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Sächsische Volkszeitung : 15.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192512155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19251215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19251215
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-15
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.12.1925
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» >. Dlen»t«s. »e« IS. Deiembec IS«. Tagesneuigketten L usull auf -er Kraskwagenttute Bautzen—Kamenz Am 10. Dezember 1925 verunglückte ein auf der staatlichen Kraftivagenlinie Banken—Kamenz laufender Omnibus in Prischwitz bei Bautzen in der Kurve der nach Kamenz abbiegen de» Staaisstraße. Der Wagen kam mit ziemlich hoher Geschwin digkeit von Bautzen her gefahren. Als der Fahrer ^ie Fuß- breinse betätigte, um den Omnibus auf der stark abfallenden Straße zu bremsen, ritz das Bremsband der Handbremse. Mit der Fußbremse allein Konnte der Wagen infolge feiner Geschmin« digkeit und des starken Falles der Strecke nicht gehalten werden. Ls war infolgedessen nicht möglich, die sehr steile Kurve zu nehmen. Der Omnibus fuhr vielmehr über die Slraßenböschung hinweg und über eine Wiese In den Guishos eines Anwesens hinein. Vor der Scheune des Gutes kippte er nissige Verbiegens der Vorderachse um. Dabei wurden mehrere Personen verletzt. Nach den Erörterungen sind eine Person schwer und 17 Personen leicht verletzt worden. Alle Verletzten besinde» sich außer Lebensgefahr. — Die weiteren Erörterungen werden ergeben, ob dem Fahrer, der sich bisher als zuverlässig bewährt hat, eine Schuld an dem Unfall beizumessen ist. Die ljchechvflvtvalrische Post Neichenberg. 1-1. Dezember. Einen Faustschlag für die Denis.,,en bedeutet ei» eben veröffentlichter Erlaß der Post in der Tschechoslowakei. Darnach muß das Publikum im Verkehr mit der Post von nun an die aufgezwungenen tschechischen Orts namen gebrauchen! Wer also ein Telegramm, ein Paket, eine Geldanweisung aufgibt, muß seinen Wohnort von nun a» mit der in der Welt unbekannten tschechischen Bezeichnung angeben. Sonst dürien die Sachen nicht angenommen iverden. Er dars also nicht die weltbekannten Namen Karlsbad, Marienbad. Aussig. Bodenbach. Reichenberg. Gablonz, Eger usw. schreiben, sondern Karlevy, Vary, Harlanske latzne, Usti, Podmokly, Jab- lonecz, b'heb, Mimon usw. Die Post, die durch den gewalt samen Hinauswurf bundcrter deutscher Beamter gerade in der Hochkonjunktur zu Weihnachten in vorsintflutliche Zustände ge raten ist, Telegramme mit der Briefpost befördert. Eilbriefe stundenlang liege». Pakete tagelang unbestellt, Eisenbahnwagen unentladen läßt, hätte wichtigere Dinge zu tun. rl'üer Ariksoge -es zroölfsaHen Mordes Wir lesen in der „Anasburger Postzeitung": An der Befreiung Münchens von der Rätehei rschnst kn den ersten Maitagen des Jahres t!> l t> war auch das ftrcuni'che Frmkyrps Liitzow beteiligt. Aus ;cin.n> An marsch noch München kam es am 1. Mai nach Perlach in der Umgebung Münchens. Am -i. Mai wurde dem Kom mandeur des FreitorPS, Major von Liitzow, vom Au-brach von Unruhe» in P?rlach Mitteilung gemacht. Der Komman deur sandle nnch am gl-ichen Tage ein Kommando von M-" chcn aus wohin die Truppe inzwischen -.ungezogen war, ne-d Verlach, das >w» dem 28jähr. verheiratete» Kaufmann und Leutnant d. R, Georg Pölzing, zuletzt in Berlin Lei ts s wohnhaft, geführt wurde. Bei dein Kommando war auch der ''2 Jahre alte verheiratete Kaufmann Erich Prli- fert au- V -ln, der damals Feldwebel iin Freikorps Liitzow war. In Perlach cingetrofseu, vcranlaßte das Kommando am -i. und 5. Mai die Verhaftung