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Sächsische Volkszeitung : 23.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192512232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19251223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19251223
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-23
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.12.1925
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sStiltwoch. Len 23. Dezember 1Ü2S dir. 294. Seit« tz Dresden Wer HM,? Fröhliches Leben herrschte auf den glitzernden F!äcl>.-n unse rer vielen Freieisbahne», die Ser Rat üer Schuljugend unent geltlich zur Verfiigung stellt. Vormittags erschienen Sie Kinder Klassen,veise, um an Stelle des Turnunterrichts sich auch im Winter in der frischen Luft zu tummeln. Denn auch Schlitt schuhlaufen gehört zu pfiichtmäßigor Leibcsübung. Leider müs sen viele Kinder nur Zusehen. Die wirtschaftliche Lage verbietet den Eltern, ihnen Schlittschube zu kaufen. — Wieviel Schlitt schul)« mögen aber auf den Boden ein unbenutztes Dasein fri sten? Wäre es nicht besser .diese schlummernden SchNttschuhe wieder ihrem Zwecke dienstbar zu machen? Wieviel Freude würde manchem bedürftigen Kinde geinacht werben können, wenn es teiinehmen könnte am Leben und Treiben auf der Eisbahn! Die Schulleitungen sind gern bereit, Schlittschuhe anzunehmen und sic armen Kindern zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise könnte manch stiller Wunsch erfüllt und hier und da W chuachten verschönt werden. Sieuerkarlen siir 1926 Wegen Berücksichtigung des steuerfreien Lohnbe! ages und der Ermäßigung des Steuerabzugs nach dem Famüieusiande erhalten die Arbeitnehmer von -er Gemeindebehörde alljährlich S! eucrkarten ausgeste llt. 1. Arbeitnehmer, die im Stadtbezirk Dres den wohnen und bis jetzt noch keine Steuerkarte erhalten haben, müssen sich umgehend «ine solche ausstellen lassen. Zu ständig hierfür ist die städtische Steuerstelle, in deren Bezirk der Arbeitnehmer am 10. Oktober 1925 gemahnt hat. — Die Steuer- Karte hat der Arbeitnehmer bei Beginn des Kalenderjahres 1926 oder, wenn er zurzeit beschäftigungslos ist, bei Beginn des neuen Arbeitsoerhälinisses seinem Arbeitgeber oder, wenn di« Auszah lung des Lohnes oder Gehaltes aus einer öffentlichen Kasse .»folgt. dieser, und zwar vor der Auszahlung der Ianuarbezüge auszuhändigen. Unterläßt oder verzögert der Arbeitnehmer die 'lushandigung schuldhaft, so ist der Steuerabzug ohne Berück sichtigung des steuerfreien Lohnbetrages und der Ermäßigung «ach dem Familienstands vorzunehmen. 2. Arbeitgeber, die mehr als 3 Arbeitneh mer in einem dauernden Arbeitsverhältnis beschäftige», haben die Steueräbzugsbeträge unter genauer Bezeichnung als solche lind unter Angabe des Zeitraumes, auf den sie entfalle», in einer Summe ohne Bezeichnung der einzelnen Arbeitnehmer an das für die Betriebsstätte zuständige Finanzamt (nicht an die städtische Steuerkasse) abzuführen. — Beschäftigen Arbeitgeber nicht mehrals 3 Arb e i tn e h m e r, fo sind Br die Steuer- abzugsbeträge Steuermarken in los« Bogen zur Steuerkarte «iuzuklebsu und zu entwerten. Vordrucke zu diesen Bogen wer den von den städtischen Steuerstellen kostenlos abgegeben. Zollfreies Gefrierfleisch Der Rat zu Dresden erläßt eine Polizeiverordnung, die den Verkauf von zollfreiem Gefrierfleisch im Stadtgebiet regelt. Danach bestimmt das Wohlfohrtspolizeiamt die Verkaufsstellen, tn denen zollfreies Gefrierfleisch im Stadtgebiet« an die Verbraucher abgesetzt iverdcn kann. Berücksichtigt