Volltext Seite (XML)
Sächsische BollSzeitung Nr. ISO — Seile 3 Freitag den 20. August 1916 Ter Kanzler gab nochmals ein Bild der Vorgeschichte des Krieges und bewies haarscharf, wie sehr sich Deutschland bemühte, den Frieden zu erhalten und wie England stets zum Kriege hetzte. Zum Schluß sagte der Kanzler: Ich. wiederhole: Wir haben die direkte Aus» spräche zwischen Wien und Petersburg mit dem äutzerestn Nachdruck und mit Erfolg betrieben. Die Behauptung, daß wir durch Ablehnung des englischen Konferenzvorschlages an diesem Kriege Schuld geworden wären, gehört in die Kategorie der Verleumdungen, hinter denen unsere Gegner ihre eigene Schuld verstecken wollen, (sehr richtig!) Unausbleiblich wurde der Krieg lediglich durch die russische Mobilmachung. (Zehr richtig!) Ich will das noch einmal mit aller Be stimmtheit feststellen. Meine Herren! Ich habe mich auf einzelne diplomatische Vorgänge näher eingelassen) um der Flut von Verdächtigungen entgegenzutreten, mit denen das reine Bewußtsein und reine Gewissen Deutschlands im Aus lande zu schwärzen versucht wird. Aber wir werden letzten Endes, den Kampf gegen diese Verleumdungen' ebenso siegreich bestehen wie den großen Kampf draußen auf den Schlachtfeldern. (Lebhafter Beifall.) Unsere und die österreichisch-ungarisichen Truppen haben die Grenzen Kongreßpolens gegen Osten erreicht. Uns beiden fällt die Aufgabe zu, das Land zu ver walten. Geographische und politische Schicksale haben seit langen Jahrhunderten Deutsche und Polen gegeneknander zu kämpfen gezwungen. Die gleisnerischen Versprechungen unserer Feinde ahme ich nicht nach, aber ich hoffe, daß die heutige Besetzung der polnischen Grenze gegen Osten den Beginn einer Entwickelung darstellen wird, die die alten Gegensätze zwischen Deutschland und Polen aus der Welt schaffen und das vom russischen Joche befreite Land einer glück lichen Zukunft entgegenführen wird, in der esdie Eigenart seines nationalen Wesens pfle ge nundent wickelnkann. Das von uns besetzte Land werden wir unter möglichster Heranziehung der eigenen Be- völkcrung gerecht zu verwalten, die Schwierigkeiten, die dieser Krieg mit sich bringt, auszugleichen und die Wunden, die Rußland dem Lande geschlagen hat, zu heilen suchen. (Bewegung und Beifall.) Dieser Krieg wird, je länger er dauert, ein aus tausend Wunden blutendes Europa zurück lassen. Die Welt, die dann entstehen wird, soll und wird nicht so aussehen, wie unsere Feinde es sich träumen. Soll Europa jemals vorankommen, so kann das nur durch eine starke und unantastbare Stellung Deutsch lands geschehen. (Lebhafte Zustimmung.) Die Vorge schichte dieses Krieges redet eine harte Sprache. Etliche Jahre ist es her, wo der Machthunger Rußlands unter dem Schlagworte „Der Balkan den Balkanländern" den Balkan- bund schuf, den es dann unter Begünstigung der anderen gegen Bulgarien fallen ließ. Unsere Siege in Polen haben die Balkanvölker vom russischen Druck befreit. England war einmal ein Schutz der Balkanstaaten, als Alliierter Ruß lands kann es nur der Bedrücker und Bedränger der Un abhängigkeit sein, was es schon jetzt mit selbstsüchtiger, harter Hand fühlen läßt. Ich fasse zum Schluß alles zusammen: Wohl kein großes Volk hat in den letzten Jahrhunderten so große Leiden zu tragen gehabt wie das deutsche. Und doch können wir dieses Schicksal lieben, das