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Sächsische Volkszeitung : 09.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192906090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290609
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290609
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-06
- Tag 1929-06-09
-
Monat
1929-06
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.06.1929
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kmd «inlge Ihm gut bekannte Familien. Sehr groß« F«ud» Mste sein Besuch bei den Kranken aus. Am 1. Juni legt« er in der berühmten Kriegergedächtnistktrche St. Nikolaus im Hamen des Hauses Wettin einen kostbaren Kranz nieder mit der Aufschrift: „Den Treuesten der Treuen — in Dankbarkeit und Lieb« das Haus Wettinl* So ist das Jubiläum zur Segensquelle fiir di« St. Benno- gemeinde geworden. Alles freut sich der schönen Tage. Das drei Nieter hohe Missionskreuz vor der Kirche erzählt dos in alle Zukunst: Rette dein« Seele — 1929 —. Zur Tausendjahr feier gestiftet von Witschko. DI« Gemeinde ist Herrn Pfarrer Kneschk herzlich dankbar, daß er das lOOOjührige Jubiläum kirchlich und religiös so vorzüglich ausgenutzt hat. „Rote Elefanten- Di« „Berliner Börsenzeitung* (Nr. 255) schreibt unter der Ueberschrift: „Rote Elesanten im Meißener Porzellan laden" über die Meißener Jahrtausendseicr: „Ueber dem eigentlichen Festalt in dem herrlichen Prunksaal der Mbrcchtsburg lag jene Stimmung und sener gewisse Dust vevwelkon» der Blumen, der feierlichen Leichenbegängnissen eigentümlich zu sein pflegt. Weder Reichs- noch Staatsbehörden, noch irgendwelche Nach geordneten Stellen nahmen an der Feier teil und aus der Begrü ßungsansprache des Oberbürgermeisters Dr. Busch könnt« jener seicrlich-frohc Fest es klang nicht klingen, der am Abschluß des ersten und au der Schwelle des neuen Jahrtausends selbstverständlich ge wesen wäre. Es war daher gewissermaßen eine Erlösung für die Fe st Versammlung, als Männer wie der evangelisch« Landcsbischof Dr. Jhmels, der früher« königlich sächsische Kultus minister Dr. von Beck, als Propst des säkularisierten Hochstists Mei ßen, der mutig« katholische Stadtpfarrer und andere zanz offen der Wettiner und ihres Ruhmes um di« Stadl Meißen gedachten.* Nach einer Würdigung d«r Verdienst« der Wettmer um die Stadt heißt es dann: „Und doch bekam es der Stadtarchivar von Meißen, Dr. Gröger, der jener Partei angehört, dir den Schild bürgerstreich des abgelehnten Ehrenbürgerrechts an Hindenbulg verübte, fertig, eine besondere Probe sozialistischer Geschichtsschrei bung zu liefern. Dr. Gröger hielt die Festrede und erwähnte in seinem Vortrag« überhaupt nicht die Wettiner. Ja, er sprach den Namen Böttgers, des Erfinders des Porzellans, nicht aus, um offenbar selbst den Namen Augusts des Starke» nicht erwähnen zu müssen, der doch sozusagen ein Wettiner gewesen ist, und der nicht nur der Stadt Meißen den neuen Ruhm verschafft, sondern auch Dresden und Kursachsen überhaupt de» unaustilgbaren Stempel sei ner starken Persönlichkeit eingeprägt hat. Das ist das ander« Mei ßen, die entere Welt, die keine Bande mit der Vergangenheit ver bindet und ohne Beispiel in der Geschichte Meißens dastcht. Ein Ausdruck jener anderen deutschen West, die aber nicht auf Meißen und Sachse» beschränkt ist. sondern in Deutschland, Oesterreich und überall dort, wo deutsche Sozialdemokraten wohnen, beheimatet ist. Jen« andere Welt und andere Gesinnung, die auch dem