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Sächsische Volkszeitung : 16.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192601160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-16
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Monat
1926-01
-
Jahr
1926
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Nein sagen könne« Wenn -ich eine reizende Frau täglich telephonisch anruft: „Lied; - Freund, ich weih, aus Sie kann ich mich verlassen. Seien -i« also so freunölich un- . . -ann nimmst du bereiinn ig einen zeitraubenden un- n«rventöten-on Austrag an. Doch wc n du -en Hörer ausgelegt hast, dann stöhnst du: „Wie mir diese Frau auf di« Nerven geht." — Meinst du. Ford oder Morgan c'cr Rockefeller Hütten solche Riesenoerinöaen anhäiv fen. solche Machtstellungen erringen können, wenn sie auch mit solchen Nick gkeiten ihre Zeit vertrödelt hätten? D» hast schon zwanzig Po;en als Schristfiihrer. als Kassenwart, als Dcr- gniigungsdirr rlor. als Vorsitzender, als Präsident, Und -en einun-zn-zn'.i-z'ien? Du nimmst ihn auch noch an? Mit Lächeln un- Dank, wenn auch mit innerem Seufzer. Mus; -as sein? Hast Su dazu ivirklich Nerven uns Zeit Du meinst cs gäve Situationen, in denen man nicht nein sagen könne? Das ist ein verhängnisvoller Irrtum. Es gidt keine Lage, keine Forderung keine Schicksalsfügung, die dir ein Nein unmöglich machte Von dieser Stunde ab wirst -u -eine Unabhäng-gkoit zuriickgewinnen durch den Willen zum Nein. Wenn ein Dubikops mit blonden, braunen oder schwanen Locken durch kapriziöse Launen, durch geist- und witzloses Plau dern. durch seelenloses Tändeln: wenn ein Dandy mit blasierter Fadheit, mit inr-ejournaligem Gefasel, die die schönste Zeit ver graulen. dir deine Stimmung vermiesen will — sage nein: denn seine Zeit ist üasür zu kostbar. Wenn man dich für ein Kränzchen oder eine Ehrcnheimorganisatron. für ein Krän'chen oder einen Ehrenausschuß kauern will — sage nein: denn du brauchst deine Unabhängigkeit. Wenn in einer De sei! schall „der Engel durchs Zi-mmer geht", weil der Unterhalinngsstosf versiegt ist. wenn -as Klatschen und Tratschen, das Durchhcch ln und Verleumden beginnen soll — sage nein; -en -ein Wille zur Anständigkeit soll keinen Schaden nehmen. Bei jeder Ans- schnreifung. bei jeder Kraftvergeudung, bei jeder Sinniosiakeit — sage nein: denn du mutzt -ir Leib. Geist und Seele gesund erhalten, wenn dn aufwärts und vorwärts willst. Tu kannst die Höflichkeit nicht verletzen? Mein Freund. mact>e -ir selbst nicht faulen Zauber vor. Zumeist ist's doch nur Eitelkeit und Schwäche, was dich am Neinsagen verhindert. Un- wenn -u schon einmal unhöflich scheinen mutzt, man wird dir schließlich danken für -einem Mut zum Kamvfe gegen -en Herdeninsttnkt, weil du dadurch einer Unmenge non Menschen Zeitverschwendung un- Geldverlust, Acrger. Beschä mung und Vergiftung ihrer Gedanken- und Gefühlswelt er sparst . . . lWir entnehmen diese beherzigenswerte Betrachtung dem Büchlein ..Lebensmeisterung", das im Verlag Am Kamin, Varel in Oldenburg, erschienen ist.) Dresden Sühne für -le Bluttat auf der Vogelwiese Dresden, 14. Januar. Eine schwere Bluttat hatte sich Im Vorjahre anläßlich der dresdner Vogelwiese ereignet, wie seinerzeit auch berichtet