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Sächsische Volkszeitung : 03.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192001032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-01
- Tag 1920-01-03
-
Monat
1920-01
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.01.1920
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Nr. 2, Seite 2 Sonnabend den 3. Januar 1320 Sächsische V o l isz.e »tu « g Nr. 2. Sein- 3 die Verhaftung hielten, sie nicht « Saarland ver- lättern m>t seinen >ge Nicht erhoben nicht verurteilt schen Eisen, und veutschen Stahl» hat das Saar- g Röchling sind gndustrieunter- > die Werke der. sar «ritteilt, hak äbne, di« in nb die wenigen a von den Elet- >nlch genommen, ichen davon ad, he» wieder her» orgnng der ten. Die Ctill- vie Hausbrand- der gewesen ist. im Reiche, eide» unter der haben die Elek- jmittagS 4 Uhr «trieben werden ?n und Wasser ehr so gur wie chiand liegen rem Mi.he als itschland, zumal der Ruhr lohte "benSwirhilgslen lillgelegt. Jetzt . Die Unmdg- hat zur Folge, und die Irr er kleinere Ge- s im Auslanoe indsqetreide zu Die Neichs- r ß n r h nr e n mer als bisher an der alten Sommunalver- m 500 Beamte er KrlstenplLye rnd österreichi- m neben einer Tätigkeit inter- if Bestechnngs- m Mittel sind ahl von Nec»- elle bereits er- um, das auch hrt, teilt mit: das; die dies- iSgefallcn und ;e Wirtschafts- ' ines >vegs Ergebnis der Wahres ausge- rden, dah die cingedeckt ist. ier von einer s Wirtschafts- Förderung der wden muhten, eserungs- emmissarischen > Oppeln die Zentrum, treten waren, urch die pol- ller Sitze aus S Mitgliedern Sprache mäckr- ad in Fragen e r e i n st i m- berpräsidenten egten Grund- ch sprechender nslehr- und ie bereits an- vinz die Ein- durchgeftihrt interricht un» ? Sana über c r n st. Die d über da« nmunistisch n en durch die ler-ilnabSchef ii Rcsnkanow t des Buda- mit dem e dem Leip- >ei als andv- achen einen h geschlossene r Boden des n mich aber acht worden, Lage in h habe mich «gesetzt, weil nsliIten. en ist. Ich hrenzone hen Gesandt» haben di« 8. Dezember Bord befin- .'itänS z. S. i im Janua» V KOOO deutsche Wriegsgesangene aus Japan nach Hause geschickt werden sollen unter der Bedingung, daß in Paris dagegen kein Einspruch er-, hoben wird. Berlin, 2. Januar. Die Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivilgesangene teilt mit: Heute früh tras im Lager Lechseld ein Trans port von 530 deutschen Kriegs- und Zivilgesangenen aus Rumä nien ein. Sin zweiter Transport ist in etwa acht Tagen zu erwarten. Paris, 2. Januar. Die hier angekommenen evangelischen « nd katholischen deutschen Geistlichen sind heute vor mittag in Begleitung französischer Offiziere in zwei Gruppen in die Provinz gereist, um die deutschen Kriegsgefangenen zu besuchen. Sie -werden am Montag wieder in Paris erwartet. Die L«hnforderungeu der Eisenbahner Berlin, 2. Januar. In den Eisenbahndirektionsbezirken Ber» lin, Königsberg und Halle haben sich radikale Eisenbahner- Versammlungen für den Beginn des G e n e r a lst r e i k s der deutschen Eisenbahner zum 13. Januar ausgesprochen. - Berlin, 2. Januar. Die Tarifverhandlungcn werden am 5. Ja nuar im Eisenbahnministerium wieder ausgenommen, was zur Be ruhigung unter den Eisenbahnern beitragen dürste. Es sind so viele bedeutsame Fragen zu regeln, dah bis zum Tarisabschluh Wochen ver gehen werden. Daher ist zwischen der Regierung und den Gewerk schaften