Volltext Seite (XML)
sei»« Lu»lieferung gleichfalls nicht mit Erfolg verlangt ««che». Denn der LuSlieferungSvertrag Oesterreich-Un- gar»S mit dem Deutschen Reiche stellt als Bedingung auf, datz daS Verbrechen, wegen dessen die Auslieferung begehrt wird, auch nach deutschem Rechte strafbar sei. was in diesem KaLe nicht zutrifft. Prinzessin Luise, die derzeit im 47. Lebensjahre steht, erfreut sich eines relativ guten körperlichen Befindens. Ge legentlich klagte sie wohl über Kopfschmerzen oder nervöse Beschwerden; ferner hatte sie in den letzten Jahren eine Er krankung an I't,oriu8i8 (Hautausschlag) durchgemacht. Da- gegen hatte sie vor ihrer Internierung sich durch ein exzen- Irisches Wesen auffällig gemacht. Ein ärztliches Zeugnis über ihren geistigen Zustand liegt aus dem Jahre 1903 vor, wo sie in Lindenhof genau untersucht wurde. Das ärztliche Gutachten, welches die Entmündigung der Frau zur Folge hatte, lautet: Der bei der Frau Prinzessin Luise von Sachsen-Koburg und Gotha zur Zeit der Entmündigung konstatierte Zustand von krank hafter Geistesschwäche besteht unverändert fort und macht die hohe Patientin nach wie vor unfähig, ihre Angelegenheiten zu besorgen. Der dauernde Aufenthalt der Frau Prinzessin in der geschlossenen Anstalt ist unbedingt notwendig. Wir haben u»S überzeugt, daß in der Anstalt des Herrn Sanitätsrats Dr. Pierson alle diejenigen Bedingungen gegeben sind, welche eine möglichst zweckmässige und schonende Behandlung der Frau Prinzessin gewährleisten. Professor Dr. F. Jolli, m. p.. Geh. Med.-Rat. Direktor der psychiatrischen und Nervenklinik in Berlin: Dr. Julius Wagner R. v. Aauregg. m. p.. k. k. o. ö. Universitätsprofessor. Vorstand der psychiatrischen Klinik in Wien; Dr. L. Mellis, m. p., belgischer Oberstabsarzt und Leibarzt S. K. H. des Grafen von Flandern; Dr. med, Guido Weber, in. p.. Geh. Medizinalrat, Direktor der K. S. Landesanstalt Sonnenstein. Aus Stadt und Land. lvttttetlimaen au» unserem Leserkreise mit NamenSscrtiguna sür diese Rubrik sind der »edaMtin allezeit willkommen. Der Name de» Einsender» bleibt Geheimnis der Redaktion. Anonyme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 3. September 1904. —* Se. Majestät der König wird sich Montag, den 5. September, nach dem Jagdschlösse Rehefeld begeben. Die Rückkehr nach Pillnitz erfolgt am 7. September. —* Am Donnerstag mittag wnrde der Kgl. Hofopern sänger Eichberger auf dem neuen kath. Friedhofe zur Ruhe gebettet. Zu diesem ernsten Akte hatte sich unter anderen der Generaldirektor der Kgl. Hoftheater Exz. Graf Seebach. Geh. Hofrat Dr. Mever und Mitglieder der Kgl. Hoftheater nebst einer großen Anzahl Freunden und Be kannten des Verstorbenen eingefunden. Nach einem von dem Dovpelquartett des Hofopernchors gesungenen Chor nahm Herr Kaplan Riedel das Wort zu seiner Grabrede. Ausgehend von dem Psalm: „Singet dem Herrn ein neues Lied" entwarf der Geistliche den Lebenslauf des Verstor benen. schilderte ihn als Mensch und Künstler und gedachte seiner 40jährigen Tätigkeit als Sänger der kath. Hofkirche. Nach erfolgter Einsegnung wurde der Verstorbene unter den Klängen des Chopin'schen Trauermarsches zu Grabe ge tragen. —' Promenadenkonzert auf der Brühlschen Terrasse. Um auch dem großen Publikum Gelegenheit zu geben, die herrliche Blumensestdekoration auf der Vrühl- schen Terrasse in Augenschein nehmen zu können, veran- stattet das Festkomitee am Sonntag vormittag von 11 bis */z2 Uhr ein großes Promenadenkonzert auf der Brühlschen Terrasse. Es wird hierbei nur das geringe Entree von 30 Pfg. für Erwachsene und 10 Pfg. für Kinder erhoben. Die gesamte Dekoration bleibt bis nachmittags 2 Uhr in derselben Verfassung wie zum Feste. Der Ertrag dieser Veranstaltung fließt ebenfalls den