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hergegcben hat. Als Beispiel für zahlreiche andere Feld- besitzet diene der Bericht eines Rittergutspachters in der Nähe von Bautzen, welcher an Kartoffeln pro Acker 82 Zent ner (statt sonst über 209 Zentner) und an Rüben pro Acker 8- bis -100 Zentner «statt sonst 8- bis 900 Zentner) erntete. Neugerodorf. Wegen Ausbringung und Abwalzung von Massenschiittnng wird die ZittawEibauer Straße auf der Flur Neugersdorf vom t8. bis 22. d. M. gesperrt. Der Fadrverkehr wird deshalb über Eibau. Walddorf und Ebers bach geleitet. Ervstivitr. Nachdem, besonders durch die Muuifizeuz unseres Herr» Pfarrers, des päpstl. GeheiiukäiiimererS und Kanonikus Monsignore Jakob Werner vor einigen Jahren unser (Gotteshaus in erweitertem Umfange und in neuer Sciiöue erstanden ist. bedeutete der 18. Lktober einen wei teren segensvollen Schritt in der Entwickelungsgeschichte un serer Parochie insofern, als an diesem Tage unsere neue, sechsklassige Schule feierlich eingeweiht und eröffnet werden konnte. Ta dieier bedentfame Tag für unsere (Gemeinde nach der Absicht des Schulvorstandes immer mehr familiären Cha rakter für uns haben sollte, so waren zu dieser Feier auch keine weiteren Einladungen ergangen als an die Kgl. Re gierung und an die .(«losrerherrsclxift als Kollaturbehörde. Entere war vertreten durch de» Kgl. Bezirksfchulinspektor Schulrat Tr. Hartman», letztere durch Pfarrer Kanueld. Tie Zweier begann mit einem feierlichen Schulgottesdienst um 8 Ubr, nach dessen Beendigung der Herr Trtspfarrer (Gelegen heit nahm, die Kinder darauf hinzuweisen, daß im Kindes- lebe» drei Häuser von Wichtigkeit sind, das Elternhalis, die Kirrtle und das Schnlliaus. Nach seinen Worten, in denen er die Bedeuifainkeii des (Gotteshauses und des Elternhauses darlegte, gruppierten sich die Kinder zum Zuge in dem alten Schul Hans. Hier Hallen fiel» der Schulvorstand, Lehrer und ((seist!ichkeit, die beiden genannten Vertreter sowie andere freunde der Schule eingefunden. Gar web war es uns ums Herz. (Rill es doch Abschied zu nehmen vom alten Schul lokal, das zwar längst nicht mehr den Anforderungen der Zeit enpprechend war, das uns aber doch durch die tätige der Jahre und die Macht der Gewolmlieit ein alter, lieber Freund stets gewesen ist und vollends, wenn man gedenkt all des Segens, der seit vielen Dezennien diesem Hause ent strömt ist, wenn man bedenkt all das (Nute, das dieses Haus für unsere Gemeinde hervorgebracht, dann ist es wohl be greiflich, das Wehgenihle das Herz besingen in feierlich ern ster Abschiedsstunde. Tie Abschiedsfeier ward eingeleitet mit ((lebet und ((seimig, worauf der Herr Pfarrer alsErgän.zuiig seiner Worte in der Kirche die Kinder an die Wohltaten l«er Sä,nie erinnerte, sie ermunternd, der Schule stets ein dank bares Herz zu bewahren und den in ihre Herzen ausgestreu- ten Samen im Leben in der Betätigung der Christen und Standespflichten zur Reife zu bringen. Herr Kantor Hille führte uns in herzliche» und bewegten Worten ein in die Ab- schiedssliinmnng und wir habe» ihm nachgesühlt, wie schwer es ihm geworden sein mag. nach Sljäbriger Lehrtätigkeit in der Schule jetzt ihr Lebewohl sage» zu müssen. Mit den Worten herzinnigen Tank gegenüber Gott, dem Spender alles Guten. verband er die vertrauensvolle Bitte. Gottes schützende Hand und ((sattes Vaterauge möge auch weiterhin über uns Niachen und des