vereinbart, daß vom 1. Januar ab höhere Lohnsätze ge zahlt werden, die nur als vorläufige gelten. Die neu zu beschließen den Tarife werden dann Rückwirkung vom 1. Januar erhalten und auf die vorläufigen Lohnsätze verrechnet werden. Der Lohnvor- schuh soll betragen für Berlin: Handwerker 50 Ps., Arbeiter 40 Ps. Stundenlohn. Frauen erhalten 10 Pf. weniger als Männer. Ausnahmezustand über Labiau Thorn, 2. Januar. Der Reichspräsident hat aus Grund des Artikels 48 der neuen Rcichsverfassung über die östlich der Deime gelegenen Teile des Kreises Labiau, mit Ausnahme einiger Amtsbezirke und der Stadt Labiau, den A u s n a h m e z u st a n d ver hängt. Diese Maßnahme dient zur Herstellung der öffentlichen Ord nung, Sicherheit und Unterbindung des Schmuggels im Kreise Labiau. Sie soll die Bevölkerung vor den zahlreichen Anschlägen gewissenloser Verbrecher schützen, die in letzter Zeit wiederholt die öffentliche Ruhe gestört haben. Es ist eine Forstschutzkompagnie in Stärke von 250 Mann in Königsberg ausgestellt und nach dem Kreise Labiau transportiert worden, wo sie auf verschiedene Ortschaften und Förstereien verteilt wird. Königsberg, 2. Januar. Der RcichSwehrminister hat Befehl ge geben, daß die Demobilisierung der Eisernen Division ein gestellt wird. Die Truppe» der Eisernen Division werden bis auf wei teres den Grenzschutz in Ostpreußen übernehmen. Kleine Nachrichten Berlin, 2. Januar ' Der b e u t s ch. s ch w e d i s ch c Han. d e l » » e rt r a g, der vo» deutscher Seite zum 3l. Dezember ge kündigt war, ih wieder ans ein Jatir verlängert worden, nachdem die Verhandlungen über einen neuen Handelsvertrag nicht zn Ende geführt werden konnte Laut „Nerliner-Lok -Anz" ist in Holland die Kontrolle für die au« Deutschland kommenden Eisenbahnziige sthr verschärft worden, um das Eindringen bolschewistischer Elemente zu Ver bindern. Berlin, 2. Januar Das pieußfiche Staatsministnium hat in der heutigen Sitzung de» durch Vero dnu g vom i. März >9>9 verhängten Belagern ngszu st ano über die Kreise Jo Han- niSburg, Luck. Lötzen n d Senßburg aittgehobea. Al« Z-ftpunkl der Aufhebung gitt der Ablauf des 2 Jnniar 1910. Wie«, 2. Januar. Wie das „Volkrvlatt" aus Budapest meldet, waren di« zu« 30. Dezember 14 Todesurteile an verurteilten Kommunisten voüstrccki. Am Dienstag beginnt ein vierter Komin » nistenprozeß gegen weitere 32 Angeklagte. Wie«, 2. Januar. Die grauenhaften Wirkungen der Er- nährungs Katastrophe in Wien veranschaulichen die jetzt vom Magistrat veröffentlichten Ziffern üvee die Zahl der Todesfälle. Es starben im Jahre ISIS in Wie» >s 27. Dezember 42 633 Personen, im legten FrievcnSjahre 1913 y„ue die Zahl de: Todesfälle nur 31314 betragen. Naqrlkyren aus Sachsen und die Wohnungsnot In der Erkenntnis, daß eine Besserung der Wohnungsverhältnijsc zu den dringlichsten Aufgaben unserer Zeit gehört, sind auch die Staatsbehörden nach Kräften bestrebt, zur Linderung der Wohnungs not beizulragen. So hat, nach einer amtlichen Mitteilung, das Fi nanzministerium bereits im Jahre 1918 alle ihm uuterslellten Behörde» - ,id Dienststellen angewiesen, die Maßnahmen zur Unter bringung . dachloser durch Zugreisen mit fester Hand und unter Zn- rückslellu»!, lter kleinlichen Bedenken nachdrücklichst zu fördern, insbe sondere g ^gnele staatliche Räume durch dichtere Besetzung der A in : > räume mit Beamten, durch Räumung von Stockwerlen, ganzen Fl.,ucln von Gebäuden, Seitengebäuden