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Sächsische Volkszeitung : 11.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192906118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290611
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290611
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-06
- Tag 1929-06-11
-
Monat
1929-06
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.06.1929
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^flasfen foNte. Es »st wahr, daß Mtnkfler D«nderson ISS« da» Genfer Protokoll unterzeichnet hat. Der Sinn dieses »ns gerade noch erspart gebliebenen Unglücks ist heute erheblich ! klarer, als er damals war. Selbst MacDonald hat angedeutet, daß er die Probleme des internationalen Friedens seit der Unterzeichnung de» Kellogg-Paktes mit anderen Augen steht. Und was ist da» Neue am Kellogg-Pakt, wenn es »icht die Abwehr von Komplikationen und Fal len des Genfer Protokolls ist? Nebenbei, das Prot», koll kann keinen entschlosseneren Gegner haben als einen Real- lpolitiker wie Enowden. gnd einen Imperialisten wie Thomas. Wir werden au«y nnyr lange auf rin rrfr«» »nzetlyen varaaf zu warten brauchen, ob Minister Henderson im Foreign Ossice seinen Mann stellen oder ob er, wie manch« prophezeien, nur ein ausführendes Organ MacDonald» sein wird. Der parlamen. tarisch« llnterftaatssekretär für das Foreign Office ist noch nicht ernannt. Henderson wünscht sich Hugh Dalton, den Vielversprechenden unter den „Jntellectuals, zum Mit arbeiter. MacDonalds Kandidat ist Noel Bakrs. der Spe zialist für Abrüstungsfragen unter den jüngeren Akademikern. Dir Entscheidung wird eine Kraftprobe darauf sein, wer -Herr im Hause- ist. Zwischen Colmar und Besancon Ein Work zum zwelken Prozetz gegen die elsiisflfchen Aulonomisken _ Am r<. Mai war es ein Jahr her, daß vor dem Schwur gericht in Eolmar nach dreiwöchiger Dauer ein Prozeß zu Ende ging, dessen Verlaus in der ganzen Welt mit Interesse verfolgt iworden war. Von den fünfzehn Angeklagten, die des Kom plotte» gegen die Sicherheit des französischen Staates bezichtigt waren, wurden elf freigesprochen: vier, nämlich der greise Dr. lRicklln. früher Reichstagsabgeordneter und Präsident des elsaß- lothringischen Landtages, Professor Rossö, Präsident des elsaß- lolyringischen Lehrerverbande» und Schriftleiter des Elsässer Kuriers, ferner der katholische Priester Fahhauer und der Schrift- Ileiter-Schall, wurden zu einem Jahr Gefängnis und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte aus Lebenszeit verurteilt. Ueber sieben weitere Angeklagte wurden im Abwesenheitsverfahren Zuchthausstrafen von zehn bis zwanzig Jahren verhängt. Das Urteil, das der von Frankreich im Elsaß betriebenen Gewalt politik mit ihren Verboten der deutschsprachigen Presse, ihren Massenhaussuchungen und Massenverhaftungen die Krone auf setzte, löste im Eerichtssaale, in den Straßen vor dem Schwur- verichtsgebäude, wo eine ungeheure Menschenmenge in ge wannter Erwartung des Ausganges harrte, und nn ganzen Lande Szenen aus^wie man sie bei einem ähnlichen Anlaß noch nie erlebt hatte. Mit einer unerhörten Gewalt loderte aus der Tiefe der Volksseele die Empörung über das Unrecht dieses Schandurteils auf. Der Staatsanwalt und die Geschworenen mußten durch ein Polizeiaufgebot vor der Wut der Menge geschützt werden, Pariser Pressevertreter wurden an gespien, die Freigesprochenen und ihre Verteidiger aber wurden im Triumph auf den Schultern getragen und den Verurteilten vor dem Gefängnis eine