bereits bekannten wohl tätigen Zwecken zu. Die Vrühlsche Terrasse bleibt deshalb bis nachmittags 2 Uhr gesperrt. —* Die Elbe hat am Dienstag mit 231 Zentimeter unter Null ihren größten Tiefstand erreicht. Seither ist sie beständig gestiegen und wenn es sich auch nur um einige Zentimeter handelt, so wird die Tatsache doch allenthalben mit Freuden begrüßt. Sonnabend betrug der Wasserstand 221 Zentimeter unter Null. —* Unserer heutigen Gesamtauflage liegt ein Prospekt über das Lehr-Atelier für Maßnehmen und Schnittzeichnen von Frau Margarete Neugebauer bei. (vgl. Nr. 201.) Deuben. Am heutigen Tage enthüllte unsere Gemeinde auf dem König-Albert-Platz im Beisein des Herrn Amts hauptmann Krug von Nidda unter Beteiligung des Ge- MLirrderates. der offiziellen Persönlichkeiten und vieler Ver eine ein König Albert-Denkmal. Herr Gemeindevorstand Nudelt betonte in der Weihrede, daß das Denkmal ein Zeichen der Liebe und Dankbarkeit sei gegen den hoch- seligen König, sowie gegen das gesamte hochverehrte Haus Wettin, welches allezeit, besonders aber in den traurigen Tagen der Hochflut 1897 unserer Gemeinde seine innigste Teilnahme bewiesen habe. Das Denkmal selbst ist ein 5 Meter hoher Granitslein aus der königstreueu Ober lausitz. mit einem äußerst gelungenen! Reliefmedaillon des seligen Königs geschmückt. Möge daS Kreuz auf der Krone, welche das Denkmal ziert, die Bewohner des Plauenschen Grundes immer daran erinnern, daß nur im Kreuze Heil ist für alle Mühen und Leiden des irdischen Daseins! Pirna. Die Hungersteine im Elbebctt sind durch Spren gung beseitigt worden, da sie für die Schiffahrt ein Hinder- niS bildeten. -m Leipzig. Bekanntlich sind im Mai dieses Jahres auS einer hiesigen Rauchwarenhandlung auf dem Brühl mehrere Pakete russischer Zobel- und amerikanischer Chin- chtllafelle durch Einbruch gestohlen worden. Die Einbrecher mußten sachkundige Leute gewesen sein, da sie nur die kostbarsten Felle, deren Wert über 100 000 Mark betrug, mitgenommen hatten. Wie jetzt gemeldet wird, wurden fünf Personen dieses Diebstahl» überführt und daraufhin verhaftet. Diese wollten nämlich die Zeit der Michaelis messe benützen, um einen Teil der gestohlenen Waren an einen auswärtigen Kaufmann abzusetzen. Der Wert der beiden Pakete, die dem fremden Fabrikanten angeboten wurden, beträgt 30000 Mark.' Doch hofft man auch die übrigen Rauchwaren wiederzubekommen. — Gegenüber den Bestrebungen, die Leipziger Messe zu unterdrücken, hat sich zur Hebung der Leipziger EngroSmesse ein Verein „Leip- ziger Messe' gebildet. — Der Bürgermeister von Rötha erließ eine Bekanntmachung, wonach wegen TyphuSgesahr vor dem Genuß de» Pleißewasser» gewarnt wird. Leipzig. Die Kriminalpolizei hat drei Personen fest- genommen, die in der Nacht zum 29. Mai d. I. den Lomer- schen Rauchwarendiebstahl im Brühl ausgeführt haben. Die Täter sind schon mit Zuchthaus vorbestraft. Bis jetzt sind schon für etwa 30 000 Mark der gestohlenen Waren im Werte von über 100,000 Mark wieder herbeigeschafft worden. Plauen. Das mit der Realschule verbundene Real- gymnasium feierte am Mittwoch und Donnerstag das 50- jährige Jubiläum seines Bestehens, zu welchem auch der Vertreter des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Geheimer Schulrat Dr. Vogel, hier einge- troffen ist. Zittau. Ter Stationsvorsteher Weber aus Bertsdorf. welcher sich seit dem Bertsdorfer Eisenbahnunglück am 7. August in Untersuchungshaft befand, ist aus der Haft ent lassen worden. Das Unglück scheint erfreulicherweise für keinen der Verletzten tödliche Folgen zu haben. Auch das Befinden des am schwersten verwundeten Geschäftsgehilfen Mönch, der sich im städtischen Kraukeuhause befindet, hat sich in erfreulicher Weise gebessert. Kath. Lehrerverband