oder Hintergebäuden «sw. soweit wie nur irgend möglich freizumachen und den Anordnungen der Wohnungskommission unbedingt Folge zu leisten. Es sind ferner wiederholt Erörterungen darüber angestellt worden, ob in staatlichen Grundstücken Räume zur Einrichtung von Wohnungen lbereiigestellt werden können. Im Lause der Zeit sind dann auch in einer größeren Anzahl von staatlichen Gebäuden Notwohnungen ein- g'ebant und inzwischen bezogen worden, z. B. in dem ursprünglich für das Eisenbahnmuscum in Aussicht genommenen (Grundstück Kohl schütterstraße 3, in drei Gebäuden der früheren Dresdner Papierfabrik an der Rosenstraße, in de» Verwaltungsgebäude» ani ehemaligen Eilgntschuppen auf dem Bahnhof Drcsden-Attstadt, im Uel'.uiu'.chlnngs gebäude aus dem Bahnhof Dresden-Fricdrichstadt. Sehr zahlreiche Wohnungen sind auch im ehemaligen R e s i d c n z s ch l o s s e, in den MarstaUgebäudcn und im Taschenbergpalais bcreitgestellt worden. Ferner errichtete die Eisenbahnbaugenossenschaft Dresden zurzeit in Räcknitz und Löbtau über 150 Wohnungen und im nächsten Frühjahr so» von ihr mit dem Bau weiterer 120 Wohnungen begonnen werde». Durch die Besetzung dieser Wohnungen mit Eisenbahnbe diensteten wird eine entsprechende Anzahl Privatwohnnngen für die übrige Bevölkerung frei gemacht. Die Einrichtung weiterer Wohnungen ist im Taschenbergpalais und in der früheren Dresdner Papierfabrik, sowie durch de» Ausbau der Dachgeschosse in den Beamten- und Ar- beiterhäuscrn der Staatseisenbahnverwaltung an der Hohcnzollcrn- straße in Löbtau in Aussicht genommen. Voraussichtlicb werden auch noch in einigen anderen staatlichen Gebäuden Kleinwohiuingc» einge richtet werden können. Aus alledem geht hervor, daß die Staatsbehörden unablässig be müht sind, der Wohnungsnot abzuhelsen, soweit das ihnen irgend mög lich ist und z» diesem Zwecke auch die staatseigcnen Gebäude i» großem Umfange zur Verfügung stellen. — Die Zuständigkeit zur Begnadigung in Militärstrassache» ist durch Beschluß des Gesanitministerinms vom 1. Januar an auf das Juftizministcrium übertragen worden. — Leipzig 2.J,n»«.. Am . A»ril d. I. t'itt der Wirk!.Geh Rat Pr's D>. A»ttf Wach nach 44 jähriger Lehrtätigkeit n>? orden ^ licher Bros des Straf- u»d Zivilrechts an der hiesigen Universität in den Ruhestand. ZwitAa«, 2. Jan. Eine Kündigung des Lohntarifes ist von den Bezirksleitungen Lugau-Oelsnitz und Zwickau des Ver- bandes der Bergarbeiter Deutschlands beschlossen worden. Mit den Werksverwaltungen sollen Verhandlungen znm Zwecke des Ab schlußes eines neuen Tarifs eingeleitct werden. — Die Bureau- lnlfskräfte des Rates sind hier in eine Lohnbewegung ein- -getreten. Der Rat hat beschlossen, am 3. Januar Verhandlungen mit den BurcauhilfSkräften einzuleiten, uni die Streitigkeiten aus em Wege zu schaffen und einen eventuellen Streik zu vermeiden — Glauchau, 2. Januar. Da«. St »cdlvec ordneten, kolkegtum setzt sich nach den nunmehr stalta.efunoeuen Neuw h ui » '6 Bürgerlichen und 14 McyrheitskoziLliftpn und llnabbäu lammen Ho» de» 16 büigerlichen S'tzen eulsollen je drei „ s > P ivatao>estellten»crei»igung und die Ortsgruppe des Demi 'w, Bcamtenbnndc«, S auf die »ernnigien bürgerlichen Gruvve» >>iv einer auf die Deutsch-demokratische Partei- Bisher fetzte sich ca« Stadlvermdnetenkollegium au« 11 Mehrheitssozialistcn, 5 Uiiud hängigen und 13 bürgerlichen Vertretern zusammen. - B««tzen, 2. Januar- Sei» SOjährigeS Anwalts- juolläum