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D«««Stag de« 30. Mai ISA Nr. IW. Seite « Karolas Leid und Liebe Roman von E. Grabow skt (Nachdruck verboten.) (44. Fortsetzung.) „Ich dank« dir.' Er küßte ihre Hand. „Wie schmal und Rein sind deine Hände — und gänzlich ungeschmückti Glaubst du mcht, daß sich ein goldener Reis an diesen schlanken Fingern Herr- Ilch ausnehmen wurde?" Sie entzog ihm die Hand mit schmerzlichem Lächeln. .Lassen Wir das Kapitol, eS kommt für mich nicht mehr in Frage I" »Lola — du wolltest wirklich auf das größte Glück der Erde verzichten? Du — so jung, so schön!?" Mit einem freundlichen Lächeln und leichtem Spott wich sie ihm auS: „Mutter sagte mir immer, wenn ich als Kind mein« Häird« nach Unerreichbarem ausstreckte: „Man muß nicht von allem haben. — Aber, ernstliche reden wir von etwas anderem Wie geht cS der Tante?" Er blickte bekümmert: „Sie leidet, wie nur immer ein Weib leiden mag. das treue Liebe mit Füßen getreten hat und sich von dem anderen verraten sieht. Ach, was sage ich. verraten . . . das ist immer noch nicht das Schlimmste! Täuschungen in der Liebe sind häufig. Sie werden aus dem Ueberschwang der Liebende» geboren, die so leicht den'festen Boden unter ihren Füßen ver lieren; cck>er furchtbar mag es sein, bewußter Täuschung zum Opfer zu fallen. Ach, Lola, ich habe Stunden erlebt mit meiner Schwester... ich hatte Mühe, ihre Raserei zu dämpfen. Du wirst fragen, was denn eigentlich vorgefallen istl Nun, erst ein- mal die Unmöglichkeit. Geld zu bekommen. Mein Schwager kann froh sein, daß er die Ehrentitel nicht vernommen hat, mit denen er belegt wurde. Es handelte sich um die kleine Summe von vierzigtausend Kronen. Sie war nirgends aufzutreiben, ob wohl Margit all ihren Schmuck hergeben wollte. Ich weiß nicht, hatten die Goldverleiher und TrMer Furcht vor meinem Schwa- ger oder waren sie so gewissenhaft — sie verlangten stets die Un terschrift meines Schwagers bei dem Handel. So zerschlug sich die Sache. Die anderen drängten, schließlich kam die Etelka selbst herüber und machte Margit eine Szene . . . eine Szene ... Es ekelt nnch, wenn ich daran denke. Ich befand mich zufällig im Nebenzimmer, die Frauen hatten es vergessen, und so hörte ich de» ganzen Quatsch mit an. Von der Will wurden alle Register aufgezogen. Schmeichelei und Heuchelei feierten ihre schönsten Triumphe. In jeder Weise suchte sie Theodor herabznsehen, ihn klein und engherzig erscheinen zu lasten in den Augen der ver blendeten Frau. Daneben stattete sie Joschko mit allen Männer- tugcnden aus. Zum Lachen war es für mich, der ich den saube ren Vogel doch zu genau kenne. — Ein Mann, der auf Ehrenwort spielt! . . . Dann kam der Vorstoß auf die Getdfovderung. Joschka mußt« binnen 48 Stunden 40000 Kronen haben. Zum mindesten Bürgschaft dafür. Die sollte nun Gitta bereitwillig geben, oder ohne Zustimmung ihres Maune» ist ihr« Bürgschaft wertlos. Nun erging sich Margit in quälenden Rätselfragen, wo her da» Geld zu nehmen sei . . . Sie jammerte, reich zu sei» und doch keinen Pfennig zu besitze» Vielleicht hätte sie die Groß- mutter überrSet. eine Hypothek auf die Häuser aufzunehmen, ober di« Frau liegt sozusagen im Sterbe», e» wäre roh, sie noch mit solchen Dingen zu quälen. . . kurz, nach langem Hin und Her mußte die Will doch mit leeren Händen gehen. Die Wut von der! . . . Alle süßen Schmeicheleien verschwanden unter Hohn und Spott, bis Margit