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ruft: „So etwas sagt inan doch nicht!" — In einem Punkte sind diese beiden edlen Parteiseelen völlig einig; sic schlendern in Anlehnung an den alten Cato täglich ibr ..«'«-tr-iuin <-«-»»«-»" in das Volk hinaus: Der groß- agrarische Bund der Landwirte muß vernichtet werden! Zur Zertrümmerung unseres Bundesturmes haben sie im neuen Bauernbunde einen mit täuschendem Schaffell maskierten „Stnrmbock" aufgestellt, der geführt und be wegt wird durch die wegen ihrer Stärke gepriesenen böhmischen Vervenstränge. Neben diesem „Widder" stehen Hoffnung erweckend die goldbeladenen Esel des Hansabnndes, von denen seit den ältesten Zeiten be hauptet wird, daß fiir sie keine Mauer zu hoch, kein Widerstand unüberwindlich sei. Nur in der Provinz Schleswig Holstein wollen die Nationalliberalen weder von dem großen Block der Linken, noch von einem Ver- nichtungskanips gegen den Bund der Landwirte etwas wissen, da rechnen sie sogar auf die Hilfe dieser „wilden" Agrarier gegen die Erobernngsgelüste ihrer Brüder zur Linken. Dort darf der „Widder" Bauernbund bisher nicht arbeiten und die agrarsreundlichen Regungen dieser dritten Seele im nationalliberalen Busen nicht stören. Noch wohlwollender und besser vom bundesagrarischen Standpunkte aus erscheint die Seele, welche aus der Kundgebung eines hessischen Führers der national- tiberalen Partei in Worms kürzlich^ hervorleuchtete. Tort erklärte der Wahlkreisvorsitzende ihrer dortigen Partei organisation, Herr Kommerzienrat Truinpler (nach der „Wormser Ztg."), der mit seinen Mannen zu unserer Bundesnerjaininliing geladen war: „Bund der Landwirte und nationalliberale Partei unseres Greises gehören zu sammen . . . Ich hoffe, das; die alten freundschaftlick^en Beziehungen bestehen bleiben und das Band, welches uns aus gemeinschaftlichen Interessen heraus umschlingt, sich als unzerreißbar erweisen und sich immer fester gestalten wird." Wie dieser nationalliberale .Kommerzienrat und lokale Führer denken dort in Hesse», der Heimat der kampserarauten bisherigen nationalliberalen Führer Freib. v. Hey! und (»traf Oriola, sicher noch viele national liberale Männer. Mit diesen offenkundig gewordenen S'eleuregungen vergleiche man das (Geschrei der Seele Nr. I' Bebel hilf! Das Schreibe» von Nr. l und 2: Nieder mit dem Bunde der (Großagrarier! Und wenn man dann vor dem Ruck nach links warnend, noch die ;n:n Frieden mit dem Bunde der Landwirte mahnenden Stimmen aus Schleswig-Holstein daneben hört, wie soll man dann den großen Propheten glauben, welche laut !ue Einmütigkeit und Homogenität ihrer Partei rühmen." Zur marvkkaiiischcn BcrgwcrkSfrngc wnrde jüngst in einer offiziös gespeisten .Korrespondenz die Behauptung ausgestellt daß mit der Angabe der prozentualen Beteili gung deutscher Unternehmer an den beide» Marokkosyndi katen nock> nicht die Frage entschieden sei, auf welcher Seite die größeren deutsche» Interessen tatsächlich liegen. Es läge ans der Hand, daß eine deutsche Beteiligung von zum Beispiel 20 Prozent an einem Syndikate, das beispielsweise '0 Millionen ans die Erschließung der Minenschätze Ma rokkos zu verwenden gedenke, ein größeres deutsches Inter esse darstellen würde, als eine Beteiligung von 00 Prozent an einer Gruppe, die etwa nur zehn Millionen aiifziiwen- den beabsichtige. Tie aufgeworfene Frage beantworte sich, wie die Gebrüder Mannesmann mitteilen, durch die Tat sache, daß auch dem Mannesmannsyndikat für die Ausbeu tung seiner marokkanisch"» M'inenkonzessionen jedes be liebige Geld zur Verfügung gestellt ist. Ten fünf an der „Union des niines Marocaines" beteiligten deutschen Air men stehen