beging vor einigcn Tagen tn aller Stille Oberjustizrai Dr. Seyfert. LandgerichtSpräsident Tr. Hagema»» sprach dem Jn-ilnr die Glückwünsche der Gerichtsbehörde au«. Im Namen der Sächsischen AnwaltSkammcr gratulierte Juftijrat Börner-Löban. gtH F«lkenstein, 2. Januar. Die Neuwahl der unbesol deten Ratsmitglieder fand hier am Jahresschluffe statt. Dem Ratskollegium gehören nunmehr mit dem Bürgermeister und dem juristischen Stadtrate vier bürgerliche Mitglieder, 2 Mehrheitssozia listen und 1 Unabhängiger an. Bisher bestand das Ratskvllegium aus 4 Sozialisten und 3 Bürgerlichen. — N«decher>, 2. Januar. Nach 30jähr Tätigk t im Dienste der Stadtverwaltung schied Sladtrat Müller infolge der Neu- wählen der unbesoldeten Siadträte aus dem AatSkollegiiim aus. Er gevörtc 9 Jahre dem Ltadtverorduetciikollegium und 21 Jahre dem Ratekollegium an. Aus Dresden —* Lebensmittelkartenbelieserung für die Stadt Dresden siehe „Amtliche Bekanntmachungen". —* Ueter »ie Sleuordnung »er öffentlichen Fürsorge i» Dresden hatten die städtischen Kollegien bekanntlich einen ge mischten Ausschuß zur Vorberatung dieser Frage eingesetzt. Dieser Ausschuß hat seine Verhandlungen nunmehr abgeschlossen und um fangreiche Vorschläge über die Neuordnung ausgearbeitet. Diese Vorschläge sind in der letzten Ratssitzung unter dem Vorsitze des Oberbürgermeister Blüher angenommen worden. —* Jur Einrichtung der Pflichifovlbildungsschnle ^nr Mädchen, die bekanntlich von Ostern 1920 ab eingefiihrt werden soll, wurden in der letzten Ratssitzung 38 000 Mark für die Be schaffung von Nähmaschinen und 35 000 Mark für sonstige Geräte bewilligt, die in den Haushaltptan für 1920 unter Anerkennung der Dringlichkeit eingestellt werden sollen. -* Wie Gründung einer Produktionsgesellschaft System (Sotzweiler findet morgen Sonmug vonniila; 0-11 11h> > n Siändehrus in einer öff-nltichen Berlammlung statt. Die Pro- d.ckiivnkgesellschaft soll sich auf das G.'biet deS Freist istcs Sach'en e strecken. Bei der geplanten Giti'ch ng handelt es sich um eit! Unternermen, das als Besuch zur Lösung denkvar großzügiger wirtichaftlicver Probleme angesehen werden kann. Bekanntlich trat Kowmerzicnr t Goßweste bereu« -m Frffhjahc ISI'l mit Dar egungen seines Systems uid mit der Erklärung an die Oeffevt tchkeit dag er zur Ve>«tttuchung seiner Pläne ein Kapital von lo Pol. Mark bcreitg stellt hao-. H yde am eigen Geiuenputt »ialruo» Lstc L-ostmu wag» mc t ittbar besten: Plaschke, Lutz mann die Rethberg und A! berti. Plaschke lang die Ueberleitung außerordclttstch wirksam. Znm Schluß erlebt Lindner begeisterte Ovationen. 3alc Gemeinde* und VercürsnechrichLeN tz Dresden-Striesen. Verein Katholiken Dresden- Striesen und Umgegend. Sonntag, den 4. Januar, abends 8 Uhr im Veieinslvkale, Hotel Snchseuhvi. Baibarofsaplntz. Ver- cinsabend mit Vvrirag und gemütlicher Nenj ahrssecer. Zahlreiche Teilnahme erwartet Gäste gern gesehen 8 ^resdeii-Jvhannsladt. Der katholische Arbeitcrvcr - ei n „S l. Joseph" hält am Dienstag den 6. Januar 1920, nach mittags 5 Uhr, im Kurhaus Blasewitz, Seidnitzcr Straße 19, seine Weihnachtsfeier, bestehend in musikalischen, gesanglichen und theatra lischen Darbietungen und Tanz, ab. Der Eintritt betragt mit Steuer 75 Pf., für Kinder 50 Ps. Es wird auch an dieser Stelle darauf auf merksam gemacht iiuo um zahlreiche Beteiligung gebeten. (Siehe auch Inserat.) * Deuben. In ungrer Varochie sind im veolosseileu Jahre folgende Amtshandlungen vorzekcmiinen: 42 Taufen, davon 7 von unehelichen Müttern. 