verzweifelt rief: „So quäl mich doch nicht so . . . Du siehst eS doch selbst, ich habe den besten Wille»« . . ." Darauf da» ironische: „Sage doch mir, du willst nicht! Für Joschko bleibt dann freilich nur die Kugel . . ." Daraus ein Aufschrei Margits. Mich hielt es nicht länger, ich riß die Tür auf und redete mit Frau Etelka ein paar Worte, scharf wie Dolchspitze» trafen sie sie. „Gnädigste." — sagte ich, das unter uns üblich« Du ver meidend: „Wenn eS mit Ihrem Herrn Bruder so schlecht steht, will ich ihm gern meinen Revolver leihen . . ." Die Will, die aus den gelben Augen der alten Dame sprang. . . „Ich verbitte mir Mre Einmischung in meine Angelegen- heite». Herr von Török!" und sich dann an meine Schwester wendend: „Ja, wenn du so abhängig bist, Margit, dann freilich . . . Lob wohl, Liebling!" Sie küßte sie aas beide Wangen: „Vergiß uns nicht. Du wirst eS wohl verstehen, daß nun alles aus sein muß. Der arme Joschka, er hat dich sehr geliebt... Ich weiß nicht, wie er die Trennung überstehen wird . . ." Margit schrie auf, ich geleitete die Etelka hinaus, mich an ihrer versteckten Wut erfreuend, obgleich mein Blut vor Empö rung kochte. Es ist doch stark, so die Frau eines anderen einzu fangen. nur des Geldes wegen! Wenn noch ein« ehrliche Leiden schaft mitgesprochen hält«, aber so . . . na, ich kenne den braven Joschka! Wie ich zu Margit zurückkam, hatte sie einen Wein krampf. Als sie sich einigermaßen davon erholt hatte, bekam ich es zu hören, wie niederträchtig ich an den edlen Menschen ge- handelt hätte... Ich nahm die Anschuldigungen ziemlich kühl auf, ließ sie sich austoben, setzte mich dann zu ihr und fragte sie so recht brüderlich: „Was denkst du dir denn eigentlich. Gitta? Wie stellst du )ie vor? dir denn den Schluß dieser Komötn Au eine zweite Heirat kannst du doch unter keinen Umständen denken! Was bleibt dir dann? Ein ungesetzliches Zusammenleben mit diesem Wind beutel! Das würdest du nicht ertragen, so wie ich dich kenne. Ode« wolltest du später einmal vor deinem Jungen erröten? Nurs also, beruhige dich, stiche zu überwinden, wir haben alle einmal Zeiten burchzumachen. Nicht ohne Grund beten wir: un» nicht in versiichung," Die arme Tantel" sagte Karolu mitleidig. sie war sehr erschüttert. Immer wieder brach ihre üng durch; schließlich tröstete ich sie damit, daß ich ihr >, den Jungen für kurze Zeit herüberbringen zu wollen. Kranke Wir müssen schonend mit ihr umgehen, sie wie eine Kranke be- handeln. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß sie sich nicht doch noch wiederfindet; Theodor wird nicht unversöhnlich sein . . . «Nein " gab Lola zu. „Er ist ihr doch sehr gut ... er leidet sehr unter den Verhältnissen." „Vorläufig müssen wir ihn sei nein Schicksal überlassen, hier ist die Zeit am heilkräftigsten. Manche», wa» uns heute schwarz erscheint, wird wieder hell mit der Zeit. Also ich baue auf dich, Karoia, du hilfst der armen Margit!" „So gut ich kann, Gezal Ich will alles versuchen! Uebri- gen» ist Onkel Theodor heute nicht daheim, er ist in Wien, so viel ich weiß, bei der Direktion." Herr von Török hatte sich erhoben, aber Karola hielt ihn zurück. „Du mußt den Kusske bei mir trink-nl" Es war still in dem traulichen Raum«, während sie den duftenden Trank bereitete; nur der Kaffeekeffel sang leise über der kleinen Spiritusslamms. Da sagte Geza plötzlich in die Stille hinein: „Bennet hat die Pachtung doch angetanst, die