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—* Eidesleistung de» König» Friedrich August. Montag, den 17. d. M., mittag ^12 Uhr leistete König Friedrich August III. in Gegenwart sämtlicher Staatsmini ster. den beiden Präsidenten der Ständekammer den Eid auf die sächsische Verfassung, worauf die Minister den Eid der Treue ablegten. Der feierliche Akt fand im Residenzschlosse statt. —* Beim Thronwechsel ist nach der sächsischen Ver fassung jedesmal eine außerordentliche Zusam menkunft der Stände notwendig. Die Einberufung erfolgt dann binnen der nächsten vier Monate. Der Thron- folger hat beim Antritt der Regierung in Gegenwart des gesamten Ministeriums und der beiden Präsidenten der letz ten Etändeversammlung bei seinem fürstlichen Wort zu ver sprechen, daß er die Verfassung des Landes, wie sie zwischen dem König und den Ständen verabschiedet worden ist, in allen ihren Bestimmungen während seiner Regierung be obachten, aufrecht erhalten und beschützen will. Die hierüber zu erteilende Urkunde, wovon ein Abdruck in die Gesetzes- samnilung ausgenommen wird, ist den beiden Präsidenten der Kammern auszuhändigen, die sic der nächsten Stände versammlung zu übergeben und dem ständischen Archiv ein- zuverleiben haben. Demnach wird König Friedrich August demnächst den Verfassungseid zu leisten und dann innerhalb virr Monaten einen außerordentlichen Landtag einzuberu- fcn haben, dem hauptsächlich die Bewilligung einer neuen Zivilliste, sowie die Neuregelung der prinzlichen Apanagen obliegen wird. - " Das „Armeeverordnungsblatt" veröffentlicht fol- gcnden Armeebefehl: Gott dem Allmächtigen hat es ge fallen. Se. Majestät denKönig Georg von Sachsen aus die sen, Leben abzuberufen. Mit mir und meinem Hause trau ert auch meine Armee, welcher der Entschlafene als Feld- marschall und vierzehn Jahre lang als Genralinspekteur der Zweiten Armeeinspektion angehörte, um den schweren Ver lust, den nicht nur daS Königreich Sachsen, sondern das ganze Vaterland von neuem erlitten hat. Um das Anden ken des Dahingeschiedenen, des ruhmreichen Führers des 12. (Königlich Sächsischen) Armeekorps im Kriege 1870-71, zu ehren, bestimme ich hierdurch nachstehendes: 1) Sämt liche Offiziere der Armee legen 14 Tage hindurch Trauer an. 2) Bei dem Ulanenregiment Hennings von Treffen- selb (altmärkisches) Nr. 16 währt diese Trauer drei Wochen. 3) An den Beisetzungsfeierlichkeiten haben die kommandierenden Generale des 5. und 6. Armeekorps, so wie eine Abordnung des vorgenannten Regiments teilzu- nehmcn. bestehend aus dem Regimentskommandeur, einem Stabsoffizier, einem Rittmeister, zwei Leutnants, einem Wachtmeister, einem Unteroffizier und einem Gemeinen. Neues Palais, 15. Oktober 1904. Wilhelm. —* Seit vorgestern hat die Königliche Villa in Wach tnitz eine militärische Wache erhalten. Die Posten befinden sich an den beiden Eingängen der Pillnitzer Straße. —* Die Buchbinder und Arbeiter und Arbeiterin nen der Papierbranchc beschlossen in einer am Sonntag im Saale des Trianon abgehaltenen Versammlung, welcher über 1700 Personen beiwohnten, die Einstellung der Arbeit am 17. Oktober in allen Betrieben, wo die am 8. Oktober festgesetzten und den Arbeitgebern unterbreiteten Forderun gen nicht durchgängig bewilligt worden waren. Es streiken im ganzen in Dresden und Umgebung 1800 Arbeitende der Papierbranchc, von denen fast die Hälfte weibliche Per sonen sind. Meißen. In der anläßlich des Kirchweihfestes schön gcsclMÜckten St. Benno-Kirche wurde am Sonntag Abend vom Herrn Pfarrer und Progymnasialdirektor Richter aus Dresden die Weihe unserer neu errichteten Kreuzwegstatio- ncn vorgenommen. Tie Räume unseres