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Marktpreis für 50 kx Lebend- «Schlacht Gewicht Mk. > Mk. !en 39-41 60-71 40—42 70-72 te 43-35 «4-4-6 30—32 59-81 27-28 52-55 h- 33—38 64-6« d 32-34 l 58-82 >e 23—30 54-56 23—28 49-52 — 48 37—30 ! 83-66 32-35 l 58-61 28-3 > 52-55 46—49 70-74 4 —45 66-6« 41—42 «6-85 .36-38 73-74 34-35 70-71 Ä» -32 »4-06 27-28 53—82 44-45 57-58 46-47 59-60 42—43 55-5«; 40-41 53-54 — — b österreichisch- Bullen, Schafen > sie einst e Wirtin ; wie sie ?r schien, ie wider- chte, und cen nicht 'rmessen. ner und mnte er Zammer für eine elheiten annnen- welches en, jim en ans Schrein Spiegel -ährend >id das n weg- unklen welche spuren ete er« John >en zu , als West« -men, mmel »nein stelle rliche -gen- über i der lches inde ängt inen «r. »s«. D.»«ee»t«g, de« 10. R-vember 4»1»4 b. J-Hrg-««. SächsischeJolksMng werden die 6aelpaliene Belilieile ader deren Finnin tritt «rschemt «äalich nachw. mit «usnakme der So»n> und ^esttlwe. »! _, » » »» . ^ . . . ^ berechnet bei Liiebeivaluna dedeuiender Babatt- ^ llnabdangiger cagedlankiil lvadrdeit. becdt u.sreideil. Erscheint täalich nachm, mit Ausnahme der Sonn- und ffesitaae. B»1NttSv»»ts: Vierleljührl I Mk 80 Ps. ahne Bestellgeld Bei auherdeutlchen Poliansiallenll tzeilungörreisi Einzelnummer lOPs. Bebak ionS-Sprechslunde: I I—12 Uhr. llnsbdäagigrr Tageblatt kür lvadrdeit. strebt u.freibeil. Die schlechte Lage unserer Reichsfinanzen. Mein Tag vergeht, an welchem nicht dieses oder jenes Blatt etwas über unsere Reichsfinanzen mitzuteilen weiß: jedenfalls ist es zu begrüben, daß die Öffentlichkeit sich so viel mit dieser Frage beschäftigt. Dadurch wird auch im Volke das Bewußtsein rege erhalten, daß jedes Drängen aus neue Ausgaben im Reiche nur neue Steuern im Gefolge hat. Die Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaus halte wird immer schwieriger: im vorigen Jahr enthielt der« selbe ein Defizit von 69^ Millionen Mark. Dank der Spar samkeit des Zentrums konnten hiervon 10 Millionen durch Abstreichen beseitigt werden. Ferner wurden die Einnahmen aus den Zöllen und der Znckerstener um 32 Millionen höher eingestellt und der noch ungedeckte Rest von 17^ Millionen den Bundesstaaten in der Form der Matrikularbeiträge auf geladen. Wie sich jedock) bereits zeigt, werden die Erträg nisse mit dieser Aufstellung nicht ganz harmonieren: die Zuckersteuer bringt wohl ein bedeutendes Mehr ein. aber die Zölle wollen nicht recht fließen, so daß bereits für das erste Galbjahr (April—Oktober 1904) ein Fehlbetrag von 36 Millionen Mark sich ergibt. Ob dieser durch Mehrein nahmen des zweiten Halbjahres ausgeglichen werden kann, erscheint uns immerhin noch fraglich. Ferner rverden die Ausgaben des Etats durch die neue Heeresvorlage eine beträchtliche Steigerung aufweisen. Das Militärpensionsgesetz soll verabschiedet werden, und endlich steigern sich die Aufwendungen für sozialpolitische Zwecke von Jahr zu Jahr. Die Ausgaben zu den Ein nahmen in das richtige Verhältnis zu bringen, wird also in diesem Jahre eine besonders harte finanzpolitische Nuß für den Reichstag sein. Jedem gewissenhaften und umsichtigen Politiker ist es klar, daß es mit dem Schnldenmachen nicht immer weiter gehen kann. Wir haben bereits die dritte Milliarde über schritten, und Südwestafrika erfordert weitere 200 Milli onen: die fortdauernden Ausgaben aber müssen ihre Deckung in laufenden Einnahmen finden. Niemand wird sich einem Zweifel darüber hingeben, daß die Ausgaben auch bei der peinlichsten Sparsamkeit von Jahr zu Jahr ansteigen: es ist aber von der Hand zu weisen, daß auch die Einnahmen aus den indirekten Steuern diesem Beispiele folgen. Aufgabe des Reichstages wird es nun sein, hier stets das Gleichgewicht zu wahren. Auf dein neuen Zolltarif mit seinen höheren Sähen hoffen wir nicht allzuviel. Die wichtigsten Mehreinnahmen sind durch die lc-x Trimborn bereits für die Durchführung der Witwen- und Waisenversichernng festgelegt: ob darüber hinaus sich noch Mehreinnahmen von mehr als 60 Millionen ergeben, erscheint uns höchst zweifelhaft. Auf diese 60 Milli onen aber würden bereits tausend Hände im Reiche warten. Doch wird nicht, zu leugnen sein, daß der jetzige Zeit punkt für eine Neuregelung unserer Neichsfinanzen nicht der geeignete ist; erst muß doch die Wirkung der neuen Handels verträge abgewartet werden, und da diese erst mit dem 1. Januar 1906 in Kraft treten, so kann vor 1. April 1907 der finanzielle Effekt derselben nicht beurteilt werden: ja das gesamte erste Jahr ist kein absolut sicherer Anhaltspunkt, weil naturgemäß vor den neuen Handelsverträgen mit höheren Zollsätzen noch Einfuhren in größerem Maßstabe stattfinden und in den ersten Monaten nach Inkrafttreten weniger Verkehr sich ergeben wird. Die Zentrumssraktion des Reichstages aber darf von sich sagen, daß sie getreu den Windthorstschen Grundsätzen eine höchst weise Finanzpolitik geübt: selbst Eugen Richter mußte es anerkennen, daß die Miguelschen Finanzpläne aus dem Jahre 1894 lediglich an der Haltung des Zentrums ge scheitert seien und daß man es diesem zu verdanken habe, wenn das Deutsche Reich nicht mit 100 Millionen Mark neuen Steuern pro Jahr belastet worden sei. Dieses Verdienst des Zentrums wird noch vielfach zu wenig gewürdigt. Wir sind seither ohne diese Stenern ans gekommen, weil das Zentrum den Daumen fest auf den Beutel gehalten hat: allerdings verweigerte es dem Reiche den Ausbau seiner Verteidigungskräfte zu Wasser und zu Lande nicht. Aber hätte das Zentrum im Jahre 1894 nach gegeben und die 100 Millionen Mark neuer Steuern ge nehmigt, dann würden die Ausgaben viel rapider in die Höhe gegangen sein: man hätte stets das Lied gehört: „Wir haben's ja." Ucppigkeit im Staatsleben hat auch seine schlimmen Folgen: Sparsamkeit leistet auch hier gute, er zieherische Dienste. Das Zentrum richtet seine politischen Maßnahmen nicht nach parteitaktischen Erwägungen ein, sondern nach den Grundsätzen von Recht und Gerechtigkeit und seiner Er kenntnis, wo der Schuh das Volk am meisten drückt. Von diesen Gesichtspunkten aus wird das Zentrum auch den kommenden Etat einer Prüfung unterziehen, und da wird sich dann zeigen, ob die verschiedenen Ressorts ihre Aus gaben, wie jetzt behauptet wird, am das allernotwendigste beschränkt haben. Tie Sparsamkeit, mit der der Etat in den einzelnen Reichsressorts aufgestellt worden sei, ist bis jetzt in jedem Jahre vor Einbringung des Etats mit be sonderer Betonung hervorgehoben worden. Nichtsdesto weniger hat aber das Zentrum noch allemal, ohne daß Aus gaben des Reiches darunter gelitten hätten, in der Bndget- kommission zahlreiche Millionen absetzen können. Man höhnt über diese „Kleinkunst" des Zentrums. Wenn aber diese Kleinkunst im Reiche nicht geübt worden wäre, dann würde unsere Finanzlage heute noch viel ungünstiger aus- sehe». Wenn wir im Reiche Finanzkalamität haben, so sollte man das Zentrum dafür doch wahrlich nickst verantwortlich »lachen, denn das Zentrum ist es doch gewesen, welches stets vor der P u m p w i r t s ch a f t gewarnt hat. Ter Opti mismus, der sich jetzt in