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Sächsische Volkszeitung : 05.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192907059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290705
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290705
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-07
- Tag 1929-07-05
-
Monat
1929-07
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.07.1929
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Für -ie Wiedererrichtung christlicher Bekenntnisschulen Eine Kundgebung ber christlichen Ellernvereine Sachsens Wagner, Julius Otto und Schiller der deutschen Musik und Dicht kunst Gcistcsbclden erstanden seien. Den Wienern bleibe das Jte- wußtsei», daß sie in Dresden Liebe und geliebte Brüder gesunden Höllen. Den musikalischen Abschluss seiner Ausführungen vermittelte der machtvoll gesungene Sängerspruch des Sängerbundes: „Dem Wissen treu, im Liede frei!" Als Sondergäbe erklangen daraus unter Keldorsers sensibler Leitung „Ter Entfernten" von Schubert und „Daheim" von Josef Reiter. Nach weiterer anregender (Geselligkeit schlug aber die Trcnnungsstunde. da die Wiener Sänger sich zu einer Ausslugsiahrt in städtische» Autobussen rüsten muhten. Am Abende verabschiedeten sich die Wiener in einem Konzert in der Ausstellung von den Dresdnern. - —ist— Zur Enthüllung des Schuberl-Denlrmals in Leipzig am Montagmittag, über die wir bereits berichteten, geht uns noch folgende Ergänzung zu: Es »vor auch dein Großmeister Franz Schubert dos schwere Schicksal nicht erspart geblieben, in seiner Vaterstadt Wien bei Leb zeiten nicht aucrkannt zu werden. Nach seinem allzufrühen Hin- schcidcn war cs unheimlich still um ihn geworden. Noch immer lmtte sich für seine kostbaren, reichen Notenschätze kein Verleger gefunden. Da war es der junge, aufstrebende Komponist Robert Schu mann, der anläßlich seines Bcsuel-es der Komponistengräber in Wien bei dem einzigen »och lebenden Bruder Schuberts den künst lerischen Nachlaß des Meisters durchforschte und dabei unter anderem die Partitur der großen Symphonie in C-Dur entdeckte. Es gelang Schumann, dieses erhabene Werk im Leipziger Gewandhaus (1839) zur Uraufsührung unter Mendelssohn zu bringen. Von da ab wurde Franz Schubert durch Verlags- und Musikkreise der Stadt Leipzig der Vergessenheit entrissen und der Welt wiedergeschenkt. Leipzig wurde dadurch zur zweiten Heimatstadt des großen Toten. — Es ivar daher ein glücklicher Gedanke, als der „Neue Leipziger Mannerchor" zu Ehren des Wiener Meisters 'den Namen „Leipziger Schubenbuud" aiiuahm, Zu gleicher Zeit saht« der Leipziger Man nerchor unter Führung seines Ehren-Cbormeisters Prof. Gustav Wohlgemuth den Plan zur Errichtung eines Schubert- Denkmals. — Am 1. Juli fand seine Enthüllung statt. Auf ho!