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Sächsische Volkszeitung : 15.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192905159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290515
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-05
- Tag 1929-05-15
-
Monat
1929-05
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.05.1929
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«nd Kamenz im ttn^nen auSgewirkt hat. zeigen folgend« Einzel. «rgobniste: Dreikretfcham (Storcha) 8 Zentrumsstiiume» <1926: SV, 1928: 9), Königswarlha 4 <49 und 6), Radibor 26 (176 und 73), Sdier 71 <83 und 62), ferner Connewitz 34 <45 und 33). Crostwitz 52 <208 und 43), bunnewitz 31 <167 und 22), Höflcin 11 <91 und 13), Jener 20 <38 und 10), Kuckau-Panschwitz 294 <387 und 278), MIlitz 28 <88 und 40), Nebclichütz 24 <86 und 25), Ostro 23 (122 und 21), Piskowitz 10 <60 und 21). Räckelmitz 36 <179 und 32), Naibitz 18 <127 und 18). Roscnlhai 6 <49 und 25), Schmeckwitz >4 (70 und 32), Cchmerlitz 21 <98 und 14), Wcndisch-Baselitz 11 (84 und 9), Zcrua 25 <102 und 14). Angesichls dieser Zahle,, verdient sollend« Talsache festgchal- <«n zu iverden: Mit Rücksicht aus de» Anschluß des Zenivums a» die slaal»bürgerliche Einheilsftont Hallen sümllich« Müller der an deren Parleien dieser Einheitsfront diesmal <im Gegensatz zu frühe ren Wahlen) alle Angriff« ans die Zeiilrunispartei unterlassen. Mit einer Ausnah,»«: Das katholisch« »veirdische Wochenblatt, der „Ka- tolskj Posol" bracht« kurz vor der Wahl eine» scharfen Angrisf aus die Zenlrnmspartei. — Ausser diesem Angriff war nur noch in der ausserhalb Sachsens erscheinenden „Warm io" ein Angriff aus dir Sächsisch« Zenlrunisparici zu finden, der von einen, sührende» Miltzliede des doickschnalionalen flalholikenausschusses in Sachse» stonmite. Daß ausgerechnet Katholiken dem Zentrnm bei seinem Kamps für dir katholisch« Sach« in Sachsen in den Rücken fallen, auch dann, w«nn di« Nichtkatholikrn dem Zentrum gegenüber Ne», tralität bewahre», ist eine ebenso merkwürdige wie beschämende Tat sache. Die 2885 wendische» Stimmen, di« diesnml nicht auf di« Zen» InmiSliste gefallen sind, hätte» genügt, einen Zentrunismann i» den Landlag zu drillen, denn dem Zeutruen stillten 26M Sliminen zur Erreichung eines Mandats. Wir werden uns erlauben, zu gegebener Zeit wieder an diese Tat sack)« zu erinnern. vr«cken unck Umgebung Sachsen und -1e 5V«-Mttttonen-Anleihe Trcsde», 14. Mai. Die neue 500-Mllio„en-A»l«ll,c des Reiches dürste, wie von gut unierrichteler Seite mitgeteill wird, für Sachsen einen Minder» ertoag beim Fiiwnzausglelch von 3 Millionen Mark infolge der ihr verliehenen Steuerfreiheit verursachen. Durch diese Bedingungen deläns! sich die Verzinsung auf 1.3 Prozent. Trotz der Anleihe kann das Reich seine lausenden Verpflichtungen kann, erfüllen. Es braucht noch weitere 700 Millionen. Diese wird es sich durch Veräußerung »on Neichsbahnaklien zu verschaffen suchen. Diese Aktien gehören aber eigentlich den Ländern, die ihre Eisenbahnen dem Reiche ver kauft haben und deren Ansprüche immer noch nicht voll abgegolten find. Diese Maßnahmen beleuchten schlagartig die Finanzlage des Reiches im Zusammenhang mit dem Finanzausgleich und einem Er laß on die Länder, in dem auf di« Möglichkeit hiugelmcse» wird, daß die Gelder für di« Gehaltszahlungen für Juni ihnen nicht wie üblich in der ersten Hälfte dieses Monats zufliehen würde». Immer noch über 32 ovo Arbeitsuchende