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Freitag. 7. Dezember 19t 7 offizier führt den Namen Palenulan, ein Sanitälshunde- führer heißt Wauwauleutnant. Die in der Krankenpflege tätigen Sanitäter werden auch Aspirinhengste, Pillenkulis, Opiumbrüder, Lazaretlkolben, Leichenheinriche, Bratpfannen- schieber' (Bratpfanne—Steckenbecken) genannt. D:e Kranken schwestern heißen Karbolmäuschen, Karbolwalküre oder Schieich patrouillen. Unter der Schlachtbank versteht der Soldat den Operationssaal; die Chloroformhaube ist die Gasmaske, auch Maulkorb und Sttnkhaube genannt; die Narkose wird als Gasangriff bezeichnet. Viele Ausdrücke sind mit den Wörtern Aspirin oder Jod zusammengesetzt; z. B. Jodbaron, Jodler. Das Rizinusöl heißt Soldatenhonig oder Nevierkognak. Der Unteroffizier, der im Lazarett den Nöntgenapparal be dient, führt den witzigen' Namen Dorchläuchting. Zum Schluß sei noch erwähnt, daß die Aecztekommision. die in der Garnison die Mannschaften auf ihre Felddienst fähigkeit hin untersucht, Heldensieb benamst wird. Leute, die sich krank fühlen und dem Arzte sich verstellen wolleu, heißen A-pirinaSpiranten; solche hingegen, die aus dem La zarett wieder als geheilt entlassen werden können, sind schützengrabenverdächtig; wer aber in die Heimat entlassen wird, ist familiendienflfähig. Die Schrift JmmeS macht dem Sammeleifer des Her ausgebers alle Ehre und läßt den wissenschaftlich geschulten Sprachforscher und Sprachdeuter erkennen. Sein Buch ist auch rin schätzbarer Beitrag zum Verständnis der moralischen Eigenschaften unserer Feldgrauen. Deutsches Reich — Sächsisches Siedlungsland im Osten. Gelegentlich der Etalberaiung in der Zweiten Kammer hat der konser vative Abgeordnete Hofmann^darauf hingewiesen, daß wir nicht nur eine militärische Sicherung für unsere verwund baren östlichen und westlichen großen Industrie- und Mon- tangebiele gebrauchen, sondern auch Siedlungsland für unsere deutsche Volkskrast. Zweifellos hat er hierbei eine Sicherung der sächsischen Interessen im Auge gehabt. Bedauerlicher Weise ist StaalSminister^Gcaf Vitzthum hierauf in seiner Rede nicht eingegangen, obwohl diese Forderung an und für sich nicht neu ist. Der Abgeordnete Dr. Philipp (Borna) hat kürzlich in einem Vorträge in Plauen i. V. ebenfalls auf die Bedeutung dieser Frage hingcwlesen, indem er u. a. folgendes ausführie: In Kurland und Litauen ist mir nie mand bekannt, der jenrals auf den Gedanken gekommen ist, daß diese Gebiete dem Deutschtum wieder verloren gehen könnten. Es ist dort von unseren Truppen so viel gear beitet worden, daß eine Preisgabe dieser Länder ein Ge schenk von unersetzlichem Werte an dem geschlagenen Feind bedeuten würde. Die ln kurzer Zeit dorr entstanden überaus Hohe Kriegskultur verdanken wir Hiildenburg, der mit Lüsen- dorff dort unvergleichliches uuo oauernoes geschaffen hat, das uns unmögrlch wieder verloren gehen darf. Für die Feldgrauen ist die Frage der Abtretung Kurlands und Li tauens bezw. der AngUeoerung an Deutschland zweifellos im letzeren Sinne zu entscheiden. Strittig ist nur die Frage der Anglieoerung. Wünschenswert ist, dasz bei der Augtte- derung dieser Gebiete an bas deutsche Reich dessen bundes staatlichen Charakter und der Eigenart der deutschen Stämme Rechnung getragen wird. So Hallen wir cs für dringend erwünscht, baß z. B. auch Sachsen ein geschlossenes Sied lungsgebiet im Nordosten des Reiches zuteil wird, in das der Siedlerstrom aus der Heimat geleitet werden kann. — Vielleicht entschließt sich die Staatsregierung, auf diese be deutungsvolle Frage in der Zweiten Kummer Auskunft