38 Aufgebote, 3! Trauungen. 10 katholische und 21 gewichte Paare. 20 Kranken- äuge. 28 Begräbnisse und zwar >0 Erwachsene, davon 5 mir du, hi- Sierbesakramentcn versehen und 6 Kinder; 3 Personen wurdest evarigclijch beerdigt, 2 Leiche» einge äschert: außerdem 1 stille Beerdigung eines ungetansten KiudcS, darüver 2 Totgcborcne. 2443 -gormnuittone» wurde» :u Deuben, Schmiedeberg und Wilsdruff gespendet, davon 643 in der österliche» Jett. Zur ersten hl. Kommunion gingen 26 Kinder und 4 Erwachsene. Den Religionsunterricht besuchten in sämtlichen Neligiousschulcu 214 Kinder. A» milden Gaben wurden 2210 Mark gesammelt. * Lösau j. S. Am Dienstag, 8 Januar 1920 (Dreikönigsfest» nachm 4 Uhr veranstaltet der Volksvcrein für das Kath. Deutschtand im „Wettiner Hof" eine große Versammlung. Der Redner des Tages, Herr Chefredakteur Heßlein, Dresden, wird in seinem Referate: Um die höchsten Güter z» den bren nendsten Tagcsfragen «icllnng nehmen ES versäume daher keiner, an dieser bedeutsame» Versammlung trilzunehmen Tie Mitglieder aller kath. Vereine, alle Katholiken LöbanS und Umgebung sind herzlicbst eingeladen. 8 Jöhstadt (Erzgeb.) Ei» Freudcntag für die 300 hiesigen Katho liken war der 28. Dezember 1919; denn an diesem Tage fand zum ersten Male wieder seit den Tagen der Reformation katholischer Gottesdienst in Jöhstadt statt. Obwohl starke Schneestürme in den. vorhergegangenen Tagen alte Pläne über den Haufen werfen zn sollen schienen, gelang es dem Seelsorger und seinem braven Meßdiener Otto Kreißl doch, teils im Schlitten (der halbwegs zwischen Vareu- stein und Jöhstadt im Schnee stecken blieb), teils zu Fuß durch- znkvmmen, so daß kurz nach 9 Uhr der Gottesdienst im dichtgefüllten Vereinszimmer des Gasthofs „Stadt Prag" beginnen konnte. Die neu errichtete paritätische Gottesackerkapelle de» Katholiken zur HI. Messe znr Verfügung zn stellen, hatten die Jöhstädter Stadtverordneten ein stimmig (!) abgelebtst, „da sonst jeder kommen könnte, und die Katho liken es im umgekehrten Falle auch nicht tun würden". Ja, im Erz gebirge liegt manchmal dichter Nebel! Doch die 92 Anwesenden, zahlreiche Männer darunter, freuten sich auch so ihres ersten Gottes dienstes, zumal eine wackere Schwäbin, F-rl. Amnlia Wurst, gütigst nnterslützt von ihrer nichtkaihvlischen (!) Herrschaft, den Aitar wunder schön aufgebaut und mit Tannenreisig geziert hatte. In Zukunft wird der Gottesdienst regelmäßig im gleichen Lokale am dritten Mon ts- sonntag sein. Mochten stets so viele Gla»bensgeiwssen wie diesmal herbcieilen, und ein eigenes kirchliches Heim recht bald ihr verdienter Lohn sein! —r— § Werd«u. Katholisches Kasi», Dienstag, den 0. Januar, im großen Saale des Lenbnitzer Gasthofcs: Weihnachts feier. Beginn Nachmittag 4 Uhr. Theater und Bortröge — Dresden, 1. Januar. Einen festlichen Anstalt znm neuen »nd hoffentlich alücklichereii Jahre 1920 bedeutete die von der Dresdner Siraakadcinie acstern abend veranstaltete Aus- führung der ,. N e >1 n t c n Lindner als Interpret diese? berr- lichsten aller sinfonischen Werke ist uns nicht nnbekannt. Die beiden von ihm berauSgebrattiteli anSgezcichiieten Aufführungen wurden aber durch die gestrige Dritte in den Schatten gestellt. Er brachte kür den ersten Satz die Abgeklärtheit des Wettwciien, für den Schcrzsatz alle» Sinn kür Hu«»r und kür den Schlußsatz da« nötige