bisher 21 namhaste deutsche Firmen im Mannes- mannsyndikate gegenüber, außerdem gehen säst täglich von weiteren deutschen Interessenten neue Anträge auf Beitritt ein. Es fehlt demnach jede Berechtigung zu der Annahme, daß das Mannesmannsyndikat nicht die marokkanische» Mi nen in zweckentsprechender großzügiger Weise anfschließen und ausbenten würde. Ost» 000 Paar Strümpsr lind Nntrrhvsr» bat Staatssekretär Ternburg zu verkaufen, sie liegen in Süd- westasrika. Von diesem Niesenbestande erhielt die Bndget- kommission ans folgende Weise Kenntnis: Die Schntztrnppe ist in Südwest >000 Mann stark. Dazu komme» 00 'Offi ziere, 2l Sanitäts-, 10 Peterinärosfiziere, 31 Ober-, 17 Unterbeamte und III Unteroffiziere. Tie Mitglieder der Kommission halten die Zahl der Mannschaften für zn groß. Namentlich wnrde bemängelt, daß ans 10 Mann ein Zahl meister falle. Herr Ternburg wehrte sich gegen die beab sichtigte Herabselmng einiger Posten, weil man sachverstän diges Material dort sehr notwendig brauche. „Oder," so rief er in: Eifer aus. „soll es »nieder so gehen »nie früher, »no nur darauf los bestellt wurde?" Ich habe jetzt noch 000 000 wollene Strümpfe und Unterhosen zn verkaufen, die seinerzeit zuviel anaeschafft »nordeil sind." — Da sieht inan nachträglich, »nie gewirtschastet »norden ist, trotz des sehr zahlreichen fachmännischen Personales. Vielleicht kommt nun ein Frankenthal und kauft die „alten Klei der" zusammen. Ein Nationnlliberolcr über die nntionallilicrale Art. Die „Deuisch-sozialen Blätter" erinnern darin, daß der bekannte nationalliberale Politik'»: und G.meralsekletLr des Zentralvelbandes deutscher I"d»strieller. der f-.ühere Abg. Bncck. auf der Geneiaw-rsamrnluiig ds Verbandes am 7. Nov inber 1008 g,sagt bat: „Ich war selbst Abgeordneter, und ich weiß, wie bei allen großen Vorlagen immer zuerst gefragt wurde, wie kommt die Pwtei dabei zu stehen, dann, wie komme ich vor meinen Wählern zu stehen, wenn ich diese oder jene Entscheidung Irzfse. und erst in dritter Linie »vas eikordert dos Wohl des Staates? Ich kann Ihnen mein Ehrenwort g-chen, daß die Erwäguikg hauptsächlich mich veranlaßt h t. mein Mandat ansnigebcn." Wir b.anchen dieser Miiteilrmg nichts hinmzusägen. sondern begnügen uns mit der Bcme-kuna. daß Herr Bueck diese seine Ersah«ringen in der natiorialliberalsn Parte s, gemocht HA Dir „Sii»pli,',issi»r„s"-Lcutk als Pharisäer des Radikalismus. Die „L. N. N." hatten neulich von einem Münchener Zollhinterziehuiigsprozeß berichtet, der durch' die Bezugnahme auf de» „Simplizissimus" ein öffentliches Interesse gewann und darum auch von uns erwähnt wurde. Nach dem genannten Blatte hatte das Landgericht Mün chen zwei Geschäftsführer des verstorbenen „Simplizissi- mus"-Verlegers Albert Langen als Zoll- und Steuer- defrautanten zu der hohen Geldstrafe von 92 040 Mark ver urteilt. Tie beiden Geschäftsführer sollten in ihrer Selbst verteidigung. nur teilweise geständig, den verstorbenen Prinzipal als Anstifter zu den fortgesetzten raffinierten Staatsbetrügereien bezeichnet haben, und diese Angaben sollten durch die »roch nicht in die Oeffentlichkeit gelangte Tatsache erhärtet worden sein, daß gegen den verstorbenen Albert Langen selbst ein Verfahren deshalb eingeleitct ge wesen sei, dessen Aufregungen das überraschende Ende des herzleidenden Mannes nach einer Ohrenoperation beschleu nigt hätten. Hierzu versendet Ludwig Thoma die nach stehende Zuschrift, der wir entnehmen: „Ein im Herbste 1008 von Alberä Langen entlassener Ingenieur B„ der mit Verlag oder Redaktion des „SimplizissimuS" nie in Verbindung gestanden hatte, wurde beschuldigt, einige Zust-Automobilc über die Grenze unverzollt