worden ist. Im Baugewerbe Deutschlands gibt es unter den Maurern und Zimmerleuten neben den gewerkschaftlichen Orga nisationen sogenannte Sondergruppen, die im Volksmunde als „Rolaiidsbriider" oder „Hamburger" bezeichnet werden. Mit der eingangs erwähnten Bluttat und insbesondere aber mit den Son- dcrgrupen. mutzte sich das Gemeinsame Schöffengericht zu Dres- de» am Mittwoch in einer bis in die Abendstunden währenden Sitzung befassen. Am Abend des 7. Juli v. I. war das Gerücht entstanden, eine unbeliebte Gruppe der Hamburger seien mit dicken Knoten- stöckcn. Keulen und Acxten usw. auf die Vogelwiese gezogen. Daraufhin eilten auch die anderen nach dem Fcstplatze und trafen dort auch kurz nach 11 Uhr abends mit der erstgenannten Aruppe. die etwa dreißig Mann stark im Gänsemarsch herum- ',og, zusammen. Im Augenblick entstand eine große Schlägerei. Oer an der Spitze marschierende Altgeselle, der 27 Jahre alte, aus der Umgebung von Lack stammende Zimmerer Fritz Kar» pinski brach alsbald tödlich verletzt zusammen. Die Betel- liglen stoben dann auseinander. Wer -en Karpinski ins Herz gestochen, konnte bisher nicht ermittelt werden. Ermittelt wurden und verhaftet wurden die Zimmerer Neinhold Willy Weiland, gebaren 1901 zu Leipzig, und Johann Paul Schmidt, geboren 1897 zu Bautzen, sowie die Maurer Her mann Karl Heiß, gebaren 1995 zu Magdeburg und August Wilhelm Jordan, geboren 1893 zu Hannover-Rosenthal, die sich wegen schwerer gemeinscizattlicher Körperverletzungen mit tödlichem Ausgange und Naufhändels zu verantworten hatten. Zu dieser Verhandlung ivaren über zwanzig Zeugen geladen. Dabei kam zur Sprache, daß am Tage zuvor bereits seitens einiger Burschen geäußert worden ist, es würden am Dienstag sdcn fraglichen 7. IuliN sechs bis acht Mann Ins Krankenhaus marschieren. Durch Zeugen wurde weiter unter Eid festgestellt, daß unmittelbar vor-dieser Bluttat vier Burschen auf einem Bau in der Mittagspause große Kiichenmesser geschlissen hatten, wovon zwei unter und neben der Leiche des erstochenen Alt gesellen gesunden worden sind. Das Gericht verurteilte Heiß zu zwei Jahren. Weiland zu anderthalb Jahren, Schmidt zu sechs Monaten und Jordan zu nur zwei Monaten Gefängnis mit der Begründung, daß rs sich hier um eine üble Tat gehandelt hat. die leider nicht voll aufgeklärt werden konnte : Katholisches Kasino zu Dresden. Die diesjährige Haupt- oenoin.ulinzg findet Sonntag, -en 17. Januar, abends '^8 Uhr nach vor Ergehe »dem Lichtbildern ortrag statt. Die Mitglieder wollen zahlreich und pünktlich erscheinen. Das 55. Stiskungs- fest »in Sonntag, den 31. Januar, im Hotel Palüiengarten bringt Konzert, künstlerische Darbietungen und Festball. Mitglieder und Angehörige nebst Gästen werden ersucht, -lesen Tag dem Kasino zu sichern. : Dir Vorsitzende der ReichSpostversokgungSanstalt. Der Präsident der Oberpostdirektion Speyer Hotz wurde Mi» Vorsitzenden der neu errichteten Versorgungsanstalt der Deul'chcn Reichpost, di« ihren Sitz in Dresden hat, ernannt. : Geflügelausstellung. Die 16. Allgemeine Gs- clügelausstellung findet ob heute Freitag bis mit Sonn tag im Städtischen Ansstellungspalast statt. : Neu« Mitglieder deS Landesgesundheitsamtes. Der zum Laudesge'undheitsamte versetzte