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Dienstag, den IO. Mai 1004 3. Jahrgang Rr. 100. . Ellchrt»! täglich nach«, mit IluSilchme der S«nn> und Festtage. ! Bezugspreis: Bierietjührl. 1 Vtk. SO Pf. lohne BesleNgeldl Bet > augerdculschen Postanslalt lt. ZetttingSpretSI »inzellmmmer 10 Pf. ! RedaltionS-Sprechtlunde: >1—1 Nbr. llnabdänglger lageblatt kür lvadrbeit. llecki u.sreibeit. It lUIN mit Rabatt. Trcsde«, Ein neuer Kulturkampf? Unter dieser Ueberschrift behandelt Dietrich bon Oertzen in der „Monatsschrift für Stadt und Land" die gegenwärtige Zuspitzung der konfessionellen Frage. Er führt dabei ans: „Die heutige kirchenpolitische Lage weckt vielleicht nicht dieselben, aber doch den damals gemachten sehr ähnliche Be trachtungen. Ganz besonders zeigt sich die innere Verwandt schaft derer, die man damals „Kultnrkämpfcr" nannte und die auch heute wieder den Kampf schüren, darin, das; beide begeistert sind für den Gedanken und für die Praxis, die römische Kirche nicht mit der Bibel in der Hand, sondern mit den äußerlichen Polizeimitteln zn bekämpfen. Es ist kein evangelischer, sondern nur protestantischer Kampf, der auch benre geführt wird. Und wenn auch heute glücklicherweise keine Negierung da ist, die sich herbeiließe, aussichtslose Kämpfe mit der Kurie und mit den eigenen katholischen Untertanen zu beginnen, so ist es doch leider der geschickten, wennschon oft perfiden Dialektik der modernen Kultnrkämpfer gelungen, auch jetzt wieder weite Kreise in eine ungerecht fertigte Erregung zn bringen. Das geschah aber, indem man die Fragen, um die es sich handelt, völlig verschiebt. Man stellt die Frage: Für oder wider die Jesuiten? Und nun Iverden alle die alten PappiWide, der Probabilismus, die Reservatio mentalis, die Zweckheilignng durch die Mittel und wie die anderen „moralischen" Erfindungen der spani schen Väter sonst heißen mögen, mit ungeheurem Geprassel immer von neuem eingerannt, und jeder Freund der Auf hebung des 8 2 als ein Freund der Jesuiten und ihrer Moral behandelt. Tie entscheidende Frage kann aber recht formuliert nur so lauten: zugegeben, was kein Evangelischer bestreitet, und viele Katholiken zngeben, daß die Jesuiten eine schwer befleckte Geschichte (?), eine nichtsnutzige Moral <?) haben und feindliche Absichten gegen das Deutsche Neich hege» (?!) — ist es dann recht nnd klug, Moral und Ab sichten, d. h. die Gesinnung zn bestrafen, bevor sie sich in Taten nmsetzte? Tatsächlich wird es ja so sein, daß kein evangelischer Ehrist, der etwas Geschichte nnd Kirchenge schichte sein eigen nennt, an der Gefährlichkeit der Jesuiten zweifelt. Aber wohin kommen wir, wenn man vermeintliche Absichten straft? Und die Frage liegt zn nahe, als daß man sie nicht stellen sollte, ob den» die Gefühle, die Bebel und Konsorten für das Deutsche Neich hegen, sich vom Patriotis mus nicht vielleicht noch weiter entfernen, als die der Jesu iten. Ter alte Gneist hat nur ans Rechts- nnd Billigkeits- gründen gegen das Gesetz gestimmt. Und die Sache bekommt sogar einen etwas beschämenden Anstrich, wenn wir uns ver gegenwärtigen, daß wir evangelische Ehristen sind, die mit Vorliebe Glaubens- und Gewissensfreiheit als herrliche Er rungenschaften der Reformation in alle Welt hinansrühmen nnd hinaustragen sollen. Stimmen wirklich Worte nnd Taten überein? Wollen wir Glaubensfreiheit, so