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Sächsische Volkszeitung : 04.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192311046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19231104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19231104
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-04
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.11.1923
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Bonntag. 4. November 1923 Dresden Ei« Best 48 Milliarde« Mark Die Brotprris« für Dresden werden jetzt durch eine jeden N -ch- Nlrtag zusammentretende Kommission von Vertretern der Brot her« stellenden Betriebe unter Mitwirkung eine« Ratskommissar» vereinbart, ^btese Regelung ist vorläufig ein Versuch zur Erzielung einheitlicher ivrotpreise im ganze« Stadtgebiet. Von Sonnabend an kostet ein VierpsuOdbrot erster Sorte 48Milliarden Mark, zweiter Sorte 43,2 Milliarden Mark. 1 Kubikmeter Gas v Milliarden Mark Vom S. d. Mt«, ab beträgt der S«»)«fieinpreiS für 1 edm «a« st Einheit) 8 Milliarden Mark. Schulgelderböhunfle« bei de« stSdt. höhere« Unlerrirtrtsanstalten Mit Wirkung vom 1- November 1923 «3 wird da» Schul geld bei den städtischen höheren UnternchtSanllallen auf monat lich 2 Gold mark lestgescht. Alle Zahlungen sind am 1. de» be treffenden Monat» fällig. Für Zahlungen in der Zeit vom 1. bis 10. de» belieffenden Monat» wird der Goldmarksiand vom l-d». Mt», zu Grunde gelegt. Für später erfolgende Zahlungen (in der Zeit vom ll. bi» Ende de» Monat») gilt zunächst der Goldmarksiand vim Vortage der Zahlung oder de» Goldeincange», siir vom 1b. bi» 34. de« betreffenden Monat» eingehende Zahlungen ist aber ein Zuschlag von b v. H. und für noch später eingehende Zahlungen vom 2b ab ein Zu'chiag von lO v. H. zu entiichten. Für Answärtswohnende sowie Reichsausländer gelten erhöhte Sätze, die iin «schuiamt?, Tbeattrstr. 13, III. Obergeschoß, Z innrer 320, sowie in der SchnlnnilSlasse, Theaterstr. 13, Ecdg., Zininer 11 und bei den Leitern der höheren Unterrichtsanstalten eingesehen werden könn-n. : Gcmcinbeabend der Katholischen Hofkirche. Wir verstehen e» eigentlich gar nicht mehr, uns recht von Herzen zu freuen. Heute fehlen uns die äußern Anregungen zu dein, was wir früher Vergnügen nannten und schon sagen wir ganz geknickt: „Ich habe gar keine Freude mehr am Leben!" Ja, wir empfin den es als widersinnig, heute noch von Freude, von «Sich- F r e u e n - K ö n n e n" zu reden. Und doch — eS gibt eine Freude, die über all der äußern Not erhaben ist, die ihrer lacht, jene Freude, die die Züge jener ersten Christen-Helden verklärte, die mit einem „Alleluja" sich dem Rachen ausgehungerter Raub tiere entgegenwacfen. Von dieser starken, lebenskraft-spendenden unüberwindlichen Freude will Herr Pfarrxr Dr. Just im Gemeindeabend der Kath. Hofkirchengemeinde, — am Freitag, 9. November, abends 7,30 Uhr im großen Gesellen- Haussaal, Käufferstraße — zu uns reden. Kommt, holt euch Kraft aus den Quellen, die wir solange mißkannt, die aber »ix versagen! (Siehe Inserat!) : Milchpreise. In Ausführung des Beschlusses de» säch sischen Müchpreisausschusses vom 30. v. M. ist mit Wirkung