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Nr. 17. Freitag, den 22. Januar 1904. :r. Jahrgang. 1 Lrsch«int täglich nachm, mit Niisnakmk- der Sou», und ZelliE. > ....... — .. ... ... . A»adbs«gi-er Lageblatt für Aadrdett. becbi u. frribeit. Redakiio„S-Spre»Iilliidr: It I Ul>r. ^ ^' Iiisrratc werde» die l>gesl'»>le»e -pclilcoUo oder deren Ncunn mi I!» -ps. doroNniol. dei Wiederdolilng dedeiuellder NobnII. Burlidriirtrrc«. '.»«cdnklio» niid ttteschältostclle: Dresden, Pillilllicr Ltrailr t!t. pornhnoNioc« riinl I :>!r N0>>(. Felix Dahn über die Jesuiten. Herr Reichstags-Abgeordneter Dasbach hatte Herrn Felix Dahn in Breslan ersncht, einer der drei pro testantischen Schiedsrichter in dem Streite mit Gins Hoens- broech zn sein, ob nämlich von Jesuiten der Satz gelehrt worden sei: Der Zweck heiligt die Mittel. Herr Professor Dahn entschuldigt sich nunmehr in einem Briefe an Dasbach, bah er wegen Arbeitsiiberbürdnng das Amt nicht annehmcn könne; er schreibe ein Werk über das germanische Königs- tnm. Er setzt dem aber bei: „Uebrigens ist meine Ent haltung günstig für Sie, denn ich müszte mich gegen Sie anssprechen. Zwar Hab' ich die Jesnitenliteratnr inbezng ans jenen Lehrsatz in nlmti'uc-lo nie studiert — und müszte das also jetzt tun — wohl aber Hab' ich schon vor 17 Jahren, im Jahre 1Kk»7, als ich in Müncheil zuerst meine Vor lesung über Geschichte der Rechtsphilosophie ansnrbeitete und seither stets die Literatur versolgend, eine einzelne be stimmte Anwendung des Prinzips erschöpfend verfolgt: näm lich die Frage, ob Jesuiten <natürlich nicht alle, aber her vorragende!) die Ermordung ketzerischer, die Kirche ver folgender Herrscher als erlaubt gelehrt haben." Und mm führt Herr Professor Dahn einige Beispiele an. welche dartnn, das; einzelne Jesuiten den Thrannenmord für er laubt» hielten. Wir stehen dem erwähnten Streite kühl gegenüber, denn wir sind der Ansicht, das; dieser streit wie das Horn berger Schietzen nnsgehen wird; nichts als die kleinlichste Wortspalterei wird dabei das Ende sein. Ob der eine oder der andere Jesuit vor zweihundert Jahren in seiner Vor liebe für scholastische Dialektik zn dem Ergebnis gekommen ist, datz der Tyrannenmord erlaubt sein kann, nachdem vorher Bedingungen erfüllt sein müssen, die jedoch nur in dem Gehirn des Schriftstellers gespuckt haben, ist für die Bewertung des Jesuitenordens im Allgemeinen und die Einschätzung seiner jetzigen Mitglieder ans ihren sittlichen Wert von gar keiner Bedeutung. Nach unser»» angeführten Standpunkte könnten wir auch mit dem Schreiben des Herrn Felix Dahn zur Tages ordnung übergehen, wenn dieses Schreiben nicht so glänzende Beweise für die „vorurteilslose" akatholische Forschung lieferte, datz wir nicht umhin können, ans diese Beweise etwas näher einzngehen, obwohl wir von vornherein wissen, datz cs leichter ist, einen Mohren weis; zn waschen, als eitlen akatholischen Schriftsteller, und wenn er selbst von einer glänzenden Begabung eines Felitz Dahn ist, richtige Begriffe im Katholizismus lind seinen Einrichtungen beiz» bringeil. Der Brief des Herrn Felir Dahn ist so glänzend und überzeugend geschrieben, das; die evangelischen Bnndes- brüder ihre Helle Freude an ihm haben werden. Wie es mit der historischen Wahrheit und logischen Weisheit sleyt, wollen wir an einigen Punkten des Schreibens beleuchten. Ein eigentümliches Mißgeschick läßt auch den Herrn Professor in den Denkfehler vieler seiner Vorgänger fallen. Der