Lberregierungsmedi« zinalrat Dr.'Endler und der Direktor der Staatlichen Frauenklinik zu Dresden. Oberregierungömedizlnalrat Prof. Dr. Warnekros, sind zu ordentlichen Mitgliedern der 1. Abteilung dcs Lande-gesundheitsamtes ernannt worden. koiel ÜrstMhol ° ülprig Notel Her Lelpilg desuchknäea «atdoltkea Alle Ammer ml» stall- nml wsrmwssser ro »»Her kMte MLKltt «opferen,M« Der musikseindliche Sla-ksäekel Der Dresdner Rak hiill die Mufikinftrumenlenfteuer für vorlüufig unentbehrlich Die Sta-lveror-nelen gegen diese Steuer Dresden. 15. Januar. Die Finanzlage Dresdens kam in einer der öffent lichen Etadtverordnetensitzung vorangehenden gemein schaftlichen Sitzung der beiden städti schen Kollegien zu einer ausführlichen Erörterung. Die Musiklnstrumentensteuer war der große Stein des Anstoßes. Durch einen offenen Brief an den Herrn Oberbürgermeister hatten weite Mu sikkreise ihren Wünschen bereits Ausdruck verliehen. Man war sich auch im Stadtverordnetenkollegium non links bis rechts einig darüber, daß diese Steuer fallen müsse. Nur über den Zeitpunkt gab es geteilte Meinun gen. Ein gewisser Einigungsausschuß legte einen K o m- pro Mißvorschlag vor: dieser sollte einmal der Fi nanzlage der Stadt Rechnung tragen, zugleich aber für die Steuerzahler eine Anzahl von Erleichterungen brin gen. Die Steuer sollte danach nur noch bis zum Ablauf des Rechnungsjahres 192627, also bis zum Ablauf des jetzigen Finanzausgleiches zwischen Reich, Ländern und Gemeinden erhoben werden, weil erst dann den Gemein den die Möglichkeit zurückgegeben werde, durch Zu schläge zur Einkommen- und Körperschaftssteuer Ersatz zu schassen. Weiter sollten von der Steuer überhaupt befreit sein: das Reich, der Freistaat Sachsen, die Stadt- oemeinde Dresden. Schulen, Kirchen, milde Stiftungen. Fabrikanten und Händler mit den zum Verkauf oder zur Vermietung bestimmten Musikinstrumenten, endlich alle die, bei denen Befreiung von der Mietzinssteuer vorliegt, und dieienigen. die das Musikinstrument zur Ausübung ibres Berufes oder zur Fortbildung tm Be rufe brauchen. Die Vertreter des Kompromisses führten zur Be gründung die allgemeine Finanzlage der Stadt ins Feld, die keineswegs den Ausfall dieser Steuer zu lasse. Stadtrat Dr. Red der war der Berichterstatter. Die Steuerreform von 1925 habe den Gemeinden das selbständige Zuschlagsrecht nicht gebracht. Im Gegenteil seien die Anteile der Gemeinden herabgesetzt worden. Nach den Grundsätzen strengster Sparsamkeit werde schon gewirtschaftet. Erhöhte Fürsorgelasten stünden be vor. Nach dem Stande vom I. Dezember 1925 überstleaen die Ausaaben der Stadt die Einnahmen um 6 066 999,70 Mark. Bon 31,7 Mill. Steuern im Voranschlag seien bis l. Dezember nur etwa 20 Millionen Mark eingegangen. Auch dis eingesetzten Reinerträge städtischer Betriebe seien bisher fast ganz ausgefallen. Die Einnahmen hät ten allgemein sinkende, die Ausgaben steigende Tendenz. Trotz alledem, die Steuer fand bei der Mehrheit des Kollegiums weder Gegenliebe noch Gnade. Kommuni sten und Deutschnationale waren sich hierin einig. Die Steuer wurde als roh und kulturwidrig gekennzeichnet. Sie treffe z. B. das alte, fast wertlose Klavier ebenso wie das neueste Luxusinstrument. Nur Stv. Dr. Schulze sD. Bp.s, obwohl auch