begeisterte Huldigung dargebracht. Es wird berichtet, daß Tausende und aber Tausende an jenem denk würdigen Abend, unter ihnen bejahrte Männer, vor Zorn ge weint haben, und der Abgeordnete Dahlet, der früher aus seiner französischen Einstellung nie ein Hehl gemacht hatte, schrieb in keiner Zeitung: „In unserer Seele ist heute eine Saite zer sprungen, die nie mehr erklingen wird." Ohne zu übertreiben, kann man sagen, daß seit dem Lol- marer Prozeß das politische Angesicht Elsaß-Lothringens eine grundlegende Wandlung erfahren hat. Das gilt besonders von den politischen Parteien des Landes. Die Elf äsfische volkspartei, früher Zentrum, hat in einem Manifest vom 25. November 1928 sich eindeutig auf ein heimatrechtliches Pro gramm festgelegt; die unter dem Druck der Regierung und des Bischofs von ihr abgesplitterten sog. Nationalkatholiken haben ihrer Schlagkraft keinen Abbruch getan. An Stelle der Loth-" ringischen Volkspartei hat sich in Deutsch-Lothringen die neue Christlich-Soziale Volkspartei gesetzt, die unter entschlossener Anlehnung an das Elsaß ein ausgesprochen autonomistisches Programm vertritt. Ueber die Radikalen und Sozialisten ist bei den letzten Wahlen wegen ihrer blinden Anhänglichkeit an di« Regierung ein erbarmungsloses Volksgericht abgehalten worden. Das Erbe der elfteren hat die autonomistische Fortschrittspartei mit dem Abgeordneten Dahlet an der Spitze angetretcn, während die für das Selbst bestimmungsrecht eintretenden Kommunisten der sozialisti schen Partei schwere Verluste zufügten. Die Demokraten, die bei den letzten Kammerwahlen nur durch die Gutmütigkeit der Katholiken noch ein Mandat (von 24) retten konnten, haben nichts gelernt und laufen Gefahr, demnächst vollständig aus- gemcrzt zu werden. Lin Tharakteristikum für di« politische Ent wicklung des Landes bildet das Erstarken einer neuen Partei rrbildes, das unter Verzicht aus rein weltanschauliche Einstellung ich zum Sammelbecken aller jener ausgebilbet hat, denen die eimatrechtlichen Forderungen der alten Parteien oder die form des Eintretens dafür nicht weit genug geben. Es ist dies ^ie autonomistische Lander Partei, die bei allen Wahlen de» verflossenen Jahres, besonders im llnterelsatz, beachtliche Er folge buchen konnte. Diese Neugestaltung des elsaß-lothringischen Parteilebens in der kurzen Zeitspanne eines einzigen Jahres, die eindeutige Gravitation der Entwicklung um den Autonomiegedanken ist --etwas so Auffallendes, daß aus dieser Tatsache allein schon di« «mstürzende Bedeutung des Colmarer Prozesses erkannt «erden muß. Bei dieser Sachlage kann es nicht wundernehmen, daß alle auf dir Massen der Wähler sich stürzenden Parteien: di« Wolkspartei, die Landesvartri, di« Fortschrittspartei und die Kommunisten, mit einmütiger Entschlossenheit von der Regie rung di« Wiedergutmachung des Colmarer Schandurteils und -die Amnestierung der ungerecht Verurteilten verlangen, und daß leine einzige der übrigen Parteien es wagt, offen füv jenen Justizmord einzutreten. Alle Wahlen, die früher stattgefunden haben: für die Kammer, für die Generalräte und jüngst noch die Gemeindewahlen, bedeuten eine Folg von schwersten Nieder lagen der Regierungspolitik und ihrer Anhänger sowie eine wuchtige Willenskundgebung de» elsaß-lothringischen Volkes gegen die Politik der Diktatur, Gewalt und Unterdrückung, gegen die es mit allen Mitteln sich aufzubäumen entschlossen ist. Nun beginnt am 10. Juni derrweiteAutonomisten- »rozeß. Auf der Anklagebank wird Dr. Roos fitzen, einer von den sieben