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Sächsische Volkszeitung : 11.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192906118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290611
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290611
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-06
- Tag 1929-06-11
-
Monat
1929-06
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.06.1929
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Anmeldungen zu de« höheren Schulen Dresden, 10. Juni. Das Schulamt schreibt unS: Ostern 1930 steht der erst« stärkere Geburtenjahrgang der Nachkriegszeit an der Schwelle der höheren Schule. — Es ist unmöglich, diesen Jahrgang in der glei chen Zahl von Sexten unterzubringen, wie jetzt vorhanden sind. Andererseits ist es ausgeschlossen, dte Sexten in dem Verhältnis zu vermehren, wie die Zahl der Kinder am Abschluß der Grundschule von 1929 auf 1930 zunimmt. Da es dringend geboten ist, möglichst früh ei» klares Bild da von zu gewinnen, in welchem Maße di« Klassentbi'ldung sich der stär keren Zahl der jetzt in der Grundschule zum Abschluß gelangenden Kinder anzupaffen hat, sollen di« Anmeldungen für Ostern 1930 nicht erst, wie bisher üblich, im Herbst, sondern bereits vor den Sommcrfcrien geschehen. Ms Anmeldelage sind vorläufig die Tage vom 19. Juni bis zum 4. Juli 1929 einschließlich festgesetzt. Umstellung der Zeitung „Der Dolksstaal" Dresden. Der Sudetendeutsche Heimatbund in Dresden ver sendet, wir uns gemeldet wird, ein Rundschreiben an seine Mitglieder, wonach er auf die Tageszeitung „Der Volksstaat' nach deren erfolgter Trennung von her Alt sozialisti schen Partei Einfluß gewonnen habe. Die Zeitung soll zu einem nach jeder Richtung hin unabhängigen Organ fürs Grenz« und Auslandsdeutschtum umgestaltet werden. Die Einflußnahme werde am 1. Juli beginnen. Bis dahin weide auch etappenweise Umstellung im Aeußern, so im Zoitungskopf usw., durchgeführt sein. In der Txit ist schon jetzt der bisherige Untertitel des Mattes: „Organ der Altsozialisttschen Partei' auf dem Zeitungskops ver schwuren. Eine materiell« Beteiligung des Siidetciideutschen Het- motbundez und andrer ähnlicher Verbände soll angeblich nicht er folgt sein, auch kein« Aenderung in der Schrlstleitung beabsichtigt sei». Gesellschaft „Deutscher Staat" Dresden, 10. Juni. Am Sonnabend und Sonntag hielt die Gesellschaft „Deutscher Staat' im Künstlerhaus unter der Devise Erneuerung der deutschen Sozialversicherung eine Ortstagung ab. Dr. Liek-Danzig sprach am Sonnabend vom Standpunkte des Arztes über Soziale Ver sicherungen und Volksgesundheit. Er bezeichnete eine ausgedehnte Fürsorge auch heute »och als Pflicht der Gesellschaft; nur frag« es sich, ob man in Deutschland hierbei den richtigen Weg bsschreile. Die Tendenz, den Wirkungsbereich der Versicherung mehr und mehr auszudchnen, führe notwendig zur Umwandlung des frühere,, Machtslaatcs in eine PerjorgungSaustalt. Durch di« Ver sicherung würden Arbeitslust und Sparst»» untergraben: dafür greife die Rciilensucht Platz. Die Schuld bieran treffe nicht den Arbeiter, sondern das System, das durch gänzlich neue Einrichtungen ersetzt werde» müsse. In einem tveiteren Vortrag wies G. Hatz-Berlin neue Wege in der deutsche» Sozialpolitik, während am Sonntag