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Sächsische Volkszeitung : 23.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192105232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-05
- Tag 1921-05-23
-
Monat
1921-05
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.05.1921
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Rr LI« SV. Jahrg. Fernsprecher r N,dakt1»n 3272S - GeschiistesteAe S2722 , P»vscheek»,nt«r Dre»Ke» Rr L4797 SöcklMe Montag, SS. Mai 1921 Redaktion «ntz Geschüftosteker Dresden-«. 16. Holdeinitrake 4« 1) o lOzelmng v«,ug»»ret», »tertelitthrtl« frei Hau» «u»,a»« L mlt llluslrterter veUag« 1».V» ««»»ad« » »ISS ^ elnschttetzli» Postbest«llg«U> Dle-SSchstsq« «»»»»ettun, «rlchetnt an allen Waihentagen nachm. - Sprechstunde der Redaktion! LI dl» 1» Uhr dorm. Rn,««,»», «nnahme dou «eschÜftSanzelgen bt» 1« Uhr. dsn FamMeniui,eigen bi» »i Uhr vorm. - Pret, für dta Petit'Spaltzetle I.LO^t. Im ReNameteil ».SU ^c. Famtitenanzetgen l.UV — Für undeuNich geichriebene, sowie durch Fernsprecher ausgegevene Anzeigen Wimen wir die »eranNvortlichkeit für die Richtigkeit de» Texte» nicht übernehmen Zweierlei Matz von unserem autzenpolttischen Mitarbeiter Berlin» 22. Mat Entgegen beruhigenden Berichten der Interalliierte» Kom mission hat die Lage in Oberschlesien noch keine Besserung er- fahren, im Gegenteil, sie verschlimmert sich von Tag zu Tag. Äon einem energischen Durchgreisen der Entente bezw. der un ter dem Oberbefehl des französischen Generals Lerond stehenden interalliierten Truppen hört man nichts, und was noch bei wei tem schlimmer ist, man siebt vor allem keine praktischen Erfolge. KorfantN gebärdet sich nach wie vor als unumschränkter Herrscher des von ihm mit seinen Jnsurgententruppeu besetzten Gebietes. Die polnische Grenze ist trotz den nach austeu hin so feierlich gegebenen Erklärungen der Warschauer Regierung nach wie vor für den Zuzug der Insurgenten, sa offizieller pol nischer Truppenteile wie für Munitionsnachschübe usw. offen. In dem ganzen durch die Insurgenten besetzten Gebiet herrscht unglaublicher Terror, Mord und Plünderung an den dort leben den Deutschen. Jeder Hilferuf an die Interalliierte Komnnsstoa verhallt ungehört. Korfanty und seine Räuberbanden haben die Zügel in der Hand. Aber Korfantt, weist nach allen borliegen- den Tatsachen, dast er die mehr oder minder versteckte Unter stützung Frankreichs hat, weih seinen Rücken gedeckt und seine Taten im Stillen gebilligt und das genügt ihm. Neuerdings hat er sich sogar die Zivilgewalt vollständig angeniastt und ver fügt in Verordnungeil über die Verwaltung des von ihm besetz ten Gebietes und die dortigen Verwaltungsbeamten, und nicht nur über die in öffentlichen Betrieben, sondern sogar über die in Privatbetrieben. Die Städte, in denen noch eine überwie gende deutsche Mehrheit vorherrscht, leiden empfindlich linier der "Zufuhr an Lebensmitteln, und graste Not ist hier wie im ganzen Lande unter der Bevölkerung. DaS Wirtschaftsleben stockt voll ständig, nicht nur zum Schaden OberschlesicnS und Deutschlands, sondern auch zum Schaden der angrenzenden Nachbarstaaten. Nur eins könnte helfen: Eine endlich einmal energische Sprache gegen Korfantt,, begleitet von einem auch wirklich energischen Durchgreifen. Aber hiervon merkt man nichts. Der