Gegner dieser rohen Steuer, erklärte, auf die Brücke des Kompromisses tre ten zu wollen. Es wurde lange und zum Teil auch hef tig geredet, länger iedenfalls, als es die 500 060 Mark, die inan von der Steuer erwartet, im Verhältnis zum 150-Millionen-Etat der Stadt wert sind Oberbürger meister Blüher und Bürgermeister Dr. Külz stellten sich schützend vor die leeren Kassen der Stadt. Stv. Sch urig (Komm.) gab dem neuen, aber die Situation beherrschen den Vorsteher eine Lektion im Moskauer Berkehrston. Das eine muß man aber doch anerkennen, verschie dene Projekte und Maßnahinen der Stadtverwaltung, die man in den letzten Jahren entstehen sah (vgl. die Radrennbahn auf der arg verdorbenen Stübelalleel), haben nicht verdient, von den Miisikinstrumentenfreuiiden bezahlt zu werden. Die unterste Grenze für die Spar- samkeit ist zwar schwer bestimmbar, aber kaum schon erreicht. Die Abstimmung erfolgte für Rat und Stadt verordnete getrennt. Von 71 Stadtverordneten stimmten 56 gegen das Kompromiß, nur 15 dafür. Der Rat stimmte gegen 4 Stlmmen für den Einigungsoor schlag. Beiden Teilen steht nunmehr Berufung an die Gcineindekammer zu « Nun erst begann -ie 2 Stci-Iverordneiensitzung mit einer bescheidenen Tagesordnung von 63 Punkten. Glückljchenveise wurden 52 davon ohne Aussprache angenom men. darunter eine Vorlage über den Ban einer Slraßcubnhn- wartelMe und einer Bedürfnisanstalt für Frauen am Stüdes, platz. In letzter Zeit liefen Gerüchte über eine Einschränkung des Betriebes des Dresdner Telegrophenamies um. Das Reichs» poslministcrium hat diese Befiirchinngen einer Verschlechte, rung des Dresdner Telegraphen Verkehrs für unbegründet erklärt. Der Rat will mit Vertretern von Handel und Industrie nochmals im Neichspostministerium vor sprechen. Die Slratzenbahnverivaltnng erklärt sich bereit, di« Wciä-enstellurig am Postplatz elektrisch einzurichten, den Ban einer Wartehalle am Wasserwerk Tolkewitz nunmehr schleunigst -urchzusühren. Eine Neuregelung der Kurzsahi-erstrecke,, wird abgclehnt. Die Beratung der Geschäftsordnung der Stadtver ordneten wird abermals von der Tagesordnung abgesetzt Don allgemeinerem Interesse mar die Frage der Einfüh- rung des Einklassensystems in -en städtischen Krankenanstalten. Diese wurde vom Finanzausschuß endgültig ab gelehnt. Die eigenen Vorschläge des Finanz ausschusses aber wurden in einem Gutachten vorgelegt, das die Befestigung -er bisherigen ersten P sie ob lasse in den Kranken anstalten vorsieht, allerdings mit gewissen Zugeständnissen für Prtvatkranke der leitenden Aerzle. Diese letzteren Zuge ständnisse wollte ein kommunistisches Minderheitsgutachten rest los beseitigt wissen, drang aber dann-nicht durch Das A»s- schutzgutachten wurde angenommen Eine Natsvorlage wollte den Anteil -er Stab! an dem Stammkapital -er Landessiedelungsgesellschaft „Sächsisches Heim" von 3999 auf 199 999 Mark erhöhen. Der Berivaltungscmsschutz schlug Ablehnung vor. Man solle die 97 909 Mark lieber unmittelbar -em allnemcinen städtischen Wohnungsbau zuführen. Nachdem jedoch SIv. Bern dt sD-m.) die Mitwirkung der Lan-essie-elungsoeseilschalt an -er Ent lastung -es Dresdner Wohnungsmarkies betont hatte, wurde -ie Natsvorlage wiederhergestellt, das Ausschußgüwchicn abge