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Fragen. Konnte der Vuter voraus wissen, daß seines Sohnes Studium „einen glücklichen Abschluß" finden werdet Eventualfrage für den Fall der Verneinung der elften: Wären die Auszeichnungen auch verliehen worüen. wenn die Prüfung nicht das gewünschte Ergebnis gehabt hätte? Gibt die Tatsache, datz der Prüfling in den Saal der Aengste seinen Examinatoren Orden und Titel mitgebracht hat. nicht die Möglichkeit zu Mißdeutungen, die vennieden werden müßten? Wäre eS nicht besser genuchn. we ügslens die Professoren, die dem Prinzen den Doktorhut zu > e oähr> n oder zu verweigern hatten, erst später zu dekorieren? I r die Verleihung von Orden und Titeln überhaupt geeignet, den Tag eines gelungenen Prinzenexamens würdig adzu- schließen? Und muß die Studienordnung nicht geändert werden, wenn eL einem Prinzen, der oft der UniversitätS- stadt fern sein muß. möglich ist. nach vier Semestern die Prüfung UUININU vum lirurla zu bestehen? Ist es billig und zeitgemäß, von allen anderen Studenten dann, auch von solchen, denen jeder Monat schwer erschwingliche Opfer aufbürdet und die gern durch gesteigerte Arbeit sich schneller > ans ersehnte Ziel dessBroterwerbeS helfen möchten, eine StudüUr zeit von sechs Semestern zu fordern? Daß solche Fragen entstehen konnten, ist unerfreulich. Von der Stunde an, wo ein Prinz sich in die Stuüentenschar einreiht, muß er. mindestens in den Mauern der Universität, so behandelt werden, wie jeder andere Zögling, der Wissenschaft er werben will. Sonst fehlt seinem Doktorhut nachher der richtige Glanz." Aus Stadt und Land. vHornetzulw aus dem Hauviblatt.) —* Historlsches aus Pillnitz. Ta das König liche Soinmerhoflager am Sonnabend wieder nach dem reizenden Lustschlosse Pillnitz verlegt worden ist, so dürfte es angezeigt sein, auf ein gänzlich sang- und klanglos ! vorübergegangenes Jubiläum der Gemeinde Pillnitz hinzu- weifen, welches dieselbe hätte vor einigen Jahren begehen können. Ter Ort wäre bereits im Jahre 1003 in der Lage gewesen, ein 500jahriges Jubiläum zu feiern und zwar wird Pillnitz im Jahre ! 103 in einer Urkunde des Mark grafen Wilhelm, die vom 5. August datiert ist, zum ersten Male urkundlich erwähnt. Tamals befanden sich zwei Löse in Pillnitz und wie man annimmt, auch zwei Schlösser. Tas eine stand jedenfalls an der Stelle der jetzigen Ruine und das andere nicht weit von der Elbe in der Nähe der jetzigen Hauptwache. Es soll ein enges burg- ähnliches Gebände gewe'en sein, welches mit einem Wall graben umgebe» war. über den eine Zugbrücke führte. Pillnitz selbst ist selbverständlich viel älter und wurde von den Sorbenwenden angelegt. Ter Raine Pillnitz soll mit Weißdorf gleichbedeutend sein, weil sich früher dort in der ! Elbe zahlreiche weiße Sandinseln befanden. Nach einer anderen Auslegung wird der Name des Ortes hergeleitet von >ülu — die Säge, weil sich in alten Zeiten eine Säge- ! mühle im Orte befand, die noch ans alten Plänen als Piel- mühle bezeichnet wird. Ter 'Name wurde später in Pielz- ^ oder Pilzmühle nmgewandelt. Von besonderem Interesse ! ist eS jedenfalls auch, daß Pillnitz sich im Jahre l-120 in l dem Besitze der alten sächsischen Familie von Earlowitz be- i fand. Bis zum Fahre 1001 wechselte Pillnitz mehrfach seine Besitzer und ging dann in den Besitz des Kürfürsten Johann Georg I V. über, der eS der bekannten Gräfin Sibhlle von Nochlitz schenkte. Eine Zeitlang war es auch Eigentum der Gräfin Eosel und seit dem Fahre 171k befindet sich Pillnitz im Besitze des sächsischen .Königshauses. Mit dem -Orte kann auch die reizende im Friedrichsgrunde gelegene Meirmühle das gleiche Fnbilänm feiern, denn sie wird ge schichtlich