>er Steinsäulc ist als deren Abschluß der Kopf des Meisters, seitlich gesehen, wirkungsvoll und naturgetreu herausgearbeitet. In einem lauschigen, von Vogclstimmcn reich belebten Hain des Albert- parkes, von der Bcctboveustraße lnw rechter Hand, fand das sinnige Denkmal eine sehr günstige Ausstellung. Der Vorsitzende des Leip ziger Mannerchores, Rechtsanivalt Dr. Teickmann, gab einen Ilcbrr- blick über den Werdegang des Denkmals. Vertreter von Behörden (Rat der Stadt, Universität) und verdiente Förderer des Denkmals legte» unter Hinweisen auf die Bedeutung des Tages Lorbeerkränze am Denkmal nieder. Insbesondere machten die Worte des Vorsitzen den des Wiener Schubert-Bundes, des Ncgierungsratcs Socscr, durch seine Hinweise auf tue Scelentragik in Schuberts Leben einen tiefen Eindruck, -» Der Abend führte die Freunde aus dem Vruderlande in das Gewandhaus, wo sic unter der zielbewußte», sicheren Leitung von Prof. Kcldorser köstliche Proben ihres reichen Könnens boten. Dieser Meister des Taklstockes ist der geborene Chordirigent. Ter 250 Man» zählende Chor verfügt über gute Stimmittel und zeigt eine stimmliche, sowie eine musikalische Schulung in der Bewältigung ziemlich schwieriger Tonsätze, daß selten, und dann auch nur kleinere Wünsche übrigblieben. — Als wertvoll« Darbietungen erwiesen sich die K laviervorträgc von Prof. Tr. Paul Weingarten, Mitglied des Vereins. In dieser Hinsicht steht der Schubertbund wohl einzig da, daß geistig und künstlerisch so hochstehende Kreise Mitglieder dieses Mäuncrchorez geworden sind. Im Gegensatz zur ablehnenden Haltung der entsprechenden Kreise im Reich«. Nur hätten wir statt der „Arabesken" lieber eine Original-Komposition (Robert Schu mann) gehört. An Stelle der oder jener im Hcgarschen Sinn« ge haltenen Komposition hätte der und jener Freund des deutschen Volksliedes eine diesbezügliche Weise unseres Schubert lieber gehört. In überaus herzlicher, in übcrströmendcr Weise kam das deutsche Britdcrgcfühl zum Ausdruck. Gerade die Musik unseres Schubert bat schon seit langem goldene Brücken geschlagen. Als letzte der köst liche» Zugaben erscholl in hinreißender Begeisterung der Wiener Sängcrspruch: „Im Herzen eins, im Liode gleich ist Oesterreich!" — Ein festlich bewegtes geselliges Beisammensein im Großen Saal des Zoo hielt Freunde und Gäste in fröhlicher Stimmung zusammen. Unter dem wallenden Banner der Schubcrtschen Licderkunst reist der große Gedanke der völkischen Zusammengehörigkeit seiner Erfüllung entgegen. Und dieser Tag muß kommen. Und er wird kommen. Dr. Hugo Löbmann. : Prominenter Besuch in der Iahresschcui. Am Mittwoch, den 3. Juli, statteten 20 Herren des Reichsrates im Beisein von Vertretern der Sächsischen Negierung und der Stadt Dresden der diesjährigen Ausstellung „Reisen und Wandern" ihren nun schon zur Tradition gewordenen Besuch ab. Beim Rundgang sprachen sich die Herren lobend aus über die Vielseitigkeit' des Gebotenen und die glückliche Lösung des gestellten Ausstellungs- khemas. Dresden. 4. Juli. Die im Gesamtvorstand des Landesver bandes vereinigten Führer der Bezirksvevbände christlicher Eiternvcreine haben am 30. Juni 1929 nachstehende Kund gebung einstimmig beschlossen: Die von der organisierten christlichen Elternschaft Sachsens erwählten Führer stellen mit Genugtuung fest, daß seit dem 12. Juni 1929 dem Bildungsausschuß des Reichstages nunmehr endlich wieder ein Reichsschulgesetzentwurf vorliegt, der es auch den christlichen Eltern ermöglichen soll, ihre in der Reichsver- sassung verbürgten Rechte auszuüben. Nachdem entgegen der Zusage in der Regierungserklärung vom 3. 7. 