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wird darauf verlassen und das Haus nimmt die dritte Lesung der Finanzbill auf, deren Ablehnung Thomas Shaw (Lib.) beantragt. Das Unterhaus nahm die Finanzbill mit 206 gegen 129 Stimmen an. Rutzlaud. — Das Attentat auf Minister von Plehwe erfolgte aus dem Wege zum baltischen Bahnhof, von wo er sich nach Peterhof begeben wollte. Noch vor dem am Wege liegenden Warschauer Bahnhof wurde eine Bombe unter feinen Wagen geschleudert, der samt Insassen und Kutscher in die Luft gesprengt wurde. Durch die Erplosion wurden auch einige Vorrübergehende und mehrere Mietskutschen beschädigt. Dem Minister wurde der Kops abgerissen. Von dem Wagen blieben nur die Hinterräder übrig. Der Luftdruck bei der Erplosion der Bombe war so stark, daß sämtliche Scheiben der nach der Brücke gerichteten Bahn hofsfront zertrümmert wurden. Die Polizei bedeckte den Rumpf Plehwes mit einem Tuch und brachte ihn fort. Eine der Begehung des Attentats verdächtige Person ist verhaftet worden. — Die Transkaspische Rundschau meldet: Die Cholera hat in Teheran erheblich abgeuommen. Die Sterblichkeit sank von 1500 täglich auf 900. Panik herrscht nur unter den Eingeborenen, die infolge des ungeheueren Steigens der Lebens,nittelpreise in die Umgegend geflohen sind und dort die Cholera verbreitet haben. Durch die von dein russischen Finanzagenten Grube mit Unterstützung der russi schen Gesandtschaft getroffenen Maßnahmen ist dem Aus bruche von Ruhestörungen vorgebcugt worden. Türkei. — Die Zivilagrnten sind von ihrer Neisetour nach Prilep und Kruschevo zurückgekehrt. In Kruschevo konsta tierten sie die Schäden, welche im Vorjahre durch den Ueberfall der unter dem bulgarischen Offizier Theodorow stehenden Bande und durch die Brandschatzungen seitens einer Jlavetruppe an 150 Häusern verursacht worden waren. Diese Schäden sind bisher nur teilweise wieder gut gemacht worden. Für den Wiederaufbau der Metro politankirche hat der Sultan -100 Pfund in Aussicht gestellt. Auch die griechische Negierung hat den Beschädigten Hilfe geleistet. Morgen treten die Zivilagenten eine viertägige Reise in das Gebiet von Ochrida an. um zu konstatieren, ob die gemeldete Hungersnot sich bewahrheitet und um die notwendige Hilfsaktion zu beantragen. Deutsch - Lüdwestafrika. Die Sammlungen der Deutschen Kolonialgcscllschaft für die Ansiedler in Deutsch-Südmestafrika haben min eine Viertelmillion überstiegen. Aus Stadt und Land. (Mitteilungen aus unserem Leserkreise mit Nameusferiiquua für diese Rubrik sind d»r Redaktion allezeit willkommen. Der Name des Einsenders bleibt Geheimnis der Redaktion. Nnonhmc Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 2!). Juli 1904. —* Ueber die Einziehung der Fernsprechge bühren ist vom Neichs-Postamt neuerdings folgende An weisung ergangen: Die Pausch- und Grundgebühren, die Gebühren zun, Satze von 5 Pfg. für Gespräche im Orts und Nachbarortsverkehr und die vierteljährlichen Pausch- gebühren für regelmäßige Daner-Nachtverbindungen im Ortsverkehr sind vierteljährlich, alle übrigen Fernsprechge bühren einschließlich der Gebühren für Ausnahme und Weiter beförderung von Nachrichten, jedoch mit Ausnahme der Abonneinentsgebühren für Nachtgespräche, sowie für dauernde Nachtverbindungen in, Nachbarorts-, Vororts- und Bezirks verkehr sind monatlich von den Teilnehmern gegen Aus händigung einer Quittung in Form eines Briefumschlages einzuzichen. Den Quittungen müssen die Gebührenzettel und Telegrammabschnitte beigefügt werden. Wo nach den örtlichen Verhältnissen die gleichzeitige Einziehung der durch Quittungen in Form eines Briefumschlages zu belegenden Gebühren auf