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Ar. 64 E *4. Jahrg. Dienstag, ne« 18 März «««tt p^e-tt>en - ti I » «n«»nN? ttnINcUei^t,»»» , Eitchftlche «o»»t«uuna crichelm an allen WocNenlaae» nachmitta»». Sächsische Uolks^itung Einzige Katholische TageszeMmg tv AEM, Ney«» Äev Ausgabe ä mit illustrierter Umeryaltuugsbellage «ub reltg WoarenveuL»» A»r.«,.w. ^ au, «i» d«r WochesdeUage. -, . edaktio«»» «-oinstrasii: 48 . 2 > 3«6 ...» Rr. 147S7 «e,»,«»»»>«> >»»at>»e X m» >u»Ii» «euaae meoelllldrU» it.8e> F«. In Dresden und amu Deutsch- !and sr»> Haue ».»«» ^ in vellerretch « 4« >c. v»«««»« t> vienrliahrlich it.llt» In Dre»»en und aanz Deutichland kei bau« >.— in Oelterreich k.dttt X. Einzel - »inmmei IO 4- t>e»>« in, ku>- d- > -- me«»»«« »»<> ' Hin imdeuiinv nt' l dr,cv, r -rnipe^l d.:',», ssen bt- INUHL. uen vrs I I Uhr dorm' rk «ß im ReNa« .»-»gen L1> z ..role dnrck Aem- ^. . können wir die i>ntMt,nlichl«'il fu> >'."s ' i»k,gfett deöTestes s^d- 11 Treibende Kräfte. Di Wie ein verschleiertes Bild liegt die Zukunft vor uns. Auch heute noch müssen wir sogen: Wir wissen nicht, was der nächste Tag bringt. Aber wenn die gegenwärtigen Ve-- üältnisse auch traurig sind, so ist doch kein Grund vorhanden., zu verzagen, wenn wir alle unsere Pflichten erfüllen, die die Zeit uns auferlegt. Eine neue Zeit ist angebrochen, eine Zeit mit neuen Aufgaben, mit neuen Rechten und mit neuen Pflichten. Wir wollen und dürfen dieser neuen Zeit unsere Mitarbeit nicht versagen. Wir müssen vielmehr alles tun, um unsere Weltanschauung zum Durchbruch zu bringen. Wir können und wollen das rollende Rad der Zeit nicht auf halten. Wir müssen aber bestrebt sein, den Wagen aus das richtige Gleis zu bringen. Treibende Kräfte wollen das neue Deutschland auf anti- christlichem Boden aufbauen, wollen die Religion gewaltsam aus dein Staatsleben ausscheiden. wallen dem Volke das köstlichste und erhabenste Gut nehmen, wollen das nehmen, was wir ererbt von unseren Vätern. Dagegen müssen wir mit allen Kräften und allen uns auf gesetzlichem Wege zur Verfügung stehenden Mitteln entschieden Front machen. Das können wir aber nur, wenn wir den treibenden Kräften auf der einen Seite die treibenden Kräfte auf unserer Seite gegenüber stellen. Mir müssen auch auf katholischer Seite unsere ganze Arbeit auf die neue Zeit einstellen und um- stellen. In diesem Sinne gilt es aber nach wie vor die katholische Presse zu unterstützen. Sie gehört zu den treiben den Kräften, die unter allen Umständen gefördert werden müssen. Wenn je, so erweist sich heute die Presse als eine Großmacht im lvahrsten Sinne des Wortes. Ter Satz Napoleons I., daß die Presse die fünfte Großmacht sei, ist längst überholt. Sie ist heute die erste Großmacht geworden. Sie beherrscht die Geister in einer Weise, wie »tan das vor wenigen Jahren noch kaum ahnen konnte. Ihren: Einfluß kann sich heute niemand entziehen und gerade die allerjüugstc Zeit hat nur zu deutlich gezeigt, wie riesengroß der Einfluß der treibenden Kraft der Presse ist. An uns liegt nun die Beantwortung der Frage, ob wir da, ob das christliche Volk, ob der katholische Volkstei! da zurückstehen Wolken. Und wir glauben, daß es da aus unserem Lager einstimmig widerhallen wird: Nein und abermals nein. Wir brauchen heute mehr denn je eine starke Presse. Eine solche Presse zu haben und sie auszubauen, das aber