müssen Nur sie doch für alle wollen, nnd nicht nur für uns selbst. Man denke sich den Fall, daß etwa ein katholischer Staat, wie Testerreich, ein dem Jesnitengesetz analoges Gesetz wider die Mitglieder des evangelischen Bundes erließe! Mit welchem Lärm würden wir die Welt erfüllen gegen katho lische Intoleranz! Wollen wir die Freiheit, so müssen wir sie für alle wollen. Und wir müssen auch den dazu gehörigen Glauben haben, daß, wenn wir nur treu die Mittel an wenden, die auch Nom gegenüber die Verheißung des LÜeges haben, diese Mittel uns dnrchhelfen werden, auch wenn wir einmal tolerant gegen die Intoleranten sind. Ter über zeugte evangelische Ehrist ist eine uneinnehmbare Festung, die kein Feind, auch kein Jesuit, erobern kann.. Besetzen wir unser Land mit vielen solchen Festungen, so können wir des Angriffs mit Zuversicht warten." Tie Anschauungen, welche Dietrich von Tertzen über die Gesellschaft Jesu, ihre Geschichte, ihre Moral und ihre Ge sinnungen gegenüber dem Reiche hegt, lassen erkennen, in welchen bedauerliche Vorurteilen selbst sonst objektiv und gerecht denkende Protestanten befangen sind, weil sie eben znmeist ihre Kenntnis des Jesuitenordens nicht ans unpartei ischen Tnellen nnd Werken, sondern ans tendenziösen Mach werken schöpfen. Im weiteren Verlaufe seiner Ausführungen wirft dann von Tertzen die Frage auf, wer eigentlich die ganze gegen wärtige Erregung wider die Aushebung des 8 2 des Jesniten- gesetzes hervorgebrachr habe, und er antwortet darauf: „Ter Evangelische B n n d ". Er fragt: „Was ists um diesen Bund?" nnd fährt dann fort: Das Wesen desselben i» kurzen Strichen zn zeichnen, ist sehr schwierig. Denn er ist eine bunt zusammen gewürfelte Gesellschaf t. Zugegeben ist, das; auch in ihm positive nnd gläubige Ehristen vorhanden sind, die nach aufrichtiger Ueberzengnng einen verstärkten Kampf gegen Nom für nötig halten nnd im Evangelischen Bunde eine Spezialorganisation sehen, die gewillt sei, diesen Kampf in rechter und evangelischer Weise zn führen. Aber diese Meinung vom Bunde ist irrig. Gäbe man sie indessen zn, so wäre um so stärker an diese positiven Elemente das Ver langen zn stellen, das; sie das Wirken des Bundes ans der be- beichneten Linie halten, nnd der Vorwurf ist gegen sie z» erhebe», das; sie den Mißbrauch des Bundes und seiner Mittel bisher zn Zwecken geschehen ließ.», die ganz außer halb seines Programms liegen. Es kann aber gar kein Zweifel sein, das; der Bund solche Nebenzwecke gefördert hat, das; er z. B. in Baden, speziell in Freibnrg i. B., gemiß- brancht worden ist, um dem kirchlichen Liberalismus Vor teile znznwenden, die ihm nicht znkamen. d. h. also z» einem Kampf des Rationalismus gegen das gläubige Ebristentiim. Und es kann noch weniger bestritten werden, daß offizielle Preßorgane des Bundes zugleich Parteigänger des Polin scheu Nationalliberalismns find nnd Ebristlichsoziale in einer Weise bekämpfen, die um so unzulässiger ist, als man andererseits »nieder nach den Mitgliedern dieser Parteien die Netze auswirst. Und es iü endlich festznstellen, das; die Er klärnngen, Ivel che der Bundesvorstand zn diesen Vorwürfen nnd Anklagen abgegeben hat, über den Ebarakter unklarer Verlegenbeitsansflüchte sich nicht erbeben. Wir haben also leider wieder annähernd das gleiche Bild vor uns, wie vor zwanzig Jahren, das; nämlich zn einem