Schwierigkeiten stößt, können für einzelne Gattungen von Gebühren getrennte Quitt,»,gen ausgesertigt oder auch besondere, dem Bedürfnis angepaßte Quittungs- formulare verwandt werden. Abonnementsgebühren für Nachtgespräche, sowie für dauernde Nachtverbindungen im Nachbarorts-, Vororts- und Bezirks - Verkehr sind auf Grund besonderer Quittungen, in denen die Dauer des Abonnements und bei Nachtgesprächen die Zeit der Ge sprächsverbindung anzugeben ist. zu den jeweiligen Fällig- keitstagcn einzuziehen. —* Die heutigen telegraphischen Wetter- und Wasser berichte aus Böhmen berechtigen leider noch immer nicht zu Hoffnungen ans eine baldige Wendung zum besseren, vielmehr dürfte die fast unmerkliche Wasserzunahme am Dresdner Pegel auf das alte Niveau von 219 c-m unter Null znrückgehen und von neuen, Zweifel aufkonnnen lassen, ob der Personen- und Frachtenverkehr der Sächsisch- Böhmischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft zwischen Dresden und Herrnskretschen noch weiter wird aufrecht erhalten werden können. Es ist wiederholt die Frage ergangen, warum die Personendampfer unterhalb Dresden bereits unterm 2l. Juli d. I. ihre Fahrten vollkommen einstellen mußten, während der Betrieb derselben zwischen Dresden und Herrnskretschen bei annähernd gleichen Wasserstande wie damals bis heute aufrecht erhalten werden konnte. Die allgemeine Annahme ist unzutreffend, daß in Sachsen die unterhalb Dresdens gelegene Stromstrecke eine weniger gute Korrektion als die oberhalb Dresdens gelegene auf weise. waS schon die regelmäßig bekannt gegebenen strom- amtlichen Auspeilungen erkennen lassen. Die Frage läßt sich vielmehr dahin beantworten, daß bet knapper werden dem Wasser naturgemäß die cm, leichtesten gehenden Dampf schiffe für den Verkehr auf der oberen Strecke nach Böhmen hinein Verwendung finden, cmf welcher die Wasserverhältnisse weniger günstig sind. Kein Mensch hat daran gedacht, daß gerade in Anbetracht der vorzüglichen StromkorrektionS- bauten der letzten Jahre, sowohl in Böhmen wie in Sachsen, überhaupt jemals noch eine derartige Kalamität aus der Elbe, wie dieses Jahr, erntreten könnte, die direkt als eine Katastrophe mit den schwersten Folgen für die Schiffahrt im allgemeinen, insbesondere aber für die Personenschiffahrt, bezeichnet werden muß. welcher der starke Berkehr in der schönsten Jahreszeit und während der großen Ferien voll- ständig entgeht. Bei dem rapiden und unerwarteten Wetter- fallen des Wassers erwiesen sich Prwst die Personendampfer der Strecke Dresden—Mühlberg als zu tief gehend, während ein Passieren der AugustuSbrücke in Dresden selbst für die flachgehendsten Dampfer bei dem abnorm niedrigen Wafserstande zur Unmöglichkeit geworden war und somit die Einstellung der Personenschiffahrt zwischen Dresden—Mühlberg sich als unabwendbare Not- Wendigkeit herausstellte. Daß diese flachgehendeu Dampfer, wovon leider noch drei Stück in Böhmen infolge plötzlichen Wasserfalles liegen bleiben mußten, den Personen- und Frachtenverkehr auf der Strecke Dresden—Herrnskretschen noch immer ausüben, ist in Anbetracht der gerade an dieser Elbstrecke gelegenen vielen Sommerfrischen und Fremden- Aufenthalte, sowie auch der Elbanwohner recht erfreulich. Aus den vielen im Elbgebiete Böhmens gelegenen Sommer frischen und Ortschaften kommen lebhafte Klagen und Zeichen des Bedauerns über das Fehlen der Personendampfer-Ver- bindungen, und man lernt dort wie auf der Strecke Dresden- Mühlberg den Wert und die Bedeutung dieser Verkehrs- und Erholungsgelegcnheit erst recht wertschätzen. —* In der Wagenlackiererei von Schweckendiek, hier. Pirnaische Straße, brach gestern gegen V„1l