Volltext Seite (XML)
Freitag. 11. Mai 1817 isiit und ne erheben Ulit Nachdruck Einspruch gegen die Ei kiärnng nnd sprecben die Erwartnnq an-?, das; der Geist der Dnldsamkei! nnd der inaluen Fieilieit ircbt bald dir stel len erlelubte, die die Scknanten iallen lajsen können nnd damit den, gesallenen Reickisgeiev die Wirtnng vericbassen, die inil der dln>l>ebi-ng diese? (besetze? erhell iverden sollte. Es- iil gewiß niclit gerade ang"»elnn. nnr die, Sozialdemo kraten als einzige größere Gegner der Regierung in diese»! Falle zu lebe». abe'i ivir können dein Abgeordneten Sinder- ii>ann dort' deshalb nickit nnreckit geben, wenn er sagt! „Wir inenden nn? gegen alle Aus-nahinegesetze, ganz gleich. inen sie iresien. Wir traben deshalb in den Einzel- lparlamenten nnd ini Reichstage innner da-? Ieiiiitengesetz ibekäinpsl niid de?balb sind wir anclr gegen diese I n ie > vel ! a t i o n. Wenn zn Ansang des- Krieges- alle Privilegien nnd, An?iial>megesetze anigehoben worden Inären, io hätte die? damal? allseitige Zustimmung gesun den. Jehl aber srbeinl dieie Stimnuing iniedrr verflogen -n sein. ^ H a b e n in i > in i > kli rlr in di r s e n s ctr in e r e n ÄeilenE kei n e ande r e n Sorg e n nnd K o p s - j cb m e r z e n . als daß ivir jetzt einen Stnrm ini Wässer- glaie gegen die Jesuiten loslaisen. sLebbaites Sc'br wahr! t'ei den Soz.i Wir sieben inil dein Zentrnm nnd dein 'Ieinilenorden gewiß nicbt ans besonder? srenndirliaftliclieni Fuße. ini liiegenteil. in dcr Hauptsache kämpfen diele gegen Zln?. aber da? kann nn? niclrt hindern. an? Gerrchligkeit?- liebe gegen diese An?»ebi»eae>etze zn itiinnien. I» der gegenwärtigenZeit aber einen Vorstoß gegen die Semiten iZii nnlernrtnnen. da? beißl. das; dir g r o iz e Zeit rin in i r k - lieb kleine? G e i ch l e cb I linder. lSebr ricirlig! bei Len Soz.. große Unruhe nnd Z-wÜchrnrnse bei den Natl.) Irl, bälte e? begrüßt, wenn bier ein Anlrag eingebracht worden wäre. die s rb l i in in st r n L r b e n ? m i t I r l - in n cl, e rer io zn bekämpfen und zn öenandrln. ivie man e? Ven den Iesnilen loiinsrbi. Bei dieser öillerrrnslrn Zeit aber einl- iolrbr Frage vom Z,an»e zn beerben. Ivo wir mit allen Faiein liniere? Herzen? iniisen. tva? sin Deutschland ans dem Spiele stobt, wo die Geschlossenheit de? Volke? mebr al? je ersordrrlirli ist. in r e rli t kl r i n l i cb. Ta? deutsche Volk tnnnmn't sich ivirtlick' nni etwas- andere? al? nm iolrlie Kleiniateiten. Toll da? etn>a der A n i a ng n o n d e r d> e n o r i r n t j e r n n g sein? Tol len dir Ausnahmegesetze b e i b r ball e n werdend (Sebr gnl! be> den So,;.' An der Front nat man über die Ansbebnng de? Ieinilengeiel'.e? n i rb t g e r e d e t. aber icb iveil;, >vie andere Tinge, die mit der Nenorientiernng Zusammenhängen, vlniomelir besprorben werden. Die Feldgianen verstelle» nick». wie tnir nn? bier wegen der Jesuiten bernmsrblagen können. »äliiend sie drangen gegen den Feind kämpfen. «Sehr ricblig! bei den Soz.i DeSlinIH bitte icb, ancb die Fnteipellarion al? da? zn betrarlrte», iva? sie