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MV? ierkastaos, zeit bereit. en Rosen- idS 7 Uhr. Donners- r Marien- itzner- Komitees »3 Posten inde-Mil- erg 3 «6. >i weitere str. 61. br. 1904. tte 18.35 b. Markt l3.50 Hi rse 16.00 >. Trbsen artoffeln zenmehl. >. 50 kx ck 4—12. Roggcn- >-a»er: er Herr I« heuieii- Werke. rungs- vtätter vncker, ?- Nic- rhiiil.« ? I«. 3170 6«sse 8V<»7 Mittwoch, de« 5. Oktober LV1Z4. 3. Jahrgang. Aeltage. ^ , 1 «k. 50 «». (obne »eflellgeidi. Le« ften Poslansinit-U. gc->ni Ein»elnu»«ek 10 Os Kedaktionr-Svrrqftund«: LL IS «de. UisddSngiger csgeblattM lOadrdeit. fteebl u. freideit. Inserat» werde» die kgespalleiie Petitzeile oder deren Raum m 15 Pf« berechnet, bei Wiederholung bedeutender Nabatt. UnchdruSerei, Redaktion «nd i«rschäst«ft»U»i Dresden PiUoitzer Strafte 4L. — Aenilvrecher Ami I Nr, 1866. Ein „protestantischer" Protest gegen den Evangelischen Bund. Mit besonderem Unwillen wird immer lind immer wie der das in der Sonntagnummer von der „Deutschen Wacht" gebrachte Zitat des Katholischen Kirchenblattes vom Jahre 1890 hervorgehoben, welches in dem frommen Wunsch gip- selt, es möge im Jahre 1900, zum 800 jährigen Jubiläum des Heiligen Benno „das ganze Sachsenvolk im Glauben wieder geeint sein". Es ist uns unerfindlich, warum man sich so aufregt. Das „Neue Sächs. Kirchenbl." macht in der Nummer 40 aus dem Zitat des „Kath. Kirchenbl." fälschlich einen Ausspruch Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Mar. Das „Neue Sächs. Kirchenbl." nimmt es mit der Wahrheit eben nicht genau. Die Hauptsache ist, daß der Verhetzung gedient wird: es schreibt auch zu obiger Unwahrheit ganz dreist: „Jenes Wort hat aber die geheimsten Ziele, Wünsche und Hoffnungen Roms so klar an den Tag gelegt, daß auch der Arglose aufgerüttelt wurde." Hoffentlich wird das „Nene Sächs. Kirchenbl." so anständig sein, seinen Irrtum zu berichtigen. Wir werden vielleicht noch später auf seinen Artikel „Willkommen in Sachsen" zurückkommen. Die Entrüstung über das unschuldige Wort des „Kath. Kirchenbl." erinnert uns lebhaft an den Rummel, der vor zehn Jahren in Szene gesetzt wurde, als 1894 der Heilige Vater in einer Enzhklika die von Nom getrennten Christen zur Rückkehr in die heilige katholische Kirche anfforderte. Damals war es auch der Evangelische Bund, der das „evan gelische Blut in heiß wallende Entrüstung" (N. Sächs. .Kir chenbl.) zu bringen suchte. Die Einladung des ..Zentralvor standes des Evangelischen Bundes" zur siebenten General versammlung zu Bochum vom 18. Juni 1894 schloß mit fol genden Worten: „Evangelische Deutsche! Der Papst zu Rom ruft soeben aufs neue die Protestanten in aller Welt zu seinem Hirtenstabe zurück. Laßt uns Sorge tragen, daß diese Generalversammlung des Evangelischen Blindes, als einer Gesamtvertretung der deutschen Protestanten, zur Ant wort darauf werde!" Schon vor 10 Jahren brüstete sich der Evang. Bund gern als die Gesamtvertretung der deutschen Protestanten: in ihren Namen glaubt er protestieren zu müssen. Wie damals ein großer Teil des protestantischen Volkes und ganz besonders alle wahrhaft gläubigen und konservati ven Protestanten es sich ganz entschieden verbaten, daß der Evangelische Bund im Namen dieses Teiles tagte und seine Beschlüsse faßte, so ist es auch jetzt der Fall. Wir würden uns auch wundern, wenn es anders wäre. Was will denn der „Evangelische Bund"? „Derselbe wirkt durch Flugblätter, Broschüren, eine eigene Zeitschrift und Vorträge in Versamnilnngen unab lässig gegen die