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der letzten Zeit aber hat dieses Geheul dermaßen zugenommen. ^ dah die bedauernswerten Nachbarn seit einigen Nächten buch stäblich kein Auge haben zutun können. Da verschiedene Beschwerden der Anwohner erfolglos geblieben sind, so be- absichtigen die geschädigten Hausbesitzer, die wegen des fort gesetzten nächtlichen Geheuls nur schwer vermieten und noch schwerer die Mieter halten können, eventuell gerichtlich vor zugehen. um durch ein richterliches llrteil die Abstellung des im wahrsten Sinne des Wortes „himmelschreienden" llebel- standes zu erzwingen. —* Ani S o n n t a g ist die nene Strecke der Dresdner Straßenbahngesellschast Hauptbahnhof—Fnrsten- straße—Pfotenhanerstraße (Radrennbahn) eröffnet worden. —* Ein Z u f a in m e n st o k zweier Wagen er eignete sich am Sonntag auf der Gerokstraße, wobei der eine Wagen, ein Leichenbegleitwagcn. umgeworfen wurde. Eine in dem Wagen sitzende Frau erlitt erhebliche Verletzungen und wurde nach dem Carolahause gebracht. An der Droschke wurde die Teichfel zerbrochen. —* Polizei bericht. An der Carola-Brücke zog sich vor gestern ein >4 jähriger Schreiber von hier, beim Fußballspiel, durch Hinfallen einen Armbrnch zu. — Auf der Wcißeritzstiatze fiel, beim Abbruche eines Hauses, ein Handarbeüer aus dein zweiten Stock in den Hof und erlitt einen Lberarmbiuch. - Fm Kühlinaschinen raum einer hiesigen Brauerei stürzte gestern vormittag ei» Maschinen wärter von einer drei Meter hohen Treppenleiter und erlitt dabei eine schwere innere Kopfverletzung, der er kurze Zeit darnach erlag. — Der Droschkenkutscher Otto Früschc lieferte gestern an die Polizei zwei von einem Fahrgasle an Steile ininderwerliger Münzen er haltene 20-Marlslücke ab. die dein Eigentümer wieder zugestellt werde» konnten. Der ehrliche Ku'scher erhielt eine Belohnung. Klotzsche Königsivald. Der hiesige Gemeinderat beschloß in seiner letzten Sitzung die Einführung der Gasbeleuchtung und bewilligte im Prinzip zur Durchführung des Beschlusses die Summe von 175 000 Mk. Tie nene Gasanstalt, deren Anlage sofort in Angriff genommen werden soll, kommt auf das Terrain des Wasserwerks, sodaß bei der Vec- > waltnng beider Gemeindeunternehmen keine besonderen Kosten entstehen. Tie Ausführung der Beleuchtung ist der Firma Franke in Bremen übertragen worden und erfolgt unter Oberaufsicht des Herrn Oberbanrats Pflücke. Die Anlage wird mit Fernzündungen versehen und soll bereits im nächsten Winter betriebsfertig sein. Nicsa. Der Waldbrand bei Fakobsthal hat hauptsächlich in den Forstbezirtcn „An der Sanlränt'e" und „Am Zweig wege" gewütet. Vernichtet wurden etwa 'TO Im Kiefern- bestand. Der Schaden wird ans etwa T5 000 Mt. geschätzt. Leipzig. Fräulein Elli Meyer promovierte bei der medizinischen Fakultät der hiesigen Universität in Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe. Fräulein Dr. Elli Meyer ist am 8. November 1870 zu Gotha als Tochter des Kauf manns S. Meyer geboren: vorgebildet durch Gpinnasial- kurse während der Fahre 180-1—l8!G in Leipzig, legte sie im September 1898 am Königl. Gmnnasinm zu Dresden- Neustadt die Abitnrientenprüfnng ab. Die beiden Anfangs semester ihres medizinischen Studiums verbrachte sie in Bern, während sie die übrige Zeit ausschließlich an der Universität Leipzig studierte. Meerane. Ans hiesigem Bahnhöfe ist gestern nachmittag der Anfwärter Föhn beim Ueberschreiten der Gleise zwischen die Puffer zweier Wagen geraten. Dem Unglücklichen wurde hierbei der Kopf zerdrückt, sodaß der Tod sofort eintrat. Burgstädt. Am 10. Fnli vorm, fand die Weihe des König Albert-Denkmals statt. Ter Enthüllung wohnten außer den Spitzen der Behörden die Mitglieder des