Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 16.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192601160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-16
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.01.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Souliaocüd. de» 16. Januar 1926. Wieder Ruhe in Rom Wieviel Pilaerzüge und Pilger brachlen aniähiich des Anno Sanko die einzelnen Staaten nach -er ewigen Stadl? Neue Kämpfe in China Paris, IS. Januar. Aus Peking wir- der British United Preß gemeldet, das! General Litschi» gl in den Vor marsch aus Ti-nlsm angetreten hat. Es soll schon ein erbitterter Kemps stattgesundcn haben. Ausnahmezustand in Rumänien Berlin, 15. Januar. Wir der Lokalniizriger berichtet, ist über sechs rumä nische Bezirke der Ausnahmczristand verhängt worben, da sich k» ihnen eine starke Agitation für di« ZnrAäbcrnfulig des sriiitercn Kronprinzru Karat bemerkbar machte. Rüeklrilt -es Wiener Kabinetts Wie«, 15. Januar. Das österreichische Kabinett ist gestern nach einem Ministerrat zurückgerreten. Der Bundeskanzler erklärte, das; die Regierung ihre Aufgabe, das Genfer Programm -nrchzusnhrcn, beendet habe. ^iickirtll des belgischen Kriegsminislers Paris, 15. Januar. Nach einer Brüsseler Meldung des „Temps" ist der l'«!» gische Kriegsmimster zurückgetreien. Preinierminister Vander- veide wird bis zur Ernennung eines neuen Kriegsministers sein Lmr ivahrnehmvn. Es scheint, daß man mit einer großen Ka binettsumbildung rechnen muß, da auch der Innen minister aus Schwierigkeiten gestoßen ist. Die Finanzen -er Reichsbahn Berlin, 15. Januar. Das Gesciiästsjahr der Reichsbahngesellschaft und dos Reparationsiahr. das am 31. August 1925 abgclaufen ist. Lbrr- schneiden sich. Infolgedessen entsallen aus das erste Jahr der Reichsbahngesellschast, das am 31. Dezember 1925 abgelaufen ist, noch die Lasten der ersten vier Monate des zweiten Repara- iionsjahrcs. Demnach halte die Reichsbahn an Lasten ans sie parationen rund 512 Millionen Reichsmark im Ge- chästsjahr 1925 zu tragen. Die gesamte Rcparationsbelastung iür 1926 beträgt rund 690 Millionen Reichsmark. Aus Grund der Steigerung der persönlichen Aus gaben, Gehaltserhöhungen. Sozialzuschläge und Lohnauf besserungen sowie aus Grund der durch Aenüerungen der .'oziolcn Gesetzgebung sich ergebenden Mehrausgaben ergibt sich für dieses Konto eine Iahresmehrbelastung von rund insgesamt 860 Millionen. Die Steigerung der P e n s i o n s la st c n der Reichsbahn ergibt sich auf solgender Gegenüberstellung: Im Jahre 1913 betrug sie 111 Millionen, im Kalenderjahr 1925 898 Millionen. Aua; auf dem Gebiete der Bauten und Be- schassungcn ist eine große Reihe von Kostensteigerungen im Laufe des Geschäftsjahres 1925 eingetretcn, die gleichfalls für die Wiilseimsi der Reichsbahn eine dauernde Verteuerung mit sich bringen. Zu den Forderungen, die eine Verminderung der bisherigen bevorzugten Stellung der Reichsbahngesellschast in der Entrichtung von Steuern, Stempelgebühren, usw. herbei- sühren sollen, bemerkt die Gesellschaft, daß hieÄnirch eine steigende Belastung von vielen Millionen sich ergeben werde. Die Deckung der Mebrbelastung konnte im Geschäftsjahr 1925 dadurch abgedeckt werden, daß die Gesellschaft aus ihrer Ans