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Dieiiltag. 28. August 1S17 - «kchfische «ar«-Ätmi, - , kl i Im stillen Winkel Nach einer Idee von Richard Walther von ^ rene von Hellmuth. Nr. 196, Seite < (ll. Fortsetzung^ „Ja, lieber Freund, ich wollte mich nur erkundigen, ob ich Ihnen für die inorgige Nuinmer eine Arbeit abnehnien kann, Sie vergraben sich ja sörmlich in Ihrem Winkel, lieber Berghoff. Seit Sie mein Teilhaber geworden sind, lassen Sie mir gar nichts mehr zu tun übrig. Ich darf das nicht länger dulden, denn Ihre Schriftstellerin leidet darun ter. Tann sollen Sie auch nicht alle Lasten auf sich nehmen und mich dem Nichtstun überantworten! So alt bin ich noch nicht, — und Sie müssen sich auch mehr schonen: Sie sehen rerlch angegriffen ans, lieber Berghos." Ein schwaches Lächeln huschte um die Lippen des An- geredeten. „Sorgen Sie sich nur nicht um mich, Herr Ahlsen. Meine mir lieb gewordene Arbeit tut mir keinen Schaden. Sie haben aber das Recht, sich anszuruhcn, Sie haben Ihr Leben lang genug geschafft. Mir ist die Arbeit unentbehr lich geworden, je mehr ich zu tun habe, desto lieber ist es mir, denn ich werde dadurch wenigstens von häßlichen Ge danken abgehalten, die mich sonst quälen Tag und Nacht und mich verfolgen bis in den Schlaf und Traum hinein." Ter alte Verleger schüttelte mißbilligend den »sei hen stopf. „Es ist so schön, so friedlich und anheimelnd in Eurem stillen Winkel, daß man meinte, hier gäbe es kein Unglück, nur glückliche, zufriedene Menschen. Ich habe mich so ge freut, und gehofft, ein gemütliches Plätzchen an Eurem Tisch zu finden. — ich war immer so einsam und allein auf mich angewiesen, daß ich hoffte, mich an Eurer Jugend, an Eurem Frohsinn ein wenig erheitern zu können, und nun, — statt dessen finstere Mienen, traurige Gesichter, bei Ihrer jungen Frau verweinte Augen, bei Ihnen im besten Falle bitteren Spott, — Sie haben sich in letzter Zeit gewaltig geändert, lieber Walter, und zwar nicht zu Ihrem Vorteil. Ich bin Ihr Freund, mir können Sie rückhaktSIos ver trauen, es wird Sie erleichtern, wenn Sie sich aussprechen. Früher waren Sie ein frisch und froh in die Welt blickender Mann, der mit Zuversicht die Zukunft erfaßte, und jetzt — pessimistisch. — grübelnd, nnfroh! Was ist denn nur ge schehen? Sie haben doch wahrhaftig keine Ursache, so trübe drein zu schauen. Sie befinden sich in einer geachteten Stellung, die Zukunft liegt sorgenlos vor Ihnen, Sie be sitzen ein Heini, so traulich und schön, daß mancher Sie darum beneidet, — und dazu eine schöne, ausgezeichnete, liebenswürdige Frau, — welche Sie liebt und vergöttert." Walter Berghof fuhr herum, wie von einer Natter ge stochen: Helle Zornesröte bedeckte sein Gesicht. „Vergöttert!" — schrie er: „ha, ha! Diese Frau, Sie ahnen ja nicht, welch schwere Beschuldigung sie gegen mich erhob! Sie glauben, wir führen ein glückliches Familien leben, — nach außen, ja, da sieht es allerdings so aus, — aber ich muß Ihnen sagen, daß das denkbar unglücklichste Verhältnis zwischen uns besteht!" Walter Berghof stand hochaufgerichtet vor seinem alten Freund. Der höcl-st erstaunte, schmerzliche Ausdruck in dem Gesicht des Alten brachte ihn zur Besinnung und er erkannte jetzt erst, daß er in seiner Erregung mehr gesagt hatte, als er beabsichtigte. Ahlsen war zwar feinfühlig genug, um nicht weiter in ihn zu dringen, konnte aber nicht verbergen, wie peinlich ihn diese Enthüllung berührte. So schlimm hatte er sich allerdings die