gebracht zu haben. Da er die Tatsache, wie mir scheint, nicht gut bestreiten konute, wollte er sich damit entschuldigen, daß er seinen früheren Chef Albert Langen als Anstifter angab. Er beiiannte für seine Be hauptung einige Zeugen, die ihn samt und sonders Lügen straften." Eine nette Gesellschaft! Belgien. — König Leopold. Die „Zentral-AuSkunstSstelle der kath. Presse" wird vo» autorltaliver Seite ersucht, folgende zum Teil bekannte Tatsachen mitzuteilen: 1) Papst Pius X. sandte dem Könige »veulge Tage vor dessen Tod den päpstlichen Segen und beauftragte den Apostolische»» Nunzius in Brüssel dem Könige den Segen zu übermitteln. Der Nunzius überbrachte selbst das Telegramm des Papstes ins Schloß Laeken, konnte aber wegen der großen Er- schöpfung des Kranken nicht in dessen Zimmer. 2) Die Training des Königs mit Frl. Karoline Delacroix, genannt Baronin v. Vaughan, war. »vie bekannt, kirchlich gültig. Eine Ziviltrauung fand nicht statt. 3) Die „L>x Wooste" voin 3. August 1900 (veröffentlicht im Moniteur. 12. Aug. 1000) besagt, daß kein Geistlicher eine Ehe einsegnen darf, bevor die Zioiltrauung erfolgt ist; nur in Todesgefahr eines d r Nupturienten darf der Geistliche die Ehe ein- segnen ohne vorhergegangene Ziviltrauung. 4) Die Ehe des Königs mit der Delacro'x war zivilrechtlich ungültig, darum sind auch die dieser Ehe entsprungenen Kinder nicht erbberechtigt. Serbien. Ter gewesene Kronprinz Georg soll einen neuen Streich gespielt haben, der alles Bisherige übersteigt. Prinz Georg soll eine Reihe von Komitgtschis zu Attentaten in Belgien gedungen hüben. Komitgtschis sind in der Regel nichts Besseres als Räuber und Mordbrenner und wenn sich Prinz Georg solcher Elemente bedient, so kann über die Schändlichkeit der Absicht kein Zweifel mehr sein. Es ist aber bezeichnend, dos; ein Vlntt, dgs den» Prinzen die Stgnge hält, die Sache zngesteht, aber für über trieben hält. Die „Pravda" berichtet sogar, daß die Minister von Polizeiagenten gegen Angriffe der Komitgtschis be wacht werden müssen. Griechenland. — Die Militärliga hat das Kabinett MavromichaeliS gestiirst und will cin neues Kabinett bi'd n, das die Idee der Etnbciusung einer National versammlung verwirklichen soll. Wahischcinltch wird Dra- gmnis mit der Bildung der neuen Regierung betraut werden. Auf die Bildung des neuen Kabinetts wird wahrscheinlich die Auflösung der Militärliga folgen. Nnftland. Bei der Feier des Geburtstages des dentschc» Kai sers brachte der deutsche Botschafter Graf Pourtaläs einen Trinkspruch auf den russischen Kaiser aus, dem das Verdienst gebühre, im vorigen Jahre in einem Augenblicke, da am politischen Horizont große Wolken erschiene», de» Frieden erhalten zu habe», wobei Dcutschlaud Oesterreich die Hand reickieu konnte. Die Leidenschaftlichkeit der poli tisch bewegte» Zeit habe damals die Legende von einer Be drohung Nußlauds durch Deutschland nufkommen lassen. Aber die (beschichte werde einst feststclleu, daß iw Oiegenteil die Lösung der Krisis durch einen auf gegenseitiges Ver trauen gegründete»» sreiiiidschaftlichen Meinnngsaustailsch zwischen Petersburg und Berlin ermöglicht wurde. Der bayerische Oiesandte Freiherr von Oirnnelins brachte alsdann das Hoch ans den Tentschcn Kaiser ans. Gestern abend nahmen alle Mitglieder der deutschen Botschaft an einem Pruukmahle in Zarskoje Selo teil, auf dein Kaiser Nikolaus einen Trinkspruch auf den Deutschen Kaiser aus brachte. Aus Stadt und Land. Dresden, den 21 J^r-.uac 19ti. I» Jahre 1008 sind 1221 Personen im Königreiche Sachse» zur evangelisch-lntherischen Landeskirche überge treten. Dagegen beträgt die Zahl der Austritte aus der Landeskirche 