einen Finanzkater umge)vandelt hat, hat in jenen Kreisen bestanden, welche die Warnung des Zentrums überhörten. Wie lange ist es denn her, daß man selbst in Regiernngskreisen glaubte, man habe Geld in Hülle und Fülle'? Damals hat das Zentrum dem Braten nickst ge traut und an seiner Forderung sestgehalten, es müsse für die neue Marinevorlage eine besondere Deckung vorgesehen werden. Und wer hat Reckst behalten? Das Zentrum. Schon bald nachher wurde von der Regierung die Finanzlage, die sie zuerst nicht rosig genug erscheinen lassen konnte, in den schwärzesten Farben geschildert. Wenn wir in gar keiner Weise verkennen, daß die Lage unserer Neichsfinanzen derzeit eine sehr schlechte ist, so meinen wir doch, sollte ans dem seitherigen Wege weiter- gewandelt werden. Ter Abgeordnete Tr. Späh n ist mit uns dieser Ansicht, denn auch er hat in seiner bekannten Rheinbacher Rede sehr'stark betont, daß Sparsgmkeit der beste Weg ist, »m aus unserer schlechten Lage heraus zukommen. Welche neue steuern sollte man auch einsüliren? Wir haben noch von keiner Seite einen brauchbaren Vorschlag ge hört: die Erhöhung der indirekten Stenern wird im Reichs- Inserate werden die ngelpaliene Peiilzeile , >5 Ps. berechnet, dei jeiebeivolung bedeutender Rabatt. Buchdruckerei. Medaillon und t«rschäst»ftel1e: rredde». Piltniqrr Strafte 48- — gernsdrecher Amt l Nr >3<>6 tage keine Mehrheit finden. Finanzminister v. Rhein haben meinte kürzlich, daß der Tabak bei uns zu wenig Steuer einbringe: es ist ja richtig, das; er in anderen Ländern mehr abwirft: aber die seitherigen Versuch aus Erhöhung der Tabaksteuer, die seit dem Jahre 1869 fort- gesetzt vergeblich unternommen worden sind, zeigen dock), daß man es hier mit einem energischen Widerstande des Volkes zu tun hat. Tie Erhöhung der Biersteuer ist auch seit 1879 wiederholt vorgeschlagen worden, findet ebenso wenig An klang. zumal hier noch die süddeutschen Staaten sich ent schieden wehren, weil sie das Recht der Sonderbestenerung auf Bier besitzen. . Mag man die Sache betrachten, wie man null, es wird sich recht schwer eine zusagende neue Steuer finden lassen: uns persönlich würde zum Beispiel eine gesonderte Be- stenerung der Tantiemen der Anfsichtsräte nicht sehr bedenk- lich erscheinen. Anssichtsrat von möglichst vielen Aktiengesell- schaiten zu sein, ist ein neuer moderner Berns, der^zudem reckst einträglich geworden ist: da wird für manche Sitzung von ein paar Stunden Dauer eine ganz horrende Summe als Tantieme ansgeworfen: eine Gegenleistung des Ans- sichtsrateS isl nickst vorhanden. Setzt man hier die Steuer- schraube ein, so fließt auch ziemlich viel Geld? Neben der Einkommeiistener liier eine gesonderte Zusckstagssteuer zu er beben, ließe sich ans finanziellen und sozialen Gesichts punkten sehr gut rechtfertigen! Tie Masse des Volkes hätte wohl auch nichts dagegen! Politische Rundschau. Deutschland. Der Dktttsch-schweizcrischc Handelsvertrag soll am 1. Januar 1906 in Kraft ireten. Deutschland hat sich jedoch das Recht ansbednngen. seinen Tarif je nach Um ständen erst am 1. Juli 1906 in Kraft treten zu lassen. — Prinz Albrccht von Preußen wird auf seiner Nom reise zu den Tansscierlickileiten für den Kronprinzen von Italien von einer besonderen Abordnung ans dem Haupt quartier des Kaisers begleitet sein. — Um die Person des Ncichsgerichtsrats Dr. Spahn webt sich ein fortgesetztes Kombinationssystem. Nun meldet die „Nat.