uns mit solchen Lei den den Ansporn zu unerhörten Leistungen gegeben hat. Für das endlich geeinte Reich war jedes Friedensjahr ein Gewinn. Ohne "Krieg kommen wir am glücklichsten vor wärts. Nie hat Deutschland die Herrschaft über Europa an gestrebt. Sein Ehrgeiz war es, einem friedlichen Wett bewerb der Nationen in den Aufgaben der Wohlfahrt und Gesittung voranzustehen. Wir halten den Kampf durch, bis jene Völker von den wahrhaft Schuldigen den Frieden fordern, bis die Bahn frei wird für ein neues, von fran zösischen Ränken, von moskowitischer Eroberungssucht und von englischer Vormundschaft befreites Europa. (Stür- Mischer, langanhaltender Beifall, Händeklatschen im ganzen Hause und auf den Tribünen.) Auf Antrag des Abgeordneten Dr. Spahn (Ztr.) wird einstimmig beschlossen, den Nachtragsetat der Budget kommission zu überweisen. Dasselbe geschieht in erster Be ratung mit dem Gesetzentwuruf betreffend Abänderung des Reichsmilitärgesetzes, sowie des Gesetzes betreffend Aende- rungen der Wehrpflicht vom 11. Februar 1888. Schluß M Uhr. Nächste Sitzung: Freitag 2 Uhr pünktlich. Tagesordnung: Anfrage; zweite Lesung des Nach tragsetats. Aus Stadt und Land Den 20. August ISIS. Dresden —* Anläßlich der Einnahme der Festung Nowo- GeorgiewSki wird für Sonnabend, den 22. August d.J.« Unterrichtsausfall und Veranstaltung von Schulfeiern in allen Schulen des Landes angeordnet, soweit sie nicht bereit» am 20. August stattgesunden haben. Dresden, den 20. August 1916. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterricht». —* Der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Löb- mann ist heute nach Dresden zurückgekehrt. Er hat längere Zeit auf dem westlichen Kriegsschauplatz geweilt und dann an der Fuldaer BischofSkonserenz tetlgenommen. —* Von der städtischen höheren Lehrerschaft Dresden» sind au» freiwilligen Gehaltsabzügen im Juli und August 7660 M. gesammelt und als 11. und 12. Rate der Kriegsfürsorge zugeführt worden. Das Gesamtergebnis der Sammlung beträgt bisher: 60266 M. —* Wasserstände der Moldau und Elbe: Bub- wei» minus 2, Pardubitz minu» 11, Brandei» plu» 68, Melnik plu» 62, Leitmeritz plus 24, Aussig Plus 63, Dresden minu» 103. —* Anderweitige Regelung der Paßpfltcht. Von den stellvertretenden kommandierenden Generalen de» 12. und 19. Armeekorps ist im Einverständnis mit den Ministerien des Innern und der Finanzen bestimmt wor den: Staatsangehörige der österretchisch-ungarischen Monarchie sind, sofern sie ihren Wohnsitz im Deutschen Reiche haben und sich im Besitze von Pässen befinden, die von österreichisch-ungarischen Konsulaten im Deutschen Reiche ausgestellt und mit dem Visum der deutschen Paßbehörde ihre» Wohnsitze» versehen sind, für ihren Wiedereintritt in das Königreich Sachsen von der Visapfltcht befreit, fall» die Rückkehr au» Oesterreich-Ungarn nicht später als einen Monat nach der Grenzüberschreitung erfolgt. —" Sine schlichte, aber erhebende Feier fand gestern nachmittag im St. Josephsstist in der Winter- gartenstraße statt. Seine Majestät der König hat in diesen Tagen der Oberin de» Stiftes, Schwester Alexandrina Hampel, „in Anerkennung ihres langjährigen treuen und ersprießlichen Wirkens in ihrem Berufe" die Friedrich- August - Medaille in Silber verliehen. Diese Allerhöchste Auszeichnung wurde der ehrwürdigen Schwester gestern nachmittag