Maß inneren Jubel« mit. In einem so prachtvoüen Tempo und so absoluter Präzision höit man den SchttißAdr selten! Schade, daß die Tenöre und Bässe stellenweise ooc dest Schiraiien vüllständio tv'r schwinden. Aber die Männerstimme» stüd ja immer da» Schmerzen?' lind der Chorleiter. Die Philharmoniker spielen mit Erhard Kirchliches lc R«m, 2. Januar. Stefanimeldung „Offervatore Romano" veröffentlicht eine Adresse des internationalen Roten-Krcuz-Komites an den Papst zu Gunsten der Kriegsgefangenen inSibiri'n. „Corriere del Jtalia" berichtet, daß der Papst bereits dem päpst lichen Vertreter in Bern beauftragt hat, mit dem Genfer Komitee wegen einer gemeinsamen Aktion für die Kriegsgefangenen sich zu verständigen. st Rom, 2. Januar. Der bayrische Gesandte beim Vatikan von Ritter ist i» Rom angekvminen. Cr besuchte die Kardinale Gaspari und Tedcschini. st Köln, 2. Januar. Nuntius Pacelli ist heute vormittag nach München abgereist. Er ist laut Kölnischer Volkszeitung vo» den im Aufträge des Papstes mit den Metropolitenkapitel ge pflogenen Berhandlungen sehr befriedigt. Das Kapitel wird binnen kurzen, zur Wahl des Erzbischoss schreiten. Parteinachrichten Zentmmsversammlung in Dresden-Johannstadt Dresden, 3. Januar. Zu einer großen Kundgebung für die lonsessionelle Schule gestaltete sich die Versammlung, welche die Ortsgruppe Dresden der sächsischen Zentrumspartei für Jo- hannstadk gestern abend am oberen Saale von Hammers Hotel aus der Augsburger Straße veranstaltete. Der Obmann der Zenlrums- parlei für Dresden-Johannstadt, Herr Hermann Ackermann, er- össnete die Versammlung, die so stark besucht war, daß manche keinen Sitzplatz mehr finden konnten. Das Referat über „konfessio nelle Schule und Rcichsverfassung" hatte Herr Rechts anwalt Dr. Hille übernommen. Er behandelte die Schulfrage in seinem fast cinstündigcn Vortrage lediglich vom rechtlichen Standpunkte aus. Dabei kennte er den Nachweis erbringen, daß nach der bestehen den Rechtslage dis konfessionelle Schule erhalten bleiben müsse. Der Wille der Erziehungsberechtigten habe die letzte Entscheidung zu fällen. In trefflichen Ausführungen wies dann der Redner darauf hin. auf welche Weise am besten der Wille der Erziehungsberechtigten zum Aus-- druck gebracht werden könne. Er hob dabei besonders die Bedeutung der Elternräte hervor. Aber auch die politische Organisation dürfe nicht vergessen werden. Tie Ausführungen, die mit großem Beifall ausgenommen wurden, schlossen mit einem Hinweise auf das, was das Zentrum in der Schulsrage im Reiche geleistet hat, und mit einem warmen Appell, sich um die Zentrumsfahne zu scharen. An das Re ferat, für das der Vorsitzende noch den besonderen Dank aussprach, schloß sich eine sas! zweistündige außerordentlich rege und interessante Anssprache. In derselben trat Herr Gcwerkschastssekretär Höhle für die Stärkung der Partei ein. Herr Lehrer Nitzsche befaßle sich mit deni Flugblatt des Dresdner Lehrervereins und nahm dann unter stürmischer Zustimmung dagegen Stellung, daß der „Dresdner An zeigers" sich geweigert hat, die Bekanntmachung deS katholischen Schulvorstandes im Inseratenteil zu veröffentlichen. Außerdem sprachen noch die Herren Maier, Chefredakteur Hehle in. Msgr. Vikariats rat Tr. Kaiser, Kaplan Dr. Schmidtke, Pfarrer Boden- burg, Schuldirektor Bergmann, Hermann Prandl, Alois Pöttinger. Herr Heßlein befaßte sich vor allem mit der Stel lung der Parteien zur Schulsragc