gabenseite eine sehr vorsichtige Wirtschaft führte. An Unler- lzaltunas- und Erneuerungsarbeiten wurde nur das Notwen digste ausgesiihrt. Die Erneuerung hes Oberbaues betrug z. B. im Frieden 5 Pwwnt. jetzt 3 5 Prozent. Nach Auszählung der Maßnahmen, die eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens bedeuten, wird aus die allgemeine günstige Entwicklung des Verkehrs im letzten Jahre hingewiesen. Seit Anfang November aber führt die Reichsbahn in steigendem Maße ein Nachlassen der Beanspruchung im Per sonen- und Güterverkehr. Im November und Dezember fehlte gegenüber den erwarteten Bruttoeinnahmen täglich ungefähr eine Million Reichsmark. Ter vorliegende Bericht der Reichs- lmhn führt zum Schluß aus: Die Hoffnungen sür eine weitere günstige Entwicklung sind gering. Es wird also die Frage d?r Deckung sür alle Lasten. weI6>e die Wirischast der Reichsbahn schon jetzt erschweren, nicht unerhebliche Schwierigkeiten machen. Die Braae -er KurzarbeikerrmkerWtzung Neuregelung der Beteranenbeihilfe. Berlin, 15. Januar. Im scnialislischcu Ausschuß des Reichstages wurde bei Stimmenthaltung der Deutschen Polkspartei ein von den Ab geordneten Sckwarzer iBBP.i. Teusch (Ztr.s und Ziegler (Dem) eingcbrachter Antrag angenommen, der von der Regierung die schleunige Vorlage eines Gesetzentwurfes zur Regelung der K u r z a r b e i t r r u n t e r st i> 1; n n g verlangt. Die Wciter- bcratung wurde dann aus Freitagnormitiag vertagt. Nacitdem die V c t e ra n e n b e i h i l s e ans 20 RM. monat lich erhöht worden ist, hat sich, wie der preußische Minister des Innern in einem Runderlaß aussübrt, der Reichsfinanzminister damit einverstanden erklärt, daß mit rückwirkender Krast vom ersten Oktober v. I. ob -er llntersckiedsbctrag zwischen den Militärversorgungsbezitzp'» und der Bcterauenbeihilfe allgemein dann gezahlt werden kann, wenn der Monatsbetrag der Mili- tärnersarguvgsbezüae den Betrog der Betcranenbeihil'e von 20 RM.- nicht erreicht. Hierdurch wird ermöglicht, daß auch die jenige» khemalioen Kriegsteilnehmer, die eine Militärrenie nsw. von 12,50 RM. und darüber lwziehm und bisher von der Gewährung des Unlersckiedsbetrages zwischen dieser und der Vetennienbeihilfe ausgeschlossen waren, nunmehr die Veterauen- äeihilfe im enlsvrechenden Teilbeträge erlwlten können. So wird z. B ei» Veteran, dem eine Militärrenie von 12.70 RM gezahlt wird, frühestens seit 1. Oktober v. I. ab noch eine Belcranen-Teilbeibille von 730 RM. beziehen können. — Ferner wird beabstcktigt. die sogenannte einmalige Teuerungs zulage von 7.50 NM. monatlich den Enivfängern der Kriegs- lkilnchmelbeihilie auch im Rechnungsjahre 1926 zahlen zu lassen. Der Perlacher Mvr-prvzetz Widersprechende Aussagen der Zeuge». München. 15 Januar. Am zweiten V^rl>a,id!uiwslam' des Vrozest'es wegen der Ermordung der 12 Perlacher Arbeiter im V!ai 1919 wurden zu nächst sieben Mi'glieder der im April 1919 in Perlach stationier ten Schutzpolizei vernommen. Die Beamten bekundeten durchweq, daß di« Polizei sich in der Rätczelt neutral verhalten Hobe und bei der Persacher Arbeiterlckaft aus keinerlei Gehäs sigkeit gestoßen sei. Der Durchmarsch Eder Regierungstruppcn durch Verlach sei ohne einen Schliß cr-solgt. Der Zeitfreiwillige Auo-ust Löhner, der dann vernom men