ist: al? e i » e n S l n r m i m G l a s e W a i i e r, bervorgei nsrn dnrcb eine Anzahl (ßeistlicher nnd von alten Weibern, dir setzt keine Schlagsahne nnd keinen Kuchen mebr babrn nnd de?balb ibrer Unznsi iedenbei! An?drnrl geben. Wir baben aber keine Veranlagung, ans svlrbe Dinge hereinznsallen! (Bravo! bei den Soz. nnd nnrinisrbe Heiterkeit.)" Da? mag für die Nationalliberalen bitter sein zn kören, aber da? ändert an der richtigen Beurteilung der ganzen Sachlage nirlit?. Die Fesnitendebalte in der Zwei len Sächsiiche» .uammer war kein Nnlnne?blatt in der bör- trbirbte der .ltamnier in dieser groben Feit, sie war ein Blatt, dm- der Welt bättr erspart ivrrden müssen. X Sächsischer Lnndtaq F w eite lg n in ni c r Di enden, llt. Mai. Dir Fivrile Kammer trat t.enle vorinitlag t „-l2 klar zn ilirer 7li össentliclien Tilning .niammen der die Tlaat?minister DDr. Dr. mg. Bert, rr Tepdetvit.: nnd lgrieg?minisb'r (generallentnant v. Wil?- dors iotvie .ablrricbe .klonnnissare beiwobntrn. Ans der Divloniätenliibüne bemerkte man den .kkönigl. Prenbisäien l-ieiandtvn (Grafen v. Trlnverin. Die allgemeine Tribüne vor gut bosrbt. Fnnächs! gelangte die .7 n t e > p r l l a t i o n der Abge- o' dneten Dr. l>! a i s r r. Di. gl i e t b a m m r r nnd <gr- i!osirn betr. die Aufhebung des Jesuitengesetzes ^n: Brlaknng. Dir Interpellation lautete ivir folgt: Welche Ttrllnng bat die ktöniglirbr Dtaal?regie> img ui Bnndeorate .zur Anfbebiing de? ^ l de? Jesniten- eiebe? ringenomme» nnd welche Brdentnng mint sie egenüber dem durch diese Ansbebnng im Nrichr gr- - kchrissennt ktkrchk?znskande dem d d(! Abs. 'ä der sächsischen Be > s >issn > > a? i! > knndr be i g In seiner rinstündigrn Begründnng verivie? Abg. De. Kaiser «Natl.i ans den Bescblns; de? Biinde?rate?, durch den der Neich?tag?brschlns; vor I Jabren betr. die Wjeder.znliissnng der Irsnitrn ansgrhoben worden sei. Ta d>e.r Neich-r-tag keine (gelegrnbeit batte, die (Gründe biersür gr erörtern, so baben ivir die Sache ansgegriffen. Diese seoilschlieNnng de? Bnnder-rate? solle an? dem Rabmen de? s. .völmlirben beran?. schon in Anbetracht de? jetzt benschen den Burgfrieden?. Der Bnnde?rat babe sich mit seinem d, ichlnssr ans ein beisznmstriltene-? (gebiet begeben nnd der d,.itische Besitzstand der-einzelnen Parteien sei bierdnrch r . i da? schiverste angrgrisfen worden, ebenso sei der innere F jede, an dem jetzt sestgebalten worden sei, durch den inde?rat?besrl>ns; gebrochen worden. Wabrscheinlich ivrrde d - benligr Interpellation von der gegiirlüschen Seite eben- koll? al? eine Störung des Burgfrieden? betrachtet. / Dir 7-. tionallibrrale Partei fübrp jedoch keinen Kamps gegen dm religiöse Nebrrzengnng anderer, denii in ihren Reiben k. fänden ncli Männer aller religiösen Richtungen. Mit T r Begründnng der „Norddeutsckwn Allgemeinen Feitnng" k.iine er sich nicht einverstanden erklären. Der wahre <> r n n d kann darin gesucht werden, das; das Zentrum der Regierung in der Stenrrfrage entgegenkam. gewisserniaszen e » e n H a ndeI v