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Sächsische Volkszeitung : 19.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192512190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19251219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19251219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-19
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.12.1925
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crouuabeiis. de» 19. Tezemver iu..>. eur-rpas voriibergehen, sie sott ober vor ottem de» neuen Frästen, die der Ausgang des Krieges auf der Balkan- halbinjel freigemacht hat, ohne Voreingenommenheit gegeniMerslehen. Es wäre ein undankbares Beginnen, de» Ueberbleibsesn einer überwundenen Zeit auch nur wehr als Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen. Es läßt Ach nicht aufhalten, daß sich die Bauernmassen des Bal kons ihren Staat aufrichten. Ihr Streben aber dient dem Weltfrieden, und das allein ist Anlaß genug, um ihnen wohlwollend zur Seite zu stehen. Etappe Köln Der unerledigte Fall „Wlrlh" Bom Rhein wird uns geschrieben: Der „Fall Wirt!)" stand am Montag vor dem Pro» ln» zlal.Ausschuß der Rheinischen Ze n t r u m »pa r l, l in Köln zur Diskussion. Etwa 250 Personen, Vertreter aus allen Orten und aus allen Ständen der Rheinprovinz waren anwesend. Und Dr. Wirth ivar Labei und stand Rede und Antwort. Das Genrralsekretariat der Rheinischen Zentrumspartei folgte einer klugen Eingebung, al» es Dr. Wirth zu dieser Aus sprache einluü. Nach -er Tagung in Kassel die keine» be friedigenden Abschluß gesunden hat und wohl auch nicht linden konnte, dennoch aber als eine Etappe aus dem Wege zur Klarheit und Einigkeit im Zentrum empfunden wurde, ist als zweite Etappe zu diesem — wie uns dünkt nicht mehr fernen — Ziel, die sehr offene und freimütige Aussprache in Köln gefolgt. Von den Parlamentariern o?s Zentrums waren anwesend Giesberts, Dessauer, Ioos, Brüning und Leonartz. Iu- stizrat Mönnig hatte die Leitung. Es ist natürlich nicht möglich, den Gang der fünfstündigen Diskussion, in der die politischen Grundströmungen des Zentrums starken Ausdruck fanden hier im einzelnen wiederzugeben. Aber es oarf fesigeftsllt werte», Laß nach den Ausführungen Dr .Wirths Ne Kernirage, um die es sich handelt, klarer herausgestellt ist. >o daß oie weiteren Er örterungen mit weniger Mißverständnissen beschwert sein wer den. Geheimrat Bachem, «in alter, verdienstvoller Kcmpe aus der Kulturkampszeit der achtziger Jahre, mißverstand ossen- sichtlich Dr. Wirth gründlich, als er an die kirchenpolnilchen Aus gaben des Zentrums erinnerte uiid deren Belonung in den Vor dergrund aller Zentrunispolilik der Gegenwart gestellt wissen wollte, „im Interesse der Geschloisenhe.t der deutschen Katho liken". Er wies dabei auf die heute vom Zentrum losgelösten Katholiken der Bayerischen Volksparlei Y'U Dr Wirth betonte demgegenüber, daß die deutschen Katholiken ia gar nicht kir- chenpolitisch auscinaudergehen, daß vielmehr die Diss-rerzen aus dem Gebiete der Slaalsauffassung und der Außenpolitik liege». Seine Auffassung von den Ausgaben des heutigen Staates und von der Mission des Zentrums 'n diesem Staat hatte Dr. Wirth, bevor Bachem ihm eargegentra., n cingeheider Darlegung, die den begeisterten Beifall .