zu geben und die geäußerten berechtigten Wünsche an der maß gebenden Stelle zu vertreten. — „Die Nordd. Allg. Ztg." schreibt: „Ein Funkspruch ans Lyon vom 30. November beschäftigt sich mit der Haltung Deutschlands zur Veröffentlichung der Petersburger Ge- heimdokuiuente. Er behauptet, unsre Presse versuche, mit diesen Urkunden großes Aufsehen zu erregen. Das sei in- heißen. Ich habe Ihre bisherigen Angaben nicht zu Proto koll nehmen lassen, weil ich ja wußte, daß Sie nicht die Wahr heit sprack)en. — Sie sind die rechtmäßig angetraute Frau des verstorbenen Buchhalters Franz Beiersdorf. Wie heißen Sie mit Ihrem Vornamen?" „Paula." „Sind Sie wirklich eine geborene Delvendal?" „>za. „Ihr Paß lautet doch auf den Namen „Lissy". Wie sind Sie zu diesen Papieren gekommen?" „Sie gehören meiner jüngeren Schwester." „Wie alt sind Sie selbst?" „Sechsundzwanzig Jahre." «Die Angaben über Ihren Geburtsort wie über Ihre Eltern sind also richtig, — Wie lange sind Sie verheiratet?" „Seit fünf Jahren." „Sie haben Ihren Mann verlassen?" „Ja." „Wann ivar das?" „Vor zwei Jahren." «Welche Gründe haben Sie für diesen Schritt gehabt?" Ich lebte in sehr unglücklicher Ehe. Mein Mann war immer kränklich: ich habe ihn nur geheiratet, weil es mir schlecht ging, und weil ich eine Versorgung haben wollte. Er auälte mich schrecklich mit seiner ewigen grundlosen Eifer sucht und hielt mich wie eine Gefangene. So menschenscheu war er, daß wir gar keinen Verkehr hatten und ich wie in einem Gefängnis lebte. Endlich hielt ich es nicht mehr aus. Ich wußte, daß er mich niemals freigebcn würde, und es blieb mir kein andres Mittel, als ihm zu entfliehen. Ich benutzte den Umstand, daß ich mir die Papiere meiner Schwester verschaffen konnte, die uns damals gerade be suchte, um nach Deutschland zu fahren." „Welche Zivecke verfolgten Sie mit diesen Papieren?" „Ich hatte ja selbst keinen Paß, und ich konnte ohne Wissen meies Mannes auch keinen bekommen. Außerdem — eine verheiratete Frau findet so schwer Stellung. Und ich tat ja niemandem einen Schaden damit." — Sächsische Bottszeit««g — dessen vergeblich, denn d e Dokumente stellten Frankreich nicht bloß. So erkläre es sich auch, daß die deutschen Zeitun gen ihre Enttäuschung nicht verbergen könnten. Dem „Jour nal de Gcncve" wird im Anschluß daran folgende Aeuße- rung zugeschrieben: Es steht noch nicht fest, ob die Deutschen sich mit den bisher veröffentlichten Stücken zufrieden geben. Betreffs der Festlegung der Grenzen des besiegten Deutsch lands, fährt der französische Funkspruch fort, beruhen die Ab machungen zwischen Rußland und Frankreich auf dem Prin zip der gegenseitigen Desinteressierung. Rußland gebe es Frankreich frei, nach seinem Belieben die Westgrenze des Deutschen Reiches festzulegen unter der Bedingung, daß es auch ihm ermöglicht werde, seine eignen Grenzen gegen Deutschland nach seinen Bedürfnissen zu regeln. Im Prinzip war diese Lösung auch die natürlichste, weil die Alliierten für das europäische Gleichgeivicht kämpfen. Ueberdies ver sprechen sich Rußland und Frankreich nicht gegenseitig deutsche Gebiete, sie verpflichten sich nur, einander keine Hindernisse in den Weg zu legen, was ein großer Unterschieo ist. Aus dem französischen Funkspruch spricht weniger die Annahme, man sei in Deutschland enttäuscht, als eine ge wisse Herzenserleichterung darüber, daß die in Rußland ver öffentlichten Dokumente noch gar nicht das Schlimmste dessen enthalte, was in den Geheimschränken der Entente zu finden ist. Daher auch wohl der bange Seufzer des neutralen „Journal de Geneve", es stehe nicht fest, ob