im Königreich Sachsen. Am 31. August waren die Mitglieder der Vereinigung „Bautzen-Schirgiswalde" in Schirgiswalde versammelt. Herr Lehrer Seifert führte daselbst ein Rechenlehrmittel und einen Aufgabenapparat vor. beide nach seinen Angaben errichtet und von ihm schon in der Elemeutarklasse praktisch erprobt. Sie sind die Frucht zweifellos großen Fleißes und vielen Nachdenkens und erregten das Interesse der Anwesenden in hohem Grade. Herr Oberlehrer Engler zeigte an mehreren Urteilen über Storms „Pole Poppen- späler" und Roseggers „Waldbauerubub", mit welch' eigen tümlichen Ansichten manche Kreise gewisse Schriften als Jugendschriften stempeln wollen. Ferner sprach Herr Semi narlehrer Semank über den Begriff des biologischen Unter- richtes, über die Art seiner Erteilung und seine Vorteile für die Naturgeschichte. Vermischtes V Der Mörder der Margarete Koschoreck ist bereits verhaftet und hat auch ein umfassendes Geständ nis abgelegt; es ist der am 14. Januar 1872 zu Dzierwa im Kreise Jnowrazlaw geborene Schuhmachermeister Oskar von Busse aus der Franseckistraße, derselbe Manu, der der Kriminalpolizei anzeigte, die Ermordete am kritischen Tage mit einem verdächtigen Menschen vor der Tür gesehen zu haben, der aber erklärte, in dein verhafteten Kutscher Mar Kolm diesen Menschen nicht wiederzucrkennen. Viele Mo mente sprachen nun gegen ihn und so bekannte er die Schuld; hiernach lockte er das Kind, das er kannte wie es ihn. am 3. August nachmittags 2 Uhr in seinen Laden und nahm es von dort in seine Küche mit. um es zu vergewaltigen. Als das Kind, bevor er dazn kam, um Hilfe rufen wollte, bekam er Angst und aus Furcht vor Strafe beschloß er nun, es ums Leben zu bringen. Er packte sein unschuldiges Opfer in sein Bett und erstickte es mit dein Kopfkissen. Die Leiche verbarg er dann unter dem Bettzeug, bis sie vollständig er starrt war. Dann trug er sie noch am helllichten Tage un bemerkt nach dem Keller und verscharrte sie im Sande. Als ob nichts geschehen wäre, ging der Mörder dann wieder sei ner Beschäftigung nach, und wenn später die Rede auf das verschwundene Mädchen und die ergebnislosen Nachforschun gen nach seinem Verbleib kam. sprach er ganz unbefangen und als ob er von nichts wüßte, darüber mit. Der Krieg in Öftersten. Nach Verlust der Schlacht von Liaujang erkennt man wieder einmal so recht, die Lügenhaftigkeit, womit die „Rus sische Telegraphenagentur" die Berichte in die Welt sandte. Nun ist sie aufeinmal stumm und findet keine Worte mehr, während es sonst lange Telegramme gab. Wir bedauern die Niederlage der Russen, finden aber keine Ursache, warum wir ihre Fehler mit dem Mantel der Liebe bedecken sollen. Kuroki ist entschieden ein ausgezeichnetes Feldherrntalcnt; von Kuropatkin können wir das Gleiche noch nicht behaup ten. Von japanischer Seite erfahren wir, daß der letzte wilde Ansturm des japanischen linken Flügels am 1. Sep tember westlich der Eisenbahn zum Ziele geführt hat. Der Schuschamberg, 10 Kilometer westlich des Bahnhofes von Liaujang gelegen, bildete in den Kämpfen des 30. und 31. August die sturmfreie Bastion, an die sich die russische Ver teidigung lehnte. Er scheint von den Japanern umgangen zu sein, deren äußerster linker Flügel sich wahrscheinlich bis zum Taitse-Ho erstreckte. Der japanische Erfolg an dieser Stelle zwang die Russen auch die Stellungen im Zentrum aufzugeben. Hat nun. wie die Meldung aus Mukden an deutet. daß der Eisenbahnverkehr unterbrochen sei. der rechte Flügel Kurokis zugleich die Eisenbahn nordöstlich von Liau- jaug crrreicht, so ist das russische Heer fast vollständig um zingelt. Der 1. September 1904 sieht dem 1. September 1870 außerordentlich ähnlich, nur mit dem Unterschiede, daß von Sedan eine große Anzahl