-lib. Korr." schon wieder, das; er als Präsident an das Oberlandesgericht nach Kassel kommen soll als Nachfolger des Herrn Liccins. Es ist das ebenso ein ten denziöser Versuchsballon wie die früheren. In den lippcschcn Thrvnstrrit ist, wie die „Nordd. Allg. Ztg." meldet, zwischen Schanmbnrg-Lippe und Lippe- Detmold eine Verständigung erzielt worden, welche eine ruhige, das öffentliche Reckstsgefühl befriedigende Beilegung des Streites erwarten läßt. Fürst Georg und Graf Leopold haben sich unter der vermittelnden Einwirkung des Reichs kanzlers geeinigt, die Entscheidung über ihre Ansprüche einem Schiedsgerichte anznvertranen, und die beiderseitigen Negierungen haben an den Bnndesrat unter Verzicht ans ihre früheren Anträge, das Ersuchen gerichtet, das; der Bnn desrat mit der schiedsgerichtlichen Erledigung der Sache durch das Reichsgericht sich einverstanden erklären, zugleich aber im Namen der verbündeten Regierungen den aus dem Schiedsspruch sich ergebenden Reckstsznstand im voraus an erkennen wolle. Das Schiedsgericht soll unter dem Vorsitz des Präsidenten des Reichsgerichts ans dem vierten und siebenten Zivilsenate des Gerichtshofes in der Besetzung von 16 Mitgliedern gebildet werden. Es soll über die Frage entscheiden, ob und inwieweit die Mitglieder der Der Dsktor in der „Wolke". TheaterlmmoreSke von O. Küchenmeister. (Hochdruck verboten.) Zn den beliebtesten Tenor-Buffos in den Glanzzeiten des Dresdner Hoftheaters gehörte unstreitig der Sänger und Schauspieler Marchion, der noch als betagter Mann Partien wie „Kilian" im „Freischütz" und — was wohl nicht wenig sagen will den „David" in dem „Meistersinger von Nürnberg" sang und zwar soll Richard Wagner, — der ja dereinst, bevor er die 48 er Barrikaden mit verteidigen half, den Kapellmeisterstab in Dresden am Hoftheater schwang und nach Paris, der Wiege seines „Tannhäuser", geflohen war, von wo er begnadigt nach dem Dresdner Hoftheater zurückkchrte — oft und gern versichert haben, das Marchion „der beste David" in seiner Oper gewesen sei trotz seines Alters. — Als witziger, lebenslustiger und ebenso gewissenhafter Künstler wie Mensch, war es natür lich, daß die Kollegen geradezu an ihm hingen und zwar war dies nicht nur der Fall in den Jahren von Marchions Mitgliedschaft an ersten Bühnen, sondern schon in der Ju gend, die den liebenswürdigen Künstler durch verschiedene „Schmieren" Oesterreichs führte. — Auf diesen dramati- schen Irrfahrten warf das Schicksal den Thespis-Karren, auf dessen lorbeerreichem, aber feder- und stroharmem Lager auch Marchions quccksilber-flllchtige Beweglichkeit ihre Ruhe fand, in das schlesische Städtchen Troppau, wo im Gasthofc die Bühne errichtet wurde. In einem Gasthöfchen vor der Stadt wurden die Mitglieder dieser THeatergesellschaft gern gesehen und mancher gute und schlechte Scherz ward dort geplant und wcltverackstend entworfen. — Zu den Kollegen Marchions gehörte auch der Charakterdarsteller Altmann. Dieser Meine ivar ebenfalls höchst tüchtig in sei- nem Fache, hatte aber gewisse Eigenheiten, die ihn gern zum Zielpunkt schlechter Witze seitens der Kollegen machten. Zum Beispiel hatte er eine ausgeprägte Wut aus alle Aerzte. Man wunderte sich zwar über diese sonderbare An wandlung, jedoch suchte man nicht weiter dieses antimedi- zinische Dunkel zu lichten, weil man sich im Stillen erzählte, ein grober Arzt habe dereinst dem an mächtigen Kopf weh leidenden Künstler gesagt: „Wie können Sie denn Kops weh haben? Ihr Sckxidel hat doch an der Stelle, wo andere Menschen das (Gehirn haben, höchstens einen in Schnaps ge tauchten Schwamm." Das war für Altinan» so ziemlich das Furchtbarste, denn