Professor Dr. Alb r e ch t - Jena zu dem Schema: Ab lehnung oder Erneuerung der Vismarckschen Sozialpolitik? sprach. Im Gegensatz zu seinen Vorrednern trat er für die Reform des bestehenden Systems ein, das sich bis 1914 durchaus bewährt habe und erst seit der sozialen Umwälzung von 1918 kranke. Das Prinzip der Gegenseitigkeit, der Solidarität sei nneittbchrlich. Fordern müsse man heute die Einschränkung des Kreises der Versicherten, die Zurückdrängung d«r Neittengier durch sorgfältigere ärztliche Untersuchung, dafür eine bessere Bezahlung des Kassenarztes, ferner aber durchgreifende Maßnahmen aus dem Gebiete der Siedlung?- und Wohnungspolitik. In d«r Debatte wurde lebafter Widerspruch laut. Man verwarf all« Reformversuche und bezeichnete den Weg des Zioangsspar- systems nach Hatz unter Abschaffung der Sozialversicherung als den richtigen. (?) Den Abschluß der Tagung bildete ein Vortrag von Dr. Mül- ler-Plauen über das Schema: Z wa ny s spa r s h st e m statt Sozialversicherung — ein Schritt zu sittlicher Wirtschafts führung und zu sozialer Befriedung. : Das Konservatorium veranstaltet am Donnerstag, den 13. Juni, und Sonnabend, den 15. Juni 1929, im Anstal tssoalc eine Musik-Aufführung vor den Mitgliedern des Patronatvercins. : D>e Kunsthandlung Emil Richter, Dresden, Prager Sir. 13, veranstaltet noch in diesem Monat anläßlich der neuen Aus zeichnung der Frau Professor Kollwitz in den Oberlichtsälen ein« Ausstellung meist hervorragender und seltener Arbeiten der Künst lerin. Mensch unter Menschen Roman von Viktor Hugo. (34. Fortsetzung.» Kaum hatte «r sich aber auS dem Sitzungssaal entfernt, als der Staatsanwalt zur Besinnung gelangt war und das Wort er griffen hatte, um sein Bedauern über die Erkrankung des ehrenwer ten Bürgermeisters von Montreuil-sur-Mer auszusprechen, zu be tonen, daß seine Ueberzeugung durch den Zwischenfall in keiner Weise erschüttert sei. und die Verurteilung ChampmathieuS, des wlrllichcn Jean Väljean. zu beantragen. Diese Hartnäckigkeit schien aber nun den meisten Geschworenen doch nicht berechtigt, und in einer kurzen Sitzung wurde beschlossen, dos Verfahren gegen Champmathieu einzustellen. Indessen brauchte aber doch der Staatsanwalt einen Jean Valjean, und da ihm Chaenpmathien aus den Hände-n entwischt«, so hielt er sich an Madclein«. Gleich nach der Freilassung Chompmathieus schloß er sich mit den, Vorsitzenden ein. Sie konferierten über die Notwendigkeit, den Bürgermeister von Montreuil-sur-Mer verhafien zu lassen. Nun dir erste Erschütterung vorüber war. hatte der Vorsitzende auch wenig dagegen einzuwenden. Es wurde also der Haftbefehl ausgefertigt, den der Staats anwalt durch einen Kurier an Javert abgehen ließ, der ja gleich nach seiner Vernehmung wieder nach Montreuil-sur-Mer zurückgesahren war. Javert stand eben aus dem Bett auf, als der Kurier eintras und ihm den Verhaft- und den Vorführungsbefehl übergab. Selbst ein gewiegter Polizist, setzte er Javert in wenigen Worten ausein. ander,, >vas in Arras vorgefallen war. Der von dem Staatsanwalt unterzeichnet« Haftbefehl lautete: „Dem Polizeiinspektor Javert wird hiermit aufgegebcn, de» Bürgermeister von Moirtreufl-s»r-Mer, ^Madel^ns, der in der Mutigen Sitzung als der entlassene Zuchlhaus- sträfling Jean Valjean agnosziert worden