angekün- dlgte Rückzug hat nicht stattgeflinden und Korfantt, denkt nicht mehr daran, ihn dnrchzuführe», ES sei denn, dast ihm bin dende Versprechungen gemacht werden, dast bis zur Korfantt,- Linie das Gebiet an Polen kommt. Während so den Insurgenten völlig freie Hand und völlig freies Spiel gelassen wird, beobachtet man in Paris und War schau auf das ängstliche und gewissenhafteste jede Bewegung, die man von deutscher Seite in Oberschlesien und in Deutschland zur Hilfe und Rettung der bedrängten Stammesbrüder macht. ES ist geradezu unerhört, wie Frankreich selbst den Deutschen in Oberschlesien, die in Notwehr ihr Leben, Hab und Gut vor den, polnischen Raubgesindel schützen wollen, die Mittel und Waffen hierzu aus der Hand windet, >-m sie schutzlos den polnischen Jn- surgentenbnndei: auszuliefern. „Mit zweierlei Mast wird m Oberschlesien gemessen", und Polen wie Frankreich gehen darauf ans, das Deutschtum dort nicht nur zu knechten, sondern auch mundtot zu machen und auszurotten. Ja, ihr Plan läuft noch weiter: man will eS schließlich so hinstellen, als ob die Deutschen in Oberschlesien kein Interesse:- daran hätten, bei Deutschland zu bleiben, weil sie sich nicht zur Wehr setzten. England. daS energisch auf die Lösung der oberschlesischen Frage dringt, wird von Frankreich hingehalten. Die Konferenz in Bonlogne, die gleich nach der Kammerdebatte, deren Schlust man für den Sonnabend 21. Mai erwarte» durfte, stattfiuden sollte, wird wie der hinmisgezögerr. Und es wird der Verdacht rege, dast dies nur geschieht, um den Polen auch wiederum die noch letzte» festen Punkte der Deutschen, die Industriestädte, inzwischen in die Hand zu liefern. Frankreich hat, darüber besteht kein Zweifel mehr, Polen Oberschlesien, vor allem das Industriegebiet zugesprochen, und der jetzige Aufstand nurr, das geht deutlich aus den Ve- knndigungen der italienischen Sozialcsteu hervor, zwischen Frank reich und Polen abgemachte Sache. Schon im April hatten Vertreter der polnischen Sozialisten partei in Nom gewaltiges Material vorgclegl, das die Zuteilung OberschlesicnS an Polen begründen sollte. Diese sozialistischen Führer Italiens waren aber dahinter gekommen, dast die pol nischen Angaben falsch waren und hatten die Pole» abgcwiescu. Bei dieser Gelegenheit hatte» die Polen den italienische» Ge nosse» gegenüber offen erklärt: „Zwischen der polnischen und der französischen Regierung sei ein Vertrag geschlos sen, wonach Polen, falls Oberschlesien ganz oder teilweise Deutschland zu gesprochen werde, so- fort das Land mit Gewalt an s i ck reisten d. h militärisch besetzen werde. Frankreich habe sich ver pflichtet, sofort im Westen einzu marschiere», falls Deutschland gegen die gewaltsame Be sitzergreifung Ob e r s ch le si en ö Widerstand leisten sollte. Da hierdurch ein neuer Krieg entbrennen müsste, erwarte man von den italienischen Genossen, dast sie ihren Einfluß geltend machen, um eine Zuteilung Oberschlesiei-S an Polen bei ihrer R-gierung zu erwirken. Nur in diesem Falle sei ei» Krieg zu vermeiden, denn Polen sei fest entschlossen, Oberschlesien unter allen Umständen zu annektieren." Damit ist von unparteiischer objektiver Seite bestätigt, was von deutscher Seite schon immer behauptet ist, nämlich, daß-Frankreich und Po len in offenem Einverständnis