Himmels reicher Segen uns hin übergeleiten zum neuen Hans. Und rinn znin leisten Male erklangen aus Hellen Kindersli,innen die Klänge deS Ab schiedsliedes: So leb denn wohl, du stilles Haus, und dann ging es in feierlichem Zuge zum neuen Schulgebäude, voran die Kirchenfahnen und der Kreuzträger, dann die fröhliche Kinderschar. Knaben mit Fähnlein, die Mädchen mit Krän zen, begleitet von ihren Lehrern und Geistlichen, am Schluß der Schulvorstand und die Gäste wie Freunde der Schule. Am Wege bildete die Volksmenge Spalier. Nachdem am frühen Morgen die liebe Sonne ein gar mißgrämiges Gesicht- chen aufgesetzt, ließ sie sich jetzt zu wohlwollenden Blicken her bei. so daß sich der festlich Zug ganz und schön entfalten konnte. Am neuen Gebäude erfolgte zunächst der Weiheakt des äußeren SchulbauseS. Der Baumeister Georg Bulang aus Kuckau überreichte den Schlüssel, der Hoffnung Ausdruck gebend, das neue Haus möge sein und bleiben für unsere Jugend eine Pflanzstätte christlick-cr Zucht und Sitte, wie nicht minder eine Erwerbsstätte aller notwendigen Kennt nisse. Nach Eröffnung der Tür durch den Herrn Pfarrer erfolgte der feierliche Einzug und daran anschließend die rituelle Weihe der inneren Räume niM Weihesied: Lobt froh den Herrn. Hierauf nahm der Herr Schulrat das Wort zu seiner Festrede, in der er uns einen Rückblick in die „alte Zeit" nunmehr, einen Umblick im neuen Hause und einen Ausblick in die ferne Zukunft tuw ließ. DeS histo rischen Wertes halber gestabten wir uns ein andermal, darauf noch einmal zurückzukomnien, km die Festrede eine aktenmäßige, mit größtem Fleiß zusammengestcllte Tar- stellung der Entwickelung der Crostwitzer Schulgemeinde uns bot. Herr Gemeindevorstand Just nahm noch Veranlassung, im Namen des Schulvorstandes in wohldurchdachten Worten zu danken allen, denen der Vorstand dantoflichtig ist. Ter Vertreter des Klosters überreichte die Glückwünsche seiner Behörde. Der gemeinsame Gesang des Tedeunis beschloß die erhebende, wie schöne Feier. Ein munteres Festmahl ver einigte noch längere Zeit Gäste wie Lehrkörper und Schul vorstand. Und gibt es noch ein Wort, so wäre es ein Aus druck des Gebetes zu dem, von dem aller Segen kommt, daß er das neue Hans bewahre, beschütze und beschirme, daß es sei und bleibe ein Jungbrunnen reichsten Segens für Ge meinde. Kirche und Staat. Elsterlverda. In der Nacht zum l5. d. M. sind ans einem Uhrengesck)äft mittels Einbruchs 78 goldene und sil berne Herren- und Tamennhren gHohlen worden. In 8 von diesen Uhren steht der Name .Gustav Pflug, Elster lverda". Sachdienliche Mitteilungen werden an die Krimi nalabteilung, hier, erbeten. Berei«S»«chrick»te». is Zwickau. In der am letzten Sonntag tagenden Ber- tranenSmänerversammlung des katholiscknm Volksvereins gab der Geschäftsführer einen kurzen Ueberblick über das Leben unseres in Gott ruhenden Königs Georg. Während desselben war die Versammlung von ihren Sitzen anfge- standen. ES wurde beschlossen, ein Telegramm an Se. Ma jestät König Friedrich August wegen: des Todes Allerhöchst- ihres in Gott ruhenden Vaters abzusenden, in dem zugleich die Hoffnung auf eine lange segensreiche Negierung aus gesprochen werden soll. — Es wurde ferner beschlossen, zu Weihnachten einen Weihnachtsabend zu veranstalten. Tie Diskussion über einen vom G>.'sck)äfcsfiihrer verlesenen Ar tikel „Katholische Gedanken inn Neichsboten" über den in Berlin abgehalteneu Protestant entag hielt die Versammlung noch lange zusammen. Pr»d«kten-Arse. Dr«»d««, 17. Vtt. Pr»P»ktr»p reise in Dresden. Wettert Kühl. Stimmung: Ruhig. Weizen, weißer, alter 180—184 brauner, alter 70—78 py- . brau»er. neuer 70—78 tcz- 172—176, russischer. r»t ISO bis 187. do. weißer amerikan. LkansaS 200- 205, argentin. 