Dresden, 14. Mai. Nach Mitteilungen des Arbeitsamtes Dresden hat die Entlastung des Dresdner Arbeits- Marktes ln der vergangenen Woche trotz der günstigen Wit terung nur ivenig Fortschritte gemacht. Ein Vergleich'mit den Borjahren zeigt, daß gegenwärtig immer »och 10 000 Arbeit suchende mehr gemeldet sind, als um die gleick>e Zeit im Fahre 1927 und 1028. Saisonmäßige Belebungen, wie sie in der Was- felinduslrie und im Braugewerbe zu verzeichnen waren, konnten nicht besonders fühlbar wenden, da die Zahl der Neumetdungen mit 3560 arbeitslos geivordenen Personen außergewöhnlich hoch war. Zum Teil ist dies auf fäpvebende Lohiidifferenzen in ver schiedene» Industriezweigen, anderseits auf größere Entlassun gen von nur kurzfristig eingestellt geivesenen Ferienaushilsen zuriickz» führen. Deshalb Hot sich die Zahl der Arbeitsuchenden sm Bezirke des Arbeitsamtes Dresden auch nur um 35,9 auf 32 532 vermin dert. Aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung wurden 18422 und aus denen der Krisensnrsorge 34.35 Bollarbeitslose unter stützt. Kurzalbeitcrunterstiitzuiig erhielten 882 Personen. Bei Nolslandsavbeitcn wurden 2462 langfristig Arbeitslose dcsä>ästigt. PoMlIan,KmfsII 7oßsnn rkr. änsiäusek kclcs ttorittrst Wohnungsbau für ruberkulbfe Dresden,, 14. Mai. Di« vom Arbeitsministerium 1928 ein. geleitete Förderung des Wohnungsbaues für Tu. berkulöle rvird in diesem Jahre die Londesversicherung». anstatt Cacysen fortsetzen. Sie hat dafür 1 Million Mark de- willigt erhallen. Anträge auf Bewilligung derartiger Beihilfen sind a» sie zu richten. Die Mihilfe bleibt zinsfrei, sie ist bis auf weiteres mit 2 Prozent zu tilgen. Der Beihilsen-Betrag ist die» mal 4000 Mark. Dr. Max Domschke, der seit sieben Jahren in der Schrift» leitnng der S. V. gewirkt und sich in dieser Zeit die ausrichlige Jrcundschast der Leser erworben hat, ist in die Berliner Redaktion unseres Bcrlags übernommen worden. Ihm ist das Ressort „Inner« Politik"' der Germania übertraaen worden. Dr. Domschke legt Wert darauf, die Fühlung mit der sächsischen Leserschaft ausrechtznerhot- len, sein« ständige Mitarbeit ist der S. V. gesichert. : Wallfahrt Rariaicheln 1929. Die photographischen Auf nahme» können bei der Buchhandlung Beck, Neumarkt 12, und bei Herr» Horst Meier, Amalienstrahe 1, 4., besichtigt werde». : Frau Lotte Krethler hat dem Fürsorgeamt Dres» den erneut einen Betrag von 800 RM. als Erlös aus Wohltätig, keitsveranftaltungen zur Verteilung an Hilfsbedürftige zur Ver fügung gestellt. : Großflugtag in Dresden. Im Anschluß a» den Leip» zig er Großslugtag findet voraussichtlich am 9. Juni in Dres den eine Flugveranstollunn statt, an w«lch«r der Europa-Meister für K»»stsiug, der Fraiizosc Dorrt, den Hauptteil des Interessan ten Programms bestreite» wird. Für Freunde des KunstflugeS und der Luftfahrt steht somit ein erstklassiges sportliches Ereignis bevor. : Nachlwagenumlettung in der Nacht zum 15. Mal von 1—5 Uhr Linie 1, 5, 11, 14 und 16 zwischen Rathenauplatz und Hauptbahnhof über Ring-, Moritzslr., Iohann-Georgen-Alle«, Leimestraße, Wiener Straß«. : Abschaltung von Kabeln. Arbeiten im Kabelnetz erfor dern Mittwoch, den 15. Mai 1029. von 4 bis etwa 8 Uhr, folgende Abschaltungen: Karcher-Allee, Grunaer Weg, Zwinglistraße 10 bis 17 und die dazwischen liegenden Straßen. Auskunft durch Fernsprecher 28 071 und 28 661, Zimmer 101. : Eeorg-Arnhold-Bad. Das städtische Sportschaummbod an der Lenm'-straße wird ab Mittwoch, den 18. Mai