Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 30.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192205301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-30
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.05.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nachrichten aus Sachsen Volksbegehren Das Gesamtministerimn hat durch Bekanntmachung das Volksbegehren auf Auslosung des Landtages zugelassen. Die Frist zur Stimmabgabe für das Volksbegehren beginnt Diens tag den 6. Juni und endet mit Ablauf des Montag den IS. Juni 1922. Die Stimmabgabe erfolgt durch eigenhändige Eintragung in die in den verschiedenen StadtbezirkSinspoktionen und deren Zweigstellen ausliegenden Eintragungslisten, und zwar darf jeder Stimmberechtigte sich nur in der Stadtbezirksinspektion eintragen, in deren Bezirk er Anfang Oktober 1921 gewohnt hat. Die Ein tragungslisten liegen in den unter A aufgeführten Stadtbezirks inspektionen Werktags von 8 bis 1 Uhr vormittags und 8 bis 0 Uhr nachmittags, Sonntags von 11 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags, und in den unter B verzeichneten Zweigstellen der Stadtbeziüsinspektionen Werktags von 11 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags und von 4 bis 7 Uhr nachmittags, Sonntags von 11 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags aus. Zur Ein tragung ist nur zuzulassen, a) in der Stadt Dresden, wer hier in die zuletzt abgeschlossene Wählerliste eingetragen ist, eS sei denn, daß sein Stimmrecht inzwischen verloren gegangen ist oder während der Eintragungsfrist ruht oder daß der Stimmberechtigte während dieser Frist an der Ausübung des Stimmrechtes behin dert ist, b) in einem beliebigen sächsischen Orte, wer einen Stimm, schein erhalten hat. Stimmscheine für die Eintragung zum Volks begehren werden nach denselben Grundsätzen erteilt wie die Wahl scheine für die Landtagswahl. Sie werden auf Antrag in unse. rem Wahl- und'Listenamt, Landhausstratze 17, Erdgeschoß, Werk tags von 7.80 vormjttagS bis 1 Uhr nachmittags ausgestellt; c) in Dresden, wer hier nicht in die Wählerliste eingetragen ist und keinen Stimmschein hat, aber sein Stimmrecht nachweist. Der Nachweis ist durch Vorlegen von Personalausweisen — Einwoh nerschein — zu erbringen, aus denen ersichtlich ist. daß der Be treffende zur Zeit der Eintragung die deutsche Retchsangehörigkeit besitzt, das 2V. Lebensjahr vollendet hat und in Dresden wohnt. Gegen die Ablehnung der Zulassung zur Eintragung ist Einspruch zulässig, der in unserem Wahl- und Listenamte, Landhausstraße Nr. 17, Erdgeschoß, Werktags von 7.30 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags schriftlich oder mündlich anzubringen ist. Soweit diefe Einsprüche nicht alsbald erledigt werden können, entscheidet dar über binnen einer Wocke die Kreishauptmannschaft. Die Ein tragungsberechtigten haben alle Spalten der Eintragungslisten vollständig und leserlich auszufüllen. A. Stadtbezirksinspektionen, (EintragungSzeit Werktags von 8 bis 1 Uhr vormittags, 8 bis 6 Uhr nachmittags, Sonntags 11 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags.) 1. West licher Teil der inneren Altstadt, Scheffelstraße 2 a, 2. Oestlicher Teil der inneren Altstadt, Landhausstraße 7, 3. Innere Neustadt, Düppslstraße 25. 4. Friedrichstadt, Löbtauer Straße 2. 