185—168. Roggen, sächsischer, alter 74—7V k,- 135-187, d» neuer 74—70 Icß 141—143, do. preußischer, neuer 14l—140. do. russischer . Gerste, sächsische 103—108, schlesische und Posener 10» bis 175, böhmische und mährische 185 —205, Funergersie 122—140. Hafer, sächsischer, alter 146—150. neuer 140—143. schlesischer . russischer 138—142. Mais, «Linquantinr 158—105, La Plata, gelber 1S5—198. do. gelber, abfallende Ware , amerikan. mixed . do. abfallende Ware . Erbsen. Saatware . Funerware . Wicken . Buchweizen, inländischer , do. fremder — . Lelsaaten: Binter- »aps, trocken, prompt . do. trocken, August —, September —. Leinsaat: feinste, besatzfreie . seine , mittlere . La Plata , Bombay . Rübvl pr» 100 Lz nett» mir Faß. raffiniertes 46,00. Rapskuchen pro 100 icz;: Dresdner Marken, lange 12,00, runde 12,00. Leinkuchen pro 100 Lz;: Dresdner Marken I. 10,50, U. 15.50. Malz pro tOO 1-6 netto ohne Sack . Weizenmehl pro 100 netto ohne Sack «Dresdner Marken): Kaiscrauszug 31,50—32,00. GrieSlerauszug 30,00 bis 30,50. Semmelmehl 26.00—26,50, Bäckermundmehl 27,50—28,00, GrieSlerinundiiiehl 20,5,0—2l,00, Pohlmehl 15,50—10,00. Roggen niehl pro 100^6 netto ohne'Sack «Dresdner Marken«: Nr. 0 22.50— 23.00. Nr. 03 21,56—22,00. Nr. 1 20.50- 21.00, Nr. 2 17.50- 18.50, Nr 3 15.00-,0.00 Fntteninhl >8,20-13.4R Weizen- kleie grobe 10,80—11.00. feine 10,80—11,00. Rvggenkleie 11,80 bis 12.00. Die für Artikel pro 100 kp notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 Lg. Alle andern Notierungen gellen für Geschäfte von mindestens 10000 leg- Feinste Ware über Notiz. Mehlprcise verstehen sich exklusive der städtischen Abgabe. * Dre-Sben, 17. Oklbr S-chlwchtt'ietzpretse ««s dem Psieh- Marktpreis für Tier- gaumig i'lu«- iried Bezeichnung k«i tlz- iiebend- sScülacht- Aewicht Stück Mk. Mk Ochsen . l) ». Bvilfleischige, ouögeniäsieie höchste» SchIachtwerIe-5 bis zu 0 Jahre» . . .'i-e—40 00—70 d. Oesterreicher desgleichen 2) Junge fleischige, »ich« auegemästete, — allere nusaeinäslele 8, Mistig genährle junge, — gm genährt« 41 OK-71 85—80 04-0« allere 00-08 4) Hering genährte jeden UllerS .... — Sl—54 «albe» und 1) Bollficiichige, auogeniäslcle «kalbe» höch> «iühe . . , 148 «len SchlachtwerleS 2> RoUfielichige. anögemäsiele Kühe htch- W-l« 05-80 «len Schlachiwerleö bis zu 7 Jahren . 8> tieliere aur-gemäslele Niste und wenig aal entwickelte jüngere Kühe und «lasten 82-85 50-62 2!»—8l 54 »0 4! Mähig genährte «kühe und Kalben . . 5l Hering genälnle «tühe und «kalben . . 27-28 Sb - k>2 — 4!' vllvtN.... 214 1) Bollfleiichige höchsten Schlnchlwerteö . 2) Mistig genährte jüngere »nb gut ge nährte altere 87-8» 84 -6« 82-85 5V— .4) «erlag genährte lj Feinste Mast- (Lollmilchniaslj und beste Saugkälber 28—8, 52-05 Kälber.... 45-4« 08-72 2- Miniere Mall- nnb gute Saugkälber . 4 <—45 85^67 8) Heringe Enngkälber 40-42 02-04 Schaft. . . . 