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Zweites Blatt Sächsische Bolkszeitun«, vom 9. Mii 1907 Nr. 1V6 rs bz. ,78b,G Bf. F» G. *5 t». ,VG«. Bf. ,Sb <s. ». AbG G. 7« <S- 7S G. 5»Bf„ Vf. S Df. 1«G. '» <S. » G. « G.- Sf- LSG. 7» Bf.. N Vf Bs. » <L. Sä Bf. «Bf. bz- G. SN e in: an, kal. 'ge. len, br., m». ns. INlI. >eis den ber !rs>» i an «pt- iren tz 8t. l. ind er- ied er- >'««» il.. >»n lb- b. lt, ch. or r.- 38 ch. 1 Die Kolonialarmee ist -a. Hoch sind nicht die Debatten verhallt, die über das Oberkomando " der Schutztruppen in Berlin im Reichstage gehalten «vorden sind und schon soll der Reichstag senre Zu- srnmmlng zu einer Kolonialarmee geben. Zwar haben die Freisinnigen hierbei wiederl-olt versichert, daß sie gegen die .kolonialarmee seien; um sich in Sick-erheit zu wiegeil, lurben sie den: Berliner Oberkommando den Kopf abge schnitten, iirdem sie den General abstrichen. Aber schon hat ihnen die Rogierilng erklärt, daß sie im nächsten Jahr wieder mit dieser Fordernilg kommen werde. Ter Frei sinn steckt den Kops in den Sand, damit er nicht sieht, Inas alle Lenke selben. Aber nur zivei Tage konnte er in dieser Stellung des Vogels Strauß bleiben; die Regierung hat !tu» in wenig sanfter Weise aufgeriittelt und bringt eine Vorlage ein, welche auf die Schaffung der Kolonialarmee direkt hinausläuft. Man heißt sie jetzt nur Schutztruppe, danrit der Freisinn dieses Gerichr aufißt. In Siidivestafrika soll sie etabliert werden; dann hat das Berliner Ober kommando auch einen Unterbau nud ein .Heer. Ter Hauptetat für 1907 fordert zur Unterwerfung des Aufstandes noch 60 Millionen Mark; nun war am 1. April 1907 der Frieden proklamiert worden; dieser Etat konnle sich also nicht mehr halten. Es mußte an eine Neuauf- srellung gedacht ivcrden. Die Ausgaben für die draußen- suchenden Soldaten sollen bis 1. Oktober 1907 noch auf Kriegskosten laufen nnd gleichzeitig sollen weitere 3500 Mann bingesendel werden, was insgesamt 28 650 Mark tostet. Diese Summe wird noch durch Anleihe gedeckt. Da neben aber sind 16,8 Millionen Mark eingestellt in den ordentlichen Etat; diese sind erforderlich für die Verstärkung Der Polizei truppen, für die 4000 Mann Schutztruppe««, aber wohl gemerkt, nur für ein halbes Jahr. Wir liaben also int Jahre rund 30 Millioneil Mark nötig, nin die Kolomal armee in Südwestafrika zu unterhalten. Eine sehr hübsche Summe. 17 Feldkompagnien, 4 Maschinentzewehrziige, 3 Feld- nnd 3 Eebirgsbatterien sollen gebildet werden. Ter Stab der Armee sitzt in Windhuk, das Kommando für den .'lordbezirk in Otawi nnd für den Südbezirk in Keetiuamis- boop. Die Denkschrift zum Etat läßt auch jede Verschleierung darüber fallen, daß man cs mit den 4000 Mann nur mit einer vorübergehenden Besatzung zu tun hat; diese soll viel mehr dauernd werden. Einmal ist dies ersichtlich ans den vielen Kasernenbauten, die gleichzeitig gefordert werden und dauu aus den« großem Beamteustab, der im Etat steht. Da fehlt fast gar nichts mehr für die Armee: neben den Offizieren sind vorhanden: 1 Oberinteudanturrat. eine Bdaise von Intendantur-personal, Militärgeistlicle, '.Kriegs- gcrichtsräte, Bansekretäre. viel