miteinander arbeite». Man kann nicht genug die Geduld der deutschen Reichsregierung, vor allem aber die Geduld des oberscklesischeu Volkes bewundern, da- bei all diesem unsäglichen Leide und der Unterdrückung so richig ausharrt, um zu warten, dast die Entente endlich energisch ein- greift, Hilfe bringt und Aendernngen schafft. Und da dürfte es doch schließlich nicht Wunder nehmen, wenn auch die bedrängte» deutschen Schichten Oberschlesiens in der finstersten Not zur Selbsthilfe greifen. Dies zu verhindern, liegt allein in der Hand der Entente, und Italien wie England müstten endlich einmal auch die Tat beweisen, dast sie das zweierlei Mast Frank- reichs nicht weiter dulden, und dast sie die gerechte. aber auch energische Sprache Llohd Georges endlich in die Tat umsetzen und dem bartbedrängten oberschlesischen Volke, für dessen Schutz und Sicherheit sie ihre Ehre verbürgt haben, helfen. Di« Ruhe, Ordnung und Sicherheit in Oberschlesien ist die Bürgschaft für Frieden in Europa. Diese Worte Llohd George» könnt« nicht stark genug unterstrichen werden. Die Erfüllung der Verpflichtungen Seitdem Deutschland durch die Annahme des Ultimatums klar zu erkenne» gab, dast es die Londoner Beschlüsse der Aüi- irrten auöführen will, trifft da» neue Neichskabinett Vorkehrun gen, um alle eingegaugenen Verpflichtungen nach Möglichkeit er füllen zu können. Zunächst betreffen einzelne Londoner Be schlüsse der Entente solche Fragen, die letzten Endes nur vom Willen des deutschen Volkes abhänge». Im Vordergrund steht die Forderung »ach völliger Entwaffnung bis auf die im Versailler Vertrag zugestandenen Formationen, da sie be reits in wenigen Tagen durchgcführt sein must. Baheru muh seine Einwohnerwehr entwaffnen. Jeder Politiker weist, dast dies ein schweres Opfer ist und inan sollte es als solches aller seits anerkennen, aber es mnst im Interesse des Voltsganzen ge bracht werden. Man darf aber cmch diese Forderung nicht über schätzen. Die Entwaffnung der bayerischen Einwohnerwehr be deutet, dast letztere ihre „Militärwaffen abgeben und sich die Ver bände aiiflösen müssen. Das schlicht nicht ein, dast auch lokale Organisationen, die lediglich zur Aufrechterhaltiing von Ruhe und Ordnung diene» und zu diesem Zwecke unentbehrlich sind, verboten sind. Der raschpsieu Durchführung der Entwaffnung must die Verurteilung der Kriegsverbrecher folgen. ES war immerhin ein nicht zu nnterschätzrndes Verdienst der Negie rung Bauer, dast sie entgegen dem Versailler Vertrag durch- setzte, dast Deutschland selbst die Aburteilung der Kriegsver brecher vollziehen darf. Bisher hat man nichts von Talen be merkt. Man begründete dies damit, das; die Entente nicht ge nügend Material zur Abnrteilung zur Verfügung gestellt habe. Es ist aber doch auch nicht nötig, daß jedes Gerichtsverfahren mit Anklagenmatcrial borlag, war doch der Freispruch bor aller Welt gerechtfertigt. Jedenfalls must man jetzt ohne Verzögerung an die Erledigung der Prozesse Herangehen, damit unser Wille, dis übernommenen Verpflichtungen nach Möglichkeit zu erfüllen, auch vom arglistigen Gegner nicht mehr mit Ersolg angezweifel! werden kann. Größere Anforderungen, als die Entwaffnung?