katholische Kirche und bläst gegen diese große christliche Gemeinschaft beständig das Feuer aus der Äsche. Er setzt also den vom preußischen Staate aus guten Grün den aufgegebenen sogenannten „Kulturkampf" ans eigene Faust fort. Aus einer Versammlung des Bundes wurde er klärt, cs sei eine wichtigere Aufgabe, die schwarze als die rote Internationale zu bekämpfen, und eines der Mitglieder des Zentralvorstandes gestand in einer Schrift offen ein, daß der „Evangelische Bund" „die Massen gegen Rom in Bewegung setzen" wolle. Er will also die furchtbarste Par- teileidenscliaft, den Neligionshaß wieder anfachen, der seiner zeit den unseligen dreißigjährigen Krieg heranreifen ließ, und Deutschland schon einmal an den Rand des Abgrundes gebracht hat. Und das heute, wo sich die „Massen" gegen die christliche Kirche überhaupt in Bewegung setzen, wo es dringend erforderlich ist, mit aller Kraft auf die Erhaltung des religiösen Friedens hinznarbeiten! Für eine Zeit aber wie die unsere, die unbedingt Glanbcnsfrieden erfordert, und für eine Nation, wie die deutsche, die ohne diesen gar nicht leben kann, ist der „Evangelische Bund" einfach un erträglich." Wie kann auch ein ultramontanes Blatt anders schrei ben, wird man diesen Worten entgegenhalten! Allein die Herren täuschen sich. So schreiben nicht wir, sondern ein gläubiger Protestant selbst, Herr Dr. Mar Oberbrepcr aus Leipzig im August 1894 in der Zeitschrift „Dt omn<>» annin" (Nr. 480). Ein Glück, daß der Herr kein Geistlicher ist! Sofort wäre ihm vom Konsistorium geheißen worden, die Feder auf die Seite zu legen oder wie es vor einiger Zeit dem Herrn Superintendent a. D. Opitz ge schehen ist. Der Herr schreibt dann weiter: „Mit seiner Tendenz und seinem Vorgehen durchaus nicht einverstanden, können und wollen wir deutsche Prote stanten in dem größtenteils aus evangelischen Pastoren be stehenden „Bunde" nicht unsere „Vertretung" sehen, und wir protestieren deshalb laut gegen alle Kundgebungen dieser Herren, wenn sie etwa in Gesamtvertretung der deutschen Protestanten erlassen werden sollten! — Es besteht ein na- türlick>er Bund zwischen gläubigen Protestanten und gläubi gen Katholiken: es ist doch besser, daß wir mit Rom, das die allgemeinen christlichen Grundartikel mit uns teilt, gegen den Unglauben, als mit dem Unglauben gegen Rom streiten. Wir wollen Frieden zwischen Katholiken und Protestanten, weil die Erhaltung dieses Friedens die Grundbedingung für die Erhaltung des Deutschen Reiches, ja des deutschen Volkes selbst ist. Die beiden großen christlichen Konfessionen sollen nicht gegen einander, sondern neben einander gegen Materialismus und Umsturz der heidnischen Sozialdemokra tie kämpfen und diese möglichst wieder zu christianisieren be müht sein. Bei einem Streit der beiden christlichen Konfes sionen aber ist nur der sozialdemokratische Atheist der tortiun pmnckon» und — der Jude macht die Musik dazu! .... Wohl noch nie war es so zeitgemäß und notwendig, daß Ka tholiken und Protestanten Hand in Hand Zusammengehen und gegen den gemeinsamen Feind Stellung nehmen, der als schlimmer Geist durch die Lande geht, unser deutsches Volk vergiftet und zu Unglauben und Änarchie zu verführen sucht. Tie Katholiken haben uns nicht zuerst angegriffen, sondern sich immer nur auf die Notwehr beschränkt. Dieser Grundsatz ist stets gewissenhaft befolgt worden, sowohl auf allen Generalversammlungen, als bei den vielen Zusammen künften größerer und kleinerer Vereine. Anders ans pro testantischer Seite: .Keine