vom 4. November 1923 der Marktpreis für 1 Liter Vollmilch, gekühlt, ab Stall mit 3 600 000 000 Mark errechnet. Der Anfuhrzuschlag beträgt unter 0 Kilometer Entfernung 70 000 000 Mark, über 6 .Kilometer 105 000 000 Mark. Der Zuschlag für molkereimäßige Behandlung (pasteurisieren, tiefkühlen) durch gewerbliche Land molkereien für 1 Liter Vollmilch fr?i Bahnstation beträgt 20 Pro zent vom Milchstallpreis. Der Zuschlag für Verlilerung (Milch- kleinverkanf durch Erzeuger an Verbraucher beträgt 5 Prozent vom Vollmilchprcis. : Der Wäschetransport aus der Straßenbahnlinie 1l ist so zurückgegangeu, das, der Ertrag den Vetriebsaufwand nicht mehr deckt. Er wird deshalb mit sofortiger Wirkung eingestellt. Tie Wagen verkehren also vom 5. November au nicht mehr. :: Deutscher Sprachverein. Der Zweigverein Dresden be gann am 18. Oktober bei Kneift, Große Brüdergasse 2, seine Winter- arbcit Ter Vorsitzende gedachte der verstorbenen Frau Dr. Weber, die durch Mitarbeit im sprachwissenschaftlichen Ausschuß und durch rege Teilnahme an den Sitzungen viel zur Förderung der Vereinsarbcit bcigetrageu hat. Wegen der Geldentwertung wird eine Nachzahlung von 30 Millionen Mitgliedsbeitrag auf 1923 erbeten. Oberstudienrat Tr. Becher schilderte des rechten Sprach- verciulers Tageslaus. Er zeigte, wie der aller Bcrufspflichten ledige Ruheständler Hermann Deutsch im Sause und im Ver kehr mit Behörden und allerlei Stellen deS Wirtschaftslebens mit Vorbild, Mahnung und Belehrung sich selbst zur Freude und anderen zur Förderung Sprachvereinsarbeit treibt. Die rege Aussprache zeigte, daß im Verein viele Freunde und Gesinnungs- Verwandte Hermann Deutschs vorhanden sind, Freiherrn des Ruhestandes und arbcitbeladeue Leute des Berufslebens. Sie brachte» »ihrem Bereiche viel Anregung und berichteten von schöne» Erfolgen. In der nächsten Sitzung am 16. No vember spricht Oberstaatsarchivar Dr. Veschorner über deutsche Flurnamen. ES besteht kein Trinkzwaug. Gäste sind herzlich willkommen. Fragen, die nach Möglichkeit in der nächsten Sitzung beantwortet werde», sind zu richten an Studiendirektor Tr. Müller, Dresden-A., Waterloostraße 9, oder Oberstudienrat Dr. Becher, Dresdcu-N., Radeberger Str. 15, Zahlungen und Mit« gliedschaftSanmcldungcn an Oberbaurat Neminar, Dresden-A., An der Frauenkirche 12. : Ilmslcigcbcrechtianng auf U?bergangSfahrscheine. Die Ucber- gangSsahrschcine und Fahrscheinhefte, gültig für eine der nicht städtischen Vorortslinicn nach Cossebaude, Coßmannsdorf, Köhschenbroda, Klotzsche, Heller»», Pillnitz und die anschließende ganze Stadtlinie, könne» jetzt ohne Nachzahlung zum Umsteigen auf eine zweit? anschließende oder kreuzende Stadtlinie benutzt tverdcu. Es ist jedoch nur einmaliger Wagcnwechsel im Stadtnch gestattet. Der Fahrgast hat also bei Fahrten aus der Stadt nach Vorortslinic nach dem Umsteigen im Stadtinnern stets den durchgehenden Wagen nach der Vorortslinie zu benutzen. Auf der Linie 11 hat der U?bergangS-Umsteigefahrschein nur Gül tigkeit ab bczw. bi» zur Mordgrundbrücke. : Zeuge» gesucht. Von zwei Herren Ist am 30. Oktober augezeigt morde», daß an jenem Tage, abends gegen 9 45 Uhr, eine