Proviantamtsbeamte, Kaierneninspettoren, Bekleidnngsbeamte, Zahlmeister nsw. Kurzum: man hat einen Militäretat im kleinen vor sich. Alle diese Stellen sollen etatsmäßig werden, was wieder um zeigt, daß mar« mit der dauernden Belastung der Schutz- rrnpve in dieser Zahl rechnet. Die Kolonialarmee ist also verlanden; da gibt cs nichts mehr zu deuteln. Wenn man die Dislokation der 17 Kompagnien sich vor Augen hält, io sind diese über das gesamte Schutzgebiet zerstreut; die Idee Ternblirgs, nur einen kleien Schutzgürtel zu bilden, tat man also fallen gelassen; das ganze riesige Schutzgebiet soll unter Bertvaltnng genommen werden. lieber die Höhe der geforderten Gelder — jährlich 30 Millionen Mart — dürfte man auch in nationalen Kreisen erschrecken. Vor den« Aufstande lebten im Lande wohl 20 000 Eingeborene; wir hatte«« eine Eisenbahn und 609 Marin Soldaten dort; nach dem Aufstande leben höchstens noch 15 000 Eingeborene; die Zahl der Eisenbahnen ist auf dre« gestiegen und trotzdem soll die Schutztruppe auf 3988 Cirr Riesengemäl-e ans Meißner Porzellan. Dresden, den 7. Mai >007. Ai« der Schloßfront in der Angnstusstraße ist man gegenwärtig damit beschäftigt, den früher in Sgraffito- malerei ansgeführten Fürstenzug des Hanfes Wettin von Ad. Wilh. Walther durch ein noch den noch vorhandenen Waltherschen Kartons auf Fliese«« aus Meißner Porzellan ausgeführtes gleiches Gemälde zu ersetzen. Die Arbeit ist trotz der Kürze der Zeit schon verhältnismäßig schnell vor wärts geschritten, so daß man hofft, dieses wohl gegenwärtig größte Porzellangemälde in einige«« Wochen schon enthülle:: zu können. Tos Walthersche Sgrafsitobild hatte sich be kanntlich für unser Klima als nicht wetterbeständig gezeigt u««id die Stände bewilligten iiu Jabre 1902 Mittel, um Ausbesserungen an den« Gemälde vorznnehmen. Damals ««wlltc iiiae mit Kasein-Kalkfarbe Erneuernngsversuche an- srcllen, als Herr Oberbergrat Dr. Hcintze in der König lichen Porzellanmanufaktnr zu Meißen auf von ihm unter- nouiinene Versuche zur Schaffung einer für unser Klima voll wetterbeständigen Anßendekoration anfmertiam «««achte. Se. Exzellenz der He«r Finanzminister Dr. Rüger ordnete die Anfertigung eines größeren Probebildes als Versuch an und die Königliche Porzellaninannfaktnr erhielt den Auf trag, nach den« vorgeschlagenen Verfahren die Nenerstellimg des Fürsteuzug-Gemäldes zu bewirken. Nach diesen« Ver- fahren werde«« ans einer neuen steinartigen Porzellaninasse unter hydraulischen« Drucke von etw>a 150 Atmosphären Platten von 210 Ouadratnnllimeter trocken gepreßt und auf den« üblichen Wege scharf im Gnßfener des Porzellan- oiens gebrannt. Diese gut gebrannten Platte«« werde«« auf das Normalinaß geschliffen. Dam« werde«« die Platte«« auf neuen« mechanischen Wege mit der Farbeschicht überzogen, gebrannt voi« den Malern nach den Vorlagen gemalt und uochnrals im Scharffener des Porzellanofens die Malerei aufgcbranut. Man kannte bisher nur zwei Farben, welche in den« Scharffener beständig tvaren; in ne«leren Jahren ist jedoch in der Meißner Mannfaktur eine neue Skala der selben erfunden worden. Bei dein