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Sächsische Volkszeitung : 06.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192907060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290706
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290706
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-07
- Tag 1929-07-06
-
Monat
1929-07
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.07.1929
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Pischen Zug -er christlich-sozialen Bewegung wendet sich hoch wohl die Tendenz der erzbischöflichen Verwarnung. Es wirkt nicht gut und nicht loyal, wenn ein geist- üä)er Herr von dem erzbischöflichen Erlatz im „Neuen Volk" schreibt: „So sehr die erzbischöfliche Verordnung eine rein religiöse und kirchliche Niahnahnie sein will, sle ist in höl>erem Krade eine politische Mahnahme. Aber es wird sich erweisen, dah sie in ihrem höheren Grade der Religion und der Kirche schadet, als wie den politischen Ideen des „Neuen Volkes". Derselbe geistliche Herr be weist aber ungewollt, wie berechtigt die oberhirtliche Mahnung gewesen ist. wie notwendig sie angesichts man cher verwirrenden theologischen Anschauung in christlich sozialen Kreisen ivar, wenn er u. a. schreibt, es verlohne sich kaum eine Gesellschaftsordnung zu schützen, „die es den proletarischen Massen nur mit einem ungeheuren Auf gebot von sittlichem Heroismus ermöglicht, nach den zehn Geboten Gottes zu leben, einem Heroismus, zu wel chem das christliche Sittengesetz nicht verpflichtet". Die- ser Nachsatz vom Heroismus, zu dem das christliche Sitten- gesetz nicht verpflichtet, bringt eine von den verwirren- denThesen der Christlich-Sozialen, die in dieser Form von der katholischen Moraltheologie wohl kaum anerkannt werden können. Nein, es handelt sich schon um religiös sittliche, nicht um politische Fragen, welche Erzbischof Dr. Karl Fritz zu seinem Warnruf bewogen haben. Hier setzen die Unklarheiten ein, welche die Katholiken in wichtigen religiösen Lehrmeinungen verwirren und uneins machen. Am schlimmsten vergreift sich aber Willi Hammel rath, ivenn er glaubt, berufen zu sein, dem Freiburger Erzbischof sittliche Vorhaltungen machen zu dürfen, wenn er unter Berufung auf den Satz des Heiligen Ignatius, jeder gute Christ solle bereitwilliger sein, die Behauptung des Nebenmenschen im richtigen Sinn zu deuten, als sie zu verurteilen, zu schreiben wagt: „Es tut mir leid, die Tatsache feststellen zu müssen, daß der Erz bischof selbst dabei offenbar nicht nach dem Grundsatz handelt, der nach dem Heiligen Ignatius bei jedem guten Christen vorausgesetzt werden mutz." Man darf behaup ten, datz diese Sätze Hammelraths die bisher wohl schlimmste Zumutung an einen katholischen Oberhirten, der auch Nachfolger der Apostel ist, darstellen, die wir seit Wütig in unserer chaotischen Zeit erlebt haben. Büngers Programm Fortsetzung -er Kel-k-PoMik Dresden, 5. Juli. Ministerpräsident Dr. Bünger führte in seiner Regierungs erklärung, die mir -um Teil bereits gestern wiedergegeben haben, weiter aus: „Die Rechtsgültigkeit meiner Wahl ist von eini gen Seiten angefochten worden, nach meiner Auffassung mit Un recht. Ich muh es denen, di« die Wahl nicht für rechtsgültig halten, überlassen, die Entscheidung des Staatsgerichtshofes aus Grund des Artikels 19 «der Reichsversassung »nzurufen, — Bei der Kabi nettsbildung habe ich dadurch, daß ich die Weiiersühruirg des Volks- bildungsminisleriums übernahm, die Zahl der amtierenden Minister um «inen verringert. Selbst das wäre mir nicht gelungen, wenn ich die Ministerien nach