unbekannte Person, ob Mann oder Frau, konnten sie nicht angebcn, von der Mitte der Carolabrücke in die Elbe gesprungen sei In unmittelbarer Nähe des Ortes, an dem sich der Vorgang abgespielt hat, sollen eine Anzahl männlicher Personen gestanden haben, die aber auf Befragen keine Auskunft erteilt hätten. Zeugen deS Vorganges werden gebeten, sich zur Aufklärung des Sachverhaltes bei der Vermißten-Zentralc des Landeskriminal- kuntes, Dresden, Schießgasse 7,3., Zimmer 199, zu melden. : Ueberuahme der Kinderanstalten durch die Stadt. Der Frauenvercin zu Dresden hat sich nach mehr als lOOjähriger Tätigkeit im Dienste der freien Wohlfahrtspfege genötigt gesehen, wegen fehlender Mittel den Betrieb seiner sieben Kinder« Heilanstalten, die rund 400 Kinder betreuen, mit dem 31. Oktober einzustellen und hat die Anstaltsgrundstücke mit In ventar der Stadtgemeinde kostenlos überlassen. Da der Wciterbetrieb unbedingt notwendig ist, hat das Fürsorgeamt darüber mit dem Dresdner Verein der Kinderjrcunde ein Ab kommen getroffen, wonach die Stadt den Aufwand für Personal, Heizung und Beleuchtung übernimmt, während die übrigen Be triebskosten vom Verein und durch Elternbeiträge ausgebracht werden sollen. Di« erforderlichen Mittel hierzu ivurden vom Liat unter Anerkennung der Dringlichkeit bewilligt : Kansularwesii«. Dem zum Königlich Rumänische» Konsul in Chemnitz eruannteu Kaufmann Konrad Walter W öhler tu Dresden ist Namens des Reiches bas Exequatur erteilt worden. r Die Hundesteuer ist jetzt in der Stadt Dresden auf 14 4 Milliarden Mark jährlich festgesetzt worden. An dem am 1. November 1923 fälligen 2. Hundxsteuertermin sind des halb 72 Milliarden Mark Hundesteuer z »bezah len, und zwar an der auf dem Steuerzettel oder der' Quittung für den 1. Termin angegebenen, für die Wohnung des Hunde- besihcrs zuständigen Steuerkassenstelle. Zustellung eines beson deren Steuerzett?ls erfolgt nicht. Für den, der die Hundesteuer schon früher mit dem damals festgesetzten Betrag entrichtet hat, kommt eine Nachzahlung nicht in Frage. Für Hunde, die am 1. Novxmber 1923 oder später in das Stadtgebiet eingebracht werden, und für junge Hunde von dem auf den dritten Lebens- monat folgenden Kalendermonat ab ist die Steuer anteilig biz auf weiteres nach dem neuen Jahressteuersatze von. 144 Milliarden Mark zu verrechnen. Leivziq ) In einem Brunnen verschüttet. In Wahren stürzte ein Otsähriger Rentner bei dem Versuche, Ziegelsteine aus ciuem etwa 10 Meter tiefen Brunnen zu entferne», ab und wurde von nachstürzenden Erdmasseu verschüttet. Die sofort erschienene Feuer wehr konnte den Verunglückten erst am nächsten Tage als Leiche bergen. ) Einst und fetzt. Kürzlich wollte ein größeres Vraunkohlen- Iverk von Altcnburgischen Landwirten 4000 Zentner Kartoffeln kaufen. Die Landwirte wollte» 4000 Zentner Kartoffeln gegen 400 Zentner Briketts liefern. Von dein Brannkohlenwerk« wurde aber dieser Preis als zu teuer abgelehut. Früher war es um gekehrt. Der Zentner Briketts kostete früher 75 Pfennig, der Zentner Kartoffeln aber 2,50 Mark. Aus Sachsen und den Nachvarlanden Aufhebung des Verbotes für Versammlungen Dresden 3. November. DaS