Volltext Seite (XML)
«r »VL LS. Jahrg. Sonnabend den 25. Nov. 1916 Sächsische >vriiia-prri«, <t»»aob« ^ mit iUiistr. Beilage viertel! oc. I» Dresden UN» ganz Deutlch- lan^t»> Haus jt.tili m Oeperreich »orignbe v viertcliührilch «. 1« ^ In Drek-den und «an, Deutschland irci Haus L.L- in Oesterreich -1.V« S. Einzel-Nummer lv z. Die Süchfische BolkKzeituna erscheint <u> allen Wochcmngen nachmittags. UolksmtlMg G«schäf1Sftell, unv Redav1««»F Lre4de»»A. IS, Holbeftrstraß« Fernsprecher 21368 M Posrscherkkonto Leipzig Nr 117AV N»jei,en, Annahme van GeichttslSen,eigen di« IN Nh«. s da» IamiNenanjeigen b>S l l Uhr va>m Veeth skr d>ePctlt-Lra!!>e>ik !tv 1 im Nett». I meiri! «« z ' Atlr undeutlich gelchnedene. >onn» durch Aer» ! iprecher aulgegedene itv-eelgen künnen n»r dt» I ikerantwoNilchkelt fürdieRichliglklt ded lep»»' nicht übernrhnieiu Lprechsiunde der NedakUon: 1 l—>it Udr dann Drgan der Ientrumspartei. Einzige Tageszeitung für die katholische Bevölkerung im Königreich Sachsen« Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbetlage Feierabend.^ Ausgabe k nur mit der Wochenbeilage. porrsllsn -- Ltsiogut:, Keigkall Qedesucchs- u. ^iseßOLönskäncts l<§I.!-lofI.Z^iHkSULSI',l<ön!A-^oiiLkin8is'. lit'dt«, üvroxsgovll«! Voi'-Üglivk« I»I^»II»I08 llsrio unä ^otzr^uolllv, KIs lkolr- uock 8tiikrr»vll, sorvis nsatz ^eiotiLuox; «»»«oNIUiaS von 60 Ll-rrtc au Rissigs ^usrvuitl, ^ännti^v ^Ikrklrvvl««, Koller Nns^viu-LbnU! sroi-rciiioLNV - onesoc« Selckenksus tu!iu8 l8o!iuekv L^l. »Loll«. Ilollioksraud Iper.: voiil- iikll ltoitireitzllleiilii lilSSUsimiiel- ii. !e»en!sM ik!zck5i>k llsSsckon.i.il.Keiirlilceliers England und seine Hilsstrnppen B e-r1in . 23. Noveniber. (Nichtamtlich.- Wir England dir Hilsotruppcn seiner Dominions und Xivlvnir» und Frankreich seine farbigen Truppen bluten lässt. Von militärischer Leite erfahren wil l Außer Artilleriekämpfen und unbedeutenden örtlichen Angriffen, wie westlick von Zerre am 21.. nördlich von Giieudecourt und am St. Pierre-Vaast-Walde am 22. No vember. fehlten in den letzten Tagen umfassendere Kampf- bandliingcn. Die große Soinmcschlaäst stockt abermals und die kühnen Hoffnungen, die Engländer und Franzosen an de» groß angelegten Angriff an der Ancre knüpften, lind OereitS wieder begraben. Die ungeheuere Verschwendung von Menschen und Munition war wieder umsonst. Englische Blätter hatten am 15. November geschrieben, nunmehr sei Hoffnung, daß der SiegespreiS, Bapaume, noch in diesem Fahre errungen werde. Bapaume bat allerdings weder militärische, »och wirtschaftlickw oder politische Bedeutung. Zein geringer moralischer Wert aber stünde in schreiendem Mißverhältnis zu einem Opfer von über 600 000 Mann. Bon Bapaume bis zum nächsten Punkte der belgischen Grenze sind »och 65 Kilometer, bis an die deutsche nicht weniger als 165. Indessen nicht einmal Bapaume ver- mochten die Engländer und Franzosen in 115tägiger Schlacht zu erreichen. Nach allen Berichten verdichtet sich immer mehr der Eindruck, daß die Somme-Offensive in Blut und Schlamm stecken geblieben ist. Die Witternngsverhältnisse lind derart geworden, daß alle Angriffe