von 15 Arbeitern. Tie gehörte» den Arbeiterwehren ihrer Verwebe an und hatten Gewehre im Besitz. Auch sollen die Arbeiter mit einigen Ausnahmen Mitglieder der Kommunistischen Partei gewesen sein. Die Verhaftung erfolgte in Nuhe. Zwei Arbeiter wurden nach der Festnahme sofort wieder ent lassen, ein dritter nach der Verbringung in das Arrcstlokal. Von den restliche» zwölf verhafteten Arbeitern wurde ein Hainernieister kurz nach seiner Einl'eferung im Hofe des HvibräiikcllcrS in München morgens 6 Uhr und die anderen elf Arbeiter vormittags zwischen 10 und 11 Uhr von einer Abteilung Schützen des Freikorps Lützow erschossen. Die Ewaneßung leitete der Feldwebel Prttfert, Leutnant Pötzing soll sie angeordnet haben. Polzing und Prü-ert ivnrden später unter der An klage des zwölsfachen Mordes verhaftet. Nach der Auf fassung der Anklagebehörde lag für eine Erschießung der Perlachcr Arbeiter nicht der geringste Grund vor. Sie ver hielten sich ruhig, meuterten nicht und unternahmen keinen Fluchtversuch. Die Erschießung hätte nach der Anklage nur aus Grund eines standrechtliche» Urteils erfolgen dürfen. Nach einer umfangreichen Vornntersuchung wurde da« Ber- sasre» letzt abgeschlossen. Der Staatsanwalt hat gegen den ehemaligen Leutnant Pölzing und den ehemaligen Aeld- wcbe« Prüiert, di« sich tn München ln Haft befinden, Naftage auf zwSlffachen Mord erhöhen. Li« Ber- Handlung wird voraussichtlich »u Beginn de« kommenden Jahns vor dem Schwurgericht München I stattsinden. Etwa /O Zeugen find hierzu geladen. Man rechnet mit einer L'.rhordlungsdauer von einer Woche. Die Verteidigung -es A-. sagten Pölzing liegt in den Händen des Zustiz-- rat» Ahrsberg-Verlin. die de» Angeklagten Prüfert >« den HSnden de» Rechtsanwalts Dr. Bandors-München. * Expreßgutversehr. Zum kvmmenden Weihnachts- Verkehr weisen wir auf die schnelle, billige und be queme Beförderung als Expreßgut hin. Expreßgut kann u jeder Tageszeit, auch nachts, sofern nur der Bahnhof «jetzt ist, aufgeliesert iverden, dabei ist dte Beförderung desjelben die denkbar schnellste, denn Expreßgut wird wie Reisegepäck mit allen fahrplanmäßigen Zügen befördert. Jedes Stück muß di« genaue Anschrift des Empfängers, den Namen der Versand- und Bestimmungsstation unv den Lag der Auflieferung tragen. Aeltece Bezeichnungen (Eisenbahn-PostbeförderungSzeichen) müssen von den Stücken entfernt sein. Soll die Sendung dein Empfänger nicht zugeiührt werden, so mutz der Anschrift redes Stückes noch der Vermerk „Zur Selbstabholung" oder „bahnlagernd" bei gefügt sein. Expreßgut wird nur freigemacht zur Beför derung angenommen. Nachnahmen sind nicht zugelassen. Der Frachtberechnung wird ein Mindestgewicht von 5 Kilo gramm zugrunde gelegt, bei höheren Gewichten wird die Fracht für se 10 Kilogramm erhoben, wobei Zwischenkilo- gramin auf volle 10 Kilogramm aufgerundet iverden. Die Mindestsracht beträgt 0.40 Mark. 5 Kilogramm kosten z.B. bei 120 Kilometer 0,40 Mark, 10 Kilogramm 0,80 Mark, bei 200 Kilometern kosten 10 Kilogramm 1,20 Mark. Zu halben Erpreßautsatzen werden außerdem bis zu 300 Kilometern und 50 Kilogramm Einzelgewicht befördert: Einheimische landwirtschaftliche Erzeugnisse als Butler, Käse, Eier, frisches Obst, Kartoffeln und frisches Gemüse aller Art. Die Haftpflicht der Eisenbahn für Expreßgut ist die selbe tveitgehende wie bei Eil- und Frachtgütern, Ver sicherung des Gutes ist znläs'ig. s Leichtsinn beim Transport von Millionen. Mit der Auf klärung eines eigenartigen Vorfalles ist gegenwärtig die Pvst- kriminaldienststelle beschäftigt. Aus dein F. D.