Uhr Feuer aus. Die Feuerwehr hielt es wegen des in der Nähe befindlichen Residenztheaters für notwendig, mit zwei Dampfspritzen zu erscheinen, um das Feuer möglichst rasch zu unterdrücken. Die Werkstatt ist ausgebrannt. Bautzen. Donnerstag nachmittag gegen 5 Uhr ver unglückte der Schlosser Kölscher beim Abladen eines zirka zwanzig Zentner schweren eisernen Dachbinders tödlich. Das schwere Stück, für den Neubau des Elektrizitätswerkes bestimmt, sollte umgelegt werden. Kölscher geriet hierbei darunter und cs wurde ihm der Unterkiefer durchschlafen sowie die Halswirbelsüule gebrochen. Der Schwerverletzte starb kurze Zeit danach. — Abermals hat sich hier ein noch nnbekamiter Schwindler eingemietet und mehreres gestohlen. Derselbe hat sich, von Dresden hierherkommeud. als Glasergeselle ansgegeben, ist auch bei einem hiesigen Meister in Arbeit getreten, hat aber dort sogleich einen Glaserdiamanten gestohlen und ist dam, verschwunden. In der Wohnung, wo er sich am Abend vorher eingemietet hatte, hat er einem Mitbewohner, dem Schlossergesellen Hoferichter, eine Piccoloflöte ans schwarzen, Ebenholz mit Neusilberbeschlag, Hoferichters silberne Uhr, sowie dessen Crsatzreserveschein gestohlen. Der Schwindler dürfte viel leicht sich um, als Hoferichter ansgeben. Cr ist 25 bis 20 Jahre alt. hat glattes Gesicht und trägt grünliches Iacket, dunkle Hosen und schwarzen steifen Filzhut. Der Krieg in Oftafien. Ueber die Besetzung von Nintschwang wird gemeldet: In der Nacht znm Montag verließ die ganze russische Bevölkerung, mit Ausnahme von einigen öfsei,tlicl)en Be amten. Nintschwang und zog nach dem Norden. Montag vormittags rückten dann 600 Mann Infanterie mit 6 Ge schützen und 900 Reitern ans dem Fort. Die russische Nieder lassung wurde unter den Angen von Tausenden von Chine sen niedergebrannt. Tie russische Handelsflagge wehte über dem russischen Verwaltungsgebäude und der bürgerliche Ver walter Grosse „'artete mit dein Schlüssel ans die Japaner. Die Besetzung durch die Japaner begann effektiv am Montag. Eine japanische Transportflotte lag schon vor Nintschwang. Zuerst kamen Montag 50 Knndschaster in die Stadt, denen am Dienstag die ersten Vortrnppen folgten. Allen Erwartungen entgegen war es ganz friedlich in der Stadt, die ihr tägliches Gepräge hatte. Beim Erscheinen der japanische» Knndschaster hißte man ans allen ösfentlicl)en Oiebände die französische Flagge, doch lochte über dem Zoll hanse die chinesische, die aber schon Dienstag vormittags durch die japanische ersetzt ward. Wie der .Korrespondent des „Standard" in Tientsin bemerkt, werden die Japaner vorläufig Nintschwang als Basis benützen und deshalb vor aussichtlich den Hafen als erobert behandeln, bis er nach Schluß des Krieges förmlich zurückgegeben wird. Doch wird die Maßnahme der Japaner auch bekritelt. Ans Tientsin wird dem „Lok.-Anz." gemeldet: Die russische Mandschurei-Armee ist in, Rückzüge auf Liaujang. Tie Japaner-rüsten sich jetzt zu einem allgemeinen Sturm ans Port Arthur, der mit KO 000 Mann unternommen wer den soll. Sie hoffen, die Festung in den nächsten Tagen ein- iiclmien zu können: fremdländische Offiziere glauben aber, das; Port Arthur nicht vor Ablauf eines Monats fallen lverde. Von anderer Seite wird berichtet, General Knropat- kin sei in der Schlacht bei Taichitschiao an der rechten Schul ter verletzt worden. Petersburg, 28. Juli. Wie General Knropatkin dem Kaiser unter dem 20. d. M. meldet, erbiclt er an dem selben Tage eine Depesche von General Sarnbajew, ,vorin dieser die am 21. Juli in der Umgebung von Nandalin, Ta- fantschcn und Tsiantschiaissi stattgehabtcn Kämpfe eingehend schildert. Der Kamps begann