werden nur solche Verkaufsstellen, in denen nicht auch zollpflichtiges Gefrierfleisch feilgeboten wird. Inhaber von Kleinhandels- geschiften, die zollfreies Gefrierfleisch an Verbraucher absehen ,volle», herben dies dem Rate zu Dresden, Wohkfahrtspollzeiamt, zu melden. Bei Berücksichtigung erhalten sie vom Rate hier über einen Ausweis. Diesen haben sie beim Ankäufe von zoll freiem Gefrierfleische dem mit Einstihrberechtigungsschein verse henen Verkäufer vorzulegen. Der Verkauf von zollfreiem Ge frierfleische ist durch eine» von, Rate vorgeschriebenen und von ihm erhältlichen Aushang in der Verkaufsstelle nach außen kenntlich zu machen. Zollfreies Gefrierfleisch ist als solches deutlich zu kennzeichnen und soivohl in der Auslage, irrte auch beim Verkaufe von frischem Fleische gleicher Tiergattung ge trennt zu halten. Zollfreies Gefrierfleisch darf nur an direkte Verbraucher und nur in solchen Mengen verabreicht werden, die einen Wei- teroerlrauf unmöglich erscheinen lassen. Abgabe an Wiederver käufer, Gast- und Schankwirte, Speileanstalle» oder Personen oder Finnen, die Fleisch gewerbsmäßig verarbeiten oder dainlit Handel treiben, ist verboten. Hierunter fallen nicht Volks küchen. öffentliche Krankenhäuser und andere öffentliche oder gemeinnützige Einrichtungen. Gelrierfleich darf nicht als Frischfleisch vertraust oder zu Wurst verarbeitet werden. Ausgenommen von dem Verbote der Verarbeitung sind nur diejenigen Fleischmengen, die sich in rohen» Zustande nicht aufbeivahren lassen. Hierüber ist Buch zu füh ren. Erfolgt die Verarbeitung, so ist die Wurst entsprechcnd Z» kennzeichnen. Die Bestimmungen in 8 S finden entsprechende Anwendung. Die Inhaber van Kleinhandelsgeschäften haben bi» zum 5. jedes Monats dem Rate, Wohlfahrtspoli.viamt, nachzuweisen, welche Mengen zollfreien Gefrierfleisches ste von jeder berech tigten Eiikfrchrstellc im vergangenen Monate bezogen l>aben. Mm Nt MMM Es scheint jetzt mehr in Mode z» kommen, di« Krippe unter orm Lhrislbanm ausznftellen. Damit lebt ein alter Brauch wieder auf. Die Thristkrippe ist älter wie der Christbaum. Dieser bürgerte sich erst im 13. Jahrhundert in Deutschland «in: an dein Krim>ä>en aber erfreute sich schm das Mittelalter. Der heilige Franz von Assisi soll der erste gewesen sein, der eine Krippe an'gebaut hat. Wie heute der Ehriltbanm der Mittel punkt des Weihnachtssestcs ist, so ivar es früher die Krippe. ,"nch in der Kucke fang sie einen bevorzugten Platz Die in nige Verwiirzc'niig des Volkes mit der Religio», die Verzwei gung seines Lebens mit dem kirchlichen Leben brachte eine köst« ilche Blüte zur Entfaltung, die Krippc » s p i e l e. die zunächst von Klerikern aufgesührt wurden. Die Insassen der Klöster, weiche bekanntlich im frühen Mittelalter die Schöpfer der deut sches. Kultur irmren. verfaßten die Spiele, die in den Kirchen und Klöstern von ihnen selbst auch ausgeführt wurden. Später beteiligte sich auch das Ball» daran. Die Anregung zu den Krippsnspielen Kain von Frankreich her. wo das kirchliche Leben am lebendigsten ivar. Im Laufe der Zeit, besonders ober, seit die Spiele in den .Händen des Volkes lagen, änderte sich manches an ihnen. Die Krippe wurde bei den Spielen bald drrrch eine Wiege ersetzt. Das Volk dachte naiv, ein Kindkin gehört in eine Wiege, und jetzt entstand die hübsche Sitte des Kind» lein wiegen;. Dieses gesel-ah schon nach ältesten Urkunden in deutscher Sprache, und die ursprüngliche Mim» des dechei gesungenen Liedes lautet: Josef, lieber Resse mein, Hilf mir wiegen das Kindeleiu! Gerne, liebe