im Abwesenheitsverfahren Verurteilten. Er hat sich, um die Wiederaufnahme de» Verfahrens zu erzwingen, frei willig den französischen Gerichtsbehörden gestellt und wird seit mehr als sieben Monaten in strenger Untersuchungshaft gehalten. Obschon nach den Vorschriften des Gesetzen der Prozeß vor dem gleichen Schwurgericht stattzufinden hätte wie der erste, wurde er „aus Gründen der öffentlichen Sicherheit" nach Befangen verlegt. Man hätte annehmen sollen, daß nach den Erfahrungen, die man in Colmar gemacht hatte, der Rahmen dieses zweiten Prozesses möglichst eng gehalten würde. Dies scheint jedoch nicht der Fall zu sein. Wiederum sind mehr als zweihundert Zeugen aufgcboten; fünf Pariser und Straßburger Anwälte sollen die Verteidigung führen; die Vertreter der internationalen Presse werden erwartet. Da der Schwurgerichtssaal des Iustizpalastes von Vesangon für diesen Andrang nicht genügen wird, sind seit Wochen zahlreiche Hände fieberhaft damit beschäftigt, den großen Sitzungssaal umzubauen und für die bevorstehenden „großen Tage" herzurichten. In dem schönen, ganz in Weiß und Gold gehaltenen Raume mit seiner in edelstem Empirestil geformten Ausstattung soll demnach noch einmal wie in Colmar die elsaß- lothringische Frage vor einem internationalen Forum in ihrer ganzen Breite aufgerollt werden. Zwar soll der Schwurgerichts- Präsident Danion, ein älterer Herr, dessen vornehme Gesinnung alle in der Voruntersuchung vernommenen Zeugen rühmen, und dem die ganze Sache recht lästig zu sein scheint, hoffen, den Prozeß in drei Tagen zu Ende führen zu können. Der Gencral- staatsanwalt dagegen eigens für diesen Zweck nach Besancon versetzt, scheint sich auf keinerlei Beschränkung einlassen zu wollen «nd erwartet für sich, wie voriges Jahr sein Kollege Fnchot, «inen „Tag des Ruhmes". Die Autonomisten ihrerseits sollen entschlossen sein, diesmal der Regierung nichts zu ersparen und auf keinen ihrer Entlastungszeugen zu verzichten; sie können sich ia keine wirkunasvollrre Werbuna für ihre Ideen wünschen als eine Wiederholung des Colmarer Prozesses der ihnen so gewaltige Erfolge gebracht hat. Man darf unter diesen Umständen auf Verlauf und Aus gang des Prozesses gespannt sein. Wenn der Prozeß zunächst auch nur die Elsaß-Lothringer und die Franzosen angeht, so wird man ihn doch auch in Deutschland mit großem Interesse verfolgen müssen. Wie erinnerlich spielten ja voriges Jahr in Colmar die deutschen Millionen, mit denen die elsaß-lothringische Autonomiebewegung angeblich entfacht und genährt worden seln soll, eine beherrschende Rolle. Es konnte zwar nicht der Scharten eines Beweises für diese tolle Behauptung erbracht werden, uni der als Geldgeber genannte Großindustrielle Röchling sowie sein Schwiegersohn Freiherr v. Gemmingen, die ihre eidliche Aussage anboten, wurden nicht einmal angehört. Trotzdem muß damit gerechnet werden, dag auch in Befanyon der Schatten Deutsch lands neben Dr. Roos wieder auf der Anklagebank erscheinen wird. Und eben dieser Umstand verpflichtet uns. ein ernstes Wort der Warnung an die Adresse Frankreichs zu richten. Es muß einmal klipp und klar herausgesagt werden, daß es für die guten Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland aus die Dauer einfach nicht tragbar ist, wenn französischerseits immer wieder gegen die elsaß-lothringische Heimatbewegung der Vor wurf erhoben wird, sie sei das Ergebnis einer künstlichen, mit deutschem Eelde finanzierten Mache und ihre Anhänger seien schlechte Patrioten und Söldlinge des