deutschen Reichskanzler Hermann Müller für die „Fcstmnumer" der sozial demokratischen „Meißner Volkszeitung", Lberschriebcn „Das andere Meißen" den geschmackvollen Sah in die Feder diktierte, den er als Kind gekört haben will, daß die Wettiner ihr 80vjährigcs Regie- rungsjubsiäuin gefeiert hätte», weil sie, nach dem Wort von Jugend- genossen des Herrn Hermann Müller, ihr tausendjähriges Jubiläum nicht feiern würden. Dieser geschmackvolle Sah des deutschen Reichs, kanzlcrs Hermann Müller, der ebenfalls nach dem großen Vorbilde seines Parteigenossen Wels, in Sachsen wenigstens mit den Masten irren will, rundet das Bild der sächsischen Sozialdemokratie, das an der Schwelle eines neuen Jahrtausends einem Hindcnburg die selbst verständliche Ehrung versagt«, wirkungsvoll ab.* » Es ist sehr bedauerlich, baß an di« Jahrtansendscier Meißens sich solche Bemerkungen knüpfen müssen. Ein anderes Berliner Blatt schrieb anläßlich des Beschlusses der Meißner Stadtverordneten: „Meißen übertrisft Schilda.* Demonstrationen sind gut, ober wenn sie zum Schaden des Demonstranten ausschlagen, verlieren sie ihren Sinn. Die Meißner Stadtverordneten haben die Gelegenheit der Jobriauscndfeier. die eine unvergleichliche Reklame für die Stadt halte werden können, nur dazu benutzt, sich unvergleichlich zu bla mieren. vrrrelrn unä Umgebung Unbefriedigende Arbeiksmarkliage " Dresden. 8. Juni. Die Wirtschafte»- und damit Arbeitsmorktlage im Bezirke des Arbeitsamts Dresden, ist nach dessen Mitteilungen ent sprechend der zurzeit verhältnismäßig ungünstigen Konjunktur der Gesamtwirtschaft unbefriedigend. Immer mehr häufen sich die Klagen aus Industrie und Handwerk über ver» schärfte Kapitalknappheit, erhöhten Auftragsmangel und schleppenden Zahlungseingang. Ein« unausbleibliche Folge davon sind die Einführung vermehrter Kurzarbeit sgegenwärrig 1469 Kurzarbeiter!), beabsichtigte oder bereits durchgesiihrte Be triebsstillegungen und Konkurs« in verschiedenen Industrie, zweigen. Ueberall macht sich mehr und mehr eine gewisse Un sicherheit in den Wirtschoftsverhältnissen bemerkbar, die nicht zu letzt auch durch die von der Reichsbank vorgenommenen Kredil- einschränkungen noch gesteigert wurde. Personalanforderungen gingen deshalb auch in Mit ge ringerer Zahl als bisher «in. Es konnten nur 3450 Arbeits stellen besetzt werden. Diese Vermittlungen reichten aber bei weitem nicht aus. um den In der Berichtswoche ungewöhnlich starken Zugang von Neumeldungen in Höhe von 4290 Arbeit, suchenden wieder auszugleichen. Di« Zahl der Arbeitsuchenden stiea daher trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit um 583 auf 3t 822. — Aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung wurden 15 881 und aus denen der Krisenfürsorg« 3394 Bollarbeitslose unterstützt. Bei Notstandsorbeiten werden 33329 langfristige Arüestslose beschäftigt. In den Außenberufen forderte die Landwirt- schoft für di« beginnende Heuernte Personal in größerer Zahl au Im Gartenbau wurden vereinzelt für Iäteorbeiten Arbeitskräfte eingestellt. Die Log« am Dresdner Baumarkt hat sich nur wenig gebessert: untergebracht wurden Maurer. Bauhilfsarbeiter und Zementsacharbeiter. — In Industrie und Handwerk war vor allem in der Zigaretten- und Maschinenindustrie der Beschäftigungsgrad befriedigend. Im Holzqe werbe ist die beobachtet« Besserung der ver gangenen Woche bereits wieder ins Gegenteil umgeschlagrn. In der Hutindustrie meldeten sich täglich ein« große Zahl Fachkräfte, vor