lehnt. Am Schluß kam ein kommunistischer DringlichkeitsaiUrag zur Verhandlung, -er dahin ging, einen Ratsvertrcter nach Ber lin zum Reichsarbeitsminister zu entsenden, um -ie Zurück nahme der Richtlinien für Notstandsarbeiter zu fordern. Der Antrag geht an -en Nechtsaussck/uß Schluß -er öffentlichen Sitzung gegen Uhr. anschlie ßend geheime Sitzung. : Sonntagsruhe im Buchmachergewerbe. Die Kreishaupt monnschaft Dresden hat auf Widerruf ausnahmsweise gestattet, daß -ie kon'essionierten Buchmacher in Dresden ihr Gewerke im Jahre 1926 an den Sonn, und Festtagen in -er Zeit von 10 Uhr vormittags bis Uhr nachmittags — nicht mehr bis 6 Uhr — ausüben. Die -abei beschäftigten Angestellten dürfen hierbei nicht länger als 5 Stunden beschäftigt werden. Ihnen sind mindestens die in § 195e in Verbindung mit 8 195c Absatz 3 -er Geweribeovdnung vorgesehenen Ruhepausen zu gewähren. Für die Ausübung -es Buchuiachergcwerbes an den genannten Tagen dürfen nur solch- Räume ofsengelMten werde», die nicht gleichzeitig zu anderen Geschäftszwecken verwendet werden kön nen, deren Erledigung an Sonn- und Festlagen unzulässig ist. : Brrkehrsnnfall. Am Waldschlößchen fuhr am 13. Jan. abends Uhr eine stadtwärts fahrende Kraftdroschke gegen einen Strns-.enbaum. Die drei Insassen wurden zum Teil schwer verletzt, der Wagen schwer beschädigt. Der Krast- wageittührcr wurde in Haft genommen. Der Unfall soll dadurch herbeigeführt worden sein, daß «in entgegenkom mender Personenkraftwagen die Straßenbahn der Vor schrift zuwider links überholte und, hinter dem Straßen bahnwagen plötzlich hervorkommend, den Führer des ver unglückten Wagens zunächst geblendet und dann zum icharfen Ausbiegen nach rechts gezwungen hat. Wer die Nummer des landwärts fahrenden Kraftwagens oder dessen Führer anzugeben vermag, wird nach der Kriminalpolizei gebeten. : Verlegung der Elektrizitätswache Dresden-Laschwitz. Der Rat zu Dresden, Betriebsamt, ersucht «ns, darauf hin zuweisen. daß die Wache DreSden-Loschwitz nach dem Elek trizitätswerk in DreSden-Tolkewitz, Schlömilchstraße 4. ver legt worden ist. : Vorübergehende Aenderungen im Stratzenbahn- Nachwagenverkehr. Wegen Auswechslung von Fahrdrähten treten in der Nacht vom Freitag, den 15. zu Sonnabend, den 16. Januar, von 1 Uhr nachts bis V-6 Uhr früh folgende Aenderungen im Nachtwagcnverkehr ein: Linie 1: Die Wagen Verkehren zwischen Blasewitzer und Ludwig- Hartmann-Straße in beiden Richtungen über Barbarossa platz—Augsburger Straße. Linie 18: Die Wagen Ver kehren nur ab. und bis Bartcldesvlatz. Linie 7, 20; Die Wagen verkehren nur ab und bis Löbtauer/Tha- randter Straße. : «Inreichnng der ärztlichen Privatimpftisten. Die Nerztc des hiesigen Medizinalbezirks werden auigesorderr, die von ihnen nach 8 8 des ReichsimpfgesetzeS vom 8. April 1874, verbunden mit 8 24 der dazugehörigen Aus führungsverordnung vom 14. Dezember 1899, geführten Listen über die im Lanke des Jahres 1925 vorqenommenen Impfungen längsten» bis zum 25. Januar bei der Ge schäftsstelle des Jmpfamtes, Schulgasse 1 (Neues Rat haus), Ergeschoß, Zimmer 42, «inzurcichen. : Ausschreibung. Di« Herstellung der Kuppel für den Neubau -es Planetariums: a) Ausführung in Holz und b) Ausführung iu Eisenbeton soll wahlweise ergeben iverden. Preislisten im Hochbauamt. Neues Rathaus. Ringstraße 19, 3.. Zimmer 351, m -er Zeit von ^9 vis 2 Uhr. Schlußtermin der Einreichung Mittwoch, -en 29. Januar 1926. vormittags 11 Uhr Leipzig f Beschlüsse der Stadtverordneten. Für Erwerbslose, Kurzarbeiter, Rentner und Fürsorgeeinsucingcr bewillig- " ten die Stadtverordneten weit über eine halbe Million Mark für Unterstützungszwecke. Der Zu schuß für das Diakonissen Haus in L.