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Mittwoch, 12 September 191? Im stillen Winkel Nach einer Idee von Richard Walther von Irene von Hellmuth. , <23. Fortsetzung.,' > „Wir müssen uns trennen, das sehe ich ei»/ begann sie - mit schmerzlichem Beben, das sie vergebens zu meistern suchte. „Du sollst nicht durch mich in Verhältnisse gedrängt werden, die dich doch nicht befriedigen würden. Du darfst dich mit deiner Tante nicht entzweien, das kann ich nicht zugebe,,! Was hat es für einen Zweck. uns selbst zu täuschen — es hat nicht sollen sein." „Nein, mein Kind, so war das nicht gemeint!" lachte Kurt. „Denkst du. es >inge so leicht, das; wir uns wieder trennten? Das kann ich einfach nicht! Du sollst nicht so mutlos sein, sondern mein tapferes, liebes Mädel, mein guter Kamerad, der mit mir durch dick und dünn geht. Wir wollen fest wie Kletten aneinanderhängen und Zusammenhalten, Else l Nichts soll uns auseinanderreiße», komme was kommen mag! Unsere triebe soll sich stark genug erweisen, auch ungünstigen Verhältnissen zu trotzen. Aber jedenfalls danke ich dir für deine Worte, denn ein Mädchen, das um das Glück des Geliebten willen auf eigenes Glück verzichten will, liebt wirklich und wahr! Aber dich verlieren hieße für mich alles aufgeben, was mir das Leben lebenswert macht. Deshalb kann von einer Trennung nicht die Rede sei», das siehst du doch ein, Kleines, wie?" Else nickte mit glücklich verklärtem Gesicht. Sie empfand die Liebe des Mannes wie ein Geschenk. „Aber," begann sie nach einer Weile zaghaft, „du sagtest doch selbst, daß du mich als Offizier nicht heiraten kannst! Was sollen wir denn sonst anfangen?" - sachflfche BottSzeltnng — „TaS war es ja eben, worüber ich mit dir sprechen wollte. Ich will einen anderen Beruf ergreifen; wenn ich dir in Zivilkleidern doch ebenso gut gefalle, wie in Uniform." setzte er heiter lachend hinzu. Sie streichelte in scheuer Zärtlichkeit seinen Arm. „Wie glücklich Du mich machst! Ich meinte schon, nun müsse alles aus sein zwischen uns. Aber" — sie machte schon wieder ein bedenkliches Gesicht: „Es wird Dir doch sehr schwer werden, Dich von dem Dir lieb ge wordene« Beruf zu trennen? Darf ich ein solches Opfer denn annehmen?" Kurt von Richthosen biß sich auf die Lippen. Freilich fiel es ihm schwer, sehr schwer, den bunten Rock auszu ziehen. Er war doch mit Leib und Seele Soldat, — aber Else durfte davon nichts merken. Fest umschloß er ihr» beiden Hände: „Tu wirst ja neben mir stehen, meine Else, und Deine Liebe wird mir über alles Schwere hinweghelsen," sagte er innig. „Wir wollen alles gemeinsam trogen. Ich bin dem Geschick dankbar, daß es nur ein so liebes, herziges Mädel schenkte. Was in meinen Kräften steht will ich tun, damit Du nichts zu vermissen brauchst von dem, was Dein Leben bisher schmückte. Vielleicht werden wir u»S in der ersten Zeit mit bescheidenen Verhältnissen begnügen müssen. Denn bis ich feste Wurzeln fasse in dem neuen Beruf, wird einige Zeit vergehen. Aber wir sind jung und haben uns lieb. Ich hoffe, daß eS mir gelingen wird, hoch zu kommen! Willst Du unter diesen Verhältnissen mein geliebtes Weib werden?" Glückselig schaute Else zu ihm aus. „Ich vertraue mich Dir in jeder Lebenslage an und will gern selbst mithelfen und arbeite», wenn Du mir nur bleibst. Denn eine Trennung von Dir ertrüge ich nicht!" — Nr. 209. Seite 4 „Wenn Tu so sprichst, dann kann cs nicht fehlen. Gleich in der nächsten Zeit will ich alle Schritte tun, eine passende Zivilstellung zu erhalten. Tann erst will.ch mit Deinem Bruder sprechen. Ich habe cs bisher unter- lassen, weil ich tzrst Deine Meinung hören wollte. Ich wußte doch nicht, ob Du mich dann noch nehmen würdest, wenn ich nicht mehr Offizier bin." neckte er. „Sage doch so etwa» nicht, Kurt, — ich kann cs nicht hören — auch nicht im Scherz. Tu weißt ja, daß mich nichts von Dir zu trennen vermag. Aber. — wie wirft Du Dich einleben in ungewohnte Verhältnisse? Wie, wenn Du eines Tages erkennen müßtest, Daß Du einen nicht wieder gut zu machenden Fehler begingst, als Du Deinen Beruf aufgabst? Würden wir nicht beide furchtbar leiden unter einer solchen Erkenntnis? Wenn Du bereutest, — ich würde sehr unglücklich sein." „Laß das Reden von solchen Dingen, Else." — laete er ruhig und streichelte ihre Hände. „Ich habe mir alles genau überlegt, — einen anderen Weg gibt es aut Solle» wir warten, bis »leine Tante'geitorbe» ist? Äii würden jedenfalls selber alt dabei werden." „Aber vielleicht gäbe eS doch einen Ausweg/ meinte Else sinnend. „Die Kaution kann doch nicht gar so groß sein, — wenn ich meinen Bruder bäte, — ich bin gewiß, er kann, er wird mir helfen. Er ist so gut, und er Hai seit meines Batcrs Tode treulich für mich gesorgt." „Nein. Else, laß das, — glaube mir, es geht /.ich!, wir können nicht leben von der kleinen Einnahme. Tie Hauptsache ist. daß wir jetzt miteinander im reine i sind. Sei nur wieder froh und laß uns die kargen Stunden, die wir beisammen sein können, nicht stören durch die Sorge um die Zukunft. Weiß denn Dein Bruder oo» Deiner Ankunft? Mich wundert es, daß er nicht am Bahnhof war." (Fortsetzung solgi.) ^m 9. (t. LI. vorsckisä ouok Icursvm krrwlcsolaccsr im ^Itor von 77 ckakrso litt ösentigiA stsLsr XlrostsvliuIIotu'v»' i. k. Lvü. 1860 im I.skrLmiv, v?irkto or «vZvokiviotl von 1871 bis 1905, rvvLobst, käs oiomxwr, «pütsr r»Is loiteoäsr I^skror Mo cler lcotk. 8cbulv Hin xrollvr Tvil äve kstboliscbsu Ovmsioäs 2cviv!cs,v!> vsrvkrt io ibm ckaollbar ssiooo Avlisbtso I.vbrvr ov,i lüimiobvr. LVir ^vsräsu ssin .^näsoicvo immer io Lbrvo kalter». Irr ilstIMM SvHiilMHtM rii rvMsii. elepdoo ItW sMisIliiis W KSkUliu Ü-. L W liiil. s l»u W r tunt«». i Kslvbw.t lllbr ici.kivisv Liock.IlSlktv! Vooovrst. 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