aussichtslos er- ickemen. Ein großer Teil der Granaten krepiert in dem anfgeweichlen Boden nicht mehr, die Stnrintrnppen treten durchnäßt und frierend mit verschmutzten Gewehren an, die Liegengebliebenen erwartet ein jämmerlicl-es Zchickial. Diese unsinnigen Angriffe, deren Aussichtslosigkeit weder der englischen nock der französiscktz'ii .Heeresleitung verborge» lein kann, finde» ihre Erklärung wohl darin, daß die Heeresleitungen nur um ihres Prestige willen die Schlackt iortsetzen und daß sie in erster Linie nicht ihre eigenen LandoSkinder, sondern die Kontingente der weißen und larbigen Hilssvolter verbluten lassen. Am Großkampftage vom 5. 'November führten die Engländer volle drei anstra loche Divisionen rücksichtslos ins Feuer, nachdem die Australier schon seit dem 22. Juli an der Somme einge 'etzt worden waren. Bolle fechs Wockzen kämpfte» üe in dem heißiimstrittenen Gelände von Pozieres. Zum große» Teil wurden junge, triegSunerfabrene, nur kurze Zeit aus- gebildete australische Soldaten gegen die deutsche» Ma lchinengewebre vorgeschickt. Selbst bei dem einzigen ernsten Angriff, der seit Beginn der Soinniekäinpfe an der übrigen englischen Front bei Fromelles am 10. Juli stattfande». wurde neben einer englischen. Division eine australische Division ungeübter junger Truppen unter blutigen Per Olsten zum Angriff eingesetzt. Immer wieder tauchen die australischen Divisionen in vorderster Linie ans, jo oft sie auch schon im Feuer dezimiert wurden. Im Juli. August und September haben die Australier und Neuseeländer rund 35 000 Mann, bei Fromelles außerdem 5000 Mann ver loren. Drei ihrer Divisionen wurden an der Somme voll tommen aufgeriebcn. Auch die Kanadier wurden, nachdem sie im Juni bei Apern die schwersten Berichte batten und etwa auf ihren halben Bestand reduziert wurden, anfangs September an der Somme eingesetzt. A» allen Groß kampftagen vom 0. September bis zum 23. Oktober standen üe in vorderster Linie. Die Brigade der Südafrikaner wurde im Belville-Walde vollkommen vernichtet Die An klagen ans den verschiedenen Dominions haben die eng lische Heeresleitung veranlaßt, bei dein Angriff aus Beau nwnt nnd Beaucourt ausdrücklich hervorzubeben, das; dieser Angriff durch Truppen von den englischen Inseln durch geführt worden sei. Allein an der Butte de Warlenrourt mutzten schon wieder Australier den Blutzoll zahlen. Die englischen Werber haben sie mit Verlockungen betrogen, wie aus allen Aussagen der Gefangenen hervorgeht. I Das Neueste vom Tage j ,»„»»»»— M WM MW TWSHMl. lW. T. B. Amtlich.) Großes H a n p t g u a r t i e r, 25. November 10I«>. Westlicher Itrieqsschauplatz Keine besonderen Ereignisse. Ocstlicher KriegSschnuplatz Front des GeneralseldmarschallS Prinz Leopold von Bayern: Südwestlich von Riga verstärkte sich zeitweilig die 'Artillerietätigkeit. Front des Ge neralober)l Erzherzog Josef: Im Gyergyo>Gebirge wurde ein feindlicher 'Angrisi an der Batea Neögra blutig zurückgeschlagen. Südlich des Alt-Durchbruchs durch die transsylvanischeil Alpen entrissen trotz hartnäckiger Gegenwehr deutsche und österreichisch-ungarische Truppen den Rumänen mehrere Ortschaften. Wieder wurden dabei 3 Offiziere. 