d. I. für den öffentlichen Äadeverkehr geöffnet. Die Eintrittspreise betragen sür: Tageskarte sür Erwachsene 30 Rpf., Tageskarte für Jugend liche 20 Rpf., Tageskarte sür Kinder 10 Rpf. Zwülferkarte sür Erwachsene 3 RM., Zwölserkarte für Jugendlich« 2 NM., Zwöt- serkarte für Kinder 1 NM. : Vorübergehende Schließung der Aniragsabteilung des Wohnungsamtes. Dos Ministerium hat sür den 31. Mai 1020 eine W o h » u n g s n o t z ä h l u n g in Sachsen angeordnet. Die Fragebogen sind den aus den Wohnungslisten oder sonst bekann- ten Wohnungssuchenden zur Ausfüllung zuzufertigen. Da durch die Vorbereitung der Zählung dem Wohnungsamt eine umfang reichere Arbeit zufällt, die cs neben seinen sonstigen Geschäften nicht bewältigen kann, gibt der Rat bekannt, daß die Antrags- «bteiiung. des Wohnungsamtes in der Zeit vom 15. dis mit 20. Mai 1020 geschlossen bleibt. In dieser Zeit eiiilausenoe Eingaben, in denen Zuiveisung einer Wohnung begehrt wird, können regelmäßig nicht beantwortet werden. Es wird deshalb empfohlen, in dieser Zeit keine Anträge auf Zuweisung einer Wohnung, insbesondere auf Aenderung der Einstusung, zu stellen. Auf die Antwort zu Eingaben, die vor der Schließung ein- gegangcn. aber noch nicht beantwortet sind, kann erst noch Ab lauf der Schl'icßuugszcit gerechnet weroen. Die Tätigkeit der Wohiiiiiigsvergebiing wird durch diese Schließung nicht unter brochen Deshalb können Inhaber von Bewerbiingsousweisen sich nach wie vor ans den dazu bestimmten Vordrucken um die in den amtlichen Wohnungsliste» veröffentlichten Wohnungen bewerben. : Geschäftszeit in den städtischen Kanzleien und Kaffen. Ai» Psingstsonnabcnd sind di« städtisch:» Kanzleien bis 12 Uhr, die städtischen Kaffe» nur bis 11 Uhr vormittags für den Verkehr mit dem Publikum geöffnet mit sollender Ausnahme: Die Stadt- ba»k mit ihre» Kassenstcllen bleibt geschlossen. In der Houplkasscn- stcll« de« Stadtbank, Gcivandharisstraße 2. wirb ein Schalter von 10 bis 12 Uhr für Wcchselzahlunge» geöffnet sein. : Rund- und Gefellsehaftssahrten der Reichspost im neu zeitlichen Aussichtswagen von Dresden in die nechere »»>- meitere Umgebung, die sich seit Jahren steigender Beliebthel, erfreuen, iverden am 15. Mai wieder ausgenommen. Sie führe» nach der Sächsischen Schweiz, der Lötznitz, dem Osterzgebirge Teplitz-Schönau, Rosenthal-Schweizermühle, den Talsperren bei Klingenberg und Malter und über den Kurort Weißer Hirsch nach Pillnitz. Dorn 1. Juni an finden Wochenendfahrten von Dresden nach Ionsdorf und Oybin statt. : Amtlicher Taschensahrplan. Die ab 18. Mai gültig« Sonderausgabe des „Amtlichen Taschcnfvhrplanes für Sachsen" Leipziger Sender >4 «tttwvch. 1». «ai: 10.50—11.60 Uhr: Dienst der Hausfrau. 12.00 Uhr: Schallplattenkonzert. Nach dem Pressebericht: Schallplattenkonzert. 14.00 Uhr: Funk Werbenachrichten. 14.15—14.45 Uhr: Ernst Smigelski, Romolo Tritt«, Leipzig: Italienischer Unterricht. 15.00 Uhr: Frostmeldungen. Anschließend: Für die Jugend. 16.30 Uhr: Konzert. 17.45 Uhr: Funkiverbcnachrichlen. 17.50 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 18.06 Uhr: Arbeitsmarktbericht des Landesarbeitsamtes Sachsen 18.15 Uhr: Dr. Ernst Latzko, Leipzig: Einsührend« Worte zur Opernübertrvgung „Schwand«, der Dudelsackpfeiser". 18.30 Uhr: Gertrud van Eysere», C. M. Alfieri: Spanisch für Anfänger. sDeulsche Welle, Berlin.) 16.55 Uhr: Arbeitsnachweis. 19.00 Uhr: Pros. Dr. van Wäldershausen, München: „Das Problem der Rundfunkmusik". 