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Nr. 17V. Mittwoch den 7. August 1V<-7. 6. Jahrgang. Erscheint t.igltch nach«, mit »lurncihnie der Evnn-und Festtage. veoigsprriS: Viertel, t RO g lohne Beft.-Uneldi, tür Leger- reich LLSKI,. Bei a. v PoIIan>la!ten I.ZeimilgSpreiSIiste Rr «i-51. Ein^elnuminer 10 Pf. — Vedaktions-Svrechsiimd,- l> —l!t tthr. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht «.Freiheit Die Preußische Wahlrechtsreform. Berlin, den 5. August 1907. Wir stehen tatsächlich vor einer strotzen Bewegung in Prentzen und iin Reiclre. Ter gesamte Linksliberalismus wird den Ruf noch denn Reichstagswahlrecht in Prentzen im Herbst in die Massen zrr werfen suchen; er wird volle Ver- smninliinsten erl»lten, denn dafür sorgen schon die Sozial demokraten, im'lck)e ein parteipolitiscl)es Interesse hierbei haben; sie wollen den Stein ins Rollen bringen. Wir gehen nicht fehl in der Annahme, datz seit einem Menschen alter die politische Situation nicht mehr so bedeutungsvoll mar wie jetzt und daher ist eine volle Klärung und Vor bemerkung ans das höchste geboten. Der Freisinn hat seine Parole nicht von Ungefähr und nicht ohne den Fürsten Bülow aiisgogeben. Wir neigen sogar der Ansicht zu, datz Bülow der eigentliche Treiber ist. Dieser mutz den Freisinn an sich zu ketten suchen, er braucht ihn im Reichstage absolut notwendig, nichts aber kann das Band enger schlietzen, als wenn der Freisinn auch in Preu- tzen mehr Einstich erhält und das ist nur möglich durch eine Aendernng des Wahlrechtes. In politisch gut unterrichteten Kreisen spricht man schon seit Monaten davon, datz Bülow dem Freisinn auch eine gute Wahlresorm zngesagt habe. Ein sozialdemokratisches Blatt Null auch schon Einzelheiten aus dieser Zusage wissen, danach soll Bülow unter dem Drucke der zu entstehenden Volksbewegung im Abgeord netenhanse sich für die Reform erklären und zwar sofort im Herbste; er wolle auch seine Gedanken näher ansspinneu und sich im allgemeinen ans den Boden des Reichstagswahl rechtes stellen mit folgenden Ausnahmen: l. Tie höhere Bildung soll eine weitere Stimme haben; 2. Höherer Besitz soll eine weitere Stimme verleihen; 3. Tie Landwirtschaft soll eine ständige Vertretung durch Abgeordnete, die von der Landwirtschaftskammer gewühlt werden, erhalten. Wir hätten dann also statt des heutigen Dreiklassemvahlrechtes ein Viertlassenwahlrecht, da in der allgemeinen Wähler- klasse jeder mitgeht. Dieser Plan, der im allgemeinen die Ziele des Reichskanzlers enthält, richtet in Prentzen ans, trxrs man in Oesterreich in die historische Rumpel kammer geworfen hat; es sollen also Wahlknrien geschaffen werden. Der gebildete Grotzagrarier des Ostens hat dann vier Stimmen; ein so trefflicher Mann wie z. B. der Ar beitersekretär Giesberts erhält eine Stimme, ein halb blödsinniger Mann, der vorsichtig in der Auswahl seiner Eltern war, hat zwei Stimmen, und am meisten sind wir gespannt, wie die Bildung vom Staate abtariert und ein- gesck)ätzt wird. Ta könnten u. n. recht hohe Herren weit hernnterkommen. Alles in allem nähert sich dieser Plan dem Anträge der Nationalliberalen, während die Konservativen durch die ständigen Lanölvirtschaftsvertreter gewonnen wer den sollen. Wenn man aber einem Stande eine solche Ver tretung gibt, dann sehen wir nicht ein, weshalb die Hand werkskammern, die Arbeitskammer», die Handelskammern und die freien Bernssstände nicht