Muhme mein, Will ich dir wiegen das Kindelein . . . Ein anderes altes Lied, das auch heute noch gesungen »Ms, beginnt: Laßt uns das Kindsein wiegen . > , I WinZersporkplütze Obwohl das sächsische Erzgebirge und sein Winter sport in der Hauptsache örtliche Bedeninng besitzt, verfügt es doch über einen Besuch, der Zahlen von einer Stattlich leit erreicht, wie sie zu suchen sind. Doch mau hat hier zu berücksichtigen, daß das Erzgebirge — im Gegensatz zum Harz, zu Thüringen, dem Schwcrvzwald, dem Niesengebirgs und Oberbayern — ein ungemein stark bevölkertes Hinter land mit den ganz nahe gelegenen Dreiviertelmillisnen- Städten Dresden und Leipzig und den übrigen drei Grvß- slädteu Chemnitz, Plauen, Zwickau usw. hat, und selber da? am dichtesten bevölkerte Gebirge der Welt ist, des,en Besiedlung bis a»f den 1000 Meter hohen Kamm reicht. Das Gebirgsmäßige ist beim sächsischen Erzgebirge nur stellenweise betont. Meist verlaufen die Höhen sanft und erheben sich wenig über die Nachbargebiete. Die ganze Szenerie hat etwas behaglich-gemütliches, und ivenn sich der Wintersport hier stark entwickelte, so liegt das teils daran, daß viele Leute gerade nicht sehr aufregende Berg gegenden bevorzugen,- teils an dein schon erwähnten stark besiedelten Hinterlande Sachsen, init dem in erster Linie in den Erzgcbirgsortcn gerechnet wird. lieber einen bedeutenderen Verkehr von außer sächsischen Orten, besonders von Berlin, verfügt der Hnnpt- spvrtplatz des Erzgebirges: O b e r w i es e n th a l. Das Städtchen liegt hart an der sächsisch-tschechischen Grenze, unterhalb des Fichtelberges, der aus sächsischer und des Keilberges, der auf tschechischer Seite aufragt. Die Höhen lage Oberwiesenthals, das sich ein „Sächsisches St. Moritz" nennen läßt, beträgt 918 Meter, die dcs F'chtelberges 1204. Die relative Höhe »nacht also nur 286 Meter aus, scheint aber ausreichend für ergiebige, nicht allzu aufregeude Ski-, Bob- und Rodelmöglichkeiten, und es war bei der starken Benutzung der zahlreichen Sporteinrichtungen von Notwendigkeit, daß Line 1250 Meter lange Schwebebahn vor einigen Jahren eröffnet wurde, die in sechs Minuten zwöls Personen mit Sportgeräten zum Siartort der Bob- nnd Rodelbahnen befördert. Die sportlichen Programme -es Erzgebirges des Hauptplatzes für den Wintersport im Erzgebirge sind in der Regel reichhaltig und den anderen bedeutenden Winterjportquartieren ebenbürtig. Im westlichen Erzgebirge sind »eben Oberwwsenthal als bejcheidenereWintersportPlätze zu nennen: Jvhanngeorgen- stadt, Eibenstock, Scheibenberg, Earlsfeld, Rittersgrün, sämt lich in einer Höhe von 600—800 Metern, Carlsfeld sogar 900 Meter hoch, mit Eisbahnen, Rodelbahnen, Skimög- lichkeiten und nieist Sprungschanzen. Die freundliche Mittel stadt Annaberg (Erzgeb.) besitzt darüber hinaus eine Bob bahn und ist Wintersportzentrale für das Obererzgebirge, init den besten Bahnverbindungen vom und zun» Gebirge. Im östlichen Erzgebirge init dein .Hinterlande Chem nitz, Freiberg und vor allem Dresden treten au: Geising- Altenberg, Kipsdorf, Barenburg. Augustnsburg, Olbernhau 1». a. Die Bobbahn Gcisings ist beliebt und init zwei Kilometern vvn achtbarer Länge. Die Rodelbahn ist rund ein Kilometer lang. Das Skigelände (mit zahl reichen Sprunghügeln) wird gelobt. Bärenburg »nt Kips dorf (Kipsdorf gibt die Bahnstation für beide Orte ab) entwickeln sich lebhaft als Wintersportplätze und bieten ln landschaftlich reizvoller Gegend zum Teil ausgezeichnete Sportmöglichkeiten? in Blüte steht besonders der Skisport, dem verschiedene