znm ersten Male, wenn auch ohne bestimmten Namen, in einer Urkunde von l!03 genannt. In späterer Zeit erhielt sie nach dem gleichnamigen Grunde die Bezeich nung Meitz- oder Maitzmühle. In neuester Zeit wurde diese 'Bezeichnung in Meir resp. Mairmühle nmgewandelt. Im Jahre 1700 befand sich die alte Mühle im Besitze einer Familie Ulbricht und gelangte gegen Ende des 1k. Jahr hunderts durch Familic»Verhältnisse in den Besitz einer Familie Naake. lklk wnrde sie käuflich von der Familie Horn erworben, deren Eigentum sie heute noch ist. Tie alten Mühlgebände standen bis znm Jahre l805 und wur den in der Nacht des 7. Juli durch ein verheerendes Feuer zerstört. Einer der ersten, der die noch rauchende Brand stätte besichtigte, war der damalige König Albert, der in früher Morgenstunde bei Herrn Artur Horn erschien und Folgerichtigkeit absprechen, übersehen in der Regel, daß die selbe infolge ihrer Vollkommenheit weit mehr leistet, als das, wozu sie verpflichtet ist und des höheren Zweckes wegen manche Wohltaten, die sie früher der menschlichen Gesell schaft erwiesen, vorenthalt. Tie Schmarotzer werden sich enttäuscht fühle», vernünftige teilte werden eS in der Ord nung finden, daß sie den Milt hat, solche Leute abzuschüt teln. „Solange man den Staat nicht tadelt, weil er keine Heilige» erzieht," sagt Kardinal Newman „I>ikki«»lii,-n »k .VrijZü-niw" l. 242. „trifft auch die Kirche keine Schuld, daß sie keine Tampfnmschine erfindet, keinen Tarif auf stellt." Wohl niemand wird behaupten, die Annahme des Ehristentnms, die Ausübung seiner Pflichten müsse not wendig zu Wohlstand, Ansehen und Macht führen. Tie Ge schichte der ersten Ehristengemeinde zu Jerusalem, die drei ersten christlichen Jahrhunderte beweisen das Gegenteil: EhristnS selbst hat seinen Anhängern diese Segnungen nicht verheißen, in Reichtüuiern und Ehren niemals die geeig netsten Mittel znm Seelenheil gesehen. Tie Reichen wei den nie selig gepriesen, wohl aber die Armen im Geiste, die, welche die Güter dieser Erde besitze», als besäßen sie dieselben nicht. Tie von EhristnS gepredigte Religion for dert ein Entsagen, ein Zerreißen der Bande, die uns an das Irdische knüpfen. Tas weltliche Evangelium, das die Sekten an die Stelle der Religion des Kreuzes setzen wollen, fordert zum Erwerb der zeitlichen Güter und ihrem Genuß ans, zugleich zum Tanke gegen Gott für die von ihm gnädig gewährten Segnungen. Die Prediger dieses Evangeliums rechnen es sich zum besonderen Ruhme an, recht vielen ihrer Pfarrkinder zu einträglichen Stellen, wichtigen Aemtern zu verhelfen: ihnen, wenn sie Kaufleute. Fabrikanten, Handwerker sind, neue Kunden zu verschaffen, ihm Trost zusprach. Im Laufe der Zeir sind auf dem Ge lände der Merxmühle eine Anzahl neuzeitlich eingerichteter Wohn- und Restaurationsgebäude entstanden, um die sich reizvolle Gartenanlagen gruppieren. Sie bilden täglich das Ziel Hunderter von Ausflügler», denn die Meirmühle gilt als einer der beliebtesten Ausflugsorte in der Um gebung Tresdens. Auch Se. Majestät der König hält während seines Sommeraufenthaltes hier oft Einkehr mit seinen Kindern, um seinen Kaffee mitten im Publikum einzunehmen. Plauen, 18. August. Ein Brillantring im Werte von 600 Mark wurde von der Finverin, einer Dame im Marienbad. beim hiesigen Potizeiamt abgegeben. — Der Händler Eauz wurde in seinem Materialwarengeschäst Albertstraße 1l9 von zwei Männern überfallen und durch Schläge mit einem Knüppel schwer am Kopse verletzt. Die Täter si, d e mittelt worden. Oelsnitz i. Erzß., 18. August. Die hiesige Gemeinde beabsichtigt den Bau einer Wasserleitung. Die Kosten schätzt man ungefähr auf 800000 Mark Weid«, 18. August. Am Montag abend ist auf dem Bahnhose