Altmann war ein entschiedener Geg ner von Schnaps, den er stets mit den Worten „Tenfels- jauche" bezeichnete. Wie gesagt, im Gasthof „Zur Wolke" ging es fidel und weinlustig her. Fast alle Insassen der feuchtfröhlichen Stammtischgesellschaft waren schon irgend einmal das Opfer irgend eines schlechten Witzes der Mitglieder der ..Wolken schieber" — wie sich die Stammgäste in der „Wolke" nann ten — geworden und Altmann war in der Regel derjenige gewesen, der die Grundidee zu den Schabernacks entworfen hatte. Schon oft waren gegen Altmann allerlei heitere Verschwörungen angezettelt worden, aber noch niemals war es den Verschwörern geglückt, die Witzbombe gegen Alt- mann zum Entzünden zu bringen, denn Altmann war „ein zu vorsichtiger, gerissener Junge". Endlich — an einem Tage, an dem keine „Komödie" war, kam Marchion freude strahlend in die „Wolke" mit den Worten: „Dieledle und weinfcuchte Wolkenschieber. Soeben hat der apollobefreun- dete Bacchus eine Idee eingegeben. dem schlauen Fuchse Altmann eine Falle zu stellen, in die der doktorenfeindlichc Kollege unfehlbar stürzen muß." In eifrigen, aber wein- betauten Worten entwickelte der heitere Künstler nunmehr seinen Kriegsplan gegen den „noch niemals hineinge- fallenen" Kollegen Altmann. Er verpflichtete sich, Alt- nimm doch zum Arzte zu bringen und zwar zu keinem Menschenarzt, sondern zum Tierarzt. Daß dies nicht leicht war, sahen die Wolkenschieber sofort ein. jedoch war alles ge- ! spannt auf den Plan Marchions. Letzterer teilte nun mit. das; er ans beute abend, nachdem Kollege Altmann ai Stammtisch erschienen sei, den neuen Tierarzt eingelade habe zur Stammkneipe: man möge nur Altmann nick merken lassen, das; er Tierarzt sei, sonder» solle sich derarti benehmen, als wäre der Tierarzt ein Arzt für Menschen, Gc bnrtsbelser und Bezirksarzt. Vor allem müsse jedes Mil glied der Tafelrunde den Kollegen Altmann mitleidig bi grüßen und in ihm den Glauben zn erwecken suchen, als säb er krank aus. Das weitere werde sich schon finden. Wi gesagt, so getan. Altmann kam, bestellte bei der Tockste des Wirtes eine Flasche Lbstwein, indem er die die hübsch Kellnerin vertretende Rosel schmunzelnd in die Wange kniff, wobei diese entsetzt ries: „Um Gottes willen, Herr All mann, stecken Sie mich nicht an!" Altmann lachte de Tavoneilenden laut nach mit der Frage: ..Anstecken? Mi was denn. Nos'l?" „Mit ihrem Fieber: Sie sehen ja an: als ob Sie Scharlach hätten," war die Antwort der Enl flohenen. — „Na. was hat denn die Ros'l," fragte lächeln der gesunde Lcharlackstranke. Hieraus trat Marchion dick an den Freund heran, sah ihm scharf ins Gesicht und fnh erschrocken fort: „Beim Jupiter, Altmann. du siehst krau ans: ober Ros'l verkennt das. so siebt kein Scharlach-Kranke ans. nein, nein, das ist Kolik, alter Junge!" - - „Du bü verrückt." gellte es lachend ans Altmanns Munde. Jetzt tro der Bäcker zu dem „Opfer der Wolke" mit den besorgte Worten: „Kolik, Blödsinn. Bleib du. Marchion. bei deine Eonplet-Stndien. aber spiel dich nicht als Doktor auf; da sind die ausgesprochenen Symptome der Lnngenschwint sucht." So faijd jeder Stammgast eine andere schwer Krankheit heraus, die ihre Merkmale sichtlich auf di Wangen Altmanns gedrückt haben sollte und endlich gestan der krankgezwungene Tbeaterbösewickst. das; er sich allerding nicht wohl fühle. Da trat der von Marchion vorbereitet Tierarzt Weber ein und wurde dem vor Angst und Ei, bildnng fast wirklich erkrankten Altmann als Doktor Webc vorgcstcllt. Als auch dieser das krankhafte Aussehen des gl