Volltext Seite (XML)
Zweites Blatt Nr. 218 Sächsische BolkSzeit««g vom 24. September 1910 Das neue Dresdner Rathaus. Dresden, den L3. September 1910. In einigen Tagen soll nun auch das dritte große Bau werk, das die Stadt Dresden in den letzten Jahren er richtet hat, das neue Dresdner Rathaus, feierlich eingewciht werden, nachdem es seiner eigentlichen Bestimmung schon seit einiger Zeit gedient hat. Mit der Einweihung des neuen Dresdner Rathauses schließt gewissermaßen eine ge waltige Dresdner Bauepoche ab, die fllr die Stadt von ganz besonderer Bedeutung ist, da ähnliche Bauten von gleichem Umfange und von gleicher Wichtigkeit bis jetzt überhaupt noch nicht in einem derartigen verhältnismäßig kurzen Zeiträume entstanden siird. Die drei großen Bauwerke, der neue Vieh- und Schlachthof, die Frieirich-August-Brück? und das neue Rathaus, die mit einem Gesamtaufwands von über 30 Millionen Mark errichtet worden sind, dienen in erster Linie praktischen Bedürfnissen und dem Wöhle der Allgemeinheit. Der neue Vieh- und Schlachthof soll die Ein wohnerschaft mit gutem und preistvertem Fleische ver sorgen, die Friedrich-August-Brücke soll einesteils den Ver kehr zwischen den beiden Stadtteilen und auch denjenigen auf der Elbe heben und fördern helfen, und die Errichtung des neuen Dresdner Rathauses war durch das Wachstum der Stadt gleichfalls dringend geboten. Galt es doch, dis vielen auseinander liegenden städtischen Geschäftsstellen nach Möglichkeit zu vereinigen und hierdurch eine Verein fachung des Betriebes und der Vertvaltung der Stadt Dresden herbeizuführen. Gleichzeitig sollten aber auch noch eine Anzahl Repräsentationsräume geschaffen werden, über welche die Stadt Dresden bis jetzt überhaupt nicht verfügte, während andere und zum Teil bedeutend kleinere Städte schon seit langer Zeit Festsäle und Empfangsräume besitzen. Die Vorarbeiten für Len gewaltigen Bau in der Ring straße liegen naturgemäß eine ganze Reihe von Jahren zurück. Zunächst galt es. den notwendigen Platz zu be- schaffen, weshalb die Stadt seinerzeit sämtliche Grundstücke an der Ringstraße, der Gewandhausstraße, der Kreuzstraße und An der Kreuzkirche nach und nach ankaufte. Dis 10 Grundstücke hatten einen Gesamtwert von rund 4 800 000 Mark. Erst als ein vollständig abgeschlossenes und ge nügend großes Bauterrain vorhanden war, konnten die weiteren Arbeiten zum Beginn des Rathausbaues in die Wege geleitet werden. Die Stadt Dresden erließ ein Preis ausschreiben zur Erlangung von geeigneten Plänen und Iraf ein Tauschabkommen mit der König!. Superintendentur und der Landständischen Bank wegen der Abrundung des RathauSplatzes. Hierzu kam noch die Errichtung eines Neubaues für die Zwecke der Sparkasse und der Grund renten- und Hypothekenanstalt auf dem städtischen Land besitze an der Schulgasse und Pfarrgasse. Bei der Frei legung des Terrains mußten leider eine ganze Anzahl interessanter alter Häuser zum Opfer fallen, z. B. das Graf Kleist v. Lotzsche Grundstück, die alten schönen Giebelhäuser an der Kreuzkirche, der stilvolle Bau der alten Superin tendentur und die alte von einem malerischen Garten um rahmte Reformierte Kirche. Auch das Preußsche Palais, tür dessen Erhaltung sogar die König!. Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäler eintrat, verschwand vom Erdboden. Ferner mußten die gewaltigen Festungsmauern gesprengt werden, auf denen sich früher die Bastionen und Wehrgänge der ehemaligen Festung Dresden erhoben. Nachdem das erste Preisausschreiben keinen den Wim- fchen der städtischen Kollegien entsprechenden Entwurf ge bracht hatte, wurde ein zweiter Wettbewerb ausgeschrieben, der eigentlich auch noch keinen geeigneten Entwurf brachte, da die Preisrichter bekanntlich nicht zur Zuerkennung eines ersten Preises gelangen konnten. Dagegen waren vier zweite Preise von je 6000 Mark den Wettbewerbsentwürfen der Architekten Roth-Darmstadt, Ostendorf-Berlin, Jänicke u. Wilmsen-Schöneberg-Berlin und Meckel-Freiburg i. B. zugesprochen worden. Außerdem waren die Entwürfe der Architekten Lossow und Viehweger-Dresden und Kuhn- Heidelberg nach den Vorschlägen des Preisgerichtes ange- kauft worden. Der außer Wettbewerb vom Hochbauamts bearbeitete Entwurf hatte, wie schon beim ersten Wett bewerbe. auch diesmal wieder eine günstige Beurteilung er» fahren. Namentlich waren die Grundrißlösung, sowie die Verteilung der Räume für die einzelnen Zwecke als vorzüg lich anzuerkennen. Gleichzeitig boten die Rothschen Fassaden eine mit einfachen Mitteln besonders vorteilhaft, ruhig und monumental wirkende Lösung. Ebenso paßte sich der ge wählte Barockstil glücklich den Dresdner Verhältnissen an. Infolgedessen nahm Herr Oberbürgermeister Geh. Rat Dr. Beutler Veranlassung, sich mit dem Architekten Roth und dem Stadtbaurat Bräter wegen einer gemeinsamen Weiter bearbeitung der Baupläne ins Einvernehmen zu setzen. Beide erklärten sich hierzu bereit und die gelieferten Skizzen fanden rückhaltlose Anerkennung und wurden sowohl von den Mitgliedern der städtischen Kollegien als auch von her vorragenden Architekten als eine glückliche Lösung der Grundrißgestaltuug und der Schauseiten bezeichnet. Der Gesamtkostenaustvand war auf 7 Millionen Mark veran schlagt. Nachdem der Rat seine Zustimmung zu der Aus- führung des Baues durch die Architekten Roth und Bräter gegeben und die Kosten bewilligt hatte, beschäftigte sich auch das Stadtverordnetenkollegium am 20. April 1905 mit der Ausführung des Rathausneubaues und mit der Finan zierung des Planes. Es nahm in dieser Sitzung das Gut achten der vereinigten Ausschüsse an und bewilligte die Bau- summe von 7 500 000 Mark. Die weitere Entwicklung des Baues ist bekannt. Der feierlichen Grundsteinlegung wohnten die Mitglieder des Königshauses bei und langsam stiegen im Laufe der Jahre die Mauern und der Turm empor. Besonders der letztere fügt sich überaus glücklich dem Stadtbilde ein und auch den Bau selbst kann man infolge seiner schlichten monumentalen Wirkung als gelungen uird als charakteristisches Baudenk, mal unserer Zeit bezeichnen. Besorrders wirkungsvoll sind die beiden Haupteingänge an der Ringstraße uird am Rat hausplatze gestaltet worden. Durch den letzteren gelangt man in daS in dem unteren Stockwerke des Turmes liegende imposante Treppenhaus, das nach den Festsälen führt. Die schöngeschwungene Treppe ist mit reich der- goldeten Figuren und mit einer grauen Marmorbalustrade geschmückt und prachtvolle Beleuchtungskörper aus Bronze und Kristall verleihen dem kraftvoll wirkenden Raume ein besonders festliches Gepräge. Die Fensterwände sind mit schönen Maniermosaiks ausgestattet worden. Von der Festtreppe aus gelangt man in den Dorraum des Fest- saalcS.. Hier haben die Kolossalgemälde der Könige Anton, Friedrich August II., Johann, Albert, Georg und Friedrich August III. einen stimmungsvollen Platz ge funden. Geradezu glänzend schön wirkt der große Fest saal mit seiner reichen Architekturgliederung, seinen Wand verkleidungen und seinen Fußböden aus Marmor. Decken gemälde und Skulpturen von Hermann Prell, sowie vene zianische Lichtkronen vervollständigen das Innere dieses prachtvollen Raumes, der ausschließlich für Repräsentations zwecke Vorbehalten bleiben