1928 die Reichsregierung durch den Reichsminister des Innern Severing kürzlich bekannt gegeben hat. daß ihrer seits ein Reichsschulgesetz nicht bearbeitet werden würde, bitten wir dringend, alle Abgeordneten und Fraktionen des Reichs tages sowie die Reichsminister. die zum Christentum sich be kennen, sofort nach Wiederbeginn des Reichstages die Beratung des Reichsschulgesetzentwurfes im Bildungsausschuß durchzusctzen und sie schnellstens zum Abschluß zu bringen. Wir stellen weiterhin mit Befriedigung fest, daß ein großer Teil der neugewählten Landtagsabgeordneten vor der Wahl sich für die Wiedererrichtung christlicher Bekenntnisschulen und Sicherstellung der Elternrechte erklärt hat. — Wir bitten diese, unverzüglich auf die Durchführung ihrer Zusage hinzuwikken. Wir begrüßen es lebhaft, daß die Evangelisär-sutherische Landessynode durch die Würdigung und Behandlung der Ein gaben der christlichen Elternschaft sich erneut und einmütig wie vordem für die Wiedererrichtung evangelisch-lutherischer Be kenntnisschulen erklärt hat. — Wir bitten alle Kirchgemeinden und ihre Vertretungen, die Auffassung der Landessynode sich zu eigen zu machen und ihre Glieder in ihren auch der Erhaltung evangelisch-lutherischer Glaubensgemeinsclioft dienenden Bestre bungen auf Wiedererrichtung evangelisch-lutherischer Bekennt nisschulen tatkrästigst zu unterstützen. Mit Freuden nehmen wir wahr, daß Lehrer, wenn auch noch in der Minderheit, so doch entschlossen, in stiller Arbeit dem Berweltlichungsprozetz im Schulwesen entgcgenwir- ken und in Uebereinstimmung mit dem Elternhause die christ liche Jugenderziehung Hochhalten. — Wir bitten sie auch weiter hin, im Vertrauen auf das Verantwortungsbewutztsein gleich gesinnter Eltern auszuharren und mit ihnen um die Wieder errichtung christlicher Bekenntnisschulen zu ringen. Der christlichen Elternschaft Sachsens aber rufen wir zu im Hinblick auf den großen Sieg bei der Elternrvtswahl: bleibt Euch bewußt Eurer Verantwortung sllr Eure Kinder in Haus vkrrelen unel Umgebung Beileid der Reichsregierung zum Tod« Dr. Schutzes. (St. K.) Dresden, 4. Juli. Der Reichsminister des Innern hat an die Staatsregierung das nachstehende Beileidstelegramm gerichtet: „Der Sächsischen Regierung beehre ich mich anläßlich des Todes des Ministerialdirektors Dr. Schulze meine aufrichtige Teilnahme auszusprechen. Seine dem Reich in scheuerer Zeit geleisteten vortrefflichen Dienste bleiben unvergessen." Die sächsische Industrie gegen eine weitere Erhöhung der Gütertarife. Dresden. 4. Juli. Der Gesamtvorstand des Verbandes Sächsischer Industrieller befaßte sich in seiner letzten Sitzung auch mit der Frage der von der Reichsbahn beabsichtigten weiteren Erhöhung der Gütertarife und faßte hierzu einstimmig nachstehenden Beschluß: „Der Gesamtvorstand des Verbandes Sächsischer In dustrieller spricht sein Bedauern darüber aus, daß die Eisen- bahn-Gcwerksck,asten trotz der ungünstigen finanziellen Lage der Bahn neue, seiner Meinung nach nicht dringliche Lohn- sovderungenn gestellt haben, zu deren teiliveiser Bewilligung die Bahn durch Verbindlichkeitserklärungen des hierüber ge fällten Schiedsspruches verpflichtet ist und daß daraus die Ge fahr neuer Tariferhöhungen droht. Er hat schon bei früherer Gelegenheit wiederholt daraus