Wehrkreis » kommando 4 teilt mit: Die Bekanntmachung vom LS. Oktober 1923 (allgemeines VersammlnngSverbot) wird aufgehoben. Wegen der Versammlungen bleibt eS bei der bis zur Bekanntmachung vom 28. Oktober 1823 getroffenen Regelung. — Die Reichswehr ist Freitag in Ehemnitz und Zwickau ohne Zwischenfall «ingerückt. Waff„»suche durch die Reichswehr 0 Döbeln, 3. November. Der „Döbelner Anzeiger" meldet aus Hartha: Am Montag kurz nach 5 Uhr früh wurden alle Zugangsstraßen der Stadt Hartha, sowie die Textilwerke der Firma Richard Möbius von der Reichswehr mit Maschinenge wehren besetzt. Einzelne Reichswehrabteilungen rückten mit Kraft wagen und Panzerautos vor das Rathaus und später in den Schulhof ein. Aus einem Dachbodenfenster des Rathauses ragte bald daraus ein schußbereites Maschinengewehr heraus. Viele Passanten und Radfahrer wurden angehalten. Diejenigen, die nicht mit einem Ausweis versehen waren, wurden auf die Polizeiwache geschickt und mußten sich dort einen Passierschein ausstellen lassen. Einzelne Straßen wurden sofort abgesperrt und Haussuchungen nach Waffen und verboteten Schriften bei den Führern der hiesigen proletarischen Hundertschaften, bei den Mitgliedern des Harthaer KontrollauSschusses, ferner in Parteilokalen der kommunistischen Ortsgruppe in der Bebel straße vorgenomme». Auch die Fabrik und die Villa der Firma Richard Möbius wurden einer eingehenden Durchsuchung unter zogen. Eine Anzahl Harthaer Kommunisten wurden verhaftet und ans einem Kraftwagen abtransportiect. Die Hanptsührer aber waren in Hartha nicht auszufinden. Milchpreise Dresden, 3. November. Die Festsetzung von Hoch si tz r e i s e n für Milch und Milcherzeugnisse wird vom 2. Novem ber 1923 an eingestellt. Die Höchstpreise sollten dazu dienen, die Versorgung der Bevölkerung zu solchen Preisen sicherzustellen, die für die Erzeuger auskömmlich sind, die Verbraucher aber vor Bewucherung schützen. Diesen Zweck kann eine amtliche Preisfest- sftzung bei den jetzigen gewaltigen Sprüngen der Geldentwertung nicht mehr erfülle». Denn sie ist naturgemäß nicht beweglich ge nug, um sich den täglichen Veränderungen des Gcldstandes und der Marktlage sofort anzupassen. So' ist es vorgekommen, daß die Erzeuger zeitweilig für die Milch kaum 2 Goldpfennige er- hielten und daß die Butter einen Bruchteil des Margarinepreises kostete. B?i solchen Preisverhältnissen sind aber ausreichende Frischmilchlieferungen in dem dichtbevölkerten und deshalb von jeher knapp mit Milch versorgtem Lande Sachsen nicht zu be schaffen. Die Milcheingänge in den sächsischen Großstädten sind trotz der jetzt noch günstigen Fütterungsverhältnisse bereits auf oder noch unter den Tiefstand vom April des Jahres gesunken. Die steigende Milchnot hat daher nicht nur Handelskammern und Staatsverwaltungen, sondern auch den sächsischen Landesverband Deutscher HauSfrauenvercine und andere Verbraucherkreise ver anlaßt, bei der Regierung dringend Abhilfe durch Aufhebung der Milchhöchstpreise zu fordern. Um di? Milchpreisbil dung auch künftig in geordneten Bahnen zu halten, wird nun mehr die Landespreisprüfungsstelle mit einem aus Verbraucher vertretern und Fachleuten