erfordert als erste Bedingung die restlose Unterstützung und Mitarbeit aller Katholiken. Wir stellen ae-ne nnt Genugtuung fest, daß auch in Sachsen der katholische Volks- teil die Zeiten der Zeit ans diesem Gebiete erkannt hat. Täglich laufen neue Anmeldungen zum Abonnement ans die »Sächsische Volkszeitung" ein und die Zahl der Abon nenten hat sich in den letzten Monaten fast verdoppelt. Aber sie kann sich verdreifachen und vervierfachen, kann das mit Leichtigkeit, wenn alle Katholiken auch auf diesem Gebiete restlos ihre Pflicht erfüllen eingedenk der Ueberzeugung, daß «s keine Zeit gegeben hat, wo die Propagierung des christ lichen Gedankens in der Presse so nötig war wie heute. Vieles ist auf diesem Gebiete noch zu tun. Die morgige Hauptversammlung des katholischen Prehvereins wird sicher neue Gedanken und Anregungen bringen. Es ist aber die Mitarbeit aller nötig, wenn das gesteckte Ziel erreicht und die riesengroß sich auftürmenden Schwierigkeiten überwun den werden wollen. Angesichts des bevorstehenden Quartals- Wechsels ersuchen wir nun unsere Leser, sofort das Abonnement auf die »Sächsische Vo l ks z e i t » n g" bei der Post zu erneuern, damit keine Verzögerung in der Be- stellur.fi eintritt. Wir bitten aber, nicht nur unserer Zei- tung die Treue bewahren -U wollen, sondern auch weiter für sie zu werben und neue Abonnenten zu gewinnen. Nur auf dies« Weise können wir den treibenden Kräften des Neu- Heidentums und des Sozialismus «in Paroli bieten, bnl. Zum sch»lktinipsv. Auf vielfach? Aufforderung, u>r? Krell.mmnin . - ->>- Frage der Trennung von Kirne „na Lchnl- k>n "4.in. hat die Zentralstelle der Vereinen,,, 0er 0 > l >> ltke » Deutschlands zur V e r > > > a i g >, n „ der ch n lichen Schule und Erzieh»»., ui vüiselanif f,a gende Leilsätze herausgegebeu: 1. Die Treunnug van sti-che und S>cr>> dai aumcha die Trennung der Küche von de> Schate «nr nnlwena , Folge. Damit wird die r.liaiün' and kn»0>si>».elle Er ziehung der Ju<>cud tu der Sw te „no dniw dir Sw-a unmöglich gemach'. 2. Die Verordnungen des jetzigen KnliusmuuN rm ns versuchen, die Trennung der K cme von Sni >r und Schm schon jetzt durchzusülneu. Sie sind destznld rewtsuno>>- Kindlich, weil eine oorlänftge R g kl u -g u>chi dau ernde Veränderungen des bestehende» R-chtszulr.u des vornetz.nen kann und darf. 3. Nach Möglichkeit sollen destralb alle Beteiligten die Verordnungen als nicht ergang-n beirachie» unn ihr Ver Hallen darnach einrichie». 4. Durch möglichst viele Volksversammlungen soll gegen die Maßnahmen des Ministe,.ums Wiüerlpcuch er hoben werden. Ergangene Enischlnßungen sind oem M> nisterium und dem Rate der Volksbe-iustiagien znzust llen 5. Zugleich wird die Budung von EUernausichiissen sowohl für die höheren als auch für die Volks'chulen empfohlen, die dauernd d.e Vrvmdung zwiswen Eltern haus und Schul- herzust lle» haben. Regelmäßig soll sü- jede Schule ein besonderer Aus'chuß gevilde! werde- Für die Volksschulen werden lue Piarrgemeinden die Auslchüsse zu btldcn haben. Die AuSlchnsse einer Gemeinde treten zu einem Gesamtausschuß zulammen. 