Denk- malskomitees. Ehrengäste, Vereine, Fniinngen, Schulen und ein zahlreiches Publikum bei. Nachdem der Vorsitzende des Denkmalsvereins, Herr ObcraintSrichter Ebert. das Denkmal mit einer Ansprache an die Stadt übergeben hatte, hielt Bürgermeister Dr. Noth eine Nede. Nach der Königshmnne wurde die Feier mit Gesang von „Deutschland, Deutschland über alles" beschlossen. Hieran reihte sich ein Festmahl im „Deutschen Hans". Schuccberg. Der 50 Fahre alte Milchhändler Karl Möckel von hier wurde Freitag früh von einem Wagen, dessen Pferde durch den vorbcifahrenden Sprengwagen scheu geworden waren, überfahren. Möckel, der schwerhörig war, erlitt einen Schädelbrnch, der seinen sofortigen Tod herbeisührte. Falkenstcin i. B. Freitag gegen Abend ist in einem der großen Teiche der Falkensteiner Gardinenweberei und Bleicherei, im sogen. Winn. der 10 Fahre alte Bäckergehilse Füger ron hier beim Baden ertrunken. Hohnsteiu-Ernstthal. Durch Einbruch größerer Erd massen wurde der beim Ban einer Hanptschlense beschäftigte 48jährige Arbeiter Bruno Ackermann völlig verschüttet, so daß erst nach beinahe zweistündiger Nektnngsarbeil der Verunglückte — leider nur als Leiche — zutage gefördert werden konnte. Ackermann hinterläßt Witwe und 8 Kinder. Buchholz. Fhre Majestät die Königin-Witwe Carola hat der hier vor kurzem erössneten Kockischnle eine Unter stützung von 1000 Mk. gewährt. — Fnfolge der andauernden Trockenheit droht in unserer Stadt Wassermangel einzntreten. Der Stadtrat fordert deshalb die Bürgerschaft zu größter Sparsamkeit im Wasserverbrauch ans. Srbnitz. Das 18. Sängerfest des sächsischen Elbgan- sängerbundcs und zugleich das 40jährige Fnbilänm des selben nahm am vergangenen Sonntag seinen Anfang. Schon am Vorabende waren verschiedene Sänger nach unserem lieblichen Städtchen geeilt, welches für diese Feier im schönsten Sinne geschmückt war. und nahmen an dem im Saale des Hotel „Stadt Dresden" veranstalteten Kommerse teil. Die meisten Festteilnehmer langten am Sonntag vormittag hier an. sie wurden ans dem Bahnhose begrüßt und sodann mit Musik in die Stadt gefüirt. Die Zahl der Sänger beträgt 8750 deutsche und gegen 800 oesrcrreichische. Fm Laufe des Vormittags fand auf dem Spritzenhausplatze die Hauptprobe statt. Während der Mittagszeit konzertierte auf dem Marktplatze die Schützen kapelle unserer Stadt unter der Leitung ihres Dirigenten Herrn Musikdirektor Katzschuer. Sodann zogen die Vereine zum Marktplatz, wo nach einem Gesänge unser Bürger meister Herr Engelmann das Wort zur Begrüßung ergriff. In seiner herzlichen Ansprache hob er hervor, daß eS unserer Stadt zum zweiten Male vergönnt sei, den Elb gausängerbund in ihren Mauern begrüßen zu können, dies mal jedoch noch mit dem Unterschiede, daß zugleich die Feier seines 40jährigen Bestandes verbunden wird. Unsere Stadt fühlt sich deshalb besonders geehrt. Im Namen unserer Stadt brachte Redner dem Bunde seine Glückwünsche dar. Nachdem er auch noch die von jenseits der weiß grünen Grenzpfähle herbeigeeilten Sänger begrüßt hatte, schloß ec seine Rede mit einem dreimaligen Heil auf den Bund. Nach dem Vortrag eines FestgrnßeS und eines Liedes von Schmidt sprach der Vorsitzende des Ausschusses des Elbgau- Sängerbundes. Herr Gebauer aus Dresden, zunächst den Königl. und städtischen Behörden seinen Dank für das Ent gegenkommen aus. Der Elbgan-Sängcrbnnd werde sich immer dieser Freundschaft dankbar erweisen und mit den alten Prinzipien Weiterarbeiten. Er sei ein Hüter deutschen Ge sanges und werde es auch für die Zukunft bleiben. Er gedachte sodann Fulins Ottos und schloß seine Aus führungen mit wiederholtem Danke. Hierauf wurde znm Andenken au den Mitbegründer dieses Bundes, Fulins Otto, dessen schöne