etwa noch mehr veröffentlicht werden würde. Jur übrigen scheint es uns, daß die Franzosen, wenn sie durch die Geheimdokumente nicht schon bloßgestellt wären, dies in ihrem Funkspruch gründlich nachgeholt hätten, nicht etwa nur durch die An maßung, mit der sie trotz der uns allenthalben günstigen Kriegslage von einem besiegten Deutschland zu reden wagen, vor allem vielmehr durch ihr in der Fassung des Funkspruchs besonders zynisch wirkenden Bekenntnisses zu einer Politik des brutalsten, jedes fremde Recht mißachtenden Raubes. Rußland hat sich von den Trägern dieser Gewaltpolitik befreit. Auch Frankreich wird das einmal tun. Es hat nur die Wahl, ob es sich rechtzeitig oder zu spät zu diesem Ent schluß aufraffen will. — Unerwartete Folgen der Entseuchung. Recht nette Entdeckungen hat man bei der Ausführung einer sanitäts- polizeilichen Anordnung in Lodz gemacht. Auf Befehl der Verwaltung wird eine Entseuchung der Wohnungen vor- guiommen, die straßenweise erfolgt. Dabei erleben die An gestellten der staatlichen Abteilung für öffentliche Gesundhells pflege zahlreiche lleberraschungen. Die grüßte Furcht vor der Eulfeuchung haben die Keltenhändler, da bei ber Säuberung der Wohnung oft alle zu Spekulalionszwecken aufgestapelte Vorräte zu Tage befördert werden. Weiter stno in ver schiedenen Häusern bet dieser Gelegenheit mehrere Sprritus- brennereien entdeckt woroen, die flott im Betriebe waren. Auch die Abnahme der Passe von den Einwohnern der zur Säuberung bestunmten Häuser, deren Rückgabe an die In haber er>l nach der Eiitfeuchung erfolgt, fft für manchen Hausverwalter sehr unbequem, weil dadurch ihre Machen schaften der Erfindung gar nicht vorhandener Perfonen zwecks Mehrempfung von Brotkarten, ans Tageslicht kommen. Währenb der Eiitfeuchung der Einwohner eines Hauses werben die abgenommenen Pässe nämlich mit der von dem Hausverwalter ausgestellten EinwohnerUste verglichen und die Folge ist dann gewöhnlich, daß der Herr Hausverwalter diesen und jenen Mieter, die nur in seiner Phantasie existierten, von seiner Lifte streichen muß und dafür die Aussicht auf Bestrafung erhält. — Um die Schulsprache in Lodz. In der Lodzcr Stadt- verordnetenvernsammlung wurde der Antrag, der das Jid dische als Unterrichtssprache in den jüdischen Volksschulen verlangte, mit 22 gegen 2 Stimmen bei 15 Stimmenthaltun gen abgelehnt. — Ter sozialdemokratische Ncichstagsabgcordncte für Niederbarimn, Artur Stadthagen, ist im 61. Lebens jahre einem schweren Lungenleiden erlegen. „Andere Absichten verfolgten Sie nicht, als Sie sich den falschen Namen beilegten?" „Nein." „Wohl! — Nun erzählen Sie uns einmal im Zusammen hang, was sich während Ihres Berliner Aufenthaltes zuge tragen hat. Sie haben sich doch wohl gleich nach Berlin ge wandt?" „Ja. Hier hoffte ich am leichtesten irgendwo unterzu kommen." „Und Sie haben gleich die Stellung im Hause Falken hayn gefunden?" „Ja. Ich meldete mich auf eine Annonce und wurde sofort engagiert." „Wie ich gehört habe, haben Sie sich vorzüglich geführt und sich nichts zuschulden kommen lassen. — Wie ivar das dann mit Ihrem Mann?" „Er tauchte ganz unerwartet in Berlin auf. Ich traf ihn eines Abends auf der Straße und ivar natürlich furcht bar erschrocken. Er liebte mich offenbar noch immer und sagte mir, daß er nur meinetwegen gekommen sei. Er hatte durch ein Prämienlos ein großes Vermögen gewonnen und wollte mich veranlassen, irgendwo im Süden mit ihm davon zu leben. Acer ich wollte es nicht." „Weshalb nicht?" „Weil ich ihn nicht liebte, und weil er noch kränker und hinfälliger geworden war. Außerdem war mir meine