wurde, bestätigte ebenfalls, daß beim Durchmarsch der Re- gkrunaslruupen durch Jterlach kein Schuß gelallen 'ei. es Höl len sich ledi beb Rotgardisten ohne Gewehr auf der S-raßc ge zeigt. Löhner bestritt, der Reichswehr Nonien von Rotgardisten .rigiegetwn zu haben. Weiler bekundete Löhner, er sei aus einer Patrouille in der U.ngelnmq von Perloch vcn Rotgardisten be schösse» worden. Sein Bruder, Karl Löhner, sei von den Rot- Pzrdisteu verhaftet worden und nur mit Mühe entkommen. Der nächste Zeuge. Sickvrheilskommin-'.r Bühn, erklärte, ille Erschossenen hätten der Nirhrheiissozialaemohratie anoebär! nid seien sämtlich brave Männer gewesen. - Auch der nächste Zeuge, Polizei-diener StächeI. schilderte die Erschossenen als nicht radikal. Dagegen seien die Soldaten bei der Verhasliing i'ckr radikal vorgcganaen. der Offizier hebe geäußert: „Ihr " ' ' ' " , ' ich g i'st, -k,. alle an der Wand." <!> Rom. 14. Januar. Von unserem römischen Korrespondenten Fürs erste ist in Rom nach dem ungeheuren Fremden andrang wieder Ruhr eingetreten. Kein Gedränge mehr in den Geschäften, um Medaillen. Papstbilder, Andenken an das Heilige Jahr zu erstehen. Keine Uchersüllung mehr in den Speisewirtschajten, Kaffeehäusern, in den bescheidenen Osterien im Borgo oder im Prativiertel. Keine ununterbrochene Kette von Autos und Droschken, vollbepackt mit Pilgern und Prä laten. Auf dem herrlichen Petersplatz, dem Meisterwerk Ber- ninis, keine unendlichen Reihen von betenden Pilgern aus ollen Nationen mehr, mit leuchtendem Blick des Glaubens, mit den bunten Abzeichen im Knopfloch. Viele der wie Pilze aus der Erde entstandenen Gasthöfe, Pensionen und Speiseanstalten, haben bereits ihre Tore geschlossen und sämtliches Inventar an die Meistbietenden versteigert. Auch im Vatikan herrscht wieder die frühere, vornehme Stille. Der Heilige Vater, der die Stra pazen des Anno Santo mit Leichtigkeit überwunden Kat, empfing in der verflossenen Woche zur Gratulationskur die Mit glieder des römischen Hochadels, deren Sprechwart Fürst Orsini ivar. Die Pilgerbewegung nach Abschluß des Anno Santo bietet folgendes Bild' von Italien trafen 399 Sonüsr- züge mit 210 379 Pilgern in Nom rin, aus Deutschland 41614 Pilger in 84 Zügen, aus Spanien 12^92 in Berti«, 15. Januar. Der Rcchtsauöjchutz des Reichstages setzte gestern die Beratung der Anträge über die Abnndung der ehemals regierenden Fürstenhäuser fort. Vor Eintritt i» die Tages ordnung wurde von kommunistischer Seite angelragt, was die Ncichsregierung gegen die drohende ausländische Beleihung der dem Herzog von Coburg durch das Reichsgericht zugesprvchenen Ländereien getan habe. Von seiten der Reichsregierung wurde erklärt, die Länder- regierungen seien in dieser Sache benachrichtigt worden. Ein -direktes Eingreifen sei der Ncichsregierung nicht möglich. Der Ausschuß unterbreitete daraufhin der Neichsregie- rung den Wunsch, sie solle klarstellen, welche Schritte die Landesregierungen tun 7o7lcn, um eine Belastung der Ländereien zu verhindern. Die Spezialdcbatte wurde daraufhin fortgesetzt. Zu nächst wurden die Verhältnisse in Anhalt bera'ten. Dem anhaltiichcn Herzogshause sind 1917 17 600 Hektar Grund besitz überlassen worden und dazu eine Geldab'indung von 6,5'Millionen Mark. Eine Anfechtung