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Nummer 215 — 22. Jabrqanq «mol wSchrntl. verugrpreiZ: 1. Nov.-Woche »KMilliard. M. Hrnelgeu: Schlüsselzahl der Deutsch. Zeitungen: 240VV00«. »rundpreise: Die elnaesp. Petitzeile KV M.. s. Familien- u. vereiusanzelgen, Gesuche SU M. Die Petit.Reklomezeile, «6mw breit. SL0 M. Offertengrbühr silr Selbstabholer »UM. bei llebersendmig durch di« Post außerdem Portozuschlag. ffretr lvr «Ue (tnrelnnmmer 7 MilUarüen Mark. GMMlchrr. Loses Fohmann, Dresden Sonntag, den 4. November 1928 Im ./alle bvberer Gewalt erlischt sede Verpflichtung an Lielcruua ion'ie Erfüllung von Anzeigen-Busträgen und Leistung von Sckwdenei satz. Für undeutlich und durchFer» iprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Vev antwortimg. Unverlangt eingesandte und mit Nückportc nicht »ersehene Manuskripte werden nicht aufbewahrt Sprechstunde der Redaktion S bi» 6 Uhr nachmittag» Hauptschrijtleiter: Dr. Josef Albert, Dresden Tageszeitung für christliche Politik und Kultur «edaNtion und «SefchSftdstelle: . Drrsden.BUttadt 1«. -olbeinprafl- 4« ch Fernruf 82722 / Postscheckkonto Dresden 14797 UklWtW M BW ! - Ae Bell Kl N« !N ' M NM Mn Druck und rverlagr Saxonia « Buchdruckerei 8). m. b. H. D re s « en - Altstadt IS, Holbeinstraße 46 St Die Scheidung der Geister Der Zerfall der großen Koalition im Reich — Der Rücktritt der sozialdemokratischen Minister — Die Einstellung sämbl sicher deutschen Sachlieferungen — Die jetzige Zahlungsfähigkeit Deutschlands gleich Null — Die künftige Leistungsjährgkeit nicht zu ermitteln Die sozialdemokratische Parteileitung hat mit der Auf stellung ihrer Forderungen an die Reichsregierung bewiesen, das; sie noch recht wenig von ihren alten oppositionellen Partei doktrinen vergessen hat. Man hatte seither die Sozialdemo kraten im Reich immer noch für vernünftiger angesehen als die etwa in Sachsen. Nach diesem neuen Vorgehen aber kann man den NeichSsozialdemokraten den Vorwurf des verblendeten Ra dikalismus nicht weiter ersparen. Sie lassen das Empfinden für eine praktische Politik der Gegenwart vermissen und alles offenbart sich ihnen nur unter dem Gesichtspunkt der Partei politik. Daß damit aber noch nie eine Nation gerettet woroen ist, will man immer noch nicht in unserem armen Vaterland erkennen. Die Scheidung der Geister ist nun in etwa vollzogen. Sie ist nicht Zuletzt imter Mitwirkung der sächsischen und bayrischen Verhältnisse zustandegekommen. Anderseits aber hat die Sozialdemokratie durch verschiedene ihrer Vertreter ihre Schwäche und Ungceignet- heit für Lösung wichtiger Dinge nachdrücklichst bewiesen. Sie versteht sich letzten Endes immer noch am besten auf Opposition. Aber damit ist nichts geleistet. Nachdem sich also jetzt die So zialdemokratie freiwillig ausgeschaltet hat, müssen die übrigen Kräfte um so entschiedener zusammengefaßt werden. Die Dinge wachsen diesmal zu einer politischen Entscheidung allergrößten Etiles hinauf. Denn darüber muß man sich klar sein, twß "eine politische Neuordnung im Innern, an deren Anfang Ker Bruch mit der großen Koalition steht, eine entscheidende Wende str unserer ganzen politischen Entwicklung bringt. ' In dieser Krise geht es um nichts geringeres als nur die "Klärung der gesamten inneren Lage in der Richtung der künftigen Politischen Orientierung. Nachdem die große Koalition zer- fchlagen ist, läßt sich an eine parlamentarische Mitarbeit der So zialdemokratie für lange Zeit hinaus nicht mehr denken. Ein En t