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Die Krise in Oesterreich Dle SkeNung -er chrlsMchfozlalen Parket — Auf -er Suche «ach einem Liompromtb Wien (UTA). Krise in Oesterreich — seit Wochen «ln Hchlagwort in der ausländischen Presse. Erst Krise der Re gierung, dann Krise des Parlamentarismus, nicht -« reden von wirtschaftlichen Krisen, zuletzt Gerüchte Wer eine Krise in der christlichsozialen Partei. Ge wisse äußere Vorgänge schienen die Version, das; in der großen bürgerlichen Partei Oesterreichs ein Zerfall drohe, zu bestätigen, wobei es auch nicht an freiwilligen und unfreiwilligen Helfern bei Verbreitung dieser Gerüchte fehlt. Es wird ini Ausland« offenbar an mancl)en Stellen verkannt, was ein Zerfall der christlichsozialen Partei für di« weiter« Entwicklung Oester reichs bedeuten würde, daß man es mit weit mehr zu tun hätte, als mit einer fraktionellen Veränderung, man übersieht vielfach di« Tatsache, daß mit der christlichsozialen Partei der ganze Bau der demokratischen Republik Oesterreichs steht und fällt. Es ist daher wohl am Platze, die verbreiteten Gerüchte Uber eine Gesamtkrise dieser Partei zu prüfen und den wahren Stand der Dinge, frei von parteilicher Einstellung, aufzuzeigen. Zunächst ist als Tatsache festzuhalten: die große bürgerliche Partei der Christlichsozialen ist von keiner Krise ergriffen, die ihren Bestand ernstlich gefährden könnte, ihre Einheitlichkeit wird im entscheidenden Momente immer, selbst «gen ihren Willen geivahrt sein, da schon die äußeren Um stände dies erzwingen würden. Ist doch die christlichsoziale Partei die große staatsbejahende Gruppe, die zu ihrer wichtig sten Aufgabe, die demokratisch« Republik zu erhalten, immer wieder von selbst zurückgeführt wird, unbeschadet kleiner oder kleinlicher Differenzen, die allerdings bestehen. Die Partei selbst, ein« Volkspartci, bietet das Bild eines demokratischen Komplexes auf föderativer Grundlage. Im Kern ist die christ lichsoziale Partei zweifellos gesund geblieben. Ein« Statistik der Wahlzisfern seit 1923 zeigt, daß die Ehristlichsozialen ständig Zulauf von Wählern erhalten, der wohl weit stärker wäre, wenn nicht die wirtschaftlichen Verhältnisse manche Zurückhaltung aus Opportunitatsgriinden zur Folge hätten. Daß bei den städtischen Wahlen und namentlich in Wien die Mieterschutz frage und deren vermeintlicher Schutz seitens der Sozialdemokraten eine große Rolle spielt, ist bekannt. Eine Ausschaltung dieses Schlag- wortcs wäre auch in der Frage der Verteilung der Wähler stimmen sicherlich von großem Einfluß. Der Ausbau der christlichsozialen Partei als einer Volkspartei bringt es aber mit sich, daß ihre parlamen- torisd>e Fraktion ein Kompromiß darstellt, zumal hier Agrarier, Industrielle, Bauern und Städter, strenge und minder strenge Katholiken beisammen sitzen und auf einen einheitlichen Nenner gebracht werden sollen. Es ist begreiflich, daß diese parlamen tarische Körpersä,ast mehr oder weniger lebhafte Diskussionen abführt, bevor sie auf den Plan tritt. Auch bei der Wahl der neuen Negierung, die zur Bildung des Kabinette? Stree ruwitz führte, gab es solche Diskussionen, deren Endzweck die Herbeiführung einer geschlossenen Stellungnahme der Partei war. Indiskretionen, deren Verurteilung durch den Partei vorstand inzwischen in schärfster Form erfolgte, ließen diese Dis kussionen des parlamentarischen Ausschusses in einem Lichte er scheinen, als ob die Gesamtpartei von einer Krise bedroht wäre Dies ist tatsächlich nicht der Fall, wenn auch innerhalb der christlichsozialen Partei Strömungen bestehen, die den Grund sätzen, Interessen oder Ansichten der einen oder anderen Gruppe entsprechen und nicht — wie bei der klassenmäßig orientierten sozialdemokratischen Partei — von der Partcidisziplin in den Hintergrund gedrängt werden können. Im übrigen wird gerade setzt, unter dem Eindruck der erwähnten Indiskretionen in der christlichsozialen Presse unter Hinweis auf die Haltung des Gegners nach verstärkter Parteidisziplin gerufen, ein Ver langen, das, auch bei Berücksichtigung der in der sozialdemokra- tisei>en Partei wesentlich verschiedenen Verhältnissen, eine ge wisse Berechtigung hat. Der erprobte Führer der christlichsozialen Partei, Dr. Seipel, weilt derzeit außer Landes. Man kann annehmen, daß er seine längere Reise nicht zuletzt deshalb angetreten hat, um die Männer des Kompromisses, die er in den Vordergrund treten ließ, ungestört und unbeeinflußt auch nach Außenhin an der Arbeit zu lassen. Dr. Seipel hat durch seinen freiwilligen Rücktritt von der Leitung der Negierung den Weg für eine Verständigung mit der Opposition frei» machen wollen, seine Resignation sollte dazu dienen, das ver dorrende Parlament wieder flott zu macifen. Es wird sich nun zeigen, ob dies gelingt, ob sich die Regierung der Versöhnung unier Führung von Ernst Streeruwitz durchsetzen kann. Die Mietenreform und die Wiener Straßenpolizei sind die großen Fragen des Kompromisses. Gelingt vor den Sommerferien die Verständigung nicht, dann wird im Herbst der letzte Versuch gemocht werden. Scheitert auch dieser, dann tritt die letzte Not wendigkeit in den Vordergrund; die Volksbefragung. Diese würde aber nicht auf dem Wege eines Plebiszits über die Mie tenfrage erfolgen, sondern durch Neuwahlen, da diese doch im Jahre 1931 fällig wären und es wohl zwecklos erschiene, zwei Volksbefragungen in kurzer Aufeinanderfolge über die gleiche Frage — immer steht das M i e t e n rech t im Mittelpunkt — vorzunehmen. Gegenwärtig liegen die Dinge keineswegs hoffnungslos. Auf beiden Selten, bei de» Bürgerlichen und Sozialdemokraten, besteht offensichtlich der Wunsch nach einer Verständigung. Wenn die Radikalen rechts und links nicht die Oberhand ge winnen, dann wird man den Ausgleich finden können. In Bundeskanzler Streeruwitz ist ein guter Führer gefunden worden, der seine Aufgabe auch erfüllen wird» wenn er nicht Unmögliches möglich machen soll. Ser deutsche Muderhelleuvorslotz iu Prag Prag, 23. Mai. Die tschechischen Nationalsozialisten haben im Parlament eine dringliche Interpellation über die Kundgebung der deutschen M i n iste r Mayr- Harting und Spina tu Sachen der Lösung der Minderheiten frage in der tschechoslowakische Republik eingebracht. Die Inter pellanten erheben die Frage, was unternommen worden ist, damit die beiden Minister die notwendigen Konsequenzen aus ihrer Kundgebung ziehen, die sich nicht mit ihrem Amte und ihrem Eide vertrage. Die Interpellanten verlangen, der Mi nisterpräsident möge Mitteilen, ob in der Tschecho slowakei «in „Minderheitenproblem" exi stier e, das tnnerpolitisch gelöst werden muffe, und welche Be ziehungen zwischen der Kundgebung der Leiden Minister und dem Standpunkte bestehen, die im Völkerbund der Vertreter des Deutschen Reiches in der Frage des Minderheitenschutzes ein genommen hat. Leipziger Sender Sonntag, SV. Mai: 8.30 Uhr: Orgelkonzert. 9.9(1 Uhr: Morgenfeier. 11.90 Uhr: Heinrich Zerkaulen, Dresden: „Ein Gang durch di« Iahresschau Deutscher Arbeit, Dresden." „Wandern und Reisen." 11.39 Uhr: Dr. Walter Lange, Leipzig: „Ernstes und Heileres aus dem inusikliebenden Leipzig." VI.: „Vom Ahn zum Enkel." (Wagners Werdegang.) 12.99 Uhr: Mittagskonzert. Anschließend: Zeitangabe und Wettervoraussage. Landwirtschaftsfunk. 13.99 Uhr: Priv.-Doz. Dr. A. Arland, Leipzig: „Die Pflege der Weiden." 13.30 Uhr: Landwirtschaftsrat Johannes Schomerus, Dresden: „Richtige Bodenbearbeitung im Frühsahr." 14.00 Uhr: Stimmen der Auslandspresse. Danach: Auslandsspiegel. 14.39 Uhr: Dr. Wilhelm Hitzig, Leipzig: „Allgemeine Musik, lehre." 18.00 Uhr: Schallplattenkonzert. Anschließend: Funkwerbenachrichten. 16.00 Uhr: Zum Gedächtnis Friedrich Lienhavds. Sprecherin: Eharlotte Bueck-Schittmg, Dresden. 16.30 Uhr: Zwei Einakter von Anton Tschechow. 1. Der Bär.. 2. Der Heiratsantrag. 17.30— 18.00 Uhr: Walzer von Chopin. 18.00—18.30 Uhr: Russisch« Kirchenchöre. 18.30 Uhr: H. v. Wedderliopp, Berlin, liest aus seinem neuesten Werk: „Das Buch von Paris". 19.00 Uhr: Pros. Hugo Steiner-Prag, Leipzig: „Wanderungen eines Malers in Spanien." II. 19.30 Uhr: Militärkonzert. 21.00 Uhr: Aus der Weltliteratur: Heinrich Heine. Alfred Beierle spricht aus „Die Harzreise" und „Deutschland, ein Wintermärchen". 22.00 Uhr: Zeitangabe. Pressebericht und Sportfunk. Anschließend bis 00.30 Uhr: Tanzmusik. Uebertragung von Berlin. Montag, den 27. Mai: 12.00 Uhr: Schallplattenkonzert. 13.48 Uhr: Gliickwunschruf der Mirag. 14.00 Uhr: Funkwerbenachrichten. 18.00 Uhr: Frostmeldungen. Anschließend: Dr. Arno Schirokauer, Leipzig: Literarische Um- schau: „Tie Angelsachsen". 16.00 Uhr: Stud.-Rat Dr. Hartig, Lektor Claude Grander: Fran zösisch. (Kulturkundlich-literarische Stunde.) (Deutsche Wette, Berlin.) 16.30 Uhr: Konzert. 17.48 Uhr: Funkwerbenachrichten. 18.20 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 18.30— 18.88 Uhr: Siudienrat Friebel, Lektor Mann: Englisch für Anfänger. (Deutsche Welle, Berlin.) 18.88 Uhr: Arbeitsnachweis. 19.00 Uhr: Geh.-Rat Prof. Tr. Wilhelm Ostwald: „Die Pyra mide der Wissenschaften." I.: „Geschichte der Versuche zur Ordnung aller Wissenschaften." 19.30 Uhr: Generalindentant Dr. Franz Ulbrich, Weimar: „Goethes Faust auf der Weimarer Bühne." 20.00 Uhr: Volkstümliches Orchesterkonzert. 21.00 Uhr: Sinfoniekonzert. 22.00 Uhr: Zeitangabe, Pressebericht und Sporiftitin. Anschließend bis 24.00 Uhr: Untechaltungs- und Tanzmusik (SdMllp lallen). Veristtungen jettervrt Uederkiiki'ungen suck mittel» Uvsttwsgen» üdernekmsn bei bester äusiükrung ru äen vom Kat ru Dresden festgesetzten Dsrilpreiren »ucb sus »Ilen stSdti scben Xrankenhgusern, Kliniken usv. llniikni' SeeiMliilgi-kllstiltsii pisrsr un«i Ksimkskr Kp, See 26 vsutzner Stevk« 37 lmwi rom rm;«. rms t-mii rrou äuck Sonnt»«» «eSIknei von vorm. 8 dl, nictim. ü Udr biaekt-^ernriit 20157 piliale: ksilsbsul, Sckumannstr.ll. 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S MU» iieuU Senate kl- Sein Herr ist liie kreidende »rast, der Leben spendende Ausgang;- punkk in veinem Körper, von dort au; werden clie fünfLiter Sink, die eia Mensch normaler Statur besitzt, liurch den KSrper gepumpt. viese slins Liter vlul im gesunden rustanäe unci Säuernd richtiger Zusammen- setzung ru erhalten, sollte jeder bestrebt sein, vie vildung neuer vluikörpercheu wird durch Köstritzer Schwarrbier in austerordenliichem Maste günstig be- einstustt. verhalt) verordnen e; die Zerrte bei Mut- armut, Schwücheruständen, Untererävrung, Kekon« valerrenr. Sencralvertretung: c. Kostderg, Dresden, Lolierstraste ly. fernsprecher 165ZS. )08ek I^öbmsnn 86N. IVackk. Km Nsr»k» lAanukaktur-, Kurz-, Veist-, IVoll-, Sciinitt- und Virkvaren. — kiixene /trikertixunx in Viiscd«, Verven- und tiioderkteldern. Anerkannt be8t« keru^Sliueilo kür bl'lsixebölimkcliekeltkeüern 1 pkund graue, xute gescküsseut- öelttsciern boplg., bessere tzusiilLt 1 Ki, tialdu/eike, llau- miße I kl 20 unä t ki 40; xvelüe llsumigs, ge- sekiissene l Ki 70, 2 ki, 2 kt so, 3 t^i; teiuslö, geseklissens ttsldtlaum - tterr»clisft»kedern 4 Ki. 5 Kt, 6 Ki; ksldvveiüe Uaune» 5 tä, vvöills 7 Ki, koLkkeine 8 50, lO ki. Versand jeä. beiiedigenü4eiiAe zollfrei gegen dlsck- nakme, von IO ?lä. sn trsnko. llmtausck gestattet oder Oe!d zurück, kluster und Preisliste kostenlos. §. Dsnisok, Lxport böhmischer stsltkeiisrn in ?rng XII Lurkirmungskeler! Im Berlage der Germania A.-G. Filiale Dresden sind mit oberhirtlichcr Genehmigung zwei kleine Druckschriften erschiene», die die liturgischen Ge bete bei Spendung der heiligen Firmung enthalten. Jedes der beiden Schrislchcn eignet sich zum Ge brauche sllr die Firmlinge. Der Preis siclli sich bei achtteiliger Ausführung auf 10 Pf., bei vierseitiger auf 5 Pf. das Stück. 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