Streit dreht sich tim die Frage, ob ein Jesuit je ge lehrt hat, datz ein guter Zweck die Anwendung eines in sich unsittlichen Mittels erlaubt mackie. Herr Professor Dahn gibt zwar zn, datz er die Jesnitenliteratnr in Bezug ans jenen Lehrsatz nie studiert habe, aber er hält daiür, die Anwendung des Satzes „Der Zweck beiligt die Mittel" ergebe sich daraus, weil einzelne Jesuiten den Tyrannoi- 'nlord gelehrt haben. Die Absurdität dieses Schlusses wird dem Herrn Pro fessor sofort einlenchten, wenn wir den Spies; nmdrehen und sagen: Wenn ans der Lehre der Erlanbtheit des Tyrannenmordes sich ergibt, datz ein oder der andere Jesuit den Satz „Der Zweck heiligt die Mittel" befolgte, so gilt dies auch bei jedem anderen, der den Tvrannenmord für erlaubt hält. Wir sagen aber: Die wcnigkn Jesuiten, welche die Lehre vom Widerstand gegen einen Tyrannen aussprachen, müssen als sehr grinnsrigt und loyal bezeichnet werden im Vergleich zn ihren protestantischen Zeitgenossen, Thcslogcn wie Juristen, welche das gleiche lehrten. Doktor Martin Luther antwortete ans d'e Frage: „Ob man denn einen Tyrannen, der wider Recht und Billigkeit nach seinem Gefallen handelt, nmbringen möge," folgendes: einem Privat- und gemeinen Mann, der in keinem öffentlichen Amt und Befehl sei. gebühre es nicht. „Wenn der Tyrann diesem sein Weib, dem andern seine Tochter, dem dritten seine Aecker und Güter mit Gewalt nähme, und die Bürger und Untertanei» träten zusammen und könnten seine Gewalt und Tyrannei länger nickt dulden noch leiden, so möchten sie ihn nmbringen wie einen anderen Mörder und Ttrntzenränber." i Sämil. W., Er langen. Ansg. t'>2. Bd.. Tischred. VI.. 2'"'. 2«>7.l Um unsere Leser „ich» zu ermüden durch das Anf- zählen der Zitate, so mögen hier einige Beispiele kurz an geführt werden. Melanchthon antwortet in seinem Eoin- pcndinm der Moraltheologie ans die Frage, ob man die Tyrannen töten dürfe: Wenn es ein Usurpator ist. so dürfe mal» ihn ans eigene Faust «Privatim» töten wie einen Räuber. Als Beispiel führt er Teil an. Wenn er ein rcchtmätziger Fürst ist, so steht den Untertanen die Ver teidigung zn sowohl in persönlicher Gefahr als auch in Staatsangelegenheiten. Derselbe Melanchthon schreibt in einem Briefe an Vitus Theodor «1.',!«>>: „Der englische Tyrann l.Heinrich VIII.» hat Eromwell getötet . . . Wie richtig hcitzt es in der Tragödie: „Ein angenehmeres Opfer kann Gott nicht geschlachtet werden als ein Tyrann!" Möchte doch Gott einen» Tapferen diesen Entschlntz ein- flötzen." «Eorp. Reform. III, 1«»7«'>». Auch Ealvin, Zwingli, Bntzer, ParenS «1>'»22> lehrte»» die Erlaubtheit des Tvrannenmordes. Kein Jesuit und selbst Mariana nicht, hat so weitgehende Sätze anfgeslellt, wie die meisten der hier gekennzeichneten protestantischen Theologen. Der Philosoph Leibnitz schrieb an» 2. September 1G»t an den Landgrafen Ernst von Hessen RheinfelS, auch er sei der Meinung des Grotins, der Tyrannenmord, selbst der eines legitimen Ehristen, sei erlaubt. Ter protestantische Moraltheologe de Wette hat selbst noch in» ltt. Jab»hundert die Erlanbtheit des Tyrannenmordes verteidigt und zwar in einer Weise, welche die Lehre des Jesuiten Mariana als viel vorsichtiger erscheinen lätzt. Herr Professor Dahn »nützte also die gleiche Schluß- solgernng für alle diese protestantischen Größen ziehen »nd ihnen den Vorwnrf machen, datz sie den Grnndsatz lehrten, der Zweck heiligt die Mittel. Znnächst sei mit dieser kurzen Darlegung noch fest