Stel lung bei dem Bankdirektor so lieb geworden, daß ich sie um keinen Preis verlieren wollte. Es waren die ersten ungetrübt glücklichen und sorgenlosen Jahre meines Lebens, die ich in diesem Hause verbringen durste, und ich wäre entsetzlich un glücklich geworden, wenn ich wieder hätte fortgehen müssen. Aber man durfte natürlich nicht erfahren, daß ich verheiratet war, sonst hätte man mich gewiß fortgeschackt." „Was taten Sie, um das zu verhindern?" „Vor allen Dingen durste mich mein Mann nicht be suchen, und man durfte mich mit ihm nicht sehen. Er lauerte mir nun täglich auf der Straße auf, und ich war ganz ver zweifelt. Da kam ich auf den Einfall, daß er sich hinten im Nr. 281. Sette'6 ; Literatur Unsere Pfarrgemeinden und der Krieg. Von I M Jünemaim. Oktav (54) M. 1.— M. Gladbach 1917. Volksveretns- Verlag G. m. b. H. Inhalt: Vorwort — Ehrung der gefallenen Krieger — Unsere Gemeinden und der Krieg — KricgSliebcsiuenil der Vereine — Feid- powendungen für lue Soldaten — Fürsorge für die Verwundet.» — Festabeno für die Verwundeten — Festavend für die Verwu.-detcn oes Jofefftister — Veiwundetcn-Goilesbieiist — Kriegsarveil des St.-GoochardsüiftS — Fürsorge für die Gefangenen — L.as Liebes- wcrk der «chuttmoer — Ein Morgen un Gemelndefekrctarial. Die Weitmtsfion der ka.hoilschen Kirche. Illustrierte Monalsbläller für die Kalhobken der Länder deutscher Zunge. Jährlich 12 Hef e nut je 24 Oktavsetten. Freiburg rn Vreisgau, Herücriche Vertagshandlung M. 2.— Beziehbar durch Buchhandel und Pop. Inhalt des 10. Heftet, Oktober 1917; Zum diamantenen Jubel fest des Laverius-Verans (Gesicht). — Ernlebantfeft. Zur Lavenus- Mtfsionslewr am 21 Otlober — Der Rosenkranz, das Gebervuch der Reuvciehrlen. — Las B'ud des ht. Franz Lauer. — Angelina Jevoult, vre kleine Dulderin- — Aus dem Leven oes Gründers deS Laverlus-Bereurs, Dr. meo. Heinrich Hayn. — Bilder vom weiten M-Ilivilssetve: Das all,»heiligste Atlarlairament, .dre herzstärkende Med.zin GotteS". — Wie dre Ml>sto»are die Sprache der Wilden erlernen — Die „Wettnussion" im Lazarett und Schützengraben. — Ver Roman eines Mistlonars (Fortsetzung). — Aus drn Umschlag- sciten: Em Friedensgeiobius ais JubliäumSgabe. — Das giotze Mysionsdankfest in Aachen (21. Oktober). 9 Abbildungen. Uebergangswirlschast. Die Brücke vom Krieg zum Frieden. Von Dr. Aisred schmibk Oktav (87) M. 1,v0. M. Giabbach 1917. VolkSvercins-Vcrtag G. m. b. H. Die Schrift welche im Uebelbiick über die zahlreichen der Lösung harrenden Fragen und einen Begriff von ihrer Vielgestaltigkeit ge währt, ensprlcht offenbar einem dringenden Bedürfnis. Nicht be handelt ist die LcbciiSinittelveriorgu >g nach dem Kriege über welche noch nichts gcsagl werden kann- Die Reugestalmnv unseres Gerd- w-sens nach Friebcnsschtuß ochandelt der Veriaiier in zwei Broschüren vcs gleichnamigen Vertage (Devifenskurse 19r7 und Wäymngs- potitit 1917), jo baß auch diese Frage m der angezeigtcn Arbeit aus- geschiosscn bieibt. Heimatschutz-Mitteilungen. Von den „Mitteilungen" des Landesvereins sächsischer HeiUia.fchntz sind soeben Heft vier vis acht des Vi. Bandes erschienen- Sic liehen >m Zeichen der Kncgerehrung und bringen un wesentlichen die Vorträge, die von Posier W. Hvfmann (Ehemiutz) über die Frage „Wie soucn dre Kirchengemeindcn ihre Krieger ehren?" und vonVauamtmann Waldo Vreazei »Dresden) über „Las deutsche Kriegergrab" anläßlich der Dresdner Ausstellung »Kriegergrab und Kriegeldcntmal" geüallen wurden- Ferner bringt eine kreme Schnst euies im Felde sichenden Gartenarchitekten An regungen aus Grund von Erfahrungen, die im Feindesland gesammelt wurden. Der Preis des HcfteS, das in der Geschäftsstelle deS Hcimat- schutzes, DresblN-A-, schlcßgasse 24 zu haben ist, beträgt 3 M. Mit glieder (Jahresbeitrag 5 M.