um 5 Uhr früh, das japanische ulleriefeuer währte fast ununterbrochen 15 Stunden, das Geschützfener verstummte um 9 Uhr abends, „'ährend das Gewebrsener bis in die späte Nacht dauerte. Nach Beendi gung des Kampfes wurde festgestellt, daß 18 russischen Ba taillone» nicht weniger als zwei japanische Divisionen und eine erdrückende Anzahl von Batterien gegenübergestanden hatten. Die Gesamtlänge der Stellungen betrug 10 Werst. Unter diesen Umständen hielt cs Generalleutnant Sarnba jew, dessen Truppen sich auf allen Stellungen behauptet hatten, nicht für angebracht, den Kampf am folgenden Tage fortzusetzen und beschloß, nach Norden znrückzngchcn. Die Verluste sind noch nicht sestgcstellt, doch nimmt Sarnbajew an. daß etwa 20 Offiziere und etwa OlX) Mann ans der Front ausgeschieden sind. Wie der General meldet, zeich neten sich besonders die sibirischen Regimenter aus, die den Hanptangrifs der Japaner auszuhalten hatten. Im Zen trum der russischen Stellungen kam es viermal zum Bajo nettangriff. dem die Japaner nicht Stand hielten. Großen Kampfesruhm erwarb sich insbesondere das Regiment Bar naul, sowie die Regimenter Topulsk, Tomsk, und zwei Ba taillone des Regiments Ssemipalatans. Auch die Tätigkeit der russischen Batterien, die während 15i/> Stunden un unterbrochen dem Feuer ausgeseht waren, war hervorragend. Die Verluste der Japaner hält Generalleutnant Sarubajcw fü, bedeutender als die eigenen. Tokio. 28. Juli. (Amtliche Meldung.) General Oku berichtet: Die Armee bgann am 24. d. M. einen An- griff auf den Feind zu machen, der bei Tapingling und auf anderen stark befestigten Höhen in der Nähe von Taschit- schiao Aufstellung genommen hatte. Die ganze Operations- linie des Feindes dehnte sich von Osten nach Westen in einer Länge von etwa 10 Meilen aus. Der Feind war etwa fünf Divisionen stark mit wenigstens 100 Geschützen. Unser rech ter Flügel erreichte die Höhen drei Kilometer südwestlich von Tapingling, worauf auf beiden Seiten die Kanonade be gann. Unsere Front war bis zum Eintritt der Dunkelheit dem feindlichen Artilleriefeuer ausgesctzt, während die ört liche Beschaffenheit der Gegend unsere Artillerie nicht voll zur Geltung kommen ließ. Um 10 Uhr abends vertrieb eine Abteilung unseres rechten Flügels den Feind aus seiner Stellung bei Tapingling. Hierauf nahmen wir auch alle übrigen Stellungen, welche Taschitschiao beherrschen und ver folgten den Feind nach Taschitschiao hin. Unsere Verluste >,'erden auf 800 Mann gespitzt. Tokio, 28. Juli. lAmtliche Meldung.) General Oku berichtet, daß die japanische Armee bei der Verfolgung des Feindes am 25. d. Nt. nördlich von Taschitschiao vor gedrungen ist. Der Feind zog sich in nördlicher Richtung von Taschitschiao zurück. Niutschiatun steht in Flammen. London, 28. Juli. Nach einer Mitteilung der Aus wärtigen Amtes hat die russische Regierung die Zusicherung gegeben, daß die Angelegenheit des „Knight Commander" ans sreundschastlichem Wege ihre Erledigung finden werde. H a m b n r g. Ter hiesige Dampfer „Elsa" ist an Ruß land verkauft. Er liegt gegenwärtig in Wladiwostok und ge hört der Appenrader Reederei. London, 29. Juli. „Daily Mail" meldet aus Hoko- liama vom 28. d. M., daß der allgemeine Angriff auf Port Arthur begonnen habe. Eine ähnliche Meldung bringt „Daily Telegraph" aus Schanghai. Neues vom Tage. Heidelberg. Vier arbeitswilligen Dachdeckern am Töchterschul-Neubau wurden während der gestrigen Eßpause die Seile, woran das Oierüst hängt, bis auf ein kleines Stück durchschnitten, sodaß. wenn es nicht im letzten Augen blick bemerkt worden wäre, unfehlbar der Todesstnrz in die Tiefe erfolgt wäre. Neustrelitz. 