ist, gefänglich einzuziehen.' Niemand hätte unserem Javert ansehen können, was in ihm vorging, als er das Vorzimmer zu dem Krankensaal betrat. Er halt« sein gewöhnliches Aussehen, war kalt, ruhig, ernst und so bedächtig wie immer die Treppe hinaufgestiegen. Er hatte sich aus dem nächsten Wachtposten einen Korporal nebst vier Mann geholt, hatte dann sein« Leut« aus den« Hof «arten heißen und sich v»n der arglosen Portierfrau, dir daran gewShnt r Hühnerdieb«. In der Nacht zum Sonnabend wurden au» einer Schrebergartenkoloni« in Dresden-Trachau ein schwarzer Hahn, vier schwarze und eine weiß« Henne gestohlen. Der Dieb hatte den Hühnerstall aufgewuchtet und di« Tiere an Ort und Stelle abgeschlachtet. — Weiter wurde in Dresden- Lobtau drei wertvolle reb Huhn farbig« Rassehühner (Welsumerj mit Füßlingen Nr. 956—58 gestohlen. Auch hier hatten die Diebe den Hllhnerstail aufgebrochen und die Tiere obgeschlachtet. Offenbar sind die Diebe über den Zaun des angrenzenden Fried hofes in das Grundstück gelangt. Am -le Reichszufchüsfe für die osterzgebirgischen Talsperren. Dresden. 10. Juni. Aus Berlin wird gemeldet: Die Deutschnotionale Reichsiagssraktion Hot folgenden Antrag ein- gebrachr: Nachdem die Reichszuschüsse für die Talsperren, die zur Vermeidung künftiger Unglücke im Gebiete der Hochwasser. Katastrophen vom Juli 1927 im östlichen Erzgebirge gebaut werden müssen, im Etat 1929 infolge der Finanznot des Reiches nicht eingesetzt sind, wird die Reichsregierung ersucht, zur Vor bereitung künftiger derartiger Zuschüsse im Nachtrags- oder einem späteren Etat das erforderliche Material zu beschossen und vorbereitende Verhandlungen mit dem Lande Sachsen aus zunehmen bzw. forlzusetzen. d. Echöhung der WohlfahrtSuntcrstützungen. Das Stadtver- ovdnetenkollvgium in Freiberg beselfloß in seiner letzten Sitzung, di« Wohlfährtsunlerstühungen um 5 NM. pro Person monatlich zu erhöhen. Dafür werden ungefähr 50 000 RM. gebraucht. Die Mittelausbringung gestaltet sich bei der schlechten Finanzlage der Stadt äußerst schwierig. d. Schwefelsäure auf der Straße. In Pirna kamen auf der Neuen Dresdner Siraß« an derselben Stelle mehrere Rad- und Moiorradsahrer zum Sturz. Die herbeigerufene Polizei stellte scsi, daß an der betreffenden Stelle die Straße in einer Breite von einem Meter mit Schwefelsäure bedeckt war. Die Gestürzten hatten zum Teil Beschädigungen ihrer Kleidung und ihrer Räder da- vongeiragen. Zwei von ihnen hatten auch am Körper Brandwun den erlitten, so daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Schließlich alarmierte man die Feuerwehr, die mit starken Wasser strahlen die Straße abwusch. Die Ermittlungen ergaben, daß bei einem Schweselsäuretransport ein Glasballon mit Schwefelsäure zersprungen war. die sich an der betreffenden Stelle über die Straße ergoß. d. Schadenfeuer. Am Sonnabend früh entstand in einem Trockenschuppen des Dam p szi ege live rls Sörnewitz ein Schaden feuer, das jedoch noch rechtzeitig unterdrückt werden konnte. Ais Entstehungsursache wird Selbstentzündung angenommen. !.eipiig unei Umgebung Leipzig im Zeichen -es Bachfestes Leipzig, 10. Juni. Aus Anlaß des 17. deutschen Bachfestes hat die Neue Dachgesellschaft die Gruft der Iohanneskirche, in der Johann Sebastian Bach neben Christian Fürchtegott Geliert beigesetzt