- und Ab- urteisungöverpflichlnng stellt das Wiedergnt in a ch u n g S - Problem an nnsere Volkskraft. Die Ännahme des Ultimatums bedeutet, dast wir jährlich mindestens drei Milliarden Goldmark aufbringen müssen. Was wir darüber anfbringen, wird als Tilgung und Verzinsung der als Rest bestehenden 83 Gold milliarden gntgeschricben. Hier liegt die immer noch bestehende Gefahr der Anwendung sogenannter Sankcionen, von denen wir uns soeben noch durch die UltimalumSannahmc frrigehalten haben. Soll ein neuer Zusamcnenstoh ans diesem Gebiete mit den für uns- stets traurigen Folgen abgcwendci werden, für im mer unmöglich werden, müssen wir eine Politik auf lange Sicht treiben. Nach Leistung der geforderten ersten Goldmilliarde haben wir eine Atempause bis zum 1. November d. Js. Es be steht wohl kaum noch ein Zweifel, dast diese Milliarde aufge bracht werden wird. Wir müssen aber gleichzeitig durch äußerste Kraftanspannung zu erreiche» suchen, das; wir bis zu dem ge nannten Termin 2—3 Goldinillinrden anfbringen. Letztere sollen den Fonds bilden, der dann angegriffen wird, wenn IMS jede Möglichkeit fehlt, fällige Ratenzahlungen zu leisten. Hierzu ist ein scharfer Eingriff in unser Volks-Vermögen unerläßlich. Noch haben wir fremde neutrale Wertpapiere, die zu diesem Zwecke vom Reich aufgerufcu und gegen Entschädigung beschlagnahmt werden müssen. Wenn wir dazu das noch vorhandene Gold. Silber und Juwelen beschlagnahmen, dürften wir einige Re- servegoldmilliarden für das Reich herausholen. Ans diese Weise sichern wir uns am besten vor neuen Gewaltiiiastnahmei: der Gegner, denn wir bekommen so ein volles Jahr Zeit, che nach den Vertragsbestimmungen eine feindliche Aktion erfolgen kan». Damit ist bereits die weitere Frage gestreift, ob wir über haupt jährlich 2 Goldinitliarden und 2b Prozent AuSsiihrabgabe leisten können. Niemand wird sie wohl mit einem absoluten „Ja" beantworten wollen. Trotzdem müssen wir den Versuch machen und alle Kräfte einsetzen. Bezüglich der Jahresrate von 2 Gold milliarden ist eS ganz klar, das; wir dieselben nicht durch Er höhung der Reichsschulden anfbringen können, indem nur neues Papiergeld anZgeben, sondern wir müssen dieselben durch Warenlieferungen abtragcn. Dabei ist ein Kamps um die Wa r e n p r e i s g e st a l t u n g unvermeidlich. Deutschland büßte bislang beispielsweise ungeheure Werte ein, indem eS die nach dem Abkommen von Spa zu liefernden Kohlenmengen zum Inlandspreise abgeben mnstte. Entweder must unserer Forde rung. für die ausgcführte Kohle den Weltmarktpreis zu zahlen, nachgegeben werden, oder wir müssen, so wenig angenehm ge wisse Folgen sein werden, zu einer gewaltigen Erhöhung der Kohlensteuer schreiten, um auf diese Weise eine bessere Be zahlung unserer Kohlen zu erzwingen. Die Lieferung von Farb stoffen und ähnlichen, sowie von Materialien für den Wieder aufbau dürfte dann die Summe von 2 Milliarden Goldmark er gebe». Wir müstten natürlich die deutschen Lieferanten abfiu- den, aber das ist eine reine inncrpolitische, letzten Endes Stcucr- angelegenheit. Solange die Weltmarktpreise den heutigen Stand halte», d. h. die Goldmark mir die Hälfte des VorkricgS- werteS darstellt, werden wir voraussichtlich die 2 Milliarden Annuitäten aufbringen können. Wetterbin sollen wir 28 Pro zent unserer Ausfuhr in die gesamte Welt als weitere Opfer quote leisten. Der deutsche Lieferant wird dieselben tragen müssen und das Reich must