4 > Steilere gering genährte ljzresser). . . — — I, Maslläminer — 78-74 2» Jüngere Maslhaminel 8> steilere Maslhaminel 4) Mistig genährlc Hammel und Schafe iMärzschafel — 70-72 04—6« S«wei„e . . SM, II a. Lolpleischlge der feinere» Rassen uad 5»» deren «trenzungen lin bitter bi» zu einundeinvieriel Jahren 40-47 «-«« k sseltschlveine 48-4» 00-02 ' lieber- 2> Fleischige 8) «erinq entwickelte, sowie Sauen , . . 44-45 4t—48 87-50 54-SO «länder. 4> »lui-Iüadische .... ... — — zusammen 41 »51 von dem Auftriebe sind 400 Rinder österreichisch'- ungarischer Herkunst. — 7,4 — Spunde und leere die Fässer: das Scewgsser ringsum ist nickst schlechter zum Trinken als dieses Zeug." Johnson drehte hieraus die Fäßchen um und ließ den Inhalt heranssließen. Fast eine Stunde brütete jeder jetzt still vor sich hing endlich unterbrach der Knabe das düstere Schweigen: „Mama, ich bin durstig, gib mir zu trinken." Es war herzzerreißend, die Bitte des Kindes zu hören und zu wissen, wie unmöglich es war. seinen Wunsch zu befriedigen. Die Mutter sprang mit wilder Geherde ans und in heiserem Flüsterton, denn ihr verschwollener Hals vermochte keinen klaren Laut hervorznhringen, schrie sie: „O, mein Gott! Laß uns beide sterben! Ende unsere Leiden!" Holdsworth iah sie mitleidig an. Ihr Verzweiselnngsschrei verklang, sie sank zurück, erschöpft von der plötzlichen Ailfwallnng ihrer Gefühle. Tie Sonne ging unter und einige Wolken zogen herauf, hinter denen die glühende Scheibe verschwand. Dieselben breiteten sich langsam über den Himmel ans, aber die See blieb völlig unbewegt. In dem Glauben, daß der Wind ans derselben Richtung kommen würde, wandten die armen Dulder ihre brennenden Angen nach Westen, in stummer Verzweifelung ans das Schiff hoffend, daß ihnen Rettung bringen sollte. Als die Ngcht herabsank, begann Wingard mit rauher, sonderbarer Stiinme zu singen: aber bald hörte er auf und von neuem drang durch die Dunkelheit das klägliche Weinen des Kindes: „Gib mir doch Wasser, Mama, ich bin so durstig." Jetzt kam ei» schwacher Hauch aus Westen, der das Segel bewegte. Holdsworth wendete das Boot, bis die Leinwand sich füllte und begann dann zu kreuzen, nni ans diese Weise möglichst rasch das ersehnte Schiff zu entdecken, wenn der Wind ein solckx's herbeisnhren sollte. Wieder wurde die Luft still, doch ein neuer Windstoß folgte, der das Wasser kräuselte, und die nach Osten treibenden Wolken verkündeten eine Brise. Sie kam, frischte ans und blieb beständig: das Boot neigte sich unter dem Gewicht des vollen Segels. Im Grunde genommen war es gleichgültig, nach welcher Richtung Holds- worth steuerte, denn Schiffe konnten von jeder Seite kommen, wohin er aber auch das Boot lenkte, fortwährend ängstigte ihn der Gedanke, daß gerade der .Kurs, welchen er einschlug, der falsche wäre und ihn von der nahenden Rettung entfernte. Die Brise und die Bewegung des Bootes übte auf alle einen erfrischenden Einfluß. Wingard lehnte über die Leeseite und ließ seine Hände durch das Wasser schleppen. Die Klagen des Knaben waren verstummt. Er lag schlum mernd auf der Sitzbauk, mit dem Kopf auf dem Knie seiner Mutter. Auch Johnson scksiief. Der Durst, von welchem Holdsworth während des Nachmittags ge quält gewesen war, hatte sich etwas gelegt. Er saß sinnend da. ein Mittel zu entdecken, die Leiden, die der Wassermangel ihnen auferlegte, auf irgend eine Art zu lindern. Er versuchte es mit einem in Rum erweichten Stückchen Zwieback, fand aber sogleich, daß dies nur den Hals reizte und die Trockenheit desselben vermehrte. Bon all den Geschichten, die er während seines See lchens von