kaiser Nero hatte hier, in dem Tale zwischen den drei Hügeln Palatin, CoeliuS und ESquilinuS einen weiten See an gelegt, Vespasian und Titus (die Flavier), die Eroberer und Zerstörer von Jerusalem, bauten das Riesenamphitheater für Gladiatorenkämpfe und Tierhetze»». Dieser Bau wurde immer zu den 7 Weltwundern gerechnet. Er ist nur um ein Geringes niedriger als die Fassade der Peterskirche, nämlich 48,8 Meter. Es ist in Form einer Riesenelipse gebaut und zeigt vier Stock werke, unten mit dorischem, in ver Mitte mit jonischem, oben mit korinthischem Säulcnschmuck. Die Arena oder der Kampf platz im Innern miß im Durchmesser 88 und 64 Meter. Von da an steigen die Sitzreihen bis zu nahe 80 Meter enrpor. Die größte Weite beträgt im Durchmesser 188 u. 186 Meter, während die Peterskirche nur 187 Meter nnd der Kölner Don» 132 Meter lang ist. Wenn man das Kolosseum betritt, denkt man als Christ an erster Stelle der Jahrhunderte langen blutigen Käinpfe, in denen das junge Christentum der rohen Gewalt des Heidentums in qualvollen Martyrium scheinbar unterlag, in denen in Wirklichkeit aber die Geduld des LammeS die Wut der Wölfe schließlich über wand. „Ich sende euch wie Lämmer unter die Wölfe." «Ver geltet nicht Böses mit Bösem, sondern überwindet durch das Gute das Böse." ! Gewissermaßen eine Besiegelung dieses christ lichen Sieges über das Heidentum, steht dort, wo die Bia Appia neben dem Kolosseum auf das Forum mündet, der Triumphbogen des Kaisers Konstantin, dem der damals znm größten Teile noch heidnische römische Senat dem siegreichen Ueberwinder des MaxentiuS sehen ließ. Er ist der größte der römischen Triumphbögen und von herrlicher Gesamtwirkuna» so wohl nicht alle einzelnen Teile von gleich künstlerischem Werte sind. Tie Inschrift lautet: „Dein Imperator und Cäsar Fla- ViuS Constantinus, dem Größten, dem Frommen, Glücklichen und Erhabenen haben Senat und Volk von Nom. weil er ans Ein - nebungderGottheit (Erscheinung des Kreuzzeichens) durch die Größe seines Geistes den Tt,rannen und die ganze Gegen partei in gerechtestem Kampfe besiegle (am Ponte Molle 812t, diesen mit Trimiiphdarstellimgei! geschmückte» Bogen gewidmet." Folgen wir vom Konstantinbogen aus der Via sacra zurück auf das Forum, so gehen wir wiederum unter dem Titus bogen durch, dem Denkmal des vom Heidentum überwundenen und zerstörten jüdischen Reiches. Die Bedeutung des Juden tums sollte ja nicht in äußerer Machtcntfaliung liegen, sondern darin, daß es den Glauben an Jahwe, den Ewige», den einzigen Schöpfer Himmels und der Erde durchreiten und in seinem größ ten Sprößling Christus zum Gemeingut aller Völker erheben sollte in der einen weltumspannenden christlich-.ckatholischcn" Kirche. An dieser Erweiterung der Nationalkirche zur Weltkirche ist das Judentum zerbrochen, weil eS die Zeit seiner Heimsuchung in seinem größten Sohne Jesus Christus nicht verstanden hat. Wir gehen weiter auf der Via saera zurück, bis »vir ans den Triumphbogen des Augustus stoßen. Diesen Bogen des Heiden tums betreten wir nicht wieder, sondern biegen links vor dem Tenrpel des Castor und Pollux ein^ etwa dort, wo am Anger in Erfurt die Bor »'gaffe einbiegt. Zwischen Anger, Bocnggsse. Gera und Lange Brücke deicke man sich einen cttva 80 Bieter hohen fast guadratförmigen Berg. Das ist in Rom der Palatin, jetzt Don lauter Ruinen bedeckt, zur Kaiserzeit ganz mit Kaiscr- bnrgen gekrönt, feit 783 der erste befestigte Hügel RoinS, von dem die Entwicklung zur Weltstadt und Weltbeherrschcrin ihren Anfang nahm. Ehe wir hinaufsteigen, kommen »vir durch die Riescntrüm- mer des Augustusteinpels, in dessen Erdgeschoß, die