orschIug , wie der Umfall de? Fen- — Sächsische BoUSzeituug — trnm? in der .Kohlenfrage zeigt. E? schien ein An?tansch de? Iesnitengesebe? mit der öOll Millionen bringenden .Koblrnslener vorgenomme» ivorden zn sei». Tie Rrichs- regiernng habe gerade im ktiitlirrjahrr l!ll7 da? Kamps- grbiel verlassen, sich al? besiegt erklärt und den gröszten (grgner T'nlbrr?, Ignaz von ktopola ivieder anssteigen lassen. < dein in hällen die katboliicheii Mitbürger sich vo-n keiner andere» Konfession übertresse» lassen i» der Bereit willigkeit-, (gnl nnd Blut zn opfern jür da? Vaterland. In der gegenivärtigen Zeit sei die? jedoch die Pflicht eine? jeden Deutschen nnd ancb die evangelischen, Mitbürger hällen sich in der gleichen Weise bewährt. Der Redner besprach dann den Inhalt der Interpellation vom politischen nnd juristi sche» Standpunkte an? und verlangte von de r Skaat? regi e r n ng ei n B e l e n n t n i ? . ivie sie sich zn der ganzen Frage stelle, ein Bekennlni?. wie e? allein da? ganze sächsische Volk erwarte, wen» man sich auch über die Stellnng der Staat?regiernng klar sei. (5? müsse an den Bestimmungen de? äsi Abs. 2 der Versaiinngsnrknnde lestgeballe» iverden. Ancb dürste» ivir gegenüber den etwa anstretenden jesuitischen Bestrebungen nicht nvlirlo? da neben. Insbesondere würden nn? die Hände gebunden sein, wen» der Jesuitenorden eine E i » r i cb- 1 n n g der katholisch e n K i r ä> e w e r d e. Staat?»iinister DDr. Dr. ing. B-eck weist daraus bin, dah die i» der Interpellation behandelte Angelegenbeit seit Jahrzehnten unser denticbe? Volk bewege. Ganz besonder? sei die? in Sachsen, dem Grinde der Wiege der Reformation, mit einer nahezu t> l Prozent vetragcnden evangelischen Bevölkerung der Fall, ch? sei auch nabeliegend, das; der Be scblns; de? Bnnde?rate? die - Ansmerksamkeit de? hoben Hanse? ans sich gelenkt babe. Er wolle sich bei der Beant wortung der Inierpellation lediglich ans die darin ent haltenen Frage» beschränken. Bei der A b st i m m n n g über die Ansbebnng de? Iesnilengeiebe? haben die Ver treter der Sächsischen Staat?regiernng im Bnnde?rate dngkgeiigcstimmt. <Bravo!> D i e R e g i e r n » g befinde i i cb b i e r bei i n U e b e r e i n st i m m n n g mit i b r e n bi?berigen A b st i »i m n n g e n in dieser Frage nnd mit dem Inhalte der VersaHnng?nrf>inde. Nnr hierdurch sei e? möglich, die Geschlossenheit unseres Volke? aufrecht zn erhalten. Diese Haltung der Königlichen Staat?regie- rnng babe auch die Zustimmung Seiner Majestät de? König? gesunden ("ebbasie? Bravo>, dessen landesväterlicbe Für sorge jederzeit ans die chrbaltnng de? konfessionellen Frie den? im valide gerichtet sei. Die Regierung habe bei allen Gelegenheiten daraus geachtet, das; die Vorschriften de? tj .Xi Ms. 2 der Perfassnng?nrknnde streng eingebalten wer den. Hiernach dürsten Niederlassungen nnd die Einrich tung seile»? der Jesuiten nicht gestattet iverden. Auch andere gesetzliche Bestimmungen, sowie die Bestimmungen unsere? Volk?scbiilgesehe? würden in keiner Weise von dem Beschlüsse