ist, wieder Herstellen und für den Besuch zugänglich maclier lassen Am Sonnabendnachmittag fand di« seierlick»« Uebergabe der Gruft statt. — Der Sonntag brachte im übrigen ein Orchestcrkonzert im Gewandhaus, ein Orgelkonzert in der Nikolaikirche sowie einen Kammermusikabend im Gewandhaus. Den Höhepunkt und Abschluß des Festes bildet am Montag di« ungekürzte Ausführung der Bachschen Matthäusxiassion in der Tho»wsk:rche. » Die aus Anlaß des Bachfestes vom Stadtgeschichtliä-en Museum und der Stadtbibliothek veranstaltete Sonderaus- stellung „Die Thomaskantoren", wurde am Sonnabend im Festsoal des alten Rathauses, der zu Bachs Zeiten als Musiksaal gedient l»atte, feierlich eröffnet. Oberbürgermeister Dr. Rothe bezeichnet« die Ausstellung als einen Ausschnitt aus der Leipziger Kulturgeschichte, der Zeugnis ab lege von der Pflege der Musik in Leipzig. — Der Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums gab mehrere Erläuterungen über Zweck und Inhalt der Ausstellung. Ein erster Rundgang zeigte, daß m>t der Ausstellung, die viele seltene Bildnisse uns Manuskripte enthält, ein gutes Stück der deutschen Musik geschichte und Entwickelung in vier Jahrhunderten geboten wird. war, Leute in Waffen bei dem Bürgermeister zu sehen, den Weg zu Fantinens Zimmer zeigen lassen. Hier angelongt, schloß er die Tür aus und schlich sich leise wie eine Kraukenwärtcriu oder ein Spion hinein. Genau genommen trat er nicht in das Zimmer ein. Er blieb auf der Türschwelle stel-en, den Hut aus dem Kopse, die linke Hand in dem bis ans Kinn zugeknöpften Nock. Sein Ellbogen uffing den Blerknopf seines geivaltigen Stockes, der hinter seinem Rücken ver schwand. So stand er eitva eine Minute lang, ohne bemerkt z-u werden. Plötzlich aber hob Fantine den Kops hoch, erblickte ihn und zeigte ihn Madeleine. In dein Augenblick, wo des Bürgermeisters Blick dem seinen begegnete, nahmen Javerts Züge einen grausigen Ausdruck an. Sein Gesicht glich dem Antlitz eines Tenscls, der ein verloren geglaubtes Opfer wicderfindet. Die Gewißheit, daß er endlich Jean Valjean in seinen Klanen hielt, ließ alle Empfindungen nach außen hervortreten. Seine Zu friedenheit gab sich in seiner hochnmtigen Haltung kund, und die ganze Widerwärtigkeit und Scheußlichkeit des boshaften Triumphes lagerte auf seiner engen Stirn. Javert war selig, als wäre er im Himmel. Ohne sich klar« Rechenschaft davon zu geben, war er sich do cheinigermaßen bewußt, daß er, Javert. die Gerechtigkeit, die Aufklärung, die Wahrheit ver körpere, insofern sie Feinde allez Bösen sind. Redlichkeit, Aufrich tigkeit, Pflichtgefühl sind Eigenschaften, die. irregeleitet, sich auf eine abscheulich« Art äußern können, die aber auch daun noch die Merkniale des Großen. Majestätischen behalten. Javert war bekla genswert wie jeder Unwissende, der einen Triumph davonträgt und beweist, wie böse das Gute sein kann. * Seit dem Tag«, wo der Bürgermeister sie auS den Händen Javerts befreit«, hatte Fantine ihn nicht wieder gesehen. Alz er jetzt vor ihr auftauchte, konnte ihr kranker, schwacher Kopf keinen anderen Gedanken fassen, als daß er gekommen sei, sie zu holen. Sie vergrub ihr Gesicht in ihr« Hände und schrie angstvoll: „Herr Madeleine, reiten Sie mich!' Jean Valjean — wir werden ihn fortan nicht anders nennen — hatte sich erhoben und sagt« jetzt mit seiner sanftesten Stimme zu Fantin«: „Seien Sie unbesorgt. Er kommt nicht Ihretwegen.' Dann wandte er sich zu Javert «Kit de» Worten: „Ich weiß, was St« wollen.' „Vorwärt« marsch!' brüllte Javert. Ehrensenal -er Aniverstisr Leipzig Leipzig, 10. Juni. Von der Universität Leipzig sind eine Reihe Persönlichkeiten, di« durch bedeutende finanzielle Leistungen wissenschaftliche Arbeiten gefördert und durch Stiftungen die Errichtung eines Stndenlen- WohnheimeS ermöglichen, zu Ehrensenatoren ernannt wov> den. In der ersten Sitzung des Ehrensenats wurde den Ehren- senatoren, jetzt 8 Herren und 4 Damen, auf Beschluß des akademi schen Senats vom Rektor das von der Universität gestiftete Ehren- kreuz überreicht, das von dem Leipziger Medailleur-Bildl>a»cr Eher mann entworfen, in weißem, schwarzumrändertem Email ausgeführt und am schwarzgoldenen Bande um den Hals zu tragen ist. In der Ehrensenotssitzung wurde bann der Plan des Sindcnten- Wvhnheims beraten, das einem Teil der zahlreichen bedürftigen Studierenden eine ruhig« Wohnstätte schaffen soll. Insbesondere wurde di« Ausbringung der Kosten aus privaten Mittel», die Aus gestaltung des Baues, seine Planung und Ausführung erwogen. Weihe -er Jugen-Herberge B »chheim Leipzig, 11. Juni. Mehrere tausend Leipziger Jungiva»derer fanden sich am Sonn tag in Bad Lausigk ein und zogen in geschlossenem Zuge mit Za»q und Klang nach Bnchheim, um die dort errichtete nene Jugend herberge zu weihen. Vertreten waren die sächsische Staatsregicrung, die Stadt Leipzig, di« Amtshaupt,nanmick^ift, die Lehrerverbände und viele au der Jugeudben>eg>ung interessierte und fördernde Organi sationen. Der erste Vorsitzende des Dcrbandes für deutsche Jugend herbergen cröffnete die durch mehrere Regenschauer stark beeinträch tigt« Einweihungsseier. Welche Bedeutung der Jugendtvandcr- bewegung und der Schaffung »nid Ausgestaltung der Jugendlog »de r- herbergen als Kultnrsaktor gerade in der heutigen Zeit zu- kommt, lag auch den Behördenvertretern am Herzen. Bnchheim soll zu einer Stätte auf Berantwrrtimg ausgeliaiiter Sclbstver. :tir, .tung werden, zu einer Matte der Lebcnsschulung. Ein« Besickstigung des Heimes ließ erkennen, wie hier Liebe für die Jugend am Werke ivar. Große, lichte, in den Farben fein abgetönte, modern und äußerst zweckmäßig eingerichtete Räume bie ten in vorbildlicher Weise Geiegenhcit zum Ilcbernachten und zum Tagesaufenthalt. Daneben ist auch dafür gesorgt, wandernden Schülcrgrnppen längere» Auscntbalt zu gewähren und Tagungen- und Schulungskurse abhalten zu können, ohne den eigentlichen Her» bergsbetrieb zu stören, lieber 100 Betten stehen zur Versügung und daneben noch für ca. 50 Jugendliche Notlager. Eine Wirtschafts- küche wie auch eine Küche zur Selbstverpslegnng sorgt für das leib liche Wobt der Insassen. Da noch ein größerer Besitz an Ackerland zum Heim gehört und auch bewirtschaftet wird, so ist bi« erstrebt« Selbstverwaltung geschaffen. ) Akademische Berufung. Die Krakauer Akademie er Wissenschaften da.' de» Professor der Mathematik an der Leip ziger Universilät. Dr Leo Lichtenstein, zum ordcntiiclp-n auswärtigen Mttqfted gewählt. ciirmnik. rvicksu. KIriuen Neue staatliche Kraftwagentinien Chemnitz, 10. Juni. B»» 15. Juni an wird eine