mit einer erhebenden Ansprache durch Herrn Vikariatsrat und Superior Fischer im Beisein de» Herrn Pfarrer» Bodenburg, de» Herrn Sekretärs Herrisch und der Schwestern überreicht. Die Frau Oberin war sichtlich gerührt. Sie hat vom 21. Mär, 1864 bis August 1895 in Dresden in der ambulanten Krankenpflege segensreich gewirkt. Seit 1895 ist sie Oberin im St. Josephsstifte. Ein Leben voll Mühen und Arbeiten und voll edler men schenfreundlicher Taten! Die Katholiken werden über die Auszeichnung der ehrwürdigen Schwester lebhafte Freude empfinden und sich unseren aufrichtigen Glückwünschen gewiß gern anschließen. X —* Seinen 80. Geburtstag kann am kommen den 24. August ein alter Kämpfer für Deutschlands Einheit, Herr Major Meie begehen, der seit langen Jahren sei nen Wohnsitz in Dresden hat. Major Meie war ursprüng lich Regierungsbaumeister und nahm als Reserveoffizier an dem Kriege gegen Dänemark teil, der zur Wiedergewinnug der Herzogtümer Schleswig und Holstein von Preußen und Deutschland durchgeführt wurde. Die Unbilden der Wit terung in diesem Wtnterfeldzuge haben allerdings die Ge sundheit des alten Herrn insofern beeinflußt, als eine Schwäche in den Beinen zurückgeblieben ist. 1870/71 nahm Major Meie in einem Brandenburgischen Regiment an dem Deutsch-französischen Kriege teil, wo er sich daS Eiserne Kreuz II. Klasse und noch mehrere andere Kriegsauszeich nungen erwarb. Noch jetzt erzählt er gern im Freundes kreise die Erlebnisse aus jenen kriegerischen Zeiten, die angesichts^ des gegenwärtigen Weltkrieges wieder ganz be sonder» lebendig bei ihm geworden sind. —* Der Landesobstverein für das König reich Sachsen macht die Gartenbesitzer auf die außer ordentlich nachteilige Stachelbeerkrankheit aufmerksam. Wenn bisher die Erkennungszeichen auch manchen Laien Schwierigkeiten bereitet haben mögen, ist aber zur Zeit ab gesehen von erkrankten Früchten, an den Jungtrieben der braune Filzfleck das sicherste Erkennungsmerkmal, wenn nicht gar bei starker Erkrankung da» Blattwerk sehr in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Wegen der Gefährlich keit der Krankheit sei darauf hingewiesen, die Stächelbeer- sträucher einer Prüfung zu unterziehen und verdächtige Pflanzungen zwecks Bekämpfung des Schädlings dem Lan- deSobstbauverein oder der Landwirtschaftlichen VersuchSstatioo anzuzeigen. Leipzig — Der Handelshochschule in Leipzig, die bereits einen Jahresbeitrag von 10000 M. erhält, wurde für 1916 ein einmaliger außerordentlicher Beitrag in gleicher Höhe bewilligt. — Auszeichnung. SanitätS - Sergeant Franz Lemmen, Jnf.-Reg. Nr. 169, früher Jnf.-Reg. Nr. 107, Sohn deS kath. MilitärküfterS im 19. Armeekorps Anton Lemmen in Leipzig, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Im April schon wurde er mit der Großherzogl. badischen silbernen Verdienstmedaille ausgezeichnet. Kurz vor Weih nachten wurde er bei Ausübung seines Berufes durch eine Schleudermine mehrfach verwundet. — Gegen die Nachtarbeit im Bäckergewerbe hat sich eine Versammlung der organisierten Bäcker und Konditoren ausgesprochen. In einer Entschließung wurde gegen die Wiedereinführung der Nachtarbeit protestiert und die Beibehaltung der gegenwärtigen TageSarbeit gefordert. — Unterstützung ausgewiesener Deutscher. Rat und Stadtverordnete bewilligten wettere 20000 M. zur Unterstützung der hilfsbedürftigen