einzige Versammlung des „Evan gelischen Bundes" findet statt, ohne daß heftig gegen Rom losgczogen wird! Weshalb? Weil die Schmähung der ka tholischen Mnttcrkirchc das Lebcnsclcment und der unsinnige Haß alles Katholischen das einzige Band dieser BundeS- brüder ist! „Welch unkluges Verhalten jener evangelischen Scelen- hirten und welch beschämendes Armutszeugnis zugleich! Haben wir Protestanten denn nicht genug vor der eigenen Tür zu kehren? Des Jammers ist gar zu viel in unserem Lager: Unglaube und Kirchenhaß in den Massen des unteren Volkes, wie es Paul Göbre beschrieben hat: kirchliche und religiöse Gleichgiltigkeit in den mittleren Klassen, wie sie Herr von Egidv nachwies: frivole Skepsis in den höheren Klassen allüberall, dazu einiger Zwist zwischen Pastoren und Professoren über die höchsten Glanbensfragen — das ist die wenig beneidenswerte Lage des Protestantismus! Hat da der große Fricdenspapst Leo XIIl., einer der edelsten und weisesten Päpste, die je ans St. Petri heiligem Stuhle gesessen haben, nicht Recht, wen» er unserer zersahrenen und allmählich in Sekten zerbröckelnden Kirche in seinem hoch bedeutenden herrlichen Rundschreiben an die Fürsten und Völker des Erdkreises am 20. Juni 1891 die geschlossene Einheit und Macht der weltumspannenden katholischen Kirche entgegenstellt und zur Rückkehr in ihren Mntterschoß mahnt „rtt uniun hast uvilo vk »mm prmtoD'? . . . Hat doch ein wahrhaft großer protestantischer und konservativer Mann, der dem Bismarckschen „Kulturkampf" mit Recht so abholde Feldmarschall Graf Moltke, in seinen religiösen Gesprä chen mit Bernhardh gesagt, die Vorzüge der katholischen Kirche lägen darin, daß sie ein Oberhaupt habe, daß eine unanfechtbare höchste Autorität da wäre, die alles entscheide »nd jeden Zweifel niederschlüge: die katholische Kirche habe Sicherheit des Dogmas: wirke mehr ans Phantasie und Ge müt, und ihre Priester beherrschen die Gemeinde ganz an ders, als die lutherischen Pastoren, und der berühmte Feld herr hat geschlossen: „Katholisch müssen wir Protestanten doch alle einmal wieder werden!" — Unsere Hetzer aber glau ben dem unter dem Ansturm der Zeitwogen, wie Helgoland, allmählich zerbröckelnden Protestantismus dadurch neue Festigkeit und Bestand zu geben, wenn sie „die Massen gegen Rom in Bewegung setzen". Vergebliches Bemühen: die Tage des „Mönches von Wittenberg" sind ja doch unwiderbringlich dahin! Die „Massen" haben heute ganz andere Sorgen und Interessen. Heute werden nur durch jene wüsten Pastoren- Hetzereien «die, wie wir es in Sachsen beim Eintritt des Prinzen Mar in den Pricsterstand erlebten, kaum vor dem Throne Galt machen!) alle vornehmen Naturen, zahl reiche gntdenkende Protestanten so angewidert, daß sie zur Erkenntnis kommen, eine Kirche, deren Verteidiger gegen eine andere ältere christliche Kirche immer von Gift und Galle schäumen, während sie die rote und goldene Inter nationale zärtlich schonen, eine solche Kirche könne un möglich die wahre Kirche Christi sein! Sie werden ja dann auch aus dieser Erkenntnis die Konsegncnzen zu zie hen wissen! . . . „Mögen deshalb die geehrten Herren vom „Evangeli schen Bunde" im eigensten Interesse klug und weise den Kampf gegen die Katholiken einstellen und die dadurch ge wonnene Kraft dazu verwenden, jene Gegner unserer eigenen Kirche und jene Feinde Christi, welche sich in unserem eigenen Lager befinden, vollständig wieder für die Sache Christi zu gewinnen und dadurch die sonst unabwendbare allmähliche Auslösung und den Zerfall der