Gotteshauses er strahlten in prächtiger Gasbeleuchtung, welche die herrliche gothische Architektur unserer Kirche zur vollen Geltung brachte. In der Predigt belehrte uns der hochwürdige Herr über die Bedeutung und den großen Nutzen und Segen des Kreuzweges und forderte zur fleißigen Benutzung desselben auf. Die nun folgenden ernsten Zeremonien und die sich daran schließende erste Kreuzwegsandacht machten auf die zahlreich erschienenen Gcmeindemitglieder einen tiefen Ein druck. Ein feierliches Tcdeum beschloß diese herrliche Feier. Um 9 Uhr begann die Versammlung des katholischen Kasinos im Saale des Waldschlößchcns, wobei sich die Mit glieder nebst Angehörigen und Gästen in größerer Anzahl cingefunden hatten. Herr Oberlehrer Schönfelder entrollte zunächst ein Lebensbid des hochseligen Königs Georg und for-derte zum Schlüsse die Anwesenden auf, dieselbe Treue und Ergebenheit, welche sie dem nun in Gott ruhenden Fürsten gezollt, auch seinem Sohn und Nachfolger dem König Friedrich August III. entgegenzubringen. Zum An denken an den hohen Toten erhob sich die Versammlung still von ihren Plätzen. Hierauf erfreute uns Herr Pfarrer Richter, welcher zum ersten Male als Gast im Kasino weilte, mit einem hochinteressanten Vortrage über Kaiser Karl den Großen, er schilderte uns diesen edlen Kaiser als Förderer der Kultur in den deutschen Landen, sowie seine fortgesetzten Bemühungen um Einführung des gregorianischen Kirchen- gesanges. Die Anwesenden folgten mit großer Spannung den geistvollen Ausführungen und verinigten sich mit den vom Vorsitzenden ausgesprochenen Dankesworten. Leider mußte uns der hochwürdige Herr schon bald verlassen, um noch den 11-Uhr-Zug zur Heimreise zu erreichen. Wir rufen ihm auch an dieser Stelle ein dankbares „Auf baldiges Wie dersehen!" zu. Herr Pfarrer Bodenberg berichtete noch über eine Unterredung, welche er kürzlich mit unserem hoch- würdigsten Herrn Bischof Dr. Wuschanski in Dresden ge habt, überbrachte den Mitgliedern die freundlichen Grüße Sr. Bischöflichen Gnaden und das Versprechen, daß hochder- srlbe im nächsten Jahre zur heiligen Firmung nach Meißen kommen und auch das Kasino besuchen wolle. Diese Nach richt wurde mit großer Freude ausgenommen. —r.— Leipzig. Am Sonnabend erfolgte die Eröffnung der diesjährigen Motorfahrzeug, und FahrradauSstellung in aller Stille. Infolge des Ableben» Sr. Majestät des Königs Georg unterblieben alle Feierlichkeiten. Plaue». Das weitere bedeutende Anwachsen der Kinderzahl der katholischen Bürgerschule machte Michaelis d. I. die Teilung einer weiteren Klasse notwendig. Die Schule umfaßt jetzt 10 Klassen mit 440 Kindern, die von vier ständigen und einem Hilfslehrer unterrichtet werden. Gegenwärtig befaßt sich der katholische Schulvorstand mit der Frage eines abermaligen Erweiterungsbaues, da die vorhandenen Klassenzimmer schon jetzt nicht mehr auSreichen. Reichenau. Die Eiweihung des hiesigen katholischen Kinderheims findet, wie die „Zitt. Morgenztg." meldet, am nächsten Mittwoch statt. An diesen: Tage ist vormittags 9 Uhr Hochamt in der katholischen Pfarrkirche, worauf um i/411 Uhr die Weihe des Kinderheinüs vorgenommen wird. Die Feier wird mit dem Gesänge eines gemischten EhorS eröffnet. Dann folgen die Begrüßung der Festteilnehmer, die Weihe und die Weiherede. Mit Gesang schließt der feierliche Akt. Nach Beendigung der Feier findet im Saale des Gasthofs zum Phönix ein Frühstück statt, an welchem auch die geladenen Gäste teilnehmen werden. BereiuSuachrichteu. 8 Dresden. Die nächste Uebung des Neustädter Kir- chenchors „Cäcilia" findet mit Rücksicht auf die Beisetzungs feierlichkeiten für weiland Se. Majestät König Georg nicht Mittwoch, sondern Donnerstag statt. 