gestellt, datz der Jesuitenorden weder die Lehre von der Erlanbtheit des Tlirannenmordes erfunden, noch allgemein gelehrt habe. Bereits in» 12. Jahrhundert ward die Frage erörtert und I«"> Jabre vor der Stiftung des Jesnilenordens ans dem Konzil zn Konstanz eingehend geprüft. Der größte Teil der Jesuiten ist der Lehre des hl. Thomas von Agnin über die bedingte Zulässigkeit der Abwehr schranke» loser Tyrannei gefolgt. Tie allgemeine Lehre der Jesuiten schloß für den Einzelnen jede Erlanbtheit der Tötung des legitimen Fürsten nnbeding» ans. Aber der Herr Prof. Dahn meint, datz die Jesuiten auch die Lehre des Tlirannenmordes praktisch geübt hätien. Er sührt die Bart holomänsnacht «I .'>72» an Herr Prof. Dahn dürfte doch so viel GeschichtSkennlnis besitzen, datz er weiß, eine Anfinnnternng vonseilen der Jesuiten zn den Greueln der Mordnacht oder gar eine Teilnahme derselben an den schrecklichen Mordszenen seien offenbare Unwahr heiten, die vor den geschichtlichen Tatsachen nicht bestehen können. Er möge doch einmal das Gegenteil z» beweisen versuchen. Aber er hält es sür selbstverständlich, das; die Lehre der Jesuiten vom Tyrannciimord die BartholomanS- nacht ezeitigt hat. Welch' eine Logik! Ja der Bartho loniänsnacht lvnrden bekanntlich Hugenotte»» Herr Dahn scheint das nicht z» wissen ans Befehl eines tyran nischen Königs resp. Königin hingeniordet. Die Jesuiten hätten sich demnach, ihrem Prinzip am Tyrannenmord ge treu, mit den Hugenotten verbinden müssen, welche sich zur Ermordung des Königs verschworen halten. Herr Dahn hat sich jedoch nicht deutlich ansgedrückt; er hat sage»» »vollen: Die Bartholomäusnacht ist von den Jeiniten angestistet worden. Diese historische Enlgleisnng ist Herrn Dahn ja zn verzeihen, denn er iil Protestant und als solcher nicht im Stande, der katholischen Kirche und ihre», Anhängern gerecht zn werden. Umgekehrt könnte man auch hier wieder mit einem Gegenbeweis antworien. Zwar hat Herr Professor Dabn die Beschuldigung, das; die Jeiniten ihre Lehren vom Tyrannenmord praktisch geübt hüllen, nicht mit einem einzigen Beispiel eines Fürslenmordes zn belegen versucht, und dafür nur die Fabel von der 'Bartholomäusnacht ans marschieren lassen. Aber »vir können dem Herrn Professor init Beispielen dienen, datz die Lehre der Reformatoren von der Erlanbtheit de-.- Tyranwmmordes auch prakiisch geübt wurde. In dem protestantischen Schiveden »vnrden drei Könige ermordet: Erich XIV.. Karl XII. und Gustav III. Erich XIV. wurde wegen Einsührnng des Kalvinis mus und wegen seiner Tyrannei im Jahre 1.',«G vom Thron gestoßen, in den Kerker geworsen »nid schließlich durch eine vergiftete Erbsensuppe mngebracht. Das Akten stück. welches diese»» Beschluß vereinigt hat, nt vom pro testantischen Erzbischof, drei protestantischen 'Bischöfen, zwei Pastoren und einen» Dompropsl unterzeichnet. Das war ein Königsmord, »nie er den Jesuiten angedichtet wird, ansgeiührt von den lutherischen Bischöfen. Jesuiten waren keine daran beteiligt, denn sonst würde die schauerliche Geschichte in den Werken breitivinig Ausnahme gesunden haben und auch Herr Professor Dahn hätte sie im Briefe an Herrn Abgeordneten Dasbach ausdrücklich erwähnt. Einen entsetzlichen Mangel an historischem Wissen bekundet jedoch Herr Felix Dahn, wenn er schreibt: ..Uebrigens is» der Orden so nngcfährlich. warum bat ein Papi) ihn ans gehoben?" Man traut seine» Angen nicht. Und so ein historisch gebildeter Mann null ein hochbedenlendeS