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scn, dünn koimnt auch diese Blutschuld auf das Haupt der Geno'ien, mag die „Dresdner Volksztg." dies auch leugnen wolle». Diese Tatsache halte man sich vor Augen und l,al den besten Vers auf die „Gcschwollenheil" der neuen .kullnrpartei. Tie Sozialdemokratie will die Todesstrafe ubichchjen. verherrlicht aber den Mord, der den Zweck er füllt, das Hecht sie will eine Schar von Mördern groszziehen, die politische Gegner durch ein vaar „Nevolverkugeln ge- linde" beseitigen. Tb dann diese Mörder aus „Idealis mus Oberführer im Znlnnstsstaate iverden oder in einem Sanawriuni erstklassig verpflegt iverden sollen, darüber habcu wir in der roten Zeitung noch nichts finden können. Vielleicht koninit dieser Tage auch noch ein entsprechender Voricülag. Die ganze bürgerliche Gesellschaft hat den Mord als <incs der schweiften Verbrechen gebrandmarkt, nur die So zialdemokratie verherrlicht ihn. DaS ist ein Stück der neu n Moral der Volksbeglücker. Wir gratulieren dem Liberalismus zu diesen, Bundesbruder mit der Pistole in der Hand. Hier sind die Absichten und Gesinnungen der Sozialdemokratn ossen zutage getreten; sie lief-, die heuch- leri'ü e Maske fallen und trat auf als eine Partei, die vor keiner Gewalttat znrückscheut und doch man staune — eine Partei des Friedens sein will! Sozialdemokratische Desperadotaten. Wir», den 18. Sevtcmber tvlt. Die Reichs-Hauptstadt steht unter dein Eindrücke einer wzi .Ideniokralischen Revolte, die von der Judenpresse ver geblich zu einer Teueruugsrevolte umzulügeu versucht wird. Teueruuqsrevvlte» iverden von Leuten gemacht, die von -Hliuaer und Rot zur Verzweiflung getrieben iverden und die gegen ihre Ausbeuter mit Gewalttaten Vorgehen. Tie beiipieiloseu Erzene aber, deren Schonplatz gestern Wien geil en» ist, wurde» von dienten gemacht, denen die Teue rung nicht mehr webe tat als anderen Menschen, und sie wurden aege» diente begangen, die selber zu de» Opfern der Demiuna zählen. Es gab gestern arge Erzesse gegen die Gcwmiheit der Steuerträger, di? von den sozialdemokra- tiftbe» Volksrettern um Hnnderttausende von Kronen armer gem- >l;t wurden, gegen kmislente und Handwerker und son- ftige arme Tmisel. Gestern hat eS sich gezeigt, wie vorziig lieb Ministerpräsident Baron Gautsch die roten Pappen heimer abkonlerseite, als er in der jüngsten Konferenz der Klnbm »ner von Elementen sprach, die der Bevölkerung zu den E- wen der Teuernng »och die dieiden von revolutionären Am schreitnngen bescheren möchten. Wie habe» die PernerS- dorier, Seil: n,id Daszgnsli dagegeii ansgeschrien, aber »hon drei Tage nach der Dbmännerkonferenz ivnren die Worte des Ministerpräsidenten vollauf bestätigt. Das war gestern ein roter Sonntag in Wien, n» den i n Adler, Ellenbogm, Schuhiiieier und Genosse» noch lange denk>» iverden. Eine grosze Piotestversaniinlniig gegen die Tem'rnng iuar von den roten Organen angeküiidigt ivorden. Die ganze sozialdemokratische Mannschaft erschien ans dein Plane, ivo sie von zahlreichen Redner», zumeist sozialdeino- trati'che» Abgeordneten, mit dem revolutionärsten Wort schwall bearbeitet wurde, und dann ging'S loS. Ein Hagel von Steinen flog zu de» Fenstern des Rathauses empor, die zertrümmert »»irden, ebenso wie die kostspieligen Gas- kandelaber in der Nähe des Rathauses. Und die Partei, die mit dein Gemeindevermögen, mit der stolzeil Burg des Bürgertums, mit dem Vermögen der Steuerzahler jo ge wissenlos umgeht, diese Partei will die Verwaltung Wiens erobern?! Das könnte schön werden, wen» Schnhmeier oder Adler, die geistigen Häupter der gestrige» Straszen- krawalle, je de» Bürgermeisterslnh! Wiens besteigen