-Zug 24, der gestern abend um 0 Uhr l5 Minuten den Lehrter Bahnhof ver ließ, sind zwei Briefbcutel mit eingeschriebene» Sendungen, die über zwei Millionen Mark Werte enthielten, abhanden gekom men iind später von Streckenwärtern ans -ein Bahndamm un versehrt ansgefnnden worden. -s- Kamps zwischen Poli-cl und Verbrechern. Bei einer polizeilichen Razzia aus den Philwpincn. die den Zweck hatte, die Ais'.der eines Philippino Scknliehrers nr ergreifen, kam cs zwischen der Polizei und einer Bande non Verbrechern zu einem Kampfe, bei dem 17 Verbrecher getötet und fünf Polizisten verletz! wurden. FsMswcrk l.O'hottsche Ssiidwrettüe (Deutscher Albettus-Maanus-Acrein, Hildesardis-Becein, Deutsche Karitas für Akademiker.) Die weiter andauernde und noch wachsende Not der deut schen Studenlenschasi zwingt auch Hie k a t h a l i sch e S t ud eil te »für sorge zur Vermehrung ihrer Anstrengungen. Von großer Bedeutung ist daher der mit Befürwortung der Fuldaer Bischosskonserenz erfolgte Zusammenschluß der drei großen Or ganisationen. die bisher für die katholiscire Studenienschaft Hufe geleistet haben: des Albertns-Magiins-Vcreins. der' Deutschen Karitas für Akademiker und des Hüdegardis-Vereins, Diese drei Verbände haben kürzlich das „Hilfswerk für katho lische Studierende" gebildet mii dem Ziveck gemeinsamer Mittelbeschaffung. Die fürsorglichen Arbeiten der drei On^ani- sationen werden unbeeinflußt durch dieses Hilfswerk vollkom men selbständig in der bisherigen Weise sortgesiihri: der A.-M. V. verfolgt iveiterhin die kultnrpotiiischen Ziele der Heranbildung eines geeigneten Nachwuchses von katholische» Akademikern durch Ausgabe von größeren Semester-Stipendien in Form zins freier Darlehn an hervorragend taienivolle Studenten. Der Hildegardis-Berein erstrebt -dasselbe Ziel dnrch Förderung und Betreuung katholischer Studentinnen, mährend die C. F. A. zur Zeit größter ivirtscl-aftlicher Notlage »ach dem Kriege gegründet, der Sorge und Not des täglichen Lebens zu steuern sucht und Kranken- und Erholungsfürsorge betreibt. Wilhelm MlMll Von Hermann Preindl, München. Wer die Märchen von Brüder Grimm, wer Brentano, L. A. Hofstnann und Eichendorff liebt, muß auch Wilhelm Matthicßen lieben. Die geniale, in ungebrochener ErlebenS- lnst und -Kraft begründete Fähigkeit des Kindes wie des Volks, die Welt n»d das Leben mythisch zu i.'hen, die Grimms Märchen zu einem .Höchsten an Dichtung - nht, Brentanos in tausendfachen Einfällen der Empfindung, des Witzes und der Vorstellung eine neue unbeengtere Welt schaffende und so über aller Schivere des Alltags selig spielende Laune, E. T. A. Hoffmanns auch mitten tm bürger lichen Leben nicht behindertes, zweites, metaphysisch-dich- teriches Gesicht und metaphysisch beschwingter Humor und E.chendvrssS zwischen irdischem Leichtsinn und religiösem Tiefsinn, Weltfrcude und Ewigkeitssrhnsucht schwebende, Sckuvärmerisch-voetische Stimmung, all das findet sich auch bei Matthicßen. Wie den Dichtungen der drei genannten Romantiker neben denen des Novalis unter allen Dichtern je'.'.er Zeit di« tiefsten magischen Kräfte innewvhnen, wie aus ihnen neben denen des Wackenroder, rätselhaft bezau bernd am meisten geheime Musik klingt, so hegen die Dich ttinge» Matthießens unter den heutigen mit am meiste» Magie und Musik in sich. Voll davon wie sein Erleben ist ieine wahrhaftige, ebensosehr naturhafte wie gepflegte Sprache. Er hat nicht viel geschrieben. Aber alle seine Bücher sind edles Dichtungsgut, dessen Wert von allen literarischen Moden unabhängig bleibt. Sei» erstes Werk, „Regiwissa" 'be> Erich Malthcs in Leipzig 1020), eine Sammlung 'östlicher Märchen in einer anziehenden Rahmenerzählung .ml« idyllischer, sanstinelancholischer Reize, ist mir seni liebstes. Während die Märchen dieses Buches für reise Mensche» geschrieben sind, enthält „Das alte Haus" (Herder, .» Freiburg) echte Kindcrmärchen, die, weit nicht gekttnstelt- ' üblich, das Entzücken jedes sür reine Poesie empfäng- cye» Menschen bilden. Eine besondere reizvolle Spezialiicit Natts,ießens, das „musikalische Märchen" ist in der „Köuigs- iranl" (G. Bosse in Regensburg) zu einer gewisse» Vir tuosität ausgebildet. Zwischen diesen Arbeiten sind di« .'