5. Pir naische Vorstadt, Eliasplatz 5, 6. Seevorstadt, WalpurgiSstraße 4, 7. Wilsdruffer Vorstadt (nördlicher Teil), Ostra-Allee 81, 8. An- tonstadt (östlicher Teil), Radeberger Straße 1, 8. Leipziger Vor stadt (westlicher Teil), Leipziger Straße 40, 10. Südvorstadt, Vor- städte Räcknitz und Zschertnitz, Schnorrstraße 1, 11. Johannstadt (südlicher Teil), Kreutzerstraße 8, 12./18. Vorstadt Strehlen, Lan- nerstraße 5, 13. Leipziger Vorstadt (östlicher Teil), Fritz-Neuter- Straße 1, 14. Vorstadt Striesen (westlicher Te:l), Wartburgstraße 23, 15. Vorstädte Pieschen und Trachenberge, Bürgerstraße 63, 16. Wilsdruffer Vorstadt (südlicher Teil), Naternistraße 17, 17. Vorstadt Striesen (östlicher Teil), nördlicher Teil von Gruna und Seidnitz, Tolkewitz, Schandauer Straße 36. .'8. Vorstädte Trachau. Mickten. Kadih und Uebigau. Wildermannstraße 5. 20. Vorstadt Eotta, Stadtteil Leutewitz, Teil von Obergorbitz (so- genanntes Weidental). Lübecker Straße 121, 21. Vorstadt Löbtau ohne südlichen Teil, Tharandter Straßei, 22. Vorstädte Raußlitz und Wölfnitz, Stadtteile Ober- und Niedergorbitz, Wallmitzllr. 44 23. Vorstadt Plauen, südlicher Teil von Löbtau, Nötbnitzer Str. 2^ 84. Antonstadt (westlicher Teil), Louisenstraße 60 25. Jobauu- stadt (nördlicher Teil), Stepbanienstraß- 51. 26 Stadtteile Weißer Hirsch und Obcrloschwitz, Weißer Hir'ch, Bautzncc Straße 17. 27. Stadtteile Loschwitz und Rochwitz, NalhniiS Loschautz, Körner platz 3, 28. Stadtteil Blasewitz, Rathaus Naumaniistraßc '.3, 28. Stadtteile Lerchen, Kleinzschachwitz, Laubegast, Dobritz. Rat. Haus Leuben, Residenzstraße 23. 80. Stadtte le Kaitz, Mockritz. Gostritz, Kleinpestitz, Gemeindeamt Mockritz, Residenzstraße 5, 31. Stadtteile Briesnitz, Kemnitz und Stetzsch, Kemnitz, Bahn- straße 15. B. Zweigstellen. (Eintragungszeit: Werktags 11 bis I Uhr vormittags, 4 bis 7 Uhr nachmittags, Sinntags 11 Ubr vormittags bis 2 Uhr nachmittags.) Stadtteile Leubnitz, Neu- ostra, Torna und Prohlis, Leubnih-Neuostra, Teichplatz 3 a, Stadt, teile Altgruna. Seidnitz und Reick, Bodenbacher Straße 28, Stadt- teil Coschütz, Körnerstraße 17 a, Stadtteil Bühlau, Rathaus Bautz- ner Straße 66. Auszahlung der Ruhegehälter usw. Die Sächsische Staatszeitung veröffentlicht eine Bekanntmachung des Finanzministers, wonach vom 1. Juni 1922 an die LandeS- hauptkasse diejenigen Wartegelder, Ruhegehälter und Hinterbliebenen bezüge, die durch Postbarlcheck überwiesen werden, aus Kosten der Empfänger auszahlt. Di« entstandenen Kosten werden für jede» Rechnungsjahr in einer Summe jeweils bei der am 1. März erkol. genden letzten Auszahlung eine« Rechnungsjahres einbehalten. Die Berechnung der Kosten wird in der Weise erfolgen, daß die einzu- behaltende Summe keinesfalls die tatsächlichen Anslaaen der Staats, kaffe übersteigt, die nach den jetzigen Gebührensätzen bei der überwiegenden Mehrzahl der Ruhcgeldempfänger insgesamt zwischen 10 und 20 Mark betragen. Unter Berücksichtigung der Vorteile, die die Ueberweisung ins Haus bei den derzeitigen Straßcnbahnfahr- preisen bietet, wird dieser Betrag für den einzelnen kaum in« Gewicht fallen. Au« diesem Grunde hat sich auch der Vorstand der Ruheständler-Vereinigung mit der Neuregelung einverstanden erklärt. Natürlich bleibt eS nach wie vor jedem Versorgungsberechtigten, dem die Gebührnisse zur Zeit durch Postbarscheck überwiesen werden, unbenommen, statt der Auszahlung durch Postscheck die Ueberweisung ""hv . Postscheck- oder Girokonto zu beantragen. Vom 1. Junr 1922 an erhalten — von einzelnen, besonder« begründeten AuSnahmefallen abgesehen - alle Versorgungsberechtigten die Ge- bührmffe m der ab 1. April 1922 maßgebenden Höhe laufend aus- gezahlt. Die noch rückständigen Nachzahlungsbeträge auf die Zeit vom 1. April 1922 an werden ebenfalls am 1. Juni überwiesen werden. Nur bei einem kleinen Reste wird sich die Auszahlung noch bis in die Hälfle deS Jimi verzögern. Infolge Erhöhung des Versorgung»- Zuschlags zu den Wartegeldern, Ruhegehältern und Witwengeldern und des AuSgleichSznschlags zu den Kinderbeihilfen erhöhen sich übrigen« ab 1. Mai 1622 die VersorgungSgebührniffe wiederum. Diese Gebührnisse werden in der nunmehr ab 1. Mai zuständigen Höh« erstmalig am 1. Juli ausgezahlt werden. An diesem Tag» sollen zugleich diejenigen Mehrbeträge an Versorgungsgebührnissen ausgezahlt werden, die auf die Monate Mai und Juni entfallen. — Ankauf von Gold für das Reich. Der Ankauf von Gold für da? Reich dnrch die Reichsbank und die Post erfolgt in der Woche vom 29. Mai bis 4. Juni unverändert wie in der Vorwoche zum Preise von 1200 ^ für ein Zwanzigmarkstück, 600 für ein Zehnmarkstück. Für die ausländischen Goldmünzen werden entsprechende Preise gezablt. Der Ankauf von Reich Sstlbermünzen durch die Reichs« bank und Post findet unverändert zum >1 fachen Betrage des Nenn wertes statt. — Bautzen. Verleb« mit Milch. L« bestebt die Gefahr, daß unter dem Anreiz der steigende» Milchpreise die Milchfälschungen sdwohl durch Wasser- als durch Magermtlchznsatz überhand nehmen und zu fettarme Milch in den Verkehr gebracht wird. Di« mit der amtlichen NahnmgSmittelüberwachnng betrauten Stellen werden deshalb dem Verkehr mit Milch ihre ganz besonder« Aufmerksamkeit widmen. Es kann erwartet werden, daß bei der außerordentlichen Bedeutung unverfälschter und vollwertiger Milch für die allgemein« Volksgesundheit und besonder» für die Säuglinge und Kleinkinder in einer Zeit allgemeiner Teuerung Milcherzeuger und -Händler sich stirer Verantwortung d«r Allgemeinheit gegenüber auch ohn« be hördliche» Eingreifen bewußt sein werden. Denn auch di- aus reichendsten Mittel z. B. der Säuglings» und Kleinkinderfürsorge werden zum Teil vergeblich aufgewendet, wenn keine einwandfreie Kindermilch, die Grundlage aller Säuglings- und Kleinkinderfürsorge, gewährleistet ist. Jeder Milchfälscher sündigt gegen die BotkSgesund- heit. Wo trotzdem gefehlt wird, tritt Strafverfolgung ein. E« wird darauf hingcwiesen, daß nach dem Nahrungsmittelgesetz da» vorsätzliche und fahrlässige Zusetzen von Wasser oder Magermilch als Milchsälschung bestraft wird, und zwar kann die vorsätzliche Fälschung mit Gefängnis bis zu 6 Monaten und mit Geldstrafe bi» zu 15000 Mk. geahndet werden. — Beerwalde, Anitsh. Dippoldiswalde. Zum ehrenden Gedächtnis ihrer 18 im Weltkrieg gefallenen Helden hatte die Ge. meinde nach den Plänen de» Architekten Otto Wulle in Dresden eine heckenumschlossene Gartenanlnge mit einem in schlichten Formen gehaltenen Denkstein au« Lausitzer Granit schaffen lassen, deren Enthüllung und Weihe am Himmelfahrstag erfolgte. Nicht nur die gesamte Einwohnerschaft, sondern auch die Vereine der Nachbar- dörfer hotten sich zu dieser Feier eingesunden, um deren Verlauf sich Herr Gemeindevorstand Richter bemühte. — Döbeln. Der 21jährige ReichSwehrseldat Fritz Benne