8 Leipzig. Volksverein für das katholische Deutsch land. Donnerstag den 20. Oktober, abends */„9 Uhr, in „Schloß Lindenfels" in Plagwitz-Lindenau Bezirksversamm lung von Leipzig-West. Vortrag des Herrn Kaplans I. Kirschenbauer: „Die Alkoholfrage". An Stelle des Be richts über die Katholikenversammlung in Regensburg durch Herrn Kaufmann C. Groß, der durch geschäftliche Reise am Erscheinen verhindert ist, wird ein anderes zeitgemäßes Thema behandelt werden. 8 Leipzig. Gesellenvercin. Sonntag den 28. Okt. Herbstvergnüöen im Saale der „Thalia". Aufgefnhrt wird „Die Z'widerwurz'n". ländliches Charakterbild in 5 Akten von H. v. Schmid. Anfang pünktlich ^8 Uhr. Der Krieg in Öfterste«. Mit rühmenswerter Zähigkeit sucht Kuropatkin zu ret ten, was zu retten ist. Darf man seinen Meldungen Glauben schenken, so ist es den letzten Reserven bis zum 15. Oktober gelungen, der Ueberflügelnng durch Oku einen Tamm entgegenzusetzen. Ob der am 16. d. M. noch ge halten hat, bleibt ungewiß. Am Sonnabend abend konnten, wir die Lage bereits insofern kennzeichnen, daß die Armeen Nodzus und Okus in allmählicher Rechtsschwenkung die russische Hauptmacht in das Bergland östlich der Mandari nenstraße gedrängt haben, und daß Okus rechter Flügel am 13. d. M. sich zum Angriff gegen Schahopu anschickte. Es läßt sich jetzt einigermaßen die Bedeutung dieser Absicht er kennen. Südlich und südöstlich Schahopu standen zu der Zeit noch bedeutende russische Heeresteile im Kampfe gegen Nodzu air dem von Schahopu durch die Berge nach den Koh lengruben von Jentai führenden Wege. Konnte Schahopu von den Japanern genommen werden, so war dieser russi schen Gruppe der Rückzug nach Mulden verlegt. Daraus erklärt sich der erbitterte Kampf um diesen Posten, den auf russischer Seite Kuropatkin in Person geleitet hat. Am 13. Oktober wurde Schahopu von den Russen gehalten. In der Nacht zum 14. Oktober aber gelang den Japanern nach mehrfachen Versuchen der Angriff. Kuropatkin meldet, daß hier das russische Zentrum durchbrochen wurde und daß die benachbarten Abteilungen, das heißt die in dem bergigen Gelände südlich davon, in große Gefahr gerieten. Jni Laufe des 14. d. M. hat dann Knropatkins Reserve das wichtige Torf zurückerobert. Gleichzeitig bedrohte nun Okus linker Flügel, der augenscheinlich nördlich des Schabe (Schaho) vorgegangen ist, die rechte Flanke der Russen, wo, wie es scheint, nur mit großer Mühe das Feld behauptet werden konnte. Aus Kuropatkins Telegramm, das gewiß in Petersburg sür die Veröffentlichung zurechtgestutzt worden ist, geht hervor, daß trotz der Festhaltung von Schahopu das in den Bergen kämpfende Zentrum schwer bedroht war. Er hat ihm deshalb befohlen, sich hinter den Schaho zurückzu - ziehen. Wie weit das gelungen ist, geht aus der Depesche nicht klar hervor. Petersburg, 17. Oktober. Ter 'Korrespondent der „Birschewisa Wjedomosti" telegraphiert unter dem heu tigen Datum ans Mukden: Heute kam hier ein Divisions general durch, der an einem Fuße verwundet worden war. Seine Division hatte den Auftrag gehabt, die auf den felsi gen Höhen aus der Ostseite der Schlachtlinie befindlichen Truppen anzngreifen. Nach Aussagen des Generals war der Angriff äußerst heftig und wurde unter großen Ver lusten ausgeführt. Unter einem Hagel von Geschossen wur den die steilen Abhänge erklommen, wobei von je sechs Mann fünf fielen. Die 6. Kompagnie des 23. sibirischen Regiments erreichte den Gipfel und stürzte sich auf die Ver schanzungen der Feinde, die sie mit dem Bajonett empfin gen. Ein Hauptmann wurde vom Feind mit Bajonetten aufgespießt. Ter Rest der Kompagnie wurde