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Der Mann am Aufnahmeapparat, der Filmoperatcur, steht die Kamera daher als künstlerischen Faktor an und muh ein ausgesprochen feines und kultiviertes Fingerspitzengefühl für alles Bildwirk same haben. Es handelt sich für ihn darum, das Gegenständ liche so plastisch wie nur möglich zu formen und es dem Zu schauer in höchst natürlicher, wirklichkeitsnaher und eindring licher sowie selbstverständlich auch künstlerisch wertvoller Form zu Präsentieren. Dieses gilt nicht nur für den Hintergrund, für die Dekoration und den äußeren Rahmen, sondern ebenso auch für die Kostüme und Kleider der Darsteller, die sich in dem ent sprechenden Rahmen bewegen und somit in erster Linie „Blick fänger" find. Wo aber das Auge des Zuschauers sich einzig und allein auf das Visuell« konzentrieren muß. um den Vorgängen auf der weißen Wand zu folgen, fällt den Naturaufnahmen, den „Hintergründen", wie auch oft den toten Gegenständen, den Requisiten, beim Film eine ungleich größere Rolle zu als den Kulissen und Ausrüstungen der Eprechbühnc. Man denke nur an das Ueberblenden einer Sommer- in eine Winterlandschaft, um den Wechsel der Jahreszeiten und damit den Zeitablauf zu zeigen, an das verändert« Zifferblatt einer Uhr, an herab gebrannte Kerzen, ferner an zerschossene Häuserfronten, um- geworsene Möbel und vieles andere mehr. Unmittelbare Welt von absoluter Naturhaftigkeit kann, wie keine Kunst, auch der Film nicht geben, denn die Schöpfungen aus dem Baumaterial des Universums vermag keine Nachbildung zu treffen. Die Photographie kann nur ein -Gleichnis, ein Sinnbild, eine sym bolische Welt aus der technischen Etoffbehandlung des Materials entstehen lasten, wodurch jene Wendung entsteht, durch die eine Form aus dem Handwerk hinübergleitet aus dem Formalen in den Inhalt und aus der Gestalt in da» Wesen. Beim stummen Film, dessen Lilderzu uns sprechen sollen, hat der Operateur di« Aufgabe, alles, was er photographiert, in der finngefälligsten Form zu erfassen und das Aufzunehmende in der prägnantesten und zugleich künstlerischsten Form sest- zuhalten. Die Kunst der Photographie best^t auch darin, für das Fehlen der Farben, wie sie dem künstlerisch schassenden Maler zur Verfügung stehen, einen Ausgleich zu schassen, der über das Triste der Schwarz-Weiß-Kunst, deren Wirkungen ja lediglich auf dem Kontrast zwischen Hell und Dunkel beruhen, hinweghilft. Dieses bedingt die Fähigkeit, mit dem Auge des Künstlers zu schauen, originelle Einstellungen des Objektivs vor zunehmen, bestimmte Beleuchtungscssekte auszunutzcn und vor allem Leben in das Bild hineinzubringcn. Es heißt ferner, die Technik der Kamera auszunutzen und alle ihre Möglichkeiten zu erschöpfen, mit dem Auge der Kamera zu sehen oder, noch bester, schon bei der Aufnahme mit dem Gesicht des Kinobesuchers zu schauen. Was dieser sehen will, ist die Welt, photographier tes Leben und — Verwirklichung alles dessen, was er nur aus seinen Träumen kennt, oder was seine Phantasie ersann. Auch das letztere vermag der Operateur uns vorzuzaubern. Unwahr scheinliches und Uebersinnliches nahezu greifbar zu gestalten macht vermittels geeigneter Tricks keine besonderen Schwierig keiten mehr — das Komplizierteste jedoch ist die Natur- Auf nahme, die ein nicht beeinflußbares Eigenleben