«es iveitaus größten Teiles der Versammlung fanden, klar umritte-i. Bielleicht wäre der Klarheit seiner Gedankengünge noch mehr gedient gewesen und sehr wahrscheinlich würde cs der notwendig?» Lösung der- sogenannten „Kriss iin Zentrum" nützlich?« sein, wenn Dr. Wirth einmal ganz ohne Auseinanüersetznuaen persönlicher Art, ohne Hinweise auf andersdenkende Mitglieder Ser Zenlrumsfraktion. eine systematische Darlegung seiner eristen, weitschauendm Aus lassung von der politischen Ausgabe des deutschen Katholizismus bieten würde; denn das ist ja seine große Sorge, daß die poli tische Vertretung der deutschen Katholik?» aus Mangel an Füh- rcrgeist und Initiative — auf kulturpolitischem Gebiete den Mächten des Antiklerikalismus von rechts und links, aus sozial- und wirtschaftspolitischem Gebiet den Trägern des Herrenstand punkles und des Mammonismus, auf .iuheiivolitischetn Gebiet den Ungeistern des (lebernationalismus die Gestaltung des 5»° künftigen Europa überläßt. Dr. Wirth .egte oei dieser Gelegen heit mit starker Betonung ein Bek-nnr.iis seiner nationalen Denkungsart ab. Er fand entschiedene Worte gegen den schwärmerischen, internationalen Pazifismus der Sozialdemokratie und forderte die Durchdringung des Völkerbundes mit dem Geist eines gesunden Nationalismus, eines nationalen Geistes freilich, der univcrsaüstftch ausgebaut ist und nicht nur In Grenzpsahlbezirken zu denken gewohnt ist. Das Beispiel, das S t r e s e in a n » mit Locarno gegeben hat, ist für Dr. Wirth nicht eine Musterleistung Seu.scher Außen, Politik. Die Frage der europäischen Sicherheit sei »och nicht reif gewesen zur Lösung. Man hätte warten können und müssen, bi« die Dinge in Westeuropa und in Rußland die Einbeziehung Deutschlands und Rußlands in den Völkerbund ermöglich ten. Der Eintritt dieser beiden Staaten in oen Völkerbund hätte nicht unbedingt zur gleichen Stunde zu erfolgen brauchen, aber es hätte vermieden werden müssen, daß oer in Rapallo c.'is- genommene — damals bekämpfte, heute gepriesene — Konnex mit Rußland so pfleglos behandelt wurde, m'e es nun durch Strescmann geschehen Ist. Heute aber sei der Vertrag von Lo carno eine weltpolitische Tatsache, auf der nun ,vc:ke>gebaut werden müssp. „Mit allem, ivas ich sage, will ich der Freiheit Deutschlands dienen," rief Dr. Wirth laut und von stärkstem Beifall begleitet in die Versammlung. Und er fügte hinzu: „Wenn Sie mir eine politische Linie zeigen, die uns Helsen kunu zur Freiheit und zum Frieden, auch wenn sie nach rechts verläuft, dann bin ich der erste, der dieser Linie zu jolgen bereit ist. Es ist nicht möglich, einmal mii Rechts uno einmal mit Links zu gehen. Die Pendclpolitik verletzt einmal hüben, einmal drüben und zerreibt auf die Dauer unsere Kräfte. Wir brauchen Politik aus unserem eigenen Geist. Zentrum s- initiative ist notwendig, um die Voraussetzungen zu schas sen für die Gestaltung des Kommenden, das uns allen als Ziel klar vor Augen steht." Dr. Wirth sprach dann von der Vertie fung und Vergeistigung der Völkerbund-Idee und von de: Not wendigkeit, in Geduld die organisatorische Seite der Völkerbund srage zu behandeln. Wiederholt kam er aus die Erklärung des Führers der Deutschnationalen, des Grasen Westarp, zurück, der gesagt hat, für die Deutschnationalen sei das Bertragowe r k von Locarno rechtlich nicht bindend. Tie großen Gefahre», die aus dieser Einstellung der Deutschnationalen der zukünftigen Politik Deutschlands erwachsen