Auslandes. Was hat Frankreich mit diesen in ewigem Einerlei wiederholten Vor würfen und Verdächtigungen im Lande selbst denn erreicht? Es hat es soweit gebracht, daß der Abgeordnete Camille Dahlet am 18. Mat in seiner „Straßburger Freien Zeitung" schreiben konnte: Heute erkundigt sich das elsässische Volk bei den Wahlen tatsächlich nach dem Patriotismus der Kandidaten. Aber es geschieht, um die Patrioten nicht zu wählen. Je mehr Vor behalte einer macht, desto mehr Aussichten hat er, gewählt zu werden. Es genügt, von Herrn Poincarä als Vaterlands verräter gebrandmarkt zu werden, um ein Mandat zu er halten. Als die größte Ehre für einen Elsässer gilt es heute, von einem französischen Gerichte die bürgerlichen Ehrenrechte abgesprochen oder eine Gefängnisstrafe bekommen zu haben. Solche Achtung hat man heute noch im Elsaß von der fran- worten die Elsässer: Den wählen wir! Die Anklage, deutsches Geld zu Propagandazwecken erhalten zu haben, ist heute nicht mehr so entehrend wie der Verdacht, aus dem französischen Propagandafonds zu schöpfen. Denn der letztere arbeitet gegen das Elsaß, das erstere aber, wenn es wirklich eine Rolle spielen sollte, für das Elsaß. Das find, offen gestanden, recht deutliche Worte im Munde eines anerkannten Führers des elsässischen Volkes. Sie be weisen, dis zu'welchem Grade die Erbitterung gegen Frankreich gediehen ist. Noch interessanter ist aber, was in demselben Artikel werter gesagt wird: Die ganze französische Propagandapresse bläst schon jahre- lang in dasselbe Horn: Die Autonomisten sind Boches, die Kommunisten sind Boches, die Anhänger der Katholischen tKallsoartel üna Bockes .-. Lum dritten Male Labe» dt« Ein mißglückter Ozeanflug Notlandung der „Sverige* ans Island. Kopenhagen, 10. Juni. DaS schwedische Atlantikslugzeug „Sverige* (Typ Jmi- krrS), daS gestern früh von Stockholm aus »u einem Flug nach Amerika gestartet war, hat wegen Motorschadens am SkaPtaroS- Fluß an der Südküfte Islands ein« Notlandung vor- grnommen. Seit gestern abend 10 Uhr hat man von dem schwedische» Atlantikslugzeug „Sverige* nichts mehr gehört. Die Küstenver- hältniss« an der Landungsstelle sind derart ungünstig, daß Grund -ur Beunruhigung vorliegt. Der letzte Funkspruch des Flugzeugs wurde von einem Fischdainpfer ausgesangen und weiter« geleitet. Nach der Notlandung hat der Sender des Flugzeugs offenbar zu arbeiten aufgehSri, und man weiß noch nicht, ob es dem Führer der „Sverige", Ahrenberg, gelungen ist. in der Mündung deS SkaptaroS-FluffcS z» landen, oder ob er außerhalb der Küste niedergehen mußte. In diesem Falle wäre daS Flugzeug durch den starke« westlichen Wind gefährdet. Die Expeditionsschiffe „Ldinck und „Thor" werden im Laufe des Vormittags die Landungsstelle erreichen. Sollte das Flugzeug wieder aufsieigcn können, so wird «S frühestens heute abend in Retzksawik eintreffen können. Der Unfug der »ur „sportlichen" Ozeanslüge, die ungenügend vorbereitet sind und keinerlei Wert für Wissenschaft und Verkehrs- techmk haben, sollte nun endlich aushören! Heimatrechtspartelen bei den Wahlen gesiegt. Also: Sieg d<» Feindes auf französischem Boden! Der Autonomismus triumphiert im ganze» Lande. Also: das Elsaß strebt nach Deutschland zurück! Die Autonomistcn, Kommunisten und Volksparteiler haben die erdrückende Mehrheit im Lande. Also: die erdrückende Mehrheit des Landes ist Boche! Dis Hennatbewegung hat das ganze Land erfaßt. Also: die deut schen Kuckucke haben im elsässischen Storchneste die Oberhand und das ganze Elsaß komploitiert