soll. Daran schließt sich auf der einen Seite der sogenannte kleine Festsaal, ganz in Rot und Gold gehalten, und auf der anderen Seite der Silbersaal mit seiner vornehmen dunklen Architektur, von der sich die kostbaren Silbergeräte und Tafelprunkstücke, die dem neuen Rathause zum Geschenk gemacht worden sind, wirkungsvoll abheben. Als Meisterleistungen der Architektur können auch der große Ratssitzungssaal und die Zimmer für den Ober bürgermeister und den Stadtverordnetenvorsteher bezeich net werden. Im Stadtverordnetensitzuugssaale sind be sonders eine Anzahl Medaillengemälde, Dresdner Ansichten darstellend, von Gotthard Kuehl, bemerkenswert und in den übrigen besonders hervortretenden Räumen haben sich zahlreiche andere Dresdner Künstler, darunter Uuger. Jllner, Rößler usw. künstlerisch hervorragend betätigt. Auch die Dresdner Bildhauer hatten bei dem Rathausbau reichlich Gelegenheit, ihre .Kunst zu zeigen. Vom kupfernen Riesen auf dem Turme bis zu den zahlreichen Sandstein figuren und -gruppen, den bronzenen Schildlöwen und dem lustigen Eselreiter am Natskellereinange kann man hier die Eigenart der Dresdner Bildhauerkunst eingehend studieren, kurz, die Dresdner Kunst ist beim Nathaus- ueubau keinesn>egs zu kurz gekommen und auch das Hand werk und Gewerbe unserer Stadt war reichlich mit Auf trägen bedacht. Möge der gewaltige Bau Jahrhunderte laug seiner friedlichen Bestimmung dienen, mögen die Be schlüsse, welche die städtischen Kollegien hier zu fassen haben, jederzeit nur von den Gesichtspunkten geleitet sein, daß sie der Allgemeinheit nützen und daß sie besonders unserer schönen Stadt zum Segen gereichen I 6. LI. Aus Stadt und Land. (storrkrtzuiiq au» dem yauviblatt.) —* Montag den 26. September d. I. tritt ein neuer Fahrplan der Sächsisch-Böhmischen Dampf- schiffahrtsgesellschaft in Kraft, der mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Jahreszeit einige weitere Einschrän kungen erfahren hat. — Die Bekanntgabe der Fahrzeiten erfolgt in der bekannten umfangreichen Weise und zwar durch Aushang der Fahrpläne auf den Dampfer- und Bahn stationen, den Schiffen selbst, sowie in den Hotels usw., und durch die Tagebücher der Zeitungen. Die Abonnementsein richtungen der Gesellschaft, wie Monatskarten usw., bestehen fort. Die Fahrzeiten der Schiffe sind wieder so gelegt wor den, daß die Eisenbahnanschlüsse auf den Harrptstationen in der Regel erreicht werden können. Die Kajüten werden gut geheizt. Frachtgüter finden, wie allgemein bekannt, zu gewöhnlichen Sätzen Expreß-Eilgutbeförderung. — * Die Zahl der Konkurse in Dresden war in der Zeit vom Juli 1909 bis Juli 1910 immer wieder eine ziemlich hohe. Im Ganzen wurden während dieser Zeit 157 Konkursverfahren überhaupt eröffnet. Davon betrafen 116 phnsische Personen. 26 Nachlässe und 21 Handels- gesellschaften usw. Außerdem wurden nicht weniger als 94 Konkurse- wegen Massemangels überhaupt nicht er öffnet. Beendet konnten in der erwähnten Zeit 171 Konkurs- verfahren werden. Hiervon betrafen 126 physische Personen. 24 Nachlässe und 21 Handelsgesellschaften. 