können, schilderte Dr. Wirth mit eindringlichen Worten. Immer wieder «orderte er Klarheit des politische» Denkens und des politischen Han delns vom Zentrum, weil — wie i» der weiteren Aussprache Ioos es in einer wnnderbar klugen Rede ausdrücktc - die Linie gefunden werden müsse zwischen den zwei starken Egre inen unserer Zeit: dem wachsenden Bolschewismus des Natio nalismus, nämlich dem Faschismus — und aus der anderen Seite dem Faschismus des Proletariats, dem Bolschewismus. Der geistliche Rektor Vorholt glaubte, daß 75 Prozent der Jnaktivität der Zentrumsfraktion aus das Konio der Massen komme, die noch nicht reif seien zur Gefolgschaft einer Politik aus weite Sicht. Eine politische Volksbildungs trage schien demnach, wie auch in Kassel, der sogenannte „Fall Wirth" zu sein. Eine Führe«frage ist der Fall Wirth »och viel mehr. „Wir haben viele Führer, um die uns die anderen Frak tionen beneiden," sagte Ioos. „aber wir haben nicht den eine n Führer, der den Fall Wirth unmöglich gemacht hätte." Vom politisch mißleiteten Bauernt» m , von der falschen Auswahl der Parlamentarier nach den kurzsichtigen Forderungen sche matisch-berufsständisch denkender I » t e r e s s e n - P a l i l i k e r und von manchen anderen Mißständen in der Politik des noch junge» deutschen Parlamentarismus wurde »och gesprochen. ,. W i r st c h c n an ei n e m W e n d e p u n k k d e r Partei." sagte ein alter, im ehrlichen tapfere» Dienst an der Zentrums- arbeit ergrauter Politiker, — es war der Vorsitende der Kölner Zeutrumspartei, Herr Rings. Aber das war n'cht so sehr ein Ausdruck der Sorge, als ein Ausdruck der Hossnung uno des Glaubens an das einige deutsche Zentrum, Dieser Einigboit des Zentrums galt auch das Hoch, in das die Ver sammlung einstimmig »nd feierlich ausklang. Rr. Lärm im Tschecherrparlamenk Die Eröffnungssitzung Heftige Zwischenfälle. Prag, 18. Dezember. Von 900 Abgeordneten erschienen 295 zur gestrigen Eröffnungssitzung des Abgeordnetenhauses. Es kam sofort z» großen Lärmszenen, die sich bis zum Schluß hinzogen. Zu einem besonders heftigen Zwischenfall iam 'es, als die ncuaewählte Abg. Frau Weber nach Ablegung des Gelöbnisses sich die Hand mit dem Taschentuch abwischte. Bei den tschechischen Abgeordneten gab cs darauf einen EntrüstunaSslurm, wobei schwere Beleidigungen gegen die Abg. Weber ausgestoßen wurden. Der deutschnationale Abg. Dr. Lehnert verlangte von dem tschechischen Sozial demokraten Proko'ch hieran« Genugtuung. Da ihm diese ver weigert wur'.e, warf Lehne t ein «ftenbnnde! ans de 1s'echt, schrn Abgeordneten, was zu ungeheuren Lärmszenen ftihrte. Schließlich wurde mit 186. darunter 26 deutschen Stimmen, der tschechische Agrarier Malhpetr zum Präsidenten des Abgeordnetenhau es gewählt. Der Senat sollte um 4 Uhr zu seiner ersten Sitzung zu- sammentreten. Die Koalitionsparteien konnten sich jedoch dis in die späten Abendstunden aus di« Bildung des Präsidiums nicht einigen, so daß die Sitzung ständig verschoben iverden mußie. Erst nach 8 Uhr abends waren die Koalitionsparteicn soweit, daß sie, um überhaupt «ine Stzung eröffnen zu können, zur prövisönsä)«» Wahl des Präsidiums aus der letzten Sesions- periode entschlossen löaren. - . ' Di« Gesamloppositio-nsparleien von der deutschen dis zur" sloivakischen Volkspartei haben beschlossen, ein Mißtrauens votum einzubringen, dos in deutscher, tschechischer, slorvakischer