s ch e i d u n g s k a m p s hat begonnen, uno es liegen mancher lei Anzeichen dafür vor, daß er nicht nur mit parlamentarischen Mitteln geführt wird. Wer es gut mit seinem Volke meint/ wird jeyt alle Kräfte darauf einstellen müssen, daß ebenso wie seinerzeit durch das Zusammenstehen der bürgerlichen Kräfte ein älcberwuchcrn der Linksrichtung hintangehalten wurde, nun jetzt leine Radikalisierung nach der umgekehrten Seite hin sich voll zieht. Die Stellung der Einzelnen Fraktionen zur gegenwärtigen Lage ist noch nicht erfolgt. Es ist aber klar, daß die Zentrums- spartei den Weg der Mitte auch künftighin unbeirrt einhaltcn wird. Es wird ihr nicht leicht werden, da nach dem Rückzug "der Sozialdemokraten offenbar der radikalen Nechtsrichtung frei- irre Bahn gegeben ist. Mit Radikalismus muß von jeder Seite »gebrochen werden. Das hat anderseits wiederum nichts mit ^iner festen und sicheren (man nennt eS bisweilen Diktatorischen) Regierungsgewalt zu tun, die uns heute am meisten nottut. Eine Regierung, die jeden Augenblick auf die Gnade oder Ungnade irgendeines Parteibeschlusses angewiesen ist, bedeutet eine Null iw Gang der politischen Ereignisse. Gleichzeitig mit der Regierungskrise ist der neue gewaltige Marksturz gekommen. Er gi.ng auSvonderGoldan leihe. -Dieser Tage konnte man an der Börse eine sicberische Spannung ^beobachten. Dollarschatzanweisungen waren fast garnicht zuerhal- iTage konnte mau an der Börse eine fieberische Spannung be obachten. Dollarschatzanweisungen waren fast garnicht zu erhal ten. Aufträge unter 1000 Dollar wurden in der Regel garnicht berücksichtigt. Darüber hinaus fanden minimale prozentuale Zu stellungen statt. Das hatte zur Folge, datz sich alles auf die iGoldanlcihe stürzte, um so mehr, als man bald heraus hatte, st>aß hier «in sehr günstiges Spckulationsobjekt gegeben war. Und ' aß es dahin kain, ist eine schwere Schuld der für die Behandlung ieser Dinge zuständigen amtlichen Stellen. Da nämlich die Gold- nleihestücke garnicht lieferbar waren, wurden sie drei und vier 'al umgesetzt, wechselten also drei und vier Mal ihren Besitzer," ährend die Zwischengewinne zu neuen spekulativen Anlässen, ud zwar gerade wieder auf dem Goldanleihemarkt verwandt mrden. Aus der anderen Seite aber wurde diese Goldanleihe jn dem zwangsweise gebändigten offiziellen Börsenkurs von der Spekulation an sich gebracht, um unmittelbar daraus, mit einem todsicheren erheblichen Zwischengewinn abgesetzt zu weroen. So wurde die Goldanleihe, die ja wertbeständiges Zahlungsmittel sein, und die Aufgabe haben sollte, den Papiermarkumlauf zu drsetzcn, zu einem Spekulattonsmittel, und die Ge winne, die aus diese Weise in schmutzige Hände und unsaubere Taschen flössen, müssen nun jetzt, da die Dämme gebrochen sind, von den großen Masten wieder aufgebracht werden. Das sind unerhörte und unerträgliche Zustände, die nach all den vielen Erfahrungen auch die Reichsbank hätte voraussehen kön nen, die aber an ihrer unbegreiflichen Zauderpolitik sich heraus bilden konnten. Wie ernst die Situation ist, mag daraus zu wsehen sein, daß sogar Geschäfte im Lebensmtttelhan- bel, die auf der Basis der Goldanleihe abgeschlossen wurden, nicht zur Ausführung kommen konnten, well die Stücke ein fach nicht geliefert werden konnten. Immer und immer wieder Verden technische Schwierigkeiten vorgeschützt. Dazu kommt, daß di« Mcichsbank es bisher noch nicht für nötig gehalten hat, die anken zu einem unmittelbaren Giro-Verkehr in Goldanleihe