Sache nicht vorgestellt. Er grü belte darüber nach, was eigentlich vorgefallen sein mochte. Walter erkannte zu spät, daß er zu viel gesagt, um nun still schweigend darüber hinweggehen z» können. Zwar wollte er niemanden einen Einblick in seine unglücklichen Fami lienverhältnisse gewähren, es sollte keiner wissen, wie sehr er in seinen Znkunftshoffnungen getäuscht worden war, aber Ahlsen war ihm ein lieber, treuer, väterlicher Freund geworden, und Walter fühlte das Bedürfnis, wenigstens einen Menschen zu haben, demgegenüber er die Maske fallen lassen konnte. — Einmal wollte er sich aussprechen — einmal sich seinen Gram von der Seele reden. „Sie kennen mich schon lange," begann er, „und wer den daher auch wissen, daß cs von jeher mein Wahlspruch war: „Durch eigene Kraft!" Ich hätte es daher auch ver- schmäht, durch Protektion oder Empfehlung in eine Sie!- lung zu rücken, die ich nicht auszusüllen vermocht hätte. Ich darf mir auch ohne Ueberhebung schmeicheln, daß ich das, was ich bin, meinen Kenntnissen, meinem rastlosen Streben verdanke. Sie zum Beispiel hätten mich, wenn ich noch so viel Geld besessen hätte, kaum als Teilhaber in Ihr Geschäft ausgenommen, wenn ich den Posten nicht aus- zufüllen imstande gewesen wäre. Ich verachte jeden, der nur der Mann seiner Frau ist und von ihrem Gelds lebt. Das mußte ich vorausschicken, damit Sie mich besser ver stehen^ Sie werden es nun auch begreifen, daß mir bei meiner Verheiratung keine Geldrücksichten maßgebend waren, und daß nur reine, uneigennützige Liebe mich zu meiner Frau zog: denn mit meiner Hände Arbeit verdiene ich, was wir brauchen. Ich setzte eine solche Liebe auch bei meiner Frau voraus, sollte mich aber zu meinem Schmerz bitter enttäuscht finden. Sie liebte mich nie, sonst wäre das, was sie mir angetan, einfach unmöglich gewesen. Ich merkte schon seit einiger Zeit, daß sie launenhaft, unfreundlich, mürrisch war, kurz ganz anders, als in der ersten seligen Zeit unserer jungen Ehe und unseres kurzen Brautstandes. Auf alle liebevollen Fragen bekam ich abweisende, ja grobe Antworten. Ich verlor nicht die Geduld, weil ich diese Un arten ihrer unerfahrenen Jugend zuschrieb. Sie ist ja noch so jung, und ich wollte sie mir erziehen. Aber der: Zustand wurde immer unerträglicher, und je mehr ich in sie drang, mir doch endlich zu sagen, was denn in sie gefahren sei, desto verschlossener und wortkarger wurde sie. Sie ging allein aus, ohne mich zu fragen, ließ die Köchin für das Essen sorgen, erschien oft nicht zu den Mahlzeiten, beachtete mich nicht mehr, gab sogar unser gemeinsames Schlafzimmer ans, — alles, um mich zu ärgern und zu kränken. Wenn ich sie fragte, warum sie so verändert sei, erhielt ich als Antwotz ein höhnisches Auflachen. Der Zustand war für die Daiiek unerträglich, so konnte es nicht weiter gehen. Meine Ar beit litt natürlich darunter. Ich konnte nichts Rechtes mehr schaffen. Ich fragte ihren Vater, doch der wußte auch nichts, und lachte zu nieinen Klagen. (Fortsetzung folgt.) ' . , W. Xsld. Sürgerverein ru Vreden. jM*°i!li, rs.1i,lir»M abends 8 Uhr i« Geiellenhause, Käufferstraßc 4 Kegelabend Zahl, Erscheinen ist erwünscht. Der Vorstand. Aath. Fräulein gesetzten Alter«, ^ deutsch und polnisch sprechend, sucht bei bescheidenen Ansprüchen" Stellung als Wirtschafterin am liebsten bei geistlichem Herrn. Dasselbe hat die einfache und feine Küche, Backe», Glanzplättcn, Weißnähen und etwa« Schneidern gelernt. Lcrstcht Gartenarbeit nebst Landwirtschaft. Beste