und ungarischer Sprache zur Verlesung gelangt. Der Miß- tranensantrag wird von 70 gegen die 80 Stimmen der Regie rungsparteien unterstützt. Dte rialoiialerr Minderheiten inDeulfchlarr- Berli», 17. Dezember. In den Veröffentlichungen des statistischen Reichsamtes ist als fünftes Heft über die Reichstagswahlen vom 4. Mar und 7. Dezember v. I. soeben die nngcknndiqte Zu sammenstellung der für die nationalen Minderheften Deutschlands abgegebenen Stimmen erschienen. Ein Ver glich der Ziffern führt zu interessanten Ergebn'jsen. Während ans die vier in Betracht kommenden Parteien — Bosnische Vnlkspartsi, Wendiscke Volk-svartei, Schie-miger Verein und Masurisch' Bereinigung — im Mai nach 1197"v von insgesamt 29 281 798 abgegebenen gült gen Stimmen ent fielen, sind im Dezember öei 90 290 092 gültigen abge gebenen Stimmen nur 92 961 für die nationalen Minder- Heften abaegeben worden. Der Rückgang verteilt sich über alle vier Parteien. Die Polen sind von 100 260 ans 81 700, die Wenden von 10 827 ans 5586, die Sckleswiger (Däne») von 7620 ans 5134, die Masuren von 1029 auf 542 znrück- oegangen. Von den 95 Wahlkreisen waren im Mai 11, im Dezember 13 ohne irgendwelche Minderheitsstimmen, und zwar im Mai die Wahlkreis« Breslau. Hessen-Nassau, Koblenz, Trier, die vier bayrischen Wahlkreise. Chemnitz, Zwickau, Württemberg, Baden und Hessen-Tarmstndt. im im Dezember Merseburg, Hessen-Nassau, Koblenz. Trier, alle weiteren vorgenannten sowie Hamburg und Mecklen burg. Der Wahlkreis, in dem die meisten Minderheits- stimmen abgegeben wurden, Ovveln, hat im Mai mit- 36 079 von 457 210 und im Dezember mit 42 051 von 540 708 gütigen Stimmen weniger als 8 Prozent Stim» men aui diese Minderheitsliste erbracht. Im ganzen beträgt die Zahl der Minderheitswähler im Mai 4 Prozent und im Dezember 0,9 Prozent tw*: abgegebenen gültigen Stimmen. s , ' ' . Kein -euifch - hvUiin-Nches Visum mehr Haag, 18. Dezember. Ä Wie halbamtlich verlautet, haben die vom 15. bis' 17. Dezember in Osnabrück zwischen Vertretern der höllä»* - bischen und der deutschen Regierung geführten Berhand-s lungen zu einem befriedigenden Resultat geführt. Es? besteht die Absicht, die Abschaffung des gegenseitigen Visum--- zwanges im deutsch-niederländischen Verkehr «ad eine Er leichterung des kleinen Grenzverkehrs am 1. Februar 1926 in Kraft treten zu lassen. Beiträge für die Wirtschafisresorm Eine Denkschrift des Reichsverbandes der deutschen Industrie. Berlin, den 18. Dezember. Der Reichsverband der deutschen Industrie hat dem Reickskanzler eine Denkschrift über di« gegen,värtigc Wirtschaftslage überreicht. Die Denkschrift soll die Grundlage fär «in« Fühlungnahme mit dem Reichspräsidenten abgeben. Als Leitsätze für die Wirtschafisresorm wer den in der Denkschrift empfohlen: Die Haushalte von Reich, Länder und Gemeinden um mindestens 20 Prozent gegenüber 1924 zu senken, dos Steuerwesci, zweckmäßig u-m- zugestalle» und die nicht unbedingt notwendigen Kommunal- und Lünderdetriebe ad?»stoßen. Die Eisenbahn soll eine Ta- risermähigung, die Reichspost ein« Herobsetzung der Ge bühren vornehmen. Der R e i ch s ban k d i s k o n t soll gesenkt werden, in der Zollpolitik soll ein Mittelweg nmschrn Frei handel und Schutzzoll eiugeschlagen Iverden. Die Sozial- losten sollen sich im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Wirtschaft halten. Für die Privatwirtschaft wird in dem Programm das Mittel der Typisierung und Normalisierung empfohlen, aber nur insoweit dadurch die Spezialprodukttcn nicht gehindert wird. Konzentrationen in der Industrie seien gm besten geeig net, den Einschrnmpfungsprozeß in organische Bahnen zu len ken. Die Kartelle sollen unbedingt ansrechter!