Leuten gehört hatte, die lange Zeit schmachtend in Booten umher- — 55 — getrieben waren, fielen ihm nur zwei Mittel ein, zu denen diese ihre Zuflucht genommen hatten, als sie durch den Durst zum Aeußersten getrieben waren. Das eine bestand darin, daß sie Stücke von ihrer Kleidung abrissen und die selben kauten. Das andere, daß sie sich Wunden in die Arme schnitten und das Blut aiissogeu. Dies letztere war eine Auskunft, vor der er mit Abscheu zurückschreckte, und noch litt er nicht solche Qualen, um sich versucht zu fühlen, das erstere zu probieren. Sein Nachdenken wurde durch die rauhe Stimme Wingards unter brochen. welcher fragte: „Auf welcher Länge mögen wir jetzt wohl sein?" „Als das Schiff imterging, hatten wir 28 Grad westliche Länge, und ich glaube nicht, daß wir viele Meilen davon entfernt sind." „Ist denn gar keine Aussicht, daß wir endlich ein Schiff in Sicht be kommen?" „O ja, sogar sehr große." „Der Kapitän wird das Langboot wohl schon lange in die richtige Fahr straße gebracht haben," fuhr der Matrose murrend fort: ,.es ist verflucht hart für uns, daß wir hier wie Hunde umkommen sollen." Holdsworth gab hierauf keine Antwort und Wingard begann sich wieder Hände und Gesicht mit Wasser zu kühlen, wobei er immer aufs neue Flüche und Verwünschungen vor sich hinmurmclte. Der Durst hatte bei diesem Menschen die ganze Roheit seiner Natur zum Ausdruck gebracht. Mit teuf lischem Hohnlachen schrie er, als Johnson im Traum nach Wasser rief: „Ja, schrei du nur! Wenn schreien was nützen könnte, dann wollte ich einen solchen Höllenlärm aufschlagen, daß ihr mir bald zu saufen geben würdet." Die Wolken, obgleich weit voneinander getrennt, waren doch schwer, und Holdsworth richtete beständig seine müden Augen darauf und betete um einen Regenschauer. Um Mitternacht wurde Johnson geweckt und löste Holdsworth am Ruder ab. Die beiden Männer verabredeten flüsternd, Wingard die Füh rung des Bootes nicht anzuvertrauen so lange diese Brise anhielte, sondern machten ab, daß nur sie beide sich alle zwei Stunden zum Steuern ablösen wollten. Johnson nahm darauf die Uhr Holdsworths an sich und dieser legte sich nieder, nachdem er zuvor noch den Lauf des Bootes Nord-Nord-West ge stellt hatte. „Halte sckxirfen Ausguck nach windwärts, Johnson, und rufe mich, sowie du das geringste sichst," ermahnte Holdsworth noch einmal, dann legte er sich so bequem als möglich gegen den Mast und sank sofort in tiefen Schlummer. Als er eingeschlafen war, setzte sich Wingard zu Johnson und fing an mit ihm zu reden. Nach einer Weile sagte er: „Ich möchte doch mal sehen, wieviel Zwieback wir noch haben," ging zum Dorratskasten, hob den Deckel und ver barg gewandt eine Flasche Rum unter seiner Jacke, als Johnson gerade seine Augen forschend auf den Horizont der Wetterseite gerichtet hielt. Um zwei Uhr wurde Holdsworth geweckt. Dieser richtete sich sogleich auf, bog aber, ehe er aufstand, den Kopf herab, um unter dem Fuß des Segels einen Blick nach der Leeseite zu werfen. Kaum jedoch hatte er dies getan, als er einen Schrei auSstieß und sprachlos, wie ein Wahnsinniger leewärts deutete. Johnson folgte der Richtung und sah die Umrisse eines großen Schiffes, welches in der Entfernung von ungefähr einer Meile mit dem Winde segelte. „Das Ruder herum und darauf zul" keuchte Holdsworth, während er salbst schnell Vas Segel stellte. Dann sprang er auf eine Sitzbank und schrie