Weida-Attst. ein junges Mädchen tot aufgefunden worden. Nach den näheren Umständen ist anzunehmen, daß die Unglückliche den Tod gesucht hat. Gößnitz, 18. August. Der hier avgehaltene 25. Ab- geordmtenlug Sachsen-Altenburger Feuerwehren hat be schlossen. die nächste Tagung in Orlamünde abzuhalten. Der Verband zählt jetzt 12 Wehren mit über 3000 Mit gliedern. Greiz, 18. August. Weiße Heidelbeeren, eine große Seltenheit, wurden hier in der Harth angetrosfen. Man hat hier diese weißen Beeren seit Jahren nicht mehr gefunden. Ballenstedt, 18. August. Die Tochter des hiesigen Schmiedemeisieik Sonntag hat sich vor der Hufschmiede innung in Bernbrug der Gesellenprüfung unterzogen und mit dem Prädikat „Gut" bestanden. Datz junge Mädchen war seit acht Jahren die einzige Hilfe ihres Vater» beim Beschlagen der Huftiere. Pöllwitz, 18. August. Zur diesjährigen Gauturnfahrt des Ostthüringer Turngaueö hatten sich etwa 1000 Turner und weit mehr Festgäst: eingefimden. Im Festzug mar schierten 800 Turner mit 15 Fahnen und mehreren Musikchören. Aus der christlichen Kirche. ß Der Papst, der mit dem Dolche die Bibel durchsticht. Der LandeSveretn des Gustav-Adolf Verein» für da» Groß- Herzogtum Sachsen-Weimar hielt vor einiger Zeit in Weimar („Armbrust Lokal") seine Hauptversammlung ob. in der der damalige Pfarrer Müller aus Geisa uni Gaben für den Ausbau der dortigen evangellichsn Kirche mit der be- , sonderen Begründung bat, daß da» Papsttum noch heute ! der geschworene Feind der Bibel sei. Da» beweise zur Evidenz ^ die Gegend seines (des Herrn Pastors) Stationsiries und j dessen Nachbargebietes, wo man auf Brücken, an Straßen- ! krenzungen usw. die steinernen Bilder eine» Papstes sehe, s der die Bibel nrit dein Dolche durchstoße. Dieser Unsinn i fand natürlich den lebhaftesten Beifall der Versammlung, f Es war eben dem Herrn Pastor unbekannt, daß diese Bild- ^ säalen den — hl. BonifatinS. den Patron der einstigen Fürstabtei Fulda (zu der auch das Keisaec Amt gehörte), ' darstellten. Bekanntlich ist eS geschichtliche Tatsache, daß j dieser Heilige durch einen Dolchstich in den Kopf ermordet i wurde, wobei sein (noch vorhandenes) zum Schutze vor- ! gehaltenes Evaugelieubuch durchstochen wurde. Daraus ! wird jetzt im Munde protestantischer Theologen ein — ' Papst mit gewaltsam und ostentativ zerfetzter Bibel I Volkswirtschaft, Handel und Verkehr. I, Ucbrr die Lu»«a»derung deutscher Textilindustrie ' u«ch Amerika äußert sich die Handelskammer zu Hagen in § ihrem Jahresbericht für 1007. Sie verweist ans die ^ Bestrebungen in den Vereinigten Staaten von Amerika, ! die deutsche Industrie infolge der hohen amerikanischen > Zölle zur An«wanderung dorthin zu veranlassen. So habe sich in Philadelphia eine Gesellschaft gebildet, die mit ^ einigen Städten in den Vereinigten Staaten vertraglich ^ abgemacht habe, eingewauderten Industriellen freies Bau- ! land, Kapitalbeteiligung als Darlehn und sonstige Erleichterungen zu gewähren. Die Kammer hat festgestellt, daß auch in ihrem Bezirk jene amerikanische Gesellschaft Fühler ausgesircckt habe. AuS dem Wuppertals haben zwei »m durch dieselben großen Einfluß zn erlangen. Ihre ^ erste Frage an ibre Pfarrkinder ist immer: was kannst und ^ was willst du für uns tun? Tie Ermahnung rette deine j Seele, führe ein rechtschaffenes Leben, koimnt erst an zwei- ^ ter oder dritter Stelle. Tie Schüler sind weit mehr auf die , Erwerbung von irdischen und vergänglichen Schätzen als > ans lleberwindung der Habsucht und Ekrsncht bedacht, und ! bestärken sich immer mehr in ihrer Abneigung und Ver achtung des Armen, in dem sie einen unnützen Knecht er blicken. Tie Prediger geben ihnen mit dem Beispiele vor an. Selbst die