129.0. Was diese Austritte anlangt, so be finden sich darunter 2.00 zu den Deutschkatholikeu, 220 zu den neuen apostolischen Oiemeinden, 211 zu den Methodisten und 210 zu den Dissidenten. Zum Iudeutume sind 10 Per sonen übergetreten. Die weitaus meisten Uebertritte zur Landeskirche erfolgten aus der römisch-katholischen Kirche, nämlich 0-10. Vom Iudeutume träte» 20 zur Landes kirche über. Vergleicht man die Verhältnisse der evangelisch, lutherische» Landeskirche und der römisch-katholischen Kon fession, so ergibt sich, daß fast 000 Personen mehr vom Katholizismus zur evangelischen Landeskirche übergetreten sind, als umgekehrt. Tic „Deutsche Zeitung" bemerkt zu duffer Mitteilung sehr treffend: „Danach kann doch die Pro- pagauda der römisch-katholischen Kirche in Sachsen nicht so beängstigend und so gewaltig sein, »vie mau oft behauptet." ' Dir Autorität des Präsidenten der Zweiten Stände- kanuner scheint noch immer nicht genügend von den Tri- bünenbesiicheii» anerkannt zu werden. Trotzdem der Prä sident Dr. Vogel infolge eines durch die Presse gegangenen Artikels über die Unruhe ans der Znhörcrtribünc sich kürz lich veranlaßt sah, auf die Ungehörigkeit von Beifalls- ober Mißfallenskundgebungen seitens der Tribünenbesucher auf- merksam zu mackien und eventuell mit Räumung der Tri bünen zu drohen, war vor einigen Tagen bei der Beratung über den Schuletat zu Zeiten die Unruhe so groß, daß es den Pressevertretern nicht möglich war, den Verhandlungen zu folgen. Erst nachdem ein Berichterstatter, es war der Vertreter mehrerer großer liberaler Zeitungen, sich an einen Abgeordneten gewandt hatte und dieser beim Präsidenten Dr. Vogel vorstellig gelvorden war, schritt letzterer ein und drohte mit Entfernung dex Ruhestörer. Unseres Erachtens dürfte eine einmal dnrchgeführte energische Maßregel wie die der Räumung der Tribüne allerdings bessere Erfolge haben, als fortgesetzte Verwarnungen. Außerdem dürfte es auch schwer »verden, bei der geringen Anzahl von über- »vachenden Beamten die Schuldigen herauszufinden, um ihre Entfernung veranlassen zu können. —- In der sächsischen Münze sind gegenwärtlg zu prägen: 2082 000 Mark in Drei-Markstücken. 1043 000 Mark ln Ein-Markstücken. 186 250 Mark in 25-Pfennig- stücken und 37 250 Mark in Fünf-Pfennigstücken. Die Aufträge wurden am 13. März bezw. 13. Oktober 1909 erteilt und sind bis zum 31. Mürz dieses Jahres zu er- ledigen. —* Wetterprognose der König! Säck-s Landet« Wetterwarte z» Dresden süi den 21. Januar Vom Pöhlberg: Gute Schlittenbahn b!S Annaberg, großartiger Rauhfiost, glänzender Sonn?nunter- und -vulgarg. Vom Atchielverg: Nachts schwacher N pel. gute Schlitten bahn bis in die Täler huiab, starker anhaltender Reif, großartiger Rauhfrcst —* Wetterprognose der König l. Sachs. Landes- Wetterwarte zu Dresden tür den 29 Januar: LebhaOe slld> wcstllckie Winde, Zunahme der Bewölkung, envaS wäcmer, zeit Welse Niederscklag -* Se. Majestät der Kö n i g erledigte vorinittags nach Rückkehr von Berlin Regierungsgeschäfte und nahm nach mittags die Vorträge der Herren Staatsminister und des Kabinettssekretärs entgegen. —* Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg kehrt heute abe"d 0 Uhr 56 Minuten von Berlin zurück. —* Seine Königliche Hoheit Prinz Johann Georg hat vor einigen Tagen die Vorsitzenden des St. Vinzentius- Vereins und zwar Generalleutnant von Niesewand. Land gerichtsrat und Konslstorialrat Dr. de Lasalle und Kon* sistortalrat Manfroui in Audienz empfangen, um von den Herren den Dank für die Usbernahme des Protektorats über den Vt zentiuS-Pereln entgegenzunehmen. —* Anläßlich der Kaiser feier fand um 7 Uhr früh die große Reveille auf dem