auch eine solck>e Vertretung erhalten sollen; was dem einen recht ist, ist dem anderen billig. Wenn sich nun auch offiziöse Feder» abmühen, diese Mitteilungen als falsch hinznstellen, wir bleiben dabei, in den Grundgedanken hat das sozialdemokratisch Blatt die Sache richtig mitgeteilt. Der Nus nach der Wahlresorm ist erhoben; er ist aber auch den Konservativen stark auf die Nerven gefallen. Tie ..Deutsche Tageszeitung" ist seither mit dem Block ganz und gar unzufrieden, nunmehr geht auch die „Kreuzzeitnng" <Nr. .Ml) gegen diese Forderungen des Linkslideralismns vor und meint zu dem Plan Naumanns ans Auslösung des Abgeordnetenhauses: „In der Praris würde sich hiernach folgendes Bild ergeben: wo Anhänger der Wahlrechtsparole der Regierung mit Konservativen und Nationalliberalen konkurrieren, also Freisinnige, Sozialdemokraten und Zcn- trnmskandidaten, da hätten die Verwaltnngsbeamten für diese einzntreten. Herr Naumann hält das für möglich. Er geht aber noch weiter. Ergeben die Neuwahlen eine Mehrheit für das allgemeine direkte Stimmrecht, so ist das Herrenhaus als einziges Hindernis der Reform ebenfalls ansznlösen. Also einfach Staatsstreich. Geht der Reichs kanzler ans die sreisinigen Träume nicht ein, so wird der Freisinn den Block sprengen. Tiefe Trobnng steht deutlich zwischen den Zeilen. Wir können den Freisinn nicht hin dern, wenn er sich von seinen neuen Parteigenossen nach dessen Wolkenknknksheim entführen lassen will. Zunächst aber handelt es sich hier »m eine Zeitnngssensation. Die konservative Presse tut recht daran, sie nicht tragisch zu nehmen. Aber inzwischen ist ein erheblicher Teil der Kon servativen doch zu der Ansicht gekommen, datz es znm Krach kommen kann, das liegt ganz in der Richtung der neuen Situation. Fürst Bülow ist liberal und der Kaiser hindert ihn nicht, sich in dieser Richtung zu bewegen. Ta standen ihm Zentrum und Konservative im Wege; gegen beide konnte er nicht gleichzeitig anrenne»; darum führt er den Kampf gegen diese nacheinander und znxir mit Hilfe des t'nror piatontnntien«. Erst ging es gegen das Zentrum: die Entwicklung führt dahin, datz er in kurzer Zeit mit deu Kouserixitive» den Kampf aufnehmen mutz, tuest sonst sein liberaler Flügel nicht mehr mittut. Ta hilft kein stilles Selbstbegnügeu mehr; die Konservativen müssen daran glauben und sehen dann wohl ein, tvas für ein törichter Streich ihr Marschieren mit dem Blocke war. Das Zentrum ist an dieser im Entstehen begriffenen Inserate werden die 6 gestatt. PetitzcNc od. deren Raum mit 18^, Reklamen mit 50-> die geile berechn., bei Wlederh. bedeut. Rabatt. Uuchdrulferet, Redaktion and ÖtefchästSfteller Drrsde»» Wandlung der Tinge in Prentzen nicht unbeteiligt. Wenn das Neichstagswahlrecht kommt, erhält es seinen alten Be sitzstand. der aber durch Schwächung der Rechten und Stär kung der Linken eine erhöhte Bedeutung erhalten wird. Parteipolitisch haben wir hier also nur zu gewinnen. Ter Bülowsche Plan enthält eine Schwächung des Zentrums; darüber sind wir uns heute schn klar. Nun kann die Wahlresorm in Prentzen entweder mit dem Zentrum, ohne dasselbe und gegen dasselbe gemacht werden, wenn letzteres eintritt, dann ist das ganze Machwerk eine Verschlechterung, aber kein Fortschritt, da das Zentrum für eine fortschritt liche Entwicklung stimmen wird. Plan sieht jedoch daraus, wie wichtig die Sach für das Zentrum ist und noch werden kann; daraus ergeben