Fliesen geinälde dient die F-arbefchicht gleichzeitig als Abschluß gegen die Auhenluft u««d durch den erfolgte«« Brand im Scharffeuer wird die Malerei unangreifbar nnd unvergänglich gegen alle atmo sphärischen Einflüsse. Das Fliesengemälde am Königlichen erhöht werden. An tvafsenfähigen Männern sind im Lande höchstens 2000 Schwarze: «vir stellen ihnen 900 Polizei- soldaten nnd 4000 Mann Militär gegenüber. Was soll denn überhaupt die große Menge von Soldaten in den« Sande tun? Da es sich um nur ansgebildete Leute lxnidelt, fällt die Nekrutenausbildung wieg; in uns verstärkt sich der Eindruck, daß man Soldaten deshalb dort läßt, danrit recht viel Geld in die Kolonie kommt, so daß sie sich über Wasser l-alten kann. Ta nämlich nahezu 1000 Soldaten sich als Ansiedler niederlassen «vollen, ist cs doppelt unersichtlich, wie die Re gierung den« Mntterlande eine solche Last zumuten kann. Aber diese steigt immer mehr nnd immer höher; bereits jetzt sind die Pensionen ans über 1 700 000 Mark berechnet; in 10 Jabren sind mindestens 10 Millionen Mark Pension zu bezahle««. Wer soll denn alle diese Gelder ansüringen? Nach der Neuorganisation tostet ein Mann in« Durch schnitt jährlich 7500 Marck. Diese horrende Smmne erklärt sich teilweise ans de«« hohen Gelältern, die «vir zahlen solle««. Ter Kommandeur der Schutztruppe erhält 19 000 Mark, ein Hanptinann 10 800 Mark, ein Leutnant idcr in Deutsch land 1300 Mark erhält) 6300 Mark nsw. Tie Beaniten- gehälter sind ebenso hoch und die Ausrückung findet jedes Jahr statt, so daß viele Beamte schon in drei Jahren das Höchstgehalt haben, gar alle in sieben Jahren; dazu soll dann noch alle drei Jahre ein Heimatsnrlaub treten, der dein Reich ebenfalls hohe Summen kostet; «vir «volle«« nur fol gende Beanitengeliälter heransgreifen: 1 Oberleutnant 10 614-13 614 Mk., ein Baninspektor 8400-10 500 Mk., 1 Jntendantnrsekrelär 6150 -7950 Mark, 1 Zahlmeister l>050—7450 Ntk.. 1 Proviantassistent 4500—4900 Mk. («in Heimatland 1800—2200 Mk), 1 Majorbnrsche 3300 3900 Mark (im Heimatland 900- 1500 Mk.). Nun muß «na:« sich vor Angei« halten, daß Südwestafritä ein gesnndes Land sein soll; viele Leute denken daran, dort ein Lungen sanatorinn« zu errichten. Was müssen aber unsere Heimats- beainte denken, wem« sie die hohe«« Gebälter ihrer Kollegen in der Kolonie sehe««? Für die ersteren hat man kann« das erforderliche Geld, um sie ordentlich bezahlen zu können; aber ii« Siidivestafrika soll inan mit volle«« Händen ans- strenen. Tiefe Politik muß Dentschland an den Bettelstab bringe«« und mnß es ruinieren. Woher solle,« dem« die Gelder genominen werden? Kein Mensch will mehr Stenern zahle««. In Preußen stellt so wie so schon für 1908 eine Steuererhöhnng in Aussicht. Wir hoffen und erwarten, das; die Zentriiinssrattion gegen solche Pläne mit aller Entschiedenheit Front macht; daß sie auch dieses tut, nnbekHininert mn das Geschrei de« nationalen Presse. Diese Lasten kann das deutsche Volk nicht ertragen. Die Regierung selbst wird in die größte Ver- legenheit kommen, wenn sie neue Stenern Vorschlägen soll. Wir sehe«« aber sehr beluimuert in die Znknnst, weil der „nationale" Block diese Forderung auch anneliineir wird. Wohin jedoch soll diese Steigerung der Ausgaben führen? Es «st ein Schrecken ohne Ende. In AuS Stadt und Land. (Fortsetzung aus dem Hauvlblatt.) der H e r z - I c s n - K i r che zu Dresden Johannstadt werden im Monat Mai täglich — auch Sonn tags — i/>8 Uhr abends Maiandachten gehalten. Sie er freuen sich regen Vesnches aus der Gemeinde. Für .Katho liken anderer Pfarreien empfiehlt cS sich, den Besuch unserer schönen Kirche nnd der Abendgottcsdienste ai« einen Spaziergang durch den Große«« Garten zu schließe««. —* Die „Leipziger N e u e st e«« Nachrichte n" brachten an« 3. Mai eine«« Artikel mit der Ueberschrift: „Tie Wahrheitsliebe eines katholische«« Geistlichen." Darin wurde folgendes erzählt: Tein Monsignore Zipperer, der Schlosse ist rund 100 Meter lang nnd 10 Meter hoch. Ter eigentliche Fries der Fürsten hat eine Höhe von 4 Metern. Sechs Meter Höhe beträgt die Nebendetörgtion. Das ge samte Geinälde besteht ans 25 000 einzelnen Fliesen platteil, die in 50 großen Porzellanofenbrändei« hergestellt wurden. Jeder einzelne Brand wurde von den Chemikern der Manufaktur mit Hilfe gasanalaht sicher lind spektro skopischer Analhsen geleitet und verfolgt. Tie Arbeit ist ««« den Jahre«« 1905 nnd 1906 geschehe««. Wie die Direktion der Königlichen Porzellamnann- faktnr z» Meißen der „Dresdner Korrespondenz" «nitte'lt, sind Bemühungen, den Architekten ii« Gestalt von Fliesen ans Hartporzellan ein künstlersich ansgestattetes Material von unvergänglicher Dauer für Aiißendckorationen zu schaffen, in den« berühmten Institut in den letzten Jahr zehnte«« mit Eifer gepflegt und fortgesetzt worden. Herrn Oberbergrat Tr. Heintze ist es gelungen, diese Bemühungen zu einer Vollkommenheit des Erfolges zu bringen, bei dein alle tüiistlerischei« und technische«« Anforderungen, nament lich die Anforderung an die Gctvährleistnng absoluter Dauerhaftigkeit der Farben und des Materiales erfüllt wer de««. Nach dem Abschlüsse zahlreicher Versuche und nach der hierbei erlangten Sicherheit in der Herstellung hat sich die Königliche Porzetlanmannfaktnr darum betvorben, ihr die Wiederherstellung des „Fürstenznges" in Anstrgg zu gebe««. Seitens des Königlichen Finanzministerinms wnrde dann in« Inn« 1904 den« Institut der Auftrag erteilt, den „Fürsteiizng" nntcw genauer Uebertragnng der sigürlicku'n und ornamentalen Zeichnung, wie des künstlerischen Aus druckes nach dem Waltherschen Sgrasfitogemälde in seiner historischen Gesamtheit ansznsühren und die Verlegung der Fliese«« zu dem Gemälde so zu bewirken, daß die kleb er gab,, des Bildes in« Jahre 1907 stattfinden könnte. Daß bei der Ausführung einer so große«« Unternehmung, die in dem Knuftbetriebe der .Königlichen Porzellamnanufaktnr oh««' wesentliche Zwischenfälle nnd Störungen nun glücklich zu Ende geführt worden ist, große Schwierigkeiten in tech «rischer und in künstlerischer Beziehung zu überwunden Ware««, wird der Beschauer und nicht minder der Sachver ständige auzunehmen später gern geneigt' sein. Bezüglich der künstlerischen Beteiligung an den« Werke wurden die der Auftragserteilung