protestantischen Landeskirche zu verhindern. Hat er diesen Sieg errungen, und den so zialen Feind aus dem lieben deutschen Vatcrlande vertreiben helfen, dann soll der „Evangelische Bund" gepriesen werden für und für! — Friede. Toleranz, gegenseitiges Er tragen, Stärkung des christlichen Bewußtseins, Zusammen schluß aller christgläubigen Elemente gegen die anstürmenden glaubenslosen Scharen -- das sei die Parole, welche von den beiden christlichen Konfessionen, in die nun einmal durch die unselige Kirchenspaltung unser deutsches Volk seit mehr denn 800 Jahren getrennt ist, einstimmig ausgegeben wird. Fort mit dem unsinnigen Privatkulturkamps, der nur die konfessionellen Gegensätze arg verschärft und doch keinen Sieg verheißt! Die Interessen des positiven Christentums wie die notwendige Abwehr sozialer und internationaler Gefahren erfordern ein friedliches Zusammenleben. Wir sind ja alle deutsche Brüder! Reichen wir doch vertrauensvoll und liebe voll unseren katholischen Mitbürgern und Mitchristen die Hand zum Bunde gegen den gemeinsamen Feind, eingedenk des herrlichen Wortes der Antigone: „Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da!" ... . Jeder Zusatz zu diesen von innerer Friedensliebe und eckst evangelischem Bewußtsein getragenen Auslassungen des Herrn Dr. Oberbreyer würde die Wirkung derselben nur ab- schwäck>cn. Wir glaubten sie aber gerade jetzt in Erinnerung bringen zu sollen, damit vielleicht doch ein oder der andere Teilnehmer an der Evangelischen Bundesversammlung sie auf ihre Berechtigung und Wahrheit prüft! Die 17. (He«eralversamml»rig deS Evan gelischen Bundes. Am Montag begann die 17. Generalversammlung des Evangelischen Bundes im Saale des Vereinshauses mit einem Begrüßungsabend. Zahlreiche Teilnehmer. Herren und Damen, hatten sich versammelt. Erschienen waren L^ul- tusniinister von Sehdewitz, die Herren des Landeskonsisto- riums mit ihrem Präsidenten von Zahn an der Spitze, Ober bürgermeister Geheimer Finanzrat Beutler, Bürgermeister Hetschel und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Stöckel, curßer- dem war die protestantische Geistlichkeit zugegen. Ter Vorsitzende Dr. Vogel eröffnete die Versanrm- lung und kam ans die Gründung des Bundes zu sprechen. Unter anderem sagte er auch, daß die Tat von Wittenberg den ersten Schritt zur nationalen Wiedergeburt bedeute. Nur ans evangelischer Freiheit, ans evangelischem Glauben her aus tonnte das deutsche Kaisertum geboren werden. Gegen die sich bemerkbar machende nltramontane Anmaßung wäre am 5. Oktober 1880 der Evangelische Bund begründet, nicht etwa gegen den Katholizismus, sondern mir zur Wahrung des evangelischen Geistes und zur Abwehr nltramontaner Unduldsamkeit. Die Geschichte der letzten Jahre lehre, daß nltramontaner Uebermnt sogar behaupten könne, im vor wiegend protestantischen Deutschland sei nur katholisch Trumpf. Nun wurden die Sünden des Katholizismus auf- gezählt. Der Ultramontanismns strebe danach, die Schulen in seine Gewalt zu bekommen, und neuerdings seien auch die Jesuiten wieder ins Land gebracht worden. Er sckstoß mit der Hoffnung, daß die Tagung alle evangelischen Kräfte zu gemeinsamer Arbeit vereinigen werde. Sodann begrüßte der Präsident des Landeskonsistorium, Tr. v on Za h n die Versammelten im Namen der obersten Kirchenbehörde. Im Verlaufe seiner Ansprache sagte er: „Höher aber als Streit und Kampf soll uns auch heute noch die Wahrung des Friedens stehen! Noch erscheint der kon fessionelle Frieden in unserem Lande ernstlich