ühnsten, umsafftttdeu Schöpsnngen des Dichters erschienen, )ie verschiedenen Bände seiner Kabeuschen-Dichtung: „James L. W. Plum Kadeuschen oder der große Meister". „Der zroße Pan", „Der verlorene Hund oder das Mondkalb", ;Das Gespensterschlütz" (alle 4 Bände bei E. Mntthes in Leipzig) und „Die Süntslnt" (der weiße Ritter-Verlag in Berlin). Sie sind reich an weltanschaulichen Bekenntnissen und kritischen und satyrische» Auslassungen in ganz roman tisch dichterischer Form. - Ich bin der Ueberzenguna, daß Matthießen »och ivenig bekannt ist: denn sonst würde er vielmehr, als es tat- 'üchlich geschieht, gelesen iverden, da er einer der von mo- di'cken , Strömungen und ^ ttlternationalen , Richtungen freiesten, deutschesten, wahrhaftigsten und beglü' N-ii unierer junge» Dichter ist. Kunst und Theater in München Münchener Kunst. Die Gesellschaft für christliche Kunst veranstaltete eine Krippen- und Weihnachts ausstellung. Von der kostbaren Weihnachtskrippe Oster rieders für Papst Pius X. bis zu den einsachen, aber geschmackvollen Papierkrippen haben etwa 20 Künstler ein halbes Hundert glücklicher Lösungen ihren Ausgaben ge boten teils nach altem Modell, teils nach eigenen Entwürfen. Die Ausstellung ist eine weihnachtlich stimmungsvolle. Reizvolle Reliefs, Weihnachtstransparente, Madonien- stottien und Krippenliteratur ergänzen die sehenswerte Aus stellung. — Die Luitpold gruppe, eine seit Jahr zehnten aus den Glaspalastausstellnnge» bekannte Sonder- vercinigung der Künstlergenosscnschait zeigt auch in ihrer Winterschau im Knnstvercin gutes Niveau und «rsreuliche Vielseitigkeit, Auch tauchen gelegentlich neue Künstler- individulalitäten auf. Sehr schönes biete» wieder die Landschafter, so H. Heider. Er bringt meist einfache Motive, aus denen er viel Farbenreiz und Stimmung herauszuholen weiß. P. Her m a » n-W a l lb u rg malt Waldinneres und Waldbäche von einer schönen Geschlossen heit der Komposition! wenn er seine Landschaften mit Wagen und Pferden belebt, erzielt er dnrch atmospähr'fche Verbundenheit eine Einheitlichkeit, die nie an leere Staffage denken läßt. Bon Petuel sei neben Genrebildern eine schmückende Winterlandschast hervorgehoben. Stock mann, bekanter durch seine auch hier vertretenen Zeichnungen beschaulichen Humors, bringt feine, intim gesehene Natur ausschnitte etwa auf der Eniwicklungslinie von Lier. Schon Heuer im Glaspalast begrüßte» wir als beachtenswerte Neuerscheinungen Blumcnst.ücke von Elsbeth Zierhold, welche durch die lebensvolle Unmittelbarkeit der Dar stellung und durch die Farbenglut von starker Wirkung sind. Lud. Lutz malte eine sonnige Torfecke, einen Hirten, ein "Mädchen. ein Pferd mit einer Freude am Gegenständ lichen in schöner Meisterschaft. Berta Kaiser, von der wir unlängst gute Porträts sahen, hat von einer spanischen Stndienfahrt Fesselndes mitgebracht, das durch packende Erfahruirg und Energie der Pinselführung erfreut. M. Hey mann liebt Motive des Pferdesportes, läßt aber angenehmer Weis« das rein malerische Moment dabei ob walte». Berg malt die Zuschauer von Pferderennen, bringt neben diesen impressionistischen Gemälden poin- tellistiiche Straßenbilder, auch