Sache ist per fekt. Er kann sich gratulieren, solch ein Besitz! Ich glaube, mein Schwager ist in dieser Angelegenheit nach Wien gefahren." „Ich weiß es nicht," erwiderte Karola ziemlich beherrscht. „Es ist schon so . . . Bennet wird nun wohl heirate». Er ist zwar auffallend kühl den Damen gegenüber, aber das kann ja seinen Grund in einer heimlichen Liebe haben . . . doch was ist dir denn, Lola . . - du bist ja Plötzlich so bleich? . . Er sprang auf, wollte Nelly rufen, sie hielt ihn zurück. „Nicht doch, das gebt vorüber. Ich leide seit einigen Tagen an Kopfschmerzen. An sich nicht verwunderlich, waren doch die Aufregungen arg genug. . Als sie dann allein war. legte sie das Gesicül in beide Hände. So saß sie lange. Keine Träne half ihr, den Schmerz dieser Stunde zu erleichtern. Eine dumpfe Schwere saß ihr in den Gliedern, die Knie wankten ihr, unruhig jagten die Gedanken durch ihr Hirn. lFortsetzunq folgt. ^kmellk» IMoliik Ii« »keim» vis äiesMrixe ^U88tellunx 1S08 porrsllsn — Ksrsmttr — LIsr virck sm l. luni nselim. 2 Ubr kür clen allxem. kesucli eröffnet k t nti»i 11 spnet»e: Dauer-ttauptkarte 100 54., blebenkarte 60 öl. weitere klebenksrls 30 kl., Tageskarte bis 7 llkr sdencls 10 klark, ab 7 Ukr abenäs 3 kisrk TSglick dlacbmittsg- unk ädenö-Konrerte äes philharmonischen Orchester (65 klsnn). 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Leiters Lonäungvn erbeten an 8tuäi«r- rat Dr. 8toin, Deipsig, La^orsobo 8tr»ü» 187; kost- sobockkonto Oviprig 8V761. . kerÄMenüe nollsn nicht versäumen, äis vohltusnäsn Wirkungen äes «Idlctro-gsIVLnisolion 8ok«svkstk'omo» 6„kvk äon Vkolilmlitß- Apparat, 2>arl<v ,.6o«soo", su versuchen, krcspshtv hostsnlos. 8- >VokImu1k L 60., Dr^sn-H., P'srnsxr. 16218) 22 (8aus Oiartadaä) (Litt« genau aut k^rwa unck Hausnummer »u »ohton!) Pltaungoo können au oh bei äsn io Drvaäon oiogsrioktvteo dludulaorsn vorgvnommvo weräsn. Lksnsral-Vertreter kür Lmtihauptwavnsokakt Lautron: (Nax Utornntsch, vautien, (Noltkestrake 31 »a« 140» Vsnssumvn SSs mvkl ke«> (Nüdelkonklung L.« X. Isussnill 0res6en, iUbneeklsli'ske 14 einen vesoeh ro macken! St« »eccken kdercasekl »ein kdei» Ken vesekmaek, kt« >nt«n 0«n>»tS«en, oan« h«sonk«c» aber kdee KI« Pret»vkrklgh«t1 SroVen Umsstr » ssierli'Ige Kalkulation Karin tl«g1 uns«« Vickot« 0 Vorverkauf: virourlcasss uni! lleilösnr - Xaultiau», vrorilon. ISgllot, 7.30 Ulir. 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Bl. 1686 Sraililkilörpelkolllk WpreDeine in jeäer klenge kür alle Zwecke emplieiüt skurlngi» Xoblsnhanilslsgoisilsodsft m. b. U., kirturt, Irommsllorltslrsgo 15 bornrut 292 292 Knsbsn-Anrllgs unr! -^okvn ^-8«sstsi' kUi- linkksn unl> lllSüelivn ^-Illüliekvn-fsitsnkoüks '-Vsmsn-Ksfarmll08sn 295 WM" soroi>1 ab l-agen tielei'dai' "M« Z I.V/erner, Erfurt, Osmmweg 10. 5eWlk8 weipes I Veiremnekl Klsrke «LüeWtemvch" wird m bv-kg-kelmgeu sdgegedev, rolsuge Vorn! reiekt Wmen, Lrsurl AvfM Seksektmymtrsps 2 »72 V'.r. 18 ««daktton Postsl «««»oSd» «oimUtch I Mimmer 1 Nnnahm» Dil den Prö Au Vorsitz ! stand d 18 «bk unter L für ents Ir Partei r noch am D« bis zum lüum d, Dl anberau rlnzige gicruug D st» Pari Eisenba Ausbau D> stelltens WieSba D weigeru 40 Mai A I fassung, Fiihrer ziinr Sl diese A die wir der Ko Sach wahr Mau man von kriegj euros danke daß c des 1 volle, nicht aus Der gesan D liegt u einem ! unter c kraftvol dem W freudig! 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