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Dieü-iag den 8. August IV.-2 Nr. 181 , Leite 4 Fest im Sturme Erzählung von Friedrich Friedrich (-chl-ib.) Olga war mit ihren Bindern »ach dem Schulzenhose nbcr- gcsicdeli und von Marie mit dem herzlichsten Ent;. ge::lc»>m:n aus» nomine». Zwischen de» beide» jungcnFrauc» hatte sich rasch die innigste Freundschaft gebildet. Beide ha: en gleich trübe Erfahrung;-: gemacht, beide waren um ihr Lcbcnsgtück betreten. Iensen ging jeden Lo.uuag zum Lchulzenhofe hinaus und das Glück, welches er dort fand, übte »en wohltätigsten Einfluß auf ihn aus. Er wurde miede- heiterer und sah der Zu-.unst mit neuen Hoffnungen entgegen. Leibst für Olgas Gef:', ei braucht: er nicht mehr besorgt zu >eiu, da er Maries edl: , Tinn kannte; sie sprach es offen aus, dag sie ?>< ihr so lieb g.wordene Frenn. din nie wieder von sich lassen werde. Lindners Besitzung war verkauft, aber der Kaufpreis hatte nicht einmal die darauf hastenden Schulden zu decken vermach!. Olga war nichts geblieben. En: reicher jüdisch:r Bankier batte die Besitzung gekauft, uni .in Lommer einige Wochen ans ihr Auzubringen. Jenscn war in seiner S.ellung auf dem Hüttenwerke ge blieben und hatte sich ducq ie ne Besähigling und »»herordent liche Energie viele Freunde erworben. So schwand der Sommer dahin. ES >oar ein milder, ruhiger Tag, wie sie der Spätherbst so oft »och bringt. Die meisien Bäume waren ihrer B'aüer bereits entkleidet, »in so wärmer schien die Sonne durch die schattenlose» Zweige und iagwte sich auf der Erde, gleichsam, als wollte sie dieselbe noch einmal erwärmen, che der Ämter kalt und lliifrenndlich über sie hinzog. In de», Garten des Lchulzenhofes gingen Jenscn und Olga jn einem Banmgange langsam dahin. Olgas Kind.w le glei leten sie. bliebe» indes schon nach kurzer Zeit zurück, um mit den farbigen Blättern, welche de» Weg bedeckte», zu spielen, >ie aiif einen Haufen zu trcgen und da»» wieder ausein ander zu streuen . Jense» und Olga fchriitni weiter und bemerkte» das Zn- rückbleibe» der Kinder kau'», dieselben waren ja in dem Garten vor jedem Unfälle gesichert. Auf Olgas Wangen war ein frischer Hauch zurückgekehrt, auch Jense» war erregter als gewöhnlich. Beide wußte», daß ihre Herzen einander gehöncn und doch besahen sie nicht den Mut. darüber zu sprechen. Sie sprachen von Rar e. Olga Kob die HerzenSgüie hrcr Freundin hervor lind erzählte, das; Marie den Gedanke» cinec Trennung nicht auskonimen lassen wolle. »Denkst du wirklich daran, sic zu verlassen?" fragte Jense». ..Ist es nicht natürlich, wenn ich dies tue?" warf Olga ein. „Ich Hab; in deiner Schwester eine wirkliche Freundin gewonnen, oft quält mich indes der Gedanke, das; ich ihre Güte mißbrauche." Jenscn schwieg und blickte sinnend vor sich hin. „Ich muß daran denken, mir eine Stellung zu schaffen, denn immer kann ich doch nicht hier bleiben," fuhr Liga fort. „Es würde leichtsinnig sein, wen» ich an meine Zukunft nicht dächte." „Olga, ich habe »och mehr daran gedacht." unterbrach sie Iensen erregt, -.ndein er stehen blieb und ihre Hand erfaßte. ,Jst es nicht möglich, daß wir eine Reihe trüber, schwerer Jahre über- springe» und in unserer Erinnerung auslöschen? Ist eS „ich möglich, das; wir da wieder anknüpfen, wo wir einst ge trennt wurden?" Sein Auge suchte das ihrige. Sie wagte nicht, ihm d'e leise zitternde Hand zu entziehen. Sie verstund seine Worte und dunkle Nöte zog über ihr Gesicht hi». „Du schweigst?" fuhr Jeiisen mit bewegter Stimme fort. „Olga, ivohl fühlten unsere Herzen damals höhere und kühnere Hoffnungen, das Leben bat unseren Träume» die Flügel ent rissen, ich war damals, als ich um deine Hand warb, arm. allein ich trug die feste Gewißheit in mir, daß ich für dich Reichtum er werben würde, ist wollte dich »>it allen, umgeben, was die Erde Schönes