10.30 Uhr: Uebertragnng aus dem Neue» Theater in Leipzig: Schwand«, der Dudelsackpfeifer. 22.00 Uhr: Zeitangabe, Wettervoraussage, Pressebericlst unb Sportsunk. Anschließend bis 24.00 Uhr: Tanzmusik. nebst einzelnen angrenzenden Linien in Bayern, Thüringen und Preuhen, den wichtigsten Fernverbindungen, sowie den Elbe« Dampsschiss-Fahrplä»en, herausgegeben von der Retchsbohndirek- tion Dresden, ist jetzt erschienen. Der Fahrplan ist zum bis herigen Preise von 0.60 RM. auf den Bahnhöfen, bei den Fahr karten« und Gepäckausgaben sowie bei den Bahnhofsbuchl)and» lungen, ferner auch im SdadtbuäHandet <G. A. Kaufinann» Buchhandlung, Dresden) zu haben. : GeschästsstenograplpnPrüfung. Di« Industrie- und Han delskammer Dresden hält Sonntag, den 0. Juni, vormittag» «in« Geschästsstenographenprüsung ab. Anineldeschluß: Ende Mai. Nnmeldcvordrucke und Bi-üsuiigsordnung«» sind in der Kammer, Albrechtstrahe 4, erhältlich. Auch die alten Steno» graphiesysteme (Babelsberger, Stolzc-Schrey) sind zugelassen. Freigabe von Schnell- und Eilzügen zur Benutzung mit Tonntagorücksahrkarten. Dresden. 14. Mai. Mit Eoiintogorückfahkarten können im Bereiche der Neichsbahndireklio» Dresden vom 15. 5. 29 an sämtliche Schnell» und Eilzüge gegen Bezahlung der tarismäßigen Zuschläge be. benutzt werden. In Schnellzügen ist jedoch mindestens der Zu schlag der Zone 2 zu entrichten. Nur während der gesamten Geltungsdauer der Karten zu Ostern, Pfingsten und Weihnaclp ten, zu Pfingsten also vom Freitag vor bis Dienstag nach dem Feste, muß wegen des ohnehin starken Verkehrs an diese» Tagen auch weiterhin die Benutzung von Schnellzügen mst Sonntagsrückfahrkarten ausgeschlossen bleiben. : Jiibilänm der Lichtspieltl-eaterbcsitzer. Der Verein Dresd ner Lichlspielbhealerbesiher beging gestern die Feier seines 20- jährigen Bestehens mit einer festlichen Veranstaltung im AuLstcllungspalast. verbunden mit einer Filmvorführung. An di« Festtafel, der als Negierungsvcrlreter auch KreiSl/auptmanu Buck beiwohnte, schloß sich dir Hauptversammlung. Der Vorsitzende, Her mann N e ich c nb ach-Großenhain. wies in seiner Festrede dar auf hi», daß es das erstemal sei. daß ein Lichtspielverciu «in der artiges Jubiläum feiern könnt«. Die Veranstaltung schloß m>t einem großen Gescllsel^stsabend im Ausstellungssaal. : Geiverbliche Genossenschaftstagung. Die sächsischen ge werblichen Genossenschaften hatten am 26. und 27. d. M. Ihr« Iahrestagung in Dresden ab. Im Zusammenhang damtt findet gleichzeitig die Generalversammlung der Landesgewerb», Bank statt. Auf der Genossenschaststagung spricht u. a. Finanz, minister Weber über Finanzwirtschast und Reparation«, Problem. : Bootstanfr. Ter Dresdner Rivderklnb nabm Sonntag nach mittag in seinem Klukchrrrse in DreSdcn-Eotta die Taufe seines neuen Neun-Achters vor. Der Feier wohnte der LHea»flleger Hauptmau» Köhl bei, der das Boot aus den Namen „Hermann Köhl" taufte. : Verkauf von Erdbeeren im Kleinhandel. Erdbeeren dürfen >m Kieinhmidcl nur dann in Sckiachtrln an das Publikum abge geben werden, wenn der Verkäufer das Bruttogewicht unter aus drücklicher Kcnuzclchming als solches deutlich und augenfällig auf den Schachtel» angegeben Hot. Zuwiderhandlungen werden nach ge nannter Bekanntmachung mit Geldstrafe bis zu 30 Reichsmark oder mit Haft bis zu zehn Tagen bestraft. Da stolperte ich mitten im Lauf über eine Wurzel und lan det« mit einem Salto mortale in einem dichtbeistehrnden Ge büsch. Ich rührte mich nicht. Und da» war