- erhallen es kostenlos. Hunde an die Front! Es eignen sich der deutsche Schäferhund, Dobermann, Airedal-Terner und Rottweüer, auch Kreuzungen ans dle>en Raffen, die schnell und gesund sind und mindestens 40 am Schutterhohe haben. Sie muffen kostenlos zur Verfügung gestellt merocn. Aufs Beste weroen die Diensthunde gepflegt uno gefuttert. Die Hunde werden — von Fachdrrsseuren ausgevltdet — im Ertebrnsfalle nach dem Kriege an ihre Besitzer zurückgegeben. Bei den ungeheuren Kämpfen an der Westfront haben die Hunde durch stärkstes Trommelfeuer die Metdungen aus vorderster Linie in die rückwärtige Stellung gebracht. Hunderten unserer Soldaten ist durch Abnahme des Melde- ganges durch die Meldehunde das Leben erhalten worben. Militärisch wichtige Meldungen sind durch die Hunde recht zeitig an die betreffende Befehlsstelle gelangt. Obwohl der Illutzen der Meldehunde im ganzen Land bekannt ist, gibt es §noch immer Besttzer von für den Kriegs dienst geeigneten Hunden, welche sich nicht entfchtießen können, ihr Tier der Armee uno dem Batertande zu telyen! An alle Besitzer der vorgenannten Hunderassen ergeht daher die dringende Bitte: Stellt Eure Hunde ln den Dtenft des Vaterlandes! Wer zögert! Anmeldungen nimmt entgegen die KriegS-Hunde-Schule Armee-Abteilung -ür, Deutsche Feldpost 128. Die gemeldeten Hunoe werden durch Mannschaften der Kriegs-Hunoe-Schule abgeholt. Gartenhause bei uns einmieten sollte. Da konnte ich zu ihm gehen, ohne daß es jemand merkte. Und ich mußte ja oft zu ihm, weil er so krank war." „Sie haben ihm auch einmal eine Medizin gebracht?" „Ja. Er bekam einen seiner Anfälle, die als ich bei ihm war. In meiner Angst lief ich zu uns herüber und holte ihm eine Medizin, die Fräulein Falkenhayn gebraucht hatte. Es war ein Nervenberuhigungsmittel; später verordnete ihm Doktor Nömhild, der meinen Mann auf meine Veranlassung behandelte, das gleiche, weil es ihm sehr gut getan hatte." Nun erzählen Sie uns einmal die Vorgänge in der Nacht, in der Ihr Mann gestorben ist. Sie gingen erst mit dem Herrn Doktor Römhild aus?" „Ja. Aber ich hatte meinem Mann versprochen, ihn am Abend noch zu besuchen, und ich mußte deshalb noch zu ihm, nachdem ich nach Hause gekommen ivar. Ich hatte einen Schlüssel zil seiner Wohnung, und ich ging meistens spät abends oder nachts hinüber, damit mich niemand sah. Als ich zu ihm ins Zimmer kam, brannte die Nachtlampe, und ich glaubte, daß er schlief. Wer er kam mir gleich so unheimlich vor. Ich redete ihm zu und versuchte ihn aufz'uwecken. Da sah ich, daß er tot war und ich bekam einen furchtbaren Schrecken. Wenn er noch am Leben gewesen wäre, hätte ich natürlich Leute gerufen und zum Arzt geschickt; so aber hatte ich nur einen Gedanken, daß man mich nicht bei ihm finden durfte, weil sonst alles verraten war. Ich hörte auch noch ein Geräusch aus dem Nebenzimmer; da packte mich eine so sinnlose Angst, daß ich einfach fortlief. Nur die Medizin- flasche, die mich verraten konnte, und ein Paket, das auf dem Tisch lag, nahm ich mit mir." „Ein Paket? — Was für ein Paket?" „Mein Mann hatte es mir früher einmal gezeigt und mir gesagt, daß er da soviel Geld hätte, uni mit mir irgend wo ruhig und behaglich leben zu können. .Weil er nun tot war, dachte ich, daß es Loch mir gehörte. Und weil ich es sonst ja nicht hätte bekommen können, nahm ich es mir gleich mit." „Wußten Sie nicht, woher dieses Geld stammte?" . (Fortsetzung folgt.)