izuhalien, so daß die bez. Bankwechsel einen Goldauleiheersatz, 'abgegeben hätten. Die Banken selber freilich reißen sich nicht un eine solche Ausgabe, denn sie selber sind ja die Nutz- strßer dieser Reichsbanktaktik tu urößtem Maßstabe gewesen. Zwei Erscheinungen kündigen den Durchstoß der Reichs- bauktaltik am verhängnisvollen 1. November 1923 an, einmal der Umstand, daß die Goldanleihe zum ersten Mal seit ihrer Notierung einen höheren Kurs als der Dollar auswies, und zum zweiten die Tatsache, daß Repartierungen auf 15 Prozent vorgeuomineu werden mußten. Hier zeigt sich das krasse Miß verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, das dann besonders beleuchtet wurde durch ein spekulatives Hochtreiben der Golüauleihe bis fast zu dem eine halbe Billion Papiermark ausmnchendeu Neuhorker Dollarknrs. Die jetzigen Ereignisse zeigen, daß die Reichsregierung nun endlich die nötigen Konsequenzen ziehen muß, die nur darin erkannt werden können, den Druck der Papier noten, die ja doch nicht mehr mit der weiteren Entwertung Schritt halten können, einzusiellen, und dafür sofort wert beständige Zahlungsmittel in ausreichendem Umsange in den Verkehr zu bringen. Die loMdemkrMe Fraktionsgirnng Berlin, 3. Novcmber. In ihrer gestrigen FraktionSsjhnng beschloß die sozialdemokratische Fraktion nach einem Referat des Abgeordneten Müller-Franken, ihre Mitglieder aus dem Kabinett Stresemann sofort z u r ü ck z n z i e h e n. Der Beschluß wurde mit allen gegen 17 Stimmen gefaßt. Zu den vorhergehende» Verhandlungen hatte der Reichs kanzler Dr. Stresemann den sozinldemvkraUschcn Vertretern erklärt, daß ihre Forderungen für unannehmbar an gesehen werden müßten. Der RcichSianzler begründete die Ab lehnung. Er führte an, daß das Kabinett sich nicht dem Vorwurf auSsctzen könne, daß es seine Politik auf die Forderungen einer einzelnen Partei der Koalition festlene und zumal unter marp xistischen Druck gegen Bayern borgehe. DnS würde heißen, die innere Krise noch mehr zu verschärfen. Außerdem erklärte der Reichskanzler die verlangte Aufhebung des militari-' schcn A n S n a h m e z u st a n d e s in diesem Augenblick mit Rück sicht auf die Ereignisse in Sachsen und an der bayrisch-thürin gischen Grenze für unmöglich. Auch seine Abänderung in eine Form, die die vollziehende Gewalt Zivilpersonen übertragt, könne im Augenblick nicht in Betracht kommen. Einen Zeitpunkt an- zugcben, an dem die nn sich sicher erwünschte Aufhebung des Aus nahmezustandes erfolgen soll«, sei unter den obwaltenden Um ständen ebensowenig möglich. Dies sei abhängig von der ganzen Entwicklung der Verhältnisse. Daneben würde durch eine Ab- nnderung des Ausnahmezustandes in diesem Augenblick auf Grund der sozialdemokratischen Forderungen in der Reichswehr, die versassungS- und pflichttreu ihre Schuldigkeit getan Hab? und tue, das für sie und die NcichSregiernng nicht tragbare Gefühl erweckt werde», als ob der Reichswehr auf Verlange» einer politischen Partei hin unangebrachtes Mißtrauen bezeigt würde. Nach der Fraktionssibung der Sozialdemokratischen Partei wurde der Reichskanzler von dem Beschluß der Fraktion in Kenntnis gesetzt, daß die sozialdemokratischen Minister dcS Kabinetts, NeichSinneiiminister S o l l m a n n, RcichSiustiziniwstcr Dr. Radbruch und Nrichsminister für den Wiederaufbau, 'Ro bert Schmidt, aus dem NeichSkabinclt ausschcidcn. Dis Nilcklnltsschreiilk» der siiiitckcmkraiijlljtn Wiliiilcr Berkin, 3. November. Die NcichSminister Sols