>olten iverden. da ihre Auslösung nur vorübergehende Preisermäßigung dringen, aber zugleich die dauernde Vernichtung eines Produktionsmittels bedeuten würde. Zur Ordnung der Verhältnisse au? dem Welt märkte iverden in'ernationale Kartelle empfohlen. Die Denkschrift winde der Oeffentlichkeit in einer Presse- brsprechung übergeben, in der der stellvertretende Vorsitzende des ivirtschastspolitischen Ausschusses im Iudustrieverbonde, Geheimrat Lasteil. betonte, daß die Denkschrift auf Grund sehr ausgcdc-hnter Berechnungen und sorgfältiger Untersuchungen zustande gekommen ist. Die Erwerbslosrnsiirsorge Berlin» 18. Dezember. Die Höch-'ätze der Erwerbslosenfürsorge bettagen nach Anordnung dos Reichsarbeitsministers vom 17. Dezember für die Zeit vom 14. Dezember b i ß 1. Mai 1926 wockentäglich: Jni Wirtschaftsgebiet ft (Osten) in Orten der Orts klassen a. b, c. d und e (die Gruppen d und c «bilde,.»ft >E Klasse): 1. für Personen über 21 Jahre 138, 129, 120 und 111 Neichspsennige: 2. für Personen unter 21 Jahren 83, 78, 73 und 68 Neichspsennige; 3. als Fnmilienzuschläge für a) den Ehegatten 48, 45, 42 und 99 Reichspfeniiigc, b) die Kinder und sonstige unterstützuiigsberechtigte An gehörige 33, 31, 29 und 27 Neichspsennige. Im Wirtschaftsgebiet 2 (Mitte) in den Orten der Orts klasse a. b, c, d uiid e: 1. für Personen über 21 Jahre 162, 152, 142 und 132 Neichspsennige: 2. für Personen unter 21 Jahren 98. 92, 86 und 80 Reichspsennige; 3. als Famftienzuschläge für a> den Ehegatten 55, 52, 49 und 46 Neichspsennige, b) die Kinder und sonstige unter- stützunaßberechtigte Angehörige 39, 37, 35 und 33 Reichs- Pfennige. Im Wirtschaftsgebiet 3 (Westen) in Orten der Orts klasse a. b, c, r> und e: 1. für Personen über 21 Jahre 174, 163, 152 und 141 Neichspsennige; 2. für Personen unter 21 Jahren 105, 98, 91 und 84 Reichspfennige: 3. als Famftienzuschläge für a) den Ehegatten 60, 56, 52 und 48 Neichspsennige, b) die Kinder und sonstige unter- stützungsberechtigte Angehörige 42, 40, 38 »nd 36 Reichs- Pfennige. Einschließlich der Familienzuschläge darf die Unter stützung, die ein Erwerbsloser erhält, in keinem Falle folgende Beträge übersteigen: In den Orten der Orts- klaise a, b, c, d, und e: 1. im Wirtschaftsgebiet 1 (Osten) 315, 295, 275 und 255 Reichspfennige: 2. im Wirtschafts gebiet 2 (Mitte) 350, 340, 320 und 300 Neichspsennige; 3. im Wirtschaftsgebiet 9 (Westen) 400, 375, 350 und 925 Neichspsennige. Im übrigen bleibt die Anordnung über die Höchstsätze In der Erwerbslojenrürsorge vom 30. Januar 1925 Reichs arbeitsblatt Seite 53 in Kraft. Reichslagsferien Vertagung bi» nach Weihnachten. Bettln, den 18. Dezember. Der Reichstag nahm gestern die erste Beratung des Gesetz entwurfes Uber die Ausfuhr von Kunstwerken vor. Der Entwurf verlängert die Geltungsdauer des Gesetzes bis zum 31. Dezember 1927, für Ein- und Ausfuhrbewilligungen ist der Reichsminister -es Inneren zuständig. Der Entwurs wurde in allen drei Teilen endgültig angenommen. Abg. Dr. Schrei, der (Ztr.) bat bei dieser