äußerlichen „Kultur kamps" gegen Nom gehetzt wird, und zwar von solchen Geg nern, die znm großen Teile gar nicht imstande sind, den rechten inneren Kampf, den Kamps mit der Bibel in der Hand zn führen, und zn einem anderen Teile das schlecht verhüllte Ziel verfolgen, ans kirchlichem Gebiete gläubige Ehristen für protestantenvereinliches Streben zn benutzen, nnd ans politischem Gebiete christliche Wähler für natwna liberale und kapitalistische Jnteressenpolitit mobil zu ">achc. Ich könnte diesen Satz mit den allerperionlichsten Erfah rungen illustrieren." - , . Von Interesse ist zunächst, daß Tietrich von -ertzen feit- das; vom „Evangelischen" Bunde „zu einem stellt, N o m äußerlichen „Kulturkampf" gegen gehetzt wird", eine Feststellung, die besonders snr ge wisse liberale Blätter a la „Augsburger Abendzeitung", die mit großer Hartnäckigkeit die Existenz einer solchen Hetze leugne», nnbegnem sein dürste. . Von Interesse ist dann weiterhin, daß ein P r o t e st a » l feslstellt, das; der „Evangelische" Bund dem k i r ch I i ch e n Liberalismus znneigt, also eine in K a m pfe des N a t i o n a l i s m n s g e g e n das g l ä n big e El, ristent n m. Und endlich stellt von Tertzen fest, daß der „Evan gelische" Bund ein P a rtei g ä n g e r d e s P o l i t i s ch e n Nationalliberalismns ist nnd das Ziel verfolgt, auf politische m G e b i e t e ch r i st l i ch e W ähle r für nationalliberale nnd kapitalistische In te r e s s enpolitik mobil z n m a ch e n. Die Entlastung des Reichsgerichts. Der schon so viel besprochene Gesetzentwurf über die Entlastung des Reichsgerichts ist nunmehr erschiene». Er bringt keine Neuigkeiten nnd ist betitelt „Aendcrnng der Zivilprozeßordnung". Die wichtigste Aendcrnng ist folgende: ^Gegen eine Entscheidung des Bernsnngsgerichts. durch welche die der Rechtskraft fähige Entscheidung erster Instanz abgeändert wird, ist die Revision zulässig, wenn der Wert des Gegenstandes der Beschwerde, soweit sie gegen den abweichenden Teil des Bernfniigsiirteils gerichtet ist, den Betrag von 2000 Mk. übersteigt. Die Revision ist stets zulässig, wenn der Wert des Beschwerdegegenstandes den Betrag von 3000 Mk. übersteigt." Wie man sieht, ist hier ein Mittelweg eingeschlagen worden; man hat die Revisions- snmme nicht rundweg ans 3000 Mk. erhöht, es kann viel mehr die Revision schon erhoben werden, wenn es sich um einen Streitwert von 2000 Mk. handelt, und die beiden Vordergerichte hierbei nicht gleichmäßig entscheiden. Jedenfalls steht das eine fest, das; der Entwurf im hohen Maße geeignet ist, das Reichsgericht zn entlasten und die Rechtssprechung zn beschleimigen. Die heutigen Zustände sind eine Kalamität ersten Ranges geworden. Prozesse ziehen sich über ein Jahr allein am Reichsgericht hin; namentlich der weniger kapitalkräftige Gläubiger leidet darunter sehr, wenn er solange sein Recht nicht finden kann. Deshalb ist es auch total verkehrt, wenn der „Vorwärts" von dem „kapitalistischen" Eharakter des Entwurfes spricht; hiergegen führt die Begründung des Entwurfes schon ganz zntresfciw ans: „Tie Erhöhung der Revisionssnmme wird vielfach als eine vom sozialen Standpunkte verwerfliche Maßnahme bekämpft, weil sie weniger bemittelte Kreise der Bevölkerung empfindlich treffe. Dabei wird indessen die wahre Be deutung des Rechtsmittels erkannt. Zunächst ist es nnzn- treffend, daß, wenn