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In Rom und in Italien von Dr. Adrian, Erfurt DaS erste, was man von Rom auS der Ferne erblickt, ist die mächtige Kilppet von St. Peter. Sie ist das Wahrzeichen von Rom. Am 25. März gegen Mittag liefen wir in den Bahnhof ein. Die große» italienischen Bahnhöfe sind Sackbahnhöfe. Die Züge fahren nicht >oie bei uns rechts und lassen links vorbeifahren, sondern umgekehrt. Ebenso auf den Straßen: Wagen. Automo bile und Menschen: links ausbiegen, nicht recht! Darum ist auch an de» Bahnhöfen rechts die Ankunftshalle (Ärria), links die Ab- fahrishaUe (Pariere), in der Mitte Wirtschaft und Direktion. Wir hatten uns vorgenommen, uns von den Gepäckträgern (Facchini) nicht beselMchen zu lassen. Aber wie ich mich umsehe, sind meine Begleiter schon in ihre Hände geraten. Für 5—6 Gepäckstücke mußten sie auf eine Entfernung von kaum 10 Minu- te» 30 Lire bezahlen. Das waren ungefähr 500 M. Ein Wagen würde 10—20 Lire gekostet haben. Ich fuhr mit meinem Hand koffer beinahe eine halbe Stunde mit der Elektrischen für 40 Ernte, simi (früher 32 Pf., jetzt gegen 7 M.). Einem Jungen, der durch aus meinen Koffer tragen wollte, konnte ich nur dadurch ver treiben, daß ich ihm erklärte, Geld bekäme er aber nicht. Lono povero Tedesco. >Jch bin ein armer Deutscher.) Da hatte seine stürmische Nächstenliebe ein End«. Meine Begleiterinnen, ,,daS vierblättrige Kleeblatt", wohn ten bei den Deutschen Grauen Schwestern, nicht weit von Maria Maggiore. Ich fand Unterkommen in dem seit etwa 1400 be stehenden Deutschcnhospiz Maria dell'Awma. oder kurz Anima genannt. Zur Zeit wohnen nur Geistliche dort aus Deutschland. Oesterreich. Belgien, Holland, Schweiz. Sie studieren an den rö mischen Universitäten der Jesuiten oder Dominikaner oder arbei ten in den Bibliotheken. In der Kirche der Anima findet auch der Gottesdienst für die Deutschen statt. Bemerkenswert ist, daß hier der letzte deutsche Papst, Adrian VI., begraben liegt. Sein Grab denkmal stellt ihn in Lebensgröße, im Tode schlummernd, dar, auch, wie er auf einem Maultier reitend, am 20. August 1522 seinen Einzug in Nom hält. Adrian VI. stammte aus Utrecht, das damals noch zum Deutschen Reiche gehörte. Er war aus ge ringem Stande und hieß mit Taufnamen Adrian, den er, ent gegen einem 600jährigen Brauch, auch als Papst beibehielt. Er war der Erzieher des .Kaisers Karl V. gewesen, dann Kardinal- Primas und Landesverweser von Spanien. Als solcher wurde er einstimmig zum Papst gewählt. Er war ein gelehrter, tüchtiger und heiligmnßiger Mann und nahm es sehr ernst mit seinem Berufe. Al» Nachfolger eine» Alexander VI., Julius II. und Leo X. war er der erste Reformpapst. Zwischen zwei Gewalten wurde seine Kraft zerrieben. Auf der einen Seite die huma nistische Verweltlichung in Rom, die sich nicht bessern wollt«, aus der anderen Seite Luthers Empörung in Deutschland, die kein Aushalten kannte. So konnte er nur als Opfer fallen. Schon 1523 starb er. Aus seinem Grabstein stehen die Worte: »In diesem Manne wurde offenbar, wieviel darauf ankommt» in welcher Zeit selbst der Beste lebt." In der Anima war man vorzüglich aufgehoben. Mittag» gabs Suppe, Hauptgericht, einen Schoppen Wein, Nachtisch, Apfel- knien und Mokka. DaS Zimmer war ein BischofSzunmer. Trotz dem der Tagespreis sehr mäßig. Der Rektor des Hospizes, Prälat Dr. Brenner aus Wien, war so gütig, auf die Armut der Deut schen Rücksicht zu nehmen. Haus- und Tischgenossen waren zur Zeit auch Professor Grabmann aus München, Schmidlin auS Münster und Dr. Struckmann aus Dortmund. Am Tage meiner Ankunft, nach gehaltener Siesta, war mein erster Gedanke: Zur Peterskirchet Mit der Karte bewaffnet mache ich mich auf den Weg. Plötzlich welch ein Anblick! Aus dem Häusermeer heraus tretend. sehe ich vor mir den hochgeschwollenen Tiber, so