allem Strohhutnäherinnrn. noch Be- endignng der Saison arbeitslos. Die Lage auf dem Stettenmarkt für kaufmännische und technische Angestellte wurde durch den am Monatswechsel berussüblichen erhöhten Zugang an Stellen suchenden gekennzeichnet. Die Nachfrage nach männlichen kauf männischen und technischen Angestellten hielt sich in sehr mäßigen Grenzen. Der Konflikt mik -er Lufthansa Dresden, 8. Juni. Wie aus Berlin gemeldet wird, findet dort am Montag eine Besprechung zur Beilegung der Differenzen zwischen Sachsen und der Deutschen Lusthansa bzw zur Konzession der Luftlinie Mockau—Berlin statt. An dieser Zur Regierungsbildung in Sachsen Derlagung der Entscheidung? Dresden, 8. Juni. Ein führender sächsifcher Politiker schreibt uns: Der Landtag ist zusommengetreten, die Zeitungen sind voll von Kombinationen und von Meldungen über die Regierungs bildung. Ist sie wirklich — unter den augenblicklichen Verhältnissen in Sachsen — die wichtigste, brennendste Frage? Man darf diese Frage verneinen. Viel wichtiger ist — und darauf hat auch Ministerpräsident Heldt in seiner Rücktritls- erklärung am Donnerstag hingewiesen — die Verabschie dung des Houshaltplons, die Wiederingangsetzung der feit 21L Monaten unterbrochenen Gesetzgebungsmaschine. Wie derholt Hot die Regierung mit Notverordnungen eingreifen müssen, um nicht gesährliche finanziell« Komplikationen ein- treten zu lassen. Der ganze Staatsbetrieb stockt, der Wohnungs bau leioet Schaden, überall fehle cs den Behörden an der g«. schlichen Handhabe. Maßnahmen zu ergreifen, die dringend notwendig sind. Gibt es in dieser Lag« wirklich kein drin genderes Bedürfnis, als so schnell wie möglich eine neue Regie- rung zu bilden — anstatt zu arbeiten und die Zeit und Kraft des Landtags auf praktische Dinge zu verwenden? Mir scheint es richtiger, die Frage der Regierungsbildung hinter diese Siaotsnotivendigketten zurückzustellen. Nicht von den Maßnahmen einer neuen Regierung, sondern von den Beschlüssen des neuen Landtags hängt vielfach die Be- lebung der Wirtschaft ab. Sb Sachsen noch kurz vor den Som merserien «in neues Kabinett erhält, dos in der Sommerpause doch nichts in Angriff nehmen kann, oder ob das bisherige Kabinett als Geschäftsministerium noch bis Anfang Oktober amiiert, ist herzlich gleichgültig. Un- zweifelhafter Vorteil wird aber sein, daß sich die jetzt noch vom Wahlkampf erregten Gemüter vis dahin beruhigt haben und mit weit mehr Aussicht auf Erfolg an die Lösung der Koali. tionsfrag« nach der einen oder der anderen Richtung gehen können als jetzt. Bis zum Herbst werden sich Meinungen geklärt und Entwicklungen vollzogen hoben, die heute noch im Werden sind. Man lasse daher die Negierungsfrage ruhen, arbeiie mit Volldampf, hole nach, was infolge der Landtagsauf lösung versäumt worden ist. und man wird im Herbst ein« sür die Lösung der schwierigen Regierungssroge viel besser« Stim mung vorfinden als jetzt. Diese Zuschrift gibt di« Stimmung wieder, die heute in Kreisen der demokratischen Londtagofraktion herrscht. Sicher wird man oder auch in anderen Fraktionen angesichts der heillos verworrenen Lage ähnliche Erwägungen anstellen. Freilich ist es ein starkes Stück, eine nur geschäftsführende Regierung mehr als ein halbes Jahr im Amte zu lassen — aber wir haben sa in Deurschland schon ganz andere Kunststücke er. lebt. Die Frage ist nur, ob die Parteien des Landtages gewillt sein werden, einer solck-en Vertagungder Entscheidung bis zum Herbst ihre Zustimmung