de? Bn»de?rate? berührt. De» Jesuiten sei auch in Zukunft jede Arbeit?tätigkeit i» Sachse», der Eintritt in Kirchen- nnd Scbnläinter und die Errichtung von Nnter- i icbtsanstalten in nnserem engeren Vaterlande untersagt. Die Staatsregiernng befinde sich mit dieser Ansfassnng i n voll e > II e b e r e i n st i m m n n g mit d e m R e i ch? - l n st i z a m l e und mit dem Königlich Sächsischen Instiz- minislerinm. Auch in anderen Bundesstaaten herrsche eine gleiche Ansfassnng der Recht?!agr. Die Regierung glaube mit dieser ibrer Haltung weientlich zur Bernbignng der sächsischen Bevölternng beizntragen. An? Anlas; de? Weltkriege? sei auch viel von der Anerkennung der Jesuiten in?besond?re ihrer vaterländische» Tätigkeit gegprochen ivorden. Die Iesnile» hätten bier jedoch mich weiter nicht? getan, al? ilire Pflicht gegen da? Vaterland erfühl, ivie die? auch jeder Deutsche getan habe. Im übrigen sei die evangelische Kirche so felsenfest begründet und besitze eine io starke innere Teben?krast, das; sie nicht? zür ihren Bestand zu fürchten habe. Unseren katholischen Mitgliedern würden die ib»e» durch die Veichissnng gewähr leisteten Rechte i n w o !, I w o l l e n d n e r W e i s e g e - iv ä hrt, wodurch e? möglich geivesen sei, den konf e s iio - nell e n Fried e n b e i n n ? z n e r halt e n. Die Re gierung werde auch i» Zukunft jederzeit an ibrei bi?berigen Haltung sestlialten und für die Aiifrecherbaltnng der ein- jchlagende» Bestinnnnngen der Verfassung eintreten. <Leb- hastes Bravo.) Abg. Wappler <;>latl.> beantragl eine Besprechung der Interpellation. Dm Antrag wird genügend unter st übt. Abg. H o s m a » n «Kons.i bezeichnet die Anshebnng de? Iesnitengeselze? durch de» Bn»de?ral im 'Inbilänin?- jahre der Resormation al? eine unfreundliche Entschliesiiing, Infolgedessen müsse jederzeit an den Bestimmungen der Verfassung festgehalten iverden Abg. S i n d e r i» a » n <Soz.) betont, das; die Sozial demokratie ivie bi?ber, so auch i» ^>>k»nst daran festhielte, für eine Anshebnng aller Aii?»ahmegesehe einzntreten. In- jolgrdessen habe sie jederzeit gegen die Beibehaltung de? Gesetze? gestimmt. Er findet e? recht kleinlich, i» diesem Angenblick eine solche Interpellation eiiiznbringen i.nd fragt, ob da? etwa der Anfang der Nenorientiernng sei. Die Interpellation sei ein Stnrni im Glase Wasser. Er müsse auch fragen, ob ivir denn wirklich fehl keine anderen Sorgen -haben. Am l. Anglist l!>l I würde sicher niemand gewagt haben, gegen die Anshebnng aller Ail?nal»nenesehe zn stiininen. Wen» man ans dem Standpunkte der Wahrung des Burgfrieden? stelle, dann müsse mn: die Interpellation mindesten? für überflüssig halten. Jedenfalls werde sich der .Kampf de? Zentrum? nnd des Jesuitenorden? zuerst gegen dir Sozialdemokratie richten. Trotzdem würden diese al? gerechtigkeit?liebende Menschen für die Aus hebung de? Iesnitengeselze? stimmen. Das Wort nahm »»ninehr Herr Abgeordneter Kockel, der wie folgt ansführte: E? scheint doch, das; in manchen Kreisen tivh de? schreck!iclw» .Krieges