Sekten zum Beispiel der Methodisten, die sich früher ausschließlich an die Armen gewandt und unter ihnen große Bekehrungen gemacht, widmen sich jetzt der Mittelklasse. Tie Anglikaner, welche die Katholiken nach- ahmen wollten, haben zwar den guten Willen gezeigt, aber ! geringen Anklang gefunden. Nicht bloß die katholischen Armen aller Länder, sondern auch viele protestantische haben, durch einen sicheren Instinkt geleitet, herausgefühlt, wo sie ihre wahren Freunde zu suchen haben. In Deutsch land, England, in den Vereinigten Staaten sind alle Be mühungen der protestantischen Sekten (die Heilsarmee hält das christliche Bekenntnis nicht für notwendig) die nie deren Klassen znm Anhören der Predigt, zur Uebnng der christlichen Pflichten zu bewegen, wirkungslos geblieben. Sie können jedenfalls von ihrer Kirche nicht sagen: „Den Armen wird daS Evangelium gepredigt." Man hört Wohl j ihre Prediger äußern: „Da die Armen nicht in unsere j Kirche kommen, müssen wir sie in ihre Wohnungen und ! Versaminlungsorte tragen." An Versuchen hat es nicht ! gefehlt, der Erfolg ist fast überall ansgeblicben, selbst bei > Pater Dolling. («ch*» s»l,t.) Firmen angesichts der geboten Vorteile Filialen in N..rys: k errichtet. Es tzaneette nch dabei um Herstellu, g von Egen- gacn. Lchlihrieineu. Eü.'Ngarichuttttzen u,w . deren E mg m„s zolle prohwltio wickle». Daran aoer ist ü r d usyeZoll- tauf nicht schuld, sondern der amerikanis e. I> Steigen der Lebeusmittelpreisc. Die Nachweise des Kaiserlichen Statistischeil Amtes zeigeil, daß die Preise im Großhandel seit einem Jahre im Rückgänge begriffen sind: ausfalleuderweise zeigt sich aber kein Rückgang der Detail preise, sondern ein Anschivellen derselben und zwar vor allem in den Preisen für Fleisch und Brot. So stellt sich im Jahre 1008 der Durchschnitt der Nahrnngsmittelpreise um 3-4 Prozent höher als im Vorjahre: die Brotpreise sind besonders stark gestiegen. Aber man macht in der Per- gleichnng die auffallende Entdeckung, daß die Brotpreise erheblich mehr in die Höhe gegangen sind, als die Mehl preise, die auch steigen. Kunst, Wissenschaft unv Literatur. Das Mittelalter und seine kirchliche Entwickelung von Albert E h r h a r d. (8. Bändchen aus „Kultur und Ka tholizismus"). 1008, München und Mainz, Verlag Kirch- heim ii. Eo. .Klein-Oktav. (IV und 339 Seiten.) In mo derner Truckausstattuilg elegant kartoniert 2,50 Mark. — Ja der viel erörterten Frage nach dem Verhältnisse der ka° tbolischen Kirche zum modernen Geistes- und Kulturleben spielt das Mittelalter eine wichtige Rolle. Tas Schlagwort vom „finsteren Mittelalter" ist freilich dank dem Auf schwünge der Geschichtswissenschaft und der intensiven Er forschung des Mittelalters selbst, der sich das 10. Jahrhun dert hingab, aus der wissenschaftlichen Sprache fast völlig verschwunden: es tönt uns jedoch noch immer in Volksver sammlungen und populären Schriften entgegen, sobald es gilt, eine Zeit zn diskreditieren, in welcher die katholische Kirche die anerkannte Führerin des gesamten höheren Kul turlebens der abendländischen Völker war. Wichtiger ist die auch in streng wissenschaftlichen Kreisen ausgestellte und immer wiederholte Behauptung, das; die katholische Kirche innerlich und wesentlich an das Mittelalter gebunden sei, und die daraus gezogene Schlußfolgerung, daß die Her stellung eines inneren Verhältnisses des Katholizismus zur moderne» Welt ein Ting der Unmöglichkeit ist und immer dar bleiben wird. Tie Tragweite dieser Schlußfolgerung ist aber bedeutsam genug, um den Versuch einer genauen Prüfung der Behauptung von der Gebundenheit der katho lischen Kirche an das Mittelalter zn rechtfertigen. Da es sich bei der Frage, welches die