zu geben. »»Katastrophen - Politik" Dresden, 6. Juni. In der letzten Nummer des nationalsozialistischen „Sachs. Beobachter* schreibt Gregor Strasser u. o. zu den Ergebnissen der sächsischen Landtogswahl: „Es war einfach nur komisch zu sehen, wie hilflos die alten Parteien waren. Da war nicht eine Partei, nicht eine Zeitung, die auch nur geahnt, geschweige erkannt Hätz«, daß in uns die Revolution marschiert, jene Revolution des 20. Jahr. Hunderts, die eine grundstürzend« und grundlegende Umwälzung im gesamten Lebensbild der Gegenwart, wie es durch die große franzö sische Revolution entstanden ist, hervorruft. Alles, was der bestehe» den Ordnung der Dinge schädlich ist. findet unsere Unterstützung, olles, was geeignet sein könnte, diele gegenwärtige Ordnung der Dinge, di« nach unserer Ansicht eben eine tödliche Unordnung ist, zu verlängern, findet unsere Bekämpfung. Mit einem Wort: Wie treiben Katastrophenpoli- tik. Dabei sei gleich richliggestellt: Kalostrophenpoliiik heißt nicht Putschpolitikl Denn wir wollen eine Revolution, kein« Revolte! Ein« Revolution im Geistigen, im Seelischen, im Wirtschaftlichen — nicht eine Revolte terroristischer Individualisten oder planloser Unzufriedener. . . Alles, was der Beschleunigung des Katastto- phencintrilts des herrschenden Systems dient, so z. B- jeder Streik, jede Regierungskrise, jede Machlzersehung, jede Systcmschwächc (wie Abschaffung der Todesstrafe, Pazifismus ustv.) ist gut, sehr gut für uns, sür unsere deutsche Revolution, und immer und stets ist cs unser Bestreben, solche Schwierigkeiten zu verstärken, zu vertiefen, zu ver längern, um den Tod des Systems rascher herbcizuführen. Zu dem „Mi nd estp r og ra m in" der sächsischen SPD. be merkt der „Säässische Beobachter" u. a.: .Wie man sicht, lmben die „linken" Sprüchmacher alle sozialistischen Forderungen restlos ver leugnet. damit es den bürgerlichen Parteien möglich ist. znzustim- nien, Wir Nationalsozialisten würden den angeblichen „Sozialisten" der SPD. ganz andere Vorschläge unterbreiten, z. R. Aushebung des Rotfrontkämpfervetzbots für Sachsen, uneingeschränkter Acht stundentag, Sozialisierung des gesamten Anzeigenwesens, Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung, bzw. besondere Sozialzuschläge hier für, und wären durcl>a»8 bereit, eine derartige Arbciterrcgierung zu unterstützen, — Was meint Ihr dazu, Herr Ministerpräsident Fleiß- »er?!* Gegen die Grotze Koalition Zwickau, 7 Juni. Di« Funktionäre der Sozialdemokratischen Partei Zwickaus nahmen am Mittwoch in einer Konferenz u, a. auch Stellung zu den Ergebnissen des Magdeburger Parteitages und zur Frage der Re gierungsbildung in Sachsen. Wie das „Sächsische Volksblatt" mit» teilt, blieb die übergroße Mehrheit der Delegierten und Funktionäre aus dem Standpunkt beharren, daß die Auffassungen, die in dieser Frage bisher vom Zwickauer Bezirk der Partei vertreten worden sind, auch sür di« Zukunft Geltung habe» müssen. Mit den Ergeb nissen der KoalitionSpolitik im Reiche seien selbst die Koalitions- freundc keineswegs einverstanden gewesen. Das Erpcrimcnt in Sachsen noch einmal zu machen, aber lehnte die Konferenz geschlossen gegen nur zwei Stimmen ab. Besprechung werde neben dem preußisch)«» Handelsminister auch der Neichsverkehrsminister und der sächsische Wirtschafts- Minister Dr. Krug von Nidda teilnehmen. Die Milcherzeugung in Sachsen Dresden, 8. Juni. Das Statistische LaudeSamt teilt mit: Auf Veranlassung des Reichsministcriums