nnd tkok des Burgfriedens eine beil- Nr. 108. Seite S I lose Ieinitensnrchk herrscht und dasi man schon beim Höre» ! des Namen? Jesuit ganz gewaltig erschreckt wild! Andern falls wäre dieie Interpellation ganz üveiflüssig, denn sie kommt ja posi s r st n in ! Tenn, meine Herren, es ist ja scl>o» durch die Tageszeitungen bekannt geworden, daj; die Sächsische Staatsregiernng im Bnndesrc.te- g e g e n A»i- bebnng de? ganzen Iesnitengeselze? gestimmt hat, was icb von meinem Standpunkt an? bedauere. Wir haben ja dann auch noch den 8 Xi der sächsischen Verfassung?- urkunde. E? ist allerding? nicht unmöglich, das; auch in dieser Hinsicht einstmals eine Wandlung tommt, denn mit de? (beschicke? Mächten ist kein ewiger Bund zn flechten. Die Verhältnisse sind manchnial stärker al? dir Menschen. Nnr keine Ausnahmegesetze gegen Bürger eine? und des selben. Staate? nnd Reiches. Gleiche Pflichten, gleiche Rechte. Ausnahmegesetze schmerzen »nd verbittern die jenigen. gegen welche sie i» Geltung sind. Ta? Jesuiten- gefrt; war und ist aber ein Ausnahmegesetz. Die sozial demokratische Partei bat keine Furcht vor den Jesuiten. Sie ist der Ansicht: Jedem das Seinige. Sollten sich Jesuiten als staatsgesährliche T'enie lind Ruhestörer erweisen, was ihnen aber erst bewiesen werden »ins;'dann hat man ja die Rechtspflege nnd die Strafgesetze, um sie dagegen anzu- ivenden. Al? dir „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", die auch nunmehr vor -I-I Jahren sehr für Schaffung des JeinitengesetZe? war, unlängst die Anshebnng des Iesniten- geieve? amtlich bekannt machte, hies; es ». a. darin: Durch de» Krieg und die .Kriegs-Verhältnisse bat sich beransgesteklt, das; alle früheren Vorurteile gegen den Jesuitenorden und überhaupt gegen die deutschen Katholiken null nnd nichtig waren,, also unbegründet sind. Dieser Meinung ist schon mehrmals die Reichstags-Mehrheit, als jetzt auch die grosie Mehrheit de? Bnndesrates gewesen. Ei» geschickter und cbrenvoller Rückzug. Also hinweg mit dem letzten Reste des- Kulturkampfes überall, zumal jetzt zur Zeit des schreck lichsten aller Kriege nnd zur Zeit de? sogenannten Burg friedens, da müssen doch alle religiös e n Vorurteile verschwinden, und alle Anwandlungen zur Knltnrkämpferei. Nur i» einigen kleineren Ländern Tentschlands herrscht in gewissen Kreisen immer noch eine gewisse Furcht gegen den Ieiuitenoiden. Und zwar meisten? in solchen Kreise», die in ihrem ganzen T'eben wedei einen Jesuiten gesehen, noch einen solchen kennen gelernt haben' Ich kenne aber solche: e? sind ausgezeichnete katholische Priester, als auch viel gesuchte nnd liebevolle Seelsoraer: ebenso hochgelehrt in anderen Fächern, in allgemeinen, weltlichen Wissensclzafken. Andersgläubige mit tchst oder Gewalt zur katholischen Reli > gien zn bekehren, das; sälli diesen sittlich nnd moralisch hoch stehenden nnd hochgebildeten Männern und Drdenspriestern gar nicht ein. Das hat ihnen »och niemand rechtlich n a cb g e w i e i e n n n d n a cki w e i s e n k ö n n e n. Die katholische