vorausgegangenen Probe- ousführungen und die Planung zur wirklichen Ausführung von dem vormaligen Dorftande der Malerei bei der König- Pfarrer in Mülising ist, war von einein Lehrer nachgesagt worden, daß er erklärt habe, keine Trauungen inehr vor- zunehmen, N'enn noch einmal ii« seiner Pfarrei eine Bancrn- bnndversaminlnng abgehalten tverde. Diese Belxmptuug hatte der Monsignore Zipperer im „Bayr. Cour." als er- logen bezeichnet mit den« lieblichen Zusätze: „Wabr und un widerleglich ist mir, daß nichts so albern ist, daß es nicht ein liberaler Schullehrer zu belxmpten «nagte nnd anderen zu glauben znniutet." Daraus anltvortet Rechtsanwalt Kobl mit der Veröffentlichung folgenden Schriftstückes: „Münsing, 9. Mai 1905. An die verehrliche Geiiieindever- n-altniig Holzhansen a. W. Bisher n-ar ich mit Erfolg be müht, politische Hetzereiei« von meiner Gemeinde abzuweh ren. da ich sie für großes Uebel l«alte. Nun aber l«at der (Nistwirt Hieber eine Versaiinnlung des s. g. B. B. Bundes veranlaßt und agitiert dafür. Ich kann eine solche Heraus forderung lischt mierwidert lassen und erkläre daher: Von nun an werde ich Trauungen in Holzhansen nur in dem Falle abhlilten, wenn die Hochzeit nicht beim Gastwirt Hieber abgehalten wird Das Königl. Pfarramt: Migr. L. Zipperer." — Tie „Leipz. N. Nachr." schlossen mit dem Trininphgeichrei: „Tie Wabrlieitsliebe nnd der Fana- tisinns dieses katholischen „Priesters" stehen also auf der gleichen Höbe." Zur Ansklärnng folgendes: Herr Pfarrer Zipperer bat nicht gesagt: „Ich werde in meiner Pfarrei teine Trauungen mehr abhalten," sondern: „Ich werde in der F i l ial e H «> l zhan s e n " — was nur eine Gefällig keit von ihm gwesen ist, da alle Trauungen in der Pfarr kirche stattsindeii sollen — „keine Trammgen mehr ablxil- ten." — Dock« so genau nehmen es die „Leipz. Neuesten Nachr." ««icht. Mittwcida, 6. Mai. Gestern Nuirde hier uuter Teil nahme von weit über 100 Lchniiedeiiieistern der sechste säch- siick-e Bezirksschiniedetag abgelialteii. Nach dem Berichte des Vorstandes gehören 33 Innungen mit insgesamt 1477 Mitgliedern znm Verlmnde. Den Berichteu über den 31. deutsche«« Schniiedetag und den sechsten Bernfsgenossen- schaststag in Königsberg folgte ein von Anersnxrld-Mitt- weida gegebenes Referat über die Fachschulen, deren Not wendigkeit nnd Förderung allgemein anerkannt wnrde. Es wnrde folgende Resolution angenommen: „1. Ii« Er wägung, daß das Handwerk durch die soziale Gesetzgebung zu gmiste» unserer Arlxüter stark belastet ist, spricht sich der sechste sächsische Bezirtsschniiedetag ganz ent'chieden gegen eine geplante Arbeitslosenversicherung ans und ersucht einen boben Bnndesrat und Reichstag mn Ablebnmig dahingehen der Anträge, ersucht weiter den 32. Deutschen Schn«iedetag in Breslau, diese Resolution zu der seinigen zu mache««. 