sich die Konsegnenzen ganz von selbst. Tie erste ist: eine ruhige und stille Beobachtung aller Mass nahmen der Gegner. Wenn im Herbst aber die Volks- beUkegnng einsetzen wird, wenn der Freisinn zu den Ver- Versammlungen ruft, dann müssen auch unsere Partei organisationen znsamentreten, um über die von dem Zen trum zu ergreistnden Matznahmen zu beraten. Wir greifen den Beschlüssen derselben nicht vor: die Presse tut gut, sich darüber noch nicht ansznlassen, sondern vorerst recht tüchtig für den Zentrnmsantrag ans Einführung des Reichstags- Wahlrechtes in Prentzen einzntreten. Taneben mns; jetzt schon die letzte Hand an den Ausbau der Organisation ge legt werden. Wenn andere im Herbste Massen anfbieten, müssen wir in der Lage sein, gntgeschnlte Krieger in festen Formationen stellen zu können, sei es zur Schlacht nach rechts oder nach links. PMxLis '?!Hesrs. 5.> re - den den 6 August t 907. — Das Deutsche FrciwrUigm-Automobil-Korps wird zu dem Kaisermanöver an der mittleren Weser vom st. b S tt. September in starke!» Platze heraugezogeu w.'rden. Ter stetig steigende Bedarf an Kraftwagen für Heeres zwecke ist in diesem Iabre so grotz. datz das Ko ps den gestellten Anfolderungen nicht gereckt werden kann und noch eine ganze Anzahl von Automobilen von der Heeres- Verwaltung gemietet werden mutz. Für die verantwort lichsten Posten wird das unter der Führung des Freihrrn von Brandenstein stehende D. F.-A.-K. vorzugsweise ver wendet. So sind 20 Wage» des Korps für die Manöver- Oberleitung, fünf für das Kriegsministerinm und je sieben Wagen für das X. lhannoversche) und VI l. (wcstsälisckel Armeekorps in Aussicht genommen worden. Auch verlangt das Kommando der Hochseeflotte wieder eine Anzahl von Kraftwagen des genannten Korps für die Landnnqsmanöver. — Graf Pvsadvwsk». In dem neuesten Heft des „Türmers" beschäftigt sich Tr. Richard Bahr mit der Ver abschiedung des Grafen Posadowsky. Der Artikel erscheint uns deswegen beachtenswert, weil, wie ans ihm hervorgeht, sein Verfasser persönliche Beziehungen zu dem früheren Stellvertreter des Reichskanzlers gehabt zu haben schritt. Ter Artikel enthält n. a. folgende Sitze: „Graf Posadowskh war ein Staatsmann und ein Patriot, und nur ungern ist er ans dem Amt gegangen. Noch fühlte er sich rüstig und schaffensfroh, und jeden Tag reuten ihm neue Pläne und neues Wollen. Im April hatte er ein stolzes und nm- sassendes Programm entwickelt, und da er niemals ein Freund von leeren Versprechungen war, auch schon mit den Vorarbeiten für die Ausführung begonnen. In zwei bis drei Parlamentswintern, so pflegte er gelegentlich zu sagen, konnte das Wesentlichste davon unter Dach und Fach ge brach» sein. Selbstverständlich nur mit der nenrn Mehr heit, die für den abgeklärten und vorurteilsfreien Sinn des Grafen nichts Schreckhaftes haben konnte. Am Mon tag nach seiner Entlassung hörte ich von ihm die Worte: „Ich habe mit dem Zentrum immer nur im ausdrücklichen Anstrage des Herrn Reichskanzlers verhandelt." Und: „Es ist nicht wahr, datz ich mich gesträubt hätte, mit der neuen Regierungsmehrheit zu arbeiten." To lange der Gentle man als der bernsene Interpret seiner Worte und Hand lungen gilt, wird man, glaube ich. die Sätze zu respektieren haben . . ." Tiefe Mitteilungen komme» der M'rliner Presse sehr »»beginn und sie suchen an denselben herum- ! znnörgeln; sie enthalten jedoch mit die Bestäiignng unserer s früheren