Werk „über das germanische Königtum" schreiben! Znr Ent schnldignng des Herrn Dahn möge dienen, datz die Am hebnngsbnlle^in lateinischer Sprache abgesatzt »nd Herr Dahn dieser Sprache nicht »nächtig sein dürfte. Es hat jedoch eher den Anschein, datz Herr Dahn die Bulle nicht gelesen I»a». Wir empsehlen daher Herrn Dalm. das Versäumte schleunigst nachznholen, dann wird er finden, datz nicht die Gefährlichkeit der Jesuiten, sondern mir OpporlnnitälSgründe den Papst ElemenS XI V. znr Anshebnng des Jesuitenordens verleitet haben. Seiner Gelehrsamkeit setzt Herr Dahn in seinem Ansrnfe: „Leider nicht >>x cmümli'n" — nämlich ans- gehoben — die Krone ans. Wenn Herr Dabn sich die Mühe nelimen und ein katholisches Rcligionsbnch studieren wollte — manche Protestanten haben das zwar nicht nötig, denn die kennen die katholische Religion a priori — besser als der Papst dann würde er sein Haupt verhüllen ob des UnsinnS. den er mit seinem AnSrnse zn Tage gefördert hat. Ein gefeierter Schriftsteller kennt nicht einnial die Bedeutung des ..«-x cmlicl,a"! Wenn ein Mann, der ans gelehrtes Wissen Anspruch machen will, bedauert, datz Papst Eleinens XI V. den Jesuitenorden nicht „o.x oniliclrn" ansgehoben hat. so »nutz es sich allerdings der viel gefeierte Schriftsteller gefallen lassen, »venu ihn jedes katholische Schulkind ob seiner Unkenntnis in katholischen Dingen anslacht. Iliiiwilo «W. mnirain m>n ma ilicro., Berlin. Reichstag. »X Sitzung am '-N. Juuucir inert. Bränden» Gros Balleslren» eröniie» die Typing um I Uhr -'«« Mi». In dritter Lesung wird der Nackmagselak'zu >nnn ve lreüend die Expedition nach Tenlsch Südiveslasrika gegen die Stimmen der Sozialdemokratie angenommen. Es folgt die erste Lesung des Gesetzemwurses über die KanfmaniiSgerichle nebst den» entsprechenden Initiativantrag Latlmann und Genosse». Lallinann «W. 'Bern begrüß» den Anschluß an die Geiverbe- gericlue. Auch als Einignngsam» haben die Kansmannsgerichle »eilig zu sein. T ri ia b or n «Z»n der Entwurf is» die Erfüllung eines Wunsches, der im Zen»»»» seil Jahren gehegt wird. In. Bachem ha» schon >nn7 eine entsprechende Resolution warm besürworle» und ebenso Wanendorn in demselben Jahre ans Aulaß einer Pelilion der katholisch kaufmännischen 'Vereine. >nnn ha» Hitze und Redner einen Aulrag aus Schaffung der Kansmannsgerichle eingebrachl, der auch Annahme fand. Tiefe Bemühungen fehle die Zentrums sraklion son und nun komm» der Entwurf, dem wir in den «'»rund lagen zmliinmen. Das Zentrum wird alles mn. um denselben zullaude zu bringen. Den Anschluß an die Gewerbegerichle de grüß» Redner sür seine 'Person und der überwiegende Teil seiner Freunde. Es sei allerdings garuicht ausgeschlossen, daß später einmal die Kausmauusgerichle an die Aunsgerichte organisch an geschlossen werden: die preußische Justizverwaltung möge hieran ihren Scharfsinn üben. Als Vorsitzender soll nur der Richter oder Rechtsanwalt genommen werden und »ich» der Berwallnngsmann. wie es der Enlwnrs wünsch». Schon bei «'»emeinden bei Ln.non Einwohnern soll das .Kansmannsgerich» obligaiorjsch sein. Die Berhäüniswahl soll obligatorisch werde». Ten Vereinen und Ver bänden in das Wahlrecht »ich» zu übertragen, obwohl der Ansatz zur Anerkennung der Bernssoereine p> begrüßen in. I» den Kreisen des Zentrums besteht die Neigung, den weiblichen Hand Inngsgehilsen das aktive Wahlrecht p> geben. Tie «'»renze nir dieses soll das Lebensjahr sei» und für das passive das LX Tie