hingewiesen, daß gerade für und Schule! Steuert durch Euer Familienleben dem sittlichen Verfall unseres Volkes! Vertrauet aus Gott, daß er Eurem Wollen das Vollbringen schenken werde! Diese Stellungnahme der protestantischen Elternschaft ist lebhaft zu begrüßen. Tenn nur das gemeinsame Wollen und Streben beider Religionsgesellschasten im Dienste christlicher Jugenderziehung kann einen Erfolg geivährleisten. Der Wohnungsbau in Sachsen Aus den Landtagsausschüssen. Dresden, 4. Juli. Im Ha u sh a l to u s sch u tz A wurde am Mittwoch da« Kapitel Polizei eingehend besprochen. Die Abstimmungen über dieses Kapitel wurden vorläufig zuriickgestcllt. Bei Kapitel 24 ?lbt. B, Arbeits- und Wohlfahrtsministe rium, entspann sich eine längere Aussprache über Fragen der Sozialpolitik, namentlich über das Wohnungsbau wesen. Hierzu erklärte die Regierung, daß die Eigenheimbcwegung im Fortschrcitcn begriffen sei. Die Ergebnisse der dies>ährigen Wohnungszählung würden frühestens im September dem Land tag oorgelegt werden können. Die produktive Eriverbslosen- fiirsorge stehe angesichts der Finanzlage im Reiche vor einem Rückgang. Trotzdem biete sich Aussicht. Mittel aus der produk tiven Erwerbslosenfürsorge für den Wohnungsbau bereilzustel« len. Die finanziellen Voraussetzungen für den Wohnungsbau seien ungünstig, zumal das Reichsarbeitsministerium den Lan de »Versicherungsanstalten, die als Tarlehensquellcn für Bauten eine große Rolle spielen, statt Barmittel Schatzanweisungen auf genötigt habe. Für Sachsen kommen im laufenden Jahre nicht weniger als 17 Millionen Mark in Frage, die in erster Linie dem Klein Wohnungsbau entgehen. Die Loge der Sparkassen und des Pfandbriefmarktes sei nicht günstig. Trotzdem sei zu erhoffen, dos; die im Jahre 1928 auch in diesem Jahr« rund 26 000 Wohnungen in Sachsen erstellt werden Können. — In Erledigung eines Antrages der Deutschen Volkspartei beschloß der Ausschuß einstimmig: „Die Regierung wird ermächtigt, die im Staatshaushaltplan aus das Jahr 1929 eingestellten Be trüge, soweit sie sich auf Neubauten oder i» Ausführung begrif fene Bauten beziehen, bereits vor Verabschiedung des Gesetzes über den Staatshaushalt plan auf das Rechnungsjahr 1929 zu verausgaben." I die sächsische Industrie als Herstellerin von Fertigwaren, die I meist unter die höchsten Frachtsätze sollen, jede prozentuale auch noch so geringe Tariferhöhung eine weitere Einschränkung ihrer ohnehin stark beschnittenen Konkurrenzfähigkeit auf dem Welt markt bedeutet, und er muß deshalb auch im gegenwärtigen Augenblick sich aufs schärfste gegen die Absichten einer neuen Tariferhöhung aussprechen. Er begrüßt es, daß die maßgebenden Neichsstellen der Reichsbahn ihre Genehmigung zu der gesorderien Tariß- erhöhung nicht gegeben haben und richtet an die Neichslxihn. Hauptverwaltung die dringende Aufforderung, die für die Lohn erhöhung erforderlichen Mittel aus anderem Wege flüssig zu machen und von einer Tariferhöhung endgültig obzusehe n." : Schwere Beleidigung des Städtischen Fürsorgeamtes. Dos Schöffengericht Dresden verurteilte am Mittwoch den 41 Jahre alten Bücherrevisor Alwin Neinholü Köcher aus Dresden wegen Beamtenbeleidigung in sechs Fälle» zu einer Geldstrafe von 180 Mark. Köcher hatte in verschiedenen Ein gaben an das Fürsorgeamt der Stadt Dresden, Formen schwerer Beleidigungen gewählt und war auch beim persönlichen Erschei nen aus dem Fürsorgeamt in sehr ausfallender Weise belei digend gegen Beamte geworden. s. Stempelsteuerfreiheit vor dem Arbeitsgericht. Das Sächsische Finanzministerium hat im Einvernehmen mit dem Justizministerium verordnet, daß die Stempelsteuerfreiheit von Vollmachten zur Vertretung im Verfahren vor dem Arbeits gericht eintritt, wenn der Inhalt der Vollmacht nicht über den einer Prozeßvollmacht hinausgeht. — Mit dieser Verordnung entspricht die Regierung einem Beschluß des Landtags. Tragbahre ging es mit mir, wie mit einem Häufchen Unglück, zur Lagerstelle zurück. Es folgte für mich eine lange schwere Leidenszeit. Wir befanden uns bei armen, hungernden Wanderobbos, in einer zuvor noch von keinem Weißen betretenen Wildnis, mehr als 800 Kilometer weit von der Küste entfernt, wohin ich. wenn irgend möglich, geschafft werden mußte. Mein vom ersten Stoß des Nashorns getroffener Magen brannte wie Feuer, als ob glühende Eisenstücke ihn füllten, und schmerzte so unsagbar, daß ich darüber ganz die tiefe klaffende Wunde an der Seite ver gaß. in welche das Horn des Tieres eingedrungen war. Massenangrifs der Nashörner. Weiter ging es bei sengender Sonnenglut auf denkbar rauhesten Pfaden viele Wochen lang vom frühen Morgen bis hinein zum Abenddunkel. Das damit verbundene Gerüttel war für mich eine Pein sondergleichen, wozu noch ein weiterer Um stand kam, der die folgenden sieben Marschtage für alle zu einer wahren Höllenqual machte. Die Vrunstperiode der Nashörner stand augenscheinlich auf der Höhe, und jener Teil des Guasio Nyuroflußlaufes, dem wir folgten, war offenbar ein bevorzugter Rendezvousplatz aller verliebten Nashörner der weiten Umgebung, welchen es natür lich mißfiel, daß wir sie in ihrer Idylle störten. Wir erlebten während einer Woche an hundert knappe Begegnungen mit diesen Bestien, wobei die Karawane fünfundzwanzigmal in schärfster Weise angegriffen und auseinandergejagt wurde; meine Bahre wurde von den gefährdeten Trägern eben so oft recht unsanft auf den Erdboden niedergetan. Hinzu kam das unausgesetzte Knattern der Abwehrschüsse der von Lhanler geführten Vorhut, das Geknalle der zu meinem Schutze befohlenen Schiitzcngardc, das nahe und ferne Schnau ben der Nashörner, dem immer der „Faro", das ist der Nas hornalarmruf. der geängstigten Leut« folgte. Einer der Leut« wurde vor meinen Auaen hoch in die Luft geschleudert; er ftek kopfüber auf das harte -/r wenige Stunde» später eine Leiche. Selbst zu nächtlicher Zeit ließen die Bestien uns nicht i» Ruhe. Ein Nashorn rast nach Mitternacht wie toll im Lager platz hin und her. jagte die erschreckten Leute auseinander und schleuderte Traglasten oder was sonst im Wege stand, vor sich her. Nachdem es sich solcherart vergnügt hatte, zcrtrammelte es die Lagerfeuer und verschwand danach wie ein nächtlicher Spuck. Seit meinem Unfälle waren 25 Tage vergangen, als nn, nur noch zwei Märsche von Daitscho, unserm Hauptlagerplatze, trennten. Lhanler befand sich mit seinen Leuten etwa fünf hundert Schritte voraus; danach erst folgte meine Tragbahre, die zur Sicherheit noch immer mit einer Schützengarde umgeben war. Im beruhigenden Gedanken, daß eine schwere Zeit bald zu Ende ging, schritten die Leute hurtig dahin, als ganz plötz lich ein Nashorn auftauchte, das von rechts her in Karriere aus uns zukam. Meine Leute »öffneten mit ihren Karabinern wohl sofort ein Schnellfeuer, doch schien die Kanonade nur dazu angetan, den Laus des Tieres zu beflügeln. Die Träger meiner Bahre hatte diese bald niedergetan, um sich auch an der Ab wehr dieser Bestie beteiligen zu können. Ich sah, daß manche Kugel traf und andere auf dem Erdboden staubten, aber auch, wie rasch die Gefahr näher kam. Bald hörte ich. wie meine Leute, die zögernd zurückgewichen waren, mich bedauerten: armer Bwanal Gänzlich unfähig, mich zu rühren, blickte ich dem pfeilgerade auf meine Bahre zustürmenden Ungetüm mit ergebungsvoller Ruhe entgegen und schloß iie Augen, als ich glaubte, daß mein Schicksal sich er füllen sollte; es stand wohl in den Sternen geschrieben... Ich fühlte, wie der Dvden in meiner nächsten Nähe er zitterte, wie es um mich herumfauchte und schnaubte, zunächst zur Rechten, sodann zur Linken; und als ich daraufhin die Augen aufschlug, konnte ich das Nashorn, aus Maul und vielen Wunden schweißend, wie von Furien gejagt, davonfliehen sehen. Es war ver Balste ausgewlchen und haarknapp zu meinen Füßen vorbeigerast. Einer, von Dr. W. Charter kunstgerecht ausgeführten Ope ration und der dreiwöchigen sorgsamen Pflege, die mir dieser Samariter angedeihen ließ, verdanke ich allein meine Ge nesung. Tuckvls Loeknel. Leipziger Sender Freitag, den S. Juli: 12.00 Uhr: Schallplattenkonzert. Nach dem Nauener Zeitzeichen: Schallplattenkonzert. 13.46 Uhr: Glückwunschruf. 14,00 Uhr: Funkwerbenachrichlen. 16.15 Uhr: Stunde der Hausfrau mit Funkwerbung und Schall platten. 16.30 Uhr: Unterhaltungskonzert. Nordische Musik. 18.05 Uhr: Sozialversicherungsrundfunk (Invaliden-, Kranken-, Angestellten-, Arbcits- und Unfallversicherung). 18.20 Uhr: Wettervoraussage, Zeitangabe und Funkiverbenach- richten. 18.30 Uhr: Studicnrat Friedet, Lektor Mann: Englisch für Fort, geschrittene. (Deutsche Welle, Berlin.) 19.00 Uhr: Dr. Georg Zenker, Leipzig: „Wie können wir uns vor dem Krebs schützen". 19.30 Uhr: Priv,-Doz. Dr. A. Arland, Leipzig: „Krebserkran kungen bei Pflanzen". 20.00 Uhr: Uebertragung von der Süddeutschen Rundfunk- *A.-G., Stuttgart: „Lübecker Totentanz". 30.30 Uhr: Der letzte Brief. 21.30 Uhr: Franz Boumann. 22.30 Uhr: Zeitangabe, Wettervoraussage, Pressebericht und Sportsunk. Anschließend: Tanzmusik. S, auf l In der Zahl beitsiosenversicherur sowohl bei den mö sonen ein Rückgan getreten. Doch bin drückt, und der Ans kenkassenmitglieder 6,8 v, H, betrug, v in weit langsamen dem Arbeitsmarkt ftistipe Austräge in Auswärt seulwicklur des Spinnsiossgewe hat sich die Nächst belebt, Stcllsmvei arbeitermangel in < die Entwicklung d schiedenilich der strickereien, währe industrie weiter zu In der M e lassuigen und B« arbeitsuchenden M Wanderung in ber gewcibe zurück,;ufü ln » aufnahmesähi, dustrie der Steine frage der Landwir etnws nachließ. I Stall- und Feldarl Im Nahrung- iveise die Saison Süßwarenindustrie gemcrbe hat sich d gesetzt. 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