sie ihm zurttckvergüten. Die Frage ist nur lösbar, wenn gleichzeitig eine großzügig ange- legte Wirtschaftsorganisation in» Leben gerufen wird. Es gibt einzelne Zweige der deutschen Industrie, die in der Lage sind, die Quote zu zahlen, andere werden unter ihr zusammenbrechen. Deshalb must innerhalb einer großen Jn- duftrieorggnisation ein Ansgleicbsfond» errichtet werden, ttm aber ein solche« Riesenproblem sachgemäß zu lösen, sind große Arbeitsgemeinschaften für die einzelnen Branchen und freie SelbstverwaltiingSkürper nötig, die die Regelung der AuSfnhr- abgaben und die Aufbringung der Steuer in die Hand nehmen. MWlstkk W M LW I» MsWk» Neue schwere Kämpfe bei Rosenberg (Ecgener Drahtbericht der «Sächs. V o l k S z e l t g.") Berlin, 28. Mai. Die Verbindung mit den von den Polen besetzten Städten OberschlesteuS war auch am gestrigen Tage nicht herzustellen, da die Pole» die Telegraphen- und Fern» sprechleitungen zerstört haben. Am gestrigen Tage wurden jen seits der Grenze gegenüber Kreuhbnrg und Rosenberg starke polnische Truppeiikonzcntrcitionen festgeslellt. Teilweise haben auch polnische Truppen die Grenze überschritten und es sind auch Waffennachschübe erfolgt. In der Gegend von Nosen- berg kain es gestern zu schweren Kämpfen mit den Aufständischen. In der Nähe von Gogolin wurden grauen« Haft zugerichtete Leiche» deutscher Ap »beam ten anfgesundcn. Die Engländer und Italiener erwarten die Rettung Oberschlesiens von den Freikorps. Die Bevölkerung ist infolge des Berliner Erlasses gegen Selbstschutz in Panik ge raten, doch dis Freikorps werden sich nicht entwaffnen lasse,:. Großes Mißtrauen herrscht gegen die Avo, obwohl ihre meisten Mitglieder hier deutsch sind. Des Verhältnis der Freikorps zur Apo ist ein sehr schlechtes. Bei ihrem Rückzug verschleppten dis Polen Männer, Fronen und Kinder aus den Dörfern. Einige sind von den Heimattreuen ziirückgeholt. Die Freikorps haben sich von Annaberg bis Lcschnitz eingegraben. DaS Verlangen der Franzosen ans Entwaffnung der Freikorps ist von den Eng ländern und Italienern abgelehnt worden. Große Be geisterung herrscht bei dem täglichen Freiwilligcnznstrom. aber er ist lange nicht stark genug. Die Bevölkerung sorgt rührend für die Truppen. Die Steiermärker und Dentschbölnuen kämp fen Schulter an Schulte:- mit den Deutschen. Die Kreuze gegen Tschechien ist durch die Sipo gesichert. Der deutsche Vorstoß bei Nalibor ist geglückt. Di« srcrnzösiiche Parteinahme Oppeln, 22 Mai. Infolge der Zerstörung der Telegraph-w und Fcrnsprechlettungen durch die Insurgenten Et dieNach r! chtcn- übermittlung aus den großen Industriestädten des Zentral, revter». soweit sie noch nicht von dm Aufrührern beseht sind unmöglich gemacht worden. Heute aelanq cs dem deutschen Blebiszitkommissac Dr. Urbcmek. Oppeln zu erreichen Der deutsche PlebffMommtssar erstattete der Interalliierten Kommission einen eingebcn>en Bericht, der den ungeheuren Ernst der Lage widerspiegelt. Die belagerten Stäb s sind aufs schlimmste bedroht. Es bestätigt sich dast der Stadt KMowitz seit dem 20. Mai abends 6 Uhr durch die polnischen Aufführer die V ers orgun g mit Wasser und Licht unmöglich gemacht worden ist. Nach den eingslaukenen Berichten über den Vocstost der Polen bei Gostau ist einwandfrei festgestellt worden, daß der giöstte