und machte die überraschende Mit teilung. daß die Schulleiter der evangelischen Schulen vom Schulamte angewiesen worden seien, am 23. Januar zn melden, wie viel katholische Kinder angemeldet worden wären, Der Versuch des Schulamtes, aus diese Weise die katholischen Schulen zu beseitigen, müsse unmöglich gemacht werden. Auch daran? gehe her vor. wie notwendig eS sei. dafür zu sorgen, daß die katholischen Eltern ihre Osterlinge gemäß der Bekanntmachung des katholischen chulvorstandes nur bei den Direktoren unserer katho lischen Schulen anmelden. In der Aussprache kam säst in allen Reden der Gedanke der nnerniüdlichen Werbearbeit bei den katholi schen Eltern znm Ausdruck, ebenso aber auch wurde die Notwendigkeit der Unterstützung der Parteiorganisation und der Parteipresse betont, was auch nicht ohne Erfolg geblieben ist. Es waren zehn Neuanmel- dnngen für die Parteiorganisation und auch einige für die Parlei- vresse zn verzeichnen, lieber die Aufgabe» der Elternräke verbreitete sich im besonderen in der Anssprache Herr Schuldirektor Bergmann. Dabei sei erwähnt, daß die für den 6. Januar geplante große Ver sammlung nicht stattsinden kann, weil der in Aussicht genommene Saal im letzten Augenblick nicht mehr zu haben war. Die Versamm lung wird aber zu einem anderen Zeitpunkte bestimmt stattsinden. Herr Dr. Scbmidtke legte dann der Versammlung folgende Ent schließung vor. die einstimmige Annahme fand: ..Nach Artikel l74 der von den Reichs- und de» Landesregierun gen feierlichst beschworenen Verfassung des Deutschen Reiches vom ll. August 1919 darf an der bestehenden Rechtslage in Betreff der Volks schulen, bis znm Erlaß des Reichsschnlgesetzes nichts geändert werden. Die in letzter Zeit im Freistaate Sachsen wieder auftretenden Be strebungen. die darauf abzielen, dem Reichsschnlgcsetze vorzugreisen und entgegen Artikel 1 !0, Abs. 2 der Neichsversassuna obne Befragung der Erziehungsberechtigten die konfessionellen Schulen in Simultan- schnlen zu überführen, zwinaen die am 2. Januar 1920 Hammers Hotel tagende, überaus stark besuchte Versammlung der B-;irksgruppe Dresden-Jobanustadt der sächsischen Zentrnmspartei. sich an die Zen- trnmssraktion der Deutschen Nationalversammlung zu wenden »nd seierlich und öffentlich Verwahrung einzulegen gegen die in Sachsen beabsichtigte offenbare Ver letzung der R e i ch s v e r s a s s >1 n g. Wir fordern, daß man auch in Sachsen die Bestimmungen der Verfassung acht- »nd nicht ewaegen Recht und Gesetz setzt, wo die C-nbeit der deutschen Volke? »öliger ist je. einen Schnlkampf entfessele." Es wurde dann noch beschlossen, diese Resolution auch dem Kul tusministerium und dem städtischen Schulausschiisse in Dresden zu- kommen zu lasten. Mit einem markanten Schknßwort des Herrn Dr. Hille fand die vorzüglich verlaufene Versammlung ihr Ende. Für die Bezieher der „Sächsischen Bolkszettung" Ausgabe ^ liegt heute die Illustrierte Unterhaltungs beilage Nr. i>0 bei. Verantwortlich Gr den redaktionellen Teil: Hauptschristlkiter Paul Heß lein: Gr den Inseratenteil: Peter Schräder. — Druck und Verlas der .Saronia - Buchdruckerei G. m. b. H." rn Dresden Mollerne kelMren roioststkItiAos I-»c-or in sr8t>KIs,k>3iA«n (^nnIilLtsn. 8po2.: llsmsn-ÜIükilsI.ttsl'ssn-Lvki u. Zpvllpvlrs. Lolicio sixsas >.okortiSuriA anast nnest ^ls,ü. ksiil keiirre. Vrestlen-Z., ^«rvrut 15 V!) « « Rlnr^lt-uK 21'».
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