mein Glück. E« waren nur wenige Sekunden, die mich aber «in« Ewigkeit diink» ten. Jeden Augenblick glaubte ich in di« Lüfte geschleudert ^der zertrampelt zu werden. Der Boden drSnt« unter den gewal tigen Tritten. Doch vorbei brauste der Koloß, mich fast mit seinen Säulen streifend. Deutlich spürte ich den Luftzug. Ob er wohl umkehri? — Instinktiv faste ich nach meine« Gewehr; aber di« Tritt« verhallen. Ich richte mich auf und sehr den Elefanten dem Lager zustiirmen, wo die Leute entsetzt »u»- «inandcrstieden. Jetzt ist er unbeschränkter Herr der Situation. Mein Zelt scheint » ihm besonder» angetan z« haben, denn er Pickt'», schleudert « in dir Lüste, daß r» hernmsauft wie »in verunglückter Fallschirm. — Unverschämtheit, das sollst du mir büßen! Im Nu war ich hinter der nächsten großen Kchirmakazi« und eröffnet« aus über hundert Meter «in wohlgrzieltes Schnellfeuer aus den Feind. Aber je mehr ich schoß, desto toller tobt« da» Monstrum im Kamp herum. Was nun folgte, spottet jeder Be schreibung. Zelt«, Betten, Kisten, Töpse, Schüsseln — und «a» sonst der afrikanijche Reisende an Kunstgegenständen besitzt — flogen phantastisch durch di« Lust, um dann aus dem Boden zu Brei zerstampft -u werdrn. An die zehn Schuß mochte ich schon abgegeben haben, wovon mehr als einer am Blatt angebracht war. aber die» Nein« Kaliber schien dem Riesen keinen Eindruck zu machen. — Jetzt mußte etwas geschehen, sonst blieb von unserem Lager nichts «ehr übrig. Somit ging ich wieder zum Angriff vor, indem ich mich unter gutem Wind, gedeckt durch Gebüsche, bis auf fünfzig Schritt anschlich. Aus diese Weise hasst« ich endlich zu einem ab> gezirkelten Kopfschuß zu kommen. Da donnert aus nächster Räh« unser Paradox Risl«. Der graue Recke schwankt und torkelt dröhnend aus die rechte Seite, «m nie wieder auszusieben. Und hinter einem Strauch her vor tritt mein Bruder auf mich zu: „Guten Tag, alter Jung«, freut mich, dich so wohl wiederzusehen!" — Und Bob hatte Recht: Von Schreck und Aufregung war metn Fieber wie weggeLlasen. Uann, iLvoaaetr. Komödie. Da» Schauspiel „Der Frauenarzt" von Han» I. Rehfifch ist wahrlich kein« Angelegenheit, über die man viel Worte zu verlieren braucht. Gewiß sind auch Ten. denzstücke mit der Outfiber-Pointe diskutabel, dafern sie wenig, stens den» Versuch eines Beweises machen, aber Rehfifch macht sich seinen Streit um den tz 218 St. G. B. noch leichter als dir vielen miserablen Kinadromcn, dir sich mit dem Gegenstand besaßt hade». Künstlerisch betrachtet ist der Hauptfehler so groß, daß er nicht einmal von denen übersehen werden kann, die sich gern von gewandten Demagogen führen lasten: Das Verbrechen gegen dos keimend« Leben wird in einem Fall« unternommen, der absolut nicht zu den so oft zitierten Notfällen gehört. Daß angesichls dieser Tatsache hier nicht wie in Berlin heftiger Widerspruch erfolgt«, ist kein sehr günstiges Zeichen sür dir Gesundheit des Publikums. Dieses Publikum spendete ja sogar Szenenbcisall bei geistreich sein sollenden Phrasen, wie: „Durch die Massenztichtung von überzähligen Menschen wird nieman dem geholfen, aber wer die taufende von gesunden Menschen -cm Giftgas und den Granaten auslieserte, dem fetzt Ihr noch «in Denkmal!" Das Thema der Abtreibung ist so eingehend nach allen Möglichkeiten beleuchtet worden, daß nran eigentlich meinen sollte, es könne nur den einen Standpunkt noch geben, der sich unbedingt für den § 218 ausspricht. Im Zusammenhang damit soll die