darbietet — heute bin ich wie damals, Schätze, mit denen ich dir das Lebe» angenehm machen könnte sind mir verschlossen. Mehr als einmal hat es mich getrieben deine Hand zu erfassen Mid an mein Herz zu pressen, das dir so Iren geblieben ist, mich hat der Gedanke znrückgeschreckt, daß ich dir einst nicht mehr bieie» kann, a!S ein einfaches Lebe»." Immer »och schwieg Olga. Ei» schmerzliches Zucken ging über Iensens Gesicht hin. „Ich begreife dein Schwanken," sprach er. „Du hast die Zukunft dir einst freundlicher geträumt . . ." „Nein, nein!" unterbrach ihn 'Olga, „das ist cs nicht. Wenn ich schwankte, so trieb mich der Gedanke dazu, ob du ganz vcr. gesse» kannst, daß ich nicht inehr das frische Mädchen bin wie einst. Ich bin ja glücklich, dein Lclwn und deine Sorge mit dir teilen z» können." Iensen umschloß sie mit beiden Armen. „Mein, endlich mein, mein!" rief ec ansjubelnd. .Nun soll dich mir niemand wieder cnrre.ßen und von dieser Stunde an soll me:» ganzes Leben dir gehören!" Zum zweiten Male hatten ihre Herzen sich gesunde» nnd höher halten sie nicht geschlagen, als sie vor Jahren sich gestanden, daß sie sich liebten. Und als Iensen Olga glückselig in die Augen blickte, er schien sie ihm kaum gealtert, cö war ihm, als ob dieselbe Gestalt wie einst vor ihm stehe — es war dieselbe Lieb: und dasselbe Glück, welches wieder aus ihren Äugen sprach, dassübe rasche, freudige Pochen ihres Herzens. Sie eilte» zu Marie, um ihr das gefundene Glück initzii- tcilen, und als Olga die Freundin erb'icktc, war* sie sich ihr schluchzend an die Brust. Sie brauckne .hr nicht zu gestehen, was g.'chehen war. Marie las es aus den glücklichen Augen ihres B'vders und vernahm es selbst aus Olgas Scb.u'tizen. „Ihr habt einen meiner sehnlichst-n Wiinsüe erfüllt,' sprach sie, die Hände beider erfassend. „Euch kan» di; Hosfililiia auf G.nck nicht täuschen." „Ich werde festhalten. was ich errungen kwbe," rief Jenscn. „Eine Bitte habe ich an dick, R-chird," ^ihr Marie fort. „Ueberilimin den Schnlzenhof, bleibt für immer bei mir. Ich werde mich nie wieder oerh'nake», das Gut wird also doch ernst dein Eigentum werden. Ich will euch »in euer Glück nickt be' »leiden und euch nicht da:.» stören, bleibi bei mir." Jenscn richtete den Blick fragend aus Olga; ans ihrem Auge laS er, daß sie jedem seiner Entschlüsse beislimnne. „Nein, nein, Mari:.' rief er. „Laß mir die Freude, allein für Olga zu sorge», es wird mich doptet! glücklich mache», wenn ich ihr durch eigene Kraft ein sorge,lüscS Leben bereiten kann. Schon stehe ich mit einem, reichen Konünaiiu in Burgtbal in Un terhandlung, der mich ansforderte, mit ihm gemeinsam eine Fabrik zu begründen. Ich habe giscknic-»kt. denn ich wußte nicht, wie mein Geschick sich g:stalten werde, jetzt werde ich ihm sagen, daß ich auf seinen Plan eingehe. Er muß mir gelinge», denn jetzt glaube ich wieder an das Glück un! das Leben nnd die Hoff nung. Wir bleiben ja kü: immer r 're nt und werden dein Lckml- zenhof nie wieder fremd werden, aber die Sorge für das Leben soll Olga mir allein versunken!" Olga reichte ihm daiikend die Hand — sie verstand ihn! — E n d «. Ki'vuLdüniIniis Vnesejksn-K, Dienstag den 8. August abends 8 Uhr „ttli» ckee «.eben» «.»et unck l.eick". 2123 8Ieicli5uck1 mit krllsn ilrrsn Rebsoorsclrsi- j llur>8si»,RHpkgokmvr20ll,Issr- vonsvtrväolrv U3V. virä vrit Lrkvlß; bolikmclelt mit ävm olsktpo-gsIvLnisotion 8otMLvIistfOM l>38 Woklmultl-Ap PL- vsiö8, IV>2iI<0 „kowsvo". I'rospskts kostsiiloz. 6. Wokimulk L 6o., K.-6., Vi^sklvn-H., (Hn.gpr. 16218) KÜI'gSl'ÄligSü 22 (Üaus Oig.vg.daü) (Ditto p;orn»u auk körms und Honsnummor mi »obtsu!) Lit^un^en können nuotr boi (ton in Dresden vinAorlobtotsn tOi.diiluui'.oir vorgovornmsn worden. Vollere Volilmutk-Iostituto bsündva sieb io kautren, dloltkostrallo 31. pulsnlkr, lmugostrallo 35, icorospr 261. Sittau, (lrüosstrallo 13, leglmspr. 