2. Der Bund deutscher Schniiedeiminngen möge dahin wir ken, daß 100 Absatz <i«> der Reickisgewerbeordmmg aufge hoben und den Zwaiigsimiungen gestattet werde, einheit- liche Preise ihrer Mitglieder zu vereinbaren," Glauchau, 6 Mai. Nach d«-n« gemlimigKn Ha S- hallplan ans das Jahr Npiil 1907 b'S 1908 schiOßi bis Stadtbauptkasse mit einen« Fehlbetrag von 234 000 Mk. (in« Vorjahrs 220 000 Mark) ab. Den höchsten Fehl betrag, 225 000 Mk, weist die Volksschulkasse (einschlietzl. Realschnlkasse) auf. Dagegen werfen die Gasanstalt 78 500 Mk. und die Sparkasse 100 000 Mk. ab. Die unter Verwaltung der Stadt stehenden Stiftungen hatten am 31. März einen Stiftungssiamm von 1 501 323,14 Mk. Zwönitz, 6. Mai. Nachts 12 Uhr ist das Leß- muellersche große Gut beim Gastkuff in Leukersdorf voll ständig niedergebrannt. Nur w?,ng «vor versichert nnd wenig wurde gerettet. Branbsiiftuiig Ueot besiimmt vor. Tctiche». Tie ZnsaimneiifteUmigen über den auf d-em Wege über Teilchen slattgesmidenen Answandererverkehi: verzeichneten für den Monat April 6360 Personei« gegen- lichen Manufaktur, Herrn Hofrat Professor Sturm, in die Wege geleitet nnd überU'ocht. Weniger ans der Größe des rund 1000 Oiiadratineter Fläche haltenden Geniäldes, als ans der Bedingung, das ans Fliese«« ans Hartporzellan aus- znführeiide Geinälde so genau wie möglich ans den ur sprünglichen Gcsaintalisdrnck des Waltliersck«en Sgraffito- gcinäldes abznsniiinien, beruhten die Sckrwierigkeiteu, die dem .Künstler bei dieser Aufgabe sich entgegeiiftellten. Nach der für das Ende des Jahres 1904 iiackMsnchten Jmaihe- siandsetzmig des Herrn Hosrates Sturm wnrde die eigent liche iüiistlerische Ausführung des Flieseiigemäldes in die Hände des stellvertretenden Maleix-iVorstandes, .Knnsimaler Gruft, gelegt. Unter seiner L-eitmig war bei der Aus führung der Malerei eine Reihe der besähigsien Kräfte der Königlichen Malerei betätigt, darmiter in« besonderen dir» Maler Hentschel II, Voigt III. Döring, Rose, Onosdorf und Richter IV. Mit der Malerei ii« den« Gemälde, bei der ««eben der tüiisilerisch'eii Fälligkeit auch an die Hingabe und Ansdaner hohe Ansprüche zu stellen waren, ist in« November 1901 begönne,« worden. Im März 1906 wnrde die letzte Fliese bemalt. Zmn Schlüsse sei ncch ernxihnt, daß zur Vermeidung von Verwechselungen oder Wiederholungen die das Geinälde bildende«« 25 000 Fliesen durch eil« Svsiem von Buchstaben und Zahlen so gekennzeichnet worden sind, daß jede Fliese jederzeit sicher an ihre richtige Stelle eingefügt werden tonnte. Es bedurfte wiederbolter genauester Messungen im horizontalen und vertikalen Sinne, mn die durch den vom Königliche«« Landlmnainte an der Schloßmaner der Angnftns- straße entsprechend vorbereiteten Untergrund für das Ge mälde unter Rücksichtnahme auf die in der Architektur des Gebäudes vorl«ai«denen Gliederungen bei einer Länge von 100 und einer Höhe von 10 Metern gegebene räumliche Grenze bis auf einige Zentimeter inneznhalten nnd mn hierüber noch bei der Einfügung jeder einzelnen Fliese in das Bild jeder Unstimmigkeit, die den Eindruck auf den Beschauer störe«« kömfte, bis auf den Millimeter ans den« Wege zu geben. Ohne Zweifel erhält Dresden mit diesen« .Kolossalgemälde ans Porzellan eine neue hervorragende Sehenswürdigkeit nnd außerdem dürfte«« auch die von Er folg gekrönten Bemühnngen der Meißner Manufaktur, das Porzellan auch der Anßendekoration dienstbar zu machen, das größte Aufsehen erregen.