Gelegenheit die Regierungsstellen alles zu tun, um die Dome zuMainzund Köln als Denk mäler deutscher Kunst vor dem Versals zu deivahrcn. Adg. Ulitzka (Ztr.) beantragte den Gesehentwurs über die Teilung der Landesversicherung van st alt Schle sien und die Errichtung einer Versicherungsanstalt für die Provinz Oberschlesirn an den Ausschuß für soziale Angelegen heiten zurückzuverweisen. Bei der Abstimmung über diesen Antrag ergab sich Beschluhunsähigkeit. Noch Einberusuug einer neuen Sitzung ivurdc gemäß dem Zentrumsantrog beschlossen, die Vorlage an den sozialpolitischen Ausschuß zurückziwer- weisrn. Ohne Debatte wurde ein Antrag des Abg. von Guerard (Ztr.) angenommen, nachdem die Vcrzuckerungssrist für Weine des IVLüiger Jahrgang» bis zum 31. Dezember 1SW verlängert wird. — Die -ritte Beratung des Landwirtfchastsetats wurde »ach kurzer Debatte abgebrochen. Der Reichstag beschloß dann gemäß dem Vorschlag des Aeitestenrates in die Weihnachtsserien etnzutteten. Ein kom. munlstischer Antrag, noch weitere Sitzungen abzuhallen, wurde adgrlehnt. Der Präsident entließ dir Abg. mit den beste» Wün schen für Weihnachten. Der Haushalt« us schuh des Reichstages verhandelte gestern über »ine Reichsgarantie zur Förderung des Stickstoss- absatzes. Angesichts der Folgen, die ein starker Rückgang des Absatzes auf die landwirtschaftliche Produktion ausüben würde, befürwortete die Reichsregierung die Uebernahme der Garantie. — Der handelepolitische Ausschuß des Reichstages beschloß die Verlängerung der Gültigkeitsdauer des am 81. Dezember ablaufende» deutsch-portnaiesischen Handclsabkom- um e!» Vierteljahr. Zum Slresemann-Akkenkal Bei der im Zusammenhänge mit dem aufgedeckten Attentatsplan gegen den Reichsaußenminister Dr. Strese- mann erwähnte» dritten Persönlichkeit handelt es sich der „Voss. Ztg." zufolge um einen Schlosser Kräuglich, der von den beiden Verhafteten in ihr 'Vorhaben eingcweiht worden war. Kräußlich böhielt jedoch diese Mitteilungen nicht für sich, sondern informierte zwei andere Personen und hatte, wie er versichert, die Absicht, vor Ausführung des Attentats auch der Polizeibehörde Mitteilung zu machen. Die „B. Z. am Mittag" gibt den Brief wieder, den Kaltdorfs un den Münchener Rechtsanwalt schrieb, dessen Anzeige dann zur Verhaftung führte. In dem Briefe, der aus Berlin-Siemensstadt, den 3. Dezember 1925, datiert ist, heißt es: Ich habe den Reim gemacht, Stteseiiiann — verwese man. Ich habe zwei Offiziere, vie mitmachen. Auch die Finanzierung ist allriaht. Es wäre aber ,ehr lieb, wenn Du paar Zeile,, schreibe» wür dest, das, ich für die Sache gut bi».- Wenn Dir mir noch als Referenz dienst, so ist da» eine sein.- wicktiae iliuer- stützung meiner Berliner nnb Mecklenburger Refe renzen. Verwese man. das Schwein mutz gekillt werden. Ein Flugzeug ist auch zur Verfügung. Die Tat geht au, mein Konto. Die zwei Offiziere tun mit. Lvelierderlehl -er vr»»sn»» W»ll«rwarl» Witterungoausstchten für den 18. Dezenüier abends bl« 19. Dezember abends: Wechselnd, vorwiegend stark bewölkt, zeitweise Niederschläge, Temperaturen im Flachland um plus 5 Grad, im Gebirge um den Gefrierpunkt. Mäßig«, höhir« Lage» lebhafte Winde aus westlichen Richtungen. ^«»«ineinflgsvlivil unll vom fsö /limonslr. 9 üaiittnri- Llr. 9 9w«ri«8l>' K V»rlsneoii 8i« — Vii«ö«rv«rl<!ius«>'
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