führt und sich dem Willen des Menschen nicht unterordnet. Film ist Bewe gung, alles, was vor der Kamera in Szene gesetzt wird, kann man nach seinen Wünschen gestalten — nur die Natur nicht, denn sie ist völlig „unfilmisch" eingestellt und launenhafter als die prominenteste Diva! Zu Sonnenschein, Gewitter, Regen, Schneefall oder Stckrm und andere „Vewegungs"- und Dar stellungswünsche läßt sich Meisterin Natur durch keinen Kontrakt verpflichten. Aus diesem Grunde bekommt man nur selten, und dann lediglich einem Zufall zu verdankende Natur-Ausnahmen zu sehen, sondern zumeist Nachbildungen mittels geeigneter Tricks. Unverfälschte Natur zu sehen, ist aber gerade für die Millionen Zuschauer, die nicht in der Lage sind. Reisen in ferne Länder zu unternehmen, ein besonderer Genuß, und es zeigt sich stets wieder aufs Neue, daß zum Beispiel Ecbirgs- filme auf Grund ihrer hervorragenden Photographie ungeheuren Erfolg haben und als künstlerisch wertvoll bezeichnet werden. Der künstlerischen Photographie im Film bieten sich also aus dem Gebiete der Naturaufnahmen die dankbarsten Ausgaben. O. ü. Lme OIo88e rum KuIturMm ^ Unser,,Gk.W«k"-Zelchiirr, vön „wek'N'.rsfrrn sicher noch in gutem Gedächtnis, äußert sich hier auf seine Weise zu dem aktuellen Thema. Kulturfilm ist die ganz ganz große Sache der Gegenwart. Der klein« Mann, der wöchentlich zweimal in seinen Etamm- ktntopp strömt, wenn da Harry Ptel aus dem Programm steht, der weiß doch ganz genau, aha, da sind doch wieder so ein paar Bösewichter am Werke, und ein uneigennütziger Menschenfreund wird st« im Lause von zweitausend Filmmetern entlarven, in dem er, angetan mit dem untadeligsten Gesellschaftsanzug, den fe «in« Filmkamera ausgenommen hat, über Dächer springt, sich über dräuend« Abgründe schwingt oder an der Außenseite von Wolkenkratzern Klimmzüge macht. Die Liebenden kriegen sich. Großaufnahme! Kuß! Im Hintergründe rollen «gliche Pappmacheeköpfe in eine gruselige Holzkiste, llapp^-vuäl Nee, das interessiert nicht mehr, da schaut das Publikum gar nicht mehr hin. Jetzt will der Kinobesucher mal endlich sehen, wo der sehr verehrte Herr Professor Weinstein seine Relativitäts- driisen herholt, oder sowas. Und das wissen die Flimmerleute natürlich auch. Und nun liegt der Produktionsleiter alle nasen lang dem Herrn Generaldirektor in den Ohren: „Kulturfilm! Herr Direktor, und die Leute kaufen uns die Filmstreifen von den Trockentrommeln herunter. Kulturfilm, nur Kulturfilm, Herr Direktor, und die Leute vom Verleih rutschen sich die Knie wund um einen einzigen Meter Film." „Gemacht," nimmt sich der Herr Eeneralflimmerer endlich die Zehnkilozigarre aus der Luftröhre, „drehen wir also zweitausend Meter prima prima Kultur." Also werden sich zu diesem Behuf« an einem Tage, an welchem di« Börse lustlos verkehrt, einige wohlproportionierte Herren um einen weniger gut ausgestattetcn Mann der Wissen- schfat malerisch gruppieren, welcher in einer längeren Dar legung erklären wird, warum gerade „die Kinderstube der Schneeslöhe", das Spezialgebiet seiner Forschungen, „das" Film thema ist, nach welchem da» Publikum händeringend schreit. „Hm!" Der kulturhungrig« Produktionsleiter sieht weite weiße Polarlandschasten über die Leinwand rollen, Mikroaufnahmen mit Zeitraffer und Zeitlupe. „Fein, fein!" Und es wird sich folgende