Sprungschanzen Rechnung tragen. — Plätze von mehr örtlicher Bedeutung, doch zum Teil mit starken Entwickliingsmöglichkeiten und mit ausreichenden Sport- gelegenheiten ausgerüstet, sind endlich: Aue, Anersberg- Wiloenthal, Bärenfels, Buchholz, Elausnitz, Dittersbach, Grumbach, Kleinolbersdorf, Lößnitz, Oberschlema, Raschem, Schmiedcborg, Stollberg und Thum. — Die Entwicklung ist wie bei den übrigen Mittelgebirgen Deutschlands, so auch beim Erzgebirge, was den 'Winter sport angeht, keineswegs schon abgeschlossen, und man kann es erleben, daß günstig liegende Orte, die zurzeit infolge Fehlens einer günstigen Bahnverbindung wenig besticht und unbekannt sind, sich mit Autoverb »düngen versehen und in einigen Jahren groß und berühmt sind. K. L. Heber die Angemessenheit -er Bcrdieuftspannen in, Groß- iind Kleinhandel befindet der Rat. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieser Ver ordnung werden, soweit nicht veichs- und landesgssetzliche Be stimmungen schärfere Sirofcn vorsehen, mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder Haflstrafe bis zu 14 Tagen bestraft. Auch kann der Zuwiderhandelnde von der Belieferung mit zollfreiem Ge frierfleisch ausgeschlossen »Ser ihm der Handel teilweise oder ganz unlersagt werden. : Postdieiiji während des Weihnachtssestes. Die Nachrici)- tenstelle der Oberpostdireklion teilt mit: Am Donnerstag, den 24. Dezember,, werden die Postsclialter im allgemeinen um 4 Uhr nachmittags geschlossen. Die Zustellungen sollen möglichst zu demselben Zeitpunkte, die Briefkastenleerungen bis 7 Uhr abends beendet sein. In Dresden blecken die Paketschalter bei den Postämtern 1 (Postplatz). 6 (Alberlstr.) und 7 (Kelistr.) wir au sonstigen Werktagen bis 6 Uhr nachm, geöffnet: auch die letzten Briefkastenleerungen werden wie gewöhnlich ausgeführt. Die dritte Briefzustellung fällt aus. Im Telegrammaunahme- und Fern sprechdienst treten keine Beschränkungen ein. Es liegt im eigenen Vorteil der Postbonritzer, Postsendungen an diesen» Tage möglichst frühzeitig einzuliefern. Am 1. Weihnachtsfeievtage wird in Dresden ein« Brief-, Paket- und Geldzustellung aus geführt. Am 2. Feiertag ruht die Brief-, Geld- und Paket zustellung. : Das Gastwirtsgewcrbe am Heiligen Abend. Wie all- jährlich haben auch dieses.Jahr die Verbände der gastirnrtschaft- tichen Arbeitgeber und -nehiner beschlossen, daß die Geschäfte am Heiligen Abend um 6 Uhr schließen. In den Hotels und Bahn höfen wird der Betrieb nur bedingt eingestellt. : Die gesetzlich« Uiitermiete für Fanuar 192«. Der monatliche Mietzins für möbliert vermietete Räume wird von 79 auf 81 (ohne Wäschebenntzung von 76 ans 78) vom Hundert der monatlichen Friedensmiete erhöht. Bei leer vermieteten Räumen tritt an Stelle des bisherigen Miet zinses Vvn 58 V.H. ein solcher Vvn 60 v. H. der monatlichen Friedensmiete mit einem Höchstznschlag bis zu 25 v. tz. Im übrigen bleiben die Bestimmungen der Ratsbekannt- machung vom 24. Oktober 1924 über die gesetzliche Unter miete für die Zeit vom 1. November 1924 an unberührt. : Vom Zoologischen Garten. Ei» gewissenhafter Dresdner Chronist erinnerte In diesen Tagen an den vor 50 Jahren er folgten Tod. der nicht nur in Dresden, sondern in ganz Europa, ja,'in der ganzen Welt berühmt gewordenen Mal, nsa. Zu diesem interessanten Menschenaffen -waren nicht nur die Dresd ner in Hellen Sclwrcn gepilgert, um sich an seinem überaus inenschlichen Gebaren zu erfreuen, sondern Tiergärtner und ge lehrte Zoologen ganz Europas eilten herbei, um dieses Geschöpf zu bewundern. Wen» freilich