dieser Vereinbarung lei bisher nicht erfolgt, es schwebe noch eine AufwcrtungS- klage wegen der 10 Millionen, die der Staat außerdem in die VerwrgungSkasse der ehemaligen herzoglich anhal- tischen Hv'bcamten gezahlt hat. Dieser Prozeß ist in erster Instanz zugunsten des Staates entschieden worden. — Tie Vertreter von Anhalt und Brau »schweig er-, klärten, ihre Regierungen sähen ebenso wie die sächsische Regierung die Abnndungsfrage für ihr Land als erledigt an, würden aber im übrigen einer rcichsgesetzlichen Rege lung nicht widersprechen. — Auch in Waldeck sind die 1921 getroffenen Vereinbarungen bisher nicht angefochtcn worden. Lediglich für einzelne Posten find Aufwertungs ansprüche gefordert worden, über die noch nicht entschie den ist. In M e ck I e n b u rg - S ch w erin ist 1919 dem Groft- herzvg neben Schlössern und Grundbesitz eine Abfindung von 6 Millionen bewilligt worden. Verschiedene Mit glieder der großherzvglichen Familie sind außerdem Ren ten bewilligt worden. Außerdem konnte nach dem Ver trag der Grotzhcrzog die Ucbernahme der in den Schlös sern befindlichen Kunstgegensländc durch den Staat gegen eine Entschädigung von 3,5 Millionen Mark verlangen. Er hat davon Gebrauch gemacht und später die Auf wertung dieser Summe verlangt. Ein Schiedsgericht hat die Aufwertung auf 50 Prozent des Nennbetrages ver füge. Der Staat hat das schiedsgerichtliche Verfahren in diesem Falle als unzulässig erklärt, doch wurde von den Gerichten bisher zuungunsten des Staates entschieden. — Aüg. Nrubauer (Komm.) stellte fest, daß durch den Schieds spruch eine Summe von 706 000 Pap.crmark auf 389 000 Goldmark aufgewerlet worden sei. Abg. Dr. Roseilfeld (Svz.) bezeichnet« eine solche Aufwertung um tatsächlich 78 Prozent als ungeheuerlich, zumal der Betrag sofort zahlbar sein sollte. In Oldenburg hat der frühere regierende Groß herzog nur einige Schlösser erhalten. Aufwertungsan sprüche sind nur für eine Schuld gestellt worden, die direkt mit der Abfindung nichts zu tu» hat. — In Sch a u in b urg-L i P P e ist die Auseinandersetzung 1920 durch einen Teiluugsvcrtrag erfolgt, der bisher noch nicht ange'ochtcn worden ist. Abg. von Richthosen (Dem.) be° zeichnete cs als wichtig, daß über diesen Fall nähere Auskunft gegeben werde. Der Fürst, der einer der reich- Stöckel versicherte, in dem Angeklagten Pöizla diesen Ossizier iviederzuerkenurn. — Der Bürgermeister von Perfach. Bauer, erklärte, in der Rätezeit fei in seiner Gemeinde alles ruhig ge wesen. Die Wafsenablieserung sei ordnungsgemäß erfolgt. Im Gegensatz dazu bekundete der Bankbeamte Dr. Wolf ram, daß man in Perlach sich seines Lebens nicht sicher gefühlt l>aibe. — Der zmeiie Bürgermeister von Perlach, Held, sagte aus, es sei ihm nicht verständlich gewesen, warum gerade diese Arbeiter verhaftet wurde». Er habe den Eindruck gelprbt, daß in Perlach mehrere Personen in der Richtung tätig waren, daß die Arbeiter an die Regieruiigstruppen ousgeliefert werden soll ten. Der protestantische Pfarrer von Perloch Hell, erklärte, die Liste mit den Nonien der Perlacher Arbeiter sei nicht von ihm ausgestellt worden. KreuzzeMmg — Deutsche Tageszeitung Berlin, 14. Januar. In der gestrigen Generalversamm lung der Kreuzzeituug-Aktieiigescllschast wurden die Differenzen init der Firma Otto Siollberg durch einen Vergleich aus dem Wege geräumt. Es wurde ferner beschlossen, daß die Krenz- z e i t u n g - Aktiengesellschaft mit der Deutschen Tages zeitung eine Inlcressengemeinschast eingeht. Das Aktien paket der Kaliintoressentcn ist an die Deutsche Tageszeitung übergegangen. Tic Selbständigkeit der beiden Blätter bleibt be stehen. 