rein parteipolitischen Oiestchtspunkten, nach der Partcikonstellation, hätte besehen wolle». Die Schwierigkeiten, die in dieser Beziehung bei der Vielgestaltigkeit der Parteien schon an sich vorlMnden waren, wurden durch auseinanderstrebende Per sonalwünsche besonderer Art noch vermehrt. Schon das allein führte mich zu dem Entschlutz. die Einigung der Parteien aus der Grund lage eines Kabinetts zu versuch», das eine geringere parteipolitische Gebundenl,eit anfwcist und die fachliche Eignung als einzige» Mnßstad für die Auswahl seiner Mitglieder mehr in die Erscheinung treten läßt, als die früheren Kabinette. Wenn hierbei ein« Reih« von Parteien einen Sitz im Gesamiministerium nicht erhielten, so nahm ich an, das; sie die Unmöglichkeit, auf rein parteipolitischer Grundlage zu einer alle befriedigenden Lösung zu kommen, erken nen und mit mir der Auffassung sein würden, daß auch ohne ihre unmittelbare Beteiligung an der Regierung rin Kabinett von Män ner», die für die Belange aller Parteien Verständnis haben, die Ne gierung auch zu ihrer Zufriedenheit führen könne. Wen» hiernach die ncugcbildetc Negierung, äußerlich gesehen, von der früheren auch abwcicht, so werden dir Richtlinie,, ihrer Poli tik in der Hauptsache doch dieselben sein. Die Negierung wird, fest auf dem Boden der Verfassung stehend den Zustand der Ruhe und Ordnung, wie er in den letzten Jahren erfreulicherweise geherrscht hat, unbeirrt aufrecht erhalten. Das; sie treu zum Reich« stehen wird, ist eine Selbstverständlichkeit. Sie ist daher auch der Meinung, daß bei einer Rcichsresorm die Ausgaben, bei denen Lebensfragen des Reiches berührt werden, dem Reiche zukommen, Nicht nur um der Länder, sondern auch um des Reiches willen ist andererseits ein« gesunde Dezentralisation nötig, bei der es den Ländern überlassen ist, insbesondere Kultur und Wirtschaft noch ihrer regionale» Eigenart zu fördern und zu pflegen. Tie Fin a n zla g e des Staates Hot sich in den letzten Fahren infolge der Ncichssinanzgesetzgcbimg wesentlich verschlechtert. Für das nächste Jabr steht noch eine weitere Einbuße an Einkommen steuer und Körpcrschaftssteuer bevor. Wie bekannt, ist die Kassen lage des Staates aufs äußerste angespannt, hauptsächlich weil für die Bedürfnisse des außerordentlichen Haushalts Anleihen nicht unier- znbringcn sind. Infolgedessen ist größtmögliche Sparsamkeit auf allen Gebieten das Gebot der Stunde. Dies muß um so mehr gelten, als cs nicht möglich sei» wird die dem Lande zur Verfügung stehenden Steuerqucllen stärker in Atspruch zu nehmen. Die Arbeiten an der Verwaltungsreform, die durch die vorzeitig« Auslösung des Landtags unterbrochen worden sind, wird die Regierung alsbald wieder aufnehmen. Nur wenn die öffentliche Betätigung zur rechten Zeit vereinfacht und verbilligt wird, mindert sich di« Gefahr, daß unter dem Drncke der Verhält nisse überstürzt« Schritte getan und dabei wertvolle Errungenschaf ten preisgegebcn weiden müssen. Die Negierung wird bestrebt sein, der gesamten durch die Un gunst der Verhältnisse besonders schwer betroffenen sächsischen Wirtschaft, einschließlich des selbständigen Mittelstandes, jede mögliche Förderung zuteil werden zu lassen. Bei den schwe benden HandclsvcrteagSverhandlungen mit den wichtigsten osteuro päischen Wirtschaftsgebieten witt> sie sich im Rahmen des ihr zu stehenden Einflusses für die Erleichterung der Ausfuhr der sächsische» Erzeugnisse nach dem Ausland einsehen. Neben den Maßnahmen, die schon bisher der Förderung der Landwirtschaft, vor allem dem landwirtschaftlichen Bildungswesen und der Bodenkultur