Teil der Angreifer über die polnische Grenze gekommen ist. Dis deutschen Verteidiger mussten vorerst zumckmeichen. eS gelang aber später, den Ort von den polnischen Eindringlingen iweber zu säubern, die wieder über die Grenze zurück vichcn. Die po u ichcn Mililärvostierunaen an der Grenze babm die Angrener nubehin dert durchgelaisen und haben ebenso auch die Zuriickweichmdcn an der Ueberschrestmig der Grenze nicht gehindert. Die aus ober« schlesischem Boden festgeiwmmencn Insurgenten baden iili-reimUinmelid auSgesagt. baß sie im Lager Krotoichui bei Postn zur TciinaKin? am obcrschlesischen Aufftand ciuSacbildct worden seien- Die Ausbildung sei von einem französischen Major geleitet worden. Nach erfolglosen Vorstößen der Insurgenten in der Gegend von Kravvitz wurden diese- heute gezwungen, mehrere von ihnen bisher besetzt gehaltene Orte zu räumen. Die Aufrührer mußten einige Geschütze, mehrere Maschinengewehrs und andere Waffen znrücklaffen Gegen die Bildung von Freikorps Berlin, 22. Mai. DaS Auswärtige Amt bat auf die Note der Interalliierten Miliiärkonirolltominission vom I I. Mai über die R e k r u t i e r ii n g e n für Ober s ch ! esie n eine Antwort erteilt, in der eS heisst: Die deutsche Regierung teilt vollkommen die in Ihrer Note vom lck. Mai ausgesprochene Auffassung, das; die Anwer bung von Freiwilligen für SchlcsiPi und die Bildung von „Freikorps" oder ähnlichen Formationen ans solchen unzu lässig ist. Sie hat deshalb bereits am 19. Mai den in Abschrift beigcfngten Aufruf erlassen, indem sie derartigen Bestrebungen ganz entschieden entgegengetreten ist. Schon vorher hatte der Reichswehrminister die zuständigen militärischen Stellen nach, drücklichst angewiesen, das; die Bildung etwaiger Freiwilligen formationen mit allcnMitteln zu hindern seiu, um dasWiedrraiif- leben des F r e i k o r p S u n w e s c n S im Keime zu unterdrücken. Den in diesen Kundgebungen ausgesprochenen Grundsätzen ent sprechend, werden die deutschen Behörden mit größter Strenge gegen solche Anwerbungen und Znsammcnschliestungen Vorgehen. Die Polizei und die Gerichtsbehörden sind angewiesen, von den angczogenen Bestimmungen des Strafgesetzbuches unnach sichtig Gebrauch zu machen, und zwar namentlich auch gegen Zeitungen, in denen W e r b e i n s e r a t e erscheinen. In Fällen, in denen sich unzulässigerweise angeworbene Freiwillige bereits zu Freikorps zusammengeschloffen haben sollten, wird deren Auflösung durch die Landesregierung erfolgen, tt», den Zuzug von Freiwilligen zu solchen Zwecken nach Oberschlesien zu verhindern, sind Maßnahmen im Gange, durch die die Grenze de» Abstimmungsgebiete» für sie gesperrt werden soll. Bari», 22. Mai. Nach einer Havasmeldung hat der fran zösische Botschafter in London gestern abend im Aus wärtigen Amt eine Note über Oberschlesien überreicht, die an gesichts der Haltung der deutschen Korps, die fortgesetzt Verstär kungen erhielten, und angesichts der Stimmung der Arbeiter, di« in Bolschewismus Umschlagen könne, vorschlägt, der englisch« Botschafter in Berlin. Lord D'Abernon. möge den Schritt des französischen Botschafter» unterstützen, um tm Interesse der Alliierten bei der deutschen Regierung vor stellig zu werden, damit st« dt« angekündigten Maßnahmen au».
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