aufgerieben, bevor die nachfolgenden Kompagnien ankamen. Das Ge metzel dauert jetzt bereits zehn Tage. Die Russen sollen nach Aussagen heute eingetroffener Offiziere gestern 24 Kanonen und 8 Maschinengewehre genommen haben. Der Kampf wütet auf der ganzen Linie. Während der Nacht hörte man plötzlich ein heftiges Artilleriefeuer, das dann jedoch wieder verstummte. Es handelte sich um einen Nacht angriff, der mit Erfolg ausgefiihrt sein soll. Heute ist der Kampf heftiger als gestern. Gut unterrichtete Personen sagen, daß die Russen noch ein oder zwei Tage auf der gan zen Linie gegen den Feind Vorgehen werden. Dann werde es nwglich sein, das Ergebnis dieser gewaltigen Schlacht festzustellen. Petersburg, 17. Oktober. Ein Telegramm des Generals Ssacharow an den Gcneralstab meldet vom 16. Oktober 1 Uhr 40 Minuten nachts: Gestern nachmittag griffen die Japaner unseren rechten Flügel sehr energisch an. Unsere Versuche, vorzurücken und das Dorf Linschinpu zu nehmen, hatten keinen Erfolg. Unsere Truppen im Zentrum wurden nicht angegriffen, sondern nur von der Artillerie beschossen. Im allgemeinen war es ein verhält nismäßig leichter Tag und die Verluste dürften nicht groß sein. Petersburg, 17. Oktober. Ein weiteres Tele gramm Ssacharows, das gestern um 9 Uhr 15 Minuten abends abgeschickt ist, meldet, daß der Feind in der Nacht zum 16. Oktober zwei Regimenter im Zentrum der russi schen Stellung angriff. die auf dem sogenannten Bergkegel mit dem Baum, östlich vom Dorfe Nantschintz, standen. Die Regimenter wurden gezwungen, sich hinter den nahen Schahefluß zurückzuziehen. Nachdem sie Unterstützung aus der Reserve erhalten hatten, gingen unsere Truppen zum Sturme vor, den die Artillerie vorbereitet hatte. Nach einem hartnäckigen Bajonettkampfe eroberten sie den Bergkessel und verfolgten den Feind bis hinter denselben. Auf dem rechten Flügel fand ein heftiger Artilleriekampf statt. Am Nachmittage beschossen die japanischen Batterien unsere Stellungen mit Längsfeuer. Petersburg, 17. Oktober. Wie Ssacharow ferner von heute 8 Uhr 10 Minuten früh meldet, ist die Nacht -um 17. Oktober ruhig verlausen. Bei dem gestrigen Sturme auf den Bergkegel mit dem Baum nahm der Feind eine starke Stellung ein. die er rasch und kunstvoll befestigt hatte. Die Zahl der feindlichen Truppen ist uns nicht genau be kannt, aber nach der Hartnäckigkeit im Kampfe zu schließen, waren sie bedeutend. Nachdem die Artillerie den Sturm er folgreich vorbereitet batte, gingen unsere Truppen zum An griff über, eroberten die ganze Stellung des Feindes und rückten bei der Verfolgung ungefähr zwei Werst vor. Erst beute morgen endigte der Kampf. Tie Japaner verteidig ten sich mit großer Hartnäckigkeit, nahmen den Bajonett kampf an und wurden in großer Zahl niedergemacht. Wir eroberten elf Geschütze und ein Maschinengewehr. Die Verluste sind noch nicht festgestellt. Eben findet auf unserer Linie ein schwacher Artilleriekampf statt. Die Truppen find sehr ermüdet, aber guten Mutes. London, 17. Oktober. Dem Ncuterschen Bureau wird aus Tokio von gestern abend gemeldet: Nach dem amtlichen Schlachtbericht vom 15. d. M. erreichten die Trup pen der rechten Armee abends den Schaho, wo sie auf hefti gen Widerstand stießen. Die russische Division räumte am 15. d» M. die ihr zugewiesene Stellung nach heftigem Kampfe. Die linke Armee griff die Orte Schahopo und Sannitin an, die hartnäckig verteidigt, aber schließlich er obert wurden. Am Nachmittag traten nochmals feindliche Abteilungen angreifend auf, wurden aber zurückgewiesen. — Vom 16. d. M. abends wird dem genannten Bureau aus Mukden gemeldet, daß im Südwesten heftiges Feuer zu hören