28. Juli. Tie Prinzessin von Wales ist heute abend hier eingetroffcn und vom Großherzog, der Großherzogin-Witwe und dem Prinzen Borwin am Bahnhof empfangen worden. Zermatt, 28. Juli. Am Gabelhorn ist der Prof. DemeliuS ans Innsbruck mit dem Führer Deinbl aus Snlgen in Tirol infolge Steinschlages verunglückt. Beide sind tot. Stavanger, 28. Juli. Der König der Belgier ist heute mittag auf der Jacht Alberta hier eingetrosien. Telegramme. Petersburg, 28. Juli. Es wird vermutet, daß der Mörder Plehwes mehrere Mitschuldige habe. Die Bombe bestand ans einer länglichen Blechbüchse, die mit Spreng- material und kleinen Metallsrückcn gefüllt war. Vermutlich wohnte der Mörder mehrere Ta<^ ip dem Gasthof, welcher sich in dem Hause befindet, vor ^'.'9 ^ Anschlag stattfand. Die Zahl der Verletzten wird auf 18 angegeben. lässig ist bekannt, das; sechs Personen verwundet wurden, darunter zwei Offiziere, ein Reservist, eine Frau und ein Kind. Die Erplosion war so stark, daß Wagensplitter dem Minister v. Plehwe in den Körper drangen. Es bestätigt sich, daß der Kopf fast ganz abgerissen worden ist. Der Mörder trug eine Eisenbahnbeamten-Mütze. — Als der Instizminister um 2 Uhr nachmittags nach Peterhof fuhr, um dem Kaiser zu berichten, wurden die Fenster des Wagens durch einen Steinwurf zertrümmert; der Täter ist nnerinittelt. — Die Eröffnung des neuen Hafens von Oranienbanin, die heute in Gegenwart des Kaisers statt finden sollte, unterblieb. Petersburg, 28. Juli. Im M'.'.üsierlltm des Innern wurde heute abend eine Trauerim"? s'"'r den ermordeten Minister v. Plehwe in Gegenwart zahlreicher Anwesenden sowie fremder Botschafter und Oiesandten abgehalten. — Dem Vernehmen nach ist der Mörder bei der Erplosion selbst so schwer verletzt worden, daß es fraglich ist, ob er am Leben bleibt. Petersburg. 27. Juli. Der Mörder Plehwes. der durch die Erplosion schwerverletzt besinnungslos fortgeschafst wurde, kam abends znm Bewußtsein, worauf sofort die erste Vernehmung erfolgte. Sofort nach der Tat wurde auf der Stelle, wo der Anschlag erfolgte, auf Verlangen der Menschenmenge eine Totenmesse für Plehwe abgehalten. Nach glaubwürdigen Meldungen schleuderte der Täter die Bombe vom Bürgersteig ans. Das erklärt auch seine Ver wundung. Chicago, 2K. Ii,ij, Die Lage der Fischkonserven fabriken bessert sich dadurch, daß Nichtorganisierte Arbeiter zur Verwendung gelangen und durch Arbeiter, die die Organisation verlassen. Die Fabrikanten erklären, daß der Streik für sic schon gewonnen ist. Tanger. 28. Juli. Nachrichten ans Fez zufolge zieht der Sultan außerhalb der Stadt eine große Armee zu sammen. Sein Zelt ist bereits außerhalb der Stadtver waltung aufgerichtet. Diese Tatsache wird dahin ans- gelegt, daß der Sultan wahrscheinlich die Armee gegen den Prätendenten führen wird, der in den Distrikten von Taza und lljdi seine Tätigkeit entfaltet. A I in e r i a, 29. Juli. Auf der Höhe von Cap de Gata erfolgte heute an Bord des italienischen Schisses „Professor" eine Erplosion, die großen Schaden an richtete. Ein Matrose wurde getötet, zwei wurden verwundet. Kirchlicher Wochenkalender. 10. Sonntag nach Pfingsten. GotteSdienstordrmn,. Aoftirche: Hl. Messe um tt Uhr. Uhr Frühpredigt. Hl. Messen um 7. 9 (SchulgoNrSdienst) und 10 Uhr. '/,1t Uhr Predigt. 11 Uhr Hochamt. — Hl. Messen an Werktagen um V. 7. '/,» und 9 Uhr. — Sonmrbcich nachmittags 4 Uhr Litanei utid Segen. — Donnerstag. 4. August, ' ...k Uhr Monatsandacht der Bruderschaft vom allerheiligsten Sakrament. ^sarrlirche der Ariedrichstadt (Friedrichstraße KO): An Sonn« und Festtagen früh 7 Uhr Kommunion und hl. Messe (letztere mit Ausnahme des zweiten Sonntags in jedem Monat wegen de»