Deutschen, die das feindliche Ausland verlassen mußten und nach Leipzig ge kommen sind. — In einem SchwermutSanfalle hat sich ein Dienstmädchen au» dem Treppenfenster des ersten Stock werke» eine» Grundstück» in der Löhrstraße in den Hofraum hinabgestürzt. Die Unglückliche wurde mit schweren Ver letzungen nach dem Krankenhause gebracht. — Tod durch Gasvergiftung. Am Donners tag nachmittag wurde eine KaufmannSwttwe in der Küche ihrer Wohnung auf einem Stuhle sitzend tot aufgefunden. Augenscheinlich hat sich die Verstorbene auf dem Gaskocher Esten wärmen wollen. Sie hat deshalb den GaShahn auf gedreht, aber in Gedankenschwäche vergessen, das Ga» an zubrennen. Die ausströmende GaSmenge hat den Tod der Frau herbeigeführt. Chemnitz, 19. August. Verurteilt. Das Chem nitzer Jugendgericht verurteilte das 14 jährige Dienstmädchen Dohle wegen versuchten Doppelmorde» zu 3 Jahren 6 Monaten Gefängnis. Die Dohle hatte versucht, ihre Dienstherrschaft, den Dr. Heinemann und Frau in Raben- stein zu vergiften, nach ihrer Aussage deshalb, weil sie ihre« Dienste» überdrüssig war und lieber in eine Fabrik gehen wollte. DippvldiSwalde, 19. August. Die König!. Amts- Hauptmannschaft macht bekannt, daß dem Kommunal verbände ein größerer Posten beschlagnahmefreier Rohzucker mtt 6 Proz. Häcksel vergällt zum Preise von 19,26 Mark für den Zentner ab Hainsberg und zwar einschließlich Sack und gegen sofortige Barzahlung angeboten worden ist. Die Landwirte und Viehbesitzer der hiesigen Umgebung werden z» schleuniger Bestellung aufgefordert. Döbel«, 19. August. KriegSbeihilse. Die Firma Robert Tümmler, Metallwarenfabrik, hat den Familien ihrer Angestellten und Arbeiter, die im Felde stehen, seit Kriegsbeginn die namhafte Summe von über 80000 M. an Unterstützungen gezahlt. Markueukirche«, 19. August. Eine Stiftung von 4000 M. zugunsten hilfsbedürftiger Hinterbliebener im Felde gefallener Kriege machte Rentner Richard Adler hier in Erfüllung eines letzten Wunsches seines Sohnes, de» Kompanieführers im Jnf.-Reg. Nr. 134 Hans Hugo Adler, der den Heldentod für da» Vaterland erlitten hat. Rentner Adler stiftete außerdem noch 1000 M. für daS Unteroffizier korps des genannten Regiment». Pirna, 19.August. Der 60. Bezirkstag de» Be- zirkSverbandeS der Amtshauptmannschaft Pima hat be schlossen, die Zuschüsse aus Bezirksmitteln zu den Krieger- samilienunterstützungen in entsprechender Weise zu erhöhen. Zur Deckung des hierdurch entstehenden Aufwandes soll eine außerordentliche Bezirkssteuer in Höhe von 2 Proz. monat lich erhoben werden. Prohli», 19. August. Gemeindevorstand Guts besitzer Gustav Pietzsch, der seit 1897 amtiert, wurde auf weitere sechs Jahre bis 1921 wtedergewählt. Riesa, 19. August. Todesfall. Am Mittwoch ist der Kommerzienrat Stadtrat Franz Hynek, Ehrenbürger der Stadt Riesa, im 69. Lebensjahre gestorben. Radeberg, 19. August. Sturz aus dem Fenster. Ein 4 jähriges Kind der Arbeiterin Schneider stürzte aus einem Fenster des zweiten Stockwerks eines Grundstück» in der Neuen Straße. Das Kind fiel adf daS Vordach des Nebengrundstübs und trug nur leichte Kopfverletzungen davon. Tharandt. 