gedient haben, sollen auch alle sonstigen geeigneten Hilfsmittel eingesetzt werden. Di« noch immer ungünstige Lage dez Ar- beits Marktes legt der Negierung die Verpflichtung auf, mit allen Kräften zu einer Besserung beantragen. Die in Angriff ge nommenen Notstandsarbeiten werden durchgeführt werden. Durch Förderung des Klei »Wohnungsbaues ist insbesondere auf Belebung der Bauwirtschast hinzuwirken. Mit wohlwollender Sorgfalt wird die Regierung die »och schivebenden Aufwertungsfragen zu prüfen hoben. Das gilt unter anderem für ihre Mitwirkung an der Reichsgesetzgeb»»g bei der Anpassung der gesetzlichen Zwangszinsen der Auswertungs- Hypotheken an die allgemeine» wirtschaftlichen Verhältnisse vom 1. Januar 1932 ob und der dinglichen Sicherstellung dieser Mehr- zinsen- Zur Durchführung der Aufwertung der Kreditbriefe wer den gesetzgeberische Maßnahmen erneut zu erwägen sein, falls sich nicht im Wege freier Vereinbarung angemessen« Grundlage» für eine gerechte Lösung finden lassen. Die Kulturaufgaben aller Art wird dir Negierung in dem Ausmaße, das die Wirtschasts- und Finanzlage irgend Auläßt, fürsorglichst fördern. Die im vorigen Landtage nicht verabschiedeten Gesetze über die vorläufige Ablösung von StaatSlcistungen a„ die Kirchen und über die öffentlich-rechtlichen ReligionSgesellschaftcn wird die Regierung baldigst wieder rinbringen. Anschließend sollte der kommunistische Mß trauen so »trag zur Abstimmung gebracht werden. Die Regierung erhob aber gegen die Behandlung des Antrages in dieser Sitzung auf Grund des Artikels 18 der Geschäftsordnung Einspruch. Noch längerer Geschäftsord- mingsdebatte, an der sich unter anderen die Abgeordneten Dr. E-bcrle (Dnat.), Dr. Blüher (DDP.) und Schwarz (Soz.) betei ligten, fetzt« der Präsident den Antrag von der Tagesordnung ab. » Das Haus fuhr sodann in der Erledigung der umfangreichen Tagesordnung fort. Zunächst wurden die Anträge der Abgeordneten Arndt lSoz.) und Gen. auf Einsetzung eines fünfzehngliedrigen Untersuchungsausschusses z»r Untersuchung der Verhältnisse inden sächsischen Gefängnissen und Fursorgeerziehungs- anstallen und ans Einsetzung eines außerordentlichen Ausschusses von 15 Mitgliedern für die Behandlung der Vcsoldungs- und Be- amtensragen einstirnmig angenommen. Diese Wahlen und die de- Büchereiausschusses fanden sofort statt, ferner die Wahlen von Aus schuß-, Aussichlsrats- und Beiratsmitgliedern. Es folgte di« Beratung des Antrags Renner (Komm.) und Gen. gegen die Ausweisung des russischen Geigenkünstlers Socr- mus aus Sachsen. Abg. Opitz (Komm.) begründete den Antrag und führte aus, daß dieser Künstler angeLlich wegen Gefährdung der Republik ausgewiesen worden sei. Er habe nichts weiter getan, als die Reinerträge seiner Konzerte de» Anstalten armer Proleiarier kinder zugeführt. Er habe dabei Reden gehalten, in denen er aus führt«, daß die große» Künstler sich stets unter härtesten Kämpfen hätten durchringcn müssen, — Hierzu gab ein Regievungsvertreter di« Erklärung ab, daß der Künstler Soermus bereits wegen politi scher Propaganda aus einer Reibe deutscher Länder als lästiger Ausländer ausgewiesen Word«,, sei. In Sachsen habe er zunächst das Recht zu reden erhalten. Er habe aber auch hier unter dem Deck mantel künstlerischer Darbietungen sowjetrussisch« Propaganda ge trieben. Di« Ausweisung bestehe zu Recht. — Abg. Böchel (Soz.) bat, den Geiger Soermus solang« nicht auszuweisen, bis er in Preu ßen einreisen kann. Ab 22. Juli darf Soermus wieder noch Preußen. Der Antrag wurde schließlich angenommen. Zur Beratung kam nun der Antrag des