gegen Frankreich! So schreibt jahraus, jahrein die französische Presse, und dann wundert man sich, daß eine gewisse deutsche Presse diese Ver sion über die elsaß-lothringische Heimatbewegung nur wort wörtlich wiederholt, und daß im Auslande in weiten Kreisen die Auffassung Platz greift, daß die Herzen der Elsässer sich nach dem kurzen fraiizösischeu Experiment wieder nach Deutsch land zurücksehnen. Das ist nach einem Jahrzehnt die außen politische Bilanz einer Politik, die alle moralischen Begriff« im Elsaß devalorisiert und die es fertiggebracht hat, Frank reich, das als Befreierin ins Land zog, in den Augen der Elsässer und des Auslandes die Nolle einer Unterdrllckeriij spielen zu lassen. Wenn man diese Ausführungen in einer elsässischen Zeitung liest, dann muß Frankreich sich ohne jeden Zweifel sagen lassem dag es mit feiner Elsaßpolitik auf böse Irrwege geraten zu sei« scheint. Es muß sich aber auch selbst fragen, ob cs nicht ein« Torheit erster Güte ist, immer wieder von deutschen Einflüsse« in Elsaß-Lothringen zu phantasieren. Denn wenn die gegen wärtige politische Lage in diesem schwer geprüften Lande das Ergebnis deutscher Einflüsse wäre, so müßte das Ausland doch tatsächlich zu der Folgerung gelangen, daß diese Einflüsse iq Elsaß-Lothringen außerordentlich starken Widerhall finden und daß es demnach um den wesentlich französischen Charakter de«l Landes recht übel bestellt sein muß. Deswegen sollte aber end« kich auch Frankreich alles unterlassen: in der Presse, aus de« Kammertribiine und auch im Gerichtssaale von Besanyon, was Anlaß zu solchen Schlußfolgerungen bieten könnte. Möge FranG reich endlich den Mut aufbringen, den Wünschen der Elsaß« Lothringer nach vernünftigen Reformen entgegenzukommen und die Schuld der das Land verzehrenden Unzufriedenhenit bei sich selbst statt jenseits der Landesgrenze,, zn suchen. Dann wird es keiner Komplottprozesse mehr bediirfen, und man wird dazck kommen, die elsaß-lothringische Frage einer befriedigende« Lösung entgegenzuführen. Das Minderheilenversahren Mozeleesorm m!l ausdrücklichem deuifchen Vorbehalt — Dienstag neu« Sitzung Skreseman« in Madrid elc. Madrid, 8. Juni. Die Beratungen de» Ratskomitees find heute noch nicht abgeschlossen worden. Die sachliche Diskussion hatte di« Berfahrensreform zum Gegenstand. Auf der Grund- lag« der von Adatschi auftragsgemäß vorgelegten Aufstellung wurden die konkreten Punkte dieser Reform einzeln durchgesprochen und angenommen. Darunter be finden sich u. a. di« von Deutschland vorgeschlagene Möglich keit, auch Vertreter der sogenannten interessierten, d. h. benachbarten oder stammverwandten Staaten zum Dreirrkomite« zuzuziehen, welche jeweils mit der Vordehandlung der Minderheitenbeschwerdr beauftragt find. Staatssekretär von Schubert behielt sich ausdrücklich vor, diese Punkte in der kommenden Woche auch erneut zur Diskussion zu stellen. Dasselbe war hinsichtlich der großen gsundsätzlichen Fragen der Fall, über die bisher keinerlei Einigung erzielt werden konnte. Es handelt sich dabei vor allem um den Ge danken der Jnitiativ-Earantle des Völkerbun des, der von den Gegnern heftig bekämpft wird und für ans den Kern des Eesamtproblems bildet. Die ausdrücklichen deutschen Vorbehalte hatten zur Folge, daß eine weitere Sitzung des Ratskomitees auf Dienstag Vormittag angesetzt wurde, in der die Debatte weitergehen soll. Es ist also den Gegnern des Minderheitenschutzes nicht gelungen, wie sie beabsichtigt hatten, die ganze Angelegenheit mit einigen bagatellhaften