mann, Robert Schmidt und Nadbruch begaben sich nach Be endigung der Fraktionssitznng gestern zum Reichskanzler und über reichten ihm folgendes N n ck t r i t t S s ch r e: b e n: Politische Ereignisse Halen in letzter Zeit zu schweren Mei nungsverschiedenheiten im Neichsknbinett geführt. Die Unter zeichneten hatten deshalb bereits am 29. Oktober ihre Absicht aus gesprochen, ans der Nrichsregicrnng nuSzntrctctt. Sie haben die endgültige Entscheidung ihrer Fraktion nuhcimgestellt. Die sozial demokratische Neichstagösraktion hat in Uebcreiustimmnng mit uus bestimmte Voraussetzungen formuliert, ohne deren Erfüllung un sere weitere Mitarbeit im Kabinett unmöglich wird. Da diese Voraussetzungen nicht erfüllt wordrn sind, erklären wir im Ein verständnis mit der sozialdemokratischen Fraktion deshalb unseren Rücktritt. Der Reichskanzler ha» daSDcmissionSgrsnch der drei sozialdemokratischen Ncichöminister entgegengruomme» und dem Reichspräsidenten zur Entscheidung weitcrgcreicht. Die AklMMg der WtiMSgtsWe Berlin, 3. November. Wie wir von unterrichteten Kreisen hören, wird der Reichskanzler mit dem ihm verbleibenden Kabi nett die Negierungsgeschäfte zunächst weiter führen und versuchen, eine Ergänzung des Kabinetts in dieser oder jener Weise vor. zunehmen, damit keine Unterbrechung in den Regierungsgeschäf ten geschieht. DaS Ermächtigungsgesetz sei nun formell xrkcdlgi, da eS nach seiner Fassung hinfällig wird, wenn eine parteipolitische Aenderung in der Zusammensetzung des Neichs- kabinetts erfolgt, eS seien aber bereits die nötigen Verord nungen erlassen, die Gültigkeit behielten. — Sollten sich Wider Erwarten im Reichstage sehr erhebliche Schwierigkeiten für die Weiterführung der Arbeiten durch das Rumpfkabinctt er geben und sollte dabei die Neubildung einer Regierung, die eine parlamentarische Mehrheit finden sollte, sich als unmöglich er weisen, so würde man unter Umständen wieder mit der Mög lichkeit eine? NLiKStag»«u.flösung z» rechnen haben/ Die NNckwirkun-, auf Preußen Berlin, 3. November. Die Sitzung, in der fick' die Land«! tagssraktion der deutschen Volkspartei heute nachmittag mit. der Frage einer eventuellen Rückwirkung der Vorgänge im! Reiche aus die große Koalition in Preußen beschästigle^ führte zu keinem Ergebnis. Beschlüsse wurden nicht gefaßt, die Fraknvu vertagte sich vielmehr auf Dienstag. Die Vvrsii cn-, den der Fraktion die Abgeordneten von Campe >>>>d Dr.s Kalle werden heute vom Reichskanzler cmpsaugeu. GOnlarkpreise im EiurklhaM Ausländische Zahlungsmittel erlaubt. Berlin, 3. November. Eine Soiidcrttiiiiliner des Reichs, grsetzblattcs bringt eine Reihe vv» Aeiiderungen der Devisen»! gesetzgebuiig, ». a. die Zulassung der Annahme ans län discher Zahlungsmittel im Warenverkehr und die Beseitigung des Verbots der P r e i 8 st c l I n n g i n Goldmark auch für den Einzelhandel. Die Reichsrcgieruug wird aber ungeachtet dieser Erleichterungen die A u u ahme der Papic r- mark als Zahlungsmittel, wenn cs sein muß, auch mit den schärfsten Mitteln durchsetzen. Der Handel mit wertbeständiger Anleihe Berlin, 3. November. Die Nclchsregieruug hat auf GrunÜ des Ermächtigungsgesetzes eine Verordnung über den Handel il wertbeständiger Anleihe des Deutschen Reiches er lassen. Danach finden die Vorschriften der Verordnung vvm 22. v. M. über den Handel mit ansländischcii Zahlungsmitteln und Toltarschatzaiiweisuugeii aus Erwerb und Veräußerung von wertbeständiger Goldcmlcihe entsprechende Anwendung. Danach darf