Straßen nach allen Richtun gen führte, auf denen ein Durchbruch möglich war, während von Liaujang ein einziger Weg nach Mukden führt. Ten Versuch, sich dorthin zurückzuschlagen, werden die Russen ge- wiß nicht unterlassen. Ob er aber glücken wird, muß man bezweifeln. Marschall Oyama meldet, daß der Feind nicht imstande war. dem heftigen Angriffe der Japaner standzuhalten und sich am 1. September auf Liaujang zurückzog. Bei dem Versuche, das rechte Ufer des Taitsc-Flusscs zu überschreiten, wurden sie in großer Verwirrung geworfen. Die Japaner verfolgten sie und bemächtigten sich der russi- scheu Geschütze; darauf beschossen sie den Bahnhof von Liau jang mit russischen Granaten. Die japanischen Verluste seit Montag werden auf 10,000 Mann geschätzt. Wie hierher gemeldet wird, wütet in Liaujang eine Feuersbrunst. Die chinesische Regierung hat dem Verlangen Japans nachgegcben und ungeordnet, daß alle Reparatur-Arbeiten auf den russischen Schiffen Askold und Grosovoi eingestellt werden. Admiral Hosoya meldet, daß die bei Jentao südlich von Sanschantao kreuzenden japanischen Kriegsschiffe am Sonn tag und Montag 26 chinesischen Dschunken weggenommen haben, die versuchten. Vorräte nach Port Arthur zu schaf fen. Die Dschunken seien nach Talienwan gebracht und kon fisziert. die Mannschaften derselben seien freigelassen wor den. Der Militärgouverneur von Las Palmas (Kanarische Inseln) meldet, er habe die telegraphische Nachricht erhallen, daß vor Lancarota fremde Kriegsschiffe eingetroffen seien, welche die russische Flagge gehißt hätten. Transportdamp fer hätten sie erwartet und mit Kohlen versehen. Ein Telegramm des Generalstabschefs der linken japa nischen Armee, die Liaujang angriff, meldet, daß Oku den rechten russischen Flügel und das Zentrum durch einen Nachtangriff überraschte. Die Japaner faßten Mittwoch nachmittag festen Fuß in der Nähe von Hsinliutun. Der Generalstabschef meldet ferner, daß die Japaner die An höhe bei Hasinliutun, westlich von Shousbaupao, Donners tag Morgen 3 Uhr besetzten, nachdem sie einen erfolgreichen Nachtangriff auf die russische Stellung ausgeführt hatten. Aus Petersburg wird mitgctcilt, daß die telegraphi- schen Verbindungen mit Liaujang regelrecht im Betriebe sind und niemals unterbrochen waren. Trotzdem bleiben die Telegramme aus, sobald die Russen verloren haben. Die Schlacht bei Liaujang wurde am 2. d. M. bei Ta gesanbruch wieder ausgenommen. Das Schicksal der sich zurückziehenden russischen Hauptmacht hängt von der Lap- ferkeit des russischen linken Flügels ab. Bevor Kuropatkin den Rückzug autrat, verstärkte er seinen linken Flügel nach Osten und Norden hin in der Hoffnung. Kurokis Vorrücken aufzubalten und in der Absicht, seine Rückzugslinie und die Verbindungen zu decken. Die Hauptmacht der zum Schutze bestimmten Streitkräfte scheint in der Nähe von Heipingtai gesammelt zu sein, das Kuroki Donnerstag vormittag 11 Uhr angriff. Der Ausgang der Schlacht ist noch unbekannt. Ueber die Verfolgung des russischen Flügels liegen wenig Einzelheiten vor. Augenscheinlich bewegen sich die Russen langsam, wobei sie den Japanern das Terrain streitig ma chen. Aus amtlichen Depeschen geht hervor, daß die Russen am 2. d. M. Morgen Liaujang noch besetzt hielten. Die Ja paner haben, wie berichtet wird, schon über 25,000 (?) Mann an Toten und Verwundeten verloren. Tokio, 3. September. (Reutermeldung.) Die Truppen Kurokis sind überanstrengt und ermüdet. Der Taitseho bat Hochwasser. Die Furten sind unpassierbar. Kuroki fährt trotzdem fort, gegen Heipingtai zu drängen. Neues vom Tage. Budapest, 2. September. Da die Bauarbeiter trotz mehrfacher Aufforderung die Boykottierung der Baumeister nicht einstellen, haben die letzteren die Arbeitsperre erklärt. In