Kansmannsgerichle sollen auch Einignngsämler sein. Er bean tragt Neberweisung an eine Kommisnon von Li Mitgliedern. «'Bravo.» Singer «Sdo Der Entwurf bringe keinen wirklichen Fori schritt. Tie.Kansmannsgerichle müssen obligatorisch errichtet weiden. Das aktive inis vamve Franenrecht müsse unbedingt gegeben werden: l L««,««'«'« weibliche tonnnen in 'Betracht. SiaalS'ekrelär «'»rar Vosadowsli: Früher war inan ein Gegner aller Sondergerichte: jetzt zeigt »ich das gerade entgegen gesetzte 'Bestreben. Ter 'Vertreter des Zentrums habe mii sehr groger Objektivität die Gründe für und wider das Gesetz behandelt: er dürfe die Bedenken im Bnndesral nicht mehr vornibre». nach dem die 'Vorlage die Mehrheit im 'Bnndesral gesunde» habe. Er rate dringend ab von der Forderung, daß der Vorsitzende des Kauf mannsgerichles nur ein Richter «ein dürfe »nd nicht auch ein Ver walinngsmann. Obligatorisch für ganz Tennebland könne man diese Gerichie nicht machen. Tie Entscheidung über die .Konlnrrenz klawrl iü sehr schwierig und muß den ordentlichen Gerichten über lassen bleiben. Tas Franenslinimeiirechl bäli er sür ausgeschlossen, die verbündete» Regierungen würden dem Entwurf mit dieser 'Be slt.nniniig die Zustimmung nicht erleilen. Beck 'Heidelberg «Rai. Lib.> spricht namens eines Teiles der Nanonalliberalen gegen den ganzen Eniwnrs und fordert mindestens Anschluß an die Ainlsgerich'.e. Hennig «Iowa Seine 'Partei »ehe im allgemeinen ans dem 'Boden des Enimiirses. Blell «Fr. Vv.t nelli «'ich ans de»'Boden der'Vorlage, hätte aber lieber den Ainchln«'. an die Amlsw'richie gesehen. Schlüter <R. 'Pi.« erklärt »ich im 'Prinzip für die 'Vorlage. Tas Hans vertagt nch nm XL«« Uhr. Nächste Sitzung morgen I Uhr. Reu der heutigen Tagesordnung. P olitische Nini - schan. Deutschland. Dir Bildip'lkvrlliilisstvil des Reichstages bewilligte eine Reibe von Forderungen im Poiietat. lieber die Forderung der Baugenossenschaften von niederen Beamten entstand eine längere Debatte, in der Müller Fulda mit Entschiedenheit verlangte, datz liier noch mehr zn geschehen habe. Für die Fotisenmig der Telegraphenlinie von Jabora nach chigi wurde als erüe Rate :',«>««««<>«« Mk. gefordert, jedoch am Antrag S v a lni «Zentr.« gestrichen. Aultsgrrichtsdircklvrtil in Proitze». Dem preußi schen Abgeerdneienhanse ging ein Geseizenliviirs zu. der die Schaumig von Amtsgerichlsdirekloren mi! Landgerichts- direkierengeba!» nir die Amtsgerichte mir mehr als lö Richtern fordert. Preußen «olgi damit dem Beispiele Badens, das schon tzil einigen Jahren Amtsgerichts direktoren bat. Der noit preußische Staatshaushalt. Während fall sämtliche Bundesstaaten in ibrem Hanshallungsplan sür l'to-t größere oder kleinere Fehlbeträge answeisen. konnte allein der prentziickie Fiiiatizmini'ier von Rheinbaben in seiner großen Etatsrede d« m neng-ivählten Abgeordnetem Haine mitteilen. datz der größte deutsche Bnndesslaal wieder einmal sein heraus i«'t und schon die selten Jabre nach den vaar mageren sich anzeigen. Preußen bat einen Riesenetat, der dem des Reiches 'an gleich in. Nahezu Milliarden El auch sein Slaatshedars und es hat fast unerschöpfliche Hill:mittel, nm diese Summen aii'znbriiigeii. Der 'Neid mancher Enizelnaaleii nm die preußischen Einnahmen ist so erklärlich und erhält mm neue Zufuhr; das Ergebnis ans den preußischen Staatsbalmen bildet das Rückgrat des gesamten Etats. Feblt es aber hier einmal, so kommt sofort der Staatshaushalt »»gemein bedenklich ins Wanke»;