in einem Rechtsstreit eine nicht ermittelte Dcr Selbstmord und die Konfesstou < Schluß-s Ans den bisherigen Mitteilungen ergibt sich, das; der Faktor Religion einmal und dann Konfession im besonderen bei Begründung der Selbstmordsregnenz nicht können ans geschaltet werden. Wir ziehen wohl widerspruchslos den Schluß, das; dem Wesen der katholischen Religion und iliren Bekenner» in Ansübung ihrer Lehre und Anwendung ihrer Mittel ein unbestreitbarer Einfluß ans die geringere Be teilignng am Selbstmorde nnd eine stärkere Gefeitlieil gegen die krankhafte Selbstmordneignng zngeschrieben werden muß. Es ist bei dieser Schlußfolgerung vollkommen klar, das; das Vorhandensein von Religiosität, von Glanbenseifer bei einem Volke überhaupt notwendige Voransfetznng ist. Es wäre eine große Verkehrtheit, dem Protestantismus als eine den Selbstmord begünstigende Religion hinznstellen. Wo Innigkeit des Glaubens nnd religiöse Lebensbetätignng herrscht, ist ein dem Selbstmord ganz unfruchtbarer Boden. In Schweden, Norwegen und England ist das Volk religiös gesinnt, daher finden wir dort eine geringere Selbstmord höhe. Von der Schweiz sagt Masarpk in seinem klassischen Buche über den Selbstmord, daß die Katholiken religiöser und entschieden kirchlicher seien als die Protestanten. Nicht der Taufschein ist ausschlaggebend, sondern innerlich ge festigte religiöse Ueberzengnng. Man hat, um die Vorzugsstellung der Katholiken im Punkte Selbstmordbeteiligung abznschwächcn, ans Frankreich hingewicsen. „Man braucht in Frankreich", schreibt A. von Tettingen im Jahre 1882 in seiner Moralstatistik, „nur konsequent fortznmachen im Sinne des Paul Bertschen Regimes, das; die „Religion allüberall der Sittlichkeit störend in den Weg trete", und man wird in wenigen Jahren erleben, wie die von der Religion emanzipierte Volksschule eine selbstmörderische Generation großzuziehcn geeignet ist." Frankreich war früher ebenso günstig, wie andcre katholische Länder. Es hatte 1836 bis 1852 auf 100 000 Einwohner 8,32 Selbstmorde, 1855 bis 1870: 12,3; 1891 bis 1893 bereits 22,5. In Frankreich sind die Gründe für die Selbstmordzunahme zweifellos in dem Schwinden j positiver Gläubigkeit z» suchen. „Tie modeine Selbstmord »eigiing hat in der Irreligiosität unserer Zeit ibre eigent liche Ursache", sagt der gewiß unverdächtige Masarnt. Alle Selbstmordforscher haben die Irreligiosität als letzten Grund des Wachstums des Selbstmordes erkannt; so Easper, Blanc, Liste, Brierre de Boismont, Wagner, Morselli, Teslerlen, Hausner, kurz, die meisten Statistiker und Aerzte. lieber die Einwirkung der Religion dürsten alle Ein wände verstummen. Dagegen erheischt die Vorzugsstellung des Katholizismus eine eingehende Erklärung. Tsiander (1813) führt als hauptsächlichsten Erklärnngsgriiiid die Tlirenbeichte der Katholiken an. Dr. Bonaini, ein medizi »ischer Statistiker, sucht den Hauptgrund in moralischen Ein Wirklingen: Beichte als Vergebung der Sünden und der Selbstmord ei» schweres Verbrechen gegen Gott. In nn umwundenem Eingeständnis sagt Georg von Mahr, „daß der Protestant die ihm anserlegte strengere Selbstprüsnng schwerer bestehe als der Katholik nnd das; ilmi insbesondere die durch die Ohrenbeichte gebotene Erleichterung fehle." Nöldeke gibt der Vermutung Ausdruck, das die geringere Schulbildung nnd weite Verbreitung des Aberglaubens