Komposition „Das treue deutsche Herz" gesungen. Nach diesem zogen die Sänger mit klingendem Spiele durch die Stadl nach dem Festplatz. An dem Fest- znge beteiligten sich 155 Gesangvereine mit 180 Bannern und Standarten. Sofort nach dem Eintreffen auf dem Festplane leitete die Kapelle des Fiisanterie-Regiments Nr. 177 das Hanptkonzert mit T Wagnerschen Kompositionen ein, an welche sich die Vorträge der einzelnen Gruppen anschlosfen. Abends versammelten sich die Teilnehmer auf dem Marktplatz, welcher mit Tischen und Stühlen besetzt war, und in verschiedenen Sälen der Stadt, um den Abend in Liebe und Freundschaft zu verbringen. Die illuminierte Stadt bot bei dieser Gelegenheit einen herrlichen Anblick. Am zweiten Feütag. Montags, fand das Kirchenkonzert statt und für Dienstag ist ein Sängertag vorgesehen. Banken. Fn der 'Nacht vom Sonnabend zum Sonn tag gingen ans der Wattstraße ein paar Pferde der hiesigen Aktienbranerei durch, zerbrachen die Barrn-ren an der Nen- salzacrstraße und stürzten den Abhang nach der Dresdner- straße hinunter. Der Kutscher kam mit einigen Hautab schürfungen davon. — Tnich die Lokomotive des Schnell zuges. der T.5K nach Dresden abgeht, wurde gestern am alten Weinberg ein Stück Haserfeld des Oekonoin Richter hier in Brand gesetzt. — Bei Königswartha hat gestern ein größerer Waldbrand staltgefnnden. - Sonnabend vormittag geriet nahe bei der Station Knbschütz durch die Hitze ge- dörrtes Gras neben dem Bahiistraug in Brand und drohte größere Ansdehining anznnehmen. Ein Reisender ries im Vorüberfahren einem Bahnwärter die Meldung zu. worauf dieser sofort bineilte und es mit Hilfe von Streckenarbeitern noch rechtzeitig unterdrückte. — Der von unseren Landlenten so sehnlichst erwünschte Regen will sich immer noch nicht einnellen. Ter Hafer wird stellenweise noch nicht einmal die Aussaat bringen, alles ist notreis. Wiesen und Klee felder sind vollständig ausgebrannt, sodaß es keinen zweiten Schnitt gibt. Den Kartoffeln fehlt Regen znm ansetzen. Auch die Erdbeerernte hat dieses Fahr bedeutend weniger Ertrag gebracht. Ans einem halben Acker Gartenland erntete mau dieses Fahr nur T50i> O'tr. Erdbeeren, während in anderen Fahren bei weniger Trockenheit bis zu 8O0>> Ltr. erzielt wurden. Großschviian. Sonntag nachmittag gegen ''P5 Uhr traf der Hochwürdigste Herr Bischof Tr. Georg Wnschanski. nachdem Se. Bischöfl. Gnaden am Vormittag in Nenlentes- dorf das hl. Sakrament der Firmung gespendet hatte, hier ein, um das hiesige Gottesdienstlokal Om Gailhof znm Weinbaus» in Augenschein zu nehmen. Hierauf besichtigte Se. Bischöfl. Gnaden den Bauplatz zur kath. Kirche, deren Grundstein im Herbst d. F. gelegt und dieselbe zu Ehren der „Unbefleckten Empfängnis" geweiht werden soll. — Vom 17. bis To. Fnli findet Hierselbst das Königsschießen in üblicher Weise statt. — Sonntag abend gegen l I Uhr geriet im benachbarten Neiischönan ein größerer Reisighansen in Brand, doch gelang es, beizeiten das Feuer zu löschen, wodurch die dicht nebenan stehende Scheune gerettet wurde. Rcichcnberg. Tie hiesige Stadtverwaltung richtete an die Bevölkerung das Ersuchen, mit dem Wasser sparsam umzngehen. insbesondere das Wasser nicht znm Füllen der Kessel und znm Spritzen der Gärten zu benutzen, sonst würde eS Vorkommen, daß während einiger Stunden des Tages der Wasserznflnß ansgeschaltet wird. Vereillsimchrichtett. I00t»0t> Mitglieder des Volksvereins. Das neueste 5. Heft der Volksvereins Zeitschrift bringt die Mit teilung, daß das vierte Hnnderttariseird der Mitglieder des Volksvereins für das katholische Deutschland überschritten ist. Fm Laufe des letzten Fahres sind 100 000 neue Mitglieder gewoniien. Seit einigen Fahren drängt offenbar der Volks verein