hat dem Oberstaatsanwalt Tr. Ahmuß aus Freiberg nach hart näckigem Leugnen eingestanden, daß er seine Geliebte, die 21jährige Fabrikarbeiterin Charlotte Hayde aus dem Stadtteile Kleinbauchlitz am Abend des 16 Mai bei einem Spaziergang in die Mulde ge stoben hat, um sich der Unterhaltspflicht dem in drei Wochen zu erwartenden Kinde gegenüber zu entziehen. — Chemnitz. Die Stadtverordneten haben eine Schenkung de» Fretberin von Kohorn angenommen, wonach der Gasthof Waldesruh in Döntschten bei Schmiedeberg in den Besitz der Stadt übergeht, um 80 bis 100 schwächlichen Kindern Erholungsaufenthalt zu gewähren. — Löbau. Ter katholische Elternrat hatte am 26. Mai die katholischen Eltern und alle Freunde der kathol. Bekenntnisschule zu einem Vortragsabende in» Hotel „Wettiner Hof" geladen und als Redner dafür Herrn Lehrer Julius Rolle, Dresden gewonnen. Dieser verbreitete sich in recht eindrucksvoller Weise über das Thema: Warum stehen wir ein für d e christliche Bekenntnisschule k An der Hand von rechtlichen, religiösen und pädagogischen Giünden wurde überzeugend nnchgewiesen. welch hoher Wert der chcistlichen Er ziehung innewohnt. Für unsere Verhältnisse war eS interessant zu hören, wie besonders auch die wenig gegliederten kathol. Schulen geeignet sind den modernen Arbettsichulgedanken zur Durch übrung zu bringen und daß nicht alle« Heil auf pädagogischem Gebiete allein in reichgegliederten Schulen zu suchen sei. In der Ansiprache kam neben zahlreichen Anhängern auch ein Gegner der Bekenntnis, schule auSgieb g zu Wort, dem vom Vortragenden sachlich aber schlagend erwidert wurde. Al« Erfolg des Abends konnte der Vor sitzende de» lathol EliernrateS, Herr Schneidermeister Kromer, zahlreiche Anmeldungen zur Kathol. Schulorganisation Deutschlands und einen namhaften Geldbetrag buchen. Die Gegner unseier kathol. Schule aber werden durch die Veranstaltung erfahren baden, daß die kathol, Eltern LöbauS nicht gewillt sind, sich ihre Schule kampflos nehmen zu lassen Aus Dresden —* Das Presseamt deS Polizeipräsidiums teilt fol- gendeS mit: Durch das überschnelle Fahren der lchweren Kraftwagen werden die Grundstücke, insbesondere auch die Häuier mit offener Bauweise, z. B. in der Ccmaleliostraße und in den Voronen, derart erschüttert, daß sie Schäden erleiden. Das Polizeipiäsidium weist darauf hin, laß für Kraftfahrzeuge von mehr als 5,5 Tonnen Gesamt gewicht — ganz gleich ob beladen oder leer — 10 km Höchst geschwindigkeit vorgeschricbcn ist. Durch verschärfte Koutrollen werde» die Führer schneller rahr.nder Fahrzeuge sesigcstclll und zur Anzeige gebracht werden. — Am 25. d M. ist die Witwe Anna Krzenek in Kötzschenbroda, Meißner Strohe 53, tot aurgefunden worden. Die sofort im Beisein der Staatsanwaltschaft von der Landeskriminal» Polizei und Landgendarmerie au genommenen Erörterungen haben ergeben, daß an der Frau ein Raubmord verübt worden ist. Der Tal verdächtig ist ein dort wohnhaft gewesener Unter Mieter, der seit einigen Tagen verschwunden ist. Seine Verfolgung ist aufge- nommen worden. AIS Täler kommt der doit wohnhaft gewefeu« Kaufmann Alired Wilhelm Zscherpe, am 22, Juni 1801 in Semmels berg bei Meißen geboren, m Frage. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Landlriminalpolizei in Dresden unter Hinweis am nach stehende Belohnung, deren Verteilung die Zcmralleitung der Landes- trimmalpolizei sich Vorbehalt. Auf die Ergrersung de» Mörder» sind 1000 Mk. Belohnung cmSgesetzt. — Am 26. d. M. ist in Laube gast die Leiche eines etwa 20jährigen Menschen auS der Elbe gelandet und nach der Halle auf dem Totkewitzer Friedhof übersührt worden. Der Tote ist von schlanker Statur, hat dunkelblondes halblanges Haar, vorspringende Zähne, ist bartlos und nur mit weißer Sporthose, darüber rote Badehose, bekleidet. Sachdienliche Mitteilungen erbittet das Polizeipräsidium Dresden, Schießgasse 7, II., Zimmer 128, —* Um tariswidrige Benutzung -er Umsteigefahr scheine zu verhindern, weiden diese Scheine von Dienstag den 30. Mai an in bcst>mmlcr Weil« gekennzeichnet. Fahrscheine ohne diese Kennzeichnung sind ungültig und werden eingezogen. An das Fahr- pcrjonal sind die erforderlichen Anordnungen bereits ergangen. —* Die Nachrichtenstelle der Ober-Postdirektion teilt mit: Für die Dauer der Ausstellung „Jahrcrfchau Deuilcher Arbeit Dresden" — 1. Juni bis 15. September — wird auf dem Gelände des Städtischen AusstellungSPaiaste« eine Posianstalt mit Telegraphen- und Fcrnsprechbetrieb — jedoch ohne Annahme und Ausgabe von Paketen — eingerichtet. —* Abschied bei Sarrasani. Neue Ueberraschungen. Heute verabschieden sich all jene Künstlerscharen von Dresden, die >m Monat Mai im Mittelpunkte der Bewunderung und der Heiterkeit ge standen haben. Von morgen ab treten neue Ueberraschungen auf den Plan. HanS Stosch-Satrajani hat eine „Revue der Rätsei" zusammen gestellt, die alsbald zum Tagesgespräch von Dresden werden wird. Gemeinde- und Vereinsnachrichte« Z Chemnitz. Was am Echulsonntage nicht hatte ins Werk gesetzt werden können, die Abhaltung einer Versauunlung katho- lischer Ellern außerhalb der Kirche, wurde am Montag den 22. Mai nachgeholt. Vor einer zahlreichen Hörerschaft hielt der Reichs« tagserbgeordnete Herr Hermann Hofmann aus Ludwigshafen einen ausgezeichneten Vortrag über die christliche Bekenntnis schule. Bei seinem Auftreten schon sympathisch begrüßt, weil dom Schuljubiläum her noch in bester Erinnerung, legte er in vortresf- licher Weise den Kampf um die Bekenntnisschule dar in den Par- lamenten von der Revolution bis zur Annahme der Reichsver- fassung, sodann die Verhandlungen der Parteien bis zur Fest stellung des Entwurfes zu einem Neichsschulgesetze, endlich die Folgerungen, die wir für die Zukunft daraus zu ziehen haben. Die Ausführungen wurden in so fesselnder Weise gÄoten, im letzten Teile namentlich auch die Saiten des Gemütes in Schwin gungen versetzt, daß die Zuhörer anderhalb Stunden lang an den Lippen des Redners hingen, seinen Gedanken mit Aeußerungen lebhafter Zustimmung folgten und am Schluß mit stürmischem Beifall dankten. Eine Aussprache, die sich anschloß, behandelte ganz besonders die schmerzvolle Tatsache, daß die katholische Elternschaft von Chemnitz wie auch die Lehrerschaft — als eine geringe Minderheit gegenüber der großen Masse der anderen —. infolge der Neuwahl deS städtischen Schulauöschusses ohne Vertre. tung in dieser Körperschaft machtlos und rechtlos dem entgegen- sohen muh, waS über die katholischen Schulen verfügt wird. Ein solcher Zustand, obwohl begründet in dem famosen sächsischen UebergangSschulgesetze, kann auf die Dauer nicht bleiben. Der Herr Abgeordnete Hofmann zeigte, indem er in die Besprechung eingriff an einem Beispiele aus seiner Erfahrung, wie eine kleine Schar von