Fernschnellverbindung vo» Chemnitz nach Ob e r m i« i e n t ha l eingerichtet werden. Di« Staailine Kraflwagenverwailung legi zwei Doppelfahrten von Chcmniu über Annaberg und Bären st ein noch Oberwiesrn- thal eii. wo durch regelmäßige Göscllschaftsfahrten Anschluß nach Karlsbad befiehl. Die Eröffnung der Linie Chemnitz — Clan ß n i tz steht für den 22. Juni in Aussicht. Vom 9. Juni an wird die jetzt nur an Sonnabenden verkehrende Mittagssahrt zwi- scheu Dresden und Marienberg täglich abgefertigt werden. h. Tödlicher Verkchrsunfall. In Plauen ereignete sich auf der Oelsnitzer Straße ein schwerer Verkchrsunfall, der ein Todes opfer forderte. Als der 56 Jahre alte Sticker Paul Oskar Schubert die Striße überqueren wollte, wurde er von einem Moiorradsohrer angcsahren. Er kam zum Sturz und wurde von einem in gleicher Nicht»»! kommende,! Lastkraftwagen tödlich überfahren. Die Schuld» srage ist noch nicht geklärt. h. DHB.-Tagung in Lhemnitz. Der Gau Sachsen des Teuiscl.nationalen Hanblungsgehilfenverbandes veranstaltet« am Sonnabend und Sonnlag seinen 28. Gautag in Chemnitz, der mft dem diesjährigen Sachsentag der Kaufmannsgehilfen verbunden war. Nach eiiter nichtöffentlichen Sitzung hielt Kreis vorsteher Rüsch einen Vortrag über „Ehrliche und nicht ehr- Er verfuhr nicht wie gewöhnlich, gab nicht an, weNhalb er ge kommen sei, zeigte nicht den Vorfülirnngsbesehl vor. Für ihn war Jean Valjean ei» rätseli-asler, unfaßbarer Gegner, ein teuslischer Ringer, mit dem er sich nun schon fünf Jahre herumbaigte, ohne ihn werfen zu können Deshalb unterließ er alle ivettläufigen Erklärungen und don nerte nur: „Vorwärts marsch!' Dübei trat er keinen Schritt vor, sondern warf auf Jean Val- jea» nur seinen Rau-bticrblick. mit dem er die unglücklichen Opfer des Elends faszinieren und an sich licranzuziehen gewohnt war. Alz Javert ausschrie, hatte Fantin« die Augen wieder grösst net. Aber der Herr Bürgermeister war da. Was hatte sie also zu sürchten? Jetzt trat Javert bis in die Mitte des Zimmers vor und sagte: „Nun, wirst du bald komme»?' Die Unglückliche blickte um sich. Es war niemand da als die Nonne und der Herr Bürgermeister. Wem galt das verächtliche Du? Doch nur ihr! Sie zitterte. Ta sab sie etwas Ungelieucrliclies, sah. wie der Spitzes Javert den Herrn Bürgermeister am Kmgen packte, sah den Herrn Bürger meister demütig bas Haupt neigen. Ihr war. alz ginge die Well unter. „Herr Bürgermeister!' rief sie aus. Javert lachte teuflisch auf. „Mit bcr Bürgermeistersclwst ist's vorbei!' Jan Valjean wehrte sich nicht gegen die Hand, die seinen Rock kragen festhieit, und sagte bloß: „Javert...' „Herr Inspektor l>ast du nnch zu nennen.' „Herr Inspektor, ich möchte Ihnen ein Wörtchen nittcr vier Augen sagen.' „Laut! Sprich laut! Mft mir spricht man laut!' Jean Valjean aber fuhr noch leiser fort: „Ich habe Ihnen eine Bitte vorzutragcn.' „Ich sage dir, du sollst laut sprechen!" „Es darf aber kein anderer bören als Sie.' „Ist mir egal! Ich will nichts hören ' Jean Valjean wandte sich nach ihm um und sagte rajch und ganz leise: „Geivähren Sie mir drei Tage Frist! Bloß drei Tage, damit ich die kleine Tochter der armen Frau da herholen kan». Sie könne» mich begleiten, wen» Sie wollen.' (Fortsetzung folgt.)
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