breit wie die Weser, seine gelben Fluten dahinwälzen. Von der Brücke hat man ein herrliches Bild, so wie nran es oft dargestellt findet: Vor sich den Tiber mit seinen geschmackvollen Brücken, rechts den gewaltigen Justizpalast, etwas weiter die kreisrunde Engelsburg, die ehemalige Moles Adriani mit, dem Standbild des Erzengels Michael, im Hintergrund, gerade in der Richtung des Tiber, die Peterskirche mit ihrer gewaltigen Kuppel und den Vatikan. Mehr nach links der schönste Berg von Nom, der Janiculo, mit dunkel grünen Pinien und Zvpressen, dazwischen Bäume mit hellroten Frühlingsblüten. Dahinter war die Sonn-, im Untergehen. Em.ge Z.e't nachher als es dunkelte (im Süden ist die Dämme rung viel kürzer als bei unSl, blinkte oben vom Janiculo auf hoher Säule eine gewaltige sich drehende Laterne in den lialic- mfchen Farben: blautrogrün. Die Säule ist ein Geschenk der Amerikaner. Noch am selben Abend «sing ick zur PeterSkirche. Aber da gingen zwei Soldaten auf und ab. Eines« chiusa! Die Kirche ist geschlossen. Gut, denke ich. dann gehst du morgen früh wieder hin. Am anderen Tage war Sonntag. Fremde strömten aus und ein. In einer Seitenbchelle war Hochamt mit herrlichem, mehr stimmigen Gesang, nahber Predigt. Gegenüber la- mentskapelle. Nach gehaltener Anbetung wurde der Dom besich tigt. DaS ist doch eine Pracht. Alles Marmor und Mosaik. Und diese ungeheuren Maße! Längs 187 Meter, Höhe der Kirche 46 Meter, die Kuppel 141 Meter. Ans dem Boden des Domes sind Mesinglinien angebracht: Sotveit reicht der Dom von Mai land, von Florenz, von Köln, von London. Da sieht man erst! wie groß die PeterSkirche ist. Denn der Bau ist so ebenmäßig, daß die Größe gar nicht ins Bewußtsein fällt. (Fortsetzung folgt.) Amtlich notierte Devisenkurse Berlin, 21. Juni. Ter Dollar notierte gestern vormittag 10 Uhr 831 6 324 8 und mittags 12 Uhr 310 O 831 L Von Nenvork wird die deutsche Mark mit 0 30°/, Cent (wie gestern gemeldet. — Die tschechisch? Krone war mit 615 zu hören. Devisenkurse im Freiverkehr mittags 12 Uhr, mitgeteilt von der Commerz- und Privat-Bank, Filiale Dresden Berlin 21. Juni Seid Briet Reuhork . 1 Dollar 3lS.- 821.— Paris . . 100 Fr. 2800.— 2810.— Zürich . . 1»0 Fr. 6000.- 6100.— Stockholm. 100 Kr. 8280 — 8205.— Prag . . 100 Kr. 608 — 608.- London. . . . . . I Pfd Sierl. 1425 - 1435 — Holland . 100 Fl. 12470 — 12530.— Kopenhagen 100 Kr. 00 lO.— 6930.- WM" Sie kaufen billig "TW Männer- und Bnrschenanzlige . . . . 906 — Kinderanzüge aus Militärtoch (vir 6 Jahre) , 78.— Kinder » Sommer - Hosen 80 — Burschendrellfacken, instandgcsetzt ...» 63.— Englisch Lederhofen, Männer- und «urschen-Sommer- Joppen, Männer» und Burschenhemden, Schürzen Schülermützen -4t 18.— F. Richter, Dresden-A., D Pillnitzer Strafte 46, Hof links I. NM-Verkauf S bis 5 Uhr "WS - /iusrtsllung LsAksrbllcksr krrsusnlsse 1777 IS. dis 2S. 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Zorepft). vsimittsgr - Vertgoiieralenrt in St. M. Nrpsmu«. Montag gen ro. Znni abend; '/-r ildi Illgenaavrna aller kamoilreftell Zugenavereine l« gkvtzen Zaale aer Lftaliaftaurer. 5onnenrtt. «r. llile «lalivenrgenorren rina fteirlichrt elngelaaen. 1321 ' vor 8M.^IiI!llWMl!lll HI KIMM »1. v'ld. Vl-Ißp, lllk 6lMWil»II'-Il8llSN!I»tl0Il I»äot 2»r I'sivr ssinvo 25jskrig6n tubilsumL 5onntsg, eien 25. krüd °/,7 vdr x-smoiossmo dl. Lommunion, vorm. 0 vkr k'ost^ottvoäisQSt (°/«v vdr Sawmoln im Osmoioävs»»!), »doock» ^/z8 vdr k'osdvsrssmmluo^ im „V/ottinooklöüokvn^ k^lrstovstrsüo. 1822 Montag, eien 26. ZonI »dsacks vdr ^ukküdeuo^ äss I'sstspiolos «Dop kor nnä tron" ^on Nodeatisa V7iosor (beim gswoillsawon äuxonäadoaä). Katholischer Gesellenverein Dresden Freitag den 23. Juni, der Schutzmitglieder abends 8 Uhr Dklsllllllmllll^ nebst Angehörigen ' in Johannstadt, katholische» Gemeindehaus Union» Huttenstr. 7. ""