gleichmäßig gebildeten Ausschuß die Marktpreise für Milch festsetzen, an die sich der Erzeuger zu halten hat. Dies kann so oft und rasch geschehen, daß die geschilderten Nachteile der Höchstpreisfestsetzung für die Mlchversorgung ver mieden werden. In ähnlicher Weise wird der Milchpreis schon bisher im übrigen Deutschland gebildet, so daß auch di? beson deren Unträglichkeiten wegfallen werden, die in Leipzig, Plauen und anderen Orten Westsachsens aus der Verschiedenheit der Milchpreise in den benachbarten Gebieten entstanden sind. Um auch den besonders b?dürftigen Volkskreisen den Bezug der un entbehrlichen Milchmengen zu ermöglichen, werden die Verbilli- gungSzuschüsse d?m jeweiligen Milchpreis tunlichst anzupaffen sein. Persönlich« Mitnahme von Zahlungsmitteln nach dem Aus- lande. Der Höchstbetrag für die persönliche Mitnahme von Zah lungsmitteln nach dem Auslände ist auf 600 Goldmark (berechnet nach dem jeweiligen Goldumrechnungssah) oder den Gegenwwt des Betrages in ausländischer Währung festgesetzt. Aufwertung der Hypotheken. Zur Zeit schweben einige Pro zesse vor dem Reichsgericht, welche die akute Frage der Aus wertung von Hypotheken zum Gegenstand haben. ES ist daher zu erwarten, daß in absehbarer Zeit die Frage grundsätzlich gelöst wird. Es Ist wohl möglich, daß die Entscheidung zugunsten der Hypothekengläubtger ausfallen wirb und dann mtt einer Auf wertung der Hypotheken zu rechnen ist. Diese Vermutung gründet sich insbesondere auf die Tatsache, daß die einschlägige Ent scheidung der 5. Zivilsenat zu fällen hat, welcher in richtiger Erkenntnis unserer derzeitigen Verhältnisse wiederholt schon Er kenntnisse gegeben hat, die zwar nicht der formelken Gesetz gebung, wohl über den tatsächlichen WirtschaftSbedürfntsscn ent sprechen. Allerdings darf nicht außer acht gelassen werden, daß die akute Frage, da für deren Entscheidung jegliche formelle NechtSbasts fehlt, auch ebenso gut zum - Gegenteil entschieden werden könnte. Die zur Zeit vorhandene Jndikatur zur Frag« Nr. 215. Seite 8 und der Standpunkt der Fachkreise im allgemeinen lassen indessen vermuten, daß eine Entscheidung zuungunsten der Hypotheken-« gläubiger nicht zu erwarten ist. Neue Gutscheine der Reichsbahn. Zur Behebung der jetzs wieder aufgetretenen Zahlmittelknappheit hat die NeichSbahn-i .direktion Erfurt Gutscheine iin Nennwert von je 10-, 60- »ich 100 Milliarden Mark herausgegeben, die von den Reichskassen in Zahlung genommen, oder, soweit möglich, gegen andere Zahl mittel umgetauscht werden. Tie bisher ausgegebenen Gutschein« bleiben bis ans weiteres noch im Umlauf. Bon den Eisenbahn kassen werden auch die Gutscheine anderer Reichseisenbahndirek- tiouen eingelöst, auch wenn der Einlösungstag bereits abgclausen sein sollte. üv-Milliarden-Sche ne der Sächsischen Staatsbank. Um dem Mangel an Zahlungsmitteln 1,«Heren Wertes abznhelfeu, hat die Sächsische Staatsbank zur Ausgabe von öO-Milliarden-Scheine» gegriffen. Diese sind in der Speise hergestellt, daß die als Not- geld ausgegebeue» grauen Scheine über 10 Milliarden mit einem schrägen, von links unten nach rechts oben verlausenden Uebcr- druck versehen worden