sollten. Aber vorderhand ist es noch nicht so weit. Vorderhand müsst» die Wiener Steuerträger noch ihr Privateigentum und ihre Leistungen für die Allgemeinheit von Militär und Polizei argen Schnhmeier und Genossen, gegen Temolierer und Langfinger schützen lassen. Erschreckend sind die Einzelheiten des gestrigen Tages. Rack, de» Erzesse» beim Rathanse tobte die Wut der Ge nom» sich zunächst am Inftizpalais und am Gebäude des Veil, Atnngsgerichtshvses ans. Der anarrichlete Sclzaden, der ans dem Säckel der Steuerträger bestritten werden m»s',, riebt in die Hnnderttaniende. Noch ärger aber wütete die roie Horde ans dem Wege nach Ottakring, in der Lercl »selber Strafte und in der Flo, ianigaiie und in deren Seit'n aisse». Hier bekamen die Kanslenle und Gewerbe treibenden, du? Handwerker und all die kleinen teilte die Fnriorge der Sozialdemokraten zu verspüre». Kein Aus- cin Aei lag, katalog der Firma, der aus den ersten zwei Seit » ganz harmlose Sachen anpreist, ans den nächstfolgen den Seiten dagegen Dinge, die eine Spekulation ans die niedi iasl.ni Triebe darstellen Es fehlt auch der diese» Machwerken eigentümliche Reklametrick nicht: „Wegen allzu realiftinher Schilderungen beschlagnahmt, aber wieder frei- gegeben." Wie gar nicht anders zu erwarten, wird von diesen ..Schriftstellern", die dabei nur ihre eigene Lüsternheit der Welt offenbaren, der katholische Klerus in den Kot gezogen und mit Stinkt omben beworfen. Ei» Geschäft, um das ein leinlicher Mensch diese teilte, „Schriftsteller" wie Verlag, nicht beneidet. Von einem dieser Machwerke hatte die „Köln. Volks,zeitg." geschrieben, nianches darin sei „so schön erzählt, das-, ein Kolportageverlag niedrigster Sorte gelb vor 'leid werden könnte". Tie vernichtende Kritik, die in dien» Worten enthalten, hat der Verlag benutzt, um damit ans einem Prospekt?, den er versendet, .Reklame zu machen! Das redet Bände! Taft Leute seine Machwerke unter solchem Zeug heransgibt, ist eine ungewollte, aber zu- tressende Kritik derselben. Nur möchten wir an die Evangelisationsgesellschast, unter deren Fittiche sich Leute geslnclstet hat, speziell an den Herrn Pfarrer Horst (Berlin), als deren Vorstand, die An träge richten, ob solcherlei Kreise Mitglieder der Evangeli- sationsgesellschast sind, und ob das mit der Moral des Evangeliums vereinbar? Die Staatsanwaltschast aber, die Leute einmal a»ge- iufkii hat, dürste Anlaft nehme», sich dort näher Iiniznsehen und die „pikante" Lektüre einer gründlichen Prüfung z» nnterwersen lagefenster, keine Jirmentafel, kein Schild, keine Reklame- lampe blieb von der Wut des Janhagels verschont. Alles wurde zertrümmert. Manche Läden wurden geplündert, in anderen die Verkaufsobjekte vernichtet. Ganze Vermögen wurden so von der Sozialdemokratie binnen wenigen Stun den ruiniert. Die Fenster der Wohnungen nmrden mit Stöcken und Gummiknütteln eingeschlagen, die der oberen Stockwerke mit Steinen eingeworfen. Selbst die Keller- Wohnungen der Armen wurden verwüstet. Tie Gaslaternen der Kommune wurden zerstört und Volksschulgebäude demo liert. In Ottakring, der Hochburg Schuhmeiers, wurde das liebliclze Spiel fortgesetzt, bis endlich Militär dem roten Hexensabbat ein Ende machte. . . . Hunderte von kleinen Wiener Geschäftsleuten und Wohnnngsinhabern sind durch die Sozialdemokraten um grofte Beträge gelvalttätig beraubt worden; so manchem droht der finanzielle Ruin. Wiens Steuerträger sind um Unsummen erleichtert worden. Militär und Polizeimann- schasten sind um ihren freien Tag bestohlen worden, von den vielen Verletzten unter ihnen gar nicht zu reden. (Ge holfen wurde durch den ganzen Skandal aber keinem ein zigen Menschen. Das ist