Abg. Dlühcr und Gen. (D. Vp.) über den Entwurf eines Gesetzes zur Abänderung des Grund st euergesehcs. Danach soll die Straßenreini. gungsabgabe auch noch dem Grundstückswcrt oder dem Grundstücks ertrag bemessen werden können. — Der vorgefchlagene Entwurf wurde gegen di« Stimmen der Komnrunistvn angenommen. Es wurde dann noch eine Reihe Etatkapitek erledigt. Beim Kapitel Sächsische Staatsbank weist Finanzminister Weber den von den Sozialdemokraten erhobenen Vorwurf einer Vc- einflussung der geschäftlichen Transaktionen der Staatsbank zurück und warnt davor, ein Institut wie die Staatsbank in die politischen Kämpf« hineinzuziehon. Bei Kap. 30 — Medizinalpolizei — werden di« kommunistischen Anträge auf Gewährung von 200 000 Reichsmark für die durch Trichinoseerkrankung Geschädigten im Vogtland« und auf Verstaatlichung des Hebammenwesens abgelchnt. Angenommen wird der Ausschußantrag auf Erhöhung d«S Mindest einkommens der Hebammen aus 1800 RM. und einer entsprechenden Erhöhung ihrer Ruhestandsunierstützmig. 250 000 RM. für das Hygienemusenm werden gestrichen. — Weitere 13 Kapitel des Etats, und zwar: Kunstgewerbliche Akademien. Gewerbeakademie zu Chem. nitz, Statistisches Landesamt. Eichwefen, Handel und Gewerbe im allgemeinen, Veterinärpolizei. Landwirtschaft im allgemeinen, Ge währung verbilligter Kredit« an Landwirt« zur Anlegung von Dauerweiden werden in der Hauptsache nach den Einstellungen ge nehmigt. Nächste Sitzung: Dienstag, 9. Juli, vormittags 11 Uhr. Auf der Tagesordnung steht u. a. der kommunistische Mißtrauensantrag gegen die Regierung. Der Wechsel in den Ministerien (Sl.K.N.) Dresden, 5. Juli. Staatsminifter RIchier. der neu« Vorstand des Ministeriums des Innern, hat heute vormittag im großen Sihungssaale des Hauptministerialgebäudes die Beamten, Angestellten und Arbeiter seines Ministeriums nrit einer Ansprache begrüßt, in der er kurz auf die bei seiner Ernennung obwaltenden Zeitumstände hinwies und hierbei seinem Amtsvorgänger Prof. Dr. Apelt anerkennende Worte zollte. Es läge eine gewisse Tragik darin, daß Dr. Apelt viele wichtige und wertvolle in Angriff genommene Arbeiten nicht habe vollenden können. Im weiteren betonte Minister Richter, daß er nun einen Platz einnehme, der im Hinblick auf hervorragendes Wis sen und staatspolitische Fähigkeiten eigentlich dem Manne gebührt habe, dem inan in wenigen Stunden die Totenfeier holte: Ministe rialdirektor Dr. Schulze. Mit dem Wunsche für ersprießliche Arbeit im Dienste des ge meinsamen Wollcns schloß die Rede. — Ministerialdirektor Dr. Fritz schc begrüßte im Namen der Beamten, Angestellten und Arbeiter den neuen Minister und sicherte namens der Versammelten treue Pflichterfüllung zu. Justizminister Dr. Mansfeld hat am Donnerstagvormittag 12 Uhr mit einer kurzen Ansprache an die versammelten Beamten die Leitung des Justizministeriums übernommen. -» Am Mittwochvormittag hat sich im großen Sitzungssaals des Hauptministerialgebäudes der bisherige Innenminister Dr. Apelt von den Beamten, Angestellten und Arbeitern seines Ministeriums verabschiedet. Der aus seinem Amte Ge schiedene gab einen kurzen Rückblick über seine bisherige Tätig keit. betonte sein enges Verhältnis zum Berufsbeamtentum und dankte allen für ihre treue Pflichterfüllung. Ministerialdirektor Dr. Fritzsche sprach namens der Versammelten dem scheiden rohr der Schlucht zusammenpregl, zmtiwirvel erzeugt und auf diese Weise das eigentümliche Tönen Hervorrust. Die Temperatur spielt jedenfalls eine Rolle bei der Erscheinung; denn fast stets, wenn das Phänomen beobachtet wurde, hatte zwischen