ist. Die Leute sind übermüdet, ihre Verpflegung ist ungenügend. Jeder Mann und jedes Geschütz ist zur Ver wendung gebracht worden, die Soldaten haben sich förnllich aufgeopfert. Die Wege sind mit zurückgehenden Russen be deckt. über denen die Schrapnells platzten. Viele höhere Offi ziere sind gefallen. Kuropatkin selbst hat inr Granatfcuer die größte Energie bewiesen und selbst in den schlimmsten Augenblicken die Hoffnung nicht verloren. Am 16. d. M. hörte der Kampf sozusagen auf, da beide Seiten erschöpft waren. Die Japaner scheinen näher an Mukden heranzu kommen: die Russen gingen am 16. d. M. ohne weiteren Kampf zurück. — Im Gegensatz hierzu wird dem Reuter- scheu Bureau aus Mukden von heute gemeldet, daß in der Nacht zum 17. d. M. der Kampf wieder begonnen habe. Tie Russen hielten ihre Stellungen am Schaho und machten verschiedene Vorstöße, wobei sechs japanische Geschütze von ihnen genommen worden sein sollen. Die Ostarmee unter stütze jetzt die Westarmee, der Kampf spiele sich in der Ebene ab. Tie Schlacht sei von Oyama die Schlacht am Schaho genannt worden. London, 17. Oktober. Dem Reuterschen Bureau wird ans Tokio von gestern gemeldet: Die Nachricht von dcn schweren Verlusten der Russen dämpft selbst hier die Fieude, die Bevölkerung jubelt nicht laut, nur wenige Häu ser. sind beflaggt, es werden auch Stimmen gegen die Nb- Haltung einer Siegesfeier laut. — Ein hochgestellter Japa ner erklärte, der Sieg sei entscheidend und bedeute vielleicht die Rettung der Existenz Japans, aber man bedauere neben den eigenen Verlusten die furchtbaren Verluste der Russen, und daß man überhaupt gezwungen sei, Krieg zu führen. - Ein Diplomat erklärte, die Humanität verlange die Ein stellung des Krieges. Die russische Ehre sei durch die Ver teidigung von Port Arthur und die Tapferkeit der Feld armee gerettet. Die Bevölkerung sehe ein, daß die große Entfernung der Mandschurei von Rußland und die be grenzte Leistungsfähigkeit der Bahn gegen Nnßlarrd ins Ge wicht falle. Petersburg, 17. Oktober. Hier ist die noch der Bestätigung bedürfende Nachricht eingelaufen, das Mayen- dorffsche Korps hätte dcn rechten Flügel der Japaner ge schlagen und zwölf Geschütze genommen. Die Russen hätten wichtige Positionen eingenommen. Die Verluste der Ja paner sollen enorm sein. Petersburg, 17. Oktober. (Russische Telegraphen agentur.) Ter gemeldete erfolgreiche Angriff bei Nantschintz wurde laut kompetenter Onelle von den Truppen Mayen dorffs ausgeführt. Mukden, 17. Oktober. (Meldung der „Agenze Havas".) Die Russen eroberten heute morgen um 5 Uhr nach einstündigcm Kampfe die Stellungen am linken Ufer des Sclxrhe zurück. Die Japaner sind anscheinend erschöpft. Der Kampf ließ an Heftigkeit nach. Die Russen, durch die letzten Erfolge entflammt, drängen zum Angriff. Ihre Ausdauer ist bewundcrungswert. Neue- vom Tage. NakSkov (Laland), 17. Oktober. Ein Dampfer aus NakSkov brachte heute die Post von der russischen Flotte an Land. Dabei erfuhr man. daß die russische Flotte die Ankunft des Restes der Flotte erwartet und erst morgen früh die Reise durch den Großen Belt fortzusetzen gedenkt. New Dork. 17. Oktober. Im Judenviertel im öst lichen Teile Brooklyns geriet eine Mietskaserne in der Moorstraße in Brand, wobei vier Personen erstickten und fünfzehn Verletzunaen erlitten. Telegramme. Berlin, 17. Oktober. Der König!. Hof legt heute für König Georg Trauer auf 3 Wochen an, und zwar ein- schließlich den 4. November. Kiel. 17. Oktober. Aus Anlaß des Ableben» de» Königs von Sachsen ist von Se. Majestät dem Kaiser befohlen worden, daß die Offiziere der Marine 14 Lage Trauerflor zu tragen haben. Die Schifte in der Heimat