Kirche bedarf »ach dem Kriege der Jesuiten priesrer. wenn sie von ihrer Tätigkeit ans den Kriegsschan Plätzen znrückgekebrt sind, höchst notwendig als ausgezeich nete Prediger nnd vielgesiichte Seelsorger. Darum meine ich: Was verfolgt man meine Herde. Platz für alle ist ans dieser Erde. Sekretär ,K o ch lForticlir.» kennzeichnet den Stand Punkt seiner Fraktion, insbesondere der Fortschrittliche!: Partei, in.dieser Frage nnd hält die hier geäusierte» Be sorgnisse für übertrieben. An den Bestimmungen der Per fassnng betr. die Zulassung der Jesuiten in Sachsen möchte er nichts geändert wissen. Abg. Dr. dl i et ha in »i e r lNatl.) bespricht die Aensze inngen der verschiedene» Redner und stellt sich ans den Boden der Interpellation. Mit der Erklärung de? Herrn Staatsministers Dr. Beck erklärte er sich im allgemeinen c inverstanden. Abg. Seeg er tllnadh. Saz.) erklärt sich für die Ans ln.bnng des Jesnitengcsetzes und spricht sich gegen die Er klärnng des Staatsminister? Tr. Beck ans.-- Abg. Dr. Kaiser lNatl.) bespricht in seinen Ans lührnngen besonders die Aensiernngen der Vorredner und stellt fest, daß sich die Auffassung des ganzen Landes in de: von ihn erörterten Frage mit der Ansfassnng der höchsten Spitze decke. Damit war die Besprechung der Inlerpellation erledigt. Vizepräsident F r ä s; darf schlägt vor, zunächst den Antrag Brodaus betr. die Wahl von 8 Stellvertretern für die ansjerordentliche Deputation zur Weiterberatnng des Kohlengrfetze? zunächst zn erledigen. Ter Antrag Brodanf wurde abgelehnt, nwranf die vom Vizepräsidenten Fräsjdorf vorgeschlagenen Mitglieder für diese Deputation einstimmig gewählt wurden. An zweiter Stelle folgte nunmehr die Beratung der. Interpellation des Abgeordneten Easian nnd Genossen bei:, die Einziehung der !2 e h i*e r z u m H ecre s - dien st e. Die Interpellation hat folgenden W ortlant : Hak die Regierung Kenntnis davon, das; durch die Einziehungen von Lehrern zum Heeresdienste die Arbeit der Schule schwer beeinträchtigt ist? Was gedenkt sie zu tun, um den Folgen dieses Zustandes entgegen.;» wirken? Abg. L a n g e (2oz.) begründet die Interpellation, die chnrch die Sorge für unsere Jugend veranlasit ivorden sei. Staats-minister DDr. Dr. ing. Beck beantwortet die Interpellation nnd hebt hervor, das; die oberste Schnlbctwrde der Ansrechterhaltiiug des ordnungsmässigen Unterrichts betriebe? stets als eine der wichtigsten Aufgaben der Schule ihre besondere Fürsorge zugewendet habe. Infolgedessen seien zahlreiche Verordnungen an die Bezirksschnlinspektoren und nicht weniger als Generalverordnnngen erlassen ivorden. Außerdem seien tausende von Briefen mit den Generalkommandos und mit anderen Stellen gewechselt worden. Am 31. Juli 1911 beim Ausbruche des Weltkrieges standen vnnd 17,000 Lehrkräfte im Dienste der Volksschule, wozu noch 397 Kandidaten und Kandidatinnen des Schul amte? kamen. Die Zahl der einberufcnen Direktoren, Lehrer, Hilfslehrer und Vikare sei jetzt auf über WOO ang- stiegen. Durch den Rückgang des Bestandes an Lehrkräften.