Verbesserungen des Verfahrens noch in dieser Woche endgültig abzuwürgen. In der kommenden Woche wird Dr. Stresemann, der heute Abend hier «in- tressen wird, das ganze Gewicht seiner Stellung und seines An sehens in die Wagschale werfen können und müssen, denn an dem beunruhigenden Charakter der Eesar t- situation in der Minderheitenfrage hat sich auch heute nichts geändert. Madrid, 8. Juni. Reichsaußenminister Dr. Stresemann ist Sonnabend mit de« Herren der deutsch«» Abordnung in Madrid ei»« getroffen. Der deutsch: Botschafter war bis zum Escorial ent« gegengefahren. Eine unübersehbare Menschenmenge hatte sich vor dem Bahnhofsgebäude eingesunden. Aus dem Bahnsteig wurde Dr. Stresemann von dem spanischen Ministerpräsidenten Primo de Rivera, dem Generalsekretär -es spanisches Außenministeriums, dem deutschen llntergeneralsekretär de» Völkerbundes, Dufour, dem gesamten Personal der deutsche« Botschaft, zahlreichen Vertretern der deutschen Presse, der deut schen Kolonien und der deutschen Studentenschaft in Madrid begrüßt. Budapest, 8. Juni. Nach Madrider Meldungen berichten spanische Blätter, daß in Völkerbundskreisen auch die Stagnation der Wiener Verhandlungen in der ungarisch-rumänischen Optantenftage zur Sprache kam. Das gegensätzliche Verhalten der rumänischen Delegation in Wien und der Bukarest» amt lichen Kreise sowie der dortigen Presse in dieser Frage wird von unterrichteten Persönlichkeiten damit erklärt, daß Ti tu lesen im Namen der Kleinen Entente eine Demarche wegen irredentistischen Verhaltens einzelner unga rischer Politiker zu unternehmen gedenke. Zlaliens Volfchafler beim Heiligen Stahl Rom, 8. Iunk. , Der König ernannte den Senator Graf Cesare Atari» de Vecchi zum Botschafter beim Heiligen St »hfl Monsignore Borgoncini-Duca. der neucrnannt« Nuntius beim König von Italien wird am 29. Juni, dem Feste vom Heiligen Peter und Paul, durch den Kardinal-Staatssekretär Easparri die Bischofsweihe in der Pauluskirche des Vatikans empfangen. Wstterberichl -er Dresdner Welterwark« Witterungsaussickten. Gemäßigt warm, wechselnd be wölkt, tagsüber zunehmende Neigung zu Gewittern, ober vorübergehend gewitterartiger Rcgensall. Vorwiegend schwache Lustbewegung ve ran der! ick)« r Richtung. X »äch Gt Wieder Dresden zu > tn Dresden etwa 50 090 gezeichneten «mstaltung > zeuge. Bert 13b (D 132 <D 1323»,- ss Dr. Gullma den. auf Kl gergruppe l Europameist 300 HP. H Dem ! pel von d> durch seine tniponierte Anschließen! Meister im Maschine zv „König der Dagewesene nach links bunter Reil Meister sein gleichen Au zu bringen, dann Dar«! der Sächsisi allem läng« Technik vo, Frau Erna nitz, vcrvol dabei infolg erst hinter den—Klotzsi Ein Ballon bot eine nochmals z: Maschine d, Motor ab, Sturz- und am Ende e folgte die wurde das Motorflugz, bindung ge! allein zur ! Zusan daß die Bei und Dresd grüßen, we stadt abgeh 5. < Die 5 fchaftsregatb brachte die 69 Boote schwach besä getragen we Junioren. Rennen der dem sich die und Willy Fritz Sch na Becker, Ebe an-Borb-Ka kund« vor d Dresdner m schaft Im Schmidt »n allein gcstar n irrten in l rennen die . dorfer Karr Verein für Kannllub 1 Je einmal der Verein Magdeburg, Die c nur mäßig, tragung ko die viele Dauerrenn eine Nies, E ch i n d l, auch di« g gewann da Meister Sc zweiten P Maronn Platz. Die 9 tag drei gi geschrieben Hille, Leix 'chienen. : chwachen edoch die ! «ihrer übe und Böttg Hille vo über 50 K Büttgen, L Defekte au BfL. Hahn Meiß, deutscher B
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