-Lindcnau wurde von 30 900 auf 45 000 Mark erhöht. Für Ver- vesserung an Schulgebäuden bewilligte man 448 300 Mark. ) Beim Abspringen tödlich vcr»nglückt. In der Plag- witzer Straße geriet ein älterer Mann, als er von dem Vorderperron eines Wagens der Linie 2 während der Fahrt absprang, unter den Motorwagen. Die Vorderräder gingen dem Bedauernswerten über Kopf und Beine. Der Körper der Ueberfahrenen war so fest unter dem Wagen eingekeilt, daß die Feuerwehr zur Hilfeleistung herbeige rufen werden mußte. Erst nach der Hebung des Wagens konnte der Verunglückte hervvrgezogen werden. Der Tod muß sofort «ingctretcn sein, da «in Rad den Schädel ge spalten hatte. Hilfsbereite Hände schafften den Toten, den ölsährigen Bürstenmacher Georg Kohl, Sebasiian- Back-Stratze, in eine naheliegende Villa. Es liegt eigenes Verschulden des Vernuglückten vor. ) Ein Kind verbrannt. In der Rathausstraße in Leipzig-Reudnitz ist am Dienstag wiederum ein Kind ver brannt. Die Mutter des Kindes war mit einer Unter mieterin auf dem Boden des Hauses mit Aushängen von Wäsche beschäftigt, als sie plötzlich in der Wohnung lautes Geschrei hörten. Beim Eintritt in die Wohnung fanden sie das 5jährige Kind mit lichterloh brennenden Kleidern, auch eine Gardine war in Brand geraten. Die Unter suchung hat ergeben, daß wahrscheinlich die Kleider des Kindes durch aus dem Ofen springende Funken in Brand gesetzt worden sind; darauf ist das Kind in der Wohn stube hin- und hergelaufen, wobei die Gardinen Feuer ge fangen haben. Die erschreckte Mutter bat zwar ihrem Kinde sofort di« Kleider vom Leibe gerissen, doch hatte das bedauernswerte Kind bereits so ausgedehnte Brand wunden erlitten, daß es im Kinderkrankenhaus Ausnahme finden mußte, wo es alsbald gestorben ist. s Fm Beruf« verunglückt. In der Färberei und chemi schen Waschanstalt von H. Luckner in L.-Wahren geriet am Donnerstagnachmittag die Wolle in einer Waschmaschine durch Selbstentzündung in Brand. Ein an der Maschine beschäftigter Arbeiter erlitt hierbei Brandwunden am Kopf und an den Händen. Vom Personal konnte der kleine Brand sofort unterdrückt werden, so daß die herbeigerufen« Feuerwehr nicht in Tätigkeit zu treten brauchte. ) Der Stand der Arbeitslosigkeit. Die Kreishauptmann schaft Leipzig hatte beim Eintritt in das Jahr 1925 eine Er- werbslosenzahl von 13 090; diese fiel bis zum 1. Juli aus 4600. stieg aber bereits bis 31. Oktober auf 10 000, war im November auf 17 500 un- zu Ausgang des Jahres auf 39 300 gestiegen. Diese Zahl ist aber noch nicht die Hälfte von der Rekordzahl vom 1. Dezember 1923, die 87 500 betrug; und auch im Jahre 1924 waren als Höchstzahl 59500 Vollerwerbslose zu verzeichnen. In -er Kretshauvtmannschast wurden im Jahr« 1925 5 3 Streiks durclwofiihrt
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