112 Konkurse wurden durch Schlußverteilung und 63 durch Zwangs- vergleich beendet. Bei 5 Konkursen wurde daS Verfahren wegen Massemangels eingestellt. —' Dresdner Bergsteiger haben am letzten Sonntag den äußerst steilen Prebischkegel bei dem weltbe kannten Prebischtore in der sächsisch-böhmischen Schweiz bestiegen und zwar auf dem Westwege. Damit ist der Kegel zum ersten Male auf diesem äußerst schwierigen Wege be zwungen worden. —" Eine Haussuchung nahm die Polizei vorgestern abend in den Geschäftsräumen des Freideutschen Verlages vor. Beschlagnahmt wurden 12 Exemplare der Schrift „Der Fall Simson, ein Opfer jesuitischer Ränke". —* Auf dem Wettiner Bahnhofe wurde vorgestern abend der 21 Jahre alte Schneidergehilfe Schmidt aus Böh men, der zuletzt in Potschappel arbeitete, von einem Herz- schlage getroffen. Die Leiche brachte man zum ka- tholischen Friedhofe. Bautzen, 22. September. Der Pionier Langklotz den der 1. Kompanie des Pionierbataillons Nr. 12 in Dresden ist vorgestern im Manövergelände bei Niedergurig i» ewen Steinbruch gestürzt und hat sich dabei schwere Rückgrat» Verstauchungen zugezogen, so daß er ins Garnisonlazarett übergeführt werden mußte. Burkhardtßdorf bei Chemnitz, 22. September. Hier brach gestern abend in der Scheibnermllhle Großfeuer aus, das ein Wohngebäude und ein Nebengebäude vernichtete. Dabei ist ein zehnjähriges Kind deS Maurers Hein in den Flammen umgekommen. Hohenstein-Ernstthal, 22. September. Am Mittwoch nachmittag wurden auf dem hiesigen Bahnhofe auf der Rückkehr vom Manöver Abteilungen des Garde-Fußartille- rieregiments (Spandau) und des Fußartillerieregiments (Thorn und Marienburg) in dei Sonderzügen verladen. Beim Verladen eines schweren Geschützes wurde ein Artille rist aus Spandau von einer Deichsel ins Gesicht geschlagen und erheblich verletzt. Lößnitz im Erzgeb., 22. September. Einem Herzschläge erlag gestern nachmittag am oberen Bahnhofe ein 66 Jahre alter Mann auS Bcierfeld, der als Zuschauer dem Manöver beigewohnt hatte und im Begriffe war, die Heimreise anzu treten. — Ein 15jähriger Bursche, der sich als Zuschauer in das Manövergelände begeben hatte, geriet unter ein Ar tilleriepferd und erlitt einen Oberschenkelbruch, sowie eine Verletzung im Gesicht. Reichenbach i. V., 22. September. Gestern abend nach 10 Uhr ist in der Nähe des Haltepunktes Göltzschtalbrücke durch den Personenzug Lengenfeld-Reichenbach eine Frau tödlich überfahren worden. Es liegt zweifellos Selbst- mord vor. Markneukirchen, 22. September. Der 18 Jahre alte Bogenmacher Hayer zog sich beim Kegelaufsetzen am Finger eine geringe Wunde zu. Der Finger schwoll an, es trat Starrkrampf ein und nach wenigen Tagen verstarb der junge Mann an Blutvergiftung. Der Vater Hayers wurde vor kurzem erst von seinem beladenen Wagen überfahren. Er liegt noch schwer krank darnieder. Beiger«, 21. September. Bei einem auf dem Ritter- gute Dröschkau zwischen zwei Brüdern auSgebrschenen Streite zog der jüngere ein Messer und stieß eS seinem älteren Bruder mit großer Wucht in den Unterleib. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. 8 Dresden. (Kath. kaufmännischer Verein Columbus.) Da Winterprogramm für 1910/11 ist er schienen und wird den Mitgliedern zugestellt werden. Das selbe kündigt u. a. zwei Ballfestlichkeiten an und zwar für den 7. Noveniber und 27. Februar. Die verehelichen an deren kath. Vereine werden gebeten, bei Aufstellung ihres Programms auf diese beiden Tage Rücksicht zu nehmen, um das Zusammenfällen von Festlichkeiten zu vermeiden. Es mag daran erinnert sein, daß zu Len Donnerstags- Abendsitzungen im Vereinslokale „Vier Jahreszeiten" kath. Kaufleute, die dem Vereine noch nicht angehören, als Gäste stets willkommen sind. 8 Leipzig. (Kath. Gesellenverein.) Aus An- laß des Abschiedes unserer Rekruten, die dieses Jahr aus unserem Verein zum Militär einrücken müssen, findet Sonntag den 26. September in der heil. Messe um ^7 Uhr eine gemeinschaftliche heil. Kommunion statt. Hierzu sind alle Mitglieder aufs herzlichste eingeladen. Am 1. Oktober hält der Turnverein einen Kneipabend ab, verbunden mit Rekrutenabschied. Sonntag den 