800 Mann gefangengenomineii. Widerstand des Feindes in der Niederung des unteren Alt wurde gebrochen; wir überschritten dort den Fluß. An der Westgrenze Rumäniens von ihrer Hauptarmee abgeschnittene rumänische Bataillone wehren sich noch zäh in den Waldbergen nordöstlich von Turnn-Severin Balkan -Kriegsschauplatz Heeresgruppe des Gene ra l fe t d in a rscha I l s von Mackensen In der Dobrndscha gegenseitiges Artillerieseuei Nach »eberschreiten der Dona» von Süden her haben xträste der verbündeten Mittelmächte ans rumänischem Boden Flitz gefaßt. Bei Rasovita beteiligten sich wieder Landeseinwotmer am Kampfe gegen unsere Truppen Mazedonische Frvnt: Außer von vergeblichen Vorstößen der Italiener nord westlich von Monastir, der Serben nördlich von Gruniste ist nichts zu berichten. Der erste Genei algariierineister: Lndendorsf. Aiishvrrii der amcrikauischeii Lrbe»si»ittrlzus»l>r B e r > i n . 25. November. Die tranzöütckn'n Blätter erhalte» der „Boss. Ftg." zufolge Depesche» aus Nemioik. nach denen möglicherweise mit dem Aiifbören der ainerika »ischen LebensniittelziOubr an die Alliierten zu rechnen lei Der Bvrsitzende des Budgelausschiijjes un aiiierikamscklen Repräienlantenbauses habe die Beschlagnahme sämtlicher Lebensmittel wegen der bei eichenden T enernng verlang!. Fuiii russische» Kabinrttoivkchskl Der „Berl Lokalanz." schreibt zum Kalnilettswt>ck,iel in Rußlandi Es zeige sich mebi und mehr, daß besonders der Vertreter Englands Anstrengungen wackle ans die rnlsiscbe Politik Einfluß zu gewinnen nnd ne für britische Fwecke in Vorspann zu nehme». Stürmer scheine nicht der Mann gewesen zu sein, um üch solckler Bevormnndung »in Erfolg zu erwehren. Auch die Duma habe gegwi Stürmers Polr tik besonders hinsichtlich der Perwrgnng des Landes mit Lebensmitteln Front gemacht Die „Germania" meint: Zo lange der Krieg dauere, würden Menschenträfte njcbl hinreichen, de», Zarenreiche einen Ausweg ans der Sackgasse im Innern wie im Aenßeren zu offnen, in die eö geralen sei. ?sns>on ZIlIH Dl'ssclen Siäonienslrske 5/7 am Nauptlraknkol Vornobmvs rutügss fsmlltenkeim, von »Itsm Ruk, 75» 2immor uuck Kolons, mit k'rüksl. von K. 3.—, mir psusiou von K. 7.— au, auoll tagsvsi««. iKcklvx. liriikt. Verptlexnox, xtin^t. Kiutvrad»eblii88«. vsutsebor Otti^iviverein I9t6 !>!. Die aiisiralijchen Kontingenle wurden lediglich für Aegyplen. später für d>h Dardanellen angeworben. Auch die Franzosen setzten ibre Hilfsvölter rücksichtslos ein. An rang In» sollten Zenegal-Tnippen im Verband» mit Kolo niatdivisionen den ersten Stoß südlich der Somme führen Wie letzthin bei Verdun bei dem Angriff ans Fort Donau mont wurden ebenfalls bei Angriffen beim St. Pierre Baasl-Walde farbige Franzosen sestgenellt. 'Nachdem die Wahrheit trotz der Zensur langsam in den Kolonien bekam» wird nnd dort eine Reaktion einzusetze» beginnt, verdoppeln die englischen Weiber ihre Anstrengungen in den Ber einigten Staaten von Amerika. Der vaterländische Hilfsdienst B ? r > > » . 