1069. s2030 >5 Viktoria«Irak6 3 !?üru8s>r6c1t-Xummorn: 21837, 20001, 20073 z Orrrlrtunsolrrrld: LankIrvUlllkmo LiiMiling ssmüielm ÜMgösMe '35? ki MSiWim 1 ms M ks. MtlMStM.MM «t jeder Ltrommt, 8pan- nuog und Oröüs kurr- kristiA lieferbar durob Ing. Sonneck L Kuklsnck, Vresden-A., Sckiekgssse 8II. — d'srnsproobsr 16586. — 2002 2V/LI7L ä U k i. ä O L la unserem Verl» x let «reebleoe»; 081^0 638 „8äek8i8cke ^roja" von pkerrer Paul Scliolrv, l.üb»a Oer gescllStrts Verkosrer ket seinen Im Limlct ilenno-Xelencker seinerreit erscllie- nenen, mit xrollem KeiksU «ukzenom- menen Hutsstr erweitert und in einer Sonckerbrosellürs veröilentlicllt, die mit rslllreicllen ^bbilckunxen ßescllmücüt ist. Zecker preunck cker löeims^ Insbesonckere jeder, der siel» kür die Esusitr inter essiert. wird des Iteltellen xeru Keulen Die scllnell vergrikiene erste Ztullsxs emp- kielilt des sclimucke kücklein von selbst. 2u berielien durcll jede kucllksndlunA, durcll den Verfasser oder direkt vom Verlag o.m.lr.N^vttLSOLbl.ä. lü. NoldeiustreLs 4ä Kcr/r^cru§ Preis l.00 I^ark, mit Porto l.SO ^ark 542 tie» Verrslelialr«« Idee Ipprrrt« ». Nette» tietealo» SOSO >»» vreeäea. nur kr»8«r Ltr. 21, Loks Strurostr.; Ldsmalt^ Lroosnetr. 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Vlik«ni'68iau«'snt 3l!t!e8lt6imk«' — 7Zgliek Konrert — vsuervfssrks dssto loinooällnlioko ^usküllrung;, abwasvtidar, allo öVsiton vorritiix; »o» kWMl-llliiitrlj. krlirt. Sr»t«, Sppvet». ond ple«,».1»i«r «« plet« 20 Sri11sntsn 6olcl-. Minen, Ketten, KInge, veslecke u»«. vsdiLL«, PIsUn ksukt ISxilicü 1851 Mil UlllMlM. Ill!llIl!II. am Pirnas,cd. pletr. Sop. Eingang im parterre reokt. 20 Euxussteuer Mt weg Ltreligste Diskretion Lester ^bsstr kür Händler und Dentisten Svkollolaüvn Luekervvaeen, pesllnen. Knkso in roioksr ^uswadl. für Vkiedrrverkäufsr su äullsrstsn kroissn liskorbar ki'kril'l, LLori1ir§LSL0 19. — §orQ9pr. 1631. 4SI MM«». MN dei immen Inrslsn!«»! Lun Vvssvk^ung! s « ^v«glln>« vom 17. Dsbsosjaürs an, wsloüs Oott 8 dem Herrn im Llostor dienen vollen, Luden jsdsrLvit G ^uknadmv im Lluttorkausv der Larmkorsißvn Lrüdsr ru G Hontadaur. ^ Hobst xutvr Oosundbsit sind vabrvr Loruk, ksster W Oberaktor und Duxondbaktip;kolt dio Ds.uptbsdinganZsn. ^ Lraven dün^Iinxon aus allen OlossIIsobaktskrvison G vbns Dotoreebivd stobt somit dor Eintritt oLon. dlan V wonds siob brivüiob an das A I« I»on1»d»ui' lSosson-Ilassau), das Förn näkors ^.uskunkt vrtvilt. s245S Nr. 18! Redaktion Z Postsch Anirleeoprei-, »i» PelU-Sielia, Annahme von < Der An Frage der A„ vifenlagr. N Rcichswirtscha Stimmen gru an den Balut, der Vertreter Handels und! wurde rin Ve Jn der Bande auf pol bataillone v. Kampfe mit ! Der Ko> die griechische italienische Ki pel ab. Auf Kre DaS Olei sprechungen, > dahin rntschie! Regierung h teilweise zugc wachniig deS Infolge Kohlengrube , Die Mehrzahl sich durch die Es werden al Auf St« konnte beim i der Lokomotiv bringen, und sender und ri> ter verletzt. Der * In di die angekündi waren, um b „unbeugsamen land zu fordc lich bereit ist, dem Wort schal Stelle des sc „Wiedergiltma > Vergeltung ei Poincarö stell! zu zahlen, ui freundlichkeit werden. Die ganz wörtlich lands natürli Retorsion mit Poincarö, der nicht gut als s lichkeit die ei Opfer so lanp Bislang hat j allem auf gew sen, ihr Bern was hat diese zielleu Forder Melcicht wie weit diese liegt Poincarö Deutschlands, Tode gebracht sondern durch Daumenschrau schuldige Deu sinnung bring um das Woh wirklicher Fol engels, deinen erklärt hat, i schreiben. Solchen Jagd eigentlic der letzten S> Dollar. Den Völkern zeigen schaut der Ja er istxnicht ge len, wie er g Motto vorauss Man hör der Reparativ, sichtig ist, daß muß er auf dieser nicht ai bringt. Abgc Englands zun guten Willen l nur einen Pc