die konsninentenretterei der Sozialdemokraten! So schaut ihre Teucrungabhilse aus; sie haben einen ver brecherischen und leider vielfach gelungenen Anschlag auf die Steuerträger und den Mittelstand vollführt. Zer splittert und vernichtet liegen Gemeinde- und Privateigen, tum im Werte von viele» Hunderttausend!» auf der Strafte. Aber alle Großbanken, alle jüdischen Geschäftspaläste, die Börsen, die Paläste der vielprozentigen Volksansbeuter, sie stehe» noch unversehrt auf ihren Plätzen. Ihnen lieften die Adler und Tchuhmeier kein Fensterchen anrühren. Rot- fthilds, Gnttmanns, Tanssigs, kestraneks Paläste blieben unbehelligt. Wien hat nun die Dualitäten der sozialdemokratischen Konsumentenretter und ihrer jndenliberalen Hintermänner, den es im Juni anfgesessen ist, am Werke gesehen. Tie sozialdemokratischen Führer haben sich in ihrer wahren Ge stalt gezeigt: Als Leute, die eine Tesperadopolitik machen, denen das Leben und das Wohl der Mitbürger gleichgültig ist und die eine Millionenstadt ohne Zögern ins Unglück stürzen, wenn eS ihre Parteibedürfnisse zu erfordern schei ne». Aber die Verbrecher von gestern werden ganz andere Früchte ernten, als sie sich erhofft haben möacn. Dre-dcri, den IN. Scp.ember 19N. — Dir dcntsch französischen Unterhandlungrii. Staats sekretär v. Kiderlen-Wächter überreichte am Montag dem fia»zwischen Botschafter die deutsche Antwort auf die fran zösischen Vorschläge. Ueber den jetzigen Stand der Ver handlungen schreibt der „Matin": „Wir glauben zu wissen, das; Deutschland Zugeständnisse gemacht hat; aber wir fürch ten. das; diese Zugeständnisse »ich: genügend sind, »in ein Abkommen bereits als gesichert anznsehen. Wir wollen jedoch nicht ungeduldig iverden, denn wenn wir den Ab stand, der jetzt noch besteht, mit dem vergleichen, der noch vor 11 Tagen den deutschen Standpunkt von dem französi- 'chen trennte, w müssen wir anerkennen, das; ein ansehn liches Stück Weg in der guten Richtung znrückgelegt ivor den ist." Ter „Figaro" schlägt Hohe Töne an in einem Ar tikel: „Wenn der Krieg ansbreche» sollte!" Er erinnert an die Zeiten der Jeanne d'Arc und der frarzösischen Nevo- intivnskriege und kommt z» folgenden Schlußfolgerungen: „In einem Krieg würde heute Frankreftch für die edelsten Ideale kämpfen, die rin Volt begeistern kann, es würde nicht nur ungerecht? Angriffe abwehren, sondern auch die Aus gabe übernehmen, die traurigen Niederlagen von 1870 aus- znlöschen und unsere geliebten Brüder in Elsnft-Lothringen zu befreien! Ja, wenn Tentschland uns zum Kriege zwingt, jo wird man von einem bis zum anderen Ende Frankreichs den Rns hören, der die Kräfte unserer Armee verzehnfacht: Vorwärt! Vorwärts für Elsaß-Lothringen." Taft doch die französische Presse das Täbelrasseln nicht lassen kann. — Der ReichStagSabgeordUlte Liebrrmann v. Sonne«- lierg ist heule Nacht im Alter von 63 Jahren gestorben. Er war Mitbegründer und Vorsitzender der deutsch-sozialen Partei n >d s.-it 11103 der deutsch-sozialen Nekoimpa-tei. De,» Reichstage gehört er seit 1390 on. — Tie Kandidatur des Grafen Paul v. Hoensbrocch im Reichstogswahlkreste Osnabrück wird von der L?itm g der Fortschrittlichen VolkSpurlei'nicht anerkannt. Die» l e gab die Erklcnnng ab, daft sie jede Unterstützung der Kandidatur des Grasen Hoensbroech ablrhne, nachdem die Bemühungen, sie im Interesse der liberalen Einigung in der Provinz Hannover znrückznziehen, vergeblich gewesen seien. — Dennoch eine „Flvitc»"-Bcrmehr»ng. Der Kaiser hat wie die „Mil.