23. November. t.H a n p I a n s schütz de s R e ichst a a e s.i Im Verlaus der Erörterung des Gesetz entwurfes betreffend den vaterländischen Hilfsdienst er widerte aus die Anfrage eines fortschrittlichen Abgeordnete» nach Einzelheiten der Ztaat s e tret ä r des Innern, daß i» den Einleiningsredcn zunäckist die Grund fragen des Gesetzes erörtert werden sollten. Ai» Einzel heiten werde er später eingeben. Der Staatssekretär gab einen »eberblick über die Borgeschickite des Hilssdienstvflicht- gesetzes und über die Verhandlungen, die zur Vorbereitung des Gesetzes mit der Industrie und der Arbeiterschaft stati gesunden batten. Die Ausführungen seiner ersten Rede er gänzend betonte er dann, daß die Durchführung des Ge srtzes > n e r st e r L inie a n s Freiwilligkeit be gründet sei: Zwang solle nur als letztes Mittel und ans nahmsweise zur Anwendung tommen. Es werde drei Gruppen von Personen geben, die nntei die Vorschriften des Hilfsdienstpflichtgesetzes lallen würde» Einmal a> beitssälnge Männer, die gegenwärtig teinerlei Arbeit ver richten. Diese müßten liatürlicb berangezogen werden, da letzt am keine nutzbare Kraft verzichtet werde» töiine. Ihre Zahl werde aber nickt allzu groß sein Die zweite G r n p p e würden die Personen oilden die in nicht lebens wichtige» Betrieben tätig sind und durch deren Stillegung bezw. Einschränkung für wichtigere neigemacht werden. Auch ihr Tätigkeitswechsel soll? sich zunächst lreinnllig vollzielren und nur i:n äußersten Falle erzwungen inerden. Endlich käliiin als dritte Grnpve noch die Arbeitskräfte in Industrien und Betrieben binzn die zwar an sich für die Kriegsflihrilng lind Volksvelforgnng wichtig und nnd nicht vollständig entbehrt werden können, bei denen aber doch im Filteren? des Ganze» die Zabl der besckiäftigten Arbeits kräfte eingeschränkt werde» könne. Bei duner Ein- ichränknna werde io vorgegangen werden müssen daß ratio nellste Ausnutzung der .Kräfte gZickvrl bleibt Vermutlich werde es fick in der Regel empfehlen, einzelne ieistnngSfähige Betriebe voll arbeiten zu lassen, andere dagegen stillzulegen bezw. mit andere wichtigere Arbeiten »mznlck>alten Fm Gegensatz zu der militärischen Ansbebnng. für die ein »rteil über die Eignung der einzelnen Personen de? Auszubcbendcn die alleinige Grundlage bilde, werde bei der Durchführung der KriegSdienstVflicbt zunächst ein Ur teil darüber zu fälle» ü-in ob einzelne Betriebe als kriegs- wirtscktzistlich notwendig zu gelten haben. Ist die Unent behrlichkeit eines Betriebes verneint nnd damit feine Still legung oigunsten als Hilfsdienst anerkannter Beschäfti gungen ausgesprochen so werden die Angehörigen dieses Betriebes ausgesordert werden sich andere, als Hilssdienfl anerkannte Arbeit zu suchen: dabei iverde» ihnen von der zu säxftsende» neuen Organisation in Verbindung mit dem bestehenden Arbeitsnachweis neue Arbeftsmöglichteite» im Bereich des vaterländischen Hilfsdienstes nachgewiese» und angeboren werden. Erst wenn üe nach einer gewissen Zeit eine als Hilfsdienst anertannte Beictiästigimg nickt gesucht oder nicht erlangt haben, solle »eberweisting zu einei solckien erfolgen. Bei der »eberweisting von Arbeitsfrästen an de- >1: > , . i