expressionistische Anklänge fehlen nichts am geschlossensten in der Wirkung ist das Mädchenbild. Steinmetz bringt Szenen ans dem Artistenleben in gewählten Farben, auch ein figurenrciches Bild eines sonnenbeschienenen Wirtsgartens, welches Motiv auch Fippel mit derberem Farbenauftrag meistert. Von den Porträts sind diejenigen E. ZiINmermann » die «in- Nr. 287. Seile 3 Di« für di« Geldbeschaffung zu genanntem Htlfsiverk zu- samnrengeschlossenen Verbände treten an das katholische Deutsch land heran mit einem Ausruf zu einer außerordentlichen Hilfeleistungzar Linderung -er für di« nächsten Fahre vor aussichtlich nach andauernden großen Not der Stuoierenüen. An aestchts der vielen Zersplitterungen auch auf dem Gebiete der tiothol'ischeu Fürsorge wird es vom kalhoNschcn Volke begrüßt werden, daß «Ine Vereinheitlichung der Werbearbeit durchgesührt worden (st. Deitlsche Teilnahme am Euchartfitschen Kongreß in Lhieago im Juni 1S28 D«r nächstjährige Eucharistijche Kongreß lag! vom 20. bis 24. Juni zum ersten Male in den Vereinigten Staaten Nordamerikas. Die amerikanischen Knlholiken be trachten es daher als eine Ehrensache, diesen Kongreß so »räch tig als möglich zu gestalten. Nach den Vorbereitungen vii- spricht derselbe eine ganz außergewöhnliche Feier zu we-a.m. Abgesehen von den vielen Klrchenfürstcn aus der ganzen Well, wird auch die Teilnahme der Katholiken Europas anschc>- neild eine sehr rege werden. Haben sich doch bereits in mehreren Ländern eigene Komitees gebildet, welche die Durchführung der Reise für die Pilger in die Hand genommen haben. In Deutschland liegen die Vorbereitungen für die Pilger in Händen des katholischen ReisekomIIces. dessen Präsi- ient Fürst Aloiszu Löwen st ein ist und der sich zur Durch führung der Reise seiner technischen Zentrale des Rotola- Neilebllro für Katholiken bedient. Die Direktion hat ihren Sitz in Berlin NW. 7, Unter den Linden 56. Hauptverlrelungcn befinden sich bereits in Freiburg. München. Wiirzburg, Aachen, Hamburg, Danzig, Breslau. Luzern und Rom. Die Abfahrt des deulschen P i l g e r s ch i f s e s ist aus den 8. Juni angeseht. Die Rückkehr erfolgt anfaug- Juli Außer Chicago werden die Teilnehmer Neupork, Pnfst'lo. Niagara-Falls »nd Washington besuchen. Der Gesanilpreis der Reise, den ganzen Landaufenthalt eingeschlossen. beträgt nstOO bis 2700 Mark, je nach Lage der Kabine. In Aussich! ge»o»> men Ist der Dampfer „Lützow" vom Norddeutschen Lioi.d oder der Dampfer „Thuringia" von der Hamburg-Amerika Linie bezw. beide Dampfer. Anmeldungen sür die Fahrt werden bis zum 31. Januar entgcgengenommeu In den Städten, die von den deutschen Tei!u.h > r,i berührt werden, haben die Deutschamerikaner bereits beso.'V»<? Komitees gebildet, um ihre deutschen Brüder zu empfaa -en n.ad zu begrüßen. Auch haben sie in ihren Städte» die Durchs I, rung des Programms in die Hand genamme». so daß ein voller Erfolg gesichert ist. Die Erinnerung an die Reise diu sie daher den denlschen Teilnehmer» ans mehr als einem Gnindc an..- geßlich bleiben. Bei dem verhältnismäßig günstigen Preise isi nur zu wünschen, daß durch eine möglichst große BeieH'.-ung die Fahrt auch von deutscher Feile erfolgreich wc-dci, möge. Außer dieser Amerikasahrt bereite! die .Nobila i ir , as nächste Fahr Palästina- Südsvanien and M iltel- meerfahrten vor. ferner Schüler-. Ferien und Stt'bttn fohrton. sowie anläßlich des Fran-'-kus-Fubiläums Piß > fakrten nach Asien und Rom. — Nähere Anslnin'l Uh r a le Fahrlen erteilt die Rolnla, Berlin NW. 7. Unter den Linden Zg, Fernruf: Zentrnm 11 210 und deren Haupiverircinngen Dienstag. 15. Dezember. 