der nächsten Woche wird daher in Budapest die gesamte Bautätigkeit ruhen, was zur Folge hat, daß alsdann gegen 10,000 Arbeiter ohne Arbeit bleiben. Winnipeg, 2. September. Ein Personen-Zug der Kanadischen Pacificbahn ist dreihundert Meilen westlich von hier in einen Güterzug hineingerannt. Dabei wurden fünf Personen getötet. Telegramme. M a r i c n b a d, 2. September. König Eduard ist nachmittag nach England abgcrcist. Zur Verabschiedung waren auf dem Bahnhofe der englische Botschafter in Wien, Sir F. Plunkett, und der österreichisch-ungarische Botsck-after in London, Graf Mensdorff, erschienen. Olten, 2. September. Der internationale Altkatho- likcn-Kongreß ist heute eröffnet worden. London. 3. September. Der „Times" wird aus Peking gemeldet: Der französische Gesandte soll als Sühne für die im Juli erfolgte Ermordung dreier belgischer Mis sionare folgende Forderungen stellen: Bestrafung der Schul digen, Degradation des Unterpräfekten und der anderen Beamten, die den Fremden ihren Schutz verweigerten, Er richtung eines Hospitals für Chinesen aller Glaubensbe kenntnisse, Ehrenbegräbnis für die Ermordeten, Entschädi gung von einigen Hundert Dollar für die Familien der vier mit den Missionaren ermordeten Chinesen. Für die ermor deten Missionare wird keine Entschädigung verlangt. Die chinesische Regierung wird, wie es beißt, diese Forderungen gern bewilligen. Brüssel. 2. September. Die Agence Havas-Reuter erklärt auf Gruud von Erkundigungen an zuverlässiger Stelle, daß der Kongostaat in keiner Weise neue Be festigungen errichte noch auch neues Geschützmaterial nach dem Kongo entsende. Anderslautende Nachrichten seien deshalb als tendenziös anzusehen. Athen, 2. September. Die Regierung scheint sich entschlossen zu haben, den Bau von neuen Panzerschiffen aufzuschieben und nur 19 Torpedoboote und Torpedoboots zerstörer zu bauen. Theater und Musik. I Mitteilung aus dem Burean der Königl. Hoftheater. MS zweite Schauspielvorstellung im Königlichen Opernhause geht Montag Shakespeares sünfaktigeS Lustspiel „Der Kaufmann von Venedig» in Szene. Die Besetzung der Hauptrollen ist folgende: Porzia: Fra» Saldach, Herissa: Frau Bastö, Jessica: Frl. Pölitz. Shylock: Herr Froböse, Antonio: Herr Winds. Baskanio: Herr Dccarli. — Die nächste Wiederholung der neueinstudierten .Feuersnot» von Richard Strauß mit Herrn Scheidemantel und Frau Krull in den Hauptpartien geht in Verbindung mit d'AlbertS einaktiger Oper .Die Abreise», in der Frau Wedekind, Herr Perron und Herr Jäger beschäftigt sind. Sonntag in Szene. ! Rcsidenztheater. Sonnabend, den 10. September, wird wie bereits mitgeteilt, die Wintersaison mit der Operetten-Novität .DaS Veilchenmädel» von Joseph Hellmeöberger eröffnet. Die Stücke für das Schauspiel-Abonnement sind folgende: l. Abend: .Am Tage des Gerichts», Volksstück von Rosegger: 2. Abend: .Ein Ehrenhandel». Lustspiel von Ludwig Fulda und .Liebelei», Schauspiel von Arthur Schnitzler; 3. Abend: .Kyritz-Pyriy», Posse mit Gesang von H. Wilken und O. JustinuS: 4. Abend: .Die Haubenlerche». Schauspiel von Wildenbruch; 5. Abend: .Der Bauer als Millionär», Originalzanbermärcken mit Gesang von Ferdinand Raimund: 0. Abend: .Ein toller Einfall». Schwank von Karl Laufs; 7. Abend: .Die Hoffnung» «Op Hoop van Zegen), Ein Seestück von Hermann Hegermann: 3. Abend: .Der Meineid bauer». Volksstück <7 Bilder) von Ludwig Anzengruber: v. Sbend: .Der Zerrissene». Posse von Restroy: 10. Abend: .Die Schmetter lingsschlacht», Komödie von Sudermann. I Zentral-Theater. In den herrlichen Räumen d«S Zentral-Theatrr« bewegte sich gestern anläßlich der Eröffnung der Saison ein vornehmes, gewähltes Publikum, das sich an den zahl« reichen exquisiten Darbietungen sichtlich erfreute Herr Direktor