nicht gefährdet, wenn auch von außen her einzelne Wellen schon bis an unser User schlagen und ans kommenden Sturm deuten könnten. Wir danken dies der Weisheit unserer Vorfahren, die mit weitschanender Voraussicht den Besitzstand unserer evangeli schen Landeskirche sicher begründet und mit verfassungsmäßi ge» Schntzwehren, die niemand uns antasten soll, umhegt haben. Wir danken es dem kraftvollen und unparteiischen Schutz, den nach dem Willen unserer königlichen Landes herren, der gerechten und milden Schirmherren auch unserer Landeskirche, die königliche Staatsregiernng deren Rechten und Jitteressen jederzeit hat angedeihen lassen. Wir danken es vor allem dem evangelischen Geiste, der in unserem Volk seit den Tagen der Reformation mächtig ist. Wehe der Hand, die versuchen sollte, ibm das.Kleinod seines evangelischen Be kenntnisses rauben zu wollen! Wie ein Mann würde es sich dagegen erhebe». Wer anders prophezeit hat Over hat denn „prophezeit"?) kennt unser Volk nicht: seine Worte sind Phantastereien, die ernst zu nehmen, ihnen zu viel Ehre er weist Oia alw!). Nein, seinem evangelischen Glanben wird unser Volk niemals untren werden!" Redner beklagte sich dann über die herrschende Mattherzigkeit, Gleichgiltigkeit, Glanbenslosigleit, ja offene Gotteslengnnng und Feindschaft, die sich innerhalb der Landeskirche befinden. Sie zu be kämpfen, ist vor allem die eigenste Ausgabe der Landeskirche. Sie kann aber dabei Unterstützung finden in dem kraftvollen Zeugnis gläubiger evangelischer Männer ans allen deutschen Landen, die entschlossen sind, gegenüber der wachsenden Macht unserer Gegner die evangelischen Interessen ans allen Ge bieten zu wahren, die aber auch helfen wollen, dem Jndiffe- reiitismus und Materialismus unserer Zeit entgegenzntre- ten. Dazu aber gehört, worin nur alle übereinstimmen, nicht bloß das Protestieren und Neinsagen, dazu gehört, daß wir alte uns mit rechtem evangelischen Geiste erfüllen lassen, mit Wahrheit. Liebe, Treue, Gottesfurcht und Glanbensbestäu- digkeit. Zinn Schlüsse brachte er den Wunsch znm Ausdruck es mögen die Beratungen und Beschlüsse getragen sein durch den Geist des Friedens und der Eintracht, aber auch von der glanbensgewissen Hoffnung, in der nur mit Luther sprechen wollen: a s R e i ch m n ß uns doch bIei b en!' Namens der Stadt begrüßte Oberbürgermeister Gebe! mer Finanzrat Beutler die Versammlnng: er sagte unter anderem: Wir wünschen auch als weltliche, als politische Be Hörde, daß das Licht des Evangeliums in Deutschland nickst verdunkelt werde. „Sind nun auch die Wege, die der Bund zur Erreichung seiner Ziele und Zwecke einschlägt, zuweilen verschieden von den unseren, so werden wir doch nie vergessen, daß er mitten im Kamvse steht. Andererseits aber wei den wir auch nickst vergessen, daß dieser Kamps nicht Selbst zweck ist und daß wir die Freiheit des Glaubens und seiner Ausübung, die wir für uns beanspruchen, auch unseren Mit bürgern anderer Konfession zuzngesteben habe». Wir wer den auch nicht vergessen, wie verderblich religiöse Kämpfe aus die Entwickelung unseres Volkes in wirtschaftlicher und politischer Beziehung eingewirkt haben und werden allezeit daran gedenken, daß der religiöse Friede »nd die religiöse Duldsamkeit aller Volksgenossen gegen einander das höchste und letzte Ziel des geistigen Kampfes sein und bleiben muß." Es sprachen noch Oberkonsistorialrat T i b e l i n s, Pastor Kleindors-Posen namens der Diaspora-Anstalten, Re dakteur Ouandel namens des Evangelischen Arbeiterbnndes,