beherzten Männern unter zielbewußter Führung eS I dechin bringen könne, daß man sie hören und ihnen ihr Recht z». kommen lassen müsse. Eine Entschließung wurde gefaßt und ein stimmig angenommen. Sie wird den betreffenden Instanzen zur Kenntnis gebracht werden und hoffentlich nicht ohne Berückjichti gung bleiben. Stehe» wir Katholiken in Chemn.tz auch einer großen Schar von Gegnern der christlichen Bekenntnisschule gegen über, so wollen wir doch nicht verzagen, sondern tapfer ansharren im Vertrauen auf Gott und unser gutes Recht und auf unsere Vorkämpfer, die Zentrumsmänner im Reichstage, von denen einer in so liebenswürdiger und opferwilliger Weise unserer Bitte, zu uns zu kommen, gefolgt war. Ihm, dem Herrn Oberlehrer Hermann Hosmarn, sei auch an dieser Stelle herzlicher Dank ab- gestattet. Folgende Entschließung wurde angenommen: Die am 22. Mai 1622 in der Reformschule versennmelten katholischen El tern erheben schärfsten Einspruch dagegen, daß die katholischen Schulen und die katholische Elternschaft im Schnlausschuß keine Vertretung mehr haben und daß deren Angelegenheiten in Zu kunft ohne ständige Beratung erledigt werden sollen. Sie fordern, daß mindestens ein von dem katholischen Hauptelternraie be- stimmter Vertreter dem SchulauSschnsse beigegeben wird, wäre es auch nur mit beratender Stimme — ein Recht, wie es der Zen- tralschulpflegschaft seit Jahresfrist zugestanden worden ist. § Bautzen. (Kath. Mcinnerverein.) In der unlängst stattgehabten Hauptversammlung wurden die Vorstandsposten de- setzt wie folgt: Erster Vorsitzender Studienrat Tr. Jehne, zwei ter Vorsitzender Domschullehrer Wenzel, erster Schriftführer Tischlermeister Kühn, zweiter Schriftführer Domschullehrer Barthel, Kassenführer Domschullehrcr Nehde, Bücherwari Schneidermeister Knappe, Vergnügungsleiter Schneidermeister Krautwurst. Zu Beisitzern wurden gewählt Kaufmann Hil - 8 er, Tischlermeister Kernig, Bierhändler Franz Richter, Arbeiter Johann Richter, Kaufmann Weltschek, Stadthaupt kassendirektor Zimmermann. Der Verein tritt in das 37. Jahr seines Bestehens ein. Die Mitgliederzahl beträgt gegen wärtig 200. Die am 80. April 1891 zum letzten Male dnrchge- sehenen Satzungen wurden einer abermaligen Veränderung un terzogen. Herr Oberjustizsekretär a. D. Schier« ck. der dem Vereine 25 Jahre angehört und davon 24 Jahre bis in sein gegen wärtig hohes Alter hinein mit großer Liebe zum Vereine dak Amt des Kassierers äußerst gewissenbaft führte, wurde zum Ehrenmitglieder ernannt. Am Himmelfahrtstage veranstaltete der Verein einen Familienabend, der sehr gemütlich verlief. Da in der Gemeinde die Sammlung für die neuen Glocken in Um lauf ist, so dielt der Vorsitzende einen Voriraa über die „Ge schichte der Glocken und ihre Herstellung". Daran schloß sich der Vortrag des Clcdichtes „Der Glockenguß zu Breslau", vorgetra gen von Herrn Seminaristen Sockel. Um die weitere Ausge staltung deS Abends machten sich dnrch Klavier-, Gcsanas- und humoristische Vorträge verdient die Herren Seminaristen Liens- kowsky, Hose und Dietrich. Dazwischen wurden von den Anwesenden mit großer Anteilnahme gemeinsam Volkslieder ge sungen. Mögen die Familienabende des Männervereins in der Gemeinde rechte Zuneigung finden! Der Vorsitzende freute sich, unter den Anwesenden besonders Hochw. Herrn Konsistorialraj Löbmann begrüßen zu können. Theater und Musik ----- Dresden. Neustädter SchausvielbauS. (Urauf führung: „Hein richderBealncker," Groteske von I. Meyer- Gr äse.) Der Antor isi Kunstichriftstellcr. Kein übler. Man hat so manche „alänzende Sacke" von ihm gelesen- Aber man bot ihn leider auch lchon einmal im siaalsicken Sckoii'vielkans oiiigesübrt. Und wühle sckon, daß Tbeat.rltücke nickt seine starke Seite sind: Wie eS wobl überhaupt Liter« voikommt, daß Vlaude-er im Dramatischen Verlagen. Sckulbeisv eler Prest er, Moli är. ?Ns man los „Groteske", lckmunzelte man. Man vermutete eine Persiflaac. Und g ng ins Theater. Daß ein schwaches Stück entsttben würde, füölte man nach den ersten Siknen. Trotzdem es kiacntlick ein „starkes" Stück ist. Stacken Tabak ist man aber heutzutaee gewöbnt und man pflegt cin Auge znzudrücken, wenn Geist wallet und wenn die Salyre erzieherisch wiiken soll. Nichts davon bei Meyer-G-äfe. War icbon sein Alt- siädter Ersola fragwürdig, so gab eS diesmal nur, aber nur einen Daisteller-Ersolg. Denn dieses Sammelsurium von Humbug tann leibst ein von literarischen Sudeleien noch n ckt verdorbener Magen schwerlich vertragen. Zugegeben: ab und zu blitzt ein ulkiaes Schlag wort auf. Aber man wartet ganw Einöden lang auf Wicderboiung, io wie man aus der Fahrt nach Berlin 'önnlich eine Station herbei- sebnt. Der Rest ist Frivolität, geschmacklose» Wildern ans fremden Gebieten, Unanständigkeit. Keinesfalls aber Erotik. Die Inhalllosin» keit wieder zugeben, erlaffe man uns. Jemand flüsterte mir zu:,Die Krcnttbeit eine» Volke» erkennt man an seinem Tkeaierl In der Tat, man erstellt deutlich unseren Tiesstand. — Die Darstellung war allent halben gut, Lydia Busch und Straube io gar prima. Al» dieser einmal den Ausruf „Blech!" in» Publikum schleuderte, fand er reich. licheS Verständnis. Aolr. Letzte Telegramme Das Ergebnis der Berliner Elternratswahlen 'Berlin, LS. Mai. Die Elternbeiratswahlen, die gestern ans den 580 Gemeindeschulen und den Mittel« schulen (Sroh-BerlinS stattfanden, sind bei einer Wahl» beteilignng von etwa 60 Prozent gegen etwa 45 Prozent vor zwei Jahren, ohne Zwischenfälle verlaufen Bis zur Stunde liegt etwa ein Drittel der Ergebnisse vor. Aber schon nach ihnen kann man einen durchschlagenden Sieg der christlichen unpolitischen Liste verbürgen. Die An hänger der weltlichen Schule haben überall Sitze ver loren. Nach vorläufigen Meldungen erhalten die christ lichen 1481, die weltlichen 572 Sitze. Die Reichsregierung auf der Eröffnung der Iahresschau Al» Vertreter der Rei-bsregiernng wird RcichswirtschastSmmister Schmidt der feierlichen Eröffnung der JahreSschan deutscher Arbeit Dresden Donnerstag den 1. Juni beiwobnen. Der ReichSmirtschaflS- minister trifft bereit» am 81. Mai in Dresden ein. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Rudolf Linzen; für den Inseratenteil: Josef Fohmann. — Druck und Ver lag der »Saxonia-Buchdruckerei G. m. b. H. in Dresden. Devisenkurse im Freiverkehr mittags 12 Uhr, mitgeteilt von der Tommerz, und Privat-Bank, Filiale Dresden Berlin 29. Mai Seid Brief Neuyork . ...... 1 Dollar 283.- 284.— Paris . . e » « » , » 100 Ak« 2600.- 2613.— Zürich . . 100 Fr. 5465.— 5470.— Stockholm. 100 Kr. 7290 — 7S00.— Prag . . « ^ . 100 Al. 540,— 54«.— London. . . . . . I Psd. Sterl. 1269.— 1275.— Holland . 100 Fl. 11000- 11050.— Kopenhagen 100 Kr 6055.— 6065.—
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)