die Leistungen des zurzeit iin Garten befindlichen Schimpansen mit denen der Mafnka ver glichen werden könnten, so würde diese Vorgängerin arg in den Sclzatten gestellt werden. Der kleine Eharli ist van einer schier unglaublichen Gelehrigkeit, nicht nur, daß er in kürzester Zeit gelernt hat, beim Essen äußerst manierlich init Löffel, Mes ser und Gabel umzugehen: er ist ein ebenso geschickter Kugel- läuser, Balisänger und Tänzer. Es ist köstlich anzuschen, wie er sich mit hochgelMenen Armen »ach links und rechts iin Tanz- wirbe! dreht; und dann spielt er wieder ganz gesittet am Tisch seine Partie: „Auf Leben und Tod" und trinkt dazu ein Gläs chen Schnaps, -er natürlich aus Himbeersaft gefertigt wird, oder er geht mit seinem Bilderbuch« unter dem Ar», von dannen, das er mit flüchtigem Interesse besehen hat. wie ein artiges Kind, das zur Schule geht. — Die Beschauer werden nicht müde, seinen schier unerschöpfliclien Leistungen bei der Mittagsvorstellung nach dem Essen um 12 Uhr zu folgen. : Zirkus Sarrasani bleibt bis Donnerstag. 24. Dezember, geschlossen. Ec öffnet seine Pforten wieder für das Publikum oni Nachmittag des 1. Weihnachtsfeiertages, des 25. Dezember, an dem Sarrasani mit seinen Weihnachtsfestspielen beginnt. Bar verkauf täglich an der Zirkuskasse und im Residenz-Kaufhaus. : Güntzbad. In der Weihnacht;- und Neujahrswoche wer den für die nachstehenden Tage die Oeffnungszeiteir wie folg?!, geändert: 24. Dezember 1925 (Heiligabend) von früh 8 bis mit tags 1 Uhr, 25. und 26. Dezember 19W (1. und 2. Feiertag) ge schlossen, 27. Dezember 1925 (Sonntag) von früh 8 bis mit tags 1 Uhr, 31. Dezember 1925 (Silvester) von früh 8 bis mit tags 1 Uhr, 1. Januar 1926 (Neujahrstag) geschlossen. : Galerie Arnold. Die Ausstellung „Deutsche Malerei van 1820 -1925" dauert bis 15. Januar. An den drei Weihnachis- tagen und am Neujahrstage bleibt die Ausstellung geschlossen. An de» übrigen Sonntagen ist die Galerie während der Dauer dieser Ausstellung von 11—1 Uhr geöffnet. : Neue Slationsverblndungen sind eingefiihrt von Dres den nach Burgkemnitz über Leipzig—Delitzsch 2. Kl. 12,40 -st, 3. Kl. 8.20 Kl, 4. Kl. 5,40 Kl, nach Rahden (Kreis Lübbecke) über Leipzig—Aschersleben oder Nckgdeburg—Hannover—N ienbrirg-— Warensee 2. Kl. 37,80 -st, 3. Kl. 25,20 Kl. 4. Kl. 16,60 Kl, oder über Hannover oder Hameln—Bünde 2. Kl. 39 -ll, 3. Kl. 26 Kl, 4. Kl. 17,20 Kl, nach Bad Oldesloe über Berlin oder über Leip zig-Stendal—Ludwigslust oder Uelzen—Hamburg 2. Kl. 38,20 Mark, 3. Kl. 25,40 Kl, 4. Kl. 16,80 -st. nach Travemünde-Stadt oder -Strand über Leipzig—Stendal—Wittenberge—Zarrentin 2. Kl. 38.2« -ll. 3. Kl. 25.40 -ll. 4. Kl. 16.80 Kl. oder über Leip zig—Stendal—Wittenberge-Büche» 2. Kl. 40 -ll, 3. KI. 26.80 Kl, 4. Kl. 17,60 Kl; von Meißen und Meißen-Triebischtal nach Lübeck über Riesa—Berlin—Zarrentin 2. Kl. 30,00 „ll, 3. Kl. 20,40 ..ll, 4. Kl. 13.60 -ll. oder über Kötzschenbroda—Elsteriverda oder Rö- deran—-Berlin—Zarrentin 2. Kl. 33,20 „ll, 3. Kl. 22,20 -ll. 4. Kl. 14,60 Kl, oder über Leisnig oder Coswig—Leipzig—Magdeburg— Wittenberge—Zarrentin 2. Kl. 35,80 -ll. 3. Kl. '23,80 .ll. 4. Kl. 15,80 Kl; von Freital-Deuben nach Wel.zow über Dresden -Puls nitz oder Ortrand—Senstenberg 2. Kl. 8,20 „ll, 3. Kl. 5,50 Kl, 4 Kl. 3,60 Kt B. Rembrandt l>at auf seinem bekannten Bilde das Kind nicht in einer Krippe, sondern in einer Meae liegend gemalt. Mit üer Zeit trat der religiöse Charakter der Spiele immer mehr in den Hintergrund. Eine immer größere Volksmenge beteiligte sich, die Kinder hatten lebende