wertbeständige Anleihe des Deutschen Reiches als Kauf: rciS für Waren oder Wertpapiere nur zum lebten amtlichen in Brr, Nn notierten Kurs des Tages des Geschäftsabschlusses lniigcgcbei» und angenommen werden» und zwar zum Geld- oder Briefkurs oder einem dazwischen liegenden Kurse. Bei Feststellung in nus^ ländischer Währung oder in Goldmnrk kann die Hingabe und diq Annahme auch mit der Maßgabe erfolge», daß die Zahlung dey Goldmark oder des ans Dollar ningerechiieie» Betrages der n»Sz ländischen Währung in werlbesiändigcr Anleihe des Deutschen Reiches zum Nennwert erfolgt. Die Verordnung tritt mit dev Verkündung in Kraft. ^ Go!dan'eihe und Dollarschatzanwe'sungcn Von aiiiilichcr Stelle teilt inan uns mit: Die NeichSsinaiizverwaltniig macht gegenüber Darstellung«^ als wenn die Unterschiede zwischen der G o l d a n l c i h e! und den Dallarschatzanweisnngen nicht deutlich er»! kennbar wären, darauf ansmerksam, daß die Siücke der Gold»! nnleihe, soweit sie als Zahlungsmittel i» Betracht kommen, und! es sich 'um Stücke bis zu 21 Mark <8 Dollar) handelt, in einem! kleinen Format hcrgesiellt sind, das etwa der Form der Reichs»! banknotcn entspricht, während die Tollarschatzanwcisnngcn nach der! Art unverzinslicher Schatzanwcisnngcn ein sehr breites Format anfweisen. Keine Stücke der Goldcmleihc sind breiter als 16 Zen timeter, während die Breite der Dollarschatzanweisnngcn 24 Zen-" timetcr beträgt. Die Stücke der Goldanleihe von 42 Goldmark! sind mit anhängeiidem Zinsbogen versehen, also als Wcrtpapier behandelt. We PnckrnMk' . Berlin. 3. "k'ooeiiiber. Ter Vertreter der Landwirtschaft im Verwa'.tuugccai der Neniciibauk Hilger teilte in einer Be-; sprechung mit, daß am 10. November mit der Ausgabe der neuen Rentenmark begonnen werden wird. An diesem Tage werden neben Noten auch Ein- und Z w e i p f e n n i g st ii cke in Kupfer ausgcgebeu werden. Gleichzeitig soll an diesem Tage die Note »presse aushörcn zu drucken und eS solle begonnen werden, das Papiergeld langsam aus dem Verkehr zu ziehen. Hilger machte darauf aufmerksam^ das; die Rentenmark eigentlich als die beste vorhandene Währung angesehen werde» müsse, denn es gebe in der ganzen Welt keine Währung, für die Landwirtschaft, Handel, Gewerbe und Industrie bürgen und au der jeder einzelne Bauer interes siert sei, weil seine Scholle als erste Goldhypothek für die Sicherheit der neuen Währung und somit für sein eigenes Besitztum hafte. Er betonte weiter, daß die Nentenbank unbedingt die alleinige Autoritätsmacht sein müsse, die über die neue Währung bestimme. Politik müsse völlig ausschalteu, nach dem sich klar gezeigt habe, daß sie in Währungssrageii nicht am Platze sei. Wttldkgiindigk LM- »ist KkhallSsahlMgtii Berlin, 3. November. Von zuverlässiger Seite wird mitgeteilt: Die in den letzten Tagen im ReichSsiuaiizministcrium mit Vera treten: aller Wirtschaftskreise geführte» Besprechungen über die Frage der wertbeständigen Lohn- und Gehaltszahlung ergab/ daß der Ucbergang von der Entlohnung tn Papiermarl zur wertbeständigen Entlohnung aus technischen, wirtschaftlichen nutz währungspolitischen Gründen nur allmählich erfolgen kann. E» wurde für zweckmäßig erachtet, wenn in der zweiten No-, vember Woche mit einer wertbeständigen Zahlung etwa in Höhe von 10 vom Hundert, der Bezüge begonnen würde. Daraufhin hat das Reichösinanzmmisterimn durch Verfügung vom 1. November ungeordnet, »atz bei den Lohnzahlungen an« 8. November bei der Gehaltszahlung an Beamte und Am —... .