Mitteilungen. Zur preiltzischci, Wcststrcchtsbruiegniig schreibt der l ortlwdor-konservative Reichsbote: .Ernsthast wird zunächst ! niemand diese ansschnx'isenden Machtgelüste, mit denen j Naumann den konservativen Einilntz wie ein zvx'iter i Attila mit Stumpf und Stil ansznrotten trachtet, nehmen; s der Staatsmann, der sich ans sie cinlietze, würde rasch die , Balance verlieren. Aber man sollte im konservativen Lager ! diese Zeichen der Zeit auch nicht leicht nehmen; es sind I gegenwärtig allerlei liberal-radikale Schwarm köpfe ans dem j Plane, die Morgenluft im Block und in der neuen Aera seit den Reichstagswablen wittern, und ihr Mütclu'ii an den Konservativen zu kühlen suchen. Ans die Regierung ist aber wenig genug Verlas;, sie bat sich in ihrer Ellen bogenfreiheit zmn Teil ohne rechte Not nach der liberalen Seite eingeengt. Tie Neigung, sich dann populär zu machen, und den Stimmungen des Tages, auch den demokratischen, entgegenzukommen, wenn die höheren Leistungen versagen, ist bei ihr auch vorhanden. Man sei also auf der Hut. da mit eines Tages nicht in Prentzen ähnliche, ans dem Hinter halt angelegte Manöver erfolgen, wie wir sie soeben bei der Nostizaffäre in Sachsen erlebt haben. Donjour» cn vc-ckotta — gilt heute mehr als je für die konservativen Führer." Es zeigt sich aber auch, datz manche freisinnige Organe von einem so hoch gesteckten Ziel gar nichts wissen wollen, datz sie bescheiden genug sind, sich gleich dem offi ziösen „deinotratischn" Organ am Main mit einer „Wahl reform" zu begnügen, die durchznsetzen auch der National liberalismus bereit ist, der ja bekanntlich an Stelle des Treitlasseimxihlshstems ein (Vierklassenwahlsystem) ein neues Privstegienwahlrechtsgesetz zu sehen wünscht. So lässt sich die freisinnige „Weser-Ztg." vernehmen: „So lange der Liberalismus noch nickt einmal untereinander zu einem einigenden Entschlüsse gekommen, und damit das nötige Gegenspiel zu den: festen Block der Konservativen, die in: Herrenhanse ihre natürlichste Stütze finden, gegeben ist. werden die Aussichten auf eine tatsächliche Reform des preutzischen Treiklassenwahlreckstes immer fragmentarische und ungewisse bleiben. Ten Schlag gegen das Treiklassen- Wahlrecht aber so zu führen, wie man jetzt ansholt, heisst die gegebenen Machtverhältnisse einfach verkennen. Wenn irgendwo, so ist gerade in Prentzen der Znsammenschlntz der liberalen Elemente zur Durchsetzung der modernen Re- sormgedanken notwendig. Von dieser Stelle sollten die ersteil Nesormgedanken ansgehen, »m den gemeinsameu reaktionären Gegner z» überwinden. Wie im Reichstage die Versuche einer Verständigung von Fall zu Fall im Lause der vergangenen Session mit Erfolg geinacht worden, sind, sollte» die Brücken zwischen den sich immer mehr Bahn brechende» jiingliberalen Elementen innerhalb der nationalliberalen Partei und den freisinnigen Kreisen nie mals abgebrochen werden. Denn zu allererst gilt es, die parlamentarische Waffe z» schmieden, die einer reform willigen Regierung zur Seite steht. Heute kann der Reichs kanzler all eine Aendernng des Wahlrechtes nur denken. Aber zur Anssührnng der Gedanken fehlt ihm die tatsäch- liche Macht. Hier wird also schon stark Wasser in den Wein getan, aber die Freisinnigen können nicht mehr zurück. — Der katholische Direktor Altstoff im preutzischen Kultusministerium spielt trotz seines in bestimmte Aussicht gestellten Rücktrittes noch