-Pol. Korresp." meldet bei der Maiiöverschluftlritik am 13. d. M. den Fliegerosfiziere» ,zn- gesichert, daft das .kriegSministerinin baldigst beim Reichs tage eine Forderung für die Vermehrung der militärischen Flugzeuge einbringen werde. Im letzten Etat für die Ver waltung des Reichsheeres findet sich unter dem Kapitel 39 „Festungen, Ingenieur-, Pionier- und VerlehrSwesen" die Summe von eliva G/, Millionen Mark für den Uehungs- und Unterrichts fands der Verkehrstrnppen eingesetzt. Aus diesem Fonds sind die bisherige» Versuche mit Flugzeugen in der Hanvtsache miibestriUen worden. Frankreich hat für 1912, !m Ordinarim» und Erlraordinariiim, rund 17 Millionen Franken zum Ankanse von Flnrzengen vorge sehen. Ter Finaii.zminister hat hierbei an den Vorschlägen seines Kollegen vom Kriege nicht einen Eentime gestrichen. Es bleibt gbznwgrte», wie sich der Reichstag zu dieser Lnstflotteiivermehrung stellt. Dir Phantasie Bcbrls ist seit Jahren bekannt und Hai ihm schon manchen schlimmen Streich gespielt; das Tollste aber leistete er sich in Jena, als er anssührte: „Es war der gegenwärtige Erzbischof von München, der >903 mir unserem inzwischen leider verstorbenen Ge nosse» Frcinz Joseph Ehrhardt im To», zi, Speher und an möglichst ruhiger Stelle, unter de» Kaisergräber» (Heiter keit), die Vereinbarungen für die nächsten Landtagswahle» traf, und sie sind auch durchaus eingehilten worden." Diese Behauptnngcn sind von Anfang bis zu Ende frei erfunden. Schon die Zahl 1903 ist falsch; damals fanden in Bayern gar keine Landtagswahlen statt. Richtig ist, daß das Zentrum mit den Sozialdemokraten sich der- stündigte, uni die Liberalen so zu dezimieren, daß sie sich einer fortschrittlichen Wahlreform nicht mehr widersetzen konnten. Aber falsch ist. daft der Erzbischof von München dje Verhandlungen für die Pfalz führte; der Abgeordnete Tr. Jäger hat schon wiederholt mit Namensunterschrift erklärt, daß er die Verhandlungen leitete. Es ist vollends ein Pro- dnkt der Bebelschen Phantasie, diese Verhandlungen in die Kaisergräber zu verlegen; zuerst sollte es jahrelang die Tomsakristei zu Bamberg gewesen sei». Als man diesen Schwindel nicht mehr aufrecht erhalten konnte, kam das Mcirclxm von den Kaisergräberu auf. Wir können dagegen feststellen, daß in einer Weinstube zu. Speyer die Besprecht», gen stattgefunden haben. Mai, sieht also, daß die Bebelsche Phantasie wieder einmal einen recht weiten Spielraum gehabt hat. — Tcr letzte Tressorschlüsscl der Reichsschuldenkvniinis- sion kann imumehr. wie uns der Neichstagsabgeordnete Erzberger mitteilt, zum dauernden Zeichen der Vergänglich keit irdischer Schätze im Neichsschatzamte aufbewahrt iverden. Am 15. September trat die Reichsschuldenkommission zum letzten Male in Tätigkeit, um durch zwei ihrer Mitglieder den Tresor öffnen zu lassen. Vom l. Oktober ab wird das Schatzamt die 26 Millionen des Hinterbliebenenfonds allein verwalten, während weitere 2l Millionen Mark in das Reichsschuldbuch eingetragen sind. Die iKeichsschuldenkom- mission hat künftig nur noch die Kontrolle des Juliusturmes in Spandau (der heutige Kommandant der Festung hatte als junger Leutnant einstens die erste Wache vor dein Juliusturnre unter sich), die Kontrolle in der Neichsbank und in der Schuldenverwaltung. Ter ehemalige Stolz der Neichsschnldenkominission. das Vermögen des Jnvaliden- fcndtz, ist am 1. Juli d. I. endgültig verschwunden; 561 Millionen Mark wurden 1 >"3 für die Kriegsinvaliden aus der französischen Entschädigung genommen; am 1. Juli I'Oj war alles Geld „alle". Wie stolz und geräumig waren ehemals die Tresors »n Neichszustizamte, das in seinem Parterre den Fonds barg ; in ft dieser stark unter bayrischer und badischer Verwaltung stand, sah man bis auf seine letz ten Reste ihm an Was der Hinterblicbenenversicherungs- fonds von ihm i'ib-'rii.'chni, das ist oas