4,00—1.45 und 5.00—5.30 nach:».: Nackmiitaaskonzeri oe- Le g ziger Rundsunkorchcsiers. 5.30— 6.00 nachm.: Leseproben aus den Ne»erichei>n »gen am dem Büchermarkt. 6.30— 7,00 nachm.: Esperanto-Kursus, gel»lte» von Pias. Dr. Dielerle, Direktor des Espemiito-FnMnts. 7,00—7,30 nachm.: Vortrag: Direktor Braun. Halle: „Ban Bün den und Blindenwesen". 7.30— 8,00 nachm.: Vortrog: Dc. Kar! Neuinuth, Dozeni am Pä dagogischen Institut Leipzig: ..Kindertüinliches Spielzeug". 3. Teil. 8,15 nach,».: Die Jahreszeiten. Oratorium sür Soli, Chor und Orch.'ster von Joseph Haydn, Dirigent: Aisred S.zendrci, Solisten: Anny Qnistvrp (Sopran): Anton Maria Topitz (Tenor), Berlin: Dr. Woifgang Rosenthal (Baß). Chor: DK Leipziger Oratorienvereinigung, Orchester: Leipziger Din fonre-Orchester, Anschließend (etwa 10,30 nachm.): Prcsseberlch! und SporUunb dienst. drucksvollsten. Famose Tierbilder malt Wilma vo» Fried rich. Vortrefflich ist Gönners Hasenbild. Das wäre so etwa das wichtigste der durchwegs sehenswerten Kunst schau. L. G. Oberlacnder. Neue Oper In München. „Inana", ein Opeceinaiuer von Max Ettingcr. einem in München lebenden Tonsetzer', van dem man im Konzerlsaal schon manch schönes Lies gehört !x>I. fand im Nationaltheater' in guter Besetzung eine freund Ucl>e Aufnahme. Die Musik Hai schöne Stellung, man d.nkl gelcgentlich an Pfitzner, besonders erwies die Orchesterbeyand jung di« Hand des geschmackvollen Künstlers. Da« Textbuch schrieb Georg Kaiser, der bekannt« Dramatiker, in einem recht schlechten Deutsch. Es behandelt wieder cinmrl das Ensch Arden-Motiv mit der Lösung, daß die Frau sich iö.ct, Fuana singt: „Lieiie — das ist nicht wichtig — Ihr seid Freunde — Freundschaft unter' Männern, die so selten, muß »an schützen Wer darf sich aufwerfen und mit seinem Schickse', das Weiber- schichsal ist, neben zwei Männern — in Freundschaft verbinden — sich maßen?" Ich vermag diese Spihsindigkeüen nicht für die Sprache d«r Natur zu i-allen. Die Sterbende legt d>e Hände der beiden Freunde ineinander. In dem Melos des Gesühls ausdruckes wirkt die Musik am unmitieüxrrsten: weniger in den dramatischen Szenen, allerdings gib> hier der Te'ldichlcr auch nicht Gelegen heil zu besonderer Ausladung, Mst vvl len Einsatz ihrer schönen Milte! sauge» Leone Krnie. Reiak-ld und Mldhagen. Der Tansetzer durste sich zeigen. Päpstliche Fürsorge sür die düderrdatt Lrrn!?:e Auf Veranlassung Pius XI. sind jetzt vom Sma!sichre tariat des Vatikans eingehende Bestimmung.n i n., kirchliche Kunst in ihrem Verhältnis zu den liturgischen Anforderungen, die Fnven : - . >' der Kunstschätze innerhalb Italiens und die Fnsiaudhaüa z «> selben erlassen worden Unter anderem wird darin ans die Tatsache hingewk-stn, daß Kunstwerke, die im Dienste der Kirche Verwendung linden, nichtdurch Kostbarkeit sichanszuzcich n e n b r a u ch e n, daß sich Einfachheit und Schönheit nicht ansschlicße i, so» Sern im Gegenteil sich gegenseitig ergänzen, daß alles Gewichte und Künstliche aus der Kirche fernzuhalten sei. Ferner e.ichäU das Schriftstück genaue Borschrisien über die Inventarisierung der Kunstschätze, ihre alle zwei Jahre vvrznnehmende Ko.uevlle, das alle fünf Fahre oarzunchmende Abstauben der Stucke und dekorativen Skulpturen, das alle zwei Jahre vorzunehmende Reinigen der Altargemälde. — Restaurationen müssen erst von einer im Vatikan funktionierenden Kommission vorher geneh migt werden, ebenso Neubauten und Veränderungen. Der Wert dieser Verfügungen ist ersichtlich. Fn Deutschland sind wir glücklicherweise jetzt über die Obcrslächlichkeii des vori gen Jahrhundert» hinweg, nicht so sehr in Flaken. ,
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