Schafe, auch Ochs und Esel wa ren „in natura" vertreten. Sogar an die fürstlichen Höfe kamen die Krippenfpiele. Im Jahre 1598 wurde ein solches in Berlin am Hase des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg auf geführt von den Prinzen und Prinzessinnen des Kurfürstlichen Hofes. Der damals einjährige Kurprinz stellte das Christkind dar. Die Spiele des Volkes entfernten sich immer inehr von der einfachen und innigen Frömmigkeit der früheren Spiele. Man würzte sie mit derbem Humor und verweltlichte sie schließ, lich so. daß die Kirche sich genötigt sah. einzuschreiten und schließlich die Spiele zu verbieten. In der neueren Zeit aber hat man aiigeiaugeii, die Krippenspiele wieder zu beleben. MihMlSUschMe Weihnachten naht heran. Biele brave. Mütter versuchen nun. die Wünsche ihrer Kinder zu erraten. Wer klamerspielend« Sprößlinge hat, dem wird es ja nicht schwer, wenigstens einen Wunsch als bestimmt vorauszusetzen. Ms Geschenk« unter dem Weihnachtstisch sind ja Noten beliebt. Aber ivas Br Roten sieht man häufig da liegen! Was an Schlagern mit zotigem Text und ebensolcher Musik fabriziert wird, ist unglaublich. Un glaublich ist ober auch, daß man diese Sachen in Familien vor- sindet, di« sonst auf die Ehre ihres Hauses halten. Don der höheren Tochter, dt« diese Sachen spielt und singt, kann man irnchrlich nicht verlangen, daß sie Zucht und Titte hoch, achtet. Das Gefühl dafür, das In jedem Menschen steckt, wird ja er tötet. Bücher unterzieht man nach vivlfcuh einer gewissen Kon trolle. warum denn nicht auch die Notenstücke, in denen heute oft mehr Gift steckt, als in manchen gefährlich sein sollenden Büchern. Di« modernen Schlager sind es. die das Gemüt unserer Kinder verderben. Aber es gibt auch viele Musikstücke, die den Geschmack verderben. Di« Zeit des Salongewinsels der „beten den Jungfrau" ist ja rvohl endgültig vorbei, doch es gibt viel zu viele Salonftücke. die nicht viel besser sind, wozu auch nranche der so beliebten Tiroler Stück« zu rechnen sind. Warum diese ungesunde Sentimentalität, diese lügnerisäreu Phrasen, wo wir doch so viel gesunde, gute Musik haben. Musik, sowohl aus der klassischen wie der neueren Zeit, die frisch und gesund ist wie das Master des Waldquells. Musik, die man immer wieder hören kann, ohne di« Freride daran zu verlieren. Nehmt den Kampf gegen die Schundliteratur in der Musik auf, ihr Müt ter! Zwingt eure Töchter zu gutem Geschmack, ivenn es nötig ist. Gebt ihr ihnen Gift, ivenn sie danach verlangen? Nun, die Schlager und sogenannte Salonmusik sind Gift. Sie töten die Seele. Wir leben leider in einer Zeit, die das Erhabene in den Staub zieht, das Gesunde und Gesittete verschmäht. Aber nicht die Zeit ist es, die di« Menschen macht, sondern die Men schen machen die Zelt. Jeder sollte, an seinem Platze, wirken, die Zeit anders zu gestalten. Was ein Einzelner nicht Kanu, ge lingt vielen. Ihr Mütter, denkt an eure Kinder! Sie sind einst di« Träger einer Zeit, wie ihr die der jetzigen. Ihr könnt mit helfen, daß sie nicht unter ihren Auswirkungen so zu seufzen haben, wie ihr unter dem Ungeschmack der heutigen. Befragt die Musiklehrer eurer Kinder, ehe ihr Noten kauft. Sie rverden euch gern raten. Es gibt eine solch groß« Ausivahl guter, auch leichter Musik, daß man nicht in Verlegenheit kommt. A. v. I. MMMItllllltlllllMIIIIIIIIIINIIIIIINIMIIINIMIIIIIIIIIIIlilllllllllllllllllillllllllllllNIIIIllllllllllll« Schskoladrn Konfitüren «aff« Therese Müller Vresdrn-A., wettinerstr. 7
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