38 Zügen, aus Frankreich 86 mit 11 593. aus GroßbrI. tannien und Irland 18 Züge mit 6287 Pilgern, aus I „ g o- slavien 6 mit 5464. Dann folgen: die Schweiz mil 5325, Belgien mit 5285, Ungarn mit 4782, Pol-n mit 3207, die Tschechoslowakei mit 3854, die Vereiniglen Staaten mit 2861, Oesterreich mit 2783, PorIugaI mit 2370, Malta mit 1210, Holland mit 1127 Pilgern Weniger als tausend Personen kamen von Canada, Rumänien, Argen- tinien, Brasilien, Palestina, Tunis. Indien. Bulgarien. Mepiko, Chile und Uruguay. Weiterhin stellten die Mitlelmeerlänoer je einen Zug. aus Australien meldeten sich 300 Personen an. Süd amerika Südafrika entsandten viele Familien zur Gewinnung des Iubiläumsablasses. Im ganzen gibt das römische Zentral komitee 358804 Pilger aus 54 verschiedenen Nationen an Von Deutschland war P r e u tz e n mit 89 Zügen und 9215 Pilgern ncr. treten, Bayern stand an der Spitze mi, 9606 Per. sonen, dann folgen: Baden mit 1318, Württemberg mit 8W Hessen mit 799 Mann; die Sammelzüge brachten 7656 und vv» Einzrlpilgcrn sprachen 12 200 beim deutschen Ausschuß vor Aus die einzelnen Städte verteilt, entsandten: München 20 Züge, Köln deren elf. Berlin S. Würzburg ebensoviele. Aachen 4, Frankfurt a. M. 4, Düsseldorf 3, Essen. Breslau. Pfalz, Siuit- gort, Freiburg. Mainz je zwei. Neuß. Koblenz, Fulda, Münster l. W., Braunsderg, Beuthen, Türkheim, Bamberg, R-gcnsburg Augsburg, Kempten, Trier jr einen Zug. sten Männer in Deutschland sei, lebe jetzt im Anslande. Er habe bei der Auseinandersetzung nicht nur sein gesam tes HauSvermügen behalten, sondern »och ein Fünitel der gesamten Domänen und fast die Hälfte aller Forsten des Landes erhalten. Abg. Everling (Dnat.) bemerkte dazu, die großen Besitzungen des Fürsten in Jugoslawien, ln der T'chechoslowakei und in Ungarn seien größtenteils ohne nennenswerte Entschädigungen enteignet worden. Und das Kapitalvermögen habe auch unter der Inflation ge litten. Am Schluß der Sitzung wurde dem Ausschuß der Aü- findungsvertrag der von Württemberg , «schlossen wor den ist, voraelegt. Der Ausschuß beschloß, zur nächsten Sitzung Vertreter der Staatsregiernngen von Württemberg, Hessen, Mecklenburg-Schwerin, Oldenburg und Schaumburg-Lippe zu laden. Der Reichstagsabgeordnete Dr. Nosciifclv (Soz.) ver- öffentl cht in der Berliner Presse eine Zuschrift, die sich mit den Ab'ertigungsansprüchen der Prinzess!» Militza von Montenegro, die bekanntlich aus dem HerzogS- haus Mecklenburg-Strelitz stammt, beschäftigt. Auf Eirund der im Reichstag voraelegten Urkunden stellt Rosen'eld fest, daß durch den 1921 von der Regierung des Frei staates M.'cklenburg-Sttelitz geschlossenen Abfindungsvertrag der Kronprinzessin Militza außer großen Ländereien ein restlicher Mitgntanspruch von 5 Millionen Mark, ferner 0.2 Millionen Mark wegen der ihr „infolge Wahrnehmung 'ihrer Interessen entstandenen Unkosten" und schließlich 1 Million