Tag und Nacht ein starker Wärmewechsel stattgemnden. Das Tönen trat vorzugsweise an klaren Herbst- und Winter tagen auf, und zwar um die Mittagszeit, wenn die Wirkung der Sonncnwärme am stärksten war. Südwestwind war die zweite Vorbedingung, In den letzten Jahren hat man has „Singen" des Thronecker Tals nicht mehr vernommen. Man schiebt dieses Ausbleiben des Phänomens darauf, daß der Wald im Tale und auf den Randbergen abgeholzt worden ist. IVttbolra I1s>ctried. Thraker und Musik Staatsoper. Fünf Tage vor Fcricnbegiim »och ein« Neu einstudierung. Ein bißchen reichlich spät. Da aber das gut besucht« Haus cs an Beifallssreudigkeir nicht fehlen ließ, so wollen wir mit Haus Sachs annchme», cs müßte eben so sein. Die Nvu- einstnvierung brachte auch eine Namensänderung. Bisher hics die Vertusche Oper bei uns „Amelia*. Dian hat aber zu dem ursprüng lichen Titel „Ein Maskenball* zurllckgegnsscn. Schließlich liegt ja auch kein Grund mehr vor, sich nicht gänzlich zu den, Urbild zurückzuivende» und den Gouverneur von Boston wieder in Gustav von Schweden zu rekonstruieren. Doch das nur nebenbei. Außer einer musikalischen Neueinstudierung zeigte» sich auch aus der Bühne szenische Verbesserungen und Retuschen an den rm Grundzug bci- dehaltcnen Dekorationen. Ebenso sind ein« ganze Reihe von Neu besetzungen zu verzeichnen. Ais Oiost sang Anne Roselle die „Ilmelia*. Freilich mußte man hierbei um einiger schöner hoher Töne willen ziemliche Mängel in der Mittel- und tiefen Lage in Kaus nehme». Ob Anne Nosellc eine geeignete Vertreterin dieser Pottic ist, bleibt insosern ohne Bedeutung, da sie die Rolle nur gasrweise interpretiert«, Max Lorenz, der zum ersten Male den „Graf Riclxivd* sang, und Paul Schäffler, den man erstmalig als „Rena* hätte, bestätigten erneut den Eindruck, daß unsere Oper in ihnen Sangcskräste hat, die volle Eignung besitzen, um m abseh barer Zeit entstehende Lücken gleichwertig ausznsüllcn. Unsere,, längst- bcivähtten Bassisten Ivar And re sei, uns Willy Bader war bi« Verkörperung des „Samuel" uiw ^Tom" -ugcsallen. Ludwig Eybisch mußt« sich mit der bolaMosen Rolle des Dieners beschei den. Sonst war di« übrig« Besetzung bei bekannten Kräften geblie ben, Ernst H intze batte die Chöre ausgezeichnet ausgesrischt. Im letzten Akte — die Oper ist auf drei Akte zusammengezogen worden — gab es auch neue Tänze, für deren Einstudierung Ellen von Cleve- Petz zeichnete. Für lebensvolle Regie sorgte Otto Erhärt. Fritz Busch gab der Partitur Schwung und Leuchtkraft, wozu ihm die Staatskapcll« in farbiger Klangschön heit treffliche Unter stützung gewährleistet«. Wie schon ansänglich bemerkt, fand die Neu einstudierung lobhasic,, Beifall, so daß Busch bereits nach dem 2- Aufzuge persönlich danken konnte. —ist— Orchesterschule der Sächsischen Staatskapelle. In der Staatiiäien Höheren Mädchcnbiidungsanstalt, Dresden-Iohann- stadt, fand unter Leitung von Studicnrat Dost der 3. Musiker- erziehungsabcnd statt. Die Orchesterschule, die aus Grund eines Vertrages ihre Vortragsabende in dem Musiksaal der Schule abhält, wirkt- mit. Im Anschluß an den Musikgeschichtsunter richt ivar dieser Abend Ioh. Seb. Bach gewidmet. Es wurde das 1. und 5. Brandenburgische Konzert und das selten gehörte Trio aus dem „Musikalischen Opfer" geboten. Studienrat Dost besprach jeden Satz einzeln ausführlich und Lotte Säuberlich (O La) spielte am Klavier die Themen und Motive. Von den Solisten der Orcl)esterschule zeichneten sich besonders aus: W. Roch (Kl. Dohmen), A. Hänig und W. Hentschel (Kl. Schef fel) und K. Weiß (Kl. Dochmann). Die Leitung