6. Die Ausschüsse sollen d in Willen der Eltern auf Beibehaltung der rellg ölen Erziehung in der bisherigen Weise den Verordnungen der Regierung und eiw itgen An ordnungen der Schulverwaltung gegenüber Ausdruck und Nachdruck verleihen. Sie fallen das Recht der Eltern, die Erziehung der Kinder zu bestimmen, wahren und geltend machen. Außerdem soll eine direkte Willenskundgebung, etwa eine schnfili.be E'klärung der einzelnen Familien über die religiöse Erziehung ihrer Kinder aer Schulbehörde üb r- mittell werden. Zu beziehen gegen Erstattung der Koste» von der Zentralstelle 7. Da eine Verschärfung des Schulkampfes für die Zukunft zu erwarten ist. muß für l»e Katholiken aiS äußerstes Rettungsmntel das Recht auf Unterrichtesteiheit und auf freie Errichtung von Schulen tu Anspruch genom men werden. Diese Leitsätze gelten für Sachsen ebenso gut wie für Preußen. Katholische Väter und Mütter, die ihr die Seelen eure» Kinder in der Hand treue, katholischer Lehrer und Lehrerinnen gut behütet wußiel, gebt dte katholische Schule nicht wut- und kamp'Ios pre,S Vereinigt euch in Elternversammlungen und protestiert offener und lauter al» bisher. Bedenkt, w>e der „Sächfstche Lehrerverein" zielbewußt und rückstchrelvs an der Einführung seines Bekenntnisses in tue Schule, des wonisttschen, natür lichen Religionsunterrichte» arbeitet. Lretet in der Zeit der auSgerufenen GeisteSsreiheit, Väter und Mütter. Lehrer und Lehrerinnen, mannhaft für eure Weltanschauung auf, damit der Gegner euch und eure Ueberzeugung achten kann. JustinuS. Völkerbund, Mandatarium und deutsche Kolonien. Wenn auch auf der Friedenskonferenz in dem Wilson- schon Völkerbundsentwurf das Mandatarium bezüglich der deutschen Kolonien vorläufig angenommen worden ist, so ist damit das letzte Wort über die deutschen Kolonien doch noch nicht gesprochen. Nirgendwo ist die Entscheidung der Pariser Konferenz so sehr Kompromiß, wie hier. Das fühlt die gesamte Enlentepresie, und die Chauvinisten und An nexionisten sowohl in der britischen wie in der französischen Presse bekämpfen den Entwurf daher vor allein wegen der Kolonialfrag«. Man merkt es deutlich, dieOeffenttichkeit fühlt sich sehr enttäuscht, man hatte etlvas ganz anderes erwartest Leider sind wir nicht genauer über Wilsons eigene An sichten und Ziele bezüglich Afrikas unterrickstet und müsst, uns ans Vermutungen stützen. Wen» seinerzeit aus sc>r gut unterrichteter neutraler Quelle berichtet wurde, daß es Wilions Absicht sei, Deutschlands berechtigte Ansprüche in Afrika zn unterstützen und den afrikanischen Kontinent in Interest,«njphä!'..'j! e-iiszuleiwu. so glauben wir noch ure» daß diese Na>:ust»'i aanzen zntrisst und sehen ;n der Ma'ldnt..r.nr zelegenb -i> nur einen Versuch, zunächst ei.,- An nexion zu verhindern. Was aber, so fragen wir, will 'stsilson eigentlich? Wiro er geneigt seil,, seinen „Entwurf" nach weiter zu revidieren? st.n'.besondere sehen wir nickst klar darüber, was mit den deutschen Kolonien in der Süd'ee ge schehen soll. Nach einigen Meldungen werden sie zwischen. Japnn und Australien Neuseeland anfgeteill, nach anderen Mitteilungen wird das Mikadoreich wwohl rechts wie links des Acauators leer ansgehen, es würde also der ursprüng lich zwischen Großbritannien und Soloschiro abgeschlossen« Vertrag, daß letzteres für den japanischen Besitz nördlich des Aeqnators eintreten werde, hinfällig geworden sein. Man kann vom Slandpnnkle Wilsons ans dies natürlich gut ver stehe», aber wird Japan sich ans seinem Besitz io obne wei teres vertreiben lassen? »ier klaffen weitere Klüfte in der Lösung des Problems. Und wie kann der Modus der Ver teilung befriedigend