Mark, „weil sie sich im Ausland neu einrichten muß" zugesprochcn worden sind. Trotz dieser gewiß nicht kärglichen Abfindung hat die Kronprinzessin jetzt folgende weitere Forderungen eingeklagt: 1. Zum Ausgleich für an- aebliche Aufwertungsansprüchr 1 Million Goldmark, 2. das Anerkenntnis der Haftung des Staates gegenüber 2 Mai tressen früherer Großherzöge, wie es in der Klageschrift beißt „Ersatz der bisher in diesen Angelegenheiten ent standenen Unkosten unter Ermöglichung der Klarstellung der Rechtslage gegenüber der Gräfin Bubna-Litic durch Er hebung einer Feststellungsklage". Die „Bossische Zeitung berichtet aus Mecklenburg- Schwerin, daß dort eine A u f w e r t u n g s b e wc g u n g der unehelichen Kinder des großherzvglichen Hau kes gegen den Staat im Gange ist. Man hoffe dort nach der 65prozentigen Aufwertung für den früheren Herzog auf ein günstiges Ergebnis. Vorläufig habe man die vom Staate zu zahlenden Apanagen teilweise gepfändet und der Staat zahle die Beträge um der üblichen Streiterei entrückt zu sein, an die Gerichtskasse. — Es liegt gewiß ei» besonderer Reiz darin, daß di« Länder, die sich gegen die maßlosen Fürstenhäuser zur Wehr setzen müssen: Mecklen burg-Strelitz und Thüringen ausgesprochene Rechtöregie rungen haben. * Im W ü r ttemb erg i jch « n Landtag hat die demokratische Fraktion eine Anfrage an die Regierung gerichtet, die Auskunft darüber verlangt, wie die Aus einandersetzung mit dem Hause Württemberg steht und welche Stellung das Württemberg'.sche Staatsministerium zu einer möglichen reich-gerichtlichen Regelung der Fürsten häuser einnimmt. In Ulm bat eine große Kundgebung gegen die übertriebenen Ansvrüchc der Fürst«, stattgefnnden. Eine weitere Protestkundgebung wird in Mainz am kommen den Sonntag stattfinden. Rom, 18. Januar. In Norbitalicn dauern Frost und Schneefälle an. Aus Genua werden 13, aus Mailand 10 Grad Kälte gemeldet. In Florenz soll der Schnee gestern abend 35 Zentimeter hoch gelegen haben. In Nom fällt warmer Regen. Freiburg, 15. Januar. Der strenge Frost der letzten Tage hat seit gestern obend etwas nachgelassen. Heute nacht begann es leicht zu schneien. Der ganze Schwarzwald und die Rhein- ebene haben eine Schneedecke, die auf den Höhen über 1000 Meter durchschnittlich 78 Zentimeter beträgt, unter 1000 Meter bis in die Ebene hinein etiva 15 Zentimeter. Heute vormittag schneit es weiter. Warschau. 15. Januar. Im Gebiete von Wilna ist unter dem Einsluß des starken Frostes eine wahre Wolfsplage ein. getreten. Fast täglich lausen Nachrichten von Uebcrsäsien von Wolfrubeln auf menschliche Sicd-lungcn ein. Selbst in den Vor orten von Wilna sind schon Wölfe gesehen worden. Wellerberttftl der Dresdner Wetterwarte Witteruiigsauösichteu für den 15. Januar abends üie 16. Januar abends: Wechselnd, vorwiegend stark bewölkt Vereinzelt Niederschläge. Temperatur „m den Gefrierpunk. schwankend. Flachland mäßige. Gebirge lebhafte südöst liche bis südwestliche Winde. , , > , Die Forderungen -er Fürsten Die Auseinandersetzung in Oldenburg» Mecklenburg-Schwerin, Waldeck, Braunschwe g und Schaumburg-Lippe vor dem Rechlsausschutz — Wie sich die montenegrinische Kronprinzessin in Deulschlanb finanzierte Das Winlerwetter
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)