sür Ernährung und Landwirtschaft wurde durch Organe der Sloatsregierung und der LandwirtschaftSkammcr zum ersten Mole eine Schätzung der Milcherzeugung des Freistaates Sachsen sür das Kalenderjahr 1928 vorgenommen. Es wurde er mittelt, daß die höchsten Milchcrträge in den Amtshauptmannschaften des nordwestlichen Niederlandes, die niedrigsten in AmtShaupimann- schasten des Erzgebirges und Vogllandes erzielt worden sind. Der Jahresniilchertrag einer Kuh wurde vom Statistischen Landesamt ans 2356 Liter errechnet, so daß di« im Jahre 1928 vorhandenen 456155 Kühe im Lause des Jahres einen Milcherkag von rund 1075 Mllionen Liter brachten. Diese Jahres-Milcherzeugung stellt bei einem Milchpreis von mir 20 Pfennig je Liter einen Wert von mehr als 200 Millionen RM.. dar. «in Beispiel der gewaltigen wirt schaftlichen Bedeutung der sächsischen Viehzucht. Ellernralswahlen ln Dresden Dresden. 8. Juni. Am kommenden Sonntag, 16. Juni, finden in Dresden die diesjährigen Llternrats-ivahlen statt, die sich erstmalig aus zwei Jahre erstrecken werden. Der katho lische Hauptelternrat hat. wie im Vorjahre, nur eine Liste ausgestellt: es ist Pflicht aller katholischen Eltern, ihre Stimmen nur dieser christlichen Liste zu geben. Tagung -es Deulschen KSlleverems Dresden, 8. Juni. Die Hauptversammlung des Deutschen Kälteoereins wurde nach einer Bcgrüßungsseier am Freitag in der Technischen Hochschule durch den Vorsitzenden, Geheimrat Pros. Dr. Lorenz, Danzig, eröffnet, der eine Reihe von Ehren gästen begrüßen konnte und für die Gastfreundschaft der Tech nischen Hochschule dankte. Der Rektor, Magnifikus Prof, Erich Müller hieß die Tagung namens der Dresdner Hochschule, Ministerialrat Dr. Ulich namens des Volksbildungsministe riums In Dresden willkommen. Im Aufträge der Stadt Dres den begrüßte Stadtbaurat Dr. Wolf die Versammlung. Pros. Dr. Plank, Stuttgart, sprach für den Verein Deutscher Ingenieur«, Oberregierungsrat Dr. Meißner für die Gesell schaft sür Technische Physik herzliche Grüße und Wünsche aus. Hierauf wurde in die fachlichen Beratungen eingetreten, die das Gebiet der Kälteerzeugung instruktiv behandelten. Als erster Referent sprach Geh. Hofrat Prof. Dr.-Ing. R Mollier, Dresden, über das Thema Riickbliche aus die Entwicklung der Kältetechnik. -Der Redner schilderte den Weg, den di« Kälteindustrie seit den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts in der Konstruktion der verschiedensten Külte- Maschinen zurllcklegte. Einen bedeutenden Aufschwung nahm diele Industrie mit dem Ueberhandnehmen der senglischen) Fleischeinfuhr. Die Anforderungen, die in dieser Beziehung an die Technik gestellt wurden, führten zu wesentlichen Der- besserunoen der Kaltlustmoschinen, deren Herstellung allerdings kostspielig blieb und deren Leistung wirtschaftlich nur wenig befriedigte. Erst die Forschungen des berühmten deutschen Kältetechnikers v. Lind«. München, führten zu umwälzenden Neuerungen. Ihm gelang es, eine Kältemaschine herzustellen, di« ollen Anforderungen gerecht wurde und konstruktiv vor allem derart ausgebildet war, daß sie fast automatisch arbeitete. — In Anbetracht der Tatsache, daß der verdiente Pionier der deutschen Kältetechnik in den nächsten Tagen seinen 87. Ge burtstag feiert und die von ihm gegründete Gesellschaft ihr 50jöhrigee Bestehen feiert, sandte die Versammlung Gehcimrat von Linde ein Begrüßungstelegramm. Als zweiter Redner behandelte Lberveterinärrat Direk- tor Dr. H. A. Heiß, Straubing, den