älteste MnttcrgoiteSkirche des Forums, die Maria antigua, eingerichtet wurde. Neste von Bildern sind noch erhalten. Sonst ist auch die Marienkirche mit in den Verfall hineingezogen. Wir steigen höher die Siegesstraße hinauf, bis wir die Plattform des Pala- tin erreicht habe»». Hier oben »st nichts wie Trümmerfeld, nur eine bewohnte Villa liegt hier und hoch über alle»» Trümmern erhebt sich das Kirchlein des hl. Franziskaners nnd Kirchenlehrers Bonaventnra mit anschließendem Klösterchen. Im übrige»» »st eS schwer, sich in dem Trümmeraewirr zurechtzufindcn. Mit Hilfe oeS gedruckten Führers und Planes gelingt es zur Not. Den größte» Teil des Hügels nimmt der Riesenpalast des ersten Kaisers AugustuS mit anschließendem Apollotempel ein. Sein Stiefsohn TiberiuS und dessen Nachfolger Caligula dehnten den Kaiserpalast fast über den ganzen Hügel ans, Nero überbrückte durch Riesenbauten das ganze Tal, in den» jetzt das Kolosseum steht. Dieser Bau wurde 65 durch den Brand zerstört. Der Brand gab Anlaß zur ersten Neronischen Christenverfolgung, der die Apostelfürsten Petrus und Paulus zum Opfer fielen. Vespasian ließ die Reste des Baues wieder niederreißen und in den» Tale da» vorher schon erwähnt« Kolosseum anlegen. Dieses halt bietet, ist ein Vorzug, der auch bei sommerlicher Schwüle zu einem Besuch dieses erstklassigen Lichtspielhauses eiuladet. Ein weiterer Vorzug ist es auch, daß die Direktion immer be müht ist, zugkräftige und doch keine sogenannten Sittcn-Filme zur Vorführung zn bringen. So wird sich, diese»» Zuge folgend, ab Freitag den 28. Juli der so beliebte Porlen-Film: „Sie und die Drei" im Füll abrollen. Ein köstliches Lustspiel, in den» die gefeierte Diva ihren ganzen bezanLcrnlen Liebreiz entwickelt und in dem fick, fesselnde Szenen aus dem Strand- und Badelebcn abspielen. Dazu eine erstklassige Künstlcrkapelle welche den Ge nuß des Zuschauers vervollständigt. ' Op. Gemeinde- und Vereinsnachrichte« 8 Dresden-Johannttadt. Kirck, enchor „Cacilia" Der Kirchenchor lädt für Sonntag den 80. Juli alle Mitglieder zu einer Wanderung mit Tanz nach dem Gasihofe Rockau ein. Treffpunkt 2.30 Uhr Schillerplat, oder 3 Uvr Endstation Laubcgast. — Altherrenbund. Die Mitglieder werden ge beten an der Wanderung des Kirchenchors „Cäcilia" nach Rockau reckst zahlreich teilzunchmen. Parteinachrichten Meißen. Wind th orstb und. Nach längerer Ruhepause wird die Ortsgruppe Meißen des S. W.-B. ihre 'Arbeit wieder ausnehmon. Am kommenden Sonntag abends 8 Uhr soll im kath. Gesellenhaus eine Versammlung in größerem Stile ftnttfinden.. Der Landesvorsitzende der S. W. B. Herr Karisch hat sich in liebens würdiger Weise erboten, den Vortrag an diesem Abend zu über, nehmen. Er wird Uber das Wesen der Volksgemeinschaft sprechen. Zu dieser Versammlung sind alle Mitglieder sowie Freunde des W. B. und der Zentrumspartei herzlichst cingeladen. Letzte Telegramme Krestinski kommt nach Berlin Berlin, 25. Juli. Krestinski wird demnächst in Berlin ein- treffen und sein Beglaubigungsschreiben dem Reichspräsidenten überreichen. Sieben Kinder bei einem Ausflug «ms Leben gekommen Gelsenkirchen, 25. Juli. Wie die Gellenkirchncr Allgemeine Zeitung berichtet, ereignete sich bei einen» Ausflug von zwei Klaffen der Goethe-Schule ein entsetzliches Unglück. Bein» Ueberletzen der Kinder über die Lippe schlug, nachdem bereits zwei Boote das jenseitige User erreicht hatten, das dritte Fährboot »in». Sieben Kinder ' ertranken trotz der angestrengten Rettungsversuche des Lehrers und eines Bergmannes, der vier Kinder lebend ans Ufer bringen konnte. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Rudolf Ltnzen; für den Inseratenteil: Joses Foh mann. — Druck und Ver lag der „Saxonia-Buchdruckerei G. m. b. D. in Dresden. Geschäftliches DaS Bankhaus Albert Künste L Co. ln Dresden hat in Wilsdruffer Straße 14 seine neuen Geschäftsräume eröffnet. Wetterdienst der Landeswetterwarte Dresden Das südwestliche Hochdruckgebiet »st zwar weiter vorgcdrnngen, aber die Ostseedepression macht ihre Einwirkung bei und noch geltend. Die allgemeine Drnckverteilung hat dadurch eins iiner. wartete Aendernng rrsahrei», so das; nordwestlich von Großbritan nien ein neues Tiesdrnckgebiet erschienen ist. Wir erwarten, daß ihre Nnndbildnngen bereits morgen das Wetter bei uns beeinflussen werden, so daß veränderliche Bewölkung und leichte Negensälle in Aussicht stehen. Bei der erschienenen Bewegung der Depression ist wahrscheinlich, daß die durch sie herporgernfenen Störungen »>!/st von langer Dauer sein werden und daher sür die letzten Tage der Woche eine leichte Besserung des Wetters zn erhoffen ist. Devisenkurse in» Fretverkehr mittags 12 Uhr, mitgeteilt von der Commerz- und Privat-Bank, Filiale Dresden Berlin 26. Juli Geld Wrtel Neuhork . «»»,,» 1 ToÜdü 512.— 514.— Paris . . 100 Fr. 4300.— 4850.— Zürich . . 100 Fr. »730.— 9780.— Stockholm. 100 Kr. 13270 — 13800.— Prag . . 100 Kr. 1170 — 1190.— London. . . . . . I Pfd. Sterl. 2280— 2300.— Holland . 100 Fl. 197S0.— 19850.— Kopenhagen 100 Kr. 10030.— 10970.— sieht bis auf den heutigen Tag als gewaltigstes Zeichen alter Herrlichkeit. Auf dem letzten »och übrigbleibenden Zipfel des Palatin erbaute Septimius Severus um 200 seine Kaiserburg, um den vom Orient kommenden Fremden durch seinen Glanz Achtung einzuflößen. Von den meisten dieser Kaiscrpaläjlc siebt man nur noch die Grundmauern. Die späteren Kaiser suchten ihren Namen zn verewigen in den ungeheuren Luxusbädern oder Thermen, von denen die des Trojan, Caracalla und Diokletian die berühmtesten sind. Sie messen 300 Meter »in Geviert. Wir können ans all die Neste aller Zeit unmöglich emgehen, denn die mehr oder weniger zu sammenhängenden Trüinmerselder umfassen ein Gebiet so groß wie ganz Erfurt. Ein UniversitätsprofMpr ans Deutschland meinte: «Diese Reste ans alter Zeit, von Blume» und Bäumen überwachsen, sind doch viel schöner, als die alte ursprüngliche Pracht." Diese Zeugen aus alter und ältester Zeit regen zum Denken an. Als wir an einem Sonntag »achmittag oben ans den Trümmern der Kaiserpalästc, aus dem Palatin, standen und bei Hellen» Sonnenschein das neue und neuste Rom überschauten, meinte einer aus unscrcm Kreise: Von diesen zerfallenen Zwing burgen aus suchte man einst alle Völker in einem Weltreiche zu vereinigen — vergebens. Eine andere sagte: „Eine Einigung aller Menschen »st auch unmöglich." Dagegen ein Dritter: „Bei Menschen ist das unmöglich, bei Gott »st kein Ding unmöglich." Einer hat gesagt: „Es soll ein Schafstall, ein Hirt und eine Herde sein." Diese Einigung ist aber unmöglich durch bloße Ge walt. Es kann nur eine Einigung in der vollendeten Wahrheit und Liebe, eine Einigung nur in einem höheren Dritten, in der Gottheit sein. Alle, die gleichgcschasfen sind dem Bilde seines eingeborenen Sohnes, die werden auch untereinander seinS sein können im Glauben, in der Liebe» in der Wcltansckwnnng und in der Hoffnung auf ein ewiges Leben und ans ewige allnmfas sende Einheit in Gott dem Schöpfer. Erlöser und Heiliginacher. DaS »st der Sinn der „katholischen" Kirche. Parteifreunde Henkt an den 4>nrteifsn-r! Variciiiotopfer werden erbeten auf da? Konto der Säch sischen Zcntriimsvartei bei der Dresdner Bank, Depo» sttenkaffe 0. Dn8den-N >Ba»itzncr Straße.