sind, der tu rostbrauner Farbe die Worte «Fünfzig Milliarden Mark" zeigt. Die mit Nummer tu der Farbe des Ueberdrucks versehenen Scheine tragen die faksimilierte Unterschrift des Staatskommissars Dr. Hcdrich und der Tirektorial- mitgliedcr Dcgenhardt und Schaumburg. Kinderspeisimz. I» Amerika hat sich unter Porstz des ehe maligen Kommandauteu der amerikanischen Besatzungstruppeu im Rheinland, General Alla ein neuer Ausschuß gebildet, dem außer den Mitgliedern der Religiöse» Gesellschaft der Freund« (Quäker) Vertreter der Dentjch-Ainerikauex und andere Amerilauei angehreu. Hierdurch wird es mgliööch, die Kinderspeisuug in diesem Winter wieder durchzuführe». Infolge mannigfacher tech nischer Schwierigkeiten wird im allgemeinen nicht vor dem 20. November mit den Sveisungen begonnen werben können. Nähere» wird noch bekannt gegeben. 0 Dorfchtinnitz, 3. November. (GutSbreni.) Am Dienstag mittag brannten in dem Freitagscheu Gutsgeyüft ein bewohntes Seitengebäude und zwei Scheunen vollständig ab. Die Ernte sowie die landwirtschaftlichen Maschinen sind den Flammen zum Opfer gefallen. Der Brand ist durch kleine Kinder verursacht worden, die hinter der Scheune einen Oueckenhausen angezündet hatten. (1 Roßwein, 3. November. (Erfolgreiches Hilfswerk.) Die erste Sammlung für das ins Werk gerufene Hilfswerk zur Unter stützung Bedürftiger aller Kreise hat guten Erfolg gehabt. Ab geliefert wurden in bar 165 Milliarden, ferner 70 Broten Mehl, Getreide und andere Lebensmittel, sowie Kohlen. Außerdem wurden 486 Mittagssreitische angemeldet. Durch das Hilfswerk erhalten auch arme Schulkinder Frühstück in der Schule. Die Sammlungen werden allwöchentlich durch etwa IM Helfer und Helferinnen fortgesetzt. () Schirglswalde, 3. November. (RathauSweihe.) Am 30. Oktober fand die Einweihung des hiesigen neuen Rathauses statt, zu dem die frühere evangelische Schule unige- baut worden ist. Mit einfachsten Mitteln hat sich die Stadtge« meiude ein würdiges Rathaus mit einem schönen Sitzungssaal geschaffen. Badra.Kre's Sonversbmike". <E ne HiNsa^tson ttir kleine und Bediirktige) havcn o»R die Lnndw rt- von Badra eingeleitet, die nir Nachahmung nur ein" o'Oeu werden kann. Auf die Art, wie es tue Badcaer Landwirte machen, erhalten die Bedürftigen direkt eine Unterst wuiig, wa» unstreitig das beste Vorgehen ist. Da» städtisch« Wohlfahrtsamt datte ank Wunsch der Badraer Spender 185 Arme und Bedürftige aus der Gesamtgemeinde zur Unterstützung vorgeschlagen. Am Dicnskaa vormitta, erschienen die Spender mit einem Fuhrwerk und verteilten pe,sönlich an jede vorgeschlagene Verso« ein schöne«, frisch gebackenes Brot, das freudestrahlend in Lmvfang genommen wurde. Am nächsten Dienstag beabsichsigcn dieselben Spender, den Bedürftigen eventuell Kartoffeln zu verabreichen. Hoffen wir, daß dieses edle Werk anhalten möge, bi» wenigstens die größte Not der armen Bevölkerung vorüber ist Den edlen Spendern aber sei auch an dieser Stell» der beste Dank ausgesprochen. Außer dieser Spende wurde zu gleicher Zeit ein vom Bürger meister aus Badra gestifteter fetter Hammel für die Notstandsküche abgegeben. Jena. (Vor einem Streik der Stuoierendeirl