2. Oktober feiert der Rauch- und Theaterklub sein 24. Stiftungsfest im Saale deS Gcsellenhauses. Anfang V28 Uhr. Gäste sind herzlich willkommen. Dienstag den 4. Oktober abends 9 Uhr wird vom Klub ein kleines Festessen arrangiert, verbunden mit Freibier. Zugleich nehmen die Rekruten vom Klub Ab schied. Sonntag den 16. Oktober, abends ^8 Uhr, findet die Herbstfeier des Gesellenvereins in der Thalia statt. Zur Aufführung gelangt das Stück „Verlorene Ehre", Schau spiel in drei Aufzügen von Bohrmann-Riegen. Hierauf folgt Ball. Alle Freunde und Gönner des Vereins seien an diesem Feste herzlich willkommen. Ferner sei nochmals darauf hingewiesen, daß der Verein am 10. September 1911 sein goldenes Jubiläumsfest feiert. Die geehrten Vereinsvorstände Leipzigs, sowie von ganz Sach- sen werden gebeten, bei Festlegung ihrer Festlichkeiten darauf gütigst Rücksicht zu nehmen. 8 Meißen. Die Vertrauensmänner des Volksver- eins werden zu einer Beratung für nächsten Sonntag r,49 Uhr ins hiesige GesellenhauS gebeten. Es müssen meh- rere wichtige Sachen besprochen werden. Darum wird drin gend um vollzähliges Erscheinen gebeten. 8 Rrichenbach i. B. Wenn man am letzten Sonntag diese Menschenmenge in den Räumen unseres katholischen VereinShauseS sich drängen sah. die sich aus Anlaß der lieben Auerbacher und Falkensteiner dort eingefunden hatte, so war man fast versucht, unserem ersten Vorstand recht zu geben, der bei jeder passenden Gelegenheit für die Vergrößerung deS VereinShauseS eine Lanze bricht. In stattlicher Anzahl waren sie erschienen, aber leider ohne ihren allverehrten Seelsorger, Herrn ExposituS Marschner. den triftige Gründe am Kommen verhindert hatten. Eine Ab- ordnung von Reichenau nahm den lieben Besuch in Netzschkau in Empfang und geleitete ihn über Mylau nach Reichen bach ins BereinShauS, wo sich im VereinSgarten bald ein reges Leben und Treiben entwickelte. Reden wechselten ab mit Gesangsvorträgen der verschiedenen Auerbacher und Reichenberger Gesangvereine. Bei einbrechender Dunkelheit verfügte man sich inS BereinShauS, daS sich fast als zu klein erwies. DaS junge Volk vergnügte sich unten bei Gesang, Musik und Tanz, während daS ruhebedürftigere Alter sich in die oberen Gemächer zurückgezogen hatte. Da wurden noch verschiedene Reden geschwungen, alte Freund schaften aufgefrischt, junge geschlossen und so das Band zwischen den beiden katholischen Gemeinden noch stärker geknüpft. Die Zeit verging wie im Fluge und es mag wohl manchem zu früh gewesen sein, als die Stunde heran kam, daß das Dampfroß unsere lieben Gäste wieder in ihre Heimat entführen sollte und ans Abschiednehmen ge dacht werden mußte. Doch wollen wir hoffen: „Auf Wieder sehen im nächsten Jahre, wenn die „BereinSbirnen" reif sind. L. 6. Sport. 8p. Dresden. (Fußball.) Im Sportparke des Dresdner Sport-KlubS an der Nossener Brücke werden am Sonntag vier Wettspiele ausgetragen. Vormittags 9 Uhr spielen die Jugendmannschaften des D. S.-K. und deS F.-K. DreSdensta gegeneinander, um 11 Uhr treffen sich D. S.-K. IV und B.-K. Sportlust III und um 2 Uhr D. S.-K. und Kismet I im Verbandswettspiele. Im An schluß hieran beginnt Uhr das mit Spannung er- wartete Spiel zwischen dem F.-K. Eintracht I auS Braun schweig und dem D. S.-K. I. Eintracht ist als norddeutscher Meister und ausgezeichnete Mannschaft bekannt und spielt erstmalig in Dresden, wo ihr der D. S.-K. mit den Spielern Werner. Hecht, Kurti, Abmann, Rost. Grilling. R. Richter, Leo Richter. G. Richter, Neumann I und Ü eine gute Mannschaft stellt, weshalb auch diesem Wettspiele mehr al» lokale Bedeutung beigemessen wird.