sein, daß einzelne Gebiete vor anderen in der Weise bevorzugt werden, daß sic Teile des denlschen Kolonialbesitzes „annektieren" dürfen, andere dagegen sich mit einem Mandatarium begnügen ''ollen! Die angebliche „Entlegenheit" von Südwestafrita und der deutsckren Süd« sce ist doch in Wirklichkeit nicht vorhanden, es gibt heute keine „entlegenen" Gebiete mehr, denn wir besitzen technische Mittel genug, auch noch so entfernte Gebiete ihrer „Ent legenheit" zu entreißen. Es bleibt dabei: Australien. Neu seeland, die afrikanische Union sind bevorzugt worden! , Und dazu gibt cs in der Union zahlreiche Kreise, die von der Angliedernng nichts wissen wollen. Das Mandatarprinzip macht das Problem also nur verwickelter, und das kann auch Wilson nicht entgehen. Das ganze ist und bleibt ein Provi sorium. Auf reden Fall: T-as letzte Wort in der Kokonialsrage wäre auch dann noch nickt gesprochen, wenn die Alliierten den 8 19 des Wilsonschen Völkerbiindsentwurfes uns auf der Friedenskonferenz anszwingen sollten. Die Diskussion über die Kolonialfrage wird nicht eher zur Ruhe kommen, bis eine auch für Tcntschlaud annehmbare und unsere be rechtigten überseeischen Interessen wahlnehmende Lösung gesunden ist. Wir lassen uns von unserem Koloniest- Programm nicht abdrängen. Was Portugal und Belgien recht ist, muß einem llO-Millionenvolk billig sein, oder der Völkerbund wird eine Farce, eine Heilige Allianz, die den Geist des Derblühens und Vergehens ans der Stirne trägt. Mögen die innerpolitischen Probleme uns im Augenblick auch rack so sehr beschäftigen, in der Kolonialsrage steht die Nation Vinter der Regierung', das Mandatarium entmutig? uns nicht in unserem Kampfe, wir fordern Kolonialbesitz? Deutsches Reich Das Brüsscler Abkomme». Berlin, 17. März. In der Eröffnungssitzung 2w> 13. Marz teilte Admiral Wcmyß die Bedingungen mit, unter , .eichen die assoziierter. Mächte bereir sind, die Ver so r gu n g Deutschlands nr i t Lebensmitteln zu. er', iben. 1. Tic vereinigten Regierungen weiden leibst, so schnell als die Transportmittel arran giert werden können, liefern oder Erlaubnis geben zum> Export aus den benachbarten neutralen Ländern, für den Rest der vereinbarten 270 090 Tonnen, sobald die Schiffe, welckie bereits von den Deutschen als seesertig namhaft ge macht sind, ausgelaufen sind und sobald die Zahlung für diese Nahrungsmittel vereinbart worden ist. 2. Tcntsckstand soll das Recht haben, zu kaufen und z>t importieren bis zu 300000 Tonnen Zerealien und 70000 Tonnen Fett einschließlich Sckstr'eine- fleischerzeiignisse, vegetabilische Qele und kondensierste Mich monatlich bis znm 1. September. 3. Es muß für diese Nahrungsmittel zahlen, und zwar in irgendeiner der folgenden Arten: ul durch den Export von Waren und den Verkauf von Ladungen- deutscher Schiffe, welche jetzt in neutralen Länder« liegen: b) durch Kredite in neutralen Ländern; < ) durch Le« Verkauf fremder Sicherheiten oder Eigentum; M durch Ver einbarung von Vorschüssen gegen fremde Sicherheiten odee Eigentum als Sicherheit; e) durch Mieten von Schiff-m? k) Gold kann auch verwandt werden als Unterlage für Dar lehen, die abgelöst werden, wenn andere Zahlungsmittel biß Möglichkeit zu einer derartigen Ablösung geben. 4. ES kann bestimmte Waren exportieren. Der Erlaß dieser Exporte muß jedoch zur Bezahlung von Nahrung Mitteln verwandt werden. ,