19. August. Freilichtspiele. Wegen per plötzlich eingetretenen herbstlichen Witterung konnte am Sonntag, den 15. August, die geplante Aufführung der „Rabensteinerin" von Wildenbruch in der hiesigen Schloß ruine ünicht stattfinden. Infolgedessen sind auch die zwei weiteren sonntäglichen Aufführungen in Frage gestellt, so daß auf Freilichtspiele für diesen Sommer nicht mehr ge rechnet werden kann. Zwickau, 19. August. Höchstpreise ßür Milch. Der hiesige Rat hat den Höchstpreis für Milch auf 24 Pf. daS Liter festgesetzt. Neustadt (Herzogtum Koburg), 19. August. Mord. Hier ermordete der 41jährige Drucker Florschütz seine Ehe frau durch fünf Messerstiche in Brust, Hals und Kopf, die den alsbaldigen Tod der Frau herbeiführten. Der Grund ist Eifersucht. Ein 17 jähriger Sohn nahm für die Mutter Partei und brachte dem Vater eine 10 Zentimeter lange Stichwunde unter dem rechten Knie bei. Der Vater wurde sofort verhaftet. In der Familie sind sechs Kinder im Alter von 7 bis 21 Jahren vorhanden. Au» Böhme«, 19. August. Gegen den Güter schacher und die GüterauSschlachtungen richtet sich eine beachtliche Verordnung des K. u. K. österreichisch-ungarischen Ministeriums. Gemeinde- und Vereinsnachrichten § Dresden. (Verein kath. erwerbstätiger Frauen und Mädchen.) Sonntag den 22. August: Besuch des Militärfriedhofes. Anschließend Ausflug durch die Heide nach Klotzsche. Treffpunkt nachmittags 3 Uhr an der Ecke der Martenallee. 8 Dresden - Löbtau. (Schutzengelbund.) Sonntag den 22. August, nachmittags ^3 Uhr: Besuch der Segens- andacht in der Pfarrkapelle, Gröbelstraße 1. Anschließend Spaziergang nach dem Gartenrestaurant zum König-Albert- Hafen, Ecke Walther- und Magdeburger Straße. Alle Mit glieder sollen sich beteiligen, auch Pie lieben Eltern sind herzlich willkommen. 8 Chemuitz. (Kreuzbündnis.) Am Sonntag den 16. August, abends Uhr hielt unsere Ortsgruppe im Vereinslokal eine Versammlung ab und zwar anläßlich de» Herrn Präfekten Dr. Strähler. Die Versammlung wurde mit üblichem Gebet und dem Liede „Gott grüße dich" er öffnet, worauf ein Mitglied ein Gedicht vortrug: „Aus zum Kampfe!" Außer obenerwähnten Herrn konnten wir noch Herrn Pfarrer Schewtschk und Herrn Lehrer Peterich, Vor sitzenden der Ortsgruppe Leipzig, in unserer Mitte begrüßen. Hierauf folgte der Vortrag des Herrn Präsekten Dr. Strähler über die Trinkerrettung: 1. Was fördert den Alkohol und 2. Wie ist der Trunksucht entgegenzuarbeiten. In ausführ licher Weise schilderte der Vortragende das große Elend und die bittere Not, welche in den Trinkerfamilien herrscht, und daß die Möglichkett vorhanden ist, da» Elend um viele» zu mildern. Wohlverdienter Beifall lohnte diesen Vortrag. Daraufhin meldeten sich einige Gäste als Mitglieder an. Nach einer Kaffeepause wurde zum gemütlichen Teil über gegangen. Durch anregende Gedichte und Lieder wurde die Zeit verkürzt. Bemerkenswert ist noch, daß Herr Dr. Strähler ein humoristisches Lied in schlesischer Mundart zum Besten gab zur allgemeinen Erheiterung der zahlreich An wesenden. Kirche und Unterricht k Kardinal Serafiuo Bauuutelli ist gestern Nacht in Rom gestorben. Er wurde am 26. September 1834 in Genazzano geboren, studierte in Rom Theologie und Rechts wissenschaft und erhielt 1860 die Priesterweihe. Er wurde zum diplomatischen Dienst der römischen Kirche herangezogen, begleitete als Auditor den Nuntius Meglta an den Hof de» Kaisers Maximilian nach Mexiko, kam dann nach München und wurde im Jahre 1869 Titular - Erzbischof von Nicäa und apostolischer Delegat in Ekuador und Peru. Da er