Waffenplatze der Altstädter Hauplwache, im Königlichen Residenzschlosse, im Taschen- bergpalaiS und im Hofe des prinzlichen Palais an der Zinzendorfstraße statt. Mittags i/^l Uhr erfolgte auf den» Theaterplatze die Paroleausgabe für die Garnison durch den kommaudiereudeu General des 12. (1. Königlich sächsischen) Armeekorps von Broizem. Kurz vor ^1 Uhr erschienen die drei königlichen Prinzen auf dem Platze, »vo die Generäle, iowie die Offizier- und Unteroffizierkorps bereits Auf stellung genommen hatten. Der kommandierende General von Broizem gedachte in einer Ansprache des Geburtstages des Kaisers und beendete sie mit einein begeistert aufgenom- menen dreifachen Hurra. Während von der Ecke herüber der Donner der Geschütze erscholl, spielte das Hoboistenkorps des 12. Jnsanterieregiments Nr. 177 die Preußenhymne. Nachmittags 2 Uhr fand im städtischen Aiisstellungspalaste das offizielle Festmahl der städtischen Behörden statt und abends folgten eine Anzahl Feiern aus Anlaß des Kaiser geburtstages. —* Zum Fest der Kinderfreunde haben die Herren Dr. v. Bary und Felix Schweighofec ihre gütige Mit- Wirkung zugesagt, lieber beide Künstl.r noch etwa« Rühm liches sagen zu wollen, hieße Wasser ln die Elbe tragen. Auch Herr KammermnsikuS Wiggert dürfte allen bekannt sein. Ganz neu ist aber das Erscheinen des Harfenvirtuosen Herrn Prof. Zelenka-Lerando. Von ihm schreibt die Wiener Neue Freie Presse: „Allgemein herrscht die Meinung, er sei gegenwärtig der erste Künstler auf der Harfe." Die Musik- und Theatcr Zeitung sagt in einer Kritik seines Spieles: „Ganz wunderbar waren edle Tongebung und süße Klangfülle, geradezu verblüffend seine glänzende Technik und tiefe Empfindling." Slehnlich schildern sein Spiel die Berliner Zeitungen. So wird das Fest der Kinderfreunde durch das Erscheinen dieses Künstlers zu einein sensationellen Ereignis für die ganze Musikwelt Dresdens. Deswegen hofft drr Kath. S unmelverband, der das Fest am 1. Februar abends 8 Uhr im Gewerbehaus auf der Ostra Allee ver anstaltet, auf einen recht zahlreichen Besuch zum Besten seiner vielen Waisenkinder. —* Im FestattuS der Klemichschen Handels- und Höheren Fvrbildungs-Schule (Moritzstraße 3) zu Kaisers Geburtstag trug der Direktor Stielers „Winteridyll" vor. Die durch Orgelvorträge und Deklamationen verschönte Feier endete mit einem dreifachen Hoch auf den deutschen Kaiser, das nach kurzen gehaltvollen Worten von Herrn Lehrer Nikow ausgebracht wurde. —* Eigenartige Tiermonumcnte haben kürzlich in dem bekannten Hagenbeckschcn Tierparke Aufstellung gefunden, Vorweltriesen, von denen wir un? kaum einen richtigen Begriff machen können. Ein solches Monument, das eine Nachbildung des vorsintflutlichen DIplodokus darstellt, findet in der unserer heutigen Ausgabe I beiliegenden illustrierten Unterhaltungsbeilage „Die Zeit i» Wort und Bild" Wiedergabe. Die übrigen Illustrationen zeigen die in Berlin weilende chinesische Studienkommission, die erste Schwebesähre i» Osten, N, glnu»gsbezstk Stade, und das größte FreSkogcmäldc der Welt am P.ilaste di PietrV in Vicenza. Al« ein gediegenes Kunstwerk, das eine Arbeits zeit von drei Jahren erforderte, ist das abbildlich gezeigte Hochzeitsgeschenk der Provinz Sachsen an den Kronprinzen von Preußen zu bet: achten. Der Wiederkehr deS 50 jährigen Todestages Arndts wird mit dessen Bildnis gedacht. Die Ausstattung der Beilage ist in Bild und Text auch dies mal wohlgelniigcn und wird sicherlich den Beifall unserer verehrlichen Leser finden. —* Anläßlich des Sonntag den 30. Januar und Diens tag den 1. Februar um Uhr nachmittags von der Dresdner Deutschen Luftschiffahrtgesellschaft e. G. >». b. H,