Bau. die Einrichtung von Betrieben öffentlicher Schlachthöfe. Der Redner betonte an gesichts der Bedeutung des Schiachthofivesens die Notwendigkeit, einen Forschungsausschuß der Schlachthofwissenschosten zu bil den, An den Resultaten dieser Arbeit habe auch derDcutsch « Städte tag lebhaftes Interesse. Die Versammlung stimmte diesen Ausführungen zu. Namens des Deutschen SiüdteiageS versicherte Dr. H i n tz tatkräftige Unterstützung. Zum Flugkag auf -em Keller Zu der 15 Uhr auf dem Flugplatz Heller stattfindende>>> Flugveranstaltung wird die Straßenbahnlinie? vo» 12.30 Uhr an durch zahlreiche Sonderwagen verstärkt- Anßerdem verkehren Sonderwagen vom Postplatz (Stadtwald- schlöhchen) über Wilsdruffer Straße. Altmarkt, Iohonnstraß«, Pirnaischer Platz, Ringstraße. Rathenauplatz, Carolabriicke, nach Arsenal-Industriegelände, — Sonder-Kraftomnibusse verkehren vom Postplatz sStadtkaffee) von 12.30 an nach Arsenal- Provianthofstroße, Sie halten unterwegs nur am Nlbertplatz. Der Fahrpreis beträgt auf dem Omnibus für Erwachsene und Kinder 30 Pf. Karten und Hefte gellen nicht. — Die Halle stellen Provianthosstraße und Flugplatz Heller der Linie 7 werden von 12.30 bis zur Beendigung der Flug« Veranstaltung eingezogen. Reicher Nachwuchs im Zoo Dresden, 8, Juni. Nachdem im vorigen Monat noch ein« dritte Löwin -zwei Junge geworfen hat, sind jetzt acht jung« Löwen vorhanden, — darunter nicht weniger als.sieben Männ chen. Ein sehr seltener Fall! Leider haben die jungen Grosz katzen, zu denen außer den Löwen zwei Pumas gehören, ihre sonnige Kinderstube insolge des Kühlen regnerischen Weilers noch wenig genießen können. HofsenIIich wird cs nun bald Sommer. Das würde auch den vielen anderen Jungtieren sehr von Nutzen sein. In dieser Woche sind fünf Schwäne erbrütet, die beiden jungen Uhus sind schon recht stattlich herangewachsen, di« beiden Karakaras können jeden Tag ausfliegcn: in vier Nestern werden Eilbcrmöwen erbrütet, in ziveien Kormoran«. Auch die schönen weißen Ibisse in dem Sumpfvogelbäsig haben zwei Nester, das eine mit drei Eiern, das andere, das einer Mischehe zwischen rotem Sichler und weißem Ibis dient, mit zwei Eiern. Schließlich ist auch tun zwei Piiiguiiifaniilicn Nachzucht zu erwarten. Alle diese Tiere brauchen zur erfolg reichen Aufzucht viel Sonne. : Versteigerung verfallener Pfänder. Vom 18. bis nnt 22. Juni 1929 kommen von 10 Uhr an verfallene Pfänder zur Versteigerung, die im September 1928 verpfändet worden sind, und zwar am 18. Jimi Uhren, Schmucksachen, goldene und silberne Gegenstände, an den andere» Tagen Stoff«, Kleidungsstücke. Pelzsachen, Schube, Betten, Wäsche ufw. Die Psänder liegen vo» 8 Uhr an in, Pcrstei- gerungsraum, Hauptstraße 3, 1., Eingang Rathausgäßchen. zur An sicht aus. : Abschaltung von Kabeln. Arbeiten i,n Kabelnetz erfordern Sonntag, den 9. Juni 1929, folgend« Abschaltungen: Von 3 bis etwa 0.30 Uhr Hohcnzollern-, Delbrück-, Freibcrger (bis Siemens-), Frankcnberg-, Zietcn», Dölzschener Straße und anliegende Straßen und Plätze, sowie Stadtteil Plauen, mehrere Straßen der Südvar» stadt, Friedrich-Wilhelm-, Mommjen-, Radetzkvstraße und einige an grenzende Straßen: von 3 bis etwa 7 Uhr Slistssttaße, Röbchoss-, Äilergasse und angrenzende Stvaßenieile: vo» 6 bis etwa 8 Uhr Karcheralle«, Bodenbachcr (bis Liobstädter), Rosenberg-, Zwingli- straße und angrenzende Straßen. sowie Stübclallre, Fürsten-, Bors- VvlLo LLdllv: vdioroüoal
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