durch das Schwergewicht seiner unleugbaren Not wendigkeit und seiner erfolgreichen Tätigkeit vorwärts und bricht sich auch in solchen Orten und Bezirke, Bahn, die sich jahrelang von ihm fernhielten. Ter Volksverein wächst so zusehends zu einer katholisch sozialen Volksbewegung ans. ein Ziel, das Windthorst bei dessen Gründung vorichwebte. Aach im Ausland findet deshalb der 'Volksverein aufmerk same Beachtung-, in Holland. Frankreich, Lnrembnrg, Kärnten, Irland und Nordamerika sind nach seinem Muster verwandte soziale Organisationen geschaffen. — Unter den Artikeln des neuesten reichhaltigen Heiles der Vereins-Zenschrisl, das eben an die Mitglieder verteilt wird, verdient besondeie Beachtung jener mit dem Titel: „Arbeite mit und zahle für deine Partei!" Ausführlich wird ferner n. a. behandelt die Fürsorge für die Eisenbahn-Unterbeomten und- Arbeiter. Die neueste Vereins-Chronik weist für die kurze Zeit vom T8. Februar bis TO. März T18 Veisammlnngen des Volks vereins nach. Ein interessantes soziales Feuilleton schließt das Heft. Dresden. Kathol. Sammelverband. Nachdem der Verband alp 8. d. M. sein diesjähriges Sommerfest abgehalteu und dabei so reichlich durch Gaben- und Geld- spenden, sowie opferfreudige Teilnahme unterstützt worden ist, lastet auf uns noch eine große Schuld. Es ist die Schuld des Dankes, die der ergebenst Unterzeichnete Aus schuß allen denen abstatten muß. die znm Gelingen des Festes so rege beigetragcn haben. Nachdem wir nunmehr alle unsere Verpflichtungen beglichen, bleibt vom Feste ein Reingewinn von ca. 1000 Mk. Eine schöne Hilfe für die kommende Zeit. Die verwaisten Kinder tz. Z. hat der Verband 7 in Pflege) sagen durch uns ein herzliches „Ver- gelts Gott". Wir aber bitten alle, die uns auf dem Ge biete der Nächstenliebe so werktätig unterstützten, um ihr ferneres Wohlwollen. Hochachtnngsvollst ergebenst Der Gesamtansschnß des kath. Sammelverbandes. F. A.: Kläß. Vermischtes. V Eine lIIstige Hutgeschichte ereignete »ich dieser Tage nach der „Vos^ Ztg." in einem Abteil erster Güte in der Nähe des schwedischen Städtchens Eslöf. Kam da ein Herr im Gedränge — wo ist in dieser Zeit kein Ge dränge im Abteil? — zu dicht an einen Mitreisenden heran und batte das Unglück, dessen Hut einzudrücken. Darob ge riet der 'Mitreisende in eine solche Wut, daß er in allerhand nnparlamentarischen Ausdrücken dem anderen zu verstehen gab. sein Hut sei total verdorben. Der Hutverderber bat tausendmal um Entschuldigung, doch zur Antwort erhielt er eine zweite Portion Fachansdrücke, die ihn veranlaßten. dem Empörten eine» Zehnt'ronenschein als Ersatz anznbieten. Nun endlich hatte er Ruhe. Fndessen ist es dock» icknver, der gleichen böse Worte ungestraft über sich ergeben zu lassen: er sinnt ans Rache und wird sie ansüben — nein, nur sein gutes Recht will er haben. Als der Zug in dem Bahnhofe hält, tritt er an den Fremden mit den Worten heran: „Feh habe den Hut bezahlt, folglich ist er mein." Nimmt dem Verblnnten de» Hut ab. verbeugt »ick» ironisch und verläßt den Zug mit einem Hut ans dem Kopse und dem anderen in der Hand. Ter Zug fuhr weiter. Der cholerische Herr batte nun wobl zelm Kronen mehr, doch keinen Hut, und es war auch keine Aussicht, einen anfzntreiben, denn es »var Sonntags nachmittags. Der Briest ir« L)sta?ien. Trotz allen Lengnens der Fapaner konzentrieren sich alle Nachrichten ans andere» Duellen dalnn, daß sie vor Port ArOmr einen Mißerfolg mit dein Verluste von T 8000 Mann zu verzeichnen haben. Diese Kämpfe bilden jeden falls das Vorspiel zu dem große» entscheidenden Schlag sür die Festung, welchen die Fapaner mit der ihnen eigenen Sorgfalt vorbereiten. Daß der Fall von Port Arthur min mittelbar bevorstehe", wie von