richtige Stellung der Katho liken zum Mittelalter sei, um einen Zeitraum von rund tausend Jahren der Geschichte der katholischen Kirche han delt, so kann der Versuch, sie zn lösen, nur auf Grund einer genauen Kenntnis dieses langen Zeitraumes wenigstens in seinen entscheidenden Zügen und maßgebenden Hauptresul- taten unternommen werden, wenn er einen objektiven Wert beanspruchen will. Diese Kenntnis läßt sich aber nicht ans einigen Seiten vermitteln: denn es leuchtet ein, daß die Verständigung über den Wert des Mittelalters und seine Stellung innerhalb der Ge'amtgeschichte der katholischen Kirche um so leichter erfolgen kann, je genauer das Bild, das inan von dieser vielhiindertjährigen Zeit im Geiste be sitzt, mit ihrer Wirklichkeit übereinstimmt. Der berühmte Straßburger Kirchenhistoriker Professor Ehrhard, Mit glied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien, präzisiert demgemäß in einem großzügigen ge- schichtsphilosophischen Essay die Stellung des gebildeten Katholiken znm Mittelalter and seinen kirchlichen Haupt- erscheinungen. Tas bekannte Schlagwort vom „dunklen Mittelalter", die Behauptung von der „Gebundenheit der katholischen Kirche an das Mittelalter" rechtfertigen ge rade in der Jetztzeit eine eingehendere Betrachtung dieses Zeitraumes von rund tausend Jahren in seinen entschei denden Zügen und maßgebenden Hauptresultaten, und lassen dieselben für alle Theologen, Historiker im Lehramt an Hoch- niid Mittelschulen usw., sowie überhaupt alle ge bildeten Kreise als hochaktuell erscheinen. Möge die Publi kation dazu beitragen, den historischen Sinn zu wecken und ohne Voreingenommenheit: Weder lieber- noch Unter schätzung des Mittelalters — diese Geschichtsperiode dem allgemeinen Verständnisse näherznbringcn. v Warnung vor Giftbeeren. Jetzt ist die Zeit wieder da, wo die Eltern die Kinder eindringlich warnen sollen, ihnen unbekannte Beeren zn genießen. In schatti gen Wäldern locken jetzt die erbsengroßen scharlachroten Beeren des Aronstab I-Vriim). Alle Teile dieser Pflanze sind sebr scharf, ätzend und giftig, besonders aber die Bee ren, welche heftiger brennen wie Pfeffer, und Blasen im Munde bcrvorrufen. Jetzt beginnt auch zn reifen die Tollkirsche. Ter bis zu mäßiger Baumhöhe Heranwachsende Strauch gedeiht am besten im Mittelgebirge, und hier mischt er sich gern harmlos unter das niedere Unterholz. Seine Blätter, von schöner frischgriiner Färbung und läng licher Gestalt, gleichen entfernt denen des Kirschbaumes. Tie Blüten sind achselständig, glockenförmig und braunvio- lctt. Aus ihnen entwickelt sich die Beere, die, was Größe und Farbe betrifft, täuschend einer prächtigen, tief schwarz glänzenden Herzkirsche gleicht und manchen Unerfahrenen um Leben und Gesundheit gebracht hat. Gehören schon Wurzel und Blätter zu den heftigsten narkotischen Giften, so gilt dies vor allem auch von der Frucht. Also Vorsicht vor diesen Beeren! H«hlnngsfinftellnngen nsw Gichten K O M. t> Hofffgaitrn Ziga> ettrnarr^s ändler Dro hen, — Paul Adolf Weller. k-'vllbiind'er in Le»ier»brch. — F. R. Klemm geb Roßberx, LchniNwnrenbändlerin in .idreinitz. — A. P Seiten, Tischler (Mitinhaber der ftvma Lippold L Sestert) in Renkirrden. — ft. k. Lispold. T schier (Mitinhaber der Firma Lit-pold L Seifert) io Neuktnhen. «ns dem Reiche. Handelsgesellschaft Iunck r L Prfestarff in Beilin. — N Oex'e. (Sold- und Silberwaienkänd'.er in P,e«lau - Eugen Pi„s», Kaufmann (in Firma Eduard Pie'ich) in Bredkai,. — « R icbe. Tcnlchlämmereibefiyrr (Inhaber der Firma Wwe. A. M>atni in Halle a. S. — B. Kleis, KoKen« und Rabproduk enh.^ndler in Hamm. Wests. — ftirma I. A Zöth L Höhne in Päßreck — A. Ktndermann, Messerschmiedemeister in Zeitz.