bayrische „Reservat", SlaalSanIeihen, das Stück zu 300 000 Mark. Solclje Wert papiere halte man kaum nötig, einzuschlieften; denn diese sind nnverkänslich. An die Stelle der großen Räume im Reichsjustizamie ist nun ein kleines Zimmer im Neichsscl>atz- ciinte getreten, allwo der Nest in diebeS- und feuersicherer Hut sich findet. Tie Reichsschuldenkommission tritt von der Verwaltung desselben zurück; wenn bisher vier Schlüssel — stets in vier verschiedenen Händen — erforderlich ivaren, um die Eiseiikammern zu öffnen, Papiere zu entnehmen und die Zinsscheine im maschinellen Handbetriebe abzureißen, so genügen ab 1. Oktober zwei Beamte des Reichsschatzamkes mit zwei Schlüsseln. Ter letzte Trejorschlüssel des Neichs- invalidensonds ist in Pension gegangen; schade darum, es war zu früh. — Singers Nachfolger. Als Nachfolger Paul Singers im Vorstande der sozialdemokratischen Partei ist der Nechts- e.iiivalt Haase in Königsberg gewählt worden. Aus der Be sprechung der Wohl ging hervor, daft Haase sich nicht allge meiner Beliebtheit erfreut. Bebel empfahl ihn aber aufs wärmste, und eine solche Empfehlung ist immer noch für die Mehrzahl der Genossen bestimmend. Interessant ist, daft Haase ebenso wie Singer, an dessen Stelle er tritt, jüdischer Abkunft ist. Oefterreia, Un8«rrr. — Zur Fleischeinfnhrfiage. Bei einer am 18. d. M. zwischen den beiden Ministerpräsidenten staltgehablen Be sprechung wurde verei»ba:t, daß die Verhandlungen über die Fleischfrage durch Unterhändler am Freitag oder Soim- abcuv in Budapest beginnen sollen. — Zu unbedeutenden Ruhestörungen kam es am Montagabend im Bezirk Ottakring. Viele Personen wvrden verhaftet. Die Bereitschaft des Militärs wurde um 10 Uhr abends aufgehoben. Don den 263 Verhaftungen, die bei den fonnlägigen Kundgebungen vorgenommen worden waren, entfallen 1l7 auf Ottakring und die übrigen aus die anderen Wiener Bezirke. Tpanlen. — Die Ausständigen in Valencia verübten Sabotage akte; sie durchzogen die Straften unter Hochrufen aus die Republik. Wege» des revolutionären Charakters der Be wegung wurde die Leitung der Provinz den Militärbehörden übertrage», die Truppen anmarschieren ließe». Zwischen den Ausständigen und den Sicherheitsorganen kam es mehrfach zu Zusammenstößen, bei denen Schüsse gewechselt wurden. Der Nachmittag ist verhältnismäßig ruhig ver- laufen. In Saragossa herrschte nachmittags Ruhe. In Barcelona und den benachbarten Städten streikt kaum em Prozent der Arbeiterschaft. In Bilbao herrscht ebenfalls Ruhe. Die Banken sind geöffnet. Die Straßenbahnen und mehrere Züge verkehren. Vier Anaichisten wurde» in Bilbao verhaftet. Rußland. — In eiuem dem Hinscheide« Stolypiu« gewidmeten Leitartikel der „Nvssija" heißt cS: „Stolypin ist ermordet, aber nicht besiegt worden. Dieser Tag und diese Stunde werden in der Geschichte Rußlands ausgezeichnet werden; denn wie geistig reif auch das russische Volk ist, kann eS doch nicht viele seiner Söhne aufweisen, die eine solche Fülle ritterlichen Geistes besaßen, wie der Dahingeschiedene." Perfieu. — Der Bürgerkrieg. In Barferusch wird die Ankunft der Bachtiarenabteilung erwartet. ES herrscht in Barferusch große Unruhe. Das Dorf Savadku ist geplündert worden. die Einwohner sind ,„m großen Teile niederaemacht. Die Hygiene-Ausstellung. Der Deutsche Schriststellerverband faßte in seiner gestrigen Schlußsitzung folgende einstimmig angenommene Resolution: „Der in Dresden tagende Verband deutscher Schriftsteller fühlt sich gedrungen, seiner aufrichtigen Be wunderung Ausdruck zu geben über das einzigartige und erstaunlickjc Meisterwerk, das Dresdner Bürgerfleiß in Ver bindung mit opferwilligen Mitarbeitern aüs der ganzen