Tragödie der Frau ganz gewiß nicht geleugnet werden, dt« sich in vielen Einzelfällen ergeben muß. Aber sie liegt auf anderem Gebiet und klagt di« Menschen an. die die logcnannt« Gesellschaft bilden und deshalb gestern mit Jubel und Begeisterung applaudierten. Ungeheuerlich ist schließlich die allgemeine Verdächtigung der Frauenärzte, di« in dem Stück ausgesprochen wird. Alle Frauenärzte müßten danach dem Gesetz verfallen, wenn sie sich nicht hinter ihr Berussgeheimnis flüchten könnten, eine Tralschphras«, wie sie immer und immer wieder gedankenlos »acl>gep läppert wirb. Unkraut wächst schließlich überall, ober von den beklatschten Fällen iverden die allermeisten solciie fein, i» denen der Eingrist vom wlssenschast- lichen Standpunkt unbedingt erforderlich >vor. Der Held fällt einem Erpresser zum Opfer und mit «ttrem unsäglich schwären Schluß und mit Alkohol geht das Stück aus. In der Gestalt des Erpressers hat aber Rehfisch eine Tharakterzeichnung ge troffen, die den einzigen künstlerischen Ausblick gestattet. Dieser Zuhälter ist echt und dis ins kleinste gelreu erlebt. Der Held dagegen steht aus sehr schwachen Füßen und es wirbt nicht sür die Idee, daß er !» einem obskuren Kasse« fünften Ranges di« Gäste verarztet, um später durch die Munisizenz einer reicken Mutter, deren Kind er gerettet hat und die offensichtlich in ihn verliebt ist, eine neu« glänzend« Praxis zu erhalten. Dort strömen ihm di« Damen zu und lasten ihn merken, daß der Frauenarzt sür dies« Damen dasselbe set, ivas ihren Männern die „kleinen Mädels" find. Und das geistvoll« Publikum findet solche Pornographien auch noch ganz m der Ordnung. Er fällt «in zweites Mal. Seine Freundin erbittet felin Hilf«. „B«. greifst du nicht, daß durch di« neue Handlung mein Leben ze». stört würde?" ruft er ihr zu. „Na wenn schon!" meint sie und dieses schnoddrige Wort genügt, um seine „Herzensgute" zu ent flammen. Manchmal ist'« wirklich schwer, kein« Satire zu schreiben Gespielt wurde da» unter Wieck« sehr gut. Man hott« Haas« als Gast bemüht sür den Arzt. Sein „Meister" war mir indessen lieber. Retten konnte Haase au« diesem Zusammenbruch jedenfalls nichts. Fiedler war der Erpresser in Reinkultur. Dar Mimosenhafte dieses Bieder, monns, der Seelenangft aussteht, der Doktor könne sich «in Leid antun und er dann um sein Erpresterhonoror komm«», trisst der Künstler prachtvoll. Gertrud SpalKe gibt di« Freundin Lotte mit sympathischen Zügen. Di« übrigen Rollen, di« mit Karla Holm als der guten Fe« des Stücks, mit den Damen Berger-Fritzsch«, Rose Münch, Gertrud Berg mann und Irma Zeißig sowie den Herren Koch und K « r - m« s besetzt waren, find weniger belangvoll. Zck. Ausstellung von Spvrtplastiken. Aus di« Aufforderung zur Einsendung von Plastiken, di« den Sport veranschaulichen, find beim Akademischen Rot in Dresden 157 Arbeiten eingegangen, von denen dos Ministerium des Innern 14 angekaust hat. Sie sind entworfen von den Bildhauern Torr, G e i b e l - München. Eugen Hosfmonn, Kind. Löhner. Petschkr-Bautzrn. Rost, Thiele- Leipzig. Die «ingesandten Entwürfe werden vom 13. Mai bis 1. Juni, wochentags von 10—14 Uhr im Gebäude der Kunst, akadcmie, Vrühlscher Garlen 2, öfsenilich ausgestellt. Die Kanz- lei des Akademischen Rates ist bereit, Kausangebote der Be sucher der Ausstestung entgegenzunehmen und nach Schluß der Ausstellung an die Einseicher der Arbeiten bei deren Abholung weiter-uleiten.
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