Unter den Studierenden der Universität Jena herrscht große Erregung über »cke neue Gebührenordnung. Die Mindestgebühren, die bei der jetzt im Gange befindliche» Einschreibung zu entrichten sind, sollen sich auf etwa 250 Milliarden belaufen. Das ist mehr,l als die meisten Studierenden bezahlen können, zumal vi: Kosten der Lebenshaltung immer weiter in die Höhe schnellen. Dem zuständigen Studentenausschuß wird der Vorwurf gemacht, daß er in dieser Angelegenheit versagt hat, weshalb oie Studenten die Sache selbst in die Hand nehmen. Die deutschnationalen Studenten, die in Führung gegangen sind, fordern ihre Kom militonen in einem Anschlag auf, vorläufig nicht zu zahlen, bis eine Entscheidung über ihr Vorgehen auf Herabsetzung der Ge bühren eingegangen ist. Viele Studenten stehen, wenn die Ge bühren nicht herabgesetzt werden, vor der Notwendigkeit, ihr Studium abznbrechen. Dagegen soll mit den schärfsten Mitteln Front gemacht werden. Kronach. (Auf schreckliche Welse um» Leben gekommen.) Der verheiratete Lagerhaudarbeiter A. Karl auS Kronach stand auf dem Trittbrett eines Kraftwagens seines Betriebes, der an einem Lastauto deS DampfsägewcrkeS Herzng-Steinberg vorüber fuhr. Hierbei wurde er von dem anderen Auto erfaßt und unter die Näder g?schleudert, die ihn förmlich zerdrückten. Oberweißbach. (Im Fieberwahn.) Zwei Tage vor der Hoch- zeit seines Sohnes stürzte sich der Glaswarenfabrikant Görwitz in Lichtenhain au» einem Fenster seiner Wohnung. Der Tod trat auf der Stelle ein. Görwitz war schwer krank und hat die, Tat wohl im Fieberwahn ausgeführt. ' Pößneck. (Nrberfall auf ein Auto.) Das Auto eines Pütz, necker Fabrikanten wurde auf der Fahrt von Nenhaus nach Tau» benbach- von etwa 10 bi» 15 mit Knüvpeln bewaffnete» jungen Männern angehalten. Diese verlangten d?n Führerschein zu sehen, sprangen auf daS Auto, rissen dem Fahrer die Hand vom Steuer >und verlangten schließlich nach NeuhauS gefahren zu wer. den. Das wurde vom Besitzer deS Autos abgelehnt, worauf cmige Leute an dem einen Hint?rrad die Bereifung zerschnitten. Zeih. (Ein Landjäger erschaffen.) Erschaffen anfgefunden wurde auf der Straße Zeitz—WeißenfelS, in der Nähe der Grube Hedwig, ein Landjäger. ES wird vermut?!, daß er Einbrecher eriappte, die ihn, als sie von ihm verfolgt wurden, durch einen Schuß niederstreckten. Gemeinde- und Bereinsnachrichten ff KrenzbündnIS St. Laurentius» Leipzig-Rendnitz. Sonn- tag, den 4. November, nachmittags 3 Uhr Andacht mit anschlie ßender A u fnah m c fe i?r in der St. LaurcntinSkirche. — Am Mittwoch, den 7. November, abends 5(8 Uhr im Saale Vinzen- tiuSstift, Reudnitz, Friedrich-Wilhelm-Straße 20, Familien» abend. 1. Alkoholfrage. 2. Lichtbilder: Spanien. 8 KreuzbündniS St. Trinitatis, Leipzig. Am Freitag, den 9. November, abends 5(8 Uhr im „Augnste-Schnüdt-HanS", Dresd ner Straße 7: Vortrag über die „Alkoholfrage". Nachdem Licht- bilder über Spanien und seine Sehenswürdig keit?«. 8 Dresden-Johanustadt (Herz-Jesu-Konferenz de» Vinzentiusvereins.) Montag, den 5. November, abend» 8 Uhr. Sitzung im Vinzentiusheim, Wittenberger Straße 88.
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