London und Tokio ver sicbert wird, scheint doch etwas mehr als ein bloßer Frrtnni zu sein. Vorläufig landet Fapan fortgesetzt Trnpven in Dalnn, welche die Belagernngsarmee verstärken sollen. Es dürste noch geraume Zeit vergeben, ehe sie von einem be scheidene» Erfolge gegen den e r st e n der drei Fortsgürtel Port Arthurs berichten können: aber wenn dieser in ibren Händen ist, kommt der .zweite und dann der dritte und erst dann kann von einer Aussicht ani den Fall der Festung ge sprochen werden! Ob es aber überhaupt so weit kommt, das ist noch eine Frage, über welche sich die Militärs der alten und neuen Welt die Köpfe zerbrechen. Nachstehend die Meldungen: P e t e r s b n r g , 17. Fnli. Nach eingelansenen Be richte» landeten die Fapaner am T. Fnli in Dalnn unge fähr TO,000 Mann mit 50 Geschützen. Die ganze Stadt wimmelt von Soldaten. Ter Feind setzt die Docks und die elektrische Zentralstation »nieder in Stand. Fm ganzen Um kreise wnrde die Eisenbahnlinie »nieder bergestellt, aber ans Mangel an Lokomotiven werden die Eisenbahnwagen von Chinesen gezogen. Berlin. IG Fnli. Hiesige Montagsblätter berich ten ans London: Ans Tokio wird gemeldet, daß General Nodzn vor Port Arthur Verstärkungen erhielt und den An slnriH in verschärftem Maße soriietzt. Tie Verichanznngen »neiden vermehrt. Tie Belagerung macht befriedigende Fortschritte. Täglich finden Scharmützel statt. Ans T'chis» wird eine erneute Tätigkeit von Togos Flotte gemeldet. P e 1 e r s b n ? g . 1G Fnli. «Offiziell.» Ein Tele gramm des Generalleutnants Sacharow an den General stab vom 10. d. M. besagt: Gegenüber den offiziellen 'Berich ten de sGenerals Oku über das Engagement bei Kaitschon am 0. Fnli, in welchem dieses Engagement als ein Sieg der Fapaner übere die russische» Waffen dargestellt wird, meldet der Generalstab der mandschurischen Armee folgende Einzelheiten: Um -I Uhr morgens erösfnete der Feind das Feuer und ergriff ans der ganzen Linie die Offensive, indem er den Ist» ke» Flügel der Position von Kaitschon zu umgehen suchte. Gemäß den Weisungen des Telachementschefs begann unsere Vorlmt sich langsam von Kaitschon gegen die Position im Den!» Schnaub»»» ziirückziizieben, »voraus die Abteilungen, welche die Station .Kaitschon und Tüaotsiatnn besetzt hielten, Ordre znm Rückzug erhielten. Ein einziges Bataillon wnrde in ein übrigens bedentnngsloses Gefecht verwickelt. Fndem alle Truppe» gemäß den zur rechte» Zeit erhaltenen Ordres operierten, zwange» sie den Feind, seine Streitkräste -N> entwickeln, und zogen fick» dann, ohne sich zu eiiiemKampse verleiten zu lassen, in vollster Ordnung in die ihnen ange wiesenen Stellungen und Biwaks zurück. Also kein Kamps um .Kaitschon! Petersburg, IG Fnli. Ein Telegramm Knro patkins an den Kaiser vom 17. besagt: Zur Feststellung der Kräfte des Gegners bei Lianschangnan wnrde am >7. Fnli ein Vormarsch gegen die feindliche Stellung angeordnet. Tie Fapaner räumten mehrere Pässe, die Kaschtalinsli bei Ta gesanbrnch besetzt. Gegen 5G Ulir morgens besetzten die Fapaner mit bedeutenden Streitträsten und zahlreicher Ar tillerie den Usangnanpaß und erössneten von liier »nd dem Gebirgskaniin ein äußerst starkes Artilleriefener. Kai'ck» talinski schob 4 Bataillone vor, »m die Höhen südlich des Passes zu besetzen, aber der Versuch mißlang. Oiegen K Uhr morgens hielt Graf Keller es für notwendig, zur Kolonne Kaschtalinski zu stoßen. Als Keller ins Vordertressen ge langt war. erschienen ihm die Streitkräste des Gegners io bedeutend, daß er sich entschloß, den Kamps nicht fortzni'etzen »nd daher um 10)5 Uhr beschloß, sich nach dem Sansalin- paß znrückznziehe». wogegen der Feind gegen mittag znm Angriff vorging. Gegen 8 Uhr nachmittags hörte der