Zeug nisse u. Empfehlungen vorhanden. Angebote unter Äl chV. 4128 an die Geschäftsstelle d- Ztg. MbkltkMWk »b«meki«e »ach und von be liebig» Plätze». «ltdewikhrtes Bacher-Brrfonal. Sol. Preise. Z. fi. krsermasn. «r»henh»i» i. Sa. Femfvr. Ar. 4S. Gegründet 1877. VLxlioli KvöSkiist van Lv—V Antritt kür Lrvaobssns SV ^ Linävr und LlilltLr Iv ^ üilüsWlllMllllM. KkNMW «»»»4««, Utzimeeallg ll »«ptiebtt »ll» in ikr k»»l> »i» e«bl»»«»s» ürtlkN. LMWWA WlOllt M MkL D«S nächste Wintersemester beginnt Dienstag, den 23. Oktober 1S17. Anmeldung«» ne»er Schüler nimmt der unter,«tch«ete Direktor entgegen, welcher auch gern bereit ist, wettere Auskunft zu erteilen Oekouomierat Prof. Dr. Gritse. üerufr-liorblMilg örtern 1S17 - 82. Zeduljadr I. Ta^Soollschule - ,chaNrr«»sch«la für PfttchtschiUe, II. HMndelsustsseuschafMche Nurse für «iluullch« «a» wa»«cha ««such« N» Vwrcherestieng für LI«iüüNO»s>Nga« III. PrioaNwrs« Kaltlr- u» Mn KiMin-Slil« Dresden L V, Moritz-Gtr. S — Fernst». 1SL0S Kunst-ttopksrsl un«l Vsdorwl M«r»»d»g»k,»« r> 0r«sU«n-N. Vsiwt»» ir»»r »»«Molitüt: ImmNNI, «hWÜ» M««»», Mitte» «g WstwNnch MDchla«^ NI»rü-Il«ü»r» «ul »g«,M»rüll« Mr 0«, Sawebe» »ller 10. — »Kl«, »w Ichgtch«, ^eüm*» »». gebildete kstliollk Her eliKliiee «IN In Kr AnNn sllln. Nullt «I INtNiIt. Nr litirüiüi styl wr Ilri«. I.1I11 Alliui Imliill «ul isr nr> INMk I, Nb Ntll. Mul, chchchchchch ilbonuteee »ui eil« tztzoeimnscdi-itt chchchchchch »«meli«» S ch VIvrtsIMrlleti 2.00 U. portokrvi. Täglich klchml - Mvneirmk ckso io» I'vläs stsbsucksu börigso «io« k'rsoä» «»obaa rrM, »»Näs itruvu cti« Ae>vi«de Vilknittü«! oruch. Dar Lvenig iuuu» tzsi aovvrsr OsaodLkNmdsUs j«ck»r»«t dogio»«,. Um» »«trroib« mn, L» gv«»«a I'sichpovimärva«« uoä kkstxa kür «ovo dlos»t 1.00 LL. »ä«r ttlr «io Visrtzot- isdr 8.0G KL. dai, ^orewck «akort äts Loaanävog dvgroat. Dar L « tr »g «»aL »dar io» von»« v«w6so. ^Tobokttuo v ist oiotrt WKM Nl MNu NÄlUl 0r«S«n-^., lOldelnitr. 4L MannrtStlter MntiNrcdnle S8, l. «nd Wittenbergerstr. so ptr. nterrtcht in allm Zweigen der Musik. >> grese, Seel >«» -««»,» Ki,,ertl,»»ses, sleitlietzeßreße 37, e> ß«°»Ib!>s Eiig»»» »ich Dreier Stresse 52 Z8 Fernsprecher 22 86L. Tanagra-Spiele Direktion Fürst Ne«! Die Wunderbühne! Kein Kino! — Keine Marionetten! Milt MW- Wer löst das Rötsei? Tauagra-Spiele wurde« Sr. MajsestSt dem Naiser «ud der Kaiserlichen Familie vorgesührt. Lüglich graste SpezialttSteN'Vorstellungeu 4, S, 6, 8 Uhr. Preise der Plätze: 3V, 8V, 120, IVO Militär u.Kinder Ermäßigung. 1. Prolog, gedichtet von Fräulein Aujinger für die Tanagra-Spiele. 2. Der Rose Erwachen. 3. Pierrots Traum. 4. Tanzende» Meißner Porzellan, b. Anne-Marie, altdeutsche Liedersäxgerin. S. Bauerntanz. 7. Salome. 8. Rose und Libelle. S. Elfenreigen. 10. Tanzduett 11. Mimosa, Ballspielerin. 12. Ben Ali, orientalischer Zauberer. 13. Auf der Alm. 14. Fifi, die kleine Kabarettsängerin. 15. Marnszla Nationaltänzerin. lltmrlautttellung vrrKlr« >q>7 * ökildlrcde Terrarse * vrrrü»« A«»nge»»rrr»rcd»ft SemASe - krapßilr ?Iazlik - UreMMk » r». M»i bu »>. ->«,«> 8 StüN»«t» «tritt»-» i»-7 Udr 5«»»t»«r »-» »dr kietrltt.... M. i. or A»rir kür 0«I- «ellge» Irrird.. r.w 0»«erd»rte . .r.r» A»»cdI«»»d,Nt.. i o» Oradäenkmaler K>»»ii»», «tzo. io »li«u ktviaartvo. tzedrüller Legier krtvanodsl !»!1Ss odstraü« 64. l»o« »a» <-küv»oodrov,» io jvävr SrSüv. U >«Ui» MMM MUMM» »«de» aen- ,«d angesbttt von nur U» HMLV letz«, Gar««». 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