der beiden Konzerte lag in den Händen der beiden Striegler-Schülcr T. Kosma und H. Lubbock. Reicher Beifall des vollbesetzten Saales belohnte am Ende jedes Werkes die jungen Künstler für ihre glänzenden Darbietungen. Die Dresdner Musikschule stellte in ihrer K16. Aufführung eine Neil)« recht beachtlicher Talente an die Öffentlichkeit. Teilweise sind sie aus anderen Aufführungen schon bekannt. An ihnen zeigte sich erneut die gewissenhafte, eindrucksvolle und umfassende Lchravbeit des Musikinstitutes und ein per sönliches ernstes Streben, die gesteckten hohen Ziel« in stetigem Fortschreiten zielbewusst zu erreichen. Die bestechendste Leistung ivar die Wiedergabe der'Ballade in H-Moll, Nr. 2 von Liszt. Slber auch bet den 32 Variationen von Beethoven lernte man ein hoffnungsreiches Talent kennen. Recht Gutes vermittelten gleichfalls die Interpreten eines Konzertes für Kontrabaß in G-Dur von Stein und eines Flötenkonzertes in D-Dur von Neinecke. Tresjlich« gesangliche Ausbildung und klangschönes Material ließen drei Schülerinnen mit Arien von Rossini und Verdi, sowie Lieder von Rich. Strauß, erkennen. Die Lehr kräfte: Herren Direktor Schneider, Kammermusiker Kleinert und Büchner, sowie die Damen Dr. Schmidt, Albina Pietzsch und Kühnau-Bernhard, können neue vorzügliche Lehrersolge buchen. —n. Kunstausstellung Emil Richter, Prager Straße 13- ErösfnuiH der Kolltvitz-Ausslellung in beiden Oberlichtsälen Sonnabend, den 6. Juli. Pastelle, Haudzcichnungen, Radierungen (seltene Früh- und Zustandsdrucke), Lithographien, Holzschnitt«, Mappen- und Buch werke, Die ausgestellten Arbeiten vermitteln in ihrer Anordnung ein übersichtliches Bild über das reiche Schassen der Künstlerin, welche kürzlich durch di« höchste Auszeichnung des „Pour le mörite* geehrt wurde, Kunstausstellung Dresden 1929, Vrühlschc Terrasse, veranstaltet von der Dresdner Kunstgenossenjchaft- Dem Ghrenausschutz der am Sonntag, den 7. Juli, zu eröffnenden Ausstellung gehören unter dem Vorsitz von Herrn Kommerzienrat Charles W. Palmiö fol gende Persönlichkeiten an: Staatsminister Dr. jur. Apelt, Konsul Dr. jur, Heinrich Arnholb. Oberbürgermeister Dr.-Fng. h. c. Blüher, Geh. Rat Dr. jur. Böhme, Präsident des Landesftnanzamtcs Dres den, Hofrat Dr. med. Ernst Böhmig, Direktor Carl Böttner, Fabrik besitzer Leonhard Brach, Geh, Rat Dr. sur. Dehne, Stoatsininister a. D., Direktor der Sächsischen Bank zu Dresden, Stadlverovdncten- vorstehcr Dölitzsch, Rechtsanwalt und Notar Dr. jur. Echarti, Prof. Leonhard Fanto, Chefredakteur Dr. Phil. Frölich, Oberl eite c drS Dresdner Anzeigers, Generaldirektor Richard Hille, Fabrikbesitzer Kommerzienrat Otto Hoesch, Geheimrat Ilgen, Staats,nimsier Dr. Krug v. Nidda und v- Folkenstein. Vankdirektor Kullrich, Neichs- minister a. D. Dr. jur. Külz, Friedrich Liudner, Mitglied de, Sächsischen Staatsiheatcr. Prof. Dr. Phil. Zoege v. Manteusfrl, Direktor des Staatlichen Kupserstichkabinctts zu Dresden, Fabrik, bescher Dr. phil. Ottomar Heinsius v. Mayenburg, Erich Ponto, Mitglied der Sächsischen Staatstheoter, Fabrikdirektor Dr.-Jng. A N. Sodofsky, Wirk! Geh. Rat Dr. Phil. h. c. Gras von Sccbach, Schweizerischer Konsul Direktor Sutter, Dr. jur. Fritz Schettler, Verleger und Hauptschristleiter der Dresdner Nachrichten, Landes kommandant Generalmajor Schubert. Wehrkreiskomnmndeur General v. Stülpnagel, Alice Verden, Mitglied der Sächsischen Staatsiheatcr, Professor Julius Ferdinaick Wolsf, Chefredakteur und Verleger bet Dresdner Neuesten Nachrichten. Verlagsdirektor Max Wolfs.
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