eine grotzo Nolle. Altstoff ist katholisch, aber er ist ans diesen Posten nicht gestellt worden weil er Katholik ist, sondern, obwohl er es ist. Mit katho lischen Angelegenheiten hatte er garnichts zu tun, denn eine kattwlische Abteilung cristiert seit dem Kulturkämpfe nicht mehr. Althoff ist liberal-freikonservativ, mit dem Zentrum hat er nichts zu tun. Wenn er bei der Er nennung Spahns stark in deu Vordergrund trat, so geschah cs, um höhere Personen zu dccken; aber es ist falsch an- zunehiuen, in Altstoff verliere der Katholizismus eine Stütze. Man schaue sich nur au der Universität um, wo Althvffs Machtbereich ist. Soeben werden die neuen Ncktoratwahlcn an deu Universitäten bekannt, wir konnten auch nicht einen Katholiken unter den neuen Rektoren finden; auch die De kanaiswahlen sind bekannt geworden und von deu katholisch theologischen Fakultäten abgesehen — haben wir st Katho liken als Dekane finden können, und doch hat jede Univer sität deren st, wenn wir die Tbeologie nicht mitrechucn. Wahrhaftig, diese Wahlen haben wieder gezeigt, wie schlecht es mit der Wahl katholischer Univcrsitätsprofessoreu bestellt ist; sie sind die reinsten wcitzen Naben, so selten erblickt mau sie. — Der Ministcrwcchsel im Knltnöniimstcrium bereitet nun der bülowsrenndlichcn „Dentschcu Tagesztg." (Nr. stt'O vom st. August 1007) doch mehr .Kopfzerbrechen, als sie anfangs zngesichcn wollte. Sie rühmt zunächst den früheren Minister Sludt mit folgenden Worten: „Ein Partcimiiüster war er nicht und wollte er nicht sein. Er ist als Kultus minister immer Staatsnünister geblieben und hat nicht den Ehrgeiz besessen, eine besondere Kultusministcrialpolilik treiben zu »vollen. Das Bestreben, allen berechtigten An sprüchen gereckt zu worden, hat ihm auch seine Stellung gegenüber der katholischen Kirche borgezcichnet. Was man ihm in dieser Richtung vorgcworsen hat, ist haltlos. Er hat niemals die Staatsautocität preisgegcben oder die evangelische Kirche zurnckgcsetzt. Auch in dieser Frage suchte er den preutzischen Grundsatz »Kanin <»ii<i>n'" dnrchznführen." Wenn ein protestantisches Blatt so schreibt, ist es für uns doppelt angenehm; vielleicht hören dann die falschen Anf- stellnngen einmal auf. Die „Deutsche Tagesztg." nimmt dann anck die Ministerialdirektoren in Schutz und schreibt: „Wir dürfen deshalb erwarten, datz er die reckt taktlosen Altgriffe und Anwürfc nicht anders beurteilt, als wir es pftichtgcmätz tun müssen. Er dürfte kaum geneigt sein, dcn zudringlichen Forderungen irgendwie Beachtung zu schenken, geschweige denn entgegenzukonnnen. Er dürfte wohl auch wenig Neigung verstauen, das sogenannte „Sy stem Stndt" durch ein „System Holle" z» ersetzen. Ein KnltnSiniiüsterinm, das noch dor Pfeife der Herren Fried berg und Schiff'r oder gar der Herren Kopsck und Levy- sohn tanzt, ist in Prentzen nnmöglich und wird trotz der Blockpolitik unmöglich bleibeit." Abwarten I Versuche in dieser Richtung macht man doch! — Die Lage der Arbeiter in der Großindustrie ist in den letzten Jahren mehrfach Gegenstand der öffentlichen Erörterungen pewescn. In der letzten NeichStagsperivde fand eine Resolution Giesberts und Genossen (Zentrum) Annahme, die eingehende Erhebungen seitens der Rcichs- regicrung über die Verhältnisse in den Hütten- und Walz werken verlangt. Die Arbeiterorganisationen befassen sich natürlich unausgesetzt mit dieser Frage. Schon im Jahre 1 I - M . ,1s SO