unter den Katholiken schuld an ihrer geringeren Selbstmord ziffer sind. TaS wäre für die Protestantische Schulbildung bezw. ihre Grundsätze und Methoden, gute Menschen fürs Laben zn erziehen, ein gar schlimmes Zeugnis. Vollkommen ohne jegliche Beweiskraft ist die Behauptung, die Katholiken wären in höherem Grade abergläubisch. Man erinnere sich der Unsitte des Gesnndbetens in durchaus »katholischen Kreisen, des enormen Zulaufs des gebildete» protestan tischen, freisinnigen und sozialdemokratischen Berlin zn Kartenschlägerinnen nnd Wahrsagerinnen, an den Spiri tislenrniiimel u. s. w. Die Glaubwürdigkeit des Momentes der Lhrenbeichte wird durch diese Erklärnngsnisuche Nöl- dckes nicht abgeschwächt. A. von Tettingen sucht ans Rasse- eigentümlichkeiten den Unterschied der Selbstmordfreqnenz abzuleiten. Dadurch wird aber keine Erklärung geschaffen für die Verschiedenheit innerhalb der Rasse, der Nation. Die Katholiken Deutschlands sind doch ebenfalls „Germanen mit Geiniitslcben nnd Hochknltnr". Die katholischen Provinzen und Städte Deutschlands sind dem gleichen sozialen nnd wirtschaftlichen Entwickelnngsprozeß der Ne»zeit unter worsen. Tie Bedingungen der Ra sie und des sozialen Milieus gelten für sie in gleichem Maße, nüe für die in der selben Atmosphäre lebende» Protestanten. Die Ursachen der großen Verschiedenheit sind widerspruchslos bei den Katlw- liken in anderen religiösen Auffassungen vom Wert des Lebens, im stärkeren Glaube» an die Wege der Vorsehung zn suchen. Ter Katholik bewabrt sich fürs Leben eine größere Ruhe nnd liofsnnngsfrendigere Zuversicht. Diese Anschauung spricht E. Hilt» in seinem Buche Glück mit de» Weiten ans: „Ter .Katholizismus scheint heutzutage diese Fröl,lichkeit (im festen Glauben an eine sittliche Welt ordnnngl vielfach vor dem Protestantismus voraus zn haben. Es liegt dies wesentlich in der festeren, dem Zweifel weniger zugänglichen Ueberzengnng von einer göttliche» Welt ordnnng." Was Masarnt nur andeutungsweise „menschlich Priester- liclie Mitllerschaft" nennt, »vorüber A. von Tettingen als „geistliche Lebensversichernngsanstalt" spottet, was G. von Manr offen bekennt, daß den Protestanten „die durch die Tlirenbeichte gebotene Erleichterung fehle": das viel- geschmähte Beichtinstitnt der katholischen Kirche dürfte im Hinblick ans die Beteiligung der .Katholiken am Selbstmord aG eine den Selbstmord lüntanlialtende, segensreiche Ein richtnng sich Herausstellen. Ueber den Werl der Beichte i» Pshchologischer Beziehung habe» Pestalozzi, Goethe, Voltaire überzeugende Geständnisse gemacht. Das pshcliologisch für die Selbstmordneignng »nichtige Moment liegt in dem Be »vnßtsein. von dem Truck der Gewissensbisse Befreiung und diilch die Richterhand Gottes Verzeihung erlangt zu haben. Bei tüchtiger Auffassung des Beichtinstitntes »ms; die Beichte eine Trostgnelle darstellen. die von der Selbslvernichlnng des Lebens abhält nnd zu erneuter Lebensfreude anspornt. Zum Schlüsse »vollen »vir uns noch mit einem Selbst mordwlscher abfinden, der die Einwirkung der Religion ans dei Lelbstmordgestaltnng für unsere Zeit überhaupt ans schalten zu können glaubt. Tr. Rehsisch sagt: „Es ist selbst verständlich, das; heutzutage. zn einer Zeit, in der Wissen- schuft, Kunst und Industrie so Hobes erreicht haben, der Gebildete nicht mehr ohne weiteres an die Unfehlbarkeit des