Diskussion, die der gefilmten Kultur den Weg bereiten soll, «ntspinnen: Der Generaldirektor: „Also, meine Herren, der Xitel ist gut, der Titel ist Gold werü Aber schließlich können «i, ja «ich ein paar hundert Mille mit einer Sache verbuttern, di« man im Flohzirkus für «inen Groschen sehen kann, und noch dazu dressiert. Wenn es schon was mit solchen unappetitlichen Viechern sein muß: schön, — dann wird sich unsere Diva so'ne Kolonie davon abrichten, das gibt dann doch wenigstens «inen Film. Aber " Der Mann der Wissenschaft: „«ehem — «er- zeihung. ich bin wohl — Lhem, mißverstanden worden. Mensch liche Darsteller sind natürlich gar nicht vorgesehen, für diesen —" Harry Lieske, der Liebling der Frauen: „Was heißt hier, kein« menschlichen Darsteller? Ich Hab« es in meinem Vertrag, daß mir in jedem Film, den dt« Gesell schaft herausbringt, mindesten» zehn Frauenherzen zum Knicken vorgeworfen werden." Der Regisseur: „Echneeflöhe? Schön! — Geschmacks sache. Drehen wir so'ne Sach« mit tausend Meter London East-Gnd, oder Berlin, Zille-Milieu. Da können sich die Leute kratzen, wie oll« Hunde, di« haaren. Da haben Sie ihr« Flöhe. Aber warum denn nicht «etß« Mäuse? Da Hab« ich einen Stoff. Zucker, mein« Herren! Vater Trinker, der weiße Mäuse Peht, Tochter Tanzgirl in der weißen Mau«. Hier malerisches Elend; überblenden! mondäne» Nachtleben, Revuen, Bein«, scharf« Bügelfalten, Auto», Lichterglanz. Da» ist doch Kultur, «ein« Herreu l Soll tL da» Manuskript bestellen?" Der Sensaklo noheld: „So'n Kulturfilm ist gar keine üble Sach«. Etell'n E« sich vor, ich klettere tausend Meter lang an der Außenfront auf einen Wolkenkratzer und springe vom Fahnenknops auf ein vorllbersliegendcs Flugzeug, rette die entführte Millionärstochter durch Fallschirmabsprung in ein Raketenauto, lande mit ihr aus dem Mars und etabliere mich später auf der Milchstraße als biederer Buttergrossist. Das soll nichts sein?" Der Filmdichter: „Hut ab vor der Wissenschaft. Ist ja auch 'ne Sache, nicht wahr? Aber gleich so im Titel auf solche «ndelikaten Kleinlebewesen Hinweisen, da lausen sich dir Leut« lieber Murmeln für das Eintrittsgeld, da wissen sie doch, daß sie angemessen« Unterhaltung haben. Soll ich Ihnen für Ihren Kulturfilm «inen Titel verraten, natürlich gegen angemessenen Vorschuß? ,Wi« Lilalu über den Michigan- se« floh ! Ist auch n Floh dabet, wenn »« schon nicht ander» letn kau»." Der Geldmann: „Sagen Sie mal, verehrier Her» Professor, wird sich da in Ihrer Jeschicht« eine knallije Reklame für meinen Patent-Hosenspanner untcrbringen lasten? — Janz unmöglich? Sowas Hab ich mir schon jedacht, was sollen schon Schneeslöhe mit Hosenspannern ansangen. Na, dann werde ich Ihnen mal erzählen, was wir drehen werden. Nämlich mein Neffe, der Sextaner Dagobert Wasserstoff, hat mir ein Manu skript geschrieben, das is 'ne Sache, .Der blutige Handschuh' oder Hi« Waldfee auf dem Hängeboden'. Und das wird jedreht, meine Herren, oder . . ." Da» Auditorium: .Sein, das wird gedreht!" Unten an der Hauptkaste erhält ein braver Mann der Wissenschaft achtzig Pfennig Fahrgeldspesea gegen doppelt« Quittung ausgezahlt . . . »rrmitworiuq sür Politik und AexMelon Or. S. LeScihk; I<ir Lola!,« un» Sport: m John: >tir «n»»iaen: ». Lex,. all» im Dr»Sd»x, poNrrttnchr n LMM >«» »«ia,: »«xxmto FUixi, Dr»SP«».