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Keiligen Stuhles »n- des Preußischen Staates ln lang- Hvieriger, hingebungsvoller Arbeit den Weg zu dieser «euen freundschaftlichen Vereinbarung geebnet haben, in erster Linie dem Apost. Nuntius Paeelll und dann dem preußischen Ministerpräsidenten Braun. Beide haben der friedlichen inneren Fortentwicklung unseres Volkes großen Dienst erwiesen. Auch wir hoffen, um »it den Worten des päpstlichen Nuntius bei der gestrige« Unterzeichnung zu sprechen, daß durch diesen Ver trag eine sichere Grundlage für dauerhafi« friedliche Beziehungen zwischen Kirche und Staat, den neuen Verhältnissen unsere» ßandesentsprechend.geschaffeuwordenist. Der Dank -es Kettigen Stuhles Rom, 16. Juni. Die Nachricht von der Unterzeichnung des Konkordates mit 'Preußen ist im Mt-ikan mit «rößter Genugtuung «rufge nommen worden. Das Verdienst, dieses Konkordat unter Dach und Fach gebracht zu haben, wird einzig und allein den hohen Fähigkeiten des Nuntius Pacrlli zugeschrieben. Das Konkordat vor dem Staatsrat Berlin. 17. Juni. Dl« dem preußischen Staatsrat zugegongene Konkordaisvor- lage wird voraussichtlich am Dienstag die Vollsitzung des Siaats- vales beschäftigen. Die Fraktion der Arbeitsgemeinschaft des Staatsrates hat indessen, wie aus Abgcordnetenkreiscn verlautet, die Absicht, eine Vertagung der Beratung zu beantrage», da mit inznrischen entsprechende Verhandlungen mit der evangeli sche» Kirche aüfgenoimnen werde» können. Die Regierungskonserenz Uber den Boung-Plan Paris, 17. Juni. Der in Madrid weilende Außenpolitik«!: des „Matin" berichtete seinem Blatte, Dr. SIresemann werde wahrscheinlich am Mittwoch oder Donnerstag in Paris eintreffen. Es sei natürlich, daß er dann einen persönlichen Meinungsaustausch mit den französisctien Ministern pflegen werde. Dieser Mei nungsaustausch könne selbstverständlich nicht den Wert einer Vereinbarung haben. Die belgisckic und die englische Regierung würden gewiß informiert werden, aber an diesen Unterredun- gen nicht teilnehmen, die also nicht den Charakter einer Kon- Nrenz haben würden.. Es könne sich infolgedessen nur um eine Vorprüfung der Probleme handeln. Es wäre beispielsweise denkbar, daß die deutsche Regierung Frankreich wissen lassen i werde, sie werde den Sachverständigenplan sict-er ratifizieren, i wenn innerhalb einer bestimmten Frist die Lösung der Rhein- !landfroge gewährleistet sei. Die französische Regierung könnte 'ihrerseits bezüglich dieser Frist Verpflichtungen übernehmen Und auf diese Weise die Ratifizierung des Voung-Planes in Deutschland sehr erleichtern. Fraglich bleibe nur, ob nach der artigen beiderseitigen Versicherungen, die in London und Brüssel zur Kenntnis gebracht und dort gebilligt werden müß ten, das sranzosisci>e Parlament sich vor 'dem 31. Juli über die Notifizierung der französischen Schuldenabkommen mir Amerika und England einigen werde. Wenn das geschähe, dann Könnte man die internationale Konferenz, die die neue Ord nung für die Reparationen und für das Rheinland festzusetzen Hütte, für den August anjetzcn. Der Korrespondent des „Journal" in Madrid berichtet, gestern vormittag habe man dort sogar behauptet, daß, wie Dr. Stresemann auch Ramsay Macdonald und Fa spar nach Paris kommen könnten, um dort über das Programm und den Zeit punkt des Zusammentritts der Ncgicrungskonserenz über den Naungplan zu verhandeln. Wenn die Signatare der Genfer Entschließung von 1928 Ende der jetzt beginnenden Woche zu- sammenkommen könnte, wäre es, wie man glaube, möglich, die Regierungskonferenz für den 15. Juli einzuberufen. Beim Ehrenslug tödlich abgeskiirzl Segelflieger Schultz f. Stuhn sWestpr.), 17. Juni. , De, einem Ehrenflug über dem neuen Kriegerdenkmal in kklhn. das am Sonntag eingeiveiht wurde, ist das Sportslug- »eug Marienburg abgestürzt. Die Insassen, der Welt- bestsegelslieger FerdinandSchulz und sein Begleiter, Der Marienburger Segelflieger Bruno Kaiser, waren auf der Stelle tot. Das Unglück ereignete sich zwischen 16 und Ü7 Uhr. Nach beendigter Feier kreiste das Sportflugzeug Marienburg des Westpreußisckpm Vereins für Luftfahrt in etiva bv Meter Höhe über dem Denkmalsplatz, als zum Entsetzen der nach Tausenden zählenden Zuschauermenge aus bisher nickst ge klärter Ursache die Tragflächen des Flugzeuges sich vom Rumpfe lösten. Der Rumpf selbst sauste mit großer Geschwindigkeit ungefähr 50 Meter vom Denkmal ent kernt aus den Marktplatz nieder. Tie Flieger wurden tot aus den Trümmern geborgen. Dessau. 17. Juni. Bei einem Schulungsfluge stürzte Sonntagmittag das Flugzeug D 1645, ein Hochdecker, mit zwei Personen am Rande des Iunkcrsflugplatzes ab. Es geriet beim Niedergehen mit dem Fahrgestell in die Te l e p h o n le i t u ng der den Flugplatz abgrenzenden Chaussee, überschlug sich mehrfach und wurde zertrümmert. Der Pilot Wieler kam mit geringen Verletzungen davon, während der Passagier, der 15jährige Kchlosserlchrling Hans Peters, mit schiveren Verletzungen Ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Chur, 17. Juni. Die bekannte Fallschirmpilotin Fräulein Elly Tutzmar ist am Sonntag bei einer Flugveranstaltung tödlich verunglückt. Nach einem ersten geglückten Absprung ist sie bei einem zweiten Absprung mit dem Fallschirm in den Rhein gestürzt. William Doolh London, 17. Juni. Der frühere General der Heilsarmee, William Vooth, der einen heftigen Rückfall seiner Krankheit erlist, ist Sonntag abend gestorben. Die „Wuwa" in Breslau eröffnet BrcSlau, 17. Juni. Die große Siedlungsbau-AuSstelluiig .Mahnung und Werk raum", di« von der Stadt Breslau ousgesiihrt worden ist, wurde am Sonnabcndvormittag in Gcgenniart des Ncicksministcrs V. Guörard und des Staatsministcrs Dr. Hirtsies« r, wei- Ärer Vertreter der staatlichen und städtisch ca Behörden, txr Pro vinz. der Wirtschaft ich». eröffnet. Die Eröffnung in Kiel Kiel, 17. Juni. Der Nordisch-Deutsch« Uiriversitätstag, die erste der Veran staltungen der Nordisch-Deutsch«» Woche für Kunst und Wissenschaft wurde Sonntag vormittag durch einen Festakt der Schleswig-Hol steinischen Universilätsgesellschaist in der Norbostsee-Halle eröffnet. Der Vorsitzende der Universitätsgcksellschaft, der Bevollmächtigte zum Neichsrat Dr. h. c. Anton Schiffe rer, begrüßt« die An wesenden, unter ihnen Neichsminister Dr. Dietrich und Staats- Minister Professor Dr. Becker, sowie «in« große Anzahl deutscher und ausländischer Gesandter und konsularischer Vertreter, Organi sationen, Korporationen usw-, die durch ihr Kommen gezeigt hät ten, daß sie die nordisch-deutschen Bestrebungen mit Aufmerksamkeit verfolgen und mit Zustimmung begleiten. Glückwünsche aus Berlin und Madrid. Zu diesem Festakt des Nordisch-Deutschen UniversitätstageS sandte der Herr Reichspräsident v. Hindenburg folgendes Telegramm: „Den aus Deutschland und den nordischen Ländern versam melten Teilnehmern an der Nordisch-Deutschen Woche entbiete ich herzliche Grüße. Möge der bedeutsamen Veranstaltung, die der Pflege und der Vertiefung der kulturellen und freundschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu den stammverwandten nordischen Völkern dienen soll, ein voller Erfolg beschicken sein zum Nutzen aller beteiligten Länder. v- Hindenburg, Reichspräsident." » Neichsminister Dr. Stresemann sandte aus Madrid ein Telegramm, in dem er sein Bedauern zum Ausdruck bringt, durch seine Abwesenheit von Deutschland verhindert zu sein, an der Er- össnungstagung der Nordisch-Deutschen Woche teilnchmen zu kön nen. In dem Telegramm heißt es weiter: „Die großen gemein schaftlichen Kulturausgabcn, an deren Verwirklichung alle an der Nordisch-Deutschen Woche Beteiligten arbeiten, werden durch Ihre Veranstaltung neue Befruchtung und weiter gesteckte Ziele erfahren. All denen, di« an der Veranstaltung dieser Kulturtagung mitge wirkt haben, meinen aufrichtigen Dank auszujp rechen, ist mir ein besonderes Bedürfnis." Kundgebung -er Rheinländer Forderung aus bedingungslose Räumung. Stuttgart, 17. Juni. Die vom Neichsverband der Rhein länder anläßlich ihrer achten Iahrestagung im Schloßhof ver anstaltete Kundgebung vereinte tausende von Männern und Frauen zu einem erhebenden Treuebekenntnis für die besetzten Rheinlande und einem eindringlichen Appell an die früheren Fein-länder, an das Weltgewissen und an die deutsch)« Negie rung, daß Rhein und Saar bald frei sein mögen. Den eindrucksvollen Abschluß bildete eine Entschlie« ßung, in der es heißt: Das Ergebnis der in Paris zum Abschluß gebrachten Ber« Handlungen der Wirtschaftssachverständigen mit seinen uns aus das schwerste bedrückenden Forderungen werden wir nur dann mit gutem Gewissen gegenüber der Zukunst des deutscheni Volkes auf uns nehmen können, wenn wir seine Ergänzung durch politische Verhandlungen finden. Diese müssen in gleich versöhnlichem Sinne wie jene geführt. Deutschland die Gleich, bercchtigung unter de,, übrigen Kulturvölkern wiedergeben und ihm mit dem Vertrauen entgegenkommen. daß es nach seinen bisherigen Leistungen sür die Wiederherstellung des Völker- friedens verdient. Wir fordern: als deutsches Recht die sosor« tige bedingungslose Räumung; die Ablehnung jeder Gegen leistung sür den Abzug der Besatzung; die Verweigerung jeder Art Sonderkontrolle. Wir erwarten: die sofortige Rückkehr des Saargebiets; die Zurückweisung jeden Gedankens an einen Saar-Freistaat nach Danziger Muster; die Verwerfung jede« wlrts«hafts- und zollpolitischen Bindung des Saargebiets mit Frankreich. Wird so nach mehr als einem Jahrzehnt nach Nie« Verlegung der Massen ein wirklicher Anfang mit der Beendi gung des Kriegszustandes gemacht, der in vollem Umfang« spätestens im Jahre 1935 kommen muß, so wird damit ein großer und bedeutungsvoller Schritt zu einer wahren und an dauernden Befriedung Europas zum Segen der Menschheit getan sein. Groener über -ie Wehrmacht Der Wehrelal im Reichslag Berlin, 15. Juni. > Ohne" Aussprache wird zunächst HkkCZusatzäKommen zum deutsch-schweizerischen Handelsabkommen dem Handelspolitischen Ausschuß überwiesen und das internationale Opiumabkommen in zweiter und dritter Beratung an genommen. -rr- . - Es folgt dann die zweite Beratung des Haushalts des Reichs wehrministeriums.. " Das Wort ergriff zunächst , . Reichswehrminister Groeuers / Im Hanshaltsausschuß ist die grundsätzgiche Frage der Wchrprobleme angeschnitten worden. Ich habe mir meine Ausführungen zu dieser Frage für das Plenum Vorbehalten und möchte deshalb heute etwas näher auf den ganzen Fragen komplex eingehen, der neben den in der letzten Zeit viel er örterten Wchrproblemen auch noch die Fragen der Sicherheit und der Abrüstung umfaßt. Wie haben sich die Verfechter eines idealen Völkerbundes die Lösung der Wchrprobleme gedacht? Sie empfahlen will» tiirpolizeiliche Kräfte zur Aufrechtcrhaltung von Ruhe und Ordnung im Innern und kleine hochmoderne Truppenkörper je nach der Größe des Landes als Elied- armeen des Völkerbundes. Diesen Gedanken vertrat auch der verstorbene Abgeordnete Erzberger in einem Buch, das er zu einer Zeit herausgab als der Inhalt der Friedensverträge, wie sie uns nachher auferlcgt worden sind, noch nicht bekannt war. Die Gestaltung der Wehrorganisation durch die Verträge hat nicht die entfernteste Achnlichteit mit jenem Idealbild«. Eigentlich ist nur das Versprechen der allgemeinen Abrüstung oder wenigstens der Rüstungsbeschränkung im Friedensvertrag von Versailles erwähnt. Das eine darf ich wohl im Namen aller Parteien dieses hohen Hauses sagen» daß von einer Abrüstung oder auch nur Rüstungsbeschränkung bei den Sirgcrstaaten keine Rede sein kann. (Sehr richtig!) Die Vorkriegsnachbarn Deutschlands berufen sich darauf, daß ihre Sicherheit gegen Angriffe Deutschlands gewährleistet sein müsse, bevor eine wirlsame Verminderung ihrer eigenen Streitkräfte eintreten könne. Wer hat denn und wer braucht Sicherheit? Etwa Deutschland mit seinen sieben Infanterie-Divisionen und einigen Kavallerie-Divisionen ohne Festungen, ohne Reserven an ausgcbildctem Personal und Kriegsmaterial, oder etwa die anderen unter sich verbündeten Nachbarn Deutschlands, Frankreichs, Belgien, Polen und die Tschechoslowakei, die nur an Infanterie im Frieden bereitzu stehen haben: Frankreich auf europäischen Boden 27, Belgien 6, Polen 30 Divisionen und die Tschechoslowakei 26 Brigaden, allo rund 76 Divisionen gegenüber den zehn deutschen? (Hörtl hört!) Wer, so frage ich, braucht also eigentlich Sicherheit? (Lebhafte Zustimmung.) Ich darf nicht ver- schweigen, daß außer diesen Truppen dre anderen Mächte auch noch zahlreiche Fliegersormationen, schwere Geschütze und dazu die gewaltigen Reserven an ausgebildeten Menschen und an Kriegsmaterial besitzen, die wir überhaupt nicht haben. Man hat uns zu beweisen versucht, daß ein Miß- Verhältnis der Rüstungen nicht bestehe, und ist sogar soweit ge gangen, dem deutschen Heer besonder« Angriffskraft zuzuschreiben und zu behaupten, daß das deutsche Berufsheer zu einer Gefahr für seine Nachbarn werden könne. Es wäre eigentlich ein Armutszeugnis für die Offiziere der alliierten und assoziierten Mächte, die m monatelanger Arbeit die Entwassnungsbestimmungcn für Deutschland ausge arbeitet haben, wenn das abgerüstete Deutschland trotzdem noch tatsächlich angriffsfühia wäre. Es war doch die Absicht der ganzen Aktion. Deutschland nicht nur jede Angrifsskraft zu nehmen, sondern auch seine Verteidignngsmöglichkrit aus das allergeringste Maß zu beschränken. Die Behauptung von der Stoßkraft des deutschen Heeres widerlegt sich allein durch die Tatsache, daß ein Heer ohne moderne Kriegsmaschinen zu einem Angriff gegen Heere, die über alle modernen Kriegsgeräte ver fügen. gar nicht befähigt ist, am allerwenigsten ein schlecht aus- gerüstetes Heer wie das deutsche, das keine Reserven an aus. gebildeten Mannschaften und an Material hinter sich hat, und «in Staat wie Deutschland, der nur «inen kleinen Bruchteil seiner Bevölkerung militärisch auobildet, während die anderen auf dem Prinzip der allgemeine,. Wehrpflicht auiLebuul« Mallend««rr besitzen. , zssitzung führt« Wir wissen uns frei Im weiteren Verlauf der gestrigen Abg. Leibl (B.V.) zum Wchretat aus: von allen kriegerischen Absichten, aber das darf uns nicht hin« dern, für unsere der Landesverteidigung dienende Reichswehr alles zu tun, was das Versailler Diktat und was unsere Fi nanzlage zulüßt. In der Reichswehr muß die Tradition der alten Armee gepflegt werden. Darin liegt keine Gefährdung der Treue zum heutigen Staat. Zur Leitung der Reichswehr haben wir volles Vertrauen. Eine Disziplin, die nur auf Furcht vor Strafe aufgebaut ist, wäre ein völlig unbrauch bares Mittel. Der Führer muß das Vertrauen der Mann schaften haben. ... ^ Reichswehrminister Groener bemerkte gegenüber dem Abg. Brüninghaus, daß er beim allerbesten Willen nicht immer das selbe sagen kann. „Selbstverständlich ist jedes Wort, das ich ,m Haushaltsplan gesprochen habe, absolut feststehend, wankt und schwankt nicht; ebenso wenig wie die Einstellung der Reichswehr zur deutschen Republik, die vollkommen fest, un berührt und ohne Schwanken sich gleich bleibt, solange ich an der Spitze stehe. Ebenso werde ich niemals dulden, daß wir an der Reichswehr sozusagen einen Staat im Staate haben. Es gibt nur einen Staat. Und ein Teil dieses Staates — und zur Verfügung des Staates und der Staatsgewalt — ist die Reichswehr. Vom Abg. v. Lettow ist die Besorgnis aeäutzcr «worden, ich könnt« sozusagen ins Schlepptau des Neichsinnenministers geraten. Ich fühle meinen Motor vollständig imstande und brauche kei nerlei Unterstützung und keinerlei Schleppen, um mein Amt zu führen. Zudem hat Minister Severing sicherlich auch nicht die mindeste Ansicht, nach mir ein Schlepptau auszuwerfen, denn er weiß ganz genau, daß ich in der Lage bin, mein Amt ohne irgendwelche Unterstützung zu führen. Im übrigen kann ich aber nur betonen, daß die Zusammenarbeit auf den Gebieten» wo wir zusammenzuarbeitcn haben, nur die allerbeste ist im Interesse unserer Reichswehr. Der Abg. Schöpflin hat ange» kündigt, daß in den nächsten Jahren die Durcharbeitung des Etats noch gesteigert werden müsse. Sehr einverstanden! Ich bin durchaus der Auffassung: Sehen Sie bis in die tiefsten Tiesen des Etats hinein! Wir haben nichts zu verbergen, was den Interessen des Staates oder den Interessen und Rechte« des Reichstages widersprechen würde. Die Frage des Etats und der Etatsausstellung ist eine Frage des Vertrauens, wie der Abg. Sachsenoerg betont hat. Ich habe den Eindruck, daß die Kontrolle doch nicht immer mit der richtigen Umsicht verkehrt; sie bleibt oft an äußeren Dingen hängen, und es wird dann an Dingen abgestrichen, die eigentlich wert wären, erhalten zu bleiben. Ich bin auch der Meinung, daß wir die größte Spar samkeit üben müssen; sie muß auch noch gesteigert werden. Es kommt bloß darauf an, was man unter Sparsamkeit versteht. (Sehr richtig! links.) In der Vergangenheit ist die Sparsam keit wohl nicht immer aufs äußerste beobachtet worden. Ich bin aber fest entschlossen, in meinem Ressort diese Sparsamkeit und die Ausnützung der Mittel bis zum Äeußerften zu betreiben. Um 4 Uhr wurde die Beratung nach weiterer kurzer Debatt« auf Montag 12 Uhr vertagt. Spantsch-sranzöfffcher Freuudfchasls- und Schiedsgerichfs-Verlrag Paris, 17. Juni. Der Madrider Sonderberichterstatter des „Petit Parisicn" meldet, daß Außenminister Brianü während seines Aufenthalts in Spanien den Abschluß eines allgemeinen französisch-spanischen Freundschosts- und Schiedsgerichtsver trages vorbereitet habe, dessen Unterzeichnung in einigen Tage« in Paris erfolgen werde. * Der glückliche Flug des „Gelben Vogels". Di« französi schen Ozeanstieger erzählen über den Verlauf des Fluges, daß ihnen beim Aaustauchen des blinden Passagiers der Gedanke durch den Kopf gegangen sei, diesen unenrarteten Reisebegleiter über Bord zu wersen. Auf der ganzen Fahrt erblickte» sie infolge der starken, Wolkenbildung nur zwei- oder dreimal das Meer. Während der ztveistündigen Durchquerung eines Siurmgebietcs